Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mosfet gesucht - Bitte um Hilfe bei der Suche


von Steffen S. (obelix76)


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Hallo,

ich benötige mal die geballte Fachkompetenz des Forums. Ich suche nach 
einem Mosfet. Am besten umreiße ich mal kurz was gemacht werden soll:

Ich will eine Power-LED (24V/500mA max) mittels eines ESP8266 per PWM 
dimmen. Der ESP kann aber leider nur 3V3. Damit fällt der hier noch zu 5 
Stück rumflatternde IRLZ44N leider raus, oder?
Weiterhin soll der Mosfet nach Möglichkeit noch "normal" lötbar sein, da 
ich SMD nicht gut verarbeiten kann (SMD auf Lochraster löten ist 
...doof). Zudem wäre der Faktor "halbwegs preiswert" auch noch zu 
beachten. ;)

Nach dem, was ich bis jetzt so gelesen habe, sind ja die "interessanten" 
Werte zur Auswahl eines Mosfet die UGS(th) Spannung, ab der er gerade so 
leitet und dann die RDSon. Logischerweise natürlich auch die VDSS und 
der ID.

Ich hab jetzt - was UGS(th) und RDSon angeht - es so verstanden: als 
Faustformel wird 2*UGS(th) benötigt, um den Mosfet voll durchzusteuern, 
oder aber wenn die Spannung am Gate größer ist als RDSon. Liege ich 
damit richtig?

Nach der (sicherlich nicht abschließenden ;)) Liste hier bei uc.net habe 
ich aber keinen "passenden" Mosfet gefunden. Am ehesten passen würde 
vielleicht der IRL3803, wobei da allerdings erst ein RDSon für 4,5V im 
Datenblatt steht. Heißt, bei 3V3 geht der noch nicht komplett auf, ich 
habe zu viel Verlust und er "verbrät" sinnloserweise etliches und 
arbeitet als Heizung?

Lange Vorrede - daher noch mal kurz formulierte Frage: Welchen Typ 
würdet ihr mir für mein Projekt empfehlen und wo könnte ich - wenn ich 
wieder mal was brauche - halbwegs kompakt verschiedenste Listen nach 
meinen Parametern durchgrasen?

Vielen Dank schon mal vorab!

: Verschoben durch User
von Mick (Gast)


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Hallo Steffen

Mit deiner Faustformel liegst du nicht falsch - im genügend mit 
einrechnen.
Mouser bietet unserer Meinung nach eine sehr gute Komponentensuche.
Hier auf die Schnelle mal das Resultat, das dich evtl. interessieren 
könnte: 
http://www.mouser.de/Semiconductors/Discrete-Semiconductors/Transistors/MOSFET/_/N-ax1sf?P=1z0z63xZ1yzxnagZ1z0y3zrZ1yw78il&Ns=Pricing|0

Viele Grüsse

von Clemens L. (c_l)


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Steffen S. schrieb:
> Weiterhin soll der Mosfet nach Möglichkeit noch "normal" lötbar sein, da
> ich SMD nicht gut verarbeiten kann

Heutzutage sind praktisch alle kleinen FETs SMD. Du solltest dir 
überlegen, ob du irgendwie (Dead Bug, Breakout-Board) SOT-23 benutzen 
könntest.

> als Faustformel wird 2*UGS(th) benötigt, um den Mosfet voll
> durchzusteuern

Das ist nur eine Faustformel. In der Kurve RDS(on) gegen VGS solltest du 
rechts von dem "Knie" sein.

Und da diese Kurve nur typische Werte darstellt, musst du darauf achten, 
dass RDS(on) für deine gewünschte Schwellenspannung spezifiziert ist.

> ... IRL3803, wobei da allerdings erst ein RDSon für 4,5V im
> Datenblatt steht. Heißt, bei 3V3 geht der noch nicht komplett auf

Es könnte sein, dass RDS(on) für dein Anwendung klein genug ist. Aber du 
weisst es halt nicht.

