Hintergrund: Ein Gerät mit Festplatte (2,5") hat sich ursprünglich so verhalten das die interne Festplatte (vermutlich durch Spin Down Befehl?) heruntergefahren wurde und danach wurde die Spannung per Transistorschaltung abgeschaltet. Nach einem Software Update gibt es jetzt wohl den Bug das es keinen Spin Down mehr gibt. D.h. die Spannung wird einfach so abgeschaltet. Das Daten auf der Platte verloren gehen könnten ist klar, aber wie sieht es mit der Hardware aus? Laut wiki haben alle modernen Festplatten die Auto-Park Funktion, können also den Kopf auch ohne externe Versorgung in die Park Position bringen. Ein Head Crash sollte also niemals dadurch auftauchen können!? Kann die Platte sonst noch Schaden erleiden? Z.B. zu hartes auftreffen des Arms in der Park-Position?
Das habe ich mich auch schon gefragt. Habe mich damit "getröstet" das der Kopf bei voller Drehzahl höher über der Platte schwebt. Ist nur die Frage ob der Anschlag am Magneten für die Köpfe auf Dauer doch nicht so gesund ist.
hp-freund schrieb: > Habe mich damit "getröstet" das der Kopf bei voller Drehzahl höher über > der Platte schwebt. Ist das so? Bernoulli-Effekt!
Solange das Abschalten nicht während eines Schreibvorganges geschieht (was das Leeren eines eventuellen Schreibcaches beeinhaltet), geschieht gar nichts. Festplatten müssen schon seit Jahrzehnten nicht mehr explizit "geparkt" oder heruntergefahren werden. Die Köpfe werden bei 2.5"-Platten üblicherweise aus dem Plattenstapel herausgefahren (dazu reicht die Restenergie des Spindelmotors), bei 3.5"-Platten werden sie üblicherweise in eine spezielle "Parkzone" bewegt, in der sie dann auf der Plattenoberfläche aufsetzen können. Aber auch bei 3.5"-Platten gibt es Modelle, die die Köpfe aus dem Plattenstapel herausfahren. All diese Mechanismen sind auch bei "Hartem Abschalten" wirksam, so daß man sich darum keinerlei Gedanken machen muss. Probleme gibt es nur, wenn die Platte gerade dabei ist, Daten zu schreiben. Bei Platten mit sehr hoher Kapazität (jenseits der 4 oder 6 TB) wird zunehmend ein Aufzeichnungsverfahren namens "shingled recording" (SMR*) verwendet, bei dem auch benachbarte Datenspuren mit überschrieben werden. Das hat zur Folge, daß ein Schreibvorgang das komplette Neuschreiben eines recht großen Bereichs zur Folge hat, was naturgemäß eine ganze Zeit dauern kann. Solche Festplatten sind naturgemäß empfindlicher gegenüber "hartem Aussschalten". *) https://en.wikipedia.org/wiki/Shingled_magnetic_recording
Rufus Τ. F. schrieb: > Das hat zur Folge, daß ein Schreibvorgang das komplette > Neuschreiben eines recht großen Bereichs zur Folge hat, was naturgemäß > eine ganze Zeit dauern kann. Solche Festplatten sind naturgemäß > empfindlicher gegenüber "hartem Aussschalten". wobei das doch keine Auswirkung die Hardware haben sollte. Ob der Kopf nun schreibt oder nicht ist doch für das Ausschalten egal. Irgendwo hatte ich mal gelesen, das beim ausschalten der Motor als Generator verwendet wird, mit dieser Energie wird dann noch geparkt. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen.
Peter II schrieb: > wobei das doch keine Auswirkung die Hardware haben sollte Nicht für die Hardware, aber für die Daten. > Irgendwo hatte ich mal gelesen, das beim ausschalten der Motor als > Generator verwendet wird Ja, selbstverständlich. Das ist seit etwa Anfang der 90er Standard.
Rufus Τ. F. schrieb: >> Irgendwo hatte ich mal gelesen, das beim ausschalten der Motor als >> Generator verwendet wird > > Ja, selbstverständlich. Das ist seit etwa Anfang der 90er Standard. Wobei das ein Not-Parkvorgang ist. Im Normalfall sagt das Betriebssytem der Platte beim Runterfahren, dass sie parken soll. Teilweise hört man auch ein etwas lauteres Klacken, wenn sie einfach hart abgeschaltet werden. Ob das jetzt auf Dauer irgendwie schädlicher für die Platte ist als ein geordnetes Runterfahren, weiß ich allerdings nicht.
Rolf M. schrieb: > Wobei das ein Not-Parkvorgang ist. Im Normalfall sagt das Betriebssytem > der Platte beim Runterfahren, dass sie parken soll. sicher? Mein PC geht sofort aus, da hört man nicht das die Platte zeitiger ausschaltet. USB-Festplatten schalten sich auch nicht ab, wenn man sie abmeldet.
Peter II schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Wobei das ein Not-Parkvorgang ist. Im Normalfall sagt das Betriebssytem >> der Platte beim Runterfahren, dass sie parken soll. > > sicher? Mein PC geht sofort aus, da hört man nicht das die Platte > zeitiger ausschaltet. USB-Festplatten schalten sich auch nicht ab, wenn > man sie abmeldet. Ich hab nicht geschrieben, dass sie sich abschalten, sondern dass sie ihre Köpfe parken.
Rolf M. schrieb: > Ich hab nicht geschrieben, dass sie sich abschalten, sondern dass sie > ihre Köpfe parken. Welcher Prozess bei Linux sollte denn das machen?
Seit 25 Jahren parken die HD ihre Köpfe selbst. Egal, wer ihnen den Saft abdreht. Also keine Panik.
Rufus Τ. F. schrieb: > Nicht für die Hardware, aber für die Daten. Das ist aber bei jedem Speichermedium der Fall, alle noch nicht geschriebenen Daten gehen verloren. Ich hatte mal nen USB-Stick zu zeitig abgezogen, das letze kopierte Bild war nur noch halb zu sehen.
Klar, aber die vorher gespeicherten Bilder blieben dabei bisher unbeschädigt.
batman schrieb: > Klar, aber die vorher gespeicherten Bilder blieben dabei bisher > unbeschädigt. Dafür hat das Dateisystem zu sorgen. Wenn man in einer Datei ein Byte ändert, wird eine Kopie an anderer Stelle erzeugt und erst, nachdem das erfolgt ist, wird das Original als löschbar markiert. Wenn man dann im richtigen Moment den Saft abdreht, kann es passieren, daß der Diskcheck noch 2 Dateien findet, die eine vor und die andere nach der Änderung.
Peter D. schrieb: > Wenn man in einer Datei ein Byte ändert, wird eine Kopie an anderer > Stelle erzeugt und erst, nachdem das erfolgt ist, wird das Original als > löschbar markiert. viel spaß wenn auf der Disk eine Datei die gesamte Größe einnimmt und man dort ein Byte verändert. copy on write klingt zwar gut, aber es ist nicht überall einsetzbar.
Peter II schrieb: > viel spaß wenn auf der Disk eine Datei die gesamte Größe einnimmt und > man dort ein Byte verändert. Man kopiert nur den Sektor, der geändert werden soll und in der Liste der Sektoren einer Datei ändert man die Nummer des Sektors. Dieser Zugriff wird dann auch wieder durch mindestens eine 2. Verwaltungstabelle gegen Stromausfall abgesichert.
Peter D. schrieb: > Man kopiert nur den Sektor, der geändert werden soll und in der Liste > der Sektoren einer Datei ändert man die Nummer des Sektors. Dieser > Zugriff wird dann auch wieder durch mindestens eine 2. > Verwaltungstabelle gegen Stromausfall abgesichert. das ist aber nicht wirklich üblich. Bei einen Stromausfall darf die Struktur vom Dateisystem nicht beschädigt werden, der Inhalt der Dateien spielt dabei kaum eine rolle. Denn wenn der Sektor nur der Anfang der Schreiboperation war, dann hilft es auch nicht diesen einen Sektor zu retten. Entweder muss man eine Datei als ganzes mit copy on write Behandeln oder man muss es bleiben lassen. Dann muss die Anwendung damit zurechtkommen. (Bei Datenbanken mit einem eigenen Transaktionslog)
Peter D. schrieb: > Man kopiert nur den Sektor, der geändert werden soll und in der Liste > der Sektoren einer Datei ändert man die Nummer des Sektors. Dieser > Zugriff wird dann auch wieder durch mindestens eine 2. > Verwaltungstabelle gegen Stromausfall abgesichert. Das hilft nicht bei den von mir weiter oben beschriebenen Festplatten mit "shingled recording" (SMR). Denn da werden nicht mehr nur einzelne Sektoren geschrieben, sondern erheblich größere Datenblöcke - und davon weiß das Dateisystem nichts, das macht die Festplatte intern mit sich aus.
Rufus Τ. F. schrieb: > das macht die Festplatte intern mit sich > aus. Die SMR-Platten haben auch normale Spuren zum schnellen Kopieren und schaufeln das hinterher in den Pausen um. Das OS merkt davon nichts. Man hört die Platte aber noch ne Weile arbeiten. Erst bei mehreren 10GB geht die Schreibrate in die Knie, oder wenn man viele kleine Dateien kopiert.
Rolf M. schrieb: > Ich hab nicht geschrieben, dass sie sich abschalten, sondern dass sie > ihre Köpfe parken. Und mit welchem ATA-Kommando soll das ausgelöst werden? Es gibt keines dafür, nur welche für IDLE, STANDBY und SLEEP, die der Platte sagen, welchen Stromsparmodus sie einnehmen soll. Ob die Platte vorher ihre Köpfe parkt, entscheidet allein deren Firmware. Es gibt übrigens auch Platten, bei denen ein Permanentmagnet den Aktuator in die Parkposition zieht, wenn der Strom ausfällt.
Icke ®. schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Ich hab nicht geschrieben, dass sie sich abschalten, sondern dass sie >> ihre Köpfe parken. > > Und mit welchem ATA-Kommando soll das ausgelöst werden? Es gibt keines > dafür, nur welche für IDLE, STANDBY und SLEEP, die der Platte sagen, > welchen Stromsparmodus sie einnehmen soll. Ob die Platte vorher ihre > Köpfe parkt, entscheidet allein deren Firmware. > > Es gibt übrigens auch Platten, bei denen ein Permanentmagnet den > Aktuator in die Parkposition zieht, wenn der Strom ausfällt. Gute Frage. Wenn ich einen harten Power-Off mache bekomme ich einen SMART-Eintrag.
1 | 235 POR_Recovery_Count 0x0012 099 099 000 Old_age Always - 2 |
Wenn Linux normal gestoppt wird, erfolgt kein Eintrag. hdparm sagt:
1 | -Y Force an IDE drive to immediately enter the lowest power consumption sleep mode, causing it to shut down completely. A hard |
2 | or soft reset is required before the drive can be accessed again (the Linux IDE driver will automatically handle issuing a |
3 | reset if/when needed). The current power mode status can be checked using the -C option. |
Möglicherweise wird so etwas zum Abschluß des shutdown ausgeführt.
Icke ®. schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Ich hab nicht geschrieben, dass sie sich abschalten, sondern dass sie >> ihre Köpfe parken. > > Und mit welchem ATA-Kommando soll das ausgelöst werden? Es gibt keines > dafür, nur welche für IDLE, STANDBY und SLEEP, die der Platte sagen, > welchen Stromsparmodus sie einnehmen soll. Ob die Platte vorher ihre > Köpfe parkt, entscheidet allein deren Firmware. Haarspalterei. Außerdem würde ich noch nicht mal behaupten, daß Linux beim normalen Shutdown die Platten in den Ruhezustand schickt. Was es aber definitiv tut (sieht man an den Bildschirmausgaben) ist die Platten anzuweisen, ihre Schreib-Puffer zu flushen. Und das ist in der Tat wichtig.
Rufus Τ. F. schrieb: > Bei Platten mit sehr hoher Kapazität (jenseits der 4 oder 6 TB) wird > zunehmend ein Aufzeichnungsverfahren namens "shingled recording" (SMR*) > verwendet, bei dem auch benachbarte Datenspuren mit überschrieben > werden. Das hat zur Folge, daß ein Schreibvorgang das komplette > Neuschreiben eines recht großen Bereichs zur Folge hat, was naturgemäß > eine ganze Zeit dauern kann. Solche Festplatten sind naturgemäß > empfindlicher gegenüber "hartem Aussschalten". Ich habe mehrere solcher Platten und das getestet. Immer wenn sie noch intern am umkopieren war Saft abgedreht. Ab und zu mal ein Dateisystemfehler der nach einem fsck wieder behoben war, die Daten waren alle intakt (MD5). Die Platten regeln das intern selbst über sichere Transaktionen, das macht auch Sinn sonst wären nicht nur die neuen Daten die zuletzt reinkamen am A* sondern auch die Bereiche wo sie überlappten, solche Platten wären völlig unbrauchbar und schnell wieder vom Markt.
Axel S. schrieb: > Haarspalterei. Wieso? Die Behauptung, das Betriebssystem weist die Platte an, ihre Köpfe zu parken, ist schlichtweg falsch. Das kann es gar nicht. Seit logische und physische Festplattengeometrie nicht mehr übereinstimmen bzw. von der Platte selbst verwaltet werden, ist es nicht möglich, gezielt eine bestimmte Spur anzufahren. Außerdem gibt es je nach Modell noch andere Verfahren, die Köpfe in Sicherheit zu bringen. Wie schon erschöpfend festgestellt wurde, kümmern sich die Platten selbst darum. Möglicherweise existiert daher auch kein explizites ATA-Kommando.
Moby A. schrieb im Beitrag #4586849: > Ein Grund mehr, endlich auf zuverlässigeres Flash umzusteigen. > Dieser mechanische Magnetscheibenkrempel ist zu sensibel. Das ist eine Verallgemeinerung, die nicht zutrifft. Vielen Platten kann man ihre Schreibstrategie vorschreiben (entweder in den Cache oder gleich auf Platte, manchmal auch einen gemischten Mode, bei dem nur die kleineren Dateien im Cache landen usw.). Wenn man brav den Cache leert Axel S. schrieb: > ist die Platten anzuweisen, > ihre Schreib-Puffer zu flushen. klappt das alles. Und im Gegensatz zu SSD gibt es bei HDD keine Begrenzung der Schreibvorgänge.
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Icke ®. schrieb: > Axel S. schrieb: >> Haarspalterei. > > Wieso? Die Behauptung, das Betriebssystem weist die Platte an, ihre > Köpfe zu parken, ist schlichtweg falsch. Das kann es gar nicht. man hdparm
1 | --idle-unload |
2 | Issue an ATA IDLE_IMMEDIATE_WITH_UNLOAD command, to unload or |
3 | park the heads and put the drive into a lower power state. Usu‐ |
4 | ally the device remains spun-up. |
Wie macht hdparm das, wenn es doch angeblich gar nicht geht? Magie? Ist das angesprochene IDLE_IMMEDIATE_WITH_UNLOAD ein Hirngespinst der manpage-Schreiber? Worum es mir bei der Haarspalterei aber eigentlich ging: es gibt definitiv ein ATA Kommando, um die Platte in den Standby (spindown) zu schicken. Und wenn die Platte ihre Köpfe irgendwann parkt, dann sicher wenn sie die Rotation einstellt. Das Betriebssystem muß die Platte also gar nicht explizit anweisen, die Köpfe zu parken. Es reicht wenn es die Platte anweist, zu stoppen. Das Parken der Köpfe erfolgt dann implizit.
Axel S. schrieb: > Es reicht wenn es die Platte anweist, zu stoppen. Das Parken der Köpfe > erfolgt dann implizit. Und das Betriebssystem muss wiederum die Platte nicht anweisen zu stoppen, das tut sie auch, wenn die Versorgungsspannung wegbleibt. Das Parken der Köpfe erfolgt dann trotzdem.
Axel S. schrieb: > --idle-unload > Issue an ATA IDLE_IMMEDIATE_WITH_UNLOAD command, to unload or > park the heads and put the drive into a lower power state. Usu‐ > ally the device remains spun-up. > > Wie macht hdparm das, wenn es doch angeblich gar nicht geht? Magie? Ist > das angesprochene IDLE_IMMEDIATE_WITH_UNLOAD ein Hirngespinst der > manpage-Schreiber? ohne jetzt nachgelesen zu haben, aber dort steht ATA. Aktuelle Festplatte sind aber SATA - der Treiber ist zwar einheitlich aber die Befehle sind unterschiedlich.
Icke ®. schrieb: > Axel S. schrieb: >> Haarspalterei. > > Wieso? Die Behauptung, das Betriebssystem weist die Platte an, ihre > Köpfe zu parken, ist schlichtweg falsch. Das kann es gar nicht. Seit > logische und physische Festplattengeometrie nicht mehr übereinstimmen > bzw. von der Platte selbst verwaltet werden, ist es nicht möglich, > gezielt eine bestimmte Spur anzufahren. Wie kommst du darauf, man müsse das tun? Der Rechner sagt der Platte einfach, dass sie sich jetzt bereit für's Ausschalten machen soll. Dabei parkt sie dann die Köpfe. Von irgendwelchen Spuren muss der Rechner nichts wissen. Schaltet man den Rechner hart hab, fehlt das Kommando, und die Platte muss den besagten Not-Parkvorgang durchführen. Moby A. schrieb im Beitrag #4586849: > Gerade erst gestern ne Platte unbeabsichtigt während des Schreibens hart > ausgeschaltet. Seitdem hagelt es an einer bestimmten Stelle > Dateisystemfehler- auch nach Reparatur oder vollständiger > Neuformatierung. > Die Platte hat seitdem definitiv eine Macke. > Ein Grund mehr, endlich auf zuverlässigeres Flash umzusteigen. > Dieser mechanische Magnetscheibenkrempel ist zu sensibel. Dir ist aber bewusst, dass SSDs dieses Problem ebenfalls haben? Mangels Rotationsenergie und Motor haben die Elkos drin, aus denen sie sich dann versorgen. Aber auch da gab es einige Berichte von SSDs, die sogar komplett gestorben sind, wenn man sie während des Schreibens abgeschaltet hat. Wenn ich mich recht erinnere, weil interne Verwaltungsdaten des Controllers nachher inkonsitent waren und sich von außen nicht reparieren ließen.
Axel S. schrieb: > Ist > das angesprochene IDLE_IMMEDIATE_WITH_UNLOAD ein Hirngespinst der > manpage-Schreiber? Nein. Aber offensichtlich hatte ich eine veraltete Spec erwischt, in der dieses Kommando nicht drinstand. Ich nehm alles zurück.
Moby A. schrieb im Beitrag #4586849: > Schön wärs. Gerade erst gestern ne Platte unbeabsichtigt während des > Schreibens hart ausgeschaltet. Seitdem hagelt es an einer bestimmten > Stelle Dateisystemfehler- auch nach Reparatur oder vollständiger > Neuformatierung. Dateisystem fehler nehme ich dir ab. Aber nach Neuformatierung, das geht gar nicht. Ob das jedes BS mit harten Neustart kann, entbehrt meiner Kenntnis. Mindestens WIN kann das.
Moby A. schrieb im Beitrag #4586849: > Ein Grund mehr, endlich auf zuverlässigeres Flash umzusteigen. > Dieser mechanische Magnetscheibenkrempel ist zu sensibel. Du liest wohl nicht die vielen Klagen über gestorbene SSDs/Sticks. Wichtige Daten sichere ich immer auf externe HDDs. Selbst bei Ausfall der Elektronik lassen die sich oft noch wieder auslesen. Und man muß sie nicht mindestens jährlich wieder an den PC hängen, damit sie den Flash wieder auffrischen können.
Peter D. schrieb: > Du liest wohl nicht die vielen Klagen über gestorbene SSDs/Sticks. Also Sticks sind wie Rubelllose: reine Glückssache, ausser man wählt Markenhersteller und selbst dort hatte ich schon Gurken erwischt. Es ist wie bei den USB-Gehäusen: Hängt sehr davon ab was für eine USB-SATA-Bridgechip verbaut ist, dort gibts überwiegend unbrauchbaren Schrott oder die Firmware ist veraltet. Das war schon zu USB2-Zeiten ein Problem, allerdings kannte man da schnell seine Pappenheimer und es gab nicht die Masse an Chips wie heute. Mit USB3 ist das Ganze noch schlimmer geworden und USB 3.1 steht auch schon in der Türe. Erst vor ein paar Tagen wieder ein Werbegeschenk in Form eines Sticks erhalten: Mehrmalige Versuche gemacht und immer wieder das selbe: Daten nicht lesbar, während Schreibvorgang blockiert Schreibvorgang, samt System. Danach FS am A* oder die ganze Partition weg, dann wird die Geometrie mal falsch erkannt dann wieder richtig,... -> Mülltonne.
Rolf M. schrieb: > Dir ist aber bewusst, dass SSDs dieses Problem ebenfalls haben? Mangels > Rotationsenergie und Motor haben die Elkos drin, aus denen sie sich dann > versorgen. Recht viele SSDs haben keine Stützelkos für power loss protection drin, oder nicht genug für vollständige power loss protection. Bei den aktuellen Samsungs beispielsweise hat das nur die Enterprise-Klasse PM863, auch nicht die Pro Serie! Crucial wirbt bei einigen Mainstream SSDs (z.B. m200) damit, bestehende Daten beim Stromausfall zu erhalten (data at rest). Ungeschriebene oder partiell geschriebene daten sind evtl. verloren, bereits vorher geschriebene demzufolge aber sicher. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Bei MLC (und damit sicherlich auch TLC) werden nicht unbedingt alle Bits einer Zelle gleichzeitig geschrieben, sondern erst schreibt ein Block das eine Bit, später ein anderer Block das zweite. Fällt beim zweiten Schreibvorgang der Strom aus, kann der Inhalt des früher geschriebenen ersten Blocks mit über die Wupper gehen. Somit können ohne power loss protection beim Stromausfall auch bereits bestehende Daten verschütt gehen.
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michael_ schrieb: > Aber nach Neuformatierung, das geht gar nicht. Und ob das geht. Und damit meine ich durchaus auch keine Schnellformatierung- sondern eine vollständige! Die läuft anstandslos durch. Dennoch entstehen reproduzierbar ab einer gewissen Datenmenge fehlerhafte Kopien. Konkret gehts da um Fotos die sich nicht mehr anzeigen lassen und der Windows-Explorer nach unendlichem Rumrödeln nach Abbruch/Ordnerschließen erstmal in die Knie geht. Rolf M. schrieb: > Aber auch da gab es einige Berichte von SSDs, die sogar > komplett gestorben sind, wenn man sie während des Schreibens > abgeschaltet hat. Das Problem dürfte zumindest bei den etwas teureren (Pro-) Versionen dank besserer Stützung nicht auftreten. Bei den vielen SSDs die ich in der Hand hatte gabs erst 1× ein Totalversagen (wurde nicht mehr erkannt), während sich die defekten HDDs langsam stapeln... :-( Peter D. schrieb: > Du liest wohl nicht die vielen Klagen über gestorbene SSDs/Sticks. Ja. Da gibts eben auch billigen Schund. A. K. schrieb: > Somit können ohne power loss protection beim > Stromausfall auch bereits bestehende Daten verschütt gehen. Wenns nur Datenverlust wäre, der sich mit einem Reparatur-Tool oder einer Neuformatierung/Neubeschreiben beheben ließe...Wir reden hier aber von einem echten, bleibenden Schaden durch hartes Abschalten. Da ist die Präzisionsmechanik nunmal im Nachteil gegenüber SSDs. Von äußerer Empfindlichkeit gegen Erschütterungen ganz zu schweigen.
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Moby A. schrieb: > während sich die defekten HDDs langsam stapeln... :-( Deine Festplatten oder bist Du nur der Stapler? Die meisten entlebten Festplatten kleiner/ gleich 2TB unterhalb 15T Betriebsstunden im Kunden- und Bekanntenkreis ließen sich auf mangelnde Kühlung und mechanische Einwirkungen zurückführen.
Moby schrieb im Beitrag #4591324: > Wirklich sicher sind mechanischen Platten doch nur ausgeschaltet und > ruhig an einem schattigen Plätzchen gelagert... Leider nicht, da die Lager die Ruhe nicht mögen. Moby schrieb im Beitrag #4591324: > Nun, wie ich schon sagte: > > Moby A. schrieb: >> da die Platte schon viel früher über ihre mechanische >> Empfindlichkeit und Wärmeproduktion die Grätsche macht. Warum keinen Festplattenlüfter benutzt? Dafür kann die Platte nichts. Da ich meine Rechner weder mit Füßen trete noch ein Silentjunkie bin, haben bis jetzt alle meine Platten vor dem prophylaktisch Austausch die 20T Betriebsstunden ohne Ausfall überschritten. (14,6T h ist ja die Auslegung) Der Vertriebsweg spielt zwar ebenfalls eine entscheidende Rolle (Platte im enganliegenden Papphüllchen wie bei Amazon mal üblich geht garnicht), aber ein Luftzug muss gewährleistet sein.
Das die SSD idealer für Dich ist, liegt da allerdings an Dir selbst. :) (mir gings es gerade nicht um HDD vs. SSD, nicht daß das jetzt noch diskussiert werden muss)
Moby A. schrieb im Beitrag #4591355: > mhh schrieb: >> Warum keinen Festplattenlüfter benutzt? > > Noch ein Teil mehr was kaputtgehen kann (oder verstaubt) ? Es ist allemal besser, wenn nur der Lüfter verstirbt (der dann natürlich auch ersetzt werden muß, was ein Monitoring mindestens der Festplatten- temperatur erfordert) als daß Platten mit Datenverlust sterben. >> Platte >> im enganliegenden Papphüllchen wie bei Amazon mal üblich geht garnicht > > bei SSD schon Der Vorteil ist marginal. Bei mir verbringen Festplatten weit mehr als 99% ihrer Lebenszeit im eingebauten Zustand. >> aber ein Luftzug muss gewährleistet sein. > > bei SSD nicht. Und die kann auch beliebigst eingebaut sein. Auch dieser Vorteil ist marginal. Dafür haben SSD den Nachteil, daß sie praktisch immer ohne Vorwarnung versterben. Bei "rotierendem Rost" gab es bis jetzt immer vorhergehende SMART Fehler, die den bevorstehenden Ausfall ankündigten. OK, dank RAID kümmert mich das nicht so sehr und im Fall des Falles springt auch erstmal die Spare-Platte ein. Aber eine gewisse Beruhigung verleiht SMART dann doch schon. Der letzte Ausfall einer SSD der mich betroffen hat, war da von anderem Kaliber. Ca. 50% der Systemdateien war nicht mehr lesbar. Was im Fall von /bin zu verschmerzen ist. Bei /var (Mail) oder /etc aber nicht mehr.
iss der Platte egal, die merken das der strom weg geht und fahren in Park-Position
Axel S. schrieb: > Auch dieser Vorteil ist marginal. Dafür haben SSD den Nachteil, daß sie > praktisch immer ohne Vorwarnung versterben. Hab ich schon anders erlebt. Als Denkpausen beim Schreiben, teils über mehrere Minuten. Hab sie prophylaktisch ersetzt, weiss also nicht, wie das abschliessend ausgegangen wäre. > Bei "rotierendem Rost" gab > es bis jetzt immer vorhergehende SMART Fehler, HDDs fallen nicht selten ohne Ankündigung aus. SMART kann keine Elektronik-Defekte vorhersagen.
Moby schrieb im Beitrag #4596527: > Das Fehlen einer Vorwarnung wird durch die deutlich bessere > Zuverlässigkeit der heutigen SSDs mehr als relativiert. Das stimmt nicht. Sie haben zu tun, dass sie mit HD gleichziehen.
Ausfall ist nicht gleich Ausfall. Bei meinem einzigen HDD-Ausfall waren die Daten nach Platinentausch wieder zugreifbar. Auch versehentliche und vorsätzliche (Trojaner/Viren) Datenlöschungen ließen sich großteils rückgängig machen. Ich glaube kaum, daß SSD insgesamt mit der Datensicherheit schon mithalten können. Vielleicht mal als RAID, nach entsprechenden weiteren Preissenkungen.
Erfahrungen von Google über 6 Jahre und viele Mio Betriebstage bei 10 verschiedenen mindestens 3 Jahre alten SSD-Modellen: "Flash Reliability in Production: The Expected and the Unexpected" https://www.usenix.org/conference/fast16/technical-sessions/presentation/schroeder => Totalausfall bei SSDs seltener als bei HDDs, Datenfehler häufiger. Unerwartet: SLCs sind nicht zuverlässiger als MLCs.
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batman schrieb: > Vielleicht mal als RAID, nach entsprechenden weiteren Preissenkungen. Das ja sonst kein RAID, sondern RAES, ein Redundant Array of Expensive SSDs. ;-)
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