Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nachhaken bei Absagen für die wahren Gründe


von M. (Gast)


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Hat jemand hier eigentlich schon mal auf eine Absage einer Firma 
reagiert und nach den realen Gründen für die anderweitige Entscheidung 
nachgefragt? Das übliche Gefasel der Personalverantwortlichen enthält 
diesbezüglich ja leider nicht mal Andeutungen, die man irgendwie 
nützlich für sich verwerten könnte. Gerade wenn auf Bewerbungsgespräche, 
die man selbst als überwiegend positiv empfunden hat, nur formlose 
Absagen kommen, möchte man doch mal genauer wissen, woran es 
letztendlich hing und was man beim nächsten Mal eventuell besser machen 
könnte. (Oder ob man zu teuer, zu dumm, zu alt, zu unbeholfen im 
Auftreten und dergleichen ist)

von Justus S. (jussa)


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M. schrieb:
> Das übliche Gefasel der Personalverantwortlichen enthält
> diesbezüglich ja leider nicht mal Andeutungen, die man irgendwie
> nützlich für sich verwerten könnte.

natürlich nicht, schließlich wollen die keinen Ansatzpunkt für eine 
Klage bieten...

von Max (Gast)


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Eigentlich isz das schon absurd, dass ein unternehmer eine klage 
befürchten muss... er bietet die arbeit, geld an... da sollte er doch 
auch die eute aussuchen können

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, M.,

> ... und nach den realen Gründen für die anderweitige Entscheidung
> nachgefragt?

Erstens sinnlos, zweitens eine Beleidigung.
Geh' davon aus, das, was Dir geschrieben wurde, war die beste Antwort, 
die dem Absender eingefallen ist.
Denn wäre ihm rechtzeitig eine bessere eingefallen, hätte er die 
geschrieben.
Hat er aber nicht.

Die Frage nach "den wahren Gründen" enthält den beleidigenden Vorwurf, 
die geschriebenen Gründe seien nicht die wahren gewesen, der Absender 
hätte also gelogen. Auf solch eine Beleidigung kann keine weitere 
Antwort erwartet werden.

Hast Du noch nie von einem Mädel einen Korb bekommen? Was sie dazu 
gesagt hat, das muss Dir reichen. Aus denselben Gründen. Wer das nicht 
bald einsieht, der wird als Stalker straffällig.

M., die Welt ist eben nicht gerecht.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mark B. (markbrandis)


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M. schrieb:
> (Oder ob man zu teuer, zu dumm, zu alt, zu unbeholfen im Auftreten und
> dergleichen ist)

Zu teuer:
Wenn Du leicht zu teuer bist, wird die Firma Dir ein entsprechendes 
Angebot machen, dass etwas unter Deiner Forderung liegt.

Zu dumm:
Dummheit ist nicht heilbar. Was würde Dir die Info also nützen? ;-)

Zu alt:
Das wäre Diskriminierung. Also wird keine Firma jemals freiwillig 
zugeben, einen Bewerber aus Altersgründen abzulehnen. Zudem kannst Du an 
Deinem Alter sowieso nichts ändern. Aber an der Art der Jobs, auf die Du 
Dich bewirbst (z.B. Projekteinsätze als Freiberufler anstatt 
Festanstellung beim Unternehmen).

Zu unbeholfen:
Daran könnte man arbeiten.


Die wahrscheinlichste Antwort auf die Frage, warum Du nicht genommen 
wurdest, ist: Es gab einen anderen Kandidaten, der - ob nun vermeintlich 
oder real - besser auf die Stelle passt als Du.

von Marco (Gast)


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der Gesetzgeber hat dafür gesorgt das so etwas nicht mehr möglich ist..
Wenn Du z.B: Neger bist und die wollten lieber ein weißbrot, könnten sie 
den wahren Grund nicht sagen..
Bist Du ein Türke und der chef mag aufgrund schlechter Jugenderfahrung 
keine Türken..wird er es Dir nicht sagen..
Bist Du eine Frau und die wollen lieber einen Mann..wird er es nicht 
sagen..
Wirkst Du behindert (geistig oder Körperlich) wird er es Dir nicht 
sage..
Wirkst Du dumm..wird er es Dir nicht sagen..n
So oder so, der Gesetgeber hat dem einen Riegel vorgeschoben...

Der Gleiche Schwachsinn wie beim  Führungszeugnis..ein Ideales Blatt 
Papier und den Grill anzuzünden..

von Marc (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Hast Du noch nie von einem Mädel einen Korb bekommen? Was sie dazu
> gesagt hat, das muss Dir reichen. Aus denselben Gründen. Wer das nicht
> bald einsieht, der wird als Stalker straffällig.

Ich glaube, das ist der erte Beitrag von dir, dem ich vollumfänglich 
zustimme. Das hast du perfekt auf den Punkt gebracht!

von klausi (Gast)


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Marco schrieb:
> Wenn Du z.B: Neger bist und die wollten lieber ein weißbrot, könnten sie
> den wahren Grund nicht sagen..
> Bist Du ein Türke und der chef mag aufgrund schlechter Jugenderfahrung
> keine Türken..wird er es Dir nicht sagen..

Bingo

Letzter Chef war auch so drauf:
Ja keine Ausländer - die machen nur Probleme!

Mein Opa war auch so drauf:
Er war absoluter Liebhaber klassischer Musik.
Er war auch Orgelspieler und Komponist.
Alles was nur in die Nähe von Hiphop, und in die Richtung gegangen ist, 
war für ihn strikt "Negermusik" und zum Vergessen. ;-)

von M. (Gast)


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Es geht mir in erster Linie darum, an mir zu arbeiten. Das kann ich nur, 
wenn man mir gegenüber ehrlich ist und nicht genau das Gegenteil von dem 
sagt, was man eigentlich meint. Genau das ist aber bei Absagen auf 
Bewerbungen der Fall. Wenn dort steht, man solle die Absage nicht als 
Wertung seiner Persönlichkeit oder Fähigkeiten sehen, ist das nur 
verlogen und bringt überhaupt niemanden weiter. Das sogenannte 
Antidiskriminierungsgesetz dient offenbar nur dazu, Arbeitgeber vor 
möglichen Klagen zu schützen. Diskriminiert und aussortiert wird 
natürlich weiterhin. Dies verbieten zu wollen scheint auch reichlich 
absurd. Nur hat man seit dem AGG nicht mal mehr den Hauch einer Chance 
zu erfahren, warum man aussortiert wurde. Absolute Lobbypolitik im Sinne 
der Industrie eben.

von Rick M. (rick-nrw)


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M. schrieb:
> nach den realen Gründen für die anderweitige Entscheidung
> nachgefragt?

Was erwartest Du?

Wenn Dir dem Personaler nur Dein Gesicht nicht gefällt - Absage!
Glaubst Du, das würde er Dir sagen?

Natürlich nicht!

Ossi?
Über 35 Jahre?
Weiblich?
Falsche Hautfarbe?
Zu große Nase?
Hässlich?
Deutlich zu gutaussehend? George Clooney, Bad Pritt, Angelina Jolie, ... 
?

Wir haben uns nach reiflicher und gründlicher Blabla für einen anderen 
Kandidaten (m/w) entschieden, bitte sehen Sie das nicht als blablupp ...

Ich hätte ja Sie sofort eingestellt, aber ......

Ihr Profil / Bewerbung ist sowas von unterirdisch, ...

Was erwartest Du - ernsthaft?

: Bearbeitet durch User
von Bürovorsteher (Gast)


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> Es geht mir in erster Linie darum, an mir zu arbeiten. Das kann ich nur,
> wenn man mir gegenüber ehrlich ist und nicht genau das Gegenteil von dem
> sagt, was man eigentlich meint.

Warum sollen dich wildfremde Leute auf Undichtigkeiten hinweisen und 
sich damit vielleicht noch mittlere bis große Probleme an den Hals 
holen?
Wie lange sollen andere Leute dich, als vorgeblich Erwachsenen, noch am 
Händchen führen?

Es gibt also zwei Möglichkeiten:
1. Selbst nachdenken
2. Wenn du das nicht auf die Reihe bekommst, jemanden aus deinem 
Bekanntenkreis, der dir nicht zu Munde redet, fragen, woran es liegen 
könnte.

von nemesis... (Gast)


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M. schrieb:
> Es geht mir in erster Linie darum, an mir zu arbeiten.

Das sehe ich genauso. Denn nur wenn man diese Chance auch hat,
kann man sein Leben meistern. Leider sind Arbeitnehmer keine 
Vertragspartner auf gleicher Augenhöhe, sondern Abhängige
denen man einem fremden Willen aufzwingt. Da der Staat und die 
Gesellschaft solche Abhängigkeiten braucht, um existieren zu
können, ja sogar darauf unser Wohlstand gegründet ist, kann
man sich vorstellen, das solche Strukturen politisch Bestand
haben werden. Ausnahme sind wieder rum Selbständige die keine
Beschäftigte haben, also nur ihre eigene Arbeitskraft anbieten.
Knackpunkt ist dabei, dass das nur in  wenigen Bereiche
realisiert werden kann, in der Regel die akademischen Berufe.
Für die breite Masse wäre das zu teuer und die Firmen würden
kaum noch Gewinne einfahren. Die breite Masse kann man dagegen
durchaus Gewinnbringend vor den eigenen Karren spannen.

> Das kann ich nur,
> wenn man mir gegenüber ehrlich ist und nicht genau das Gegenteil von dem
> sagt, was man eigentlich meint.

Wenn ein Bewerber Bescheid wüsste könnte er auch aktiv an den
Märkten teil nehmen, was aber aus dem Blickwinkel der Wirtschaft
eine zusätzliche Konkurrenz um die Fleischtöpfe der Wirtschaft
bedeuten würde. Die Marktwirtschaft ist da nämlich ein wenig
empfindlich und schon die geringste Schieflage kann eine Firma
schnell ins Trudeln bringen. Da würde so eine Gleichbehandlung
nur stören.