> Welchen Typ würdet ihr mir für mein Projekt empfehlen

Wenn ich mal bei Digikey suche, bleibt nur noch der TN0702 übrig.

von Christoph (gizmo)


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Auf die schnelle würde mir der IRF3708 im TO220 einfallen, der steuert 
mit 3V schon sehr gut durch, ist allerdings hoffnunglos 
überdimensioniert.
http://www.reichelt.de/IRF-3708/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=90229&artnr=IRF+3708&SEARCH=irf3708

Suchen kannst du z.B. bei Digikey 
http://www.digikey.de/product-search/de/discrete-semiconductor-products/fets-single/1376381?k=mosfet

Unter FET-Merkmal kannst du nach den Logikpegeln filtern (trotzdem im 
Datenblatt nachsehen)

von Enno (Gast)


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Hallo,
ich hätte zwei Lösungen für Dich:

1. Nimm statt des MOSFET einen Transistor mit geringer 
Sättigungsspannung (ca. 0,3V), den kannst Du mit 3,3V leicht in die 
Sättigung bringen und hast eine moderate Verlustleistung.

2. Nimm mittels eines Transistors eine Pegelwandlung auf 24V vor, die ja 
auch vorhanden ist. Damit kannst Du so ziemlich jeden MOSFET ansteuern.

von Steffen S. (obelix76)


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hallo,

danke erstmal für die Rückmeldungen (und sorry an die Mods, daß es 
verschoben werden mußte. Ich war mir echt nicht sicher, wohin nun - da 
sowohl uC als auch Leistungselektronik involviert ist...)

Ich denke, imt den hier in den Antworten aufgezeigten Bauteilen sollte 
ich was hingestrickt bekommen.

Die Idee von Enno, mit nem Transistor auf 24V eine Pegelwandlung zu 
machen und dann den Mosfet zu steuern ist mir an sich nen Tacken zu 
"groß". Wollte eigentlich auf einen Treiber für den Treiber verzichten. 
Ist aber definitiv noch eine Möglichkeit die ich mir für später merken 
werde, wenn man wieder mal so was verrücktes zu steuern hat. (sofern 
mich meine Synapsen im Hirn bis dahin nicht im Stich gelassen haben und 
ich die Idee schon wieder vergessen habe :D)

Und Christoph: Überdimensioniert ist das nicht, man arbeitet halt mit 
großen Reserven :D

Danke noch mal an alle - ihr habt mir gut weitergeholfen!

von Dennis K. (scarfaceno1)


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Also wenn ich mir Fig 1 vom IRLZ44N anschaue sollte der das auch können.

Bei VGS 3 Volt macht der doch schon gut 10A bei über 20V VDS...

Oder sehe ich das falsch?

von anmerkender (Gast)


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Dennis K. schrieb:
> Oder sehe ich das falsch?

Ja.

Typisch heißt nicht jedes Exemplar.

Dennis K. schrieb:
> Bei VGS 3 Volt macht der doch schon gut 10A bei über 20V VDS...

Seltsame Aussage bei über 200 Watt Heizenergie.

von Alain S. (Firma: REFAST GmbH) (alainstaub)


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Ich persönlich mag die BSP78 oder die grösseren BTS3046SD N-Kanal 
Mosfet's. Zudem sind diese noch Kurzschlussfest und mit 3.3V Logik 
ansteuerbar. Absolut kein Problem zum löten, auch wenn SMD.

Gruss
Alain

von fireheart (Gast)


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Da hab ich wieder mal dazugelernt. Ich hatte vor kurzem auch eine Menge 
COB-LEDs bei etwa 16V und 350mA über IRF530 (die billigsten, die der 
Reichelt hatte) gegen Masse geschaltet und das hat wunderbar 
funktioniert .... bei einem µC, der mit 5V lief.
Grade eben hab ich mir mal das Datenblatt des IRF530 angesehen und 
festgestellt, dass das Ding tatsächlich erst bei 4V zu leiten beginnt!

Andererseits frag ich mich, ob man nicht über einen "Spannungsteiler" 
gegen die +12V ein wenig pegel-shiften könnte ... es fehlt ja nicht mal 
ein Volt!

von Dennis K. (scarfaceno1)


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anmerkender schrieb:
> Dennis K. schrieb:
>> Oder sehe ich das falsch?
>
> Ja.
>
> Typisch heißt nicht jedes Exemplar.
>
> Dennis K. schrieb:
>> Bei VGS 3 Volt macht der doch schon gut 10A bei über 20V VDS...
>
> Seltsame Aussage bei über 200 Watt Heizenergie.

Ok, danke für´s Belehren.

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