Hallo, Ich muß einige rauhe Glasschnittkanten glattschleifen, sodaß sie wieder durchsichtig werden. Das Glas ist etwas dicker und diese Seitenkante ist später gut zu sehen. Die Glaser in meiner Umgebung haben alle rundweg abgelehnt (keine Maschinen, keine Zeit..) und nun will ich das selbst versuchen. Also: ab in den Baumarkt, Schleifpapier mit 40er/60/80er Körnung und drauf auf den Exzenterschleifer. Den dann am Tisch befestigt und ein Stück Probeglas naß geschliffen. (Mit Wassertropf über der Schleifebene). Das das länger dauert ist mir schon klar, aber daß ich alle 2min ein komplettes Blatt (20x10cm) blank kriege und wechseln muß ist mühselig und kostenintensiv: nach ca 1 Stunde und 20 Blatt war ein Anflug von Durchscheinen statt rauher Fläche zu erahnen - und das auf nur einer bearbeiteten Breite von 5 cm. Dabei habe ich noch 175 cm vor mir - ich denke ich muß etwa noch das dreifache an Papier dieser Stelle verballern - macht also 160 Stunden Arbeit, 2900 Blatt Schleifpapier (und vermutlich einen neuen Exzenterschleifer). Und vom Polieren mit feinerer Körnung habe ich noch nichtmal gesprochen. Ich nehme an, das das verwendete Schleifpapier etwa so optimal für meine Zwecke ist, wie ein Buttermesser beim Blechschneiden. Allerdings finde ich nirgends Schleifpapier/Schleifleinen, welches ich für Glas einsetzen kann. Hat jemand Ideen oder gar Erfahrungen? Ein Versuch mit fixiertem Winkelschleifer und Schruppscheibe geht gar nicht: an den Kanten brechen kleine Stückchen ab. Gruß Lobedan
B. Lobedan schrieb: > Die Glaser in meiner Umgebung haben alle rundweg abgelehnt Cool. Ein deutliches Zeichen, daß die allesamt keine Handwerker mehr sind, sondern bloss fertig zugeschnittene Scheiben auf Bestellung geliefert bekommen, um sie dann mit 3-fachem preisaufschlag an den dummen Kunden weiterzuverhökern, also bloss noch Betrüger. Bestellen kann man selber im Inetrnet, dann wird es schon an die Tür geliefert. Glas schleift sich problemlos mit Sandpapier, ein Bandschleifer und zunehmend feineres Sandpapier geht, aber achte darauf, daß das Glas beim Schleifen nicht zu heiss wird und dann springt. Dagegen KÖNNTE man nass schleifen aber das ist privat eher umständlich.
Mit nem Exzenterschleifer schleifst du immer über die kante, das beansprucht dein Schleifblatt, grade bei harten materialen, sehr, du reist mit der kannte Körner raus. Wenn du zugang zu nem bandschleifer hast probier es mal damit, natürlich mit der Bandrichtung über die lange Seite :) Damit wirds zwar auch sehr lange dauern, aber dein Bandverbrauch sollte sich deutlich geringer halten.
also unser Glasmeister hat die Kanten mit 800er Sandpapier bearbeitet, also es funktioniert, immer feiner werden, Bandschleifer war ein guter Hinweis. B. Lobedan schrieb: > 40er/60/80er Körnung scheint mir zu grob
Wenn es mit Schleifpapier wirklich nicht gehen sollte, könnte man ev. auch einen Schleifstein für Messer nehmen. Ist wasserbeständig und die Körner falen nicht so leicht raus. Schleifscheibe von Schleifmaschinen haben sonst auch gröbere Körnung, wenn viel weg muss.
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Hatte mir zu einem ähnlichen Zweck aus der Glasbläserei bei uns in der Uni mal Schleifpapier besorgt (schenken alsse). Das war auf jeden Fall was Spezielles, ich glaube sogar Diamantschleifpapier. Keine Ahnung was sowas auf dem freien Markt kostet. Das hat zumindest gut funktioniert und hat auch lange gehalten.
Zum Polieren von beispielsweise Lichtleiterstecker verwendet man Lappfolien. Da bekommt man auch Glas poliert. Da der Stecker aber klein ist und schon "ewig" dauert wird eine größere Fläche wohl zur Lebensaufgabe. In einigen Glasbetrieben werden Kanten angefackelt und damit geschmolzen. So werden diese leicht rund, man kann sich nicht mehr schneiden und die Rillen vom Schleifen/Trennen verschwinden auch.
