Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Solar Laderegler mit DC 200V Input


von Michael W. (mwulz)


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Hallo Leute,

ich würde gerne an meine Photovolatikanlage (10 Panele in Reihe 
verschaltet) an eine Akku-Anlage zum Laden anschließen.

Ich habe einen MPP (kein MPPT!) Laderegler (Standard Modell 30 Ampere 
für ca. 30 Volt max. Input und 12 Volt oder 24 Volt Output von 
Morningstar).

Nun hab ich aber das Problem, dass die Panele parallell nicht 
verschaltet werden können also eine Leerlaufspannung von ca. 200 Volt DC 
unten im Keller an den Solarkabeln anliegt.

Ich hatte nun die Idee einen DC-DC Wandler zu nehmen um mal auf ca. 20 
Volt zu kommen und dann den Morningstar Regler um die Akkus zu laden?
Also ein altes PC oder Servernetzteil nehmen, da den Gleichrichter an 
der AC Seite entfernen und dort mit den 200VDC von der Solaranlage 
drauf.

Das müsste die Netzteile die ja automatisch schon ab ca. 110V AC laufen 
nix machen und die würden stabil die Ausgangsspannung ausgeben, welche 
mein Laderegler verkraftet.

hat jemand sowas schonmal getestet?

PS.: Kauflösung fällt aus - Laderegler kosten 300Euro und mehr die 
soviel DC Input verkraften. Und ich habe ja schon einen guten nutzbaren 
Laderegler.

lg
Michael

von Ryven (Gast)


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Naja,
20 V pro Panel -> OC? oder mpp Spannung
Von wieviel Strom sprichst du den?

Aber über nen DC/DC Wandler auf einen Laderegler -> mag gehen aber du 
verschenkst schon einiges an Leistung.
Warum nicht als 2 String verkabel und mit den 100V nen Laderegler 
nehmen?

Die kosten keinen 200 € und nutzen die ganze Leistung...

Gruß
Markus

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ein einfacher DC/DC-Wandler geht nicht, weil der bei Belastung die 
Eingangsspannung völlig in die Knie zwingt. Es braucht zumindest 
rudimentäres MPP-Tracking, so daß eine minimale Eingangsspannung nicht 
unterschritten wird.

Warum wollen plötzlich alle Akkus an ihren Einspeise-Anlagen 
dranbasteln?

von Michael W. (mwulz)


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Hallo,

neuverkabeln geht nicht hab nur einen String und kann nix nachverkabeln.

Grund dessen ist, weil für das Einspeisen einfach nix drin ist. Das was 
wir da bekommen, da fahr ich als Insellösung besser! Und Autark bin ich 
dann ohnehin auch ;-)

Batterien kommen NIFE zum Einsatz. Halten 100 Jahre und länger.

Einspeisewechselichter verkaufen und dafür einen Inselwechselrichter her 
;-)

Problem wiegesagt ist ja nur das Laden der Akkus, da die Stringspannug 
so hoch ist und die Laderegler mit >200VDC Stringspannung so Teuer (> 
1000 Euro) sind.

Da ich mich mit Schaltnetzteilen etwas auskenne, dachte ich ein größeres 
2800 Watt Server-Netzteil müsste das doch packen?

lg

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael W. schrieb:
> Da ich mich mit Schaltnetzteilen etwas auskenne, dachte ich ein größeres
> 2800 Watt Server-Netzteil müsste das doch packen?

Der Haken dabei ist, das das SNT ja selber schon eine Regelung hat und 
damit die des MPP aushebelt. Eigentlich möchtest du vermutlich einen 
Trafo mit 10:1 Verhältnis - nur eben für DC.

von Michael W. (mwulz)


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Hallo,

ja eigentlich sowas ;-)
Ich habe mich auch schonmal dran gemacht, das Server-Netzteil anzusehen. 
Da ist ein Handelsüblicher PWM Regler drin.

Wenn ich das Datenblatt dieses Typs bekomme, denke ich auch die 
Ausgangsspannng dahingehend anpassen zu können.

Mit einem PIC oder ATMEL müsste das klappen. Somit hätte ich auch meinen 
eigenen Laderegler.

Das einzige die PFC muss aus dem Netzteil raus. Die ist da jetzt absolut 
unnütz.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie gesagt, mit dem Servernetzteil geht es nicht.