> Genau das ist aber bei Absagen auf
> Bewerbungen der Fall.

Sofern man überhaupt noch eine Absage bekommt und die bekommen
nach meinen Beobachtungen nur noch Leute, wo der Optimismus
gegeben ist, dass man dich vielleicht im Bedarfsfall doch noch
mal gebrauchen könnte und so bei Laune hält. Alle anderen werden
zu den Sozialsystemen abgeschoben und eine Stelle, für die man
anhand der Indizien geeignet hätte sein können, bleibt unbesetzt.
Gerecht ist das natürlich nicht, aber die Wichtigkeit der Besetzung
eines Arbeitsplatzes wird ohnehin überschätzt. Das ist eine freie
unternehmerische Ermessensentscheidung. Keinesfalls soll der 
Fachkräftemangel zu einer Erhöhung des Lohniveaus führen, denn
das geht zu Lasten des Gewinns.

> Wenn dort steht, man solle die Absage nicht als
> Wertung seiner Persönlichkeit oder Fähigkeiten sehen, ist das nur
> verlogen und bringt überhaupt niemanden weiter.

Das haben sich mal Juristen ausgeknobelt und ist ganz gewiss
ne Lüge aber eine die juristisch kaum anfechtbar ist.

> Das sogenannte
> Antidiskriminierungsgesetz dient offenbar nur dazu, Arbeitgeber vor
> möglichen Klagen zu schützen.

Nur, wenn keiner patzt und es einem Bewerber schriftlich gäbe,
was vom Gesetz untersagt wäre. Eine Wertung über die
Leistungsfähigkeit wäre da schon zulässig, aber man geht die aus
Feigheit einfach aus dem Weg, weil es Bequemer ist.

> Diskriminiert und aussortiert wird
> natürlich weiterhin.

Das ist aber nicht was wirklich neues. Das kannten schon die
Menschen vor tausenden von Jahren. Schnell entwickelten sich 
Gesellschaften wo einer durch Macht zum Häuptling oder König
wurde und alle anderen mussten zu seinem Vorteil arbeiten.
Vom Prinzip hat sich das ja bis heute nicht geändert, nur
das wir ein Sozialsystem haben um die Verlierer nicht verhungern
zu lassen.

> Dies verbieten zu wollen scheint auch reichlich
> absurd.

Würde man das abschaffen, würde die fehlende Hierarchie zu
einem wirtschaftlichen Kollaps führen, weil gern jeder
Häuptling wäre und keiner mehr arbeitet will.
Die Planwirtschaft der DDR und der Kommunismus sind ja auch
gescheitert.

> Nur hat man seit dem AGG nicht mal mehr den Hauch einer Chance
> zu erfahren, warum man aussortiert wurde.

Schon deshalb nicht, weil die Vorteile nach wie vor bei den
Firmen liegen, was aber seine Grenzen hat. Ohne neue Mitarbeiter
kann so manche Firma den Bach runter gehen und das durch eigene
Schuld.

> Absolute Lobbypolitik im Sinne
> der Industrie eben.

Das hat eigentlich gar nichts mit dem Lobbyismus zu tun,
denn das Gesetz stammt von der EU um Ungleichbehandlungen
auf dem Arbeitsmarkt zu vermeiden. Unsere Politiker wären da
gar nicht drauf gekommen. Die EU bewirkte nur, dass es zu
nationalem Recht wurde.
Leider konnte man nicht absehen(oder doch und man hat das
billigend in Kauf genommen, das sich die Wirtschaft in ihr 
unternehmerisches Schneckenhaus zurückzieht, obwohl viele
Betriebe das Schmerzensgeld locker aufbringen könnten,
denn dafür gibts so was wie eine eigene Kostenstelle.
Dieses Verhalten kann aber irgend wann zum Desaster auf dem
Arbeitsmarkt führen, wenn so für Arbeitnehmer jeder Anreiz
verloren geht, Karriere zu machen, selbst wenn nur auf niedrigem
Niveau. Man hätte die Gleichbehandlung für die Wirtschaft so
regulieren müssen, dass im Bewerbungsprozeß nur gleiche
Auswahlkriterien transparent sind, also nur Abschlüsse, aber
keine Daten die ein Werturteil zuließen. Noten, Bild,
Zeitangaben relativ, Erfahrungen wären schon grenzwertig,
allenfalls usf. usw. sowie die Obzönität Lebenslauf müsste
auch verschwinden. Wenn alle Bewerbungen gleich wären,
bliebe ja nur noch der Nasenfaktor und die beruflichen
Wunschvorstellungen der Arbeitnehmer über und das
würde dann auch Grundgesetzkomform sein.
Das das der Wirtschaft bei der Auswahl von fähigen Leuten nicht
gerade hilft und hohe Kosten verursacht, kann man wohl nachvollziehen.
Eine Änderung der Verhältnisse wird es im reichen Deutschland auch
nicht geben. Dazu müssten hier Zustände wie in der dritten Welt
herrschen, wo so was dann in Konflikten endet.

Mal eine Abweichung von der Norm zelebriert LPKF, wo damit geworben
wird, das man sich bei den Bewerbern bewirbt.
http://www.lpkf.de/lpkf-konzern/jobs-karriere/stellenangebote.htm
Nur das in den Medien heute verkündet wurde, das jede zehnte
Stelle gestrichen wird, vermutlich wegen der schwieriger gewordenen
Marktverhältnisse auf dem Solar-Sektor. Aus dem Tec-Dax sind die
ja vor Kurzem auch raus geflogen und er Kurz auf recht niedrigem
Niveau verharrt.
Zumindest sind das mal die ersten Anzeichen, dass es mit der
Wirtschaft in einigen Branchen wohl Bergab zu gehen scheint.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Villeicht mal bei einem Unabhängigen die Unterlagen durchchecken lassen. 
Bei einem befreundeten Personaler oder beim Arbeitslosenamt.

von klausi (Gast)


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Es könnte x verschiedene Gründe geben.

Gab sogar mal einen Fall wo jemand nich eingestellt wurde, weil er zu 
gut war im Vgl. zum Restteam..

von nemesis... (Gast)


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Lasst mich A. schrieb:
> Villeicht mal bei einem Unabhängigen die Unterlagen durchchecken lassen.
> Bei einem befreundeten Personaler oder beim Arbeitslosenamt.

Und was nützt dir das, wenn du es nicht mehr ändern kannst?
Vielfach wird man ja auch unsachlich und inkorrekt bewertet.
Wenn man erst mal Arbeitszeugnisse hat, dann ist man auch gleich
stigmatisiert. Da kommt man in eine Schublade, aus der man
nicht mehr raus kommt.

klausi schrieb:
> Gab sogar mal einen Fall wo jemand nich eingestellt wurde, weil er zu
> gut war im Vgl. zum Restteam..

Ohne Noten wäre das nicht passiert.

nemesis... schrieb:
> und er Kurz

"Kurs" sollte es heißen, mein Fehler.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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M. schrieb:

> realen Gründen für die anderweitige Entscheidung
> nachgefragt? Das übliche Gefasel der Personalverantwortlichen enthält
> diesbezüglich ja leider nicht mal Andeutungen, die man irgendwie
> nützlich für sich verwerten könnte.

Ist der Hinweis das es bessere Kanditaten als Dich gab nicht nützlich? 
Meinst Du es kann real keinen besseren als Dich geben?

MfG,

von Jeje (Gast)


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Ganz zu Anfang meiner Karriere habe ich auch hin und wieder nachgehakt 
und wurde mit den üblichen Standardschreiben vertröstet - dabei wollte 
ich mich eigentlich nur verbessern.

Jetzt wo ich auch selber ein paar Vorstellungsgespräche geführt habem, 
muss man einfach manchmal sagen, dass es für eine Ablehnung nicht immer 
rationale Gründe gibt. Manchmal hat man einfach das Gefühl, dass der 
Bewerber nicht in das Klima des Unternehmens passt oder einem gefällt 
seine Nase einfach nicht. Das lässt sich selbst bei normalen 
Menschlichen Beziehungen nicht erklären. Manchmal treffe ich Typen von 
Menschen, da weiß ich schon beim Schauen, dass wir in diesem Leben keine 
Freunde werden :-) ... Da kann die Qualifikation noch so gut sein.

von nemesis... (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Ist der Hinweis das es bessere Kanditaten als Dich gab nicht nützlich?
> Meinst Du es kann real keinen besseren als Dich geben?

Eine Garantie, dass diese Aussage überhaupt stimmt, gibts auch nicht.
Ein besserer Bewerber kann, muss aber nicht der Grund sein
und dürfte daher häufig vorgeschoben sein.
Das erkennt man am ehesten, wenn das Stellenangebot aus der
Öffentlichkeit selbst nach Wochen oder Monaten noch nicht
verschwunden ist.
Das Vertrauen in solche Machenschaften ist dann natürlich für die
Tonne.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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nemesis... schrieb:
> Lasst mich A. schrieb:
>> Villeicht mal bei einem Unabhängigen die Unterlagen durchchecken lassen.
>> Bei einem befreundeten Personaler oder beim Arbeitslosenamt.
>
> Und was nützt dir das, wenn du es nicht mehr ändern kannst?
> Vielfach wird man ja auch unsachlich und inkorrekt bewertet.
> Wenn man erst mal Arbeitszeugnisse hat, dann ist man auch gleich
> stigmatisiert. Da kommt man in eine Schublade, aus der man
> nicht mehr raus kommt.

