Hallo. Das ist mein erster Beitrag hier. Ich muss ein Teil auf einer Hauptplatine eines Laptops wechseln. Da ich schon Löterfahrung habe, aber nicht im Weichlöten, dachte ich mir wie schwer kann das sein. Der vernünftige Teil in mir hat aber vorgeschlagen, dass ich mich mit den Geräten (spitzer Lötkolben, Lötzinn S-Sn60Pb39Cu1, Entlötlitze, Kolophonium) zuerst genauer auseinandersetze bevor ich beginne das Teil auszuwechseln. Hier meine Frage: Kann das Lötzinn komplett entfernt werden oder scheitere ich und falls ja, woran liegt das? Ich habe hartes Kolophonium mit 95%-igem Spiritus verschmischt. Das Gemisch ist wässrig bis dickflüssig (dauerte Ewigkeiten. 1-2 Stunden. mit einer Gabel aufgelockertes Kolophonium [unter 1 Gramm] und paar Tropen Spiritus). Ich habe versucht einen Keramikkondensator an eine Testerplatine zu löten. Hier das Ergebnis (oben). Unten hab ich Lötzinn aufgetragen, weil ich bei Versuch nr. 1 gemerkt habe, dass das Entfernen von Lötzinn fast ueberhaupt nicht funktioniert. https://imgur.com/dDtHI1d
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Warum hast du das Kolophonium selbst angerührt ? Zum entfernen des Zinns kauf dir Entlötlitze, das ist ein flussmittelgetränktes Kupfergeflecht das Zinn aufsaugt. Zum neu verlöten nimmst du dann Elektroniklot, das ist schon mit Flussmittel gefüllt. Dann noch ein (geeigneter) Lötkolben und eine Pinzette und los geht das.
Ach so: Du musst das Zinn nicht komplett entfernen (geht auch gar nicht). Nimm mit der Litze so viel Zinn auf wie möglich, dann verlöte das neue Teil.
Max P. schrieb: > Ich muss ein Teil auf einer Hauptplatine eines Laptops wechseln Was für ein Teil? Es gibt durchaus verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Mach ein Bild! Manche Teile kriegst du nur mit einem Twin-Lötkolben oder Heißluftstation runter. Das anlöten geht meist einfacher.
Leider hast du dir da ein sehr schwieriges Problem ausgesucht. Mainboards sind immer viellagig aufgebaut und erwärmen sich daher nur extrem langsam. Man muß schon gute Ausrüstung haben und ein geübter Löter sein, um das hinzukriegen. Ich bin wahrscheinlich ignorant und kenne Hartlöten nur als Löten mit einer Gasflamme; wenn du davon kommst, kannst du mit Heißluft (was die Gasflamme ja auch ist) villeicht etwas mehr anfangen. Beim Lötkolben musst du darauf achten, dass der Wärmeübergang vom Lötkolben auf die Lötstelle auch wirklich gut funktioniert. Dünne Spitzen sind hier oft fehlt am Platze.
Max P. schrieb: > Ich habe hartes Kolophonium mit 95%-igem Spiritus verschmischt. Das > Gemisch ist wässrig bis dickflüssig (dauerte Ewigkeiten. 1-2 Stunden. > mit einer Gabel aufgelockertes Kolophonium [unter 1 Gramm] und paar > Tropen Spiritus). Mit einem Thermomix ginge das sicher besser. Georg
Max P. schrieb: > Hallo. Das ist mein erster Beitrag hier. > > Ich muss ein Teil auf einer Hauptplatine eines Laptops wechseln. Da ich > schon Löterfahrung habe, aber nicht im Weichlöten, ... deswegen gehe bitte zu jemand, der darin Erfahrung hat. Das Erfolgserlebnis wird ungleich größer sein.