B. Lobedan schrieb: > Also: ab in den Baumarkt, Meine persönliche Erfahrung mit Schleifpapier aus den Baumärkten: Schrott, einfach nur Schrott! Such Dir ein Internet-Shop der Schleifmaterialen von "echten" Marken (z.B. 3M) vertreibt, wie sie auch in Industrie und Gewerbe benutzt werden. Um das Zeug von "Lux", "Wolfcraft", "Craftomat" etc. einen weiten Bogen machen. Die Unterschiede sind gigantisch!
Frag doch mal bei einem Steinmetz bzw einem der Natursteine und Fenstersimse vertreibt nach. Die müssen auch schon mal Granit anfasen und polieren. ichbin
@glasklar: genau sowas suche ich. Wenigstens ein Herstellername, eine Produktbezeichnung oder gar ein Anbieter. Alles was ich bislang als Suchergebnisse bekam waren größtenteils Autopolituren, Handschleifmittel (zum Abschleifen von lackieren Rahmen von GLASfenstern) und ähnlich sinnfernes Zeugs. @Leidgeplagter: Auch eine Idee: http://3mpro.3mdeutschland.de/schleifbaender/ Aber welches nehm ich nun... einfach mal auf Produktdetails geklickt und... Jetzt weiß ich, wo Baumärkte dieses geballte Nichtwissen herhaben. Kostprobe gefällig?: "Vorteile Geringe Staubbelastung für Werkstück und Maschine Hervorragende Abtragsraten Hohe Schnittleistung Hohe Schärfe Kein Kornausbruch Ruhiger Lauf Verbesserte Oberflächenqualität Verhindert verfrühtes Zusetzen Produktnutzen Ausgezeichnete Handhabung Bessere Produktivität (Als was?) Höhere Produktionsleistung (verglichen womit?!) Kostensparend (Nö! Ich muß das Zeug erstmal kaufen. Worauf bezieht ihr euch?) Langlebigkeit Sauberes Arbeitsumfeld Eigenschaften Aluminiumoxid Schleifkorn mit halboffener Streuung F-Papier Vollkunstharzbindung “Dust-Control“ statisch staubkontrollierend" Also Vileda bietet seine Scheuerlappen bestimmt fast mit den gleichen Argumenten an. Hallo 3M! Sagt mal stellt ihr das Zeug wirklich selbst her oder lest ihr nur das Werbeprospekt eures Vorlieferers? Wie wärs mal mit ein paar "Produktdetails"? (Daß 3M auch anders kann, sieht man im z.b. Bereich Werbefolien). Aber das scheint immer mehr in Mode zu kommen, daß hinter Produktdetails keine klaren technischen Daten, sondern leere Worthülsen stehen. Aber ich schweife ab. Da ja schon die Profi-Anbieter zu inkompetent für eine brauchbare Angabe sind, worauf sollte ich denn (neben Gewebe-Untergrund und Härte Z) achten? Welches Schleifmittel wäre denn am geeignetsten? @ichbin: Das ist auch eine Idee, mal Montag rumtelefonieren.
Michael B. schrieb: > B. Lobedan schrieb: >> Die Glaser in meiner Umgebung haben alle rundweg abgelehnt > > Cool. > > Ein deutliches Zeichen, daß die allesamt keine Handwerker mehr sind, > sondern bloss fertig zugeschnittene Scheiben auf Bestellung geliefert > bekommen, um sie dann mit 3-fachem preisaufschlag an den dummen Kunden > weiterzuverhökern, also bloss noch Betrüger. Bestellen kann man selber > im Inetrnet, dann wird es schon an die Tür geliefert. Ist schon ein einigermaßen "starkes Stück", das Du Dir erlaubst, hier abzuliefern!! :) Glaser sind - wie alle anderen Handwerker auch - selbstständige Unternehmer. Wenn sie die Annahme eines Auftrages ablehnen, so ist das ausschließlich deren Sache. An sich müßten sie für die Ablehnung eines Auftrages auch gar keine Gründe nennen. Was sie aber taten: > Die Glaser in meiner Umgebung haben alle rundweg > abgelehnt (keine Maschinen, keine Zeit..) Und Du meinst anscheinend, deshalb die Berechtigung zu haben, gleich mal pauschal Handwerker diskreditieren zu dürfen?? Bis hin zur Behauptung, sie seien Betrüger?? Überleg doch bitte mal in Ruhe, was Du hier für einen Blödsinn geschrieben hast. :) Zumal Du Null Ahnung davon hast, worauf Glaser