Forum: Haus & Smart Home Batteriegestütztes 24V-Netz - Wie aufbauen?


von Thomas S. (schlot)


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Hallo zusammen,

für meine Frage muss ich erst einmal einen Hintergrund geben: Ich mache 
mir momentan Gedanken um ein Neubauprojekt und als E-Techniker habe ich 
natürlich die eine oder andere Idee im Kopf. Mir schwebt folgendes vor:

- Trennung von 230 V-Netz für Steckdosen und Versorgung für Licht und 
restliche Haustechnik (ist meines Wissens ohnehin Stand der Technik)

- Versorgung von LED-Licht, Rollläden, Schließanlage, Heizungssteuerung 
mit 24 V

- Stützen des 24 V-Netzes per Bleiakku


Letzteres hätte in meinen Augen den Vorteil, dass das zentrale Netzteil 
nicht auf den Maximalbedarf ausgelegt sein muss (alle Rolläden laufen, 
Heizung regelt, Festbeleuchtung), sondern nur auf die durchschnittliche 
Dauerleistung und als Bonbon bekommt man die temporäre USV gleich mit. 
Wenn man in dem Moment die Verbraucher der Haustechnik sinnvoll schaltet 
(keine Festbeleuchtung, Rolläden nur noch einmal in "sicheren Zustand", 
ggf. Notlicht), hat man noch eine ganze Weile Strom für Infrastruktur 
und Schließanlage.

Dass man sich mit einem 24 V-Netz andere Herausforderungen (höhere 
Ströme, große zu verlegende Querschnitte, keine Sicherungsautomaten, 
Kontaktabbrand durch Schalten unter Last bei DC) einhandelt, ist mir 
bewusst, das möchte ich hier mal aus der Diskussion herausnehmen. Möchte 
ich gesondert abwägen.

Die einzelnen "Steuerungsknoten" (CAN) möchte ich selbst entwickeln, 
darunter auch eine Art Arbitrierung in einem Versorgungs-Controller, wo 
über CAN ein Strom "angefordert" und freigegeben werden muss. Darüber 
kann man unnötige Spitzen durch simultanes Anlaufen mehrerer Verbraucher 
schon mal verhindern. Erfahrung mit Embedded-Entwicklung ist vorhanden 
und man kann ja stufenweise implementieren: Zu Beginn will man es 
mindestens mal hell und warm haben und Rolläden haben. Sonderfunktionen 
und weitere Haustechnik kann man später anbinden.


Zur eigentlichen Frage:
Ich bin von Haus aus Digitaltechniker, habe also mit der Steuerung und 
Regelung wenig Probleme. Meine Eingangsspannung zu filtern, bekomme ich 
gestemmt - man wird sich mit den langen Versorgungsleitungen wohl 
einiges an Störungen, Induktion, usw. einfangen. Ausgangsseitig ein paar 
FETs und Relais anzusteuern, ist auch kein Problem.



Nun zur eigentlichen Frage:

Bei der Leistungselektronik fehlt es mit etwas an Erfahrung. Wie 
verschaltet man Netzteil, Batterie und 24 V-Netz, so dass die Batterie 
geladen, aber nicht überladen wird, das 24 V-Netz aus dem Netzteil 
gespeist und vom Akku gestützt wird?

Wie ein Laderegler im Solobetrieb funktioniert, verstehe ich. Mehr oder 
weniger stromgeregelt / strombegrenzt laden bis 80%, danach 
spannungsgeregelt bis Ladeschlussspannung und dann die Spannung 
verringern auf Erhaltungsladung.

Analog dazu: Wenn ich das Netzteil nur an die Verbraucher anklemme, habe 
ich eine reine Spannungsregelung, die nur durch den verfügbaren 
Maximalstrom bzw. Auslegung / Absicherung der Anlage begrenzt ist.

Und nun in Kombination? Angenommen, der Akku ist leer. Dann will ich den 
ja wahrscheinlich mit C/10 laden, also sagen wir mal 10 A. Meine 
Verbraucher liegen in dem Moment vielleicht bei 15 A.
Ich schätze mal, dass ich dann als Führungsgröße der Spannungsregelung 
den Strom vom Netzteil in die Batterie heranziehe und das auf 10 A 
regele. Gibt das nicht Probleme in dem Fall, wenn die Batterie eine viel 
kleinere Impedanz als der Verbraucher hat (ich begrenze die Spannung, um 
nicht über Ladestrom C/10 der Batterie zu gehen und deshalb gehen meine 
Verbraucher in Unterspannung)?

Wie ist denn das anderenorts gelöst? Im KFZ wird ja klassisch nur die 
Spannung auf Ladeschlussspannung geregelt und die Gutmütigkeit des 
Bleiakkus ausgenutzt. In modernen Autos mit Bordnetzcontroller 
vielleicht nicht - aber wie dann? Da der Keller schlechter belüftet ist 
als der Maschinenraum im Auto, will man denke ich kein Gasen der 
Batterie riskieren. Eine Akku-Temperaturabschaltung sollte denke ich 
auch nicht fehlen. Auch eine Zellenschlusserkennung, die dann den 
Akkuteil der Schaltung abtrennt.

Außerdem: Relais oder Solid State für die Verbindungspunkte Netzteil - 
Akku - Netz? Ich denke man hat es in dem Fall schon mit hohen Strömen im 
mittleren bis hohen zweistelligen A-Bereich zu tun.

Viele Grüße
Thomas

von Moe (Gast)


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Bin zwar ebenso nicht so bewandert in dem Gebiet, aber die Idee eines 
unabhängigen 24 V Netzes treibt mich auch schon eine Weile um.

Was ich an deinen Ausführungen etwas vermisse, wie exakt sollen es denn 
24 V sein? Denn Ladeschlusspannung ist ja bei den neueren Batterien eher 
bei 27 bis zu 28 V. Willst du die dann direkt einspeisen?

Sonst würde es evtl. sinn machen, wie bei einer Online-USV zwei Wandler 
zu verwenden.

Der erste hängt an der Steckdose und lädt den Akku und stellt im 
Normalbetrieb auch die Leistung für die angeschlossenen Geräte bereit.

Der zweite Wandler hängt dann am Akku und spiest in dein Hausnetz ein. 
Die Wandlerverluste sind dabei natürlich höher, aber inzwischen sind wir 
ja bei 99% Wirkungsgrad angekommen.