Villeicht kann ich doch etwas ändern? Wenn der Lebenslauf zu viele 
Fragen aufwirft, oder wenn auf dem Bewerbungsfoto eine rote Krawatte zu 
sehen ist, ein paar Tipps kann man sich schon holen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lasst mich A. schrieb:
> ...oder wenn auf dem Bewerbungsfoto eine rote Krawatte zu
> sehen ist,

Das ist die Zunge. Der Bewerber hatte Angst, zu spät zu kommen und 
rannte mit der Straßenbahn um die Wette.

MfG Paul

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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M. schrieb:
> Nur hat man seit dem AGG nicht
> mal mehr den Hauch einer Chance zu erfahren, warum man aussortiert
> wurde.
Das hat dir auch vorher keiner gesagt. Schon damals musste man selber 
draufkommen. Mit einem selbstkritischen und ehrlichen Vergleich seiner 
selbst mit erfolgreichen Bewerbern ist das gar nicht so schwierig...

BTW: es wird dir auch im späteren Leben ständig passieren, dass du 
nicht alles weißt und dass dir nicht alles gesagt wird.

Oder andersrum:
Es gibt 2 Arten von Menschen.
1. Die, die basierend auf unvollständigen Informationen extrapolieren 
können.

: Bearbeitet durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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M. schrieb:
> wenn auf Bewerbungsgespräche ... nur formlose Absagen kommen
Das ist noch wesentlich besser, als wenn förmliche (= vorgeformte, 
vorformulierte) Absagen kommen...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> Ist der Hinweis das es bessere Kanditaten als Dich gab nicht nützlich?
>> Meinst Du es kann real keinen besseren als Dich geben?
>
> Eine Garantie, dass diese Aussage überhaupt stimmt, gibts auch nicht.

Es dürfte aber in 99,99% der Fälle zutreffen, das sich bereits ein 
Kanditat beworben hat der einen besseren Eindruck als Du hinterlassen 
hat. Oder das sich in der zeit die man sich zum Ausfüllen der Stelle 
gesetzt hat meldet respektive abgeworben werden kann.

> Ein besserer Bewerber kann, muss aber nicht der Grund sein
> und dürfte daher häufig vorgeschoben sein.
> Das erkennt man am ehesten, wenn das Stellenangebot aus der
> Öffentlichkeit selbst nach Wochen oder Monaten noch nicht
> verschwunden ist.

Also wenn du nicht genommen wirst und die Ausschreibung ist noch Monate 
aktiv dann impliziert das das Du der beste Kanditat bist???

MfG,

PS:

Im Spektrum der Wissenschaft Spezial 2/12 ist eine (mathematisch) 
optimale Methode der Bewerberauswahl beschrieben, die als 
Sekretärinnenproblem bekannt ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sekret%C3%A4rinnenproblem

Die optimale Strategie ist simpel:
schau dir die ersten 37% der Bewerber an und schicke sie nach Hause. 
Dann schaue Dir nacheinander die verbliebenden 63% an, bis ein Kanditat 
gefunden wurde, der besser ist als jeder aus den ersten 37%. Der wird 
eingestellt und das Auswahlverfahren beendet. Lässt man sich nach dieser 
(mathematisch fundierten) Methode leiten, kann ein Bewerber mit der oben 
genannten Begründung abgelehnt werden, obwohl noch kein besserer 
Kanditat interviewed wurde - der aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nach 
identifiziert wird.

von Mark B. (markbrandis)


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Fpga K. schrieb:
> Die optimale Strategie ist simpel

Die Strategie ist nicht optimal. Steht auch im Wikipedia-Artikel, dass 
es gleich mehrere "Fail"-Szenarien gibt.

von michael_ (Gast)


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Oder weil bei einer Bewerbung per Post eine Briefmarke draufklebt, wo 
ein Gewerkschafts-Thema drauf ist.
Egal, ob man die unbewußt am Kiosk um die Ecke gegauft hat.

von M. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Ossi?
> Über 35 Jahre?
> Weiblich?
> Falsche Hautfarbe?
> Zu große Nase?
> Hässlich?
> Deutlich zu gutaussehend? George Clooney, Bad Pritt, Angelina Jolie, ...
> ?
> Ihr Profil / Bewerbung ist sowas von unterirdisch, ...

Das wären doch mal Statements, aus denen man zumindest nützliche 
Schlüsse ziehen könnte. Besser als ein nichtssagendes Gefasel aus einem 
Phrasengenerator. Dann würde ich es eben einfach sein lassen, mich zu 
bewerben und den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit 
wagen. So würde ich wenigstens meine Würde behalten. Fürs Grobe hat man 
dann eine Rechtsschutzversicherung und bittet solche miesen Figuren 
freundlich zur Kasse.

Fpga K. schrieb:
> Ist der Hinweis das es bessere Kanditaten als Dich gab nicht nützlich?
> Meinst Du es kann real keinen besseren als Dich geben?

Sowas zweifle ich keineswegs an und ich habe auch überhaupt kein Problem 
damit. Allerdings liegen dann hieb- und stichfeste Gründe vor, die man 
durchaus kommunizieren kann: „Wir hätten uns lieber einen Kandidaten mit 
mehr Erfahrung im Bereich X gewünscht“ etc. Dann wüsste man, wo man 
eventuell noch Defizite aufzuweisen hat und könnte die Zeit zwischen der 
Jobsuche dazu nutzen, seine Wissenslücken in den entsprechenden 
Bereichen aufzuarbeiten. Den entsprechenden Job bekommt man so dann zwar 
auch nicht mehr, aber es hätte wenigstens was Konstruktives.

Zocker_50 schrieb im Beitrag #4566092:
> Selber schuld wenn du dich mit Bild bewirbst. Nun ja, als Dresman für
> den Versandtkatalog angebracht, als Ingenieur nicht von Bedeutung.

Absolut. Solche unseriösen, oberflächlichen Klitschen wo man sich als 
Softwareentwickler oder Ingenieur nur mit Bild bewerben soll, sortiere 
ich immer schon im Voraus aus. Man sollte sich hier ernsthaft mal 
fragen, ob man mit solchen Flachzangen später die Atemluft teilen will.

von Topentwickler (Gast)


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Bin gerade so eine Art Resident Software Engineer bei einem anderen 
Standort meines AG und kann da die Abteilung mal von Innen sehen und was 
ich sehe ist genau das was oben geschrieben wurde!

Habe schon mehrfach mitbekommen, wie da Bewerbungen laufen: Es wird ganz 
klar jemand aus der Nähe gesucht mit maximal 30,  damit ins Team passend 
und es gibt ein hartes Limit im Gehalt, wobei ich das nicht genau kenne. 
Aber ich habe es selber gesehen, wie der Gruppenleiter die Stapel 
sortiert hat und einen Ordner nach dem anderen zur Seite gelegt hat. Und 
es waren viele Bewerbungen, die da auf dem Stapel lagen. Konnte mal ein 
Blick reinwerfen, wer sich da alles bewirbt.

Komisch ist aber, dass es trotzdem enorm lange dauert, bis sie mal 
wieder einen reinnehmen. Die Kriterien sind eng gesetzt und 
Hauptkriterium ist wohl das Geld:

Jeder dritte Softwareentwickler ist ein junger Ausländer, der kaum 
Deutsch kann und hier irgendwo einen Batchelor gemacht hat. Es gibt 
praktisch keinen über 35! Viele sind Ende 20, haben gerade einmal den 
Job gewechselt und sich richtig schön billig. Wer da länger, als 5 Jahre 
dabei ist, wechselt entweder in die Administrationsebene oder ganz die 
Firma.

Die stellen auch sonst keinen Erfahrenen ein. Lieber einen 
Fast-Anfänger, der erstmal 5 Kurse bekommt. Ist immer noch billiger, als 
ein Erfahrener. Ich bin da glaube ich der einzige, der mehr, als 5 Jahre 
BE hat und deshalb dort in einer Sonderrolle. Schon befremdlich diese 
Problematik.

Und wenn dann mal ein etwas Erfahrener da war, wir er hinterher 
regelrecht schlecht gemacht. Jeder Krümel, den er beherrscht und der 
nicht anwendbar ist, wird sofort madig gemacht und als Ballast 
hingestellt! Schon ärgerlich, wenn man das sieht und dann das Gejammer 
vor Augen hat, es gäbe keine Leute im Markt. Die suchen wirklich die 
eierlegende Wollmilchsau, die nix kostet. Normale Leute mirt Marktpreis 
sind nicht gefragt.

Das Gespräch, das ich gestern mit anhören konnte, vermittelt mir zudem 
den Eindruck, dass der alternde Gruppenleiter, der selber nicht viel 
Ahnung hat, auch aus taktischen Gründen so handelt: Lieber einen großen 
Haufen Unerfahrener um sich rum hat, die ihm nicht gefählich werden 
können, weil sie seinen Job nie machen können oder vorher gehen, als 
weniger Effiziente und Gute.

wie gesgt, schon befremdlich!

Bin heilfroh, daß ich (bald wieder) in einer anderen Division arbeite 
und nicht bei denen.

Der Interessante ist, dass es bei den Hwardwareleuten anders ist: Die 
sind alle Ende 30 Anfang 40 und sehr erfahren. Haben alle mehr, als 7 
Jahre allein in der Firma auf dem Buckel und wenn einer neu reinkommt, 
dann nur ein Erfahrener. Deren Chef ist halt ein alter Hardwaremann vom 
alten Schlag.

von Thomas R. (dt_roll)


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Von der anderen Seite.. wir haben eine Stelle ausgeschrieben, die 
Bewerbungen kommen rein. Sag ne Zahl ... 100 Stueck. Ich lass es mir 
nicht nehmen die Bewerbungen selbst anzuschauen, lass aber andere die 
Bewerber sortieren.
- .. Stueck kommen eh nicht in Frage, da die's nicht koennen.
- .. Stueck schauen aus, als muessten sie noch die uebliche Bewerbung
     raushauen, um weiter Arbeitslosenunterstuetzung zu erhalten.
     Zu kleine Motivation
- .. Koennen den Job noch nicht, sind aber so smart und so motiviert,
     dass man sie anschauen sollte
- .. voellig ueberqualifizierte Bewerber fast-Professoren in der
     Warteschleife
- .. die Bewerber koennen den Job ganz sicher, und noch
     einiges mehr dazu. Wahrscheinlich zu teuer.
- .. interessante Leute, haben aber erst in N Monaten Zeit, wenn
     das jetzige Projekt plus etwas Nachlauf durch ist.
- .. interessante Leute, kommen etwas weit her und benoetigen
     einiges an Betreuung.
- .. ..

