Moin! Ich würde gern eine Ethernetverbindung über eine Zweidrahtleitung schalten. Rahmenbedingungen: - ca. 5 km Entfernung - DÜ-Rate 28,8 kbps (getestet) Könnt ihr mir geeignete Modems (bzw. Protokollumsetzer) empfehlen?
Generell könnten SDSL-Modems so etwas. 5 km ist jedoch etwas sportlich. Es ist wichtig zu wissen, daß nicht alles, was unter dem Begriff "SDSL-Modem" gehandelt wird, eine Verbindung zwischen zwei gleichen Stationen herstellen kann. Modems, wie von Internetprovidern vertrieben werden, sind meist ungeeignet.
Zugegeben, 5km hat, soweit ich weiss, von uns noch keiner probiert, aber 100m über 3mm Alarmanlagenkabel geht mit 85Mbit/s mit meinen alten PowerLAN Devolos ohne Probleme. in diesem Thread trennen wir die PowerLAN Daten vom Stromnetz ab und schicken sie über 2-Drahtleitungen: Beitrag "Ethernet über 2adrige Telefonleitung. Idee: Billige Powerline Adapter für z.B. 24V umbauen. Mögli"
SHDS-Modems packen sowas! Habe so eine Strecke in der Firma auf 8km mit stabilen 10MBit/s im Einsatz! Das ganze ist dann Netzwerktransparent und im normalen LAN nicht zu sehen. Normale TCP/IP Kommunikation also ohne Problem.
sowas vielleicht? http://www.digicomm.de/fileadmin/kunden/digicomm/daten/digicomm/produkte/dokumente/datenblaetter/SHDTU-05is_DSL_Modem_Datenblatt_14-1.pdf ist vielleicht nicht die billigste Variante, aber würde ich bei der Strecke einem Teil von Conrad / reichelt etc. vorziehen...
https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de?uri=pxc-oc-itemdetail:pid=2313643 Auf 12 km Koax Kabel mit 1,2 MBit getestet.
Hallo & danke für die schnellen Antworten! Stefan U. schrieb: > Kann das nicht jedes ganz normale analoge Modem? Ja, schon, aber "normale" Modems werden per serieller Schnittstelle angesteuert und nicht über Ethernet. Mir geht es darum, eine Ethernet-Leitung zu "verlängern". DSL-Sachen scheiden vermutlich auch aus, denn die serielle DÜ-Rate soll 28,8 kbps betragen. Das macht die Zweidrahtverbindung (Kupferleitung) noch mit, eine höhere Geschwindigkeit führt aber zu Problemen, unter anderem durch Übersprechen.
Markus W. schrieb: > Ja, schon, aber "normale" Modems werden per serieller Schnittstelle > angesteuert und nicht über Ethernet. Das ist doch das geringste Problem. Du klemmst einen Raspberry-PI oder PC an jedes Ende als Router zwischen Modem und Ethernet.
Ich nehme an die 5km Strippe liegt schon? Kannst Du uns was über die Strippe sagen? Wellenwiderstand etc.? Ansonsten: RS485 ist zwar offiziell nur bis 1200m definiert, aber Ausprobieren sollte ja kein großer Aufwand sein (USB/RS232-RS485-Wandler, zwei Laptops). Wenn's klappt, holst Du Dir zwei Ethernet-RS485-Wandler.
Darf man fragen, wo ihr solche Kabel liegen habt statt Funkverbindung? Bergwerk?
Marcus H. schrieb: > Ansonsten: RS485 ist zwar offiziell nur bis 1200m definiert, aber > Ausprobieren sollte ja kein großer Aufwand sein Da könnte dir aber die Common-Mode Voltage einen Strich durch die Rechnung machen. Bei 5km Leitung dürften die induzierten Spannungen deutlich außerhalb der Möglichkeiten üblicher RS485 Tranceiver liegen. Analoge Modems sollten vie höhere Spannungen vertragen, aber Achtung: Die USB-Only (Win-)Modems bekommt man heutzutage kaum noch zum Laufen. Verwerde lieber Modems mit echter serieller Schnittstelle.
Marcus H. schrieb: > Ich nehme an die 5km Strippe liegt schon? Ja. Mir wär auch lieber, es wär Glasfaser oder zumindest ein Coaxkabel. :-) > Kannst Du uns was über die Strippe sagen? Kupfer-Doppelader in einem ganzen Bündel von Adern (viele zig). > Wellenwiderstand etc.? Ist mir leider nicht bekannt. > Ansonsten: RS485 ist zwar offiziell nur bis 1200m definiert, aber > Ausprobieren sollte ja kein großer Aufwand sein > (USB/RS232-RS485-Wandler, zwei Laptops). > Wenn's klappt, holst Du Dir zwei Ethernet-RS485-Wandler. Ich glaub, die Chancen stehen nicht schlecht, so werd ichs machen, danke. Hast du einen Tip oder gar Erfahrung mit bestimmten Ethernet-RS485-Wandlern? Bei Reichelt hab ich einen einzigen gefunden ("EXSYS EX-6010"). Muss mal fahnden, ob mit der Zahl "50" bei "50 bis 115.2 Kbaud" 50 bps oder 50 kbps gemeint sind. Das große K ist sicher falsch, genauso wie die Bezeichnung "Baud". Produktbeschreibungen sind manchmal zum Gruseln.
