Forum: HF, Funk und Felder Möglichst starkes Baken-Signal mit kleiner Batterie/Akku


von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hallo liebe Leut,

für eine kleine Funk-Baken-Idee wäre meine Frage, ob es eine optimale 
Frequenz und Antennenkonfiguration gibt, bei der man mit möglichst wenig 
Dauerenergie ein Periodisches Signal großer Reichweite erzeugen kann.
Also, kein Dauersignal, sondern wenn möglich, alle paar Sekunden einen 
"Burst" abgeben zu können, der möglichst weit reichen könnte.

Stellt euch vor, wir hätte nur die Größe eines Fussballes zur Verfügung 
und davon maximal ein Drittel des Volumens für einen Akku bzw. Batterie. 
Wie würdet ihr Frequenz und korrespondierendes Antennendesign wählen, um 
mit einem periodischen Signal eine größtmögliche Reichweite zu erzielen 
?
Das Signal muss auch nicht zwingend "sauber" sein, evtl. würde ein 
breitbandiger Impuls-Burst schon ausreichen.

Ich stelle mir das in meiner Leichtsinnigen Herangehensweise so vor, 
dass die Batterie einen Pufferkondensator o.ä. lädt, der dann periodisch 
Schmackes auf das Funkmodul gibt.

Mich würde also interessieren :
Beim Akku mit xyz mAh und einer Frequenz von * xHz mit Antennenlänge 
blablubb könnte man evtl. 1 bis 7 Stunden/Tage/Wochen Signal erzeugen

Vorweg, mir gehts da nicht um Genauigkeit, sondern einfach um eine ganz 
grobe Einschätzung. Erstrebenswert wäre, wenn man mit einem guten Akku 
in der o.g. Größenordnung ca. 1 Woche in den oberen 2-Stelligen 
Kilometerbereich kommen würde.

Achso : Wenn sich so ein Signal-Burst mit einer Blitzlichtlampe, also 
einem Entladungsfunke o.ä. koppeln liesse, wäre das noch viel besser. 
Also ein richtig mies entstörter, aber heller Blitzfunke. Das wäre ein 
brauchbarer Nebeneffekt


Danke schonmal und LG Jörch

von Werner H. (werner45)


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...Du scheinst NICHT zu wissen, daß die gesamte Hochfrequenz automatisch 
kontinuierlich überwacht wird.

1 Woche Betriebsdauer ist unmöglich, weil es schon vor Ablauf an Deiner 
Tür klingelt ...

Gruß   -   Werner

von Wolfgang (Gast)


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Jörg B. schrieb:
> Mich würde also interessieren :
> Beim Akku mit xyz mAh und einer Frequenz von * xHz mit Antennenlänge
> blablubb könnte man evtl. 1 bis 7 Stunden/Tage/Wochen Signal erzeugen

Das kommt drauf an, wie großzügig du "alle paar Sekunden" auslegst, 
welche Freiheiten du bei der Auslegung der Empfangsstation hast und wie 
das Gelände, genauer gesagt, die Fresnelzone zwischen Bake und Empfänger 
aussieht.

von W.S. (Gast)


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Jörg B. schrieb:
> für eine kleine Funk-Baken-Idee wäre meine Frage, ob es eine optimale
> Frequenz und Antennenkonfiguration gibt, bei der man mit möglichst wenig
> Dauerenergie ein Periodisches Signal großer Reichweite erzeugen kann.
> Also, kein Dauersignal, sondern wenn möglich, alle paar Sekunden einen
> "Burst" abgeben zu können, der möglichst weit reichen könnte.

Da gibt's nur eins: 433 MHz ISM, alle paar Minuten nen Datenblock 
senden, um deine Bake von all den Funkthermometern in der Umgebung 
unterscheiden zu können.

Das kann so lang laufen wie du willst ohne daß dich jemand dafür 
wegfängt, allerdings solltest du bei "großer Reichweite" nicht an sowas 
wie Marconi oder gar EME denken. Mit 50 m Abstand oder bei gutem 
Empfänger 100 m Abstand solltest du zufrieden sein. Fertige (aber eher 
lausige) Module gibt es für billig Arduino-Fans. Bei den Sendern (2 
Transistoren und ein OFW-Filter als frequenzbestimmendes Teil) sieht mir 
das ja noch OK aus, aber nen richtigen Empfänger sollte man sich selbst 
bauen.

W.S.

von Wolfgang (Gast)


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W.S. schrieb:
> Mit 50 m Abstand oder bei gutem
> Empfänger 100 m Abstand solltest du zufrieden sein.

Ist Jörg aber nicht ...

Jörg B. schrieb:
> Erstrebenswert wäre, wenn man ... in den oberen 2-Stelligen
> Kilometerbereich kommen würde.

von Funkamateur (Gast)


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Jörg B. schrieb:
> Das Signal muss auch nicht zwingend "sauber" sein, evtl. würde ein
> breitbandiger Impuls-Burst schon ausreichen.