Wie koennen uns auf 8 Bewerber eingrenzen.
Wir entschliessen uns 5 Stueck fuer ein Interview kommen zu lassen, die 
naechsten 3 sind auf Warteliste. Wir sagen daher den anderen 92 Leuten 
ab.
Wir schreiben : "Sorry, wir nehmen jemand anders. Viel Glueck weiterhin" 
- was sonst.

Nach den Interviews nehmen wir einen und muessen den anderen 7 auch 
absagen. Wir schreiben : "Sorry, wir nehmen jemand anders. Viel Glueck 
weiterhin" - was sonst.

von Topentwickler (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> - .. die Bewerber koennen den Job ganz sicher, und noch
>      einiges mehr dazu. Wahrscheinlich zu teuer.

Das ist das Problem! Warum sind die zu teuer? Deren Gehalt hat ja einen 
Grund. Es ist der Marktpreis. Diese Sorte verbastelt aber nun mal am 
Wenigsten, macht die wenigsten Fehler, liefert die besten Lösungen und 
sind sicher in der Lage, auch mal eine Lösung zu liefern, die nicht auf 
der Hand liegt.

Diese wären am Ende die Effektivsten und Billigsten!

Das will aber keiner. Gute sind nicht gefragt. Nur billiger Umsetzer. 
Also ist der Markt vollgestoft mit weniger begabten, die Jobs machen, 
die sie eher überfordern oder ihnen anders herum nichts abfordern.

Warum soll man als erfinderisch begabter Ingenieur noch studieren?

Ich habe mich jetzt mit QM angefreundet und leite andere in anderen 
Abteilungen zum Arbeiten an. Meine technische Expertise liegt brach. 
Will keiner , bzw viel zu teuer.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo M.

M. schrieb:

> Das wären doch mal Statements, aus denen man zumindest nützliche
> Schlüsse ziehen könnte. Besser als ein nichtssagendes Gefasel aus einem
> Phrasengenerator. Dann würde ich es eben einfach sein lassen, mich zu
> bewerben und den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit
> wagen.

Wenn Du Dir ständig Absagen einhandelst, warum solltest Du dann mit der 
Selbstständigkeit mehr Glück haben? Kunden sind die Hardcore Ausführung 
von Cheffs. Und einen Cheff hast Du nur einen, aber Kunden hast Du 
zig....
Das heisst, dass Problem, das Du jetzt gelegentlich mit einer Bewerbung 
hast, hast Du dann täglich.

> So würde ich wenigstens meine Würde behalten.

Als Selbstständiger solltest Du in Sachen Würde absolut 
schmerzunempfindlich sein. ;O)


> Allerdings liegen dann hieb- und stichfeste Gründe vor, die man
> durchaus kommunizieren kann: „Wir hätten uns lieber einen Kandidaten mit
> mehr Erfahrung im Bereich X gewünscht“ etc. Dann wüsste man, wo man
> eventuell noch Defizite aufzuweisen hat und könnte die Zeit zwischen der
> Jobsuche dazu nutzen, seine Wissenslücken in den entsprechenden
> Bereichen aufzuarbeiten. Den entsprechenden Job bekommt man so dann zwar
> auch nicht mehr, aber es hätte wenigstens was Konstruktives.

Wenn es persönliche Gründe sind, kannst Du daran kaum etwas ändern.

Wenn es fachliche Gründe sind im Sinne von fehlende Erfahrung bei xyz, 
und
du sammelst Erfahrung für xyz, dann fehlt Dir halt bei der nächsten 
Bewerbung die Erfahrung mit uvw.
Bei der einzelnen betrachteten Bewerbung fehlt Dir immer die Erfahrung 
auf einem oder mehreren konkreten Gebieten.
Daraus kannst Du aber nicht ableiten, dass bei der nächsten Bewerbung 
die gleiche Spezialisierung gefragt ist, sehr wahrscheinlich wird es 
eine andere sein.

D.h. dieses Wissen hilft Dir nur dann scheinbar weiter, wenn es um 
Schlüsselqualifikationen geht. Aber an denen kannst Du wiederum kaum 
etwas ändern, das für die Jobsuche hilfreich ist. Sie sind zu 
Begabungsabhängig.

Spezialwissen ist aber so weit gefächert und gestreut, dass Du Dich 
nicht allgemein vorbereiten kannst. Du kannst Dich nur in Grundlagen 
vorbereiten und breit aufstellen. Die Spezialthemen sind zu vielfältig 
dafür.

Und weil dort nur dass zählt, was Du als Berufserfahrung vorweisen 
kannst, und das ganze auch noch frisch sein soll, hast Du mit 
Spezialwissen immer ein Breitenproblem, und als Berufsanfänger sowiso. 
Und wenn Du mal ein oder zwei Jahre aus der Branche raus bist, zählt das 
auch nicht mehr, dann bist Du dort wieder Anfänger.

Tatsächlich werden oft nur Leute gesucht, die den gleichen Job schon in 
einer anderen Firma gemacht haben, und das längstens vor einem halben 
Jahr. Das kann man natürlich schlecht direkt in die Anzeige schreiben.
Aber die Ahnung das es so ist, erklärt viele Ungereihmtheiten.

> Absolut. Solche unseriösen, oberflächlichen Klitschen wo man sich als
> Softwareentwickler oder Ingenieur nur mit Bild bewerben soll, sortiere
> ich immer schon im Voraus aus. Man sollte sich hier ernsthaft mal
> fragen, ob man mit solchen Flachzangen später die Atemluft teilen will.

Es ist halt Tradition, das hierzulande in einer Bewerbung auch ein Bild 
ist, und das Verletzten dieser Tradition gibt schon Punktabzug. Das 
heisst aber im Gegenzug nicht, dass Das Bild tatsächlich wichtig ist. Es 
muss halt "da" sein, und gängigen Klischees entsprechen. Ansonsten ist 
es nur relevant, wenn Dein Aussehen wegen exzessiver Kundenkontakte 
wichtig sein sollte, oder wenn man wegen Deines Aussehen Angst hat, dass 
Du beisst oder Flöhe verbreitest.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Topentwickler schrieb:
> Die stellen auch sonst keinen Erfahrenen ein. Lieber einen
> Fast-Anfänger, der erstmal 5 Kurse bekommt. Ist immer noch billiger, als
> ein Erfahrener.

Nein, eben nicht.

Auf dem Papier mag es vielleicht so aussehen. Wenn man aber die Qualität 
der Arbeit vernünftig bewerten würde, würde man sehr wahrscheinlich 
sehen dass die Modularisierung, die Wartbarkeit, die Lesbarkeit usw. der 
Software eher zu wünschen übrig lässt.

Klar soll man auch mal einen Anfänger einstellen. Aber wer nur 
Anfänger holt, der hat wohl die typische "wir sparen fünf Euro - auch 
wenn wir dabei zehn Euro draufzahlen" Mentalität.

> Das Gespräch, das ich gestern mit anhören konnte, vermittelt mir zudem
> den Eindruck, dass der alternde Gruppenleiter, der selber nicht viel
> Ahnung hat, auch aus taktischen Gründen so handelt: Lieber einen großen
> Haufen Unerfahrener um sich rum hat, die ihm nicht gefählich werden
> können, weil sie seinen Job nie machen können oder vorher gehen, als
> weniger Effiziente und Gute.

Damit schadet er der Firma. Wenn sein Vorgesetzter das wiederum 
zulässt, dann ist auf der Linie wohl nicht viel Kompetenz vorhanden.

> Der Interessante ist, dass es bei den Hwardwareleuten anders ist: Die
> sind alle Ende 30 Anfang 40 und sehr erfahren. Haben alle mehr, als 7
> Jahre allein in der Firma auf dem Buckel und wenn einer neu reinkommt,
> dann nur ein Erfahrener. Deren Chef ist halt ein alter Hardwaremann vom
> alten Schlag.

Dann scheint es in der Firma auch kompetente leitende Angestellte zu 
geben. Immerhin etwas.

von Mark B. (markbrandis)


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M. schrieb:
> Absolut. Solche unseriösen, oberflächlichen Klitschen wo man sich als
> Softwareentwickler oder Ingenieur nur mit Bild bewerben soll, sortiere
> ich immer schon im Voraus aus. Man sollte sich hier ernsthaft mal
> fragen, ob man mit solchen Flachzangen später die Atemluft teilen will.

Dann bist Du nicht willens, das Spiel nach den geltenden Regeln zu 
spielen.

Das ist so, wie wenn Du beim Fußball sagen würdest: "Ich will es aber 
nicht akzeptieren, dass die andere Mannschaft einen Einwurf bekommt, 
wenn ich den Ball ins Seitenaus schieße!"

Klar kannst Du das sagen. Aber es ist völlig sinnlos und bringt Dich 
keinen Schritt weiter. Niemand wird die Regeln des Spiels extra nur für 
Dich ändern.

Wenn Du Erfolg auf dem Arbeitsmarkt haben willst, dann halte Dich an die 
allgemein üblichen Regeln. Soooooo schwer ist das nun wirklich nicht.

