Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Zinkspray zur "Reparatur" von verzinktem Blech?


von Sørensen (Gast)


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Hallo,
ich hab verzinktes Blech, dass ich gebogen und bearbeitet habe.
An einigen Stellen der Oberfläche ist die Zinkschicht abgekratzt.
Aus optischen Gründen und als Korrosionsschutz möchte ich wieder eine 
Zinkschicht aufbringen.

Ist dafür Zink aus der Spraydose brauchbar?

von F. F. (foldi)


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Ja. Ist aber nur ein Lack und auch da gibt es große Unterschiede.

von Oliver R. (orb)


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Sørensen schrieb:
> Aus optischen Gründen

das klappt nur, wenn Du das komplette Blech lackierst, sonst sieht das 
immer geflickt aus.
Der Schutz ist aber nicht so gut wie die original Verzinkung, ist halt 
nur lackiert.

von oszi40 (Gast)


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Sørensen schrieb:
> verzinktes Blech,

Zinkspray ist mehr als Grundierung zu sehen. Nicht jedes Zinkspray hat 
den gleichen Farbton!

von Jens G. (jensig)


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>Ja. Ist aber nur ein Lack und auch da gibt es große Unterschiede.

Naja, durch das Zink da drinnen hat es aber deutlich stärker 
korrosionshemmende Wirkung als einfacher Lack.

von Mani W. (e-doc)


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oszi40 schrieb:
> Zinkspray ist mehr als Grundierung zu sehen.

Und ohne weitere Überstreichung kommt schon nach einigen Monaten
der Rost durch...

von Matthias L. (limbachnet)


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Nicht unbedingt. Ich hab' hier ein feuerverzinktes Außengeländer aus 
Baustahl, bei dem Schäden in der Verzinkung auch mit Zinkspay geflickt 
wurden. Da rostet nix, trotz Wind und Wetter.

Es gibt allerdings verschiedene Zinksprays. Die "schönen", die eine 
helere Oberflächenfarbe ergeben, enthalten neben Zink- auch Alupartikel 
und wirken als Korrosionsschutz schlechter als die dunkleren reinen 
Zinksprays.

von Gerd S. (alea)


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Sørensen schrieb:
> als Korrosionsschutz möchte ich wieder eine
> Zinkschicht aufbringen.

Verzinkter Stahl bedarf zum Lackieren einer geeigneten Vorbehandlung.

Im Baumarkt gibt es „Zinkreiniger“ (Seife mit Ammoniak) in kleiner 
Flasche,
damit mit einem feinstem Schleiffließ oder rauer Site vom Küchenschwamm
solange die Oberfläche reinigen bis sich ein grauer Schaum bildet,
dann abwaschen und nach vollständiger Trocknung mit einer Zinkstaubfarbe 
lackieren. Dabei auf hohen Zinkgehalt achten 97%.
Nach Durchtrocknung lackieren.

Gruß
Gerd

von Jonny S. (zonk)


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Ich habe mit diesem hier gute Erfahrungen gemacht:

http://www.conrad.at/ce/de/product/886528/

Ich verwende ihn, um Schweißnähte zu schützen/grundieren und dann erst 
mit Farbe drüber zu gehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das meiste wurde hier schon angesprochen.

Aus Erfahrung: Kein Spray, sondern Zinkstaubfarbe mit dem
Pinsel auftragen. Die Schichtdicke ist wichtig.

Aus optischen Gründen ( Wenn es denn so bleiben soll) kann
man die Sache mit "Zinkähnlichem-Spray" retuschieren.

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Darüber gab es schon 1931 einen Film:
https://www.youtube.com/watch?v=lQ5c0mhIR9A

MfG Paul

von Gerd S. (alea)


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Bernd F. schrieb:
> Die Schichtdicke ist wichtig.

genau,
und deshalb sprühe ich bis zu vier Lagen,
und achte besonders auf die Kanten.
Spray hat den Vorteil, dass die Oberfläche keine Pinselspuren
bekommt, welche bei richtiger Zinkstaubfarbe erheblich sind.

Gruß
Gerd

von Peter M. (Gast)


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Gerd S. schrieb:
> keine Pinselspuren
> bekommt,

Da hat sich bei mir das Auftragen mit kleinen Farbrollern (Schwammrolle)
bewährt. Sieht fast so gut aus wie lackiert.
Die gibt es in den Breiten 30 bis 60 mm.
Für Innenecken natürlich nicht.

Ich verwende meist eine Zink/Alu Mischung die für Temperaturen bis 400 
Grad Celsius zugelassen ist. Die deckt und schützt sehr gut.

von Der Andere (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Nicht unbedingt. Ich hab' hier ein feuerverzinktes Außengeländer aus
> Baustahl, bei dem Schäden in der Verzinkung auch mit Zinkspay geflickt
> wurden. Da rostet nix, trotz Wind und Wetter.

Bei mir genauso. Aussen-Fenstergitter aus Schmiedeeissen vom Schlosser, 
einzelne Fehlstellen an Schweißnähten mit Zinkspray nachbehandelt (Spray 
in Deckel gesprüht und dann gepinselt) hält jetzt schon 20 Jahre


Bernd F. schrieb:
> Aus Erfahrung: Kein Spray, sondern Zinkstaubfarbe mit dem
> Pinsel auftragen. Die Schichtdicke ist wichtig.

Ist da wirklich was anderes drin als in (richtigem) Zinkspray?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Von Kontakt-Chemie gibt es ein Datenblatt für "Zink 62":
http://www.kontaktchemie.com/KOC/KOCproductdetail.csp?product=ZINK%2062
rechts unten das PDF unter "SDB" (Sicherheitsdatenblatt)

Zinkpulver - Zinkstaub (stabilisiert) 10-30 %
Zinkoxid 1-5 %
Der Rest ist organische Chemie, Lösungs- und Treibmittel.

Eigentlich sollte Zink unedler als Eisen sein, also als erstes 
wegoxydieren.
Bei Weißblech mit Zinn ist das anders, das sollte keine Kratzer haben.

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