Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfacher Lautsprechertreiber


von Gästchen (Gast)


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Hallo,

ich zermarter mir wieder den Kopf wegen eines vermutlich sehr simplen 
Problems:
Ich will einfache Pipsignale von einem µC (PWM) an einen Lautsprecher 
ausgeben. So simpel wie möglich. Und das ist das Problem, denn eine 
solche Lösung will mir nicht einfallen :-)

Daten:
- Lautsprecher 8Ohm
- 3,0V Versorgung
- P < 100mW
- Verbrauch im ausgeschaltetem Zustand: I<10µA
- so klein wie möglich, <SO-8 für alles

Jetzt gibts ja schöne analoge Verstärker wie den TPA301. Der ist zwar 
fast ideal, aber das erscheint mir wirklich übertrieben für ein bisserle 
gepiepe. Und das ist auch recht groß.

Gibts da nicht einfach eine Push-Pull-Stufe in einem schön kleinem 
Gehäuse?
Quasi einen 74HC1G125 für 8Ohm?

Ich find da nix.
Kennt da jemand eine einfach, kleine Lösung?

von Stefan F. (Gast)


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Zwei Transistoren (NPN/PNP) als Emitterfolger.

von Wanderer (Gast)


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4 mA können doch viele uC locker selber treiben. Ansonsten würde ich 
einen Transistor nehmen.

von Stefan F. (Gast)


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> 4 mA können doch viele uC locker selber treiben.

Hast du das mal mit einem 8 Ohm Lautsprecher ausprobiert? Sicher nicht.

von Wanderer (Gast)


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Sorry, ich hatte irgendwie 80 Ohm gelesen.
Bei sowas ist ja eher hochohmig üblich.
Ein Bipolar Transistor versaut dir  die Energiebilanz.
Wenn du bei 8 Ohm bleiben willst sehe ich eigentlich nur so ein kleinese 
Klasse D Verstärker IC als sinnvoll die können meist die 8 Ohm und 
kommen trotzdem mit 3V aus.

von Stefan F. (Gast)


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Es bleiben immer noch etwas mehr als 1V übrig, und das ist gerade 
richtig für die gewünschten 100mW Leistung.

von Wanderer (Gast)


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Ja sollte funktionieren

von Harald W. (wilhelms)


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Gästchen schrieb:

> Ich will einfache Pipsignale von einem µC (PWM) an einen Lautsprecher
> ausgeben. So simpel wie möglich. Und das ist das Problem, denn eine
> solche Lösung will mir nicht einfallen :-)

Tja, die Lösung nennt sich Endverstärker und es gibt Tausende,
wenn nicht Millionen Lösungen dafür. Eine davon sollte auch
für Dich passen, z.B. Verstärker in Form von SMD-ICs.

von Audiohans (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> 4 mA können doch viele uC locker selber treiben.
>
> Hast du das mal mit einem 8 Ohm Lautsprecher ausprobiert? Sicher nicht.

Richtig, denn die 8Ohm gelten nur bei 1kHz und sind Impedanz und kein 
ohmscher Widerstand. Und die Rückwirkung eines solchen LS kann ernorm 
sein, daß der Treiber mal kurz einige mOhm sieht und dafür einige Volt 
revers.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Gästchen schrieb:
> Kennt da jemand eine einfach, kleine Lösung?
wenn es nicht unbedingt laut sein muß, sondern nur so, dass man es gut 
hören kann, dann empfehle ich einfach einen Reihenwiderstand 100...470 
Ohm und ein Koppel-C (paar uF). Der Widerstand wird so eingestellt, dass 
der uC-Ausgang nicht überlastet wird.

Etwas Leistungsfähiger wird es, wenn man einen Treiber-IC (z.B. dig. 
Leitungstreiber) zur Entkopplung benutzt. Dann kann der Reihenwiderstand 
an die Leistungsfähigkeit des Treibers angepasst werden.
Noch etwas mehr Leitung bekommt man, wenn man 2 Treiber in 
Brückenschaltung benutzt.
Gruß Öletronika

von Holunderbär (Gast)


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MAX4364 o.ä.? Kostet fast nix.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie wäre es denn wenn man einfach mal probiert, einen PC-Speaker (keinen 
Piepser, sondern diese kleinen echten Lautsprecher) mit 330 Ohm in Serie 
direkt an einen µC-Pin zu schalten? Für einfache Pieps-Ausgaben sollte 
das doch reichen, oder?

von Mike J. (linuxmint_user)


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10 Stück dieser PAM8403 - Boards kosten 2,65 Euro und sollten deinen 
Anforderungen genügen.
http://www.ebay.de/itm/331855349354

Tip: Wenn du da einen 0.5Watt Lautsprecher ran packst, dann hört es sich 
eben auch so an als ob du da einen 0,5W Lautsprecher dran hast. Nutze 
lieber einen der mehr Power hat, z.B. einen 4 Watt Lautsprecher, auch 
wenn der Treiber gar keine 4 Watt liefern kann.
Du kannst auch einen 10 Watt Lautsprecher nutzen, es hört sich einfach 
besser an.

von Falk B. (falk)


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Es geht um Gepiepe, nicht HiFi!

von michael_ (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Nutze
> lieber einen der mehr Power hat, z.B. einen 4 Watt Lautsprecher, auch
> wenn der Treiber gar keine 4 Watt liefern kann.
> Du kannst auch einen 10 Watt Lautsprecher nutzen, es hört sich einfach
> besser an.

