Forum: Platinen Kicad: Zwei Platinen in einem Projekt


von Ätzer (Gast)


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Hallo,

ich habe ein bestehendes KiCAD-Projekt mit genau einem Schaltplan. Jetzt 
soll, aufgrund einer Gehäuseänderung, die Platine aufgeteilt werden, und 
zwar in eine Hauptplatine und eine Platine mit Steckverbindungen zur 
Außenwelt. Die Platine mit den Steckverbindungen soll mittels Stift- und 
Buchsenleiste mit der Hauptplatine verbunden werden. Dies hat außerdem 
den Vorteil, dass diese Platine für spätere Projekte ebenfalls verwendet 
werden kann. Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich keinen Ansatz 
finde, wie diese Aufgabe geschickterweise zu lösen ist. Am liebsten wäre 
mir in meinem Projekt eine logische Verbindung der einzelnen Anschlüsse 
der Stift- bzw. Buchsenleiste, aber so, dass ich diese später getrennt 
routen kann und entsprechend zwei Gerberfiles erhalte. Ich möchte dafür 
wenn es denn geht, kein zweites Projekt anlegen.

von Jay (Gast)


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Ein kurzer Zug durch die Gemeinde (Google) sagt, ja, geht mit 
Einschränkungen.

Entweder man erzeugt formal ein Platinen-File in einem Projekt. In die 
Datei zeichnet man beide Teile, mechanisch (ab)getrennt, oder man 
schiebt ein weiteres, separat erzeugtes, leeres .kicad_pcb File in das 
Projekt, das man dann für die zweite Platine benutzt. In letzterem Fall 
kämpft man mit der Netlist.

von Ätzer (Gast)


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Danke für die Antwort. Ich fürchte, dass ich so nicht um ein separates 
Projekt herumkommen werde. Immerhin brauche ich eine zuverlässig 
funktionierende und nachvollziehbare Lösung. Falls doch noch jemand 
einen Trick kennen sollte, gerne her damit!

von Sepp aus Hintertupfing (Gast)


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Ätzer schrieb:
> Jetzt
> soll, aufgrund einer Gehäuseänderung, die Platine aufgeteilt werden, und
> zwar in eine Hauptplatine und eine Platine mit Steckverbindungen zur
> Außenwelt. Die Platine mit den Steckverbindungen soll mittels Stift- und
> Buchsenleiste mit der Hauptplatine verbunden werden.

Wo liegt das Problem ?

Vorgehensweise:

Genau so wie hinter her die zwei Teilplatinen getrennt sind
muss auch der Schaltplan getrennt sein.
die 2 Schaltpläne sind dann über die Steckverbinder  verbunden.

Aufpassen muss man bei der Bezeichnung von GND und VCC.
Sonst bleiben 2 Luftlinien übrig die aber weiter nicht stören.
der ECR lasst sich gut aus tricksen. (siehe  SCH-Bild)

Bei der Platzierung sind dann halt 2 Platinenumrisse zu zeichnen.

That's it.

Wo es Probleme gibt ist die 3d Darstellung.
KiCad kann das noch nicht auseinander halten.
Der work around ist in den Bildern dargestellt.

von Ätzer (Gast)


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Ich habe nun zwei getrennte Projekte erzeugt. So habe ich eine saubere 
Trennung zwischen den Komponenten. Für mich ist das in diesem Fall 
weniger Arbeit, zumal ich die Platine mit den Buchsen direkt für andere 
Projekte wiederverwenden kann. Danke nochmal für die Antworten.

von Strubi (Gast)


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Moin,

auch wenn das Problem schon gelöst ist, ein paar Tips:

1) Hierarchische Sheets anlegen und am besten die 100er-Annotation (per 
Sheet) nutzen. Wenn du schon ein Projekt hast, wird's mit der 
Back-Annotation etwas ekliger, da muss man dann ein Python-Script 
nutzen.
2) Betr. Leitungen aufsplitten und Steckverbinder einfügen. Dasselbe 
musst du mit GND und Power machen, damit der DRC dann nicht meckert.
3) In pcbnew die Outline auf zwei Platinen aufteilen. Die meisten 
Hersteller kommen damit klar. Sonst braucht's halt etwas 
Nachbearbeitung.