i.d.R. "eingerichtet" sind, wenn sie denn überhaupt Glas schleifen. Das beschränkt sich nämlich nur auf Kantenschliff (auch Kanten schleifend brechen). Mit Schliffqualität i.d.R. bestenfalls Mattglanz. Geschliffen wir das Glas dabei meist mit Schleifbändern und nur im Naßschliff. Dazu reicht Glasern für ihre Zwecke auch eine ganz bestimmte Körnung aus. Soll heißen: Glas polieren können sie i.d.R. gar nicht. Wollen sie auch nicht. Wozu auch? B. Lobedan schrieb: > Ich nehme an, das das verwendete Schleifpapier etwa so optimal für meine > Zwecke ist, wie ein Buttermesser beim Blechschneiden. Allerdings finde > ich nirgends Schleifpapier/Schleifleinen, welches ich für Glas einsetzen > kann. > Hat jemand Ideen oder gar Erfahrungen? Der Vergleich mit dem Buttermesser...trifft den Nagel auf den Kopf. :) Prinzipiell verhält es sich beim maschinellen Polieren in Deinem Fall so, daß eine hohe Geometrie-Genauigkeit (eine Ebene) unter "Zwischenlage" eines jeweils geeigneten Schleifpapieres auf das zu polierende Stück übertragen wird. Mit der Zielsetzung, die Oberflächengüte schrittweise bis zum Hochglanz "hochzuziehen". Exzenterschleifer sind dazu völlig ungeeignet, weil sie ratz-fatz die Schleifkörner zerstören. Du brauchst jedenfalls eine gleichförmige Bewegung. Am besten linear (Bandschleifer) oder auch rotierend (Planscheibe). Ausschließlich Naßschliff mit SC-Bändern oder SC-Papieren (aufgeklebt auf Planscheibe). (Geht natürlich auch mit Diamant-Folien - kosten aber auch entspr. mehr) Deine Ausgangs-Oberfläche kenne ich nicht. Du wahrscheinlich auch nicht (genau). ;) Effektiv kannst Du nur schrittweise polieren. Wenn Dir eine Zwischenstufe fehlt, "nudelst" Du mit der nächsthöheren sowie allen nachfolgenden endlos herum, ohne am Schluß zum Hochglanz kommen zu können. Anders ausgedrückt eliminiert jeder Schleifgang die "gröberen" Furchen des vorherigen, legt aber dabei neue "feinere" Furchen an. Erwischst Du (nur) einmal nicht alle vorherigen Furchen, kannst Du weitermachen, wie Du willst. Das wird dann nichts mehr. Wichtig ist dabei auch, daß das zu polierende Werkstück nicht irgendwie "herumflattern" kann. Du brauchst eine Auflage für das Werkstück, damit Du es z.B. senkrecht zur Planscheibe halten/führen kannst. Versuch es mal nacheinander mit den Kornabstufungen: 120, 220, 320, 400, 600, 800, 1000 und 1200. Wenn 1200 noch nicht ausreicht, evtl. mit Kork weitermachen. Die "passende" Eingangskörnung kannst Du ermitteln, indem Du auf das Werkstück mit (wasserfestem) Filzstift eine Markierung aufbringst. Wenn die mit Korn 120 sofort weggeschliffen ist, kannst Du evtl. auch mit 220 anfangen. Wenn nicht, mußt Du evtl. mit noch gröberem Korn anfangen. Die Schleifzeiten in den einzelnen Stufen sollten nicht besonders lang sein. Am besten machst Du dort auch jeweils Markierungen und schreibst Dir die Zeiten auf, bis sie weggeschliffen sind. Ersetzt für den Anfang das mangelnde "Gefühl" dafür. :D
Hallo, hier ein Link zum Glasschleifen, http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm, mit zahlreichen Tipps und Hinweisen zu Schleifmitteln.
@L.H.: Was sind "SC-Bänder oder SC-Papiere"? Bzw wo bekomme ich sowas her oder wonach suche ich da? https://de.search.yahoo.com/search?p=SC-Bänder bringt keine vielversprechenden Links. Das ich das grundsätzlich abstufen muß, ist klar. Das ist beim Polieren von Metall oder Plastoberflächen nicht anders. Das mit der gleichgerichteten Bewegung (statt Exzenterschleifer) macht jetzt auch Sinn (Je härter das Schleifmittel, desto empfindlicher gegen falsche Richtungen und Kanten (danke an Dirk)). @Lothar: das gibt neue Denkanstöße. Danke schön.