Jörg B. schrieb:
> in den oberen 2-Stelligen
> Kilometerbereich

Na dieses Vorhaben werden die, die etwas Ahnung davon haben wohl nicht 
mit Information unterstützen.

73, no 55

von Bernd K. (prof7bit)


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Pulskompression mit MLS.

von Matthias K. (kannichauch)


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Hello again

Also sinnvoll ist auf jeden Fall eine genaue Angabe eines 
Verwendungszwecks.
Danach kann man über die mögliche Ausführung und die Zulässigkeit reden.

Beispiele: Steuerung von ferngelenkten Bomben als etwas älteres 
Beispiel, Wiederfinden von Modellflugzeugen im Feld oder anderen 
Gegenständen oder Personen, Funkbaken im Amateurfunk sind andere Geräte, 
Navigationshilfen, oder ganz aktuell besser funktionierende Signalgeber 
von Blackboxen von Flugzeugen...

Zur Frage: Ein Fußball großes Objekt kann genug Energie enthalten, um 
jahrelang ein viele Kilometer weit reichendes Funksignal abzugeben.

Zur Auswahl der Frequenz sind die Ausbreitungsbedingungen und die 
postalischen(heißt es noch so heute?) Bedingungen relevant. Hohe 
Frequenzen eignen sich dabei nur für Sichtkontakt. Tiefere Frequenzen 
können Bodenwellen oder auch  Reflektionen an atmosphärichen Schichten 
verwenden.

Um nur die Tatsache der Aussendung zu produzieren und um dabei eine 
große Reichweite zu erzielen, würde man wahrscheinlich schmalbandige HF 
ohne Modulation in Form von kurzen Pulsen aussenden. Dafür kann man auch 
sehr empfindliche Empfänger konstruieren.

Um eine Spannungsquelle für kurzzeitig hohe Leistungen bereitzustellen, 
eignen sich Kondensatoren.

MfG
Matthias

von Codix (Gast)


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Schau Dir dies einmal an:
http://www.bigredbee.com/beeline.htm

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Werner H. schrieb:
> ...Du scheinst NICHT zu wissen, daß die gesamte Hochfrequenz automatisch
> kontinuierlich überwacht wird.

Doch, ist aber für meine Fragestellung irrelevant.

> 1 Woche Betriebsdauer ist unmöglich, weil es schon vor Ablauf an Deiner
> Tür klingelt ...
>
> Gruß   -   Werner

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi Leuts,
dazu als Hinweis, setzen wir mal voraus , dass Geldeinsatz kaum und 
gesetzliche Beschränkungen KEINE Rolle bei solch einem Projekt spielen.

Es geht um den theoretischen Ansatz um soetwas in der Art wie eine Not- 
oder Rettungsbake zu bauen, wofür die gesetzlichen Gegebenheiten und der 
Einsatz auch mit etwas teurerer Hardware schon erledigt wären.

Mir ist schon klar, dass ich das für den "Hobbybereich" so nicht machen 
kann, lese auch schon etwas länger hier mit ;-)

Stellt euch vor, wie würdet ihr ein Device gestalten, dass euch in einem 
Notfall, zu Lande oder besser zu Wasser eine möglichst große Chance 
bietet, per Funksignal geortet zu werden ? Vorgabe ist : Klein, Robust, 
hohe Reichweite und Akkulaufzeit so lange, dass zumindest eine gewisse 
Chance besteht innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne zum Überleben 
gefunden werden zu können. Gesetze egal und sagen wir mal Budget von 10k 
oder von mir aus auch 50k pro Device.

Was würdet ihr benutzen ?

LG Jörch

von Pic T. (pic)


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406 sowie 121.5 MHz. Preis 700 Euro

von Wolfgang (Gast)


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Jörg B. schrieb:
> Vorgabe ist : Klein, Robust,
> hohe Reichweite und Akkulaufzeit so lange, dass zumindest eine gewisse
> Chance besteht innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne zum Überleben
> gefunden werden zu können. Gesetze egal und sagen wir mal Budget von 10k
> oder von mir aus auch 50k pro Device.
>
> Was würdet ihr benutzen ?

Eine EPIRB
https://en.wikipedia.org/wiki/Emergency_position-indicating_radiobeacon_station
https://de.wikipedia.org/wiki/Notfunkbake

Falls du allerdings damit allerdings in einer Gletscher-/Felsspalte 
hängst, kann es dir leicht wie Philae gehen :-(

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die 121.5 kannst du spuehlen, dort sind zuviele Fehlalarme. Und fuer die 
406 gibt es fertige zertifizierte Geraete. Die 406 sind die Zukunft.
Denn die Frequenz ist fuer genau diesen Zweck zugewiesen, und die 
Infrastruktur existiert auch. Dh man wird von einem Satelliten erfasst 
und gemeldet.