Mit SHDSL über eine Telefon-DA (0,8 mm²) sind 3 km und etliche 100 kbps kein Problem. Bei 5 km / 0,6 mm² gibt es bestimmt noch 100kbps. Ist doch beim DSL vom bevorzugten Netzanbieter ähnlich. Preislich kommst du vielleicht auf grob geschätzt < 500 EU für 2 SHDSL-Router. Da kosten 5 km Koax mit eher weniger bps deutlich mehr. Oder nimm Flexwell(R)-Koax, da bist du nach wenigen Metern über 500 EU. ;-)
Achso:
> Kupfer-Doppelader in einem ganzen Bündel von Adern (viele zig).
Wenn da nicht gerade Murks verlegt wurde - und 2 Adern nicht
einfach "Doppelader" genannt werden, sondern ein verdrilltes Paar
sind, ist das etwa das, womit man sein DSL zuhause empfängt.
Wellenwiderstand (wie Janosch sagt:) Ungefähr genau 120 Ohm.
Die Allnet xDSL-Verbindungen sind da durchaus eine Alternative: http://www.allnet.de/vdsl2modem-router.html Gehört euch das gesamte Gelände? Dann - Einen Glasfaserstrang neu legen. - Bäume fällen, WLAN Richtstrecke Also, wer Funk kennt, nimmt Kabel.
Habe so ein ähnliches Problem auch gerade am Tisch: Allerdings 'nur' über 1200m, zwischen Tal- und Bergstation einer Materialseilbahn. Verlegt ist ein AWG20 'Sternvierer' mit 5 'Vierern' Mein erster Ansatz war auch RS485. Habe das getestet, indem ich oben 2 Paare kurzgeschlossen habe und damit im Tal an 2400m gemessen habe. Als RS485-Konverter habe ich einen von Phoenix verwendet. Übertragung funktionierte bei 250kbps einwandfrei, Signalqualität ist ok (siehe Foto). Auch bei 400kbps hat die Übertragung noch klaglos funktioniert, angesichts der Signalqualität (s. Foto) kann ich den Phoenix-Konverter aber nur bewundern ;) Allerdings: Im Hüttentelefon (im gleichen Kabel verlegt) war ein deutliches und unangenehmes Störgeräusch zu vernehmen. Und angesichts der Tatsache dass im gleichen Kabel auch die Steuerleitungen für die Seilbahn verlegt sind, habe ich von der Lösung wieder Abstand genommen. In früheren Projekten haben wir des öfteren schon diese: http://www.black-box.at/at-at/si/1521/13522/VDSL2-Mini-Modem/S1.O3/vdsl eingesetzt. Bei Adsl sind die Flankensteilheiten deutlich geringer als bei RS485, Störungen in den benachbarten Adern sollten also nicht auftreten. Damit werde ich in den nächsten Wochen mal einen Test machen.
Meiner Erfahrung nach unterscheidet sich die Signal Form und Flankensteilheit enorm zwischen verschiedenen, auch besonders älteren 485 Treibern. Einfach mal nen Adapter mit Dip8 Sockel suchen oder Bauen und durchprobieren bzw. Messen. Auch die Terminierung spielt eine Rolle und kann variiert werden.
TuxDerFuchs schrieb: > Meiner Erfahrung nach unterscheidet sich die Signal Form und > Flankensteilheit enorm zwischen verschiedenen, auch besonders älteren > 485 Treibern. Insbesondere gibt es extra "langsame" Treiberchips, die dann mit flacheren Flanken auch weniger Störsignale produzieren - reduziert dann natürlich auch die Datenrate. Könnte man sich mit AC-Terminierung und Serienwiderständen notfalls auch selber bauen.
Jim M. schrieb: > Marcus H. schrieb: >> Ansonsten: RS485 ist zwar offiziell nur bis 1200m definiert, aber > Da könnte dir aber die Common-Mode Voltage einen Strich durch die > Rechnung machen. Bei 5km Leitung dürften die induzierten Spannungen > deutlich außerhalb der Möglichkeiten üblicher RS485 Tranceiver liegen. Danke für den Hinweis zur CM-Spannung. Ich habe Potentialtrennung im Konverter impliziert. Die Anforderung sah so aus, dass man mal Basisbandübertragung probieren könnte. Selbstverständlich sind Trafo-Pulsformer bzw. Modulationsverfahren die technisch elegantere Wahl. Da fehlt mir allerdings die Erfahrung. Mit Zukaufteilen habe ich keine aktuelle Information, ich designe allerdings RS485 regelmäßig in Auftragsentwicklungen ein. Typischerweise mit EMV-optimierten Transceivern wie z.B. ADM3070E. Wenn möglich, ist Zukauf die billigere Lösung, aber wenn ich die Aufgabenstellung hätte, würde ich beim aktuellen Informationsstand folgenden Aufbau testen: - Lantronix XPort RS232-Ethernet Konverter (o.ä.) - Potentialtrenner 1..4kV - RS485 Transceiver
Oliver S. schrieb: > Bäume fällen, WLAN Richtstrecke dann sollte es hiermit gehen: https://www.reichelt.de/UBI-PBE-M5-400/3/index.html?&ACTION=3&LA=0&ARTICLE=170113&artnr=UBI+PBE-M5-400 mal kurz überschlagen mit http://www.georgetimmermans.com/long-range-wifi-link.html Aber ohne jegliche Garantie!
Hmmm... habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie ihr IP über die RS-458 Verbindung tunnelt?
Rasputin schrieb: > Hmmm... habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie ihr IP über die RS-458 > Verbindung tunnelt? ..... hmmmm ..... und die MAC Adresse .... Markus W. schrieb: > Ethernet über Zweidraht?
Rasputin schrieb: > wie ihr IP über die RS-485 > Verbindung tunnelt Sowas nennt sich PPP. Im Grunde auch nichts anders als das was man früher mit den Analog Modems gemacht hat um ins Internet zu kommen.
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