Nö!
Wenn schon, dann einen mit großen Durchmesser aus der Röhrenzeit.
Da wird man sich über den Krach wundern.

Gästchen schrieb:
> Ich will einfache Pipsignale von einem µC (PWM) an einen Lautsprecher
> ausgeben. So simpel wie möglich.

Einfach einen 0,5A NPN-Transi dahinter. Da brauchst du nicht mal einen 
Vorwiderstand zu deinem 8Ohm Lautsprecher.
Nur deine Stromversorgung sollte 1A können.

von voltwide (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Zwei Transistoren (NPN/PNP) als Emitterfolger.

Korrekt. Dazu noch ein Auskoppelelko (für Gepiepse dürften  47uF 
reichen) und fertich. Hab ich mal gemacht mit einem Attiny, wobei der 
port eine PWM ausgegeben hat. Duch Modulation des Tastverhältnisses 
kannst Du praktisch beliebige Kurvenformen erzeugen ohne DA-Wandler.

von voltwide (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Zwei Transistoren (NPN/PNP) als Emitterfolger.

Korrekt. Dazu noch ein Auskoppelelko (für Gepiepse dürften  47uF 
reichen) und fertich. Hab ich mal gemacht mit einem Attiny, wobei der 
port eine PWM ausgegeben hat. Duch Modulation des Tastverhältnisses 
kannst Du praktisch beliebige Kurvenformen erzeugen ohne DA-Wandler.

michael_ schrieb:
> Einfach einen 0,5A NPN-Transi dahinter. Da brauchst du nicht mal einen
> Vorwiderstand zu deinem 8Ohm Lautsprecher.
> Nur deine Stromversorgung sollte 1A können.

Toller Plan. Was glaubst Du wohl wie lange es dauert, bis die kleine 
Lautsprecherschwingspule sich in Rauch aufgelöst hat?

von michael_ (Gast)


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Quatsch!
300mA verträgt jeder Lautsprecher.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stefan U. schrieb:
> Zwei Transistoren (NPN/PNP) als Emitterfolger.

Angsthasen bauen noch Freilaufdioden dazu.
Kondensator dahinter - gut iss'


Gruß

Jobst

von Codix (Gast)


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Warum nicht einfach so, siehe Anhang....

von Gästchen (Gast)


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Danke für die Vorschläge.

Ich habe mich jetzt etwas mit Eagle gespielt, und es ist tatsächlich so, 
dass ich einen analogen Verstärker Platzmässig etwas problematisch ist. 
Der Kondensator und das nötige Filter sind recht groß. Mit dem TPA301 
gehts aber, weil der keinen Kondensator braucht.

Die diskrete Push-Pull-Stufe werde ich mir durchsimulieren, mal schauen, 
mit wie wenig Bauteilen ich da hinkomme. Komplementäre Transistoren in 
einem kleinen Package gibts ja.

von Stefan F. (Gast)


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> Warum nicht einfach so, siehe Anhang....

Genau so hatte ich es gemeint.

> Was glaubst Du wohl wie lange es dauert, bis die kleine
> Lautsprecherschwingspule sich in Rauch aufgelöst hat?

Ewig und drei Tage. Die allermeisten Kinderspielzeuge mit Krach steuern 
ihre mini Lautsprecher so an. Ohne Rücksicht auf Verluste und 
Verzerrungen.

von Georg B. (diereinegier)


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Ginge nicht auch so ein Piezo-Piepser?
Der dürfte auch ohne Verstärker laut genug sein.

von Jojo (Gast)


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Ich würde den LS über 100 Ohm oder größer direkt am µC-Ausgang 
anschließen.

Wenn das zu laut ist, R vergrößern.

von Gästchen (Gast)


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Ich habe mal eine nmöglichst simple diskrete Lösung simuliert (siehe 
Anhang).