Also weswegen noch eine Loesung ?

von Der Andere (Gast)


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Jörg B. schrieb:
> Was würdet ihr benutzen

Die Technik die in den Black Boxen von Flugzeugen verbaut ist.

von Pic T. (pic)


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Die 121.5 bzw 121.77 ist immer noch wichtig, zwar nur low power damit 
die Rettungskrafte dich finden. Wichtig ist es, wenn zb. GPS nicht 
funktioniert Oder das Signal fuer die Geo Satelliten zu schwach ist und 
nur durch Leo Satelliten Empfangen wird.
Ich finde das Peilgerat mit den 4 ausklappbaren PCB Antennen cool. Uni 
muss halt registriert werden.

von Otto (Gast)


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Was genau wäre denn ein Einsatzszenario und wie kommst du auf diese 
Fragestellung?

von Wolfgang (Gast)


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schau Dir mal http://wsprnet.org/drupal/wsprnet/map an. Die Reichweiten 
und Signale dort werden mit weniger als 5 Watt gesendet. Es kommt auf 
die geringe Bandbreite an! Die extrem geringe Bandbreite bedingt 
natürlich auch, daß die Sendegeschwindihkeit extrem langsam ist (Einige 
Zeichen pro Minute). Man kann auch mit einem Raspi WSPR-Signale 
erzeugen, dann werden Signale mit 10 mW direkt ohne weitere Hardware vom 
GPIO-Port abgestrahlt und können Tausende von Km weit empfangen werden. 
Mit dieser Technik werden auch kleine Stratosphärenballons ausgerüstet, 
die dann um den halben Globus ihre Position senden und teilweise 
mehrfach im Jetstream die Erde umrunden (http://picospace.net).
Ach so: Für diese Bastelei wird aber eine Amateurfunklizenz ist 
vorausgesetzt!
Gruß,
Wolfgang

von Günter Lenz (Gast)


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Vogelkundler statten Störche und Adler mit Sender aus, um
die Wanderungen zu verfolgen. Es sind sogar schon Fledermäuse
mit Sender ausgestattet worden. Auf welche Frequenz diese
Sender arbeiten weiß ich aber nicht.

von Wolfgang (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Auf welche Frequenz diese Sender arbeiten weiß ich aber nicht.

Solche Daten findet man gewöhnlich im Internet.

ARGOS als führendes System verwendet für das globale Tracking von 
Wildtieren Sendefrequenz um 401.6MHz
http://www.argo.ucsd.edu/Argos_status_AST14.pdf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Günter Lenz schrieb:
> Auf welche Frequenz diese
> Sender arbeiten weiß ich aber nicht.

Fledermaussender senden (zumindest teilweise) im 2-m-Band.  Funkamateure
wurden dabei explizit um deren Beobachtung gebeten:

https://www.darc.de/nachrichten/meldungen/archiv-details/news/deutschland-rundspruch-312015-32-kw/

(Im letzten Drittel steht der Aufruf.)

von Zo Z. (Gast)


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für Notrufe brauchst keine Lizenz, aber im Wasser gibts ein Problem mit 
der Abstrahlung (Wirksame Antennenhöhe) Das hier soll über GPS Hilfe 
anfordern:
 https://www.globetrotter.de/shop/spot-gen-3-238762

von Luxan (Gast)


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> Das hier soll über GPS Hilfe anfordern:

Über GPS wird die Position ermittelt. Die Hilfe wird via Satellit 
angefordert.

von W.A. (Gast)


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Zo Z. schrieb:
> Das hier soll über GPS Hilfe anfordern:
>  https://www.globetrotter.de/shop/spot-gen-3-238762

Kann es nicht, weil die GPS-Satelliten nicht über einen passenden 
Empfänger verfügen.

von Pic T. (pic)


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Notruf über spot ist ein Dienst mit monatlichen kosten, und auch SMS ist 
über iridium mit roaming günstiger. Email sowie Bilder hingegen kann 
über spot günstiger sein.
Hingegen 406 ist kostenlos.

von Blitzer (Gast)


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Hi, für mich hört sich das so an, als ob ein EM-Puls die Lösung deiner 
Probleme wäre. Das bedeutet du musst einen Burst über alle 
Frequenzbereich aussenden. Ist zwar nicht optimal aber extrem einfach. 
Oh ja, das beste an der Sache: Du hast deine Blitz und Kracheffekte 
schon dabei!

Das ganze lässt sich über eine Zündstrecke und einen HV-Generator (nach 
Marx-Prinzip) verwirklichen. Dein Hauptproblem im "Fußball"-Volumen ist 
die Isolation (Luft- und Kriechstrecken!)

Viel Spaß beim Bursten ;)

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