Danke an alle Beitragenden. Hp M. schrieb: > Was für ein Teil? AC Buchse Andreas R. schrieb: > Schau mal die Videos von Louis Rossmann bei YouTube an. Danke. Was ich aber wissen wollte ist, ob man das Lötzinn besser wegbekommen kann als ich es oben geschafft hab. someone schrieb: > einer Gasflamme; wenn du davon kommst, kannst du mit Heißluft (was die Heißluft aber nur zum entlöten oder? Vielen Dank fuer deine restliche Information Oberlehrer schrieb: > ... deswegen gehe bitte zu jemand, der darin Erfahrung hat. Generell würde ich zustimmen aber in Wien gibt's genug Pfuscher. Pfuschen kann ich auch selber. Es gibt einen DIY Workshop fuer Reparaturen jede Woche oder jede zweite Woche. Nicht umsonst, würd ich mal sagen. Georg schrieb: > Mit einem Thermomix ginge das sicher besser. ja... Daniel schrieb: > Warum hast du das Kolophonium selbst angerührt ? Weil Conrad es so verkauft. Oder es lagerte so lange bis es trocken wurde. > Zum entfernen des Zinns kauf dir Entlötlitze, das ist ein > flussmittelgetränktes Kupfergeflecht das Zinn aufsaugt. Hab ich. No clean > Zum neu verlöten nimmst du dann Elektroniklot, das ist schon mit > Flussmittel gefüllt. Dann noch ein (geeigneter) Lötkolben und eine Hat es. Mir ist aber gestern aufgefallen, dass auf der Verpackung F-SW 26 steht. Das ist ein Problem oder? https://www.conrad.at/de/loetzinn-bleihaltig-wickel-stannol-hs-10-sn60pb39cu1-6-g-10-mm-812870.html > Pinzette und los geht das. ^^ haha schoen waer's
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Max P. schrieb: > AC Buchse AC? Eigentlich sollte es DC sein. Also du meinst die normale Buchse, in die der runde Stecker des Netzteils reinkommt. Max P. schrieb: > Danke. Was ich aber wissen wollte ist, ob man das Lötzinn besser > wegbekommen kann als ich es oben geschafft hab. Wieso willst du das denn überhaupt wegbekommen? Max P. schrieb: > Weil Conrad es so verkauft. Oder es lagerte so lange bis es trocken > wurde. Naja.... Kolophonium bzw. selbst angerührtes Flussmittel ist fürs Löten an Mainboards in der Regel nicht geeignet. Da nimmt man eher das NC-559 oder das Zeugs von Martin. Max P. schrieb: > Hat es. Mir ist aber gestern aufgefallen, dass auf der Verpackung F-SW > 26 steht. Das ist ein Problem oder? Nö, eigentlich nicht. Das bedeutet nur, dass du das Board reinigen musst, wenn du fertig bist. Aber ich verstehe trotzdem nicht, wieso du das Lot weghaben möchtest. Löte einfach den einen Stecker raus und den anderen wieder drauf. Das bleifreie Lot zu restlos zu entfernen sollte dein kleinstes Problem sein.
Dimitri R. schrieb: > Max P. schrieb: @AC Ja, es wird mit Gleichstrom zuhause gearbeitet aber das Ding heißt trotzdem AC Adapter und mein Satz haette lauten sollen: die Buchse fuern AC Adapter. Aber ja, die Buchse arbeitet mit DC. > > Max P. schrieb: >> Danke. Was ich aber wissen wollte ist, ob man das Lötzinn besser >> wegbekommen kann als ich es oben geschafft hab. > Wieso willst du das denn überhaupt wegbekommen? Fuer den Fall, dass ich eine kalte Lötstelle verursache, wuerde ich gerne wissen ob das Lötzinn komplett entfernt werden kann. Ich nehme mal aber an, dass Lötzinn einfacher von PCBs entfernt werden kann als von reinen Kupferleitbahnen? oO > Max P. schrieb: > Naja.... Kolophonium bzw. selbst angerührtes Flussmittel ist fürs Löten > an Mainboards in der Regel nicht geeignet. Da nimmt man eher das NC-559 > oder das Zeugs von Martin. Ok, danke. Haette hoeschtwahrscheinlich sowieso gewechselt, weil das Kolophonium extrem klebrig ist und das Anruehren dauert Ewigkeiten. > Max P. schrieb: >> Hat es. Mir ist aber gestern aufgefallen, dass auf der Verpackung F-SW >> 26 steht. Das ist ein Problem oder? > Nö, eigentlich nicht. Das bedeutet nur, dass du das Board reinigen > musst, wenn du fertig bist. Das heißt das Lot ist nicht korrosiv? > Aber ich verstehe trotzdem nicht, wieso du das Lot weghaben möchtest. > Löte einfach den einen Stecker raus und den anderen wieder drauf. Das > bleifreie Lot zu restlos zu entfernen sollte dein kleinstes Problem > sein. Es ist kein bleifreies Lot. :S Ich hab bleihaltiges genommen, weil ich gelesen hab (ua hier), dass die (Temperatur)bedingungen bei bleifreiem niedriger sind und es einfacher ist damit zu löten. edit: ach so, du meinst das bleifreie, das schon oben ist?