: Bearbeitet durch User
von M. (Gast)


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Topentwickler schrieb:
> Habe schon mehrfach mitbekommen, wie da Bewerbungen laufen: Es wird ganz
> klar jemand aus der Nähe gesucht mit maximal 30,  damit ins Team passend
> und es gibt ein hartes Limit im Gehalt, wobei ich das nicht genau kenne.

Den Eindruck habe ich auch. Verräterisch bei Stellenausschreibungen ist 
dabei oft, dass solche Apotheken ihre potentiellen Kandidaten frech mit 
„Du“ ansprechen. Sowas ist absolut unseriös und dreist. So treten oft 
Firmen auf, die sich besonders beim jungen Publikum anbiedern wollen und 
auch entsprechend bezahlen. Allen voraus typische Ausbeuterbetriebe wie 
IT-Dienstleister und Webagenturen, die sich nur noch über niedrige 
Preise von der Konkurrenz abheben können. Wer nicht mal ein Mindestmaß 
an Respekt schon im ersten Schritt der Kommunikation waren kann, wird 
von mir sofort aussortiert. Potentielle Arbeitgeber sind für mich immer 
auch ein Stück weit potentielle Peiniger. Mit denen bin ich dann doch 
nicht so gerne „per Du“.

von Marinela (Gast)


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Ich sehe das etwas anders. Nach Feedback zu fragen nach einer Absage ist 
durchaus legitim - wenn man es richtig macht.

Wenn du z.B. anrufst und sagst: "Ich war doch perfekt für den Job, warum 
hat jemand anderes ihn bekommen?" ist die Antwort wahrscheinlich: "Weil 
ein anderer Kandidat qualifizierter war." Dann sagst du: "Ich habe doch 
alle Voraussetzungen erfüllt!" Antwort: "Der andere Kandidat konnte 
darüber hinaus aber noch xyz." Du: "Aber das war ja gar nicht 
gefordert." - Daraus ergibt sich eine Spirale, die dir gar nichts 
bringt.

Wenn du aber tatsächlich an Feedback interessiert bist, probiere es doch 
per Email. Das ist weniger aufdringlich. Ein möglicher Ansatz ist z.B: 
"Liebe Frau xy, vielen Dank für das interessante Vorstellungsgespräch. 
Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich die Stelle nichtet bekommen habe. 
Daher möchte ich Sie um einen Gefallen bitten. Ich möchte daran 
arbeiten, meine Vorstellungsgespräch-Techniken zu verbessern. Könnte ich 
Sie darum bitten, mir einige Bereiche zu nennen, in denen ich das tun 
kann?"

So hast du eine Chance auf ein wirkliches Feedback, das dich im nächsten 
Gespräch weiter bringen kann. Dazu findest du übrigens auch hier ein 
Gratis-Dokument mit Tipps: 
http://www.freelance-market.de/d/zehn-tipps-fur-erfolgreiche-vorstellungsgesprache

Viel Erfolg!

P.S. EGAL was die Antwort auf deine Email sein sollte, sag immer: Vielen 
Dank, dass Sie Sich die Zeit dafür genommen haben. Ich weiss das sehr zu 
schätzen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> Die optimale Strategie ist simpel
>
> Die Strategie ist nicht optimal. Steht auch im Wikipedia-Artikel, dass
> es gleich mehrere "Fail"-Szenarien gibt.

Unter den gegebenen Randbedingung (jeden Beweber einzeln, sofort und 
endgültig zu bewerten, keine Zusatzinformation) ist die Strategie über 
alle möglichen Szenarien Optimal. Siehe Artikel im Spektrum der 
Wissenschaft.

Und es ist offensichtlich das nie einer aus den dem Drittel der 
ungeeignesten Bewerber eingestellt wird - was ja auch von Vorteil 
gegenüber einer Nicht-besetzung sein kann. Es wird also wenn einer 
eingestellt wird mindestens einer aus den besseren 2/3 sein. Das ist 
schon besser als "wir nehmen den Erstbesten" oder "Torschlusspanik".



MfG,

von klausi (Gast)


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Marinela schrieb:
> P.S. EGAL was die Antwort auf deine Email sein sollte, sag immer: Vielen
> Dank, dass Sie Sich die Zeit dafür genommen haben. Ich weiss das sehr zu
> schätzen.

Bitte... warum soll man einer Firma so den Arsch abwischen?! Sowas hätte 
ich nicht nötig!

von Wahrer Top-Entwicker (Gast)


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Topentwickler schrieb:
> Jeder dritte Softwareentwickler ist ein junger Ausländer, der kaum
> Deutsch kann und hier irgendwo einen Batchelor gemacht hat. Es gibt
> praktisch keinen über 35! Viele sind Ende 20, haben gerade einmal den
> Job gewechselt und sich richtig schön billig.

Nur jeder dritte? In meiner jetzigen Klitsche gibt es fast nur noch 
ausländische Jung- und Billigentwickler. Deutsche bewerben sich dort 
schon gar nicht mehr. Ich war dort auch schon bei einigen 
Vorstellungsgespräche dabei. Das letzte Vorstellungsgespräch war für 
eine Stelle als Datenbankentwickler. Im Prinzip hat der Bewerber aus 
meiner Sicht fast alle Anforderungen, die in der Stelle gefordert waren, 
erfüllt. Ich hätte ihn zumindest mal zu einem Probearbeitstag 
eingeladen, wie das bei uns üblich ist. Aber die Kollegen  meinten, 
Datenbankkenntnisse würden für die Stelle nicht ausreichen. Die ganze 
Stellenausschreibung wäre falsch. Gesucht wäre ein Fullstack-Entwickler, 
kein reiner Datenbankentwickler. Die Stellenanzeige, die von der 
Geschäftsführung und Personalabteilung erstellt wurde, müsste  deshalb 
umgeschrieben werden. D.h. selbst wenn jemand die Anforderungen in der 
Stellenanzeige zu fast 100% erfüllt, hätte er keine Chance, die Stelle 
zu bekommen. Die Anzeige ist aber immer noch unverändert auf der 
Homepage der Firma zu finden. Saftladen.

Da ich aus der Klitsche weg will, hatte ich vorgestern auch ein 
Telefoninterview bei einer anderen Firma. Lief durchwachsen und es kam 
gestern schon die Absage. Ebenfalls das übliche Bla-bla. Einer der 
Hauptgründe dürfte wohl auch meine Gehaltsforderung gewesen sein. Frage 
während des Interviews: "Wo liegt Ihre Schmerzgrenze beim Gehalt?". 
"Bezieht sich Ihr Gehaltswunsch auf ein Festgehalt oder sind darin auch 
Boni usw. enthalten?" etc. Zugegeben, meine Gehaltsforderung war im 
oberen Bereich und ich habe nicht damit gerechnet, dass ich das bekomme, 
weil sich auch auf kununu einige Leute über die schlechte und 
unterdurchschnittliche Bezahlung dort beklagen. Deswegen bin ich auf bei 
der Frage, wo meine Schmerzgrenze liegt, mit der Forderung auch fast 10 
% runter. Aber war wohl immer noch zu hoch. Es handelte sich dabei 
übrigens um eine einigermaßen bekannte Softwarefirma, die eine 
erfolgreiche Fernwartungssoftware vertreibt und damit auch ordentlich 
Profit macht, wie man auf der Seite Unternehmensregister nachprüfen 
kann. Aber die Mitarbeiter werden an diesem Erfolg wohl nicht beteiligt, 
wie ebenfalls auf kununu zu lesen ist. Die Bezahlung wäre 
unterdurchschnittlich und angebotene Gehaltserhöhungen ein Witz.

von Wahrer Top-Entwicker (Gast)


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M. schrieb:
> Den Eindruck habe ich auch. Verräterisch bei Stellenausschreibungen ist
> dabei oft, dass solche Apotheken ihre potentiellen Kandidaten frech mit
> „Du“ ansprechen.

Oder aber "Wir sind ein junges, dynamisches Team". Wobei dynamisch wohl 
auch häufig bedeutet, dass es eine hohe Mitarbeiterfluktuation gibt.

von Wahrer Top-Entwicker (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Auf dem Papier mag es vielleicht so aussehen. Wenn man aber die Qualität
> der Arbeit vernünftig bewerten würde, würde man sehr wahrscheinlich
> sehen dass die Modularisierung, die Wartbarkeit, die Lesbarkeit usw. der
> Software eher zu wünschen übrig lässt.
>
> Klar soll man auch mal einen Anfänger einstellen. Aber wer nur
> Anfänger holt, der hat wohl die typische "wir sparen fünf Euro - auch
> wenn wir dabei zehn Euro draufzahlen" Mentalität.

So sieht's aus. Allerdings gilt der Umkehrschluss auch nicht: Nur weil 
jemand teuer ist und viel Berufserfahrung hat, bedeutet das nicht 
unbedingt, dass er zwangsläufig besseren Code schreibt.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Bitte... warum soll man einer Firma so den Arsch abwischen?! Sowas hätte
> ich nicht nötig!

Es gibt sehr viele Menschen, die für sich beanspruchen, etwas überhaupt 
nicht nötig zu haben.
Man sieht sich im Leben immer zweimal. Ja, ist tatsächlich so.

Es gibt da einige Leute, die das zweite Treffen mit mir tief bereut 
haben.

von nemesis... (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn Du Dir ständig Absagen einhandelst, warum solltest Du dann mit der
> Selbstständigkeit mehr Glück haben? Kunden sind die Hardcore Ausführung
> von Cheffs. Und einen Cheff hast Du nur einen, aber Kunden hast Du
> zig....
> Das heisst, dass Problem, das Du jetzt gelegentlich mit einer Bewerbung
> hast, hast Du dann täglich.

