Forum: HF, Funk und Felder FS1000a und Grundlagen


von funkanfänger (Gast)


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Hallo Leute,

ich möchte ein bisschen mit Funktechnologie spielen. Mir geht es dabei 
weniger um eine spezielle Anwendung, sondern viel mehr darum die 
Grundlagen zu verstehen.
Es gibt da diese Funkmodule wie hier diese: 
http://www.avc-shop.de/WebRoot/Store15/Shops/64272905/52F7/E519/4009/E2D1/7B3F/C0A8/2BBA/3B4D/mhzsender-1386287574-17979.jpg
Auf Ebay oder anderen Bezugsquellen kann man sie noch viel billiger 
bekommen und sie scheinen durch den einfachen Aufbau perfekt zu sein.

Mein erster Versuch mit diesen Funkmodulen war einfach eine LED zum 
leuchten zu bekommen. Das funktioniert fast. Wenn kein Signal gesendet 
wird, flackert sie. Das ist ungünstig, aber ok.
Wenn ich den Sender schnell hintereinander Ein und wieder Ausschalte, 
dann blinkt die LED wie gewollt. Die Pegel sind sauber. Sende ich jedoch 
das Signal kontinuierlich, dann geht die LED für einen kurzen Moment an, 
dann aus und fängt kurz darauf (etwas dunkler) an zu flackern.
Im Internet finde ich leider kein Datenblatt. Das einzige was ich weiß 
ist, das auf 433MHz gesendet wird und das bei 10mW. Ich hab keine Ahnung 
welche Schaltungen verbaut sind, noch wie empfindlich der Empfänger ist.

Weiß vielleicht jemand mehr? Oder kann mir erklären, warum, wenn ich das 
Signal kontinuierlich sende, die LED nicht ebenfalls kontinuierlich 
aktiv bleibt? Und warum geht sie, nachdem das Signal entfernt wird, erst 
vollständig aus, bevor wieder das Flackern anfängt?

Danke!

von Kaukas (Gast)


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such mal nach "Pendelaudion", da findest du die Erklärung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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funkanfänger schrieb:
> Oder kann mir erklären, warum, wenn ich das Signal kontinuierlich sende,
> die LED nicht ebenfalls kontinuierlich aktiv bleibt?

Das schriebst du eigentlich eingangs schon: muss alles noch viel
billiger sein. ;-)

Wenn man möglichst billig bauen will, muss man halt den Aufwand an
anderen Stellen spendieren, beim Pendelaudion dann eben in die
Auswertung (und Validierung) des Signals.

Wenn man etwas teurere Funkmodule benutzt, bekommt man hingegen
durchaus auch deutlich mehr Komfort für ein paar zusätzliche Euros,
also Adressierung verschiedener Kommunikationspartner, Bestätigung
des Empfangs und automatische Wiederholungen bei Ausbleiben der
Bestätigung, eine grundsätzliche Überprüfung der Daten auf Korrektheit
ohnehin (CRC).

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

auf den Dingern ist ein OPV drauf, der versucht aus dem enpfangenen Kram 
halbwegs brauchbare Logikpegel für die hinten anzuschließende Schaltung 
(Decoder-IC, µC) zu machen.
Daran hindern ihn mehrere Sachen:
Auf dem Band ist immer irgendwas los und wenn es nur das Rauschen des 
Pendelaudions ist (auf den Pendler wurde schon hingewiesen).
Dazu kommt, daß die Signalstärke eines Sender nie gleich ist, ist er 
weiter weg, ist sie schwächer usw.
Für die Übertragung werden also Signalverläufe genutzt, die das alles 
möglichst irgendwie beherrschbar und damit praktisch  nutzbar machen.
Dazu kannst Du u.B. nach Manchester-Codierung suchen.

So, wie Du jetzt experimentiert, passiert folgendes:
der Empfänger empfängt Störungen und Rauschen mit wechselnden 
Signalstärken.
Die OPV-Schaltung ist so ausgelegt, das sie eine Art gleitenden 
Mittelwert bildet und bei Überschreitung eben H ausgibt und bei 
Unterschreitung L.
Die LED flackert also mit den Störungen.
Wenn Du jetzt in halbwegs schnellem Tempo den Sender ein- und 
ausschaltest, sorgt die OPV-Beschaltung dafür, daß sich der Mittelwert 
auf diese Änderungen einstellt und Deine LED geht recht zuverlässig an 
und aus.

Wenn Du jetzt dauernd sendet, stellt sich der Mittelwert mit der Zeit 
auf etwa den Wert des empfangenen Signals ein und die LED flackert durch 
Störungen um den neuen Mittelwert.

An diese einfachen Module muß also immer ein Encoder-IC und ein 
Decoder-IC ran, die dafür sorgen, daß eine Sendeimpulsfolge erzeugt 
wird, die das berücksichtigt.

HX2262 und HX2272 sind z.B. soche ICs, die man in den üblichen 
Funksteckdosen meist findet.

Alternative ist es, mit einem µC die Daten zu empfangen und auszuwerten, 
dann kann man auch als Ein und Aus übertragen.

Gruß aus Berlin
Michael

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