Dann ist nur noch die Frage, ob die Akkuspannung nicht evtl. sogar bei 
36 oder 48 V liegen sollte, sodass der Wandler am Ausgang nur ein 
Steop-Down-Wandler sein muss und nicht beide richtungen unterstützen 
muss. Wenn die Akkuspannung sonst in die Nähe von Uout kommt, wird's 
problematisch.

Also das eher ein Denkansatz als eine Lösung von mir. Bin selber 
jedenfalls gespannt auf Lösungsansätze.

Btw. kannst auch mal ausrechnen ob sich der Einsatz von LiFePo-Akkus 
anbietet, die ja angeblich eine wesentlich längere Haltbarkeit haben. 
Denn die Bleigel-Akkus, wie man sie aus dem USV-Bereich kennt, sind ja 
spätestens nach 3 Jahren hinüber.

von Thomas S. (schlot)


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Hast Recht, Moe, das habe ich vergessen zu beschreiben: Ich dachte 
daran, die Verbraucher auf 24 V auszulegen, aber ca. 20..30 V-tolerant 
auszulegen. Ergo Batterie-Ladeschlussspannung direkt einspeisen. Nehme 
ich beispielsweise die meisten Rolladenmotoren für 24 V, angegeben mit 
+/- 20% und dann fällt je nach Bauart noch am FET oder der H-Brücke was 
ab, dürfte das schon passen.

Ich hatte sogar schon an ein zweites 5V-Netz parallel zu den 24 V 
gedacht, um nicht jedem Busteilnehmer einen eigenen Step-Down Wandler 
spendieren zu müssen. Problem ist dann denke ich aber der 
Spannungsabfall auf der Leitung, wenn man mal ein paar Relais 
gleichzeitig schaltet. Von der Idee bin ich also wieder abgekommen.

48 V nicht in einer Zwischenstufe, sondern im internen Netz wären schön 
für kleinere Querschnitte, aber da viele Busteilnehmer schlicht uC (5 V 
und ein paar mA) sind, wird die Auswahl an Spannungsreglern sehr klein. 
Eventuelle Abwärme muss ja auch wieder UP-Dosenkompatibel sein.

Ein Online-USV-Ansatz nützt mir glaube ich nicht, denn mindestens den 
zweiten Wandler muss ich wieder auf Spitzenlasten auslegen. Mein Gedanke 
war ja, die Versorgung moderat auszulegen und Spitzen mit dem Akku 
abzufedern. Vielleicht hilft hier auch ein Kondensator, wie man ihn aus 
dem Car Hifi-Bereich kennt?

Über die Haltbarkeit habe ich auch schon nachgedacht. Blei ist sehr 
dankbar im Handling, bei Li* muss man m. E. sehr gut aufpassen, keinen 
Sprengsatz zu bauen. A propos, kennt sich jemand mit dem Thema 
Brandschutz beim Betrieb von Pb-Akkus im Haus aus?

von Rolf B. (falker)


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Hi ihr beiden,

bin gerade dabei ein ähnliches Netz aufzubauen, benutze derzeit LIFEPO4
Zellen von K2 insgesamt 1200 Einzelzellen.
Ladung über Solarpanels inkl. BMS und Wechselrichter mit peak 10kW
Dauerleistung 3kW. Umschaltung zur Einspeisung ins Hausnetz nur nachts 
solange der Solarwechselricher nicht arbeitet (nur Kühlschränke und 
Beleuchtung) solange die Batteriespannung über 22,8Volt ist.
Umschalter mit Vorrang für Batterie.

Grüße Rolf

von Klaus (Gast)


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Moe schrieb:
> Was ich an deinen Ausführungen etwas vermisse, wie exakt sollen es denn
> 24 V sein? Denn Ladeschlusspannung ist ja bei den neueren Batterien eher
> bei 27 bis zu 28 V.

Man könnte ja mal von einer Spannung zwischen 20V und 28V ausgehen, und 
sich die möglichen Verbraucher ansehen:

LEDs kann man so auslegen, daß sie maximal 16V brauchen. Zusammen mit 
einem geschalteten Stromregler laufen die in diesem Bereich.

DC Motore mit 12V (bzw. 14V) passen auch, solange sie mit PWM gesteuert 
werden. Da kann man sogar sicherstellen, daß sie bei 20V genauso laufen 
wie bei 28.

Elektronik ist mit Schaltreglern eigenlich immer zu betreiben, 24V 
Relais passen auch. Eine immer notwendige galvanische Trennung der 
Versorgung ist hier nicht erforderlich. Mit billigen chinesischen 
Schaltreglermodulen kriegt man auch eine USB-Ladebuchse für ein-zwei 
Euronen hin.

Für mich klingt das gut. Also 24V Akku mit Ladegerät, möglicherweise 
zusätzlich solar.

MfG Klaus

von Thomas S. (schlot)


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Klaus schrieb:
> LEDs kann man so auslegen, daß sie maximal 16V brauchen. Zusammen mit
> einem geschalteten Stromregler laufen die in diesem Bereich.

Genau, mit KSQ und PWM-Ansteuerung. Ich denke an "Matrix LED" mit 
abwechselnd warm-und kaltweißen Reihen. Farbtemperaturregelung im 
Wohnzimmer: Leider geil ;-)

> DC Motore mit 12V (bzw. 14V) passen auch, solange sie mit PWM gesteuert
> werden. Da kann man sogar sicherstellen, daß sie bei 20V genauso laufen
> wie bei 28.

Ob mich wirklich interessiert, ob der Rollo 20% schneller unten ist? 
Endlagenerkennung per Hall-Element ist für 1 Euro pro Rolladen 
erledigt... Ich tendiere hier zu 24 V Motoren.

> Elektronik ist mit Schaltreglern eigenlich immer zu betreiben, 24V
> Relais passen auch.

Ganz genau.

> Eine immer notwendige galvanische Trennung der
> Versorgung ist hier nicht erforderlich.

Verstehe den Satz nicht. Ich habe als Versorgung folgendes im Sinn: 
Irgendwo wird ein Rack seinen Platz finden, in dem Ethernet-Switch, DSL, 
NAS, CAN-Ethernet-Gateway (Banana Pi), SAT-IP Matrix usw. untergebracht 
werden. Hier stelle ich mir dann ein 19" Labornetzteil mit RS-232 
Steuerung oder sowas in der Art vor. Je nach dem, ob man das an einem 
Punkt erdet oder floating betreibt, hat man ja eine SELV oder PELV - 
wäre für den Zweck beides OK. Im Normalbetrieb ist die Spannung ja sogar 
berührungssicher untergebracht.