Oder man bildet sich das ein. Man muss sich ja nicht mit seiner Vita
um Aufträge bemühen. Das Angebot einer Dienstleistung oder Ware, dass
man ja dann selbst kreieren kann, tut/muss dann reichen.
Dann hat man dann noch seine eigene AGB und man ist mit dem Kunden
auf gleicher Augenhöhe. Probleme können zwar noch ganz anderer Art 
auftreten, aber das passiert erst dann, wenn man den Auftrag hat.
Ob man überhaupt auf dieser Geschäftsebene mit einem Chef zu tun hat
bezweifle ich. Eher hat man es mit einem Einkäufer, was auch die
Chefsekretärin sein kann, zu tun und aufgrund ihres 
Abhängigkeits-verhältnisses sind die um einiges pflegeleichter als jeder
Chef, der nur sein Besitzstandsdenken im Kopf hat.
Das dürfte dann auch für so einige Leute der Grund sein sich selbständig
zu machen. Man wird dann ganz anders gesehen und auch behandelt.

von Bitwurschtler (Gast)


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Bei einer Absage vor Vorstellungsgespräch wird man keine detailierter 
Antwort als "aussortiert" erwarten können. Der Aussortierer kann sich 
entweder bei Wäschekörben voll Bewerbungen nicht mehr an den Einzelnen 
erinnern. Oder der Computer spuckt eben einer geringere Bewertung als 
erforderlich aus und keiner hat bock das aufzuschlüsseln. Und man 
vermutet bei Nachfragen nicht zu Unrecht das der abgewiesener Bewerber 
sein Profil nachfrisieren möchte und so die Vorsortierung aushebelt. 
Dann musste Personal f. 2h Vorstellungsgespräch abstellen und 
Anfahrtskosten zahlen für einen Schein-Bewerber, der sich an den 
Mindestanforderungen vorbeimogelt.


Bei einen Vorstellungsgespräch war man selbst dabei und kennt die 
bohrenden Fragen der Einsteller und kann ihre Gesichter lesen.  Wo hat 
der nachgehakt, mit welcher Antwort war man sofort zufrieden. Und 
wichtig; hast du bei Vorstellungsgespräch auch gefragt welches KnowHow 
der Job erfordert?
Dann kannst du gut selbst einschätzen wo du noch drauflegen musst oder 
vorhandene Fähigkeiten besser (oder überhaupt) präsentierst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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nemesis... schrieb:
>> Das heisst, dass Problem, das Du jetzt gelegentlich mit einer Bewerbung
>> hast, hast Du dann täglich.
>
> Oder man bildet sich das ein. Man muss sich ja nicht mit seiner Vita
> um Aufträge bemühen. Das Angebot einer Dienstleistung oder Ware, dass
> man ja dann selbst kreieren kann, tut/muss dann reichen.
> Dann hat man dann noch seine eigene AGB und man ist mit dem Kunden
> auf gleicher Augenhöhe.

Ja, so sollte man sich seine Selbstständigkeit stricken.

Viele haben vermutlich im Ingenieurbereich den Dienstleister/das 
Ingenieurbüro vor Augen, die Aufträge an Land ziehen und diese dann per 
Lasten-/Pflichtenheft bis zum Zeitpunkt X abarbeiten - und das bis zur 
Rente.

So muss es aber nicht sein bzw. bleiben.

Anfangs kommt man wohl nur selten ohne solche Aufträge aus (es sei denn, 
man hat schon ein wirklich gutes, gefragtes Produkt marktreif auf dem 
Schreibtisch liegen).

Nichts hindert einen aber daran, nach und nach eigene Produkte zu 
entwickeln und das Standbein von Auftragsarbeiten hin zu eigenen 
Produkten zu verschieben.

Mit eigenen Produkten (am besten noch welchen, die es sonst nicht gibt 
;-) kann man sich dann natürlich auch ein entsprechendes Auftreten auf 
gleicher Höhe erlauben. Das gilt dann sowohl für den verkauf der 
produkte selbst als auch eventuelle Auftragsarbeiten, die man dann 
vielleicht doch noch annimmt. Man muss dann diese Aufträge meist nicht 
unbedingt haben, kann durchaus auch mal "Nein" sagen - immer mit dem 
Wissen, dass das eigentliche Standbein die eigenen Produkte sind.

Man bemerkt dann auch die Wandlung des Auftraggebers hin zum Partner, 
manchmal sogar zum Bittsteller. Wobei ich das nie ausgenutzt habe und 
ich auch in der Anfangszeit glücklicherweise immer faire Auftraggeber 
hatte. Wenn Vertrauen da ist, gehen eben viele Dinge und natürlich zahle 
ich das damals in mich gesetzte Vertrauen heutzutage zurück. Umgekehrt 
erteile ich Leuten, die mich damals nicht auf Augenhöhe behandelt haben, 
heutzutage eine klare Absage in der Form: "Es tut uns Leid, aber wir 
sind nur an langjährigen Geschäftsbeziehungen interessiert und haben da 
heutzutage leider gar keine Kapazitäten mehr für Sie frei."

> Probleme können zwar noch ganz anderer Art
> auftreten, aber das passiert erst dann, wenn man den Auftrag hat.
> Ob man überhaupt auf dieser Geschäftsebene mit einem Chef zu tun hat
> bezweifle ich. Eher hat man es mit einem Einkäufer, was auch die
> Chefsekretärin sein kann, zu tun und aufgrund ihres
> Abhängigkeits-verhältnisses sind die um einiges pflegeleichter als jeder
> Chef, der nur sein Besitzstandsdenken im Kopf hat.

Das kommt immer auf die Chefs an. Wir z.B. haben oft mit kleinen 
Unternehmen (<50 Mann) zu tun und ich auch oft mit dem Chef persönlich. 
Ich würde das Verhältnis von "Einkäuferebene" zu "direkt zum Chef" hier 
auf etwa 50:50 schätzen. Bis auf einen kam ich mit allen gut zurecht, 
was aber wohl auch daran lag, dass die Leute zumindest halbwegs vom Fach 
waren (Ausbildung, Meister, MINT-Studium).

Probleme tauchen immer auf, das wissen meine Kunden, das wissen wir. 
Entscheidend ist, dass man die Sachen sofort anspricht, am besten auch 
persönlich vorbeifährt und das vor Ort abklärt. Nicht erst versuchen, 
das über Wochen selbst hinzubiegen, sondern direkt offensiv drangehen: 
"Da und dort gibt es Probleme - muss das wirklich so sein oder können 
wir da etwas ändern?". Meist waren diese Dinge dann doch nicht so 
wichtig oder man konnte es abändern.

AGB braucht man übrigens nicht - haben wir auch nicht und bisher auch 
noch nicht vermisst. Ist auch ein Abmahngrund weniger.

Entweder vertraut man sich - dann sind die AGB überflüssig. Oder man 
vertraut sich nicht - dann helfen die auch nicht ;-)

> Das dürfte dann auch für so einige Leute der Grund sein sich selbständig
> zu machen. Man wird dann ganz anders gesehen und auch behandelt.

Mir selbst in dieser Grund noch nie in den Sinn gekommen - aber, ja, das 
könnte sein. Ob das aber eine gute Basis für die Selbstständigkeit ist? 
Höheres Ansehen? Meiner Meinung nach eher nicht.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Sehr oft werden Bewerbungen erstmal von Sekretärinnen und Mitarbeitern 
der HR auf formale Vollständigkeit geprüft. Wer kein Bild beigelegt hat 
obwohl eines gefordert war wird Aussortiert, egal ob fachliche Granate 
oder nicht. Nebenbei: Einstiegstätigkeiten werden gerne über Verleiher 
abgewickelt. Wenn sich die Person bewährt wechselt sie ins 
Stammpersonal.

von Mark B. (markbrandis)


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M. schrieb:
> Potentielle Arbeitgeber sind für mich immer auch ein Stück weit
> potentielle Peiniger.

Komisches Weltbild.

klausi schrieb:
> Bitte... warum soll man einer Firma so den Arsch abwischen?! Sowas hätte
> ich nicht nötig!

Du sagst wohl auch nicht danke, wenn jemand Dir die Tür aufhält? Weil 
das ist ja "Arsch abwischen"?


Manche Leute sind schon seltsam. Wenn ein seltsamer Mensch keinen Erfolg 
auf dem Arbeitsmarkt hat, dann liegt das aber nicht am Markt. Sondern an 
dem einzelnen Mensche.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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M. schrieb:
> Hat jemand hier eigentlich schon mal auf eine Absage einer Firma
> reagiert und nach den realen Gründen für die anderweitige Entscheidung
> nachgefragt? Das übliche Gefasel der Personalverantwortlichen enthält
> diesbezüglich ja leider nicht mal Andeutungen, die man irgendwie
> nützlich für sich verwerten könnte.

Nein, warum auch!
Der ÖD zum Beispiel ist dermaßen Dreist in der Stellenvergabe. Da sieht 
man wie die Sippenunterstützung, Parteibuchversorgung und 
Spezelwirtschaft in aller Öffentlichkeit abläuft. Und dann beschließt 
der Gesetzgeber ein "Antidiskriminierungsgesetz", was auch für ihn gilt, 
und geschummelt und geschoben wird weiter wie zuvor!

Wenn du die Stellenanzeige und die Umstände, die dir bekannt sind, ins 
Auge nimmst, dann kommste selber drauf., "was wirklich" lief!

von Pandur S. (jetztnicht)


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>>Selbstaendigkeit..
>> Das heisst, dass Problem, das Du jetzt gelegentlich mit einer Bewerbung
>> hast, hast Du dann täglich.