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Beim Austausch einer DC-Buchse am Laptop geht man normalerweise folgendermaßen vor, wenn man kein Lötbad benutzen kann: - alte Buchse soweit wie möglich mechanisch zerstören (zerbrechen, ggf. mit Seitenschneider bearbeiten), wie das ohne Schäden am Mainboard möglich ist. Im Idealfall Plastikkörper entfernen, Blechteile so auftrennen, daß auf jedes Teil nur eine Lötstelle kommt. - ggf. etwas Flußmittel auftragen, breite Lötspitze benutzen. Lötspitze etwas verzinnen. Jedes Einzelteil des Buchsenrestes möglichst weit entfernt von der Lötstelle mit einer Spitzzange greifen (Bambuspinzette o.ä. geht auch, wenn man eine hat, wichtig ist wenig Wärmeableitung). Lötstelle aufwärmen und Teil herausziehen. - Lötaugen frei machen. Wenn kein Absauglötkolben vorhanden, von der Bestückungsseite her Saugpumpe ansetzen. Von der Lötseite her aufschmelzen, dann Zinn herausziehen. Entlötlitze kann ggf. benutzt werden, aber es ist wichtig, die Lötaugen in heißem Zustand mechanisch nicht zu belasten, damit sie sich nicht ablösen. - Ersatzbuchse einsetzen und mit ausreichend Wärme verlöten. Auch hier: Breite, kurze Lötspitze benutzen, soweit möglich. Zusätzliches Flußmittel ist meist nicht erforderlich. Hinweis: Wenn sich bleifreies und bleihaltiges Lötzinn mischen, sieht die Lötstelle unter Umständen suboptimal aus. Das muß nicht bedeuten, daß es sich um eine kalte Lötstelle handelt. Zur Beurteilung geeignete Kriterien sind - eher als der Glanz - eine Meniskusbildung (gewölbte Ausformung der Lötstelle) und ein "Durchsteigen" des flüssigen Zinns auf die andere Leiterplattenseite (nicht überall sichtbar, je nach Mechanik). Sollte wirklich eine kalte Lötstelle entstehen, mit Flußmittel bestreichen und erneut gut aufschmelzen. Zinnentfernung ist an dieser Stelle nicht nötig.
Max P. schrieb: > @AC > Ja, es wird mit Gleichstrom zuhause gearbeitet aber das Ding heißt > trotzdem AC Adapter und mein Satz haette lauten sollen: die Buchse fuern > AC Adapter. Aber ja, die Buchse arbeitet mit DC. Das Teil am Notebook wird DC-Buchse genannt. Eine AC-Buchse wäre z.B. eine Kaltgeräte-Buchse Max P. schrieb: > Fuer den Fall, dass ich eine kalte Lötstelle verursache, wuerde ich > gerne wissen ob das Lötzinn komplett entfernt werden kann. Ich nehme mal > aber an, dass Lötzinn einfacher von PCBs entfernt werden kann als von > reinen Kupferleitbahnen? oO Was hat denn eine kalte Lötstelle damit zutun, dass du Lötzinn restlos entfernen möchtest? Max P. schrieb: > Ok, danke. Haette hoeschtwahrscheinlich sowieso gewechselt, weil das > Kolophonium extrem klebrig ist und das Anruehren dauert Ewigkeiten. Andere Flussmittel sind ähnlich klebrig. Max P. schrieb: > Das heißt das Lot ist nicht korrosiv? Nein, das Lot nicht, aber das Flussmittel.
Sebastian schrieb: > Beim Austausch einer DC-Buchse am Laptop geht man normalerweise > [...] > Stelle nicht nötig. Wow. Das ist ja einiges an Text mit einer sehr guten Erklaerung. Mir scheint's irgendwie, dass ich es doch an jemanden weitergeben sollte, bevor ich das Board riskiere. Sehr zu meinem Bedauern. Dimitri R. schrieb: Danke auch Sebastian schrieb: > Sollte wirklich eine kalte Lötstelle entstehen, mit Flußmittel > bestreichen und erneut gut aufschmelzen. Zinnentfernung ist an dieser > Stelle nicht nötig. Vielen Danke. Gut zu wissen.
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