Die dort verwendeten Wandler laufen an etwa 400..420V nach der 
PFC-Stufe. Ohne die PFC-Stufe reicht die Zwischenkreisspannung 
(Solarspannung von 200V) vermutlich nicht aus, um die Wandler mit voller 
Leistung zu betreiben.

Okay, mal überlegen. Du willst also mit 3kW Akkus laden? Oder welche 
Leistung hast Du auf dem Dach? Bei 12V wären das etwa 250A, bei 24V 
125A, bei 48V 62,5A und bei 96V noch 31,25A. Ohne Verluste. Bei 
niedrigen Spannungen also eine verdammte Menge Strom, die alles zum 
Glühen bringen möchte, was auf dem Weg liegt. Das macht das Ganze schwer 
handhabbar und erklärt die hohen Spannungen, mit denen 
Einspeise-Solaranlagen laufen.

Die MPPT-Stufen in den Wechselrichtern sind einfache Step-Up-Wandler, 
also der gleiche Leistungsteil wie PFC-Vorregler. Das setzt aber eine 
höhere Ausgangsspannung als die Eingangsspannung voraus, sonst können 
diese Wandler nicht laufen.

Das einfachste wäre wohl ein Step-Down-Wandler mit hoher Leistung zu 
bauen, der seine Eingangsspannung dem MPP nachführen kann. Ich hab sowas 
schon mal gebaut, von 30Vmpp auf 12 bzw 14,4V zum Akku laden. Sollte 
auch mit 200Vdc gehen, aber dann braucht die Speicherdrossel eine 
Wicklung, die sowohl die hohe Spannung als auch den hohen Ausgangsstrom 
tragen kann. Für niedrige Spannungen mit 3kW könnte das also schwierig 
werden und man müßte wohl zwingend einen transformatorischen Wandler 
bauen, bei dem man beide Wicklungen ihren jeweiligen Anforderungen 
anpassen kann. Bei meinem Patent damals lagen 30V und 12V ausreichend 
dicht beieinander, so daß eine aus einem PC-Netzteil ausgebaute 
Siebdrossel kein Problem mit Strom und Spannung hatte. Ich hatte damals 
nur 160W Solar-Leistung, da ist der Wandler maximal handwarm geworden.

Im Moment bastle ich gerade am umgekehrten Fall. 80..150V Solarspannung 
auf 200..220Vdc mit etwa 1,5kWp. Der Wandler läuft auch mit 20V aus dem 
Labornetzteil, 220V werden wegen Begrenzung des Tastverhältnisses gerade 
so erreicht, dabei 1,6W Eigenverbrauch ohne Last und Controller. 
Aufgebaut ist das mit zwei simultan arbeitenden Boost-Stufen, die sich 
die Leistung teilen. Das MPP-Tracking kommt als nächstes.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben B. schrieb:
> Wie gesagt, mit dem Servernetzteil geht es nicht.

Da bin ich mir noch nicht sicher. Wenn es sich um ein Wide-Range SNT 
handelt, ist zumindest der Trafo und der Gegentaktwandler so ausgelegt, 
das er auch mit 200V DC klarkommt (das ist ungefähr das, was bei einem 
115V Netz hinter der PFC rauskommt), das wäre als erstes zu probieren. 
Wenn wir es hier allerdings mit einer Spannungsverdopplerschaltung 
primärseitig zu tun haben, kann man die Kiste gleich wieder zu 
schrauben.


Die Ausgangsspannung dann der Eingangspannung nachzuführen, ist bei den 
üblichen TL494/KA7500 etc. Schaltungen nicht so das Problem, solange die 
Hilfsspannung aus dem Standby Netzteil mit der Eingangsspannung 
klarkommt. Einen MC würde ich dafür allerdings vermutlich nicht nehmen, 
sondern das alles dem SMPS Controller überlassen.

Schaltpläne von alten und neueren ATX Netzteilen gibts hier:
http://www.danyk.cz/s_atx_en.html

Unten sind modernere Widerange Netzteile mit PFC rausgezeichnet. 
Besonders fällt mir gerade das 'two switch forward + PFC, FAN480X' 
Netzteil auf, mit angeblich 75-264V AC Eingang.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Da bin ich mir noch nicht sicher. Wenn es sich um ein Wide-Range SNT
> handelt, ist zumindest der Trafo und der Gegentaktwandler so ausgelegt,
> das er auch mit 200V DC klarkommt (das ist ungefähr das, was bei einem
> 115V Netz hinter der PFC rauskommt)
Leider falsch. Der PFC-Vorregler ist das Einzige, was das Netzteil zum 
Weitbereichsnetzteil macht - indem er dem eigentlichen Wandler auch an 
einem 115Vac Netz seine 400V Zwischenkreisspannung zur Verfügung stellt.

