Hallo liebe Community, ich habe mich an der Fertigung von Alu-Teilen mit einer kleinen CNC-Fräse versucht. Einige Fehlschläge und stundenlanger Internetrecherche später habe ich endlich eine Schnittdatenkombination gefunden die "halbwegs" funktioniert. Aufgrund der kleinen Geometrie die ich verwende kann ich nicht mehr als einen 3mm Fräser verwenden. Ich verwende einen 3mm 2-schneider HSS Fräser. meine Schnittdaten Drehzahl: 12700 U/min Vorschub: 300mm/min Zustellung: 50mm/min Schnitttiefe: 0,5mm Ich kühle mit einer aus Kühlmittelkonzentrat hergestellten Flüssigkeit, die auch für Alu geeignet ist. Großteils hat diese Kombination gut funktioniert, die gefrästen Taschen sind sehr sauber geworden, ich habe nach dem Fräsen keine Aufbauschneide am Fräser erkennen können. Die gefrästen Taschen sind sehr sauber geworden. Allerdings beim Kurvenfräsen zum endgültigen ausschneiden des Bauteils hat der fräser bei der ersten 0,5mm tiefen Nut nicht geschnitten sondern nur gedrück -> ein extremer Grat ist entstanden. (siehe Bild) http://abload.de/img/photo_2016-04-17_13-0b7k70.jpg Kann mir von euch jemand weiterhelfen woran das liegt / wie man die Schnittdaten noch anpassen könnte um das zu vermeiden? Mfg Jürgen
ich würde mit der schnitttiefe runtergehen. mit was kühlst du?
Wahnsinn: Vorschub: 300mm/min Runter mit dem Vorschub < 100 mm/min.
sorry, das mit der kühlung habe ich überlesen. also ich habe ähnliche daten, allerdings die doppelte drehzahl. dazu ertränke ich das zeug fast in wd40. (der kompressor für die mms ist noch nicht fertig ;) )
Hallo Max, du fährst also auch mit 300mm/min? Mit 20.000U/min? Schnittiefe auf 0,25? Bei mir läuft der Fräser eigentlich in einem Bad aus Spänen und Kühlmittel.
Juergen schrieb: > 3mm 2-schneider HSS > Fräser. Ich verwende für Alu einen einschnittigen spiralgenuteten Fräser 5mmDurchmesser. https://www.festool.de/Produkte/Zubehoer-Verbrauchsmaterial/Pages/Detailansicht.aspx?pid=491036&name=Aluminiumfraeser-HS-S8-D5-NL23 > meine Schnittdaten > Drehzahl: 12700 U/min erscheint mir zu wenig > Vorschub: 300mm/min erscheint mir zu viel > Zustellung: 50mm/min was soll das sein??? > Schnitttiefe: 0,5mm erscheint mir wenig. Ich fräse bis 3mm > nicht geschnitten sondern > nur gedrück Fräser stumpf! > ein extremer Grat ist entstanden Mitlauf/Gegenlauf? > (siehe Bild) warum externer Link?