Leidgeplagter schrieb: > B. Lobedan schrieb: > >> Also: ab in den Baumarkt, > > Meine persönliche Erfahrung mit Schleifpapier aus den Baumärkten: > > Schrott, einfach nur Schrott! Damit hast Du teilweise zwar recht, aber dennoch kann man das nicht so generalisieren. Denn v.a. im ländlichen Bereich gibt es Baumärkte, die aus Eisenwaren-Geschäften entstanden sind und in Konkurrenz zu bekannten Baumarktketten erfolgreich im Markt weiterhin bestehen. V.a. deshalb, weil sie es sich gar nicht leisten können, Dreckszeug zu verkaufen. Die Kunden wissen das, und wenn sie Qualität haben wollen, gehen sie gleich dort hin. Selbst wenn (fast) nebendran so ein von Dir gemeinter Baumarkt ist. ;) Solche Eisenwaren-Baumärkte haben dann auch - genau so wie z.B. reine Eisenwaren-Händler - Schleifpapiere von 3 M oder Klingspor oder gleichwertige. ichbin schrieb: > Frag doch mal bei einem Steinmetz bzw einem der Natursteine und > Fenstersimse vertreibt nach. Die müssen auch schon mal Granit anfasen > und polieren. Da werden (überwiegend) ganz andere Werkzeuge eingesetzt als beim Glas-Schleifen. :) Bevorzugt Diamant-Werkzeuge im Naß- aber auch (vor Ort) im Trocken-Schliff. B. Lobedan schrieb: > Aber ich schweife ab. Da ja schon die Profi-Anbieter zu inkompetent für > eine brauchbare Angabe sind, worauf sollte ich denn (neben > Gewebe-Untergrund und Härte Z) achten? Welches Schleifmittel wäre denn > am geeignetsten? Du schweifst nicht nur ab, sondern interpretierst die allgemeinen "Werbe-Angaben" eines Anbieters m.E. auch als Laie etwas oberflächlich. Müßig, darauf näher einzugehen - bringt Dir nichts. :) Hast Du denn überhaupt eine Bandschleifmaschine, die Du permanent im Naßschliff betreiben kannst? Als Schleifmittel ist für Glas prinzipiell nur SC (Abk. für Siliziumkarbid) oder Diamant geeignet. Nachdem SC in der Härte knapp unterhalb von Diamant liegt, dauert es halt mit SC länger. SC-Werkzeuge kosten aber auch erheblich weniger. ;)
Nun, ich brauch da nix zu interpretieren. Die ersten beiden Hauptpunkte findest du bei jeden Produkt auf der Seite. Egal, was die sich dabei gedacht haben, es macht keinen Sinn sowas als Produktdetail zu bezeichnen. VW bietet ja auch nicht Polo, Golf und Passat als "Selbsttragende Karosserie, mit 4 Räder, fertig montiert" an. Wie gesagt, 3M kann das auch besser. Okay. Mit der Angabe Siliziumkarbid kann ich was anfangen. Dann fallen z.B. die ganzen Standard-Schleifpapiere aus den Baumarktketten weg - und auch die Hälfte der angebotenen 3M-Bänder ;) Und nein, einen Bandschleifer besitze ich -noch- nicht. Und das mit dem Nassschliff sollte doch ähnlich "kompliziert" sein wie ein "Tropf" für die Bohrmaschine etc.. Muß ich halt beim Kauf eines Bandschleifers auf entsprechend geeignete Geräte achten. Den Exzenterschleifer konnte ich ja auch so montieren, daß ich a) schleifen konnte, während es b) munter draufgetropft hat, ohne daß das Wasser ins Gerät ging. :)
B. Lobedan schrieb: > Also: ab in den Baumarkt, Schleifpapier mit 40er/60/80er Körnung und > drauf auf den Exzenterschleifer. Den dann am Tisch befestigt und ein > Stück Probeglas naß geschliffen. (Mit Wassertropf über der > Schleifebene). Das das länger dauert ist mir schon klar, aber daß ich > alle 2min ein komplettes Blatt (20x10cm) blank kriege und wechseln muß > ist mühselig und kostenintensiv: nach ca 1 Stunde und 20 Blatt war ein > Anflug von Durchscheinen statt rauher Fläche zu erahnen - und das auf > nur einer bearbeiteten Breite von 5 cm. