Hallo, ich habe gerade mal mein defektes Basstopteil aus dem Keller gekramt und versuche nun, ein paar Jahre und einige Erfahrung später den Fehler zu finden. Hat zufälligerweise jemand einen Schaltplan? Eine der Feinsicherungen war defekt, diese habe ich ohne Erfolg getauscht. Jedoch hat die Sicherung den nächsten Test überstanden. Die Platinen sind offensichtlich noch auf dem Zeichenbrett mit Tusche entworfen worden und da diese nur einseitig Kupfer tragen ist bis zu einem gewissen Grad ein rückwärts-entwickeln des Schaltplans möglich. Leider sind auf manchen Transistoren ( Metallgehäuse, wie To-18 jedoch etwas größer) keine Namen aufgedruckt / nicht mehr erkennbar. Gibt es vielleicht Hoffnung, dass wenn ich den Schaltplan bis auf diese wenigen Transistoren selbst nachzeichne mir jemand helfen kann bei der Fehlersuche? Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen sollte. Mein Ansatz wäre: Zunächst die Widerstände und Dioden auf Durchgang / Wert prüfen, Elkos sehen soweit in Ordnung aus. Anschließend die Arbeitspunkte der Transistoren testen? Danach wüsste ich nicht weiter. Den Schritt mit den Transistoren habe ich noch nicht gemacht. Alles Andere führte bisher nicht zu einem Fehler. Was mich jedoch wundert ist, dass 2 SO-3 Transistoren direkt auf dem Metallgehäuse verschraubt sind. Soweit ich weiß liegt bei So-3 der Kollektor doch auf einem Potential. Gibt das keine Probleme mit dem PE auf dem Gehäuse? Vielen Dank und beste Grüße
Mach doch mal ein paar schöne Fotos von Platinenober- und unterseite. Evtl. noch eine Übersicht, damit man sieht, wie das ganze mit den externen Transistoren verdrahtet ist. Auch die Solton Jungs kochen nur mit Wasser und haben da vermutlich eine klassische Gegentaktendstufe gebaut, deren Schaltplan vielen anderen sehr ähnlich ist. Eine der grundlegenden Eigenschaften betrifft die Versorgung. Da gibt es entweder einfache Betriebsspannung mit dickem Ausgangselko im Lautsprecherzweig oder, wahrscheinlicher, symmetrische Versorgung mit 2 Elkos im Netzteil. Letztere Variante kann man erstmal dahingehend prüfen, indem man die Spannung am Lautsprecherausgang misst. Wenn das nicht nahe null Volt ist, hat die Endstufe vermutlich ein paar defekte Transistoren und Widerstände. Ma B. schrieb: > Was mich jedoch wundert ist, > dass 2 SO-3 Transistoren direkt auf dem Metallgehäuse verschraubt sind. Vermutlich meinst du TO-3? Es gibt Schaltungen, da kann man sowas machen.
:
Bearbeitet durch User
Vielen Dank für die schnelle Antwort, ups ich meinte natürlich TO-3. Anbei die Bilder, habe gerade keine gute Kamera zu Hause, daher leider mit dem Smartphone... Die 2 TO-3 Transistoren sind: 40411.