Hallo Juergen, ja. Ich fahre mit etwa 300mm/min. Aber mit 25000U/min, die die Kress 1050 FME-1 angeblich schafft. Wenn das dann aber nicht richtig gekühlt wird, schauts so aus wie bei dir ;) Ein Freund, der sowas beruflich macht meint, ich soll eigentlich mehr Vorschub machen und dafür nicht so tief. Werde beim nächsten mal versuchen 0,1mm zuzustellen, und dafür 1500mm/min Vorschub. Dann bleibt die Bearbeitungszeit gleich ;)
Mit Zustellung meine ich wie schnell ich ins Material eintauche. Die 3mm verwende ich wie gesagt daher weil ich sehr kleine Geometrien fräsen muss. Ich habe eine Nut gefräst - der Grat ist an beiden Seiten entstanden - von daher gibt es kein Mitlauf oder Gegenlauf. Ich werde das nächstemal mit höherer Drehzahl probieren, und eventuell ein anderes Kühlmittel ausprobieren. Ich habe auch gehört das man mit dem Vorschub nicht zu klein werden soll weil man dann eher schleift als schneidet. Mfg
Das Problem mit dem zu geringen Vorschub ist, dass mit dem abgetragenen Material auch die Wärme abtransportiert wird. Und die muss weg ;) Ganz krass sieht man das ja bei Plexi-Glas. Langsam geht gar nicht. Aber mit genug Vorschub und Kühlung geht auch extrudiertes Plexi-Glas. (Das teurere gegossene braucht es meiner Meinung nach wirklich nicht)
Hallo ! Ich hab' mal bei Hoffmann geschaut:Für unbeschichtes HSS geben die Vc=83 m/min an, macht 8500 bis 9000 U/min. Vorschub etwas runter (vor allen Dingen im Innenradius) Zustellung 3mm sollte gehen. Für Alu und Kunststoff gibt's spezielle Fräser, die sind RICHTIG scharf (im Gegensatz zu "normalen"), da kann man sich problemlos in die Finger schneiden :-) . Gaanz wichtig ist maximale Kühlung, sonst gibt's eine Kernschmelze. Nuten, wenn möglich erst ausschruppen, und dann die Kontur schlichten. Wenn es die Steuerung hergibt, nicht senkrecht eintauchen, sondern pendeln, sonst hängen arg viele Späne am Fräser. max schrieb: > Ganz krass sieht man das ja bei Plexi-Glas. Langsam geht gar nicht. Aber > mit genug Vorschub und Kühlung geht auch extrudiertes Plexi-Glas. (Das > teurere gegossene braucht es meiner Meinung nach wirklich nicht) Jo, Schnittgeschwindigkeit wie bei Stahl, Vorschub wie Plaste. Auf Arbeit spare ich mir dann sogar das gesabbere mit dem Kühlmittel. Ansonsten: probieren!
Juergen schrieb: > Ich werde das nächstemal mit höherer Drehzahl probieren [...] > Ich habe auch gehört das man mit > dem Vorschub nicht zu klein werden soll weil man dann eher schleift als > schneidet. genau. Das ist nicht nur ein Problem mit der Wärme, sondern auch daß die Fräser dadurch stumpf werden. Was Du machen kannst wenn Du eine hohe Drehzahl, aber nur einen geringeren Vorschub möchtest: Einschneider statt Zweischneider verwenden. Vor allem bei Kunststoff, bei dem ich sowieso schon am unteren Limit der Drehzahl bin, hilft das sehr. Geht aber auch bei Alu.
Heute hat jeder Popelhersteller Schnittdaten im Netz. Ich nehme an der Fräser entspricht einem solchen: http://www.hhw.de/de/Shop/Fr%C3%A4swerkzeuge/Bohrnutenfr%C3%A4ser/16073202/Bohrnutenfr%C3%A4ser_zyl_DIN_327_D_Typ_N_lang_2_Schn_Z-Schnitt_HSS-E_3-0_mm Dann wären das die Schnittdaten: http://www.hhw.de/uploads/schnittdaten/16073.pdf 0,015-0,02 mm Vorschub pro Zahn pro Umdrehung. Viel sinnvollere Angabe als mm/min da drehzahlunabhängig ;) Mal ausrechnen, da geht einem oft ein Licht auf wenn man merkt das der Fräser pro Zahn 0,2mm oder 0,001 mm abnehmen soll - weil dann macht er knack oder reibt nur. Schnittgeschwindigkeit 90 m/min - resultierende Drehzahl bei 3mm = 9549 1/min Achtung Korrekturfaktor ! ae = seitliche Zustellung, in diesem Fall wohl 1 => gar nicht aufgeführt. AP max = 1.5x D also maximal 4.5mm Schnittiefe ! Deine 0,5mm sind nicht so wahnsinnig viel ;) kann je nach Maschine und Aufspannung aber angebracht sein. Da ae = 1 über den Anwendungsempfehlungen liegt war deine reduzierte ap schon sinnvoll. D.h.: vc = 90m/min => 9549 1/min fz = 0,01mm ap => 190.98 mm/min Aluminium ist aber gütig was erhöhte Schnittwerte angeht, da verglüht der Fräser nicht gleich wie bei Stahl. Ich bin auch schon die 3 fachen Schnittwerte gefahren, die der Hersteller empfahl (in Alu) weils dringend war - mit Hartmetall. Warum franst das Bauteil beim letzten Schnitt so aus? Mangelnde Steifigkeit der Aufspannung! Der Fräser drückt und bricht die letzten Brocken weg. Vorschlag: Opferplatte unterlegen, wenn möglich Bauteil auf diese auch aufkleben. Doppelseitiges Klebeband würde reichen - wenn es das Kühlmittel lange genug übersteht. Ansonsten Spannpratze verwenden, eine Hälfte fräsen, umspannen, andere Hälfte Fräsen. Die Bohrungen könnten Schrauben aufnehmen, eventuell erst Bohren / Räumen, dann zwei Schrauben durch (Spax in die Opferplatte aus Holz reicht) dann ausfräsen. Hartmetallfräser als Einschneider mit polierter Spannut wären ideal für diese Fräsaufgabe.