Für die volle korrekte 3D-Darstellung wird's leider komplizierter: Das 
WRL aus pcbnew ausgeben, mit Blender alle WRL-Objekte per "join" in eins 
mergen, Nullpunkt korrekt setzen und als WRL (oder x3d) re-exportieren. 
Dann kann man das komplette Modell der Aufsteckplatine dem verbindenden 
Stecker auf der Basisplatine hinzufügen.

Grüsse,

- Strubi

von Sepp aus Hintertupfing (Gast)


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Strubi schrieb:
> 1) Hierarchische Sheets anlegen und am besten die 100er-Annotation (per
> Sheet) nutzen. Wenn du schon ein Projekt hast, wird's mit der
> Back-Annotation etwas ekliger, da muss man dann ein Python-Script
> nutzen.
> 2) Betr. Leitungen aufsplitten und Steckverbinder einfügen. Dasselbe
> musst du mit GND und Power machen, damit der DRC dann nicht meckert.
> 3) In pcbnew die Outline auf zwei Platinen aufteilen. Die meisten
> Hersteller kommen damit klar. Sonst braucht's halt etwas
> Nachbearbeitung.

Ich hoffe nicht du hast bei mir abgeschrieben ;-)

Für die volle korrekte 3D-Darstellung wird's leider komplizierter: Das
WRL aus pcbnew ausgeben, mit Blender alle WRL-Objekte per "join" in eins
mergen, Nullpunkt korrekt setzen und als WRL (oder x3d) re-exportieren.
Dann kann man das komplette Modell der Aufsteckplatine dem verbindenden
Stecker auf der Basisplatine hinzufügen.

Das hier würde mich schon genauer interessieren !
Bleiben die Farben erhalten ?
Kannst du mal eine Beispiel hier vorstellen (Bilder)  - Danke.

von Strubi (Gast)


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Moin,

>
> Ich hoffe nicht du hast bei mir abgeschrieben ;-)
>

Nö. Liest es sich so? Ich gehe mal davon aus, dass das schon einige 
ausprobiert haben.

> Für die volle korrekte 3D-Darstellung wird's leider komplizierter: Das
> WRL aus pcbnew ausgeben, mit Blender alle WRL-Objekte per "join" in eins
> mergen, Nullpunkt korrekt setzen und als WRL (oder x3d) re-exportieren.
> Dann kann man das komplette Modell der Aufsteckplatine dem verbindenden
> Stecker auf der Basisplatine hinzufügen.
>
> Das hier würde mich schon genauer interessieren !
> Bleiben die Farben erhalten ?
> Kannst du mal eine Beispiel hier vorstellen (Bilder)  - Danke.

Die Farben bleiben erhalten, nur nicht, wenn du nach x3d exportierst, 
warum, habe ich noch nicht untersucht. Die Bilder würden dir nicht viel 
bringen. Die Aufsteckplatine wird natürlich dann nicht mehr so schön in 
kicad gerendert, die Textureninfos verfliegen beim Re-Import.
Man muss sich mit dem Konzept des Ursprungs bei Blender etwas auskennen, 
das ist schlussendlich die grösste Arbeit, damit man nicht ewig mit 
Offset und Rotation rumfuddeln muss. Am besten setzt man den Ursprung 
auf Pin1 oder den Schwerpunkt eines Polygonzugs. Auch kann Blender beim 
"Join" die Skalierung verdrehen, und solche Spässe (dafür gibts aber 
Alt-S..).
Einfach mal ausprobieren. Viel Erfolg,

- Strubi

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