Das sieht doch schon ganz gut aus. Ich hoffe, das du wenigstens ein Multimeter hast, denn das brauchst du jetzt. Hier haben wir das Design mit symmetrischer Betriebsspannung. Das heisst, du misst als allerestes, ob am Lautsprecherausgang etwa null Volt liegen. Wenn das der Fall ist, kannst du mal einen Lautsprecher anschliessen und mit dem nassen Finger an die Ader des blauen abgeschirmten Kabels tatschen (keine Angst, da ist wirklich nichts böses drauf). Wenns aus dem Speaker brummt, ist die Endstufe in Ordnung und die Vorstufe ist putt. Wenns nicht brummt, dreh mal den Master ein wenig auf und probier nochmal. Wenns immer noch nichts brummt (wenigstens leise), dann ist die Endstufe putt oder sie bekommt keine Versorgung. Versorgung: An den beiden dicken Elkos, die da aufs Chassis geschraubt sind, sollten etwa 35-40V liegen. Wenn du deren Leitungen verfolgst (blau und rot), gehen die in Richtung der beiden 40411 (NPN, 90V, 30A). Vorsicht, keine Kurzschlüsse beim Messen bauen. Wenn da an der Endstufe die Spannungen fehlen, untersuche mal, ob da Sicherungen für eingebaut sind. Mach das erstmal. Das Prinzip der Endstufe ist in groben Zügen sowas hier: http://sound.westhost.com/project12a.htm Die Speisung bei Elliot ist asymetrisch, aber das Prinzip ist deiner Endstufe sehr ähnlich. Deine Endstufe wird halt mit etwa +/- 35V gespeist, gemessen gegen Masse.
:
Bearbeitet durch User
Mittlerweile habe ich auch die Ausgänge mal getestet mittels Oszilloskop. Da liegt nur was mit etwa 50Hz und Amplitude in einer Größenordnung 1 ... 25 mV an. Also eher Netzbrummen. Auch die Basis--Emitterspannung der beiden Endstufentransistoren ist wie das Ausgangssignal. Wie kann ich am besten prüfen, ob es wirlich die Transistoren sind oder die Beschaltung von denselben? Ich habe auch schonmal geschaut, die sind nicht mehr groß verfügbar (ebay über 12 € pro Stück) Da schau ich dann ggf. nochmal um die Ecke im Laden, ob ich da nicht was auftreiben kann..
Ma B. schrieb: > Da schau ich dann ggf. nochmal um die Ecke im Laden, ob ich > da nicht was auftreiben kann. So kritisch ist das nicht. Von der Leistung kommmt BD249C schon ganz gut hin, das einzige, was hier anders ist, ist das Gehäuse, das man aber mit umbiegen der Beinchen B und E 'To-3 kompatibel' machen kann. (wobei GE sagt, der Transistor hat ein TO-204AA Gehäuse). http://www.interfacebus.com/semiconductor-transistor-packages-TO-204.html Ausserdem faselt GE irgendwas von Rbe = 100 Ohm, möglicherweise haben die Transistoren einen 100 Ohm Widerstand intern von Basis nach Emitter - gut, den könnte man ja extern addieren.
Also nach deiner Beschreibung fpr die Fehlersuche scheint die Endstufe tot zu sein. Wenn ich das blaue Kabel anpacke kommt es weder zum brummen, noch zum knacksen. An den Kondensatoren bekomme ich nichts angezeigt auf dem Oszi, was in die Größenordnung kommt. Das ist auch alles in der Größenordnung von Netzbrummen. Die Sicherungen habe ich bereites alle geprüft. Die haben Durchgang.
Ma B. schrieb: > An den Kondensatoren bekomme ich nichts angezeigt auf dem Oszi, was in > die Größenordnung kommt. Nimm mal ein Multimeter, denn es kommt mir so vor, als hättest du das Oszi evtl. auf AC-Kopplung statt auf DC. Wenn da keine 35-40V DC auf den Elkos liegen, bist du eigentlich schon fertig - entweder kommt aus dem Trafo nichts raus, der Gleichrichter ist putt oder die Sicherungsfassungen sind vergriesnaddelt.
Mein Multimeter sagt jeweils 42,5V über den Kondensatoren DC. Das Osziloskop war auch auf DC gekoppelt, warum auch immer da nichts kam.. Danke für die Mühen!
Dann taste dich jetzt weiter vor, wie oben beschrieben. Spannung am Lautsprecher, usw. Wenn du zwischen Basis und Emitter aller (Silizium-) Transistoren etwa 0,6V - 0,7 V misst, kannst du davon ausgehen, das sie OK sind und arbeiten. Abweichungen davon sind höchst verdächtig und kommen in analogen Schaltungen wie dieser Endstufe nicht vor.