Stefan F. schrieb: > Heute hat jeder Popelhersteller Schnittdaten im Netz. Natürlich, aber für Profimaschinen. Hobbykrams schafft meist nur 1/3 der Zustellung, dann vibrierts und der Fräser bricht. Stefan F. schrieb: > sinnvollere Angabe als mm/min da drehzahlunabhängig ;) Nicht wirklich, weil es je nach Material eine minimale und maximale Schneidgeschwindigkeiten gibt. Und die bestimmen die Drehzahl. Und dann erst kommt deine Spandicke. Und aus all dem ergibt sich der Vorschub, je naccAnzahl der Schneiden des Werkzeugs. Stefan F. schrieb: > Mangelnde Steifigkeit der Aufspannung! Könnte sein. Stefan F. schrieb: > Die Bohrungen könnten Schrauben aufnehmen, eventuell erst Bohren / > Räumen, dann zwei Schrauben durch (Spax in die Opferplatte aus Holz > reicht) dann ausfräsen. Sinnvolle Befestigungsmöglichkeit.
Mit meiner Datron M85 fräse ich Aluminium mit folgenden Daten: Fräser: VHM Einschneider 3 oder 6mm Dm Drehzahl: 30000/min Vorschub: 2-3m/min Schnittiefe: 2(3er)-3(6er)mm Kühlung: Alkohol-Sprühnebel mit Druckluft Mit HSS 2-Schneider Fräser hab ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, der Spanraum ist meist zu klein, Schnitt und Freiwinkel passen nicht für Alu. Der Fräser ist das wesentlichste Teil, daher hier kein Billigzeug kaufen (kauf die bei Datron). Kühlung ist auch z.T kritisch,wenn man mit Emulsion kühlt, geht das auch, ist aber ein ziemliches Gesaue, weil's überall rumspritzt. Obige Schnittdaten gelten nur für eine eher massive Maschine, bei Käsefräsen muss man Schnittiefe und Vorschub reduzieren. Wenn man etwas Erfahrung hat, hört man's. Grüsse
> Alkohol-Sprühnebel mit Druckluft
Wie funktioniert das(Selbstbau oder Kaufgerät)?
@Hardy Im Prinzip wird Druckluft durch eine Düse geblasen und saugt den Alkohol mit.Kann man selber bauen,wenn man in der Lage ist feine Löcher zu bohren, lohnt aber kaum. die Düsen gibts bei Datron als Ersatzteil, kosten so 15.-/Stk. (glaub) Grüsse
geb schrieb: > @Hardy > Im Prinzip wird Druckluft durch eine Düse geblasen und saugt den Alkohol > mit.Kann man selber bauen,wenn man in der Lage ist feine Löcher zu > bohren, lohnt aber kaum. die Düsen gibts bei Datron als Ersatzteil, > kosten so 15.-/Stk. (glaub) > Grüsse Danke für deine flotte Antwort. Datron ist "down". Werde es später noch einmal versuchen.
Ah ja, etwas hab ich noch vergessen: Alu ist nicht gleich Alu. Für's Fräsen nehm ich AlMg3 oder AlMg4,5. Al99,5 ist nur für Blechschere und ähnliches, lässt sich nicht fräsen. Grüsse
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