Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug RSF Messstab an den Enden defekt.


von Sebastian P. (Gast)


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Hallo, wir haben hier in der Elektronikwerkstatt eine ältere Deckel 
Fräse stehen, ausgestattet mit einem ebenso älteren Messsystem von RSF 
Elektronik.
Der Messstab an der Y-Achse ist ein MSA 554 NR: 55-3077 (Altes geprägtes 
Metallschild)
Die Bezeichnung des Stabes an der X-Achse kann ich nicht ablesen da 
angeschraubt.

Seit einiger zeit ist an der X-Achse (Längs, 500mm Verfahrweg) Die 
Digitalanzeige teildefekt. Sie funktioniert in den mittleren ca 300mm 
einwandfrei. kommt man aber in die Randbereiche bleibt die Anzeige 
mm-mäßig stehen und die Hundertstel flackern zwischen zwei Werten hin 
und her. Fährt man die Achse einmal von Endpunkt zu Endpunkt verschiebt 
sich der Tote Bereich oder ist teilweise komplett weg.

Ich gehe deshalb mal davon aus, dass es nicht an der Auswerteelektronik 
sondern am Messstab selbst liegt, hab mich aber bislang noch nicht 
getraut den Maßstab abzubauen, nicht dass der Stab endgültig Stirbt.

Kennt jemand so ein Verhalten bei vergleichbaren Messstäben? Ist da 
etwas verschmutzt, gebrochen... was weiß ich was wahrscheinlich.

Würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen.

von nemesis... (Gast)


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Sebastian P. schrieb:
> Ich gehe deshalb mal davon aus, dass es nicht an der Auswerteelektronik
> sondern am Messstab selbst liegt, hab mich aber bislang noch nicht
> getraut den Maßstab abzubauen, nicht dass der Stab endgültig Stirbt.

Wenn das System nicht verlässlich funktioniert, ist es doch egal.
Dann muss Ersatz her, aber ich würde das System erst mal vorsichtig
zerlegen und schauen ob die Striche abgescheuert oder nur verschmutzt
sind. Mit einem fettlösendem Reiniger würde ich ruhig einen Versuch
wagen. Wenn das nichts bringt wird man um Ersatz nicht herum kommen.

von Florian R. (Firma: TU Wien) (frist)


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Hi,
kann schon sein, dass man das reparieren kann, hab ich jedenfalls bei 
ähnlichen Maßstäben schon zweimal gemacht.

Beim ersten war der Galsmaßstab selbst verschmutzt, ölig. Gründliche 
reinigen mit Isopropanol hat alle Probleme beseitigt.

Bei dem zweiten Maßstab (Teil eines Messsystems von Tesa) war alles 
sauber, aber die Abtastplatte war etwas verrutscht (das Moire-Muster 
darum schief).

Die Abtastplatte darf man jedenfalls als mögliche Fehlerquelle nicht 
vergessen. Die korrekte Funktion lässt sich leicht mit bloßem Auge 
prüfen.

Grüße
Flo

von Georg (Gast)


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nemesis... schrieb:
> und schauen ob die Striche abgescheuert oder nur verschmutzt
> sind.

Allerdings sind das keine Striche wie auf einem "Zollstock", sondern 
Muster im Grössenbereich 10 oder 20 µ. Die sind schon schwer zu 
beurteilen und auch ziemlich empfindlich.

Angesichts der Tatsache, dass durch eine defekte Messung der 
Fräsmaschine leicht Schäden von Tausenden Euro entstehen können, würde 
ich keine Bastelexperimente wagen, sondern gegen einen zweifelsfrei 
funktionierenden Massstab tauschen. Z.B.

http://www.ebay.de/itm/Masstab-554-RI-820-mm-gebr-von-RSF/121601444320

Alternativ kann auch ein Heidenhain-Massstab verwendet werden.

Georg

von Sebastian P. (Gast)


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Georg schrieb:
> Angesichts der Tatsache, dass durch eine defekte Messung der
> Fräsmaschine leicht Schäden von Tausenden Euro entstehen können, würde
> ich keine Bastelexperimente wagen, sondern gegen einen zweifelsfrei
> funktionierenden Massstab tauschen. Z.B.
>
> Ebay-Artikel Nr. 121601444320


Bei der Fräse geht's tatsächlich nur um eine gelegentlich genutzte 
Maschine auf der Kleinigkeiten aus Alu bzw. Frontplatten gefräst werden. 
Wir sprechen hier nicht von Präzisionsarbeiten. Das wäre wohl bei dem 
Achsenspiel auch grenzwertig. Allerdings ist gerade bei Frontplatten ein 
fräsen nach Skala sehr zeitaufwendig, da ist die Digitalanzeige schon 
sehr komfortabel.

Was mich eben stutzig macht ist, dass die Anzeige im ja relativ häufig 
genutzten mittleren Bereich einwandfrei funktioniert. Der Außenbereich 
kommt oft nur zum tragen wenns um 19" Frontplatten geht. Gestern hat der 
Azubi eine 4he Platte deswegen geschrottet.

Der MSA 5xx wird ja als geschlossenes System beworben, der Messstab ist 
nach unten gerichtet unterm tisch montiert. Da können eigentlich gar 
keine späne reinfliegen, vermutlich eher irgendwas staubbedingtes oder 
ähnliches.

Ob ein neuer Messstab genehmigt werden würde ist wohl fraglich.

von Georg (Gast)


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Sebastian P. schrieb:
> Gestern hat der
> Azubi eine 4he Platte deswegen geschrottet.

Macht das ein paar mal, und der Massstab wäre bezahlt.

Sebastian P. schrieb:
> Ob ein neuer Messstab genehmigt werden würde ist wohl fraglich.

Da kann dir hier im Forum niemand weiterhelfen - wenn eure Führungsebene 
die Maschine lieber verschrottet, dann soll sie halt. Du könntest 
höchstens zu einer Spendenaktion aufrufen, aber im Moment gibt es glaube 
ich Bedürftigere.

Georg

von nemesis... (Gast)


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Vielleicht ist auch gar nicht der Messstab schuld, sondern die
Führung oder die Spindel.

Sebastian P. schrieb:
> Der MSA 5xx wird ja als geschlossenes System beworben, der Messstab ist
> nach unten gerichtet unterm tisch montiert. Da können eigentlich gar
> keine späne reinfliegen, vermutlich eher irgendwas staubbedingtes oder
> ähnliches.

Späne nicht, aber verdampftes Schneidöl oder Kühlmittel, dass
durch den Raum schwebt.
Das kriecht überall hin, wirkt wie Klebstoff dann für Staub.

von Jan H. (jan_m_h)


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nemesis... schrieb:
> Das kriecht überall hin, wirkt wie Klebstoff dann für Staub.

Damit deckt sich auch, dass der mittlere Bereich 1A tut

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