Forum: PC Hard- und Software Adapter USB-SATA/IDE, mit denen man Windows-Laufwerksbuchstaben erhält?


von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Ich verwende IDE- und SATA-SSDs mit dem RBF-Dateisystem vom Microsys 
OS-9 und dazu gibt es auch Programme um von einem Windows-Recher darauf 
zuzugreifen (os9dir.exe etc.).
Das Problem dabei ist dass die Zugriffe über einen Laufwerksbuchstaben 
gehen, aber das funktioniert nicht über die bisher getesteten Adapter 
USB - IDE/SATA und auch nicht über einen eSATA-Anschluss.
Es funktioniert wenn die RBF-Partition (erste und einzige Partition im 
MBR) auf einem USB-Stick liegt, aber dafür müsste ich auf Stick klonen 
und später zurück klonen, was lange dauert bei typischerweise 120 GB.

Deshalb suche ich Adapter USB - IDE/SATA, mit denen man unter Windows 
einen Laufwerksbuchstaben bekommt. Welche Adapter können das?

Ein Fachmann meinte dazu das der Datenträger als Wechseldatenträger 
erkannt werden müssen vom Windows, aber damit müssten ja alle 
USB-Adapter Laufwerksbuchstaben für die RBF-Partition vergeben, oder?

von bluppdidupp (Gast)


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Die Laufwerksbuchstaben vergibt der Treiber des entsprechenden 
Dateisystems.
Die Standard Windows-Treiber für NTFS, FAT32, etc. vergeben sowohl bei 
Wechseldatenträgern als auch auch bei "Fixed Drives" 
Laufwerksbuchstaben.
Der einzige Unterschied ist, dass sich "Fixed" Drives nicht "Auswerfen" 
lassen und bei "Removable Drives" standardmäßig der Schreibcache 
deaktiviert ist.

Ob Fixed oder Removable wird in der Regel per INQUIRY-Command (SCSI) vom 
Treiber für das USB Mass-Storage Protocol ermittelt, das liefert einen 
Block mit dem "RMB" (Removable Media Bit) zurück.
Der Dateisystem-Treiber (der quasi noch darunter hängt) kann theoretisch 
entscheiden, ob er das irgendwie berücksichtigt oder nicht.

Die einen USB-Adapter geben RMB=1 zurück, die anderen RMB=0 - Das ist 
leider praktisch nie in den Artikelbeschreibungen zu finden und da hilft 
nur gut Glück. Ich würde wetten das die meisten Adapter sich als Fixed 
Drive ausgeben, damit Windows den Schreibcache aktiviert.
Auf USB-Sticks trifft das allerdings auch zu, da ist auch bei einigen 
RMB=0 gesetzt, bei anderen wiederum RMB=1

von Frank W. (Firma: DB1FW) (frankw) Benutzerseite


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Verrätst du mir wo man OS-9dir.exe findet.
Ich hab noch alte Disketten und ne Festplatte vom Gwk C't 68000 mit OS9.
Würde gerne mal wieder drauf schauen und sehen was ich damals so 
programmiert habe.
Merci

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rolf F. schrieb:
> Microsys OS-9

Meinst Du Microware?

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> Microsys OS-9
>
> Meinst Du Microware?

Ja. Also die Firma ist Microsys, das Produkt Microware® OS-9 (RTOS).

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Frank W. schrieb:
> Verrätst du mir wo man OS-9dir.exe findet.
> Ich hab noch alte Disketten und ne Festplatte vom Gwk C't 68000 mit OS9.
> Würde gerne mal wieder drauf schauen und sehen was ich damals so
> programmiert habe.
> Merci

Ich habe das von Installations-CDs und von ftp://www.microsys.de/OS-9/ 
(mit User-Namen und Passwort).
Aber das 68000er verwendet ein ganz anderes Dateisystem als das X86er.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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bluppdidupp schrieb:
> Die Laufwerksbuchstaben vergibt der Treiber des entsprechenden
> Dateisystems.

Das Problem ist das es zu dem RBF-Dateisystem keinen Windows-Treiber 
gibt, nur diese Tools, die über den Laufwerksbuchstaben arbeiten.


> Ob Fixed oder Removable wird in der Regel per INQUIRY-Command (SCSI) vom
> Treiber für das USB Mass-Storage Protocol ermittelt, das liefert einen
> Block mit dem "RMB" (Removable Media Bit) zurück.