>Oder man bildet sich das ein. Man muss sich ja nicht mit seiner Vita
um Aufträge bemühen. Das Angebot einer Dienstleistung oder Ware, dass
man ja dann selbst kreieren kann, tut/muss dann reichen.
Dann hat man dann noch seine eigene AGB und man ist mit dem Kunden
auf gleicher Augenhöhe. Probleme können zwar noch ganz anderer Art
auftreten, aber das passiert erst dann, wenn man den Auftrag hat.
Ob man überhaupt auf dieser Geschäftsebene mit einem Chef zu tun hat
bezweifle ich. Eher hat man es mit einem Einkäufer, was auch die
Chefsekretärin sein kann, zu tun und aufgrund ihres
Abhängigkeits-verhältnisses sind die um einiges pflegeleichter als jeder
Chef, der nur sein Besitzstandsdenken im Kopf hat.


Einkaeufer sind schlimmer als der Chef. Ich habe von Einkaeufern schon 
Anfragen fuer absolute Tiefstpreise bekommen. Bei solchen Kunden geht 
man dann auch nicht persoenlich vorbei, schade fuer die Zeit. Soll ich 
mir nochmals sagen lassen, dass ich sowieso viel zu teuer bin ?
Man bekommt Schreiben wie : Ihre Firma ist zur Klasse C als Lieferant 
eingeteilt worden. Wir wuenschen keine Lieferungen mehr von Ihnen.
Dabei sind die nur Zulieferer, und der kunde entscheidet. In meinem Fall 
war's ein Medizinprodukt, zertifiziert, also nichts mit Zulieferer 
wechseln...  ein halbes Jahr spaeter kam dann wieder eine Anfrage, von 
einem neuen Einkaeufer.

von Ich mal wieder (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Und dann beschließt
> der Gesetzgeber ein "Antidiskriminierungsgesetz", was auch für ihn gilt,
> und geschummelt und geschoben wird weiter wie zuvor!

Das ist auch der Grund, wieso Du keinen Absagegrund genannt bekommst.
Wer steht schon gerne bei einer Antwort mit einem Bein vor Gericht?

von Jammerthread (Gast)


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> Ist der Hinweis das es bessere Kanditaten als Dich gab nicht nützlich?
Falls dieser Hinweis überhaupt in der Absage kommt, was ich sehr 
bezweifle, kann das auch eine Schutzbehauptung sein - es ist überhaupt 
nicht gesagt, daß ein kostenloses Stelleninserat auch einen akuten 
Bedarf impliziert.
Als Unternehmer kann ich auch nur mal so die Arbeitsmarktlage ausloten 
ohne überhaupt die Absicht zu haben zum gegenwärtigen Zeitpunkt jemanden 
einstellen zu wollen ... das wiederum beinhaltet ganz andere Motive.
Witzig, daß das hier keiner bisher bemerkt hat.
Ich muß gar keine Gründe angeben - Punkt und aus.

Nachfragen nach den "wahren" Gründen bedeutet für den Arbeitgeber nur, 
daß Du penetrant bist, ein Unruhestifter und er somit richtig gehandelt 
hat.
Eine Beleidigung ist das nicht, obwohl man das heute ja nicht mehr so 
genau weiß.
Mit den absolut unfreundlichen Absagen mußt Du Dich abfinden, bewirb 
Dich im Ausland, da ist die Absage dann wenigstens freundlich formuliert 
(hier können sie es nicht und werden es nie lernen).

von Jammerthread (Gast)


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> Das ist auch der Grund, wieso Du keinen Absagegrund genannt bekommst.
einen Grund zu nennen bedeutet juristische Angriffsfläche - deshalb gibt 
es keine Gründe.
Was man den Unternehmen aber anlasten muß, ist das gesetzgeberische 
Konstrukt einfach wie ein Gottesurteil hingenommen wird - das würde es 
im Ausland so nicht geben.

von Bitwurschtler (Gast)


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Jammerthread schrieb:
> Mit den absolut unfreundlichen Absagen mußt Du Dich abfinden, bewirb
> Dich im Ausland, da ist die Absage dann wenigstens freundlich formuliert
> (hier können sie es nicht und werden es nie lernen).

Mit "hier" meinst du einen von Alt-Kadern geführte Ostdeutsche 
Klitsche?!

von Gästchen (Gast)


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M. schrieb:
> Gerade wenn auf Bewerbungsgespräche,
> die man selbst als überwiegend positiv empfunden hat, nur formlose
> Absagen kommen, möchte man doch mal genauer wissen, woran es
> letztendlich hing und was man beim nächsten Mal eventuell besser machen
> könnte.

Du musst verstehen dass es Gründe gibt die damit wie du dich im 
Vorstellungsgespräch verkaufst, nichts zu tun haben. Dadurch gibt es oft 
kaum was zu verbessern für dich. Es gibt heute z.B. ein Überangebot an 
Fachkräften und deshalb wird derjenige genommen der von Personalern als 
sympathisch empfunden wurde. Manchmal hat dieser Vorgang gar keine 
Logik. Also z.B. jemand der am wenigsten nachgefragt hat, am wenigsten 
kritisch war, so gut wie nichts verlangt hat, ein zurückhaltender Nerd 
der z.B. selbst einen Satelliten gebaut hat und jedes Gehalt akzeptiert. 
Hierbei wird größere Berufserfahrung sogar als Minuspunkt gesehen weil 
dadurch mehr Gehalt verlangt werden kann. Durch das Überangebot suchen 
die Unternehmen heute nicht den Bestqualifizierten aus sondern die 
suchen sehr individuell, sehr abhängig von der Laune des jeweiligen 
Personalers.
Außerdem: die Personaler wissen schon dass das Vorstellungsgespräch nur 
Show ist und Schauspielerei, und der beste Schauspieler hier muss nicht 
der beste Mitarbieter sein.

von nemesis... (Gast)


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Jammerthread schrieb:
> Witzig, daß das hier keiner bisher bemerkt hat.

Wenn du nur die letzten drei Posts liest, wundert mich das nicht.
Lies mal den ganzen Thread und dir kommt die Erleuchtung. Da sind
wir nämlich durchaus einer Meinung.

Ich schrob nämlich weiter oben:
nemesis... schrieb:
> aber die Wichtigkeit der Besetzung
> eines Arbeitsplatzes wird ohnehin überschätzt.

von Christian (Gast)


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M. schrieb:
> Gerade wenn auf Bewerbungsgespräche,
> die man selbst als überwiegend positiv empfunden hat, nur formlose
> Absagen kommen, möchte man doch mal genauer wissen, woran es
> letztendlich hing und was man beim nächsten Mal eventuell besser machen
> könnte.

Also mit anderen Worten, die haben im Bewerbungsgespräch irgendwelche 
Schwächen von Dir erkannt und sollen Dir jetzt Tipps geben, wie Du beim 
nächsten Bewerbungsgespräch diese Schwächen überspielen kannst? Das 
kannst Du von denen nicht erwarten.

Wenn Du das Gefühl hattest, dass es an Deiner Person lag (und nicht an 
übergeordneten Gründen), dass sie Dich nicht genommen haben, hilft 
vielleicht ein Bewerbungstraining, bei dem Bewerbungsgespräche simuliert 
werden und bei denen der Trainer Dir dann natürlich ein ehrliches 
Feedback gibt.

(Oder ob man zu teuer, zu dumm, zu alt, zu unbeholfen im
> Auftreten und dergleichen ist)

Wird Dir niemand sagen und ich wette, es wird Dir auch nicht helfen, 
außer dass Du dann traurig/sauer bist. Schließlich kann man sich nicht 
jünger/schlauer machen als man ist. Und das eigene Auftreten zu 
verbessern ist zwar möglich, aber nicht einfach so.

von Holger L. (max5v)


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Rick M. schrieb:
> Deutlich zu gutaussehend? George Clooney, Bad Pritt, Angelina Jolie, ...
> ?
Nun ist klar weshalb ich arbeitslos bin ;)
Beim nächsten Einstellungsgespräch komme ich ungewaschen, in 
Arbeitshosen, mit einer Fahne, unvorbereitet und eine halbe Stunde zu 
spät.

Vor einiger Zeit war ich bei einer Leihbude, wie bei Arbeitslosen üblich 
5 Minuten vor dem Termin (Zeit hat man schließlich).
Die Begrüßung, mein Name ist XY ich wurde um 14:30 Uhr zu einem 
Vorstellungstermin eingeladen, wurde im Empfangsraum mit einem `setzen 
und ausfüllen` quittiert. Kein guten Tag schön das sie gekommen sind, 
oder mein Name ist...
Beim Ausfüllen der Unterlagen (für die Leute die es nicht wissen, Name 
Adresse, persönlicher Werdegang etc. also genau das was auch in der 
Bewerbung steht) saß eine junge Frau neben mir die mit der Personalerin 
gesprochen hat.
Der Gesprächsinhalt war das sie keine Unterlagen geschickt hat, 
lediglich angerufen und ihr Pass zu Hause liegen würde.
Eine halbe Stunde nachdem die beiden in einem Raum verschwunden waren 
wurde sie verabschiedet und ich war an der Reihe.

Da war ich bereits ein wenig angefressen, besonders weil das 
anschließende Vorstellungsgespräch im Empfangsraum stattfand...

Als erstes wurde ich angegiftet wo denn meine Bewerbungsunterlagen 
seien, nachdem sie mit rotem Kopf aus dem Büro wiederkam (hatte ihr 
gesagt das ich die Unterlagen zugeschickt hätte), hat sie versucht in 
stümperhaftester Art und Weise meine Bewerbung auseinander zu Pflücken 
um Fehler ausfindig zu machen. Während des ganzen Gesprächs hatte sie 
einen höhnischen überheblichen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der es einem 
schwer gemacht hat höflich zu bleiben. Ihre letzte Frage war weshalb ich 
denn Arbeitslos sei.
Von der habe ich nie wieder was gehört.

Manchmal gibt es halt Leute die den Beruf verfehlt haben.
Über die wahren Gründe sollte man sich einfach keine Gedanken machen, 
das nächste Gespräch läuft besser.

von nemesis... (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Manchmal gibt es halt Leute die den Beruf verfehlt haben.
> Über die wahren Gründe sollte man sich einfach keine Gedanken machen,
> das nächste Gespräch läuft besser.

Kann auch sein, dass das wirtschaftliche Umfeld sich erheblich
erschwert hat und die Kunden-Firmen denen zwar keine Aufträge,
dafür aber viel Arbeit bescheren. Ich hab den Eindruck das
sich der Markt da schon erheblich gelichtet hat.
Dann ist doch nachvollziehbar, dass die mies drauf ist.
Kann aber auch sein, dass ihr privates Glück aufgrund fehlender
persönlicher Sozialkompetenz versagt blieb. Ich kenne da auch so
ein paar Damen, die ständig mies drauf sind. Fragen kann man sich
da schenken.

von Marinela (Gast)


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klausi schrieb:
> Marinela schrieb:
>> P.S. EGAL was die Antwort auf deine Email sein sollte, sag immer: Vielen
>> Dank, dass Sie Sich die Zeit dafür genommen haben. Ich weiss das sehr zu
>> schätzen.
>
> Bitte... warum soll man einer Firma so den Arsch abwischen?! Sowas hätte
> ich nicht nötig!

Es geht ja darum, dass man ein Feedback für den Grund einer Absage 
möchte. KEINE Firma wird dir diese Frage gerne beantworten. Selbst mit 
einer SEHR höflichen Anfrage, wie ich sie vorgeschlagen habe, ist keine 
Antwort garantiert. Das heisst: Der TE bittet hier um einen ziemlich 
aussergewöhnlichen Gefallen. Wenn du möchtest, dass jemand etwas für 
dich tut, was eigentlich sehr unüblich ist, erreicht man mit 
Unhöflichkeit oder Aggresivität m.E. eigentlich nur das Gegenteil. Das 
würde ich an dieser Stelle auch nicht "Arschkriecherei" nennen, sondern 
einfach eine sehr höfliche Anfrage. Wenn man tatsächlich ein Feedback 
möchte, ist dies sicherlich eine der erfolgreichen Strategien. Wenn dir 
das Feedback egal ist, musst du die Firma natürlich auch nicht mehr 
anschreiben. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass sich Personaler ja 
untereinander oft kennen. Sprich: Wenn sich HR von Unternehmen X mit HR 
von Unternehmen Y kennen und über Bewerber unterhalten und HR X sagt: 
"Da hatte ich neulich so nen richtigen Unhöflichen..." und sich dann 
heraustellt, du hast dich auch bei Firma Y beworben, hast du schon mal 
schlechte Karten.

Höflichkeit hat meiner Meinung nach noch nie geschadet.

von 3162534373 .. (3162534373)


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Marinela schrieb:
> Es geht ja darum, dass man ein Feedback für den Grund einer Absage
> möchte.

ich auch ;)

von Ich mal wieder (Gast)


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3162534373 .. schrieb:
> Marinela schrieb:
>> Es geht ja darum, dass man ein Feedback für den Grund einer Absage
>> möchte.
>
> ich auch ;)

Was glaubst du, was bekommst du für eine ehrliche Antwort?

Wenn das Aussehen ala, Angelina J. Bad Pritt etc. unwichtig ist, was 
dann?

Der andere Kandidat hat halt etwas mehr Erfahrung auf dem Gebiet, etwas 
bessere nachgewiesene Fremdsprachenkenntnisse, besseres subjektives 
Auftreten, ...

Der andere passt halt subjektiv (fachlich, Sozialkompetenz, ..) besser 
auf die ausgeschriebene Stelle.

Weiterbewerben!

von mitgelesen (Gast)


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>> Es geht ja darum, dass man ein Feedback für den Grund einer Absage
>> möchte.
die gibt es aber nicht und wer das "höflich" fordert wird ebenfalls 
negativ eingestuft - was soll die Firma mit Querulanten anfangen?
Es wird keine Antwort geben aufgrund der juristischen Lage.

> Der andere Kandidat hat halt etwas mehr Erfahrung auf dem Gebiet, etwas
> bessere nachgewiesene Fremdsprachenkenntnisse, besseres subjektives
> Auftreten, ...
Spekulation, vielleicht ist dieser Kandidat auch nur vorgetäuscht und es 
wird in Wirklichkeit gar nicht gesucht - das kann genauso gut zutreffen.

> Weiterbewerben!
was bleibt auch anderes übrig.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mitgelesen.

mitgelesen schrieb:
>>> Es geht ja darum, dass man ein Feedback für den Grund einer Absage
>>> möchte.
> die gibt es aber nicht und wer das "höflich" fordert wird ebenfalls
> negativ eingestuft - was soll die Firma mit Querulanten anfangen?

Wer HÖFLICH fragt, wird auch nicht zum Querulanten erklärt und bekommt 
meistens auch eine Antwort. Das Problem ist aber, dass die Antwort 
meistens eben ehrlich lautet, dass man das nicht mitteilen könne, oder 
das die Antwort komplett unverständlich ist, weil sie aus einem 20 
Minütigen wirren Philosophievortrag im Stehgreif besteht.

Noch eine Variante ist, das man gar keine Absage erhält, sondern die 
Mitteilung bekommt, dass man Aufgrund von xyz die Entscheidung um ein 
bis zwei Monate verschieben muss. Fragt man dann danach, er hält man die 
Antwort, dass sie noch nicht zu einer Entscheidung gekommen sind, aber 
ganz bestimmt in drei Monaten. Fragt man dann in drei Monaten nach, 
lautet die Antwort,: Oh, Entschuldigung, das haben wir jetzt komplett 
vergessen. Aber wir kümmern uns darum. Fragen Sie in zwei Monaten doch 
noch einmal nach.
Irgendwann hat sich die Sache dann sowieso erledigt, weil man anderswo 
eine Stelle bekommen hat. "Manjana" gibt es also auch oft in 
Deutschland. ;O)

> Es wird keine Antwort geben aufgrund der juristischen Lage.

Unter vier Augen ist das wiederum auch kein Problem. Aber die 
Kritikpunkte betreffen dann auch im allgemeinen Punkte, auf die man 
keinen Einfluss hat, wie z.B. ungeigneter Charakter oder Persönlichkeit.

Wie man es auch dreht und wendet, meistens kann man mit einer erhaltenen 
Antwort überhaupt nichts Anfangen. Trozdem habe ich mir Angewöhnt, diese 
frage immer zu stellen

Vorstellungsgespräche führen ungewöhnlich oft zu skurillen Begegnungen. 
Und das erstaunlichste dabei: Das Ergebnis ist anscheinend komplett 
unabhängig davon, ob die Begegnung skurril war oder nicht.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Nemesis.

nemesis... schrieb:
>> Wenn Du Dir ständig Absagen einhandelst, warum solltest Du dann mit der
>> Selbstständigkeit mehr Glück haben? Kunden sind die Hardcore Ausführung
>> von Cheffs. Und einen Cheff hast Du nur einen, aber Kunden hast Du
>> zig....
>> Das heisst, dass Problem, das Du jetzt gelegentlich mit einer Bewerbung
>> hast, hast Du dann täglich.
>
> Oder man bildet sich das ein. Man muss sich ja nicht mit seiner Vita
> um Aufträge bemühen. Das Angebot einer Dienstleistung oder Ware, dass
> man ja dann selbst kreieren kann, tut/muss dann reichen.

Man wirbt IMMER mit seiner Vita, wenn auch indirekt. Spätestens wenn Du 
nach dem ersten Auftrag einen neuen haben willst, spielt Deine 
Vergangenheit insofern eine Rrolle, als Bewertet wird, wie Du in der 
Vergangenheit den Job erledigt hast......

> Dann hat man dann noch seine eigene AGB und man ist mit dem Kunden
> auf gleicher Augenhöhe. Probleme können zwar noch ganz anderer Art
> auftreten, aber das passiert erst dann, wenn man den Auftrag hat.

Was Du beschreibst, dedeutet, das Du und Dein Kunde schon auf der 
gleichen Wellenlänge seit.
Das bedeutet aber auch, dass wenn der Kunde eine Stelle zu vergeben 
hätte, für die Du infrage kämst, und würdest Dich bewerben, dann wärest 
Du auch irgendwie Mit den Leuten schon auf einer Wellenlänge und hättest 
sehr große Chancen, die Stelle zu bekommen.

Irgendwehr hat doch mal herausgefunden, das Cheffs die Leute schätzen, 
die so ticken wie sie selber. Dass ist halt schon ein Riesenproblem 
direkt zum Eingang.


Mit freundlichem Gruß: Bernd wiebus, DL1EIC
http:WWW.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bürovorsteher.

Bürovorsteher schrieb:

> Man sieht sich im Leben immer zweimal. Ja, ist tatsächlich so.
>
> Es gibt da einige Leute, die das zweite Treffen mit mir tief bereut
> haben.

Wenn man sich schon zweimal getroffen hat, dann ist die 
Wahrscheinlichkeit sich auch ein drittesmal zu Treffen zwar etwas 
kleiner, aber trotzdem noch hoch genug, um sich Gedanken darüber zu 
machen.

Hast Du auch für den Fall vorgesorgt? ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Was Du beschreibst, dedeutet, das Du und Dein Kunde schon auf der
>gleichen Wellenlänge seit.

Der ist echt gut. Nemesis ist seit Jahren schon ohne Job, was ihn aber 
nicht davon abhält, hier tolle Tipps und Ansichten zu verbreiten.

Einfach mal unter seinem alten aber gesperrtem Pseudonym Michael S 
suchen

von STK500-Besitzer (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Einfach mal unter seinem alten aber gesperrtem Pseudonym Michael S
> suchen

Och! Jetzt hast du's verraten! Sollte doch keiner wissen.

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