Das "Two-Switch-Forward"-Design ist in solchen Netzteilen nichts 
besonderes. Fast alle leistungsstärkeren Netzteile arbeiten heute nach 
diesem Prinzip.

Das Standby-Netzteil sollte mit 200Vdc laufen. Ich verwende ein solches 
in meinem beschriebenem 220Vdc Wandler. Dort startet es zuverlässig mit 
20V, ist am Ausgang angeschlossen, so daß sich der Wandler anschließend 
selbst eine hohe Betriebsspannung produziert (das Ding würde nach dem 
Start auch mit 3V Eingangsspannung laufen). Außerdem funktioniert es 
dort prima als Grundlast und entläd bei der Abschaltung die 
Kondensatoren, so daß ich mich da nicht extra drum zu kümmern brauche.

Der PWM-Regler in meinem Wandler kann von Hause aus sicherstellen, daß 
220V am Ausgang nicht überschritten werden und die Eingangsspannung auf 
einen konstanten Wert einregeln. Allerdings muß er durch den Controller 
freigegeben werden und einen Sollwert für die Eingangsspannung erhalten.

Dann gibts da noch eine weitere Kleinigkeit, weswegen die Kombination 
Servernetzteil -> Solarladeregler nicht funktioniert. Bislang hat jeder 
dieser Laderegler bei "Akku voll" zur Absenkung des Ladestromes einfach 
die Solarzellen periodisch kurzgeschlossen. Ein 12V/3kW Netzteil wird 
diesen Laderegler allein mit seiner im Zwischenkreis gespeicherten 
Energie direkt in die ewigen Jagdgründe blasen, sowie dieser meint, den 
Ladestrom begrenzen zu müssen. Und vorher zerbläst es die Diode zum 
Akku, weil 3kW für einen 12V/30A Laderegler vielleicht doch etwas viel 
sind.

von Ryven (Gast)


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Also ich würde bei den 200V
http://www.soltronik.de/steca-mppt-solarladeregler-60a-tarom-mppt-6000-12v-24-48v.html
Ich finde den selbst teuer.
In unterschiedlichen Anlagen hab ich verbaut, den Studer VS-70, der geht 
bis 600V. Da hängen 3 kW dran.
Oder in einem kleinen Feld nen Victron Bluesolar 150/35, das hat 1,5 kW.

Bei mir sind die langen Kabelwege das Problem. Da hilft nur hohe 
Spannung.
Mir sind folgenden Hochspannungladeregler bekannt.
Schneider <- bekommt man hier kaum, fast keinen Infos
Morningstar <- nicht einfach zu besorgen.
Studer die VS Reiche <- billig sind die auch nicht, aber gehen bis 900 V 
hoch.

Leider hast du noch nicht beantwortet was für Panels du verwendet. Weil 
10 Panels bei etwa 900 W nach alte Module klingt. -> 90 W pro Modul

Alternativ klemm sie auf 2 Strings dann bist du wieder unter 150 V.

von Michael W. (mwulz)


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Hallo,

bin etwas busy - da die Woche Vater geworden ;-)

und noch beim reverse Engineeren meines Netzteiles.

Ich hab 10 panele mit je 100Watt. Also ca. 900Watt abzüglich der 
verluste
am WR derzeit.

Das sind knapp 5 Ampere bei ca. 190 Volt (Kabellänge ist bei mir auch 
ein indirektes Thema - ca 50 Meter 4qmm) Nachverkabelung nicht möglich 
da Kabel in Aussenvassade verlegt und Rohr zu klein, da ist 
Netzwerkverkabelung usw.. auch noch mit drin, keine chance da auf 40 
Meter direkt in der Vassade verlegtes Rohr noch was reinzubekommen.

Das schafft das beste Flutschi nicht!

Ja hab von Morningstar (sind meines Erachtens eine der Besten LR) einen 
gefunden aber wieder mit ca 700 Euronen.

Da ich ja gebürtiger Elektroniker bin hätte ich gedacht da mal einfach 
an einem NT Hand an zu legen.

Sobald ich mehr über mein Netzteil Infos habe gebe ich euch bescheid.

Achja falls jemand connections hat die ich nicht habe, Netzteil ist:
Sony APS-172
Part No: 8-681-339-01
Leistung max. 2800 Watt
Stammt aus einem Cisco 4500er Switch

Spannungen 3,3V 12A dann 12V 113 A und -50V 28A

(habe das gleiche NT noch als 1300 Watt Variante mit gleichen Spannungen 
nur halt equivalent weniger Strom)

lg

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sorry, aber machst Du Dir über das was ich geschrieben habe überhaupt 
Gedanken? Früher (tm) mußte man da ein Stück Kreide nehmen und 100mal 
"Es geht nicht mit einem Switch-Netzteil." an die Tafel schreiben. 
Meistens wurde das zugrunde liegende Problem dadurch kuriert.

Andere blöde Frage: Wieviel zahlst Du für eine funktionsfähige 
Eigenbau-Lösung?

von Carsten R. (kaffeetante)


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Michael W. schrieb:
> bin etwas busy - da die Woche Vater geworden ;-)

Das wichtigste vorab.
Wir gratulieren dir ganz herzlich zur Vaterschaft.


Michael W. schrieb:
> Ich habe einen MPP (kein MPPT!) Laderegler

Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Immer diese Abkürzungen. MPPT kenne 
ich. Aber MPP ohne T, daran erinnere ich mich gerade nicht und Tante 
Google findet auch gerade nichts Sinnvolles wenn sich sie nach "solar 
mpp vs mppt" frage.

Kannst du das Kürzel bitte mal für alle übersetzen?

Und welches Modell exakt ist dein Standard MPP Dingens?

Ben B. schrieb:
> "Es geht nicht mit einem Switch-Netzteil."

So allgemein formuliert ist das nicht richtig. Das geht unter gewissen 
Voraussetzungen schon schon, wenn man weiß was man tut.

von temp (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Sorry, aber machst Du Dir über das was ich geschrieben habe überhaupt
> Gedanken? Früher (tm) mußte man da ein Stück Kreide nehmen und 100mal
> "Es geht nicht mit einem Switch-Netzteil." an die Tafel schreiben.
> Meistens wurde das zugrunde liegende Problem dadurch kuriert.

Ob die Menschen jemals ein Flugzeug in die Luft gebracht hätten, wenn 
sie sich an deine Anweisung gehalten hätten? Wohl kaum.

Meine Solaranlage liefert ca. 200V vom Dach bei 4.68kWp. Ein 
Meanwell-Netzteil (RSP 1500-27) mit regelbarer Ausgangsspannung lädt 
einen 24V/100Ah LiFePo4 Akku für den Notfallbetrieb wenn kein Netz da 
ist. Mehr als ein paar billige OPVs sind nicht nötig um zu verhindern, 
dass die DC-Eingangsspannung unter einen eingestellten Wert fällt. 
Ähnliche Netzteile benutzen viele um damit Akkus zu laden. Natürlich mit 
einer kleinen Zusatzregelung. Da findet der Gockel genügend Treffer im 
Web. Viele Netzteile von Meanwell sind für DC am Eingang ausgelegt und 
spezifiziert. Mit anderen Worten: geht niemals stimmt definitiv nicht.

von Michael W. (mwulz)


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Hallo Leute,

habe einen Laderegler "Solar 60" der einen Nennstrom von 60 Ampere 
aushält. Dzt. hängt nur ein 120 Watt Panel dran und da wird er nicht mal 
einen Grad wärmer als Umgebungstemperatur (mit FLIR ONE Wärmebildkamera 
gemessen).

Das mit en MeanWell Netzteilen hatte ich mal irgendwo gelesen, 
allerdings war mir das wieder aus dem Kopf entlaufen. Aber ich wusste 
doch, dass sowas mit Schaltnetzteilen geht (sind ja auch nur DC-DC 
Konverter).

Das mit den Übertragern hab ich mir jetzt genau angesehen, das sollte 
aber nicht das große Problem sein, die gibt es notfalls von Farnell fix 
fertig.

Tendiere da jetzt auch eher zum Selbstbau, denn MOSFets, Übertrager und 
Rest-Kram (Regler usw...) sind nicht viel und bei mir ach massiv 
Günstiger als Fertige Regler.

Das mit dem "Kurzschließen des PV Paneles" hatte ich noch nicht gewusst. 
Warum sollte der Regler sowas tun? Schadet doch dem Panel oder?
Meines Wissens Regelt der Laderegler die ENdspannung über ein PWM Signal 
so ein, dass geglättet über den Akku zum Schluss bei "Akku VOLL" nur 
mehr die Erhaltungsladung bleibt. Oder irre ich mich?

lg

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Warum sollte der Regler sowas tun?
Weil es so herrlich einfach ist. Die Rückstrom-Diode braucht man sowieso 
damit kein Strom aus dem Akku nachts zurück zu den Solarmodulen kann und 
mit einem oder mehreren FETs gegen Masse und geringer Frequenz schaltet 
ein einfacher Controller 300A wenn es sein muß. Ganz ohne Treiber, ohne 
großen Aufwand.

> Schadet doch dem Panel oder?
Nö. Das wird halt ein wenig wärmer weil die nicht abgenommene Leistung 
in der Solarzelle als Wärme frei wird, aber das wäre bei einem einfachen 
Abschalten des Stromes (Module im Leerlauf) genauso.

Am effektivsten wäre, mit dem nicht benötigten Strom ein paar Lüfter zu 
betreiben, die die Solarmodule kühlen. Dadurch steigt ihre MPP-Spannung 
und wenn dann wieder Strom gebraucht wird können sie kurzzeitig (bis sie 
sich wieder erwärmt haben) mehr Strom liefern als ohne Kühlung.

von Michael W. (mwulz)


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Hallo Leute,

so meine Geschichte hat eine Wende genommen. Folgende Änderung der 
Ausgangslage:
- Akkuspannung ist 48 Volt (werden warsch NICD Nasszellen)
- Laderegler lass ich weg, weil NICD relativ einfach zu laden sind

Somit werde ich mir mal ein Netzteil der Serie RSP 1500-48 organisieren 
bzw. ausborgen. Kenne jemanden der eins hat - und damit experementieren.

Das Netztiel kann ich nämlich auf der Ladeschlussspannung der NICD's 
setzen und fertig is.

So zumindest die Theorie - denke das könnte aber funktionieren.

melde mich sobald ich news habe!
dank

von temp (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Das Netztiel kann ich nämlich auf der Ladeschlussspannung der NICD's
> setzen und fertig is.
>
> So zumindest die Theorie - denke das könnte aber funktionieren.

Die Theorie geht aber nicht auf. Du hast 2 Möglichkeiten:
1. Strom messen und die Ausgangsspannung so regeln dass der Strom 
konstant ist. Das klappt aber nur wenn der Leistung kleiner ist als die, 
die deine Solarzellen produzieren.

2. Die Ausgangsspannung (und damit den Strom) so regeln, dass das 
Netzteil die Eingangsspannung unter Last nur auf eine einstellbare 
Minimalspannung runter zieht. Das ohne große Schwingungen hinzukriegen 
ist nicht ganz einfach, geht aber.

Ohne eine zusätzliche Regelung wird das ganze System schwingen bzw. sich 
in kurzen Abständen ausschalten.

Bei 48V sollte aber auch ein einfacher Buck-Abwärtswandler möglich sein. 
Der Wirkungsgrad des Netzteils ist ja auch nicht so besonders.

von Julian B. (julinho)


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Michael W. schrieb:
> So zumindest die Theorie - denke das könnte aber funktionieren.

Wird nicht funktionieren, weil die MPP-Regelung fehlt. Das 
Schaltnetzteil wird den Eingang immer mehr belasten, bis unter die 
MPP-Spannung und dann wird die Eingangsleistung immer geringer und fängt 
wild an zu schwingen.

Eine Möglichkeit wäre die Solarmodulspannung invertiert auf den 
Sense-Eingang zurückzukoppeln, dann sollte wenigstens die 
Eingangsspannung konstant sein.

Den MPP hast du dann aber immer noch nicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten R. schrieb:
> MPPT kenne ich. Aber MPP ohne T, daran erinnere ich mich gerade nicht
MPP  heißt Maximum Power Point    und
MPPT heißt Maximum Power Point Tracking
Die Solarzelle hat einen MPP, der sich je nach Temperatur und 
Sonneneinstrahlung verschiebt und deshalb für optimale Ausbeute 
"verfolgt" werden muss. Das macht der MPP-Verfolger und der heißt damit 
MPP-Tracker oder kurz MPPT...

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Es kommt natürlich auch drauf an, wo deine Prioritäten liegen.
Man kann mit einem üblichen Netzteil schon was hinbekommen, ist aber 
weit weg von optimaler Energieausbeute. Aber vielleicht ist dir das gar 
nicht so wichtig? Was soll denn am Ende mit eigenlich mit der 
gespeicherten Energie passieren? Vielleicht habe ich das auch überlesen.

Schon bei Ali-express gesucht?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Lasst ihn doch. Der ist doch sowieso unbelehrbar.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Lothar M. schrieb:
> Carsten R. schrieb:
>> MPPT kenne ich. Aber MPP ohne T, daran erinnere ich mich gerade nicht
> MPP  heißt Maximum Power Point    und
> MPPT heißt Maximum Power Point Tracking

Wie gesagt, MPPT-Regler kenne ich. MPP als Begriff in dem Kontext macht 
dann auch Sinn. Wenn man die Übersetzung von MPP aber nimmt macht 
folgendes keinen Sinn.

Michael W. schrieb:
> Ich habe einen MPP (kein MPPT!) Laderegler

Ein MPP-Regler ohne Tracking? Was soll denn das werden? Wenn man darüber 
genauer nachdenkt macht das allenfalls dann begrenzt Sinn, wenn man die 
zu haltende Eingangsspannung einstellen könnte. Das wäre aber nichts mit 
Maximum Power Point...

Bei Morningstar findet man auch keinen MPP-Regler ohne T, schon mal gar 
nicht einen der einfach nur "Solar 60" Heißt. Da gibt es nur MPPT oder 
PWM. Den Beiträgen folgend nehme ich mal an daß es hier um einen 
PWM-Regler ging.

Bei einem PWM-Regler wäre ein vorgeschaltetes Netzteil zur reinen 
Spannungswandlung eine unglückliche Kombination. Mit einem MPPT-Regler 
ginge das. Ohne Modifikationen wäre das wohl eher etwas wackelig, aber 
wenn man die Regelschleife so weit ausdehnt, daß sie das Netzteil mit 
einbezieht, könnte es gehen. Das wäre das gleiche Prinzip wie der reine 
Netzteil-Mod. Man bezieht die Stringspannung mit in die Regelung ein. 
Der Unterschied bestünde darin, daß die Ladefunktion in dem einen Fall 
schon vorhanden wäre.

Denn Folgendes ist so nicht allgemeingültig.

Michael W. schrieb:
> Folgende Änderung der
> Ausgangslage:
> - Akkuspannung ist 48 Volt (werden warsch NICD Nasszellen)
> - Laderegler lass ich weg, weil NICD relativ einfach zu laden sind
> ...
> Das Netztiel kann ich nämlich auf der Ladeschlussspannung der NICD's
> setzen und fertig is.

NICD hat keine einfache Ladeschlußspannung. Die Spannungslage bei vollen 
Zellen ist nicht eindeutig konstant, schon gar nicht bei Akkupacks. Da 
muß man sich ein paar Gedanken mehr machen. Aber man kann mit 
Einschränkungen mit "einer" Art Ladeschlußspannung, aber nicht der 
Ladeschlussspannung arbeiten.

von Michael W. (mwulz)


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Hallo,

danke für eure Ausführungen. Scheint doch nicht so einfach zu sein. Das 
mit dem delta-U bei den NI-CD's hatte ich vergessen. Sorry, mit der 
Ladeschlussspannung wird es nix.

Das erkennen des Spannugsmaximums bei den NICD-Zellen im PV Ladebetrieb 
wird glaub ich wirklich schwierig.

Mhm - denke da mit 700 euronen in die Sparbüchse zu greifen wird 
wirklich die bessere Variante werden, obwohl der Selbstbau hier relativ 
reizt.

danke jedenfalls für eure Hilfe.

lg

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja ich hatte ja indirekt angeboten Dir einen Entwurf zu bauen, der Dich 
preiswerter als 700 Euro gekommen wäre. Hast Du leider nie drauf 
reagiert. Daher -  wenn Du das Geld hast - bitteschön.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Es muss nicht delta-U sein. Du sprichst von Nasszellen. Die verhalten 
sich, trotz Verwandschaft in einigen Details etwas anders. Naturgemäß 
gasen diese eher aus als die "gasdichten" Rundzellen und rekombinieren 
weniger beim Überladen. Das führt auch zu einem anderen 
Temperaturverhalten da bei der Rekombination Wärme freigesetzt wird, was 
wiederum auf das delta-U Verfahren Einfluß hat. Nebenbei kann 
ausgegastes Wasser wieder ersetzt werden.

Bei Nasszellen kann man schon mit einer "Ladeschlußspannung" arbeiten. 
Aber es ist nicht "die" Ladeschlußspannung. Erstens ist sie 
Temperaturabhängig. Zweitens markiert sie in dem folgenden Dokument 
genannten Ladeverfahren den Übergang von der ersten Ladephase zur 
zweiten Ladephase. Man kann auch ohne Temperaturkorrektur arbeiten, 
indem man den Schwellwert abhängig von den Betriebsbedingungen auf einem 
festen Wert einstellt. Damit hat man den Akku nur nicht ausgereizt. Aber 
man sollte das beim Aufbau wissen um es richtig zu machen.

Ein Beispiel eines Datenblattes einer Nasszelle.
http://www.evdl.org/docs/stmuk.pdf

von Ryven (Gast)


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Wenn du jetzt bei 48V auf einmal den Laderegler weglassen kannst. Dann 
hast du ja doch umverkabelt.
Als Tip, die Victron Laderegler kann man in den Spannungen einstellen.
Kostet etwa 300

Nimm Bleiakkus oder Li-ion.
Die Temp. Kompensation kannst du einstellen. Damit würde Ni-Cd
Aber konstanten Strom bekommst du mit PV nicht hin.
Nach dem Datenblatt würden man auch mit konst. Spannungen hinkommen.
Kannst ja eine höhere Absob. Spannung als die Floatspannung nehmen.

von Michael W. (mwulz)


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Hallo Leute,

das Thema ist, ein Freund kann mir die NICD Gratis besorgen. Sind zwar 
schon zwei Jahre in einem Keller gestanden, aber das macht meist nicht 
viel. Bekomme ca. 50 Zellen - das müsste sich mit 48V Ausgehen. (1,2V 
Pro Zelle macht 40 Zellen für 48 Volt)
Sollte das nicht hinhauen möcht ich mir gebrauchte OPzS Batterien holen, 
die gibts meist so mit 5 bis 8 Jahren gebraucht um 50 bis 80 euro/Zelle.
Mit richtiger Lagerung halten die 20 Jahre und Mehr.

Das mit den Victron Reglern hab ich auch schon gesehen, ob die mit den 
NICD's klarkommen?

Umverkabeln ja, aber wenn so, dass ich oben die Panele (10 Stück sinds 
jetzt) in zwei Gruppen zusammenschalte damit halbiere ich die 
Strinspannung auf 100 Volt max. damit müssten die Regler klarkommen.
Da mach ich mir einfach mehrere 4qmm Kabel mit den MC4 Steckern, kost 
nicht viel und geht auch. Da hab ich dann max 10 A am 4qmm Kabel - das 
erhöht zwar die Verluste aber naja - man muss Kompromisse eingehen.
(sind ca. 30 Watt Verluste, und 3,1 Volt auf die 40Meter 4qmm Kabel)

von Michael W. (mwulz)


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Ben B. schrieb:
> Tja ich hatte ja indirekt angeboten Dir einen Entwurf zu bauen, der Dich
> preiswerter als 700 Euro gekommen wäre. Hast Du leider nie drauf
> reagiert. Daher -  wenn Du das Geld hast - bitteschön.

Danke für das Angebot - aber wenn ich schon Geld in die Hand nehme, nehm 
ich was von der Stange.
Selbstbau kommt dann in Frage wenn ich meine eigenen Teile, Zeit, 
Hardware usw.. verwenden kann. Habe einen Keller voll 
Elektronikteile/Schrott und Hardware die weiterverwendbar ist.

Trotzdem Danke für das Angebot.

von chris (Gast)


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145 VOC, da kostet der Solarregler 280 eur.
Ob dieser für nicd nasszellen geeignet ist, keine Ahnung.

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