> Für mich klingt das gut. Also 24V Akku mit Ladegerät, möglicherweise
> zusätzlich solar.

Ja, PV-Anlage ist eine optionale Erweiterung.


@Rolf: Deine Lösung klingt mir nach 230 V-Netz mit Wechselrichter? Ich 
möchte die 24 V direkt verteilen / nutzen, also mehrere Spannungsquellen 
im Parallelbetrieb. Das Netzteil bzw. evtl. später PV soll sowohl die 
Verbraucher versorgen alsauch die Batterie laden. Die Batterie soll 
gleichzeitig puffern. Also keine "Umschaltung" mehrerer Betriebsarten.
Hast Du bei dem Akku besondere Sicherheits-/Brandschutzvorkehrungen 
getroffen?

von oszi40 (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Ich möchte die 24 V direkt verteilen / nutzen,

Könnt Ihr gern machen. Denkt aber bitte daran, Eure Pb-Akkus aller 3 
Jahre zu erneuern, wenn Ihr noch die vollle Kapazität/Akkugesundheit 
erwartet. Bei einem Haus, was 100 Jahre halten soll sind exotische 
Lösungen selten von Dauer. Es gibt genug andere Baustellen im Haus. 
http://www.vpb.de/

von Klaus (Gast)


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Thomas S. schrieb:
>> DC Motore mit 12V (bzw. 14V) passen auch, solange sie mit PWM gesteuert
>> werden. Da kann man sogar sicherstellen, daß sie bei 20V genauso laufen
>> wie bei 28.
>
> Ob mich wirklich interessiert, ob der Rollo 20% schneller unten ist?
> Endlagenerkennung per Hall-Element ist für 1 Euro pro Rolladen
> erledigt... Ich tendiere hier zu 24 V Motoren.

Geht ja nicht nur um die Drehzahl, sondern auch das Drehmoment. Außerdem 
bleibt noch so das eine und andere Volt an der Ansteuerung liegen. 
Induktive Last und PWM ist schon mal ein Abwärtsregler an sich. Aber das 
muß man von Fall zu Fall entscheiden.

Thomas S. schrieb:
>> Eine immer notwendige galvanische Trennung der
>> Versorgung ist hier nicht erforderlich.
>
> Verstehe den Satz nicht.

War so gemeint: jedes Gerät braucht ja doch eine Stromversorgung. 
Betreibt man es von 230V sollte die Versorgung galvanisch getrennt sein, 
sonst kann es gefährlich in den Fingern kribbeln. Hat die Versorgung nur 
24V ist das kein Problem. Fürs Notebook, den Router etc. braucht man nur 
noch einen passenden Regler ohne diese Trennung. Reglermodule mit 3A 
bekommt man für einsfufzig, mehr Strom gibts auch. Damit kann man fast 
jede Wandwarze durch so einen Regler ersetzen und die Geräte an 24V 
betreiben. Jede Selbstbauelektronik kann man, Schaltregler sei Dank, 
gleich auf 24V auslegen. Will man sie doch mal am Netz betreiben, hilft 
ein 24V Netzteil.

Ich hab mir vor kurzem für meine Werkstatt eine Art Schleifbock aus 
einem Scootermotor gebaut, läuft hervorragend an 24V. Bin gerade dabei 
eine kleine Ständerbohrmaschine umzubauen. Keilriemen und 230V Motor 
raus, dafür Zahnriemen und Scootermotor rein. Die Lager waren sowieso 
hinüber und mußten getauscht werden. 8mm in Stahl hat sie schon 
geschaft. Jetzt fehlt nur noch eine Drehzahlreglung, LED Arbeitslicht 
siehe oben.

Als Arbeitplatzleuchten in meiner Werstatt hab ich ein paar alte 
Hallogentischlampen auf LED und 24V umgerüstet, Dimmer inklusive. Ein 
CC/CV Modul gibt ein "Labornetzteil für Arme", einfach die Trimmer durch 
Potis ersetzen und V/A Messmodul dazu. Wenn ich dazu komme, baue ich 
auch noch eine alte Lötstation auf 24V um, erste Tests mit dem Lötkolben 
waren schon mal erfolgreich.

Die typischen 5 bis 10W LED-Baustrahler haben ein Konstantstromnetzteil 
drin. Das kann man auch durch ein 24V Modul ersetzen (hat man sowieso 
fürs Licht) und hat etwas für die Außenbeleuchtung und in Garage oder 
Schuppen.

Sorry für den langen Rant

MfG Klaus

von Thomas S. (schlot)


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oszi40 schrieb:
> Bei einem Haus, was 100 Jahre halten soll sind exotische
> Lösungen selten von Dauer.

In 50 Jahren trinke ich - wenns gut läuft - meinen Kaffee aus der 
Schnabeltasse und fliege dann mit dem Auto hochautomatisiert zur Arbeit 
(Rente gibt es ja dann keine mehr).
Vor 20 Jahren hat man Häuser gebaut, in denen ein Kabelanschluss pro 
Stockwerk und eine TAE im Wohnzimmer eingeplant wurde. Es gab ja schon 
DECT. Das Internet wurde von Brillenträgern ab Stärke 19 bedient - 
brauchte man nicht.
Daraus folgt: Klar, alles in Leerrohre und die einigermaßen sinnvoll 
verlegen und Klemmstellen vorsehen.
Das Haus und die Bewohner werden hoffentlich sehr alt. Aber keine 
Elektronik hat heute einen Lifecycle von 100 Jahren.
BTW, die meisten Fertighausanbieter, die ich gesehen habe, bieten noch 
heute an, eine TAE und den Kabelanschluss zu verlegen. Smarthome ist 
dort alles, was man gerade mal so mit dem Handy steuern kann. Da bin ich 
mit meiner exotischen Lösung doch weit darüber hinaus und ich denke, 
eine Funktionalität in der Größenordnung wird in 15-20 Jahren 
Standardausstattung. Die Umsetzung wird vielleicht eine andere - der 
Lösungsraum ist ja groß.
Möchte ich dieselbe Funktionalität als Standardlösung haben, zahle ich 
das, was die Hütte kosten soll, für EIB-Komponenten. Da gefällt mir oft 
nicht mal die Systemarchitektur.


