Forum: Platinen Kostenanalyse von bestückten Platinen


von S. E. (spaet_entwickler)


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Hallo Forum,

ich bin auf der suche nach Firmen die Kostenanalysen von professionell 
hergestellten Boards erstellen können. Es geht mir dabei um die Kosten 
für die Komponenten und dem Herstellungsprozess.
Könnt ihr mir da weiterhelfen? Habe bisher nichts finden können.
Danke!

von Marc H. (marchorby)


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Was was ist das Ziel? Den Preis eines Zulieferers drücken oder sein 
Produkt nachbauen?

von Basti (Gast)


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Sowas kann dir jeder Elektronikentwickler erstellen oder eher 
Abschätzen. Dafür braucht man keine Spezialfirma.

von W.A. (Gast)


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S. E. schrieb:
> ich bin auf der suche nach Firmen die Kostenanalysen von professionell
> hergestellten Boards erstellen können.

Hast du ein Board vorliegen und möchtest ein Angebot für die Herstellung 
oder möchtest du eins entwickeln lassen und wissen, wie sich 
Entwicklungskosten, Komponentenauswahl, Testkosten, 
Zertifizierungskosten, Ersatzteilkosten, Einrichtungskosten und 
Fertigungskosten abhängig von der Stückzahl und Terminschienen 
zueinander verhalten?

von nemesis... (Gast)


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Machen Bestücker nicht solche Kalkulationen?
Software natürlich ausgenommen.

von Richard B. (r71)


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nemesis... schrieb:
> Machen Bestücker nicht solche Kalkulationen?

Eher nicht ;) Die bestücken eine Platine
und haben keine Ahnung wieso, warum, weshalb.

von nicht“Gast„ (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Eher nicht ;) Die bestücken eine Platine
> und haben keine Ahnung wieso, warum, weshalb.

Öhm, Nm.

Es ist gar mich so selten, das sie auch die Bauteile beschaffen und 
Lagern.

von nemesis... (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Eher nicht ;) Die bestücken eine Platine
> und haben keine Ahnung wieso, warum, weshalb.

Und wie wollen die ein Angebot machen, dass der Kunde annimmt?

von Richard B. (r71)


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nemesis... schrieb:
> Und wie wollen die ein Angebot machen, dass der Kunde annimmt?

Es gibt ja ein Stundenpreis für die Maschine.
Vereinfacht -> X Bauteile mal Y EUR.

nicht“Gast„ schrieb:
> Es ist gar mich so selten, das sie auch
> die Bauteile beschaffen und Lagern.

Geht auch wenn er billiger ist.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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S. E. schrieb:
> Hallo Forum,
>
> ich bin auf der suche nach Firmen die Kostenanalysen von professionell
> hergestellten Boards erstellen können. Es geht mir dabei um die Kosten
> für die Komponenten und dem Herstellungsprozess.


Das ist einfach:

Jahresstückzahl für den Nachbau abschätzen

Bauteile auf dem Board identifizieren und preise per online-Katalog 
ermitteln.

beim PCB anzahl Lagen, Fertigungsextras (bspw plugged vias, silk 
print),Fläche ermitteln und beim PCB-hersteller anfragen

Beim Fertiger nach Optimierpotential nachfrage( bspw. bei 
Nutzenaufteilung und Cu- keepout mehr zwischenraum einplanen dadurch 
kann die Nutzentrennung billiger gemacht werden (ritzen statt fräsen)).

fürs layout einen Re-spin einplanen.

Du kannst das ganze auch von der dt.Niederlassung eines Chinafertigers 
abschätzen lassen (www.vexos.com). Da kann's aber schon mal vorkommen 
das die nachdem die den Auftrag bekommen haben, die den Preis verdoppeln 
(wegen Kalkulationsfehler). Dt. Fertiger sollten dir da auch helfen 
können (Würth,ILFA)

So ne analyse sollte ein geübter Ing. an 1-2 Tag durch haben, für nen 
ungeübten dauerts halt etwas länger.

MfG,

von Richard B. (r71)


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Fpga K. schrieb:
> Da kann's aber schon mal vorkommen
> das die nachdem die den Auftrag bekommen haben, die den Preis verdoppeln
> (wegen Kalkulationsfehler).

