Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Widerstand nötig?


von Florian (Gast)


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Hallo
Ich möchte an die tastatur eines Samsung 1200i einen 3,3volt Atmega328 
anschliessen. An der tastatur liegen nur 0,08 volt an. soll ich da beim 
Atmega mit einem widerstand arbeiten, oder verträgt der handychip die 
3,7volt des akkus?

Läuft der handychip intern mit weniger spannung?

von Mein grosses V. (vorbild)


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Florian schrieb:
> Hallo
> Ich möchte an die tastatur eines Samsung 1200i einen 3,3volt Atmega328
> anschliessen. An der tastatur liegen nur 0,08 volt an. soll ich da beim
> Atmega mit einem widerstand arbeiten, oder verträgt der handychip die
> 3,7volt des akkus?

Wo willst du das an die Tastatur anschliessen? Gibst es dafür einen 
Anschluss oder hast du das Handy zerlegt und willst eine Taste durch den 
Controller ersetzen?

> Läuft der handychip intern mit weniger spannung?
Möglich. Aber nicht mit 0,08V. Falls du darauf hinaus willst.

von Stefan F. (Gast)


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> An der tastatur liegen nur 0,08 volt an

Sicher hast du das falsch gemessen. Vermutlich liegt da eine pulsierende 
Spannung an, die dein Messgerät nicht korrekt erfassen kann. Hast du ein 
Oszilloskop?

> oder verträgt der handychip die 3,7volt des akkus?

Du solltest berücksichtigen, dass Lithium Akkus etwas mehr als 4V haben, 
wenn sie frisch geladen sind.

Ich denke, es wird nicht so funktionieren, wie du dir das vorstellst. 
Die Tastatur wird sehr warscheinlich als Matrix angefragt. Da kann man 
nicht einfach so ein Logiksignal drauf schalten.

Am einfachsten und sichersten wird es wohl klappen, wenn du mit dem µC 
einen Optokoppler ansteuerst und die Ausgänge (C und E) des Optokopplers 
parallel zu den gewünschten Tasten des Handies schaltest.

von Florian (Gast)


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Taste durch controller steuern, weil ich das telefon noch aufwecken muss 
und es dadurch am leichtesten/günstigsten geht.
nur durchschalten mit den 0.08 volt kann ich über den atmega328 nicht?



mit 0,08 volt nicht, aber läuft er mit einem volt? verträgt er den 
eingangsstrom vom akku?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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höchstwahrscheinlich wird deine Handy-Tastatur "wie alle sonstigen 
Tastaturen" in einer Matrix-Anordnung verschaltet sein {Zeilen/Spalten}

Um einen Tastendruck zu simulieren, müsstes du also genau so einen 
Matrix-Kreuzungspunkt per Optokoppler o.ä. "Überbrücken", und nicht nur 
an irgendeinem Punkt irgendwelche Spannung anlegen.

von Mein grosses V. (vorbild)


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Florian schrieb:
> nur durchschalten mit den 0.08 volt kann ich über den atmega328 nicht?

Da liegen keine 0,08V an. Das ist irgendwas, was dein Voltmeter in der 
Tastaturmatrix so interpretiert. Auf jeden Fall ist das nichts 
sinnvolles.

Du mußt die Taste, die du nachbilden willst überbrücken. Löte da 2 
Drähte dran, nimm einen Taster und probier das erstmal aus. Wenn das 
funktioniert, machst du das mit dem Controller. Ich würde ein Relais 
dafür nehmen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan U. schrieb:

> Am einfachsten und sichersten wird es wohl klappen, wenn du mit dem µC
> einen Optokoppler ansteuerst und die Ausgänge (C und E) des Optokopplers
> parallel zu den gewünschten Tasten des Handies schaltest.

Noch sicherer gehts mit einem kleinen Reedrelais. Dann muss
man vorher auch nicht die Potenziale der Tastatur ausmessen.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Noch sicherer gehts mit einem kleinen Reedrelais. Dann muss
> man vorher auch nicht die Potenziale der Tastatur ausmessen.

Reedrelais…die Glasröhrchen mit eingeschmolzenen Federkontakten? Ich 
wusste nicht, dass das bzgl. der Potenziale sicherer ist. Aber durchaus 
möglich, dass es sich um ein Handy mit 100V-Tastatur handelt, dann würde 
ich aber ein größeres Reedrelais verwenden. Womit wird der Kontakt 
überhaupt angezogen, einem Magneten aus dem Elektrotacker, gesteuert vom 
ATMega?

von Florian (Gast)


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> Du mußt die Taste, die du nachbilden willst überbrücken. Löte da 2
> Drähte dran, nimm einen Taster und probier das erstmal aus. Wenn das
> funktioniert, machst du das mit dem Controller. Ich würde ein Relais
> dafür nehmen.


das hatte ich schon gemacht und funktioniert auch. ich habe nur das 
problem, dass ich das telefon 1x aufwecken muss. Das ganze soll auch 
noch ins handy gehäuse passen, sehr robust sein und (persönliches limit) 
unter 30€ liegen.