Funktioniert, saut nicht allzusehr herum und verzerrt etwas und ist sehr 
billig. Ich glaub, ich werde das mit ca. 100kHz einfach hart auf den 
Lautsprecher laufen lassen. Bei nur 3V wird der das schon verkraften.
Zusatznutzen: dann bin ich auch gleich alle Hunde und Katzen in der 
Gegend los :-)

Das Problem, ist die FET davon abzuhalten, gleichzeitig einzuschaltent, 
die sind nämlich sehr niederohmig. Da ist meine Methode (Gatekapazität 
als RC nutzen) nicht wirklich super.
Gibts da elegantere, ähnlich simple Lösungen?

Grund für die Wahl der Bauteile ist einfach, dass ich davon viele hier 
habe. sonst würde ich wohl andere FET nehmen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Gästchen schrieb:
> Gibts da elegantere, ähnlich simple Lösungen?

Wurde schon genannt.

Gästchen schrieb:
> Grund für die Wahl der Bauteile ist einfach, dass ich davon viele hier
> habe.

Salz hatte ich nicht da, also habe ich Zucker genommen ...


Gruß

Jobst

von Thomas B. (thombde)


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Und dann noch mit OP und Fet´s.
Denn es soll ja ganz einfach sein.
Und das natürlich für so ein PWM-gequieke.

Ich schieße auch Spatzen mit Kanonen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Thomas B. schrieb:
> Und dann noch mit OP

Nein, das ist sein simulierter µC Ausgang.


Gruß

Jobst

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Thomas B. schrieb:
> Und dann noch mit OP und Fet´s.
> Denn es soll ja ganz einfach sein.
> Und das natürlich für so ein PWM-gequieke.
>
> Ich schieße auch Spatzen mit Kanonen.

warum habe ich beim Lesen des Threads geahnt, daß sowas kommt?
Die Schaltung von  Codix (Gast) mit 2 Transistoren und einem Elko (der 
hier durchaus auch kleiner als 470µ sein kann) sind heutzutage einfach 
zu simpel.
Müßte nichtmal simulieren, könnte man in 2 Minuten probieren und wenn 
sich der Ansteuerpin noch triState schalten läßt nahezu ohne 
Stromverbrauch.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Und dann noch mit OP und Fet´s.
> Denn es soll ja ganz einfach sein.
> Und das natürlich für so ein PWM-gequieke.
>
> Ich schieße auch Spatzen mit Kanonen.

Der "ideale OPV" ist nur ein Mittel um in der Simulation eine PWM zu 
erzeugen. Das mach in der Praxis die Software. Wer eine elegantere 
Methode in LTspice kennt, immer her damit.
--> In der realen Schaltung ist kein OPV drin

Die Schaltung ist die Schaltung mit den 2 Transistoren. Nur halt mit FET 
statt BIP.

FET sind nicht wirklich viel teurer als BIPs, zumindest solche winzigen 
nicht. Dazu sollte man auf die PADs der FET (das sind beides SOT-23) 
auch die BIPs bestücken können.

Zur Simulation:
Mir macht das Spass, drum mach ich das ja. Und bisher hat es immer sehr 
gut mit der Praxis übereingestimmt, speziell bei solchen Sachen.
Andere tun halt lieber herunmprobieren.
Beides führt zum Erfolg.
--> Geschmacksfrage

von Bernd K. (bmk)


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Gästchen schrieb:
>
> Das Problem, ist die FET davon abzuhalten, gleichzeitig einzuschaltent,
> die sind nämlich sehr niederohmig.

Erhöhe mal R4 von 1 Nano-Ohm (wo gibts denn sowas?) auf z.B. 100 Ohm.
Dann sind die Querstromspitzen auf 20mA begrenzt.

von michael_ (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Zur Simulation:
> Mir macht das Spass, drum mach ich das ja. Und bisher hat es immer sehr
> gut mit der Praxis übereingestimmt, speziell bei solchen Sachen.
> Andere tun halt lieber herunmprobieren.
> Beides führt zum Erfolg.
> --> Geschmacksfrage

Ja, heute wird simuliert bis zum totlachen.
Du hättest deine Frage mit " komplizierteste Lautsprecher Ansteuerung" 
formulieren sollen.
Ein digitales Signal analog verstärken zu wollen, ist einfach doof.
Außerdem wird dein digitales Signal am Lautsprecher integriert.

von Gästchen (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ein digitales Signal analog verstärken zu wollen, ist einfach doof.
> Außerdem wird dein digitales Signal am Lautsprecher integriert.

Nein, da wird nichts analog verstärkt. Schau dir doch die Schaltung 
genauer an oder lass die Simlation laufen. Das ist nur eine simple 
Push-Pull-Stufe. Da ist nix analog. Das schaltet, sonst gar nichts. Erst 
die Induktivität des Lautsprechers macht einen Sinus draus.

@BerndK:
Das ist wirklich die einfachste Lösung. Ich brauch allerdings weniger 
als 100E, aber ich kann ja auch z.B. 4E7 reintun und so die aufgenommene 
Ladung reduzieren.

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