Holla Experten, ich bin in einer Fa. für die Elektrotechnik zuständig. Diese Fa. stellt spezielle Schaltschränke/ Kästen im Bereich der Messtechnik her. ich habe in einer Kunststoff-Gehäuse (400x300x200) 230 VAC-24 VDC einen typischen Schienennetzteit (Phoenix, Wago, Siemens ..). Der Netzteil versorgt Weitere DC-Komponenten unter anderem DC-Motor. Das Gerät ist ein "Ortsfestes Betriebsmittel", es hat aber Schuko-Stecker mit 5 m 1mm² Gummi-kabel für die AC Stromversorgung. Auf mein Typenschild steht: AC-Strom 0.75 A und DC-Strom 1.3 A die Frage: soll/ muss das Gerät auf die AC Seite abgesichert sein? Nach welchen Richtlinien, Normen ...? diese Frage hat in der letzten Zeit aufgetaucht, weil die Steckdose normalerweise mit 16 A Leitungsschutz abgestiert ist, 1 mm² Querschnitt reicht im Fall nicht. ABER viele Geräte und Betriebsmittel werden durch Steckdose versorgt, haben kleiner als 1,5 mm² Kabelquerschnitt und sind nicht auf die AC Seite abgesichert (Wasserkocher, Lampen und viele Haushaltsgerät). Haben TV, PC, Bildschirme Elektrosicherung auf die AC-Seite? Das Gerät ist Schutzklasse II, oder? ist die Lösung, dass ich statt 1.0 ein 1,5 mm² Kabel abschließe? (Richtlinien und Normen immer erwähnen bitte) Ich Prüfe mein Gerät nach DIN VDE 0113-1. EN60204-1, ist es überhaupt richtig? ich bin ratlos!! Ich bitte euch um eine Hilfe für das unbeliebte Thema. :-) Danke im Voraus!
:
Verschoben durch Moderator
Hallo! Ich kann dir leider mit einer genauen Norm nicht weiter helfen. Ich möchte nur sagen, die 1mm² als Zuleitung sind okay, solange dein Gerät diese im Normalfall nicht überlastet. Also sollte dein Gerät wirklich 16A bei Normalbetrieb zum fließen bringen, würde die Zuleitung nicht reichen. Eine Zuleitung einer Steckdose muss immer auf den höchst möglichen Strom der Sicherung ausgelegt sein, da man ja nicht wissen kann, was irgendwann mal an der Steckdose angesteckt wird. Das ist bei deinem Gerät anders. Die Zuleitung ist fest mit deinem Gerät verbunden (ich hoffe nicht über Kaltgerätestecker, weil da sieht es wieder anders aus). Anhand des Typenschilds kannst du eindeutig feststellen, dass das 1mm² bei Normalbetrieb nicht überlastet wird. In der Niederspannung wird kein Kabel nach Kurzschluss ausgelegt, das ist eher in höheren Spannungsebenen und vor allem wesentlich größeren Leistungen üblich und auch notwendig. Was soll schon passieren, wenn das Gerät intern einen Kurzschluss hat und das 1mm² verkraftet den Kurzschlussstrom nicht. Dann ist das Kabel eben kaputt. Wenn bei 20kv und 2500A Nennstrom eine Stromschiene den Kurzschlussstrom nicht aushält, ist das wesentlich schlimmer, da geht eine ganze Menge kaputt. Dennis
Es muss halt zu jeder Zeit sichergestellt werden können, das nicht mehr als der höstzulässige Strom durch die Netzleitung mit entsprechendem Querschnitt fließen kann. Computernetzteile haben sehr oft die Sicherung auf der Platine, wahrscheinlich ein Stück weit auch um im Fehlerfall nicht zum Feuerwerk zu werden. Eine Sicherung im Gerät ist also nie ein Fehler! Man sollte nicht immer nur Betriebsbedingungen betrachten, sondern auch mögliche Fehlerzustände.
Hallo, weil es nie zu spät ist .. und als Dankeschön, das ist unten die Antworten von "VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH" auf meine Fragen: -------- die offenen Fragen bei uns sind: Frage: - Muss das Zuleitungskabel im Niederspannungsbereich nach den Kurzschluss-Bedienungen ausgelegt werden? Antwort: --> Nein. Das Zuleitungskabel muss so ausgelegt sein, dass es sowohl unter Normalbedingungen als auch im Falle eines Auslösens der Überstromschutzeinrichtung innerhalb der Spezifikationen betrieben wird. Frage: - ist die Elektroabsicherung auf AC-Seite bei unserem Fall notwendig? Antwort:--> Nach der Norm IEC/DIN EN 61010-1 Abschnitt 9.6.1 ist eine Überstromschutzeinrichtung notwendig. Frage:- Welche Normen und/ oder welche Richtlinien können uns die o.g. Punkten genau erklären? Antwort: --> Es wurde die Norm DIN EN 61010-1 (VDE 0411-1):2011-07; Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte herangezogen. Der Abschnitt 9.6 beschäftigt sich mit Überstromschutzeinrichtungen. --------- Grüße Nidal
Dennis H. schrieb: > Was soll schon passieren, wenn das > Gerät intern einen Kurzschluss hat und das 1mm² verkraftet den > Kurzschlussstrom nicht. Dann ist das Kabel eben kaputt. DIN ist schön, Vernunft sagt, wenn der Schaltschrank brennt, war was falsch. Es muß nicht immer die Sicherung schuld sein. Es gab auch schon ausgebrannte Lüfter und fehlende Thermosicherungen am rechten Fleck.
Das Hutschienennetzteil wird mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit selbst eine Sicherung enthalten.
Antwort: --> Nein. Das Zuleitungskabel muss so ausgelegt sein, dass es sowohl unter Normalbedingungen als auch im Falle eines Auslösens der Überstromschutzeinrichtung innerhalb der Spezifikationen betrieben wird. Dazu wird bei großen Anlagen der Schleifenwiderstand bestimmt und nachgemessen. Die Sicherung muss dann so bemessen sein, dass der zur Auslösung erforderliche rechnerische Kurzschlussstrom die vorgeschaltete Sicherung so schnell zum Auslösen bringt dass sich die Leitung nicht unzulässig erwärmt. Armin
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.