Wie findet man das mit wenig Aufwand heraus, also ob ein konkreter 
Adapter das RMB setzt oder nicht setzt?

Weil ich zu den SSDs mit RBF keinen Laufwerksbuchstaben bekomme, kann 
ich nicht nach "Auswerfen" sehen.

: Bearbeitet durch User
von bluppdidupp (Gast)


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>Das Problem ist das es zu dem RBF-Dateisystem keinen Windows-Treiber
>gibt, nur diese Tools, die über den Laufwerksbuchstaben arbeiten.
Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich 
kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit 
denen Windows auch was anfangen kann?
Oder wird dieses RBF-Dateisystem über ein anderes getunnelt oder so und 
Windows selbst sieht z.B. ein FAT32-Dateisystem oder so?
http://techtitbits.com/2010/03/how-to-change-drive-letters-in-windows/

>Wie findet man das mit wenig Aufwand heraus, also ob ein konkreter
>Adapter das RMB setzt oder nicht setzt?
In der Datenträgerverwaltung oder in den Geräteeigenschaften (unter 
Volume) im Gerätemanager taucht bei gesetztem RMB-Flag unter "Type" 
meist "Removable" auf (im deutschen vermutlich "Wechseldatenträger" oder 
ähnlich)

von bluppdidupp (Gast)


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>Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich
>kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit
>denen Windows auch was anfangen kann?
...hmm, ich habs mal kurz mit einer ext4-formatierten Platte an nem 
USB-Adapter ausprobiert: Über die Datenträgerverwaltung klappts nicht, 
aber manuell über diskpart kann man scheinbar beliebigen Dateisystemen 
Laufwerksbuchstaben zuweisen:
http://www.howtogeek.com/197296/how-to-use-the-diskpart-utility-to-assign-and-remove-drive-letters/

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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bluppdidupp schrieb:
>>Das Problem ist das es zu dem RBF-Dateisystem keinen Windows-Treiber
>>gibt, nur diese Tools, die über den Laufwerksbuchstaben arbeiten.
> Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich
> kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit
> denen Windows auch was anfangen kann?

Nein, deshalb findet man die erste Floppy bei A, egal was drauf ist.

von Peter II (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> bluppdidupp schrieb:
>>>Das Problem ist das es zu dem RBF-Dateisystem keinen Windows-Treiber
>>>gibt, nur diese Tools, die über den Laufwerksbuchstaben arbeiten.
>> Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich
>> kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit
>> denen Windows auch was anfangen kann?
>
> Nein, deshalb findet man die erste Floppy bei A, egal was drauf ist.

naja, ein Floppy kann auch nicht mehre Buchstaben haben. Festplatten 
können aber mehre Partitionen haben. (oder auch keine, dann gibt es auch 
kein Buchstaben)

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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bluppdidupp schrieb:
>>Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich
>>kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit
>>denen Windows auch was anfangen kann?
> ...hmm, ich habs mal kurz mit einer ext4-formatierten Platte an nem
> USB-Adapter ausprobiert: Über die Datenträgerverwaltung klappts nicht,
> aber manuell über diskpart kann man scheinbar beliebigen Dateisystemen
> Laufwerksbuchstaben zuweisen:
> 
http://www.howtogeek.com/197296/how-to-use-the-diskpart-utility-to-assign-and-remove-drive-letters/

Da ist beschrieben wie man den Laufwerksbuchstaben ändern kann.
Wenn man keinen hat, hilft das kein bischen.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Peter II schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> bluppdidupp schrieb:
>>>>Das Problem ist das es zu dem RBF-Dateisystem keinen Windows-Treiber
>>>>gibt, nur diese Tools, die über den Laufwerksbuchstaben arbeiten.
>>> Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich
>>> kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit
>>> denen Windows auch was anfangen kann?
>>
>> Nein, deshalb findet man die erste Floppy bei A, egal was drauf ist.
>
> naja, ein Floppy kann auch nicht mehre Buchstaben haben.

Doch, auch Floppies kann man partitionieren.
Und HDDs kann man auch im Superfloppy-Format verwenden. Das mache ich 
für Backups so.

von Peter II (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Doch, auch Floppies kann man partitionieren.