Das ist aber nicht zulässig ;)

von Marc H. (marchorby)


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Fpga K. schrieb:
> Da kann's aber schon mal vorkommen
> das die nachdem die den Auftrag bekommen haben, die den Preis verdoppeln
> (wegen Kalkulationsfehler).

Hatten wir auch mal (nicht bei diesem Fertiger). Danach suchten wir uns 
ein anderen Hersteller und liesen die Boards dort fertigen.

von nemesis... (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Das ist aber nicht zulässig ;)

Das ist wohl davon abhängig ob die Geschäfts- und Vertragsbedingungen
das zulassen. So einfach mal geht das nicht. Mit der Annahme eines
Angebots kommt ein rechtsgültiger Vertrag zustande, der aber durchaus
so offen bleiben kann, dass der Rechnungsbetrag vorbehaltlich ist.
Im Bau- und Handwerksbereich ist das Usus, dass der Rechnungsbetrag
von Rechtswegen auch mal 10% höher ausfallen darf. Kommt auch drauf
an, wenn Änderungen berücksichtigt wurden. Doppelte Rechnungen würde
ich dagegen kritisch sehen und Angebote/Verträge die das zuließen,
gar nicht akzeptieren.

von Richard B. (r71)


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@nemesis Ja, das ist gesetzlich reglementiert.
Stehen im AGB Änderung in Höhe von zB 100% drinnen,
ist so ein Vertrag ohnehin ungültig.

Wenn ich mich recht erinnere sind 20-25% gesetzlich erlaubt.

Nicht berücksichtigte Änderungen oder Fehler müssen vor der Ausführung
gemeldet werden. Danach können diese nicht mehr geltend gemacht werden.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Marc H. schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> Da kann's aber schon mal vorkommen
>> das die nachdem die den Auftrag bekommen haben, die den Preis verdoppeln
>> (wegen Kalkulationsfehler).
>
> Hatten wir auch mal (nicht bei diesem Fertiger). Danach suchten wir uns
> ein anderen Hersteller und liesen die Boards dort fertigen.

Ja so lief es auch hier. Vertragsklauseln nutzen da wenig, der fertiger 
(war Jabil)  will doppelt soviel sehen oder der Vertrag ist hinfällig. 
Also alles wieder aus China zurück geholt (Tester, Material, 
Montagehilfen) und wie gehabt in-house gefertigt.

MfG,

von S. E. (spaet_entwickler)


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Hallo und vielen Dank für die Antworten

Marc H. schrieb:
> Was was ist das Ziel? Den Preis eines Zulieferers drücken oder sein
> Produkt nachbauen?

Mein Ziel ist es zu überprüfen ob das Angebot welches unser Zulieferer 
abgegeben hat, leider derzeit einer von sehr wenigen der die benötigte 
Kombination aus SW und HW anbieten kann ohne einen Rattenschwanz an sehr 
hohen Kosten und großen Zeitaufwand für meine Firma nach sich zu ziehen, 
in einem gerechtfertigtem Rahmen liegt oder ob dieser aus unserer 
Situation nur Profit schlagen will.


Danke!



@All: Ich will gleich vorweg nehmen, dass ich keine Belehrungen brauch, 
dass man das auch im vorhinein hätte verhindern können. Es ist leider 
geschehen und die nötigen Schritte, dass solch eine Abhängigkeit nicht 
nochmal eintreten kann, sind ausgeführt worden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> ... oder ob dieser aus unserer Situation nur Profit schlagen will.

Zwei Fragen, deren Antwort genuegt :

1) Habt ihr Alternativen ?
2) Wollt ihr das Produkt jetzt ?

Denn was bringt ein Ja ? : Ja wir werden abgezockt. Aber wir brauchen's 
trotzdem.

Nebenbei. Ich hab hinreichend viele Projekte gesehen, mit denen man sich 
von einem Zulieferer haette abkoppeln wollen. Bei allen wurde zu kurz 
gedacht. Wie bei Euch. Der Preis der bestueckten Platinen ist nicht 
ausschlaggebend.

Die Fragen sind eher : Koennen wir's selbst entwickeln ? Wie lange 
dauert eine Eigenentwicklung, wie teuer kommt's nachher ? Koennten wir 
mit dieser fuer diesen Zeitrauum gebundenen Entwicklungskapazitaet 
allenfalls etwas besseres machen ?
Und nicht vergessen. In-house Wissen ist nicht unbedingt in-house 
Wissen. Der Mitarbeiter kann auch kuenden.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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S. E. schrieb:
> leider derzeit einer von sehr wenigen der die benötigte
> Kombination aus SW und HW anbieten kann

Ja und? Dann fragt ihr einen der sehr wenigen anderen nach einem 
Angebot. Wo ist das Problem?