würde das eine gepulste spannung sein, dann würde ja der tastendruck von 
alleine öfter ankommen?!

von Harald W. (wilhelms)


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Boris O. schrieb:

> Reedrelais…die Glasröhrchen mit eingeschmolzenen Federkontakten? Ich
> wusste nicht, dass das bzgl. der Potenziale sicherer ist. Aber durchaus
> möglich, dass es sich um ein Handy mit 100V-Tastatur handelt, dann würde
> ich aber ein größeres Reedrelais verwenden. Womit wird der Kontakt
> überhaupt angezogen, einem Magneten aus dem Elektrotacker, gesteuert vom
> ATMega?

Um eine sichere Funtion zu gewährleisten, muss man bei Matrix-
Tastaturen vorher die anligenden Spannungen (=Potenziale) mit
einem Oszi ausmessen und den Halbleiterschalter(z.B. im OK)
richtig dimensionieren. Bei verwendung eines Reedrelais braucht
man das nicht. Gerade bei Anfängern wie dem TE vermeidet man so
fehlerhafte Schaltungen.

von Florian (Gast)


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Hallo
ich habe mittlerweile die zeit gefunden und an meinem projekt 
weitergearbeitet.

ich habe einen arduino nano (3,3v) nachbau genommen um das aufwecken zu 
simulieren. Für 5€ war das imho der einfachste und günstigste weg.
Nur kann ich die tastatur wie von euch vorausgesagt nun nicht ansteuern.
Könnte ich mit dem nano auch schlicht einen transistor steuern?
andere ideen?
wie steuere ich mir dem arduino die matrixtastatur an? wäre das der 
einfachere weg?

kann ich die tastatur auch mit einem günstigen logikanalyser ausmessen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Boris O. schrieb:
> Reedrelais…die Glasröhrchen mit eingeschmolzenen Federkontakten?

Nein. Das Glasröhrchen mit den Kontakten ist ein Reedkontakt. Als 
Reedrelais wird es bezeichnet, wenn noch 'ne Spule drumrumgewickelt und 
alles zusammen in einem Gehäuse verpackt wird.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Wenn es ins Handy passen soll,schlage ich einen Analogschalter a la 
(74)4066 vor. Die Dinger könnte es mit ein wenig Glück auch als 
Einzelgatter in SMD geben.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Magnus M. schrieb:
> Die Dinger könnte es mit ein wenig Glück auch als
> Einzelgatter in SMD geben.

Beispiel: MC74VHC1GT66 (siehe Anhang)

von Florian (Gast)


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wo soll ich denn kaufen, wenn die 20€ versand wollen?!

hatte mir bei ebay welche bestellt, aber das sind SMD mit 1mm größe... 
:(

von Bernhard S. (b_spitzer)


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Statt Optokoppler könnte man hier PhotoMOS-Relais einsetzen. Die sind 
auch potentialfrei und arbeiten bidirektional. Die Gehäusebauformen sind 
meist verträglich.
Gibt es auch bei den üblichen Versendern.

von Stefan F. (Gast)


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Ich schreibe mir immer immer eine Wunschliste. Und wenn da genug drauf 
steht, bestelle ich.

Dabei hilft auch, zu wissen, dass viele Elektronik Händler auch ganz 
andere Sachen verkaufen, zum Beispiel Lego, Fahrrad Teile, Sachen für 
die Küche usw.

von c-hater (Gast)


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Magnus M. schrieb:

> Wenn es ins Handy passen soll,schlage ich einen Analogschalter a la
> (74)4066 vor

Kann man sicher machen, ist aber meist garnicht nötig. So eine 
Matrixtastatur wird ja üblicherweise relativ langsam gepollt, so im 
Bereich bis maximal ein paar wenige kHz.

Vorausgesetzt, die Pegel, mit denen das passiert, passen so einigermaßen 
zur Betriebsspannung bzw. den Logikpegeln des µC, mit dem die Sache am 
Ende gesteuert werden soll, kann der auch ohne zusätzliche Hardware den 
Job erledigen.

Man muss bloss rausfinden, ob die Tastatur mit H- oder L-aktiver Logik 
funktioniert und welches die Strobe-Leitung der Taste ist, also die 
Leitung, die vom originalen Tastaturcontroller zur Abfrage aktiv 
angesteuert wird.

Der µC muß dann nur die Strobe-Leitung der Taste auf den "aktiven" Pegel 
überwachen und wenn dieser anliegt UND die virtuelle Taste gedrückt sein 
soll, einen Ausgang, der die andere Leitung der Taste steuert, auf eben 
diesen aktiven Pegel legen. Und wenn nicht die beiden genannten 
Bedingungen gleichzeitig vorliegen, dann muss er seinen Ausgang einfach 
auf hochohmig schalten. Ein Programm, was das leistet, ist trivial.

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