:
Bearbeitet durch User
Auf der Potiplatine (Vorstufe) ist nochmal ein Netzteil, da müssen an den großen Elkos auch jeweils Spannungen anliegen.
Also ich messe an den beiden Leistungstransistoren 0,3 bzw. 0,45 Volt, die anderen habe ich noch nicht gemessen, denn eigentlich wird das ja soweit ich weiß durch den Arbeitspunkt eingestellt. Das eigentlich zu verstärkende Nutzsignal sollte ja dann aufaddiert werden und dann verstärkt werden oder? Kann ich dadurch von kaputten Endstufentransistoren ausgehen oder sollte ich noch weiter rückwärts die Schaltung prüfen? edit: an der Vorstufe, wie _ vorschlug: je etwa 22 V über den Kondensatoren..
Ma B. schrieb: > Kann ich dadurch von kaputten Endstufentransistoren ausgehen oder sollte > ich noch weiter rückwärts die Schaltung prüfen? Nö und ja. Kann ja sein, das die Endtransistoren nicht mehr richtig angesteuert werden. Defekte Transistoren gehen entweder auf Kurzschluss (meistens) oder auf offene BE Strecke (selten).
Aber wovon kann ich dann ausgehen? Die Transistoren, die ich nicht bezeichnen kann, wie anfangs beschrieben in einem Metallgehäuse größer als TO-18, ist da die Fahne auch üblicherweise für den Emitter? ist die Basis von oben dann gegen den Uhrzeigesinn der pin?
Ma B. schrieb: > ist die > Basis von oben dann gegen den Uhrzeigesinn der pin? Sach mal, du hast doch einen Internet Anschluss - da googlest du jetzt mal nach den Transistoren und schaust dir die Datenblätter an.
Ich frage, weil ich bei dem Gehäuse und unbekanntem Transistor nicht weiß, wo was liegt. Selbst das Gehäuse ist mir fremd. Ich finde, dass du sehr hilfsbereit bist, aber dann nenne mir doch bitte das potentielle Gehäuse, wo ich nach suche, denn ohne die Angabe komme ich wohl echt kaum weiter. Ich kann nachvollziehen, dass es vielleicht nach Anfänger und vermeidbaren Fragen klingt. Aber: Wie soll man ohne Praxis und ggf. Hilfestellung klarkommen? Also dass ich mich in Thematiken einlesen muss ist mir bewusst. Das tu' ich tagtäglich. Lediglich ist dieses Einlesen auf der universitären Seite sowas von ohne praxisbezug. Leider habe ich sonst keinen, der mir hierbei helfen kann. Kannst du mir bitte auch hierbei weiterhelfen?
Ma B. schrieb: > und unbekanntem Transistor Also ich kann auf deinem Fotos nicht lesen, was auf den Treibertransistoren steht, aber du kannst das doch. Das tippst du dann in die Suchmaschine deiner Wahl... Im Allgemeinen ist bei TO-18 der Emitter an der Fahne, und dann mit der Uhr ( von unten gesehen) Basis und Kollektor: http://www.interfacebus.com/semiconductor-transistor-packages-TO-18.html Uups, schon wieder das Internet...
:
Bearbeitet durch User
Danke für den Tipp mit der Reihenfolge. Leider steht auf den betreffenden Transistoren nichts drauf/seitlich, so dass ich keine Ahnung habe, welche es sind. Wie auch eingangs formuliert. Morgen werde ich die anderen überprüfen. Danke schonmal
Die Trantoren auf dem Kühlblechen dürften TO5 bzw. TO39 Gehäuse haben. Am Fähnchen ist bei sehr vielen Typen der Emitter und der Kollektor liegt fast immer auch am Gehäuse.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.