Und funktionieren sie dann noch unter Windows? (vermutlich nicht)

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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bluppdidupp schrieb:
>>Hmm, da frage ich mich wie das überhaupt funktionieren kann? Eigentlich
>>kann man doch nur Laufwerksbuchstaben für Dateisysteme vergeben, mit
>>denen Windows auch was anfangen kann?
> ...hmm, ich habs mal kurz mit einer ext4-formatierten Platte an nem
> USB-Adapter ausprobiert: Über die Datenträgerverwaltung klappts nicht,
> aber manuell über diskpart kann man scheinbar beliebigen Dateisystemen
> Laufwerksbuchstaben zuweisen:
> 
http://www.howtogeek.com/197296/how-to-use-the-diskpart-utility-to-assign-and-remove-drive-letters/

Also das diskpart zeigt mir zwar den Datenträger, aber dazu kein Volume, 
obwohl die Partitionen auch in der Datenträgerverwaltung angezeigt 
werden.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Peter II schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> Doch, auch Floppies kann man partitionieren.
>
> Und funktionieren sie dann noch unter Windows? (vermutlich nicht)

Bei Windows-Wechseldatenträger funktioniert das halb: Die erste 
Partition wird gefunden, der Rest ignoriert.
Bei Linux ist das egal.
Zudem ist es so das heutzutage fast alle Datenträger Wechseldatenträger 
sind, denn SATA ist für Hot Swap spezifiziert. Auch alte SATA-HDDs kann 
man ziehen/stecken wie man möchte. Aber beim Windows werden die trotzdem 
nicht als Wechseldatenträgr angezeigt.

von Peter II (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Auch alte SATA-HDDs kann
> man ziehen/stecken wie man möchte. Aber beim Windows werden die trotzdem
> nicht als Wechseldatenträgr angezeigt.

das liegt am Bios, das meldet welchen SATA-Port ein Wechseldatenträger 
ist. Dann arbeitet Windows auch mit einem andere Cache verhalten, damit 
keine Daten verloren gehen, wenn man es abzieht.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Frank W. schrieb:
> Verrätst du mir wo man OS-9dir.exe findet.
> Ich hab noch alte Disketten und ne Festplatte vom Gwk C't 68000 mit OS9.
> Würde gerne mal wieder drauf schauen und sehen was ich damals so
> programmiert habe.
> Merci

Da bräuchtest Du wohl Os9max:

Read, Write, Format, Backup, Restore, Clone and Defragment
OS-9/OS-9000 68k/ARM/PPC Disk on PC
OS9MAX64HD OS-9 Hard Disk & ATA Cards
Euro 899.- | 3 Year 1 PC License
In case you will need to use the software on more than one PC, you can 
order a dongle option instead of a license file at Euro 399.-

Daneben findet man online eine os9max.zip, in der wohl eine ältere 
Version von dem Programm ist.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Peter II schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> Auch alte SATA-HDDs kann
>> man ziehen/stecken wie man möchte. Aber beim Windows werden die trotzdem
>> nicht als Wechseldatenträgr angezeigt.
>
> das liegt am Bios, das meldet welchen SATA-Port ein Wechseldatenträger
> ist. Dann arbeitet Windows auch mit einem andere Cache verhalten, damit
> keine Daten verloren gehen, wenn man es abzieht.

Das Cache-Verhalten kann man unter Datenträger-Eigenschaften einstellen.
Bei den Raids und JBODs, die ich zusammengestellt hatte in einer großen 
Firma, wurden auch onboard-Buchsen auf dem Mainboard verwendet, an denen 
auch die Systemplatte hing. Da wurde nie unterschieden zwischen 
verschiedenen Arten von SATA- oder SAS-Ports.
Und die Slotbleche mit eSATA oder eSATApd, also für Wechselplatten, 
werden auch auf die onboard-Buchsen gesteckt; dafür hat man die ja.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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bluppdidupp schrieb:
> Die einen USB-Adapter geben RMB=1 zurück, die anderen RMB=0 - Das ist
> leider praktisch nie in den Artikelbeschreibungen zu finden und da hilft
> nur gut Glück. Ich würde wetten das die meisten Adapter sich als Fixed
> Drive ausgeben, damit Windows den Schreibcache aktiviert.

Ja, ich habe das gefunden, unter

Gerätemanager - Laufwerke - Eigenschaften - Volumes +Aktualisieren - 
Typ: Basis/Wechselmedium

Und der USB-Adapter von Digitus, Digitus DA70200 Rev. 1.0, ist als Basis 
eingetragen, deshalb nicht brauchbar.

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