Entweder ihr seid abhängig von einem einzigen Anbieter. Dann zahlt ihr, 
was der verlangt, oder ihr stampft das Projekt ein.

Wenn nicht, holt ihr Angebote von 2-3 möglichen Konkurrenten ein.

Ich vermute eher, ihr seid eine kleine Ingenieursklitsche, die einen 
Kostenvoranschlag für lau braucht und dafür keinen cent zahlen kann.

von Georg (Gast)


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S. E. schrieb:
> in einem gerechtfertigtem Rahmen liegt oder ob dieser aus unserer
> Situation nur Profit schlagen will.

Der Ansatz ist von vornherein ziemlich blödsinnig - das einzig 
Massgebende sind Angebote von Firmen, die den Auftrag übernehmen können. 
Ob es dann klug ist, den absolut billigsten zu nehmen ist noch eine ganz 
andere Frage. Euch selbst fehlt offensichtlich die Qualifikation, Kosten 
und Preise zu beurteilen. Aber selbst wenn ihr die hättet, ihr müsst ja 
doch bezahlen was auf dem Markt gefordert wird.

Der Markt der elektronischen Auftragsfertigung ist im übrigen hart 
umkämpft, Anbieter, die abzocken wollen, haben keine grosse 
Lebenserwartung. Auch da seid ihr wohl auf einem ganz falschen Dampfer.

Für den Fall, dass sich hier jemand meldet, die Kalkulation 
durchzuführen - das ist ohne jede Bedeutung, es sei denn, er kann den 
Auftrag auch tatsächlich ausführen. Was nützt mir ein Angebot, mein Bad 
für 100 Euro zu fliessen, wenn der Anbieter garkeine Fliessen legen 
kann?

Georg

von _Gast (Gast)


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Hm,


also bei uns läuft das immer so, das die Unterlagen soweit aufbereitet 
werden, das man diese bei fast jeden beliebigen Fertiger "einwerfen" 
kann und ein Angebot erstellen lassen kann. Das macht unser Einkauf, und 
der hat von der Technik keine Ahnung. (Soll er auch nicht, der Einkauf 
soll verhandeln...)
Testgeräte / Adapter werden von uns zur Verfügung gestellt.

Projekte die teilweise von Fertiger fertiggestellt wurden, hatten wir 
auch, und sind einfach Blödsinn, da sich der Fertiger seinen Teil 
natürlich indirekt vergolden lässt, und sobald man eine kleine Änderung 
braucht wird es teuer.



Beim TE hört sich aber das eher so an, als hätte er ein komplettes 
Projekt vergeben, und nun ist ihm der Preis der aufgerufen wird zu 
teuer.

Entweder man hat hier ein anständiges Pflichtenheft und kann das auch 
bei anderen Dienstleistern "einwerfen" oder man hat es einfach vergeigt, 
und das Pflichtenheft hat der Dienstleister nach den Wünschen des TE 
erstellt. Besonder lustig wird die Sache dann, wenn man um Kosten zu 
sparen "vergessen" hat, das man nach Abschluß des Projekts alle 
Unterlagen / Sourcodes etc. bekommt. D.h. man hängt ewig am 
Dienstleister...

Einfach durchrechnen, ob es sich noch rentiert, wenn ja zähneknirschend 
akzeptieren und beim nächsten Mal besser machen. (Evtl. kann man ja nach 
einem Jahr bei Dienstleister anklopfen, und auf eine Optimierung drängen 
um da Preise zu senken)
Wenn es sich nicht rentiert abbrechen...

mfg
Gast

von W.A. (Gast)


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Oh D. schrieb:
> Und nicht vergessen. In-house Wissen ist nicht unbedingt in-house
> Wissen. Der Mitarbeiter kann auch kuenden.

Das wird er aber nur tun, wenn das Verhältnis von Salär zu 
Unzufriedenheit einen persönlichen Schwellwert unterschreitet.

von X. O. (overflow)


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Ich denke das ist was du suchst.

http://ecs-network.de/home/

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