>Es gibt genug andere Baustellen im Haus.
> http://www.vpb.de/
Ja, da gebe ich Dir absolut Recht. Elektr(on)ik im Haus ist bei weitem 
nicht das einzige Gewerk. Darum kläre ich solche Fragen hier noch 
während der Bauplatzsuche.

@Klaus: Verstehe Deinen Punkt jetzt. Ich habe im ersten Schritt an die 
fest installierte Haustechnik gedacht und hätte Consumer Elektr(on)ik 
per 230 V betrieben. Ganz abschaffen kann man letztere ohnehin nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Ansatz, es wie im Auto zu machen, ist ja schon mal gar nicht falsch. 
Auch hier wird gleichzeitig geladen und entladen, der Akku dient als 
Puffer und 'der grosse Stabilisator'.
Je nach Akku sollte man allerdings im Haus einen intelligenten Lader 
nehmen, der die drei Phasen des Ladens (Bulk, Absorption und Float) 
beherrscht und den Akku keinesfalls zum Gasen bringt. Das ist aber heute 
kein Hexenwerk mehr und kann von einen nicht ganz billigen Ladegerät 
zuverlässig beherrscht werden.

Ich habe an Bord von Schiffen beste Erfahrungen mit z.B. den Victron 
Geräten gemacht. Ein Multiplus 24/3000 ist sowohl ein zuverlässiges 
Ladegerät als auch ein prima Sinuswechselrichter mit 3000W, der die 
automatische Umschaltung wie eine USV beherrscht.
So ein Dings ist die 'All-In-One' Lösung für dein Vorhaben.
Für die reine Ladung ohne Wechselrichterfunktion ist z.B. auch ein LEAB 
ein solider Lader oder bspw. ein Victron Phoenix oder Skylla 24 .

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (schlot)


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Matthias S. schrieb:
> Der Ansatz, es wie im Auto zu machen, ist ja schon mal gar nicht falsch.
> Auch hier wird gleichzeitig geladen und entladen, der Akku dient als
> Puffer und 'der grosse Stabilisator'.

> Für die reine Ladung ohne Wechselrichterfunktion ist z.B. auch ein LEAB
> ein solider Lader oder bspw. ein Victron Phoenix oder Skylla 24 .

Klingt gut. Und das ist seitens des Ladegerätes so vorgesehen, dass man 
gleichzeitig den Akku laden und das Netz versorgen kann? Ich meine 
folgenden Fall: Wenn ich den Akku mit sehr kleinem Strom laden möchte, 
weil er fast voll ist, aber gerade 25 A Dauerlast aus dem 24 V-Netz 
abverlangt werden (sagen wir mal es ist Abend, Festbeleuchtung und dann 
hängt noch die IT dran (NAS, Router, ein paar Einplatinenrechner, usw.). 
Bekommen diese Ladegeräte das regelungstechnisch in den Griff? Das Gerät 
soll ja gleichzeitig Ladegerät und Netzteil sein - letztere Funktion mit 
wahrscheinlich einem Vielfachen Strom als jener der Ladefunktion. Gibt 
es sowas? Denke ich zu kompliziert?

Nächste Frage: Beim Zellenschluss, der ja schon mal vorkommen kann, 
sollte die Batterie ja nicht weiter geladen werden. Ich vermute, dass 
ein gutes Ladegerät das irgendwie detektiert und dann den Saft abdreht? 
Was passiert allerdings in diesem Fall mit meinem Netz? Das möchte ich 
ja gerade dann per Netzteil weiter versorgt haben.

Aus dem Grund dachte ich an ein ansteuerbares Netzteil mit viel 
Leistung. Solange die Batterie stützt, können beliebige kurzzeitige 
Lastspitzen auftreten. Wenn mit dem Akku etwas nicht stimmt, übernimmt 
das Netzteil alleine und die Arbitrierung der Verbraucher wird strenger.

In beiden Fällen habe ich die Frage, wie z. B. ein IUoU-Laden der 
Batterie und die Versorgung des 24 V-Netzes im selben Stromkreis 
funktionieren kann.

> Je nach Akku sollte man allerdings im Haus einen intelligenten Lader
> nehmen, der die drei Phasen des Ladens (Bulk, Absorption und Float)
> beherrscht und den Akku keinesfalls zum Gasen bringt.

Nimmt man hierzu dann dennoch einen Sicherheitsbehälter für den Akku? 
Wie auch immer der aussehen mag. Müsste ja gut belüftet sein und 
trotzdem brandhemmend. Oder stellt man sich den einfach im Keller ins 
Eck? Ich hätte den Akku schon deshalb irgendwie verpackt oder 
weggeschlossen, damit nicht mal irgendwas metallisches darauf fällt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thomas S. schrieb:
> Müsste ja gut belüftet sein und
> trotzdem brandhemmend.

Da wir meistens DIN Zellen verbauen, werden die schon im Trog geliefert 
und da auch drin verkabelt. Belüften schadet sicher nicht, obwohl auch 
Blei-Säure Zellen heute nicht mehr bis zum Gasen geladen werden, denn 
das verkürzt Wartungsintervalle und Lebensdauer.
Deckel machen wir nicht drauf, aber bei uns schmeisst auch keiner mit 
Metallgegenständen im Batterieraum rum :-)

Thomas S. schrieb:
> Klingt gut. Und das ist seitens des Ladegerätes so vorgesehen, dass man
> gleichzeitig den Akku laden und das Netz versorgen kann?

Ja, natürlich. Der o.a. Multiplus ist z.B. ein Kombigerät und rechnet 
immer mit dem Fall, das der Akku gerade entladen wird.

Im Prinzip passiert das gleiche wie im Kfz, Verbraucher laufen und LiMa 
lädt nach, solange die Spannung nicht der Zellenschlussspannung 
entspricht.
Die intelligenteren Ladegeräte werden auch erst dann laden, wenn die 
Spannung unter die Erhaltung absinken (meistens so bei etwa 26,5-27,5V) 
und laden erst dann wieder auf 28,2-28,8V (konfigurierbar) hoch. Ob sie 
dann volle Ladung (Bulk) oder nur in die Absorptionsphase gehen, wird 
dann wieder von der tatsächlichen Spannung der Zellen abhängig gemacht.
Absorption ist ein Nachladen mit deutlich reduziertem Ladestrom, der 
dafür sorgt, das die Zellen richtig voll werden.

Im Falle eines Zellenschlusses (hatten wir gerade) 'merkt' die Victron, 
das was nicht stimmt und bricht nach einer einstellbaren Zeit den 
Ladevorgang mit Fehlermeldung ab.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (schlot)


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Matthias S. schrieb:
> Deckel machen wir nicht drauf, aber bei uns schmeisst auch keiner mit
> Metallgegenständen im Batterieraum rum :-)

Moment, ich schau mal kurz in meine Pläne, wie ich das EFH bauen will. 
Der Batterieraum - wo war der nochmal? Ah, klar. Im Westflügel, den 
langen Flur an der Brandmeldezentrale vorbei, zwischen dem 
Kontrollzentrum für den Druckwasserreaktor und der 
Indoor-Vermittlungsstelle XD

Spaß beiseite - ich werde den Raum irgendwie für mehrere Dinge nutzen 
müssen ;-)

> Thomas S. schrieb:
>> Klingt gut. Und das ist seitens des Ladegerätes so vorgesehen, dass man
>> gleichzeitig den Akku laden und das Netz versorgen kann?
>
> Ja, natürlich. Der o.a. Multiplus ist z.B. ein Kombigerät und rechnet
> immer mit dem Fall, das der Akku gerade entladen wird.

Welchen Strom liefert denn so ein Ladegerät? Einen handelsüblichen 24 V 
Bleiakku (also ca. 150 Ah) würde man vielleicht mit 10-15 A laden. Was, 
wenn mein 24 V-Netz zeitweise eine höhere Dauerlast hat? Also z. B. 25 
oder 35 A? Sind solche Ladegeräte darauf ausgelegt, höhere Ströme 
liefern zu können als man für die Funktion "Akku laden" benötigt?

> Im Falle eines Zellenschlusses (hatten wir gerade) 'merkt' die Victron,
> das was nicht stimmt und bricht nach einer einstellbaren Zeit den
> Ladevorgang mit Fehlermeldung ab.

In dem Fall muss für meinen Anwendungszweck die Batterie (per Schütz 
oder so etwas) vom Netz getrennt werden und das "Ladegerät" / Netzteil 
muss das 24 V-Netz weiter versorgen.

von Thomas S. (schlot)


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Bis hierhin danke ich Euch schon mal für die vielen Antworten! Ich habe 
verstanden, dass es wohl auch fertige Lösungen für dieses Vorhaben gibt. 
So richtig verstehe ich allerdings noch nicht, wie sie in meinen Plan 
passen.

Ich vermute, dass meine Frage ein wenig unverständlich formuliert war. 
Ich mache mal ein Beispiel:

Gehen wir von folgender Konfiguration aus:

- Akku 24 V, 100 Ah, zu laden mit C/10
- Ladegerät/Netzteil kann 40 A liefern
- 24 V-Netz mit Verbrauchern, die sich einzeln per Software schalten 
lassen
- Zentraler Busteilnehmer, der die Leistung der Verbraucher kennt und 
mitzählt, wie die aktuelle Leistungsanforderung ist, oder idealerweise 
mit dem Netzteil kommuniziert und den aktuell fließenden Strom kennt.

Somit hat das Netzteil so knapp 1000 W.

Szenario 1: Akku anfangs leer, Verbraucher zieht einen ganzen Tag lang 
48 W = 2 A.
Gewünschtes Verhalten: Das Netzteil versorgt den Verbraucher und lädt 
zusätzlich den Akku. Das wird mit etwa 10 A Ladestrom + 2 A Verbraucher 
= 12 A beginnen und der Strom für den Akku abnehmen. Der Strom wird sich 
dann bei etwa den 2 A einpendeln, da der Akku irgendwann voll ist und 
nur noch einen sehr kleinen Ladungserhaltungsstrom bekommt.

Szenario 2: Akku ist voll, Verbraucher zieht einen ganzen Tag lang 900 
W.
Gewünschtes Verhalten: Akku bleibt voll, Netzteil versorgt den 
Verbraucher mit Ausgangsleistung 900 W.

Szenario 3: Akku ist voll, Verbraucher hat eine kurzzeitige Leistung von 
1350 W = 56 A für 15 Minuten und fällt dann auf 500 W.
Gewünschtes Verhalten: Netzteil gibt alles, also seine 40 A. Die 
restlichen 16 A kommen aus der Batterie dazu. Das entlädt die Batterie 
um 4 Ah. Sobald die Leistung wieder kleiner ist, liefert das Netzteil 
etwas mehr als die 500 W, um den Verbraucher zu versorgen und die 
Batterie nachzuladen.

Szenario 4: Akku hat einen Defekt / Zellenschluss.
Gewünschtes Verhalten: Akku wird vom Stromkreis abgekoppelt, Netzteil 
versorgt Verbraucher. Bei einem Leistungsbedarf > 1000 W würde die 
Spannung einbrechen, deshalb wird das Einschalten weiterer Verbraucher 
per Software am Bus begrenzt (das wäre dann mein Job, da weiß ich, wie 
ich so etwas mache).

Szenario 5: Akku zu Beginn voll, Dauerleistungsaufnahme an den 
Verbrauchern 1200 W.
Gewünschtes Verhalten: Das muss der Sonderfall sein, denn in dem Fall 
ist das Netzteil / Ladegerät unterdimensioniert. Die Batterie wird 
geleert bis zur Entladeschlussspannung. Dann kann die Stromanforderung 
nicht mehr erfüllt werden und Teile des 24 V-Netzes müssen abgekoppelt / 
außer Betrieb gesetzt werden (z. B. starke Verbraucher per Software 
ausschalten).


Szenario 5 soll zeigen, dass das Netzteil / Ladegerät mehr Strom liefern 
können muss, als zum Laden des Akkus erforderlich wäre. Die Auslegung 
der maximalen Leistung des Netzteils soll sich am 24 V-Verbrauchernetz 
orientieren. Alle Verbraucher, die man sinnvoll lange und gleichzeitig 
betreiben kann (Licht, usw.) müssten also in den Dauerstrom eingerechnet 
werden. Einen Rollladen beispielsweise kann man als kurzzeitigen 
Verbraucher in den Spitzenstrom einrechnen. Wenn bspw. im Alarmfall bei 
Glasbruch alle Rollläden gleichzeitig herunterlaufen, wird das ein recht 
großer Strom. Der kann ruhig batteriegestützt geliefert werden, weil er 
nach 15 Sekunden wieder abfällt.


Können diese 5 Szenarien mit einem fertigen, kommerziellen Netzteil 
abgedeckt werden? Bis zu welchen Leistungen gibt es sie?

Wie sähe ansonsten die Schaltung und Spannungsregelung aus, wenn man ein 
programmierbares Netzteil verwendet? Braucht man einzelne Stromsensoren 
(Hallelement) in der Leitung von Netzteil zu Batterie, von Netzteil zu 
Netz und von Batterie zu Netz? Mit welcher Führungsgröße regelt man 
welche Folgegröße, so dass der Akku nicht überladen, das Netz aber 
ausreichend versorgt wird?

Fragen über Fragen... ;-)

von Mephisto (Gast)


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Zunächst mal folgendes:
Du bräuchtest einen Ist-Strom und Ist-Spannungs-Messer.
Dies liegt einfach daran, dass du nicht unbedingt Softwaremäßig die 
momentane Last vorraussagen solltest.

Manchmal hast du (z.B. beim anlaufen der Rolläden) größere Spitzenströme 
als Nennströme. Wie löst das die Software? Sie hat keinen Plan.


Prinzipiell könntest du einfach alles mit MOSFETs schalten und für den 
Akku z.B. ein konventionelles 24V (Also LKW-Bleiakku, LiFePo wird 
schwieriger) Ladegerät verbauen.

Ein und Ausschalten geht dann auch via Transistor. Du hast in dem Falle 
zwar "zwei" Netzteile: Eines für's "Tagesgeschäft" und eines um den Akku 
zu laden, aber es wäre natürlich viel praktischer.

Tatsächlich brauchst du da kaum Peripherie umher:
Wenn P_Last > P_Netzteil: Ladegerät aus und Batterie ans Netz klemmen.

Problematisch ist hier allerdings, dass deine gesamte Logik ebenfalls 
Batteriegepuffert sein sollte (Da kannst du theoretisch sogar 'nen 
USB-Zigarettenanzünder und ein Handyladegerät nehmen).


Was du noch brauchst ist ein potenter 24V Spannungsregler, da sonst ggf. 
im Vollastbetrieb (BAT + Netz), einer den anderen lädt bzw. die Batterie 
mehr belastet wird als das Netz (je nach Innenwiderstand und Spannung).


Das sind aber nur mal so ein paar Amateurgedanken, ansonsten hört es 
sich doch (abgesehen von den hohen Leistungen) eher simpel an.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thomas S. schrieb:
> Welchen Strom liefert denn so ein Ladegerät? Einen handelsüblichen 24 V
> Bleiakku (also ca. 150 Ah) würde man vielleicht mit 10-15 A laden.

Das kannst du bei den besseren Ladegeräten programmieren. Einen 100Ah 
Block lädst du nicht mit den 70A, den ich für den gerade verbauten 
1000Ah Block programmiert habe.

Thomas S. schrieb:
> Mit welcher Führungsgröße regelt man
> welche Folgegröße, so dass der Akku nicht überladen, das Netz aber
> ausreichend versorgt wird?

M.E. denkst du viel zu kompliziert. Die Führungsgrösse ist die 
Zellenspannung des Blocks. Das Ladegerät fährt seine CC/CV Strategie. 
Wenn du mehr entnimmst als den maximalen Ladestrom des Netzteils, wird 
der Akku eben leer. Bleibst du dadrunter, wird der Akku gefüllt. Mehr 
ist da nicht dran.

von Rolf B. (falker)


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Hallo Thomas,

ja Du hast Recht, ich habe mittlerweile eine Akkuleistung von 10kWh,
die Solar geladen werden auf meinem Gartenhaus ca. 25m vom Haus 
entfernt.
Peaksolarleistung 2,6kW. Da Einspeisung ins Netz derzeit keinen 
vernünftigen Ertrag erwirtschaftet und ich günstig an LiFePo4 Akkuzellen 
gekommen bin wird teilweise mein Haus mit dieser Energie versorgt. Da 
nur eine Leitung vom Haus ins Gartenhaus verlegt wurde (leider) habe ich 
mir diese Lösung ausergohren.
Dh. eine Phase des Hauses wird über Solar bzw. nachts per Akku versorgt.
Auf dieser Phase sind eigentlich nur die " Kühlschränke und die 
Beleuchtung inkl. TV, SatRec und sonstige Kleinverbraucher versorgt. Um 
einen Engpass der Energieversorgung zu umgehen, habe ich mir einen 
automatischen Umschalter zwischen Eon-versorger, Solar und Akku 
eingebaut inkl. BMS für die Akkus.
selbst bei 10kW genügt bei diesen Akkuzellen ein Balancerstrom von 
wenigen 10mA. Meine Einzelzellenüberwachung ergibt eine Ungleichheit von 
max. 30mV.
Da der Akku nie zu DOD 100% entladen wird gibt es bisher keine Probleme.

Grüße Ralf

von Sebastian S. (amateur)


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Wenn ich mir überlege, dass die heutigen Wandler einen relativ hohen 
Würgungsgrad haben, bleiben Dir nur jede Menge Nachteile.
1. Praktisch kein fertiges Gerät passt. Von der Waschmaschine bis
   zur el. Zahnbürste.
2. Daumen mal Pi musst Du dem 10-fachen Strom die Durchreise gestatten.
3. Für diese immensen Ströme gibt es keine halbwegs präsentablen
   Schalter oder Steckdosen. Selbst die meisten Lampen stehen auf 12V.

Übrigens, in England brennt es wesentlich häufiger aus elektrischen 
Gründen als hierzulande. Und schau Dir mal einen Stecker von der Insel 
an. Gut zur Selbstverteidigung aber darüber hinaus eine 
Materialverschwendung. Dabei ist der Unterschied nur 1:2.

von Moe (Gast)


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Es hat ja auch niemand vor eine Waschmaschine mit 24 V zu betreiben.....

von Moe (Gast)


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Entschuldigung für den Doppelpost, aber in England haben sie auch ganz 
normal 230 V in der Steckdose.

http://www.laenderdaten.de/energiewirtschaft/netzspannung.aspx

Außer den Amerikanern macht das auch kaum sonst wer. Und bei den 
amerikanischen Steckern kann man nun wirklich nicht von 
Materialverschwendung reden - das ist eher pfusch auf unterster Schiene. 
Leben aber trotzdem alle noch.

von Reinhard S. (rezz)


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Matthias S. schrieb:
> Ich habe an Bord von Schiffen beste Erfahrungen mit z.B. den Victron
> Geräten gemacht. Ein Multiplus 24/3000 ist sowohl ein zuverlässiges
> Ladegerät als auch ein prima Sinuswechselrichter mit 3000W, der die
> automatische Umschaltung wie eine USV beherrscht.
> So ein Dings ist die 'All-In-One' Lösung für dein Vorhaben.

Und ein Single Point of Failure.

von Thomas S. (schlot)


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Moe schrieb:
> Es hat ja auch niemand vor eine Waschmaschine mit 24 V zu betreiben.....

Moe ist schlau. Moe hat mein Vorhaben gelesen. Sei wie Moe ;-)

Ich möchte das 230 V-Netz nicht ersetzen. Ich möchte gewisse Haustechnik 
mit einem 24 V-Netz versorgen: Rolläden, Jalousien, 
LED-Deckenbeleuchtung / Downlights, Außensensorik, LED Außenbeleuchtung, 
Schließanlage, Wasserversorgung (Sperrventile), Einzelraumregelung der 
Heizung, Netzwerkinfrastruktur (Router, einige Mini-Server auf 
...-Pi-Basis, NAS, usw.) und später eventuell noch UP-Relaiseinsätze für 
die Steuerung der 230 V-Steckdosen vom Bus

Den Bus will ich mit CAN und Atmel-Controllern realisieren. Modularer 
Aufbau als Platinensandwich (Spannungsversorgung, MCU-Platine, dann zum 
Aufstecken verschiedene Anwendungszwecke). Das Sandwich soll dann in 
eine UP-Dose passen. Und schon ist man bei Stückzahlen, insbesondere der 
Versorgung und MCU-Platine, wo es wieder bezahlbar wird.

Keine Waschmaschine, kein Staubsauger an 24 V. Wobei so ein 
Staubsaugroboter durchaus von 24 V laufen könnte, aber ich sehe hier 
keinen Mehrwert.

Mephisto schrieb:
> Ein und Ausschalten geht dann auch via Transistor. Du hast in dem Falle
> zwar "zwei" Netzteile: Eines für's "Tagesgeschäft" und eines um den Akku
> zu laden, aber es wäre natürlich viel praktischer.
>
> Tatsächlich brauchst du da kaum Peripherie umher:
> Wenn P_Last > P_Netzteil: Ladegerät aus und Batterie ans Netz klemmen.

Ich möchte gar nicht so viel schalten. Ich möchte eigentlich die 
Batterie im selben Stromkreis wie das Netz haben. Meinetwegen aus 
Sicherheitsgründen für den Fehlerfall per Relais abkoppelbar, aber die 
Batterie als pufferndes Bauteil fungieren. Wenn ich erst nach Auftreten 
der Lastspitze, wenn die Spannung schon eingebrochen ist, die Batterie 
zuschalte, muss ich tatsächlich folgendes tun:

Mephisto schrieb:
> Problematisch ist hier allerdings, dass deine gesamte Logik ebenfalls
> Batteriegepuffert sein sollte (Da kannst du theoretisch sogar 'nen
> USB-Zigarettenanzünder und ein Handyladegerät nehmen).

Und wenn man bedenkt, wie viele "Steuergeräte" ich verbauen möchte 
(siehe Anfang dieses Posts), scheidet dieser Ansatz aus.

Matthias S. schrieb:
> M.E. denkst du viel zu kompliziert.

Möglich, das versuche ich gerade herauszufinden.

Matthias S. schrieb:
> Die Führungsgrösse ist die
> Zellenspannung des Blocks. Das Ladegerät fährt seine CC/CV Strategie.
> Wenn du mehr entnimmst als den maximalen Ladestrom des Netzteils, wird
> der Akku eben leer. Bleibst du dadrunter, wird der Akku gefüllt. Mehr
> ist da nicht dran.

Ich sehe noch immer folgendes Problem: Entweder kann mein Ladegerät 
gerade den Strom liefern, mit dem ich die Batterie laden möchte, also 
ca. 10 A. Bei einem Netz, das auch mal eine 40 A-Dauerlast fahren kann, 
stehe ich dann ständig mit leerer Batterie da.
Nehme ich aber ein Netzteil, das 50 A liefern kann und hänge das an 
einen Stromteiler aus Batterie und Netz, wie steuere ich dann, dass das 
Netz bei ausreichender Spannung gehalten wird und die Batterie trotzdem 
nur mit 10 A geladen wird?

: Bearbeitet durch User
von Moe (Gast)


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Dein Ladestrom bestimmt sich ja letztlich aus der Spannung. Für dein 
Szenario 1 - Akku mit 10 A laden und Netz belastet mit 2 A:

So wie ich das sehe, benötigst du tatsächlich zwei Amperemeter und ein 
Voltmeter an der Batterie. Einmal misst du den Strom in der Leitung vom 
Netzteil zur Batterie und einmal von der Batterie zum Netz.

In deinen Mikrocontroller im Netzteil brauchst du dann nur I_Akku - 
I_Netz und U_Akku. Dann lässt du dein Netzteil einfach so lange die 
Spannung erhöhen, bis einer der folgenden Zustände eintritt:

- Entweder: I_Akku - I_Netz > 10 A
- Oder: U_Akku > Ladeschlussspannung

Ist die Ladeschlussspannung erreicht, einfach die Spannung begrenzen und 
der Strom wird automatisch folgen. Das Spiel kannst du so lange treiben, 
bis das Netzteil an seiner Leistungsgrenze ist. Dann wird sich das 
Vorzeichen von I_Akku - I_Netz umdrehen und U_Akku wird anfangen zu 
sinken.

Hier benötigst du dann wohl noch eine weitere Regelung, die die Akkus 
vom Netz trennt, wenn U_Akku unter einen kritischen Wert fällt. Dann 
muss das Netzteil den Verbrauchern signalisieren, dass ab jetzt nur noch 
ein P_max vom Netzteil zur Verfügung steht und die Verbraucher müssen 
sich entsprechend abschalten. Wenn sie das nicht tun, wird die Spannung 
zusammen brechen - das ist dann die Sache vom Netzteil, ob dieses 
Kurzschlussfest ist.

Mit drei Differenzverstärkern (2x zum Strommessen über Shunt, 1x um die 
gemessenen Ströme jeweils zu subtrahieren) dürftest du einen sehr 
genauen und vor allem schnell reagierenden Wert für den Strom bekommen. 
Du kannst dann natürlich auch die Ströme noch mal einzeln messen, aber 
ich würde die Differenz mit diskreten Bauteilen verwirklichen, weil ein 
ADC schon einige Zeit zum samplen beansprucht und dann werden noch ein 
paar weitere Taktzyklen benötigt, um die eigentliche Differenz zu 
bilden. Warum dann nicht gleich das fertige, analoge Ergebnis auswerten.

von Thomas S. (schlot)


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Moe schrieb:
> So wie ich das sehe, benötigst du tatsächlich zwei Amperemeter und ein
> Voltmeter an der Batterie.
> [...]
> Spannung erhöhen, bis einer der folgenden Zustände eintritt:
>
> - Entweder: I_Akku - I_Netz > 10 A
> - Oder: U_Akku > Ladeschlussspannung
>
> Ist die Ladeschlussspannung erreicht, einfach die Spannung begrenzen und
> der Strom wird automatisch folgen.

Das wollte ich wissen. Ok, diese Form der Regelung finde ich 
einleuchtend. Stellglied ist die Spannung am Netzteil (klar...), 
Regelgröße ist die Differenz der Ströme. Passt.


> Hier benötigst du dann wohl noch eine weitere Regelung, die die Akkus
> vom Netz trennt, wenn U_Akku unter einen kritischen Wert fällt. Dann
> muss das Netzteil den Verbrauchern signalisieren, dass ab jetzt nur noch
> ein P_max vom Netzteil zur Verfügung steht und die Verbraucher müssen
> sich entsprechend abschalten. Wenn sie das nicht tun, wird die Spannung
> zusammen brechen - das ist dann die Sache vom Netzteil, ob dieses
> Kurzschlussfest ist.
>
> Mit drei Differenzverstärkern (2x zum Strommessen über Shunt, 1x um die
> gemessenen Ströme jeweils zu subtrahieren) dürftest du einen sehr
> genauen und vor allem schnell reagierenden Wert für den Strom bekommen.
> Du kannst dann natürlich auch die Ströme noch mal einzeln messen, aber
> ich würde die Differenz mit diskreten Bauteilen verwirklichen, weil ein
> ADC schon einige Zeit zum samplen beansprucht und dann werden noch ein
> paar weitere Taktzyklen benötigt, um die eigentliche Differenz zu
> bilden. Warum dann nicht gleich das fertige, analoge Ergebnis auswerten.

Ist denn diese Nachregelung sehr zeitkritisch? Also ist eine Stromspitze 
im ms-Bereich ein Problem? In dem Fall muss ich vielleicht auch das 
Stellglied optimieren, denn das ist ja wahrscheinlich dann ein UART zum 
Netzteil oder ähnlich.

von Captain Crunch (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Moment, ich schau mal kurz in meine Pläne, wie ich das EFH bauen will.
> Der Batterieraum - wo war der nochmal? Ah, klar. Im Westflügel, den
> langen Flur an der Brandmeldezentrale vorbei, zwischen dem
> Kontrollzentrum für den Druckwasserreaktor und der
> Indoor-Vermittlungsstelle XD

Naja, ganz so abwegig ist der Ansatz nicht. Ein winziger Raum in der
Grösse einer Besenkammer würde hier wohl genügen.

Der Fussboden und die Wände rundum bis zur Decke sauber gefliest – da
sollte dann nix mehr passieren. So wie man das von den Batterieräumen
in den Vermittlungsstellen der Bundespest ähh Telekom her kennt.

Allerdings reichte dort der Batteriestrom allein nur für kurze Zeit.
Bei länger andauernden Blackouts kam dann bei meisten OVSt ein LKW
mit Notstromaggregat herangefahren, der den Saft von aussen in das
Gebäude einspeiste.

von Thomas S. (schlot)


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Captain Crunch schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Der Batterieraum - wo war der nochmal?
>
> Naja, ganz so abwegig ist der Ansatz nicht. Ein winziger Raum in der
> Grösse einer Besenkammer würde hier wohl genügen.

Stimmt und in technischer Hinsicht bin ich da ganz bei dir.
Aber - ihr kennt das - man baut ein Haus nicht alleine und Kompromisse 
werden überall eingegangen. Wünsche werden gegen Budget gestellt usw.

Für den Hausbus an sich lässt man sich dann "den Blick" gefallen, aber 
dass ich irgendein Männerspielzeug brauche, bekomme ich schon durch. Die 
Dame möchte ja auch, dass man sich im Alter mal mit irgendwas 
beschäftigen kann, ohne ihr ständig auf den Füßen herumzustehen.

Ich erkläre ihr aber nicht, was ein Batterieraum ist :D (Ich glaube dann 
muss ich nämlich alleine bauen)

Jetzt du.

von Thomas S. (schlot)


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Norbi schrieb im Beitrag #4562687:
> Habt Ihr eigentlich noch Freizeit

Nicht so viel, dass ich in Foren mitlese, die ich für schwachsinnig 
halte.

> so eine billige 100m² Hütte

Davon war nicht die Rede.

> einem häßlichen und sinnlosen Gerümpel

Davon auch nicht.

Finn S. schrieb im Beitrag #4562751:
> Spaß daran

> als Hobby in der Freizeit...

> solange man dabei etwas lernt oder sich die Zeit vertreibt.

Davon ist hier die Rede.

> es wurde ja von Leerrohren, also Wandverlegung gesprochen.

Auch davon.

> Zudem hat er auch Erfahrung und weiß, was er macht.

Zum Teil habe ich die. Über den Rest kann man sich ja informieren ;-)

Ist es nicht schön, wenn Foren dazu genutzt werden, sich in nettem 
Miteinander über Themen auszutauschen? An der Stelle schon mal vielen 
Dank für die vielen Tipps und Hinweise in diesem Thread!

von Michael Brendecke (Gast)


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Am Besten ist es, wenn der Akku über ein Solarmodul mit entsprechenden 
Laderegler geladen wird. So ein Netz betreibe ich selbst zuhause. Es 
versorgt das gesamte Licht, Fernseher, Antennenverstärker, Laptop, 
Radio, Handyladeteile etc.
Im  Winter verwende ich eine Siemens sitop Stromversorgung mit 20 A 
Ausgangsstrom. Die Spannung ist fest auf 24,0 V eingestellt und 
verhindert eine Tiefentladung und sorgt für entsprechenden Ladezustand, 
sodass bei Stromausfall noch genügend Reserve vorhanden ist. Steigt die 
Spannung über 24 V an weil die Sonne scheint, schaltet sich das Netzteil 
ab. Die Batteriekapazität beträgt z. Zt 260 Ah, PV Leistung: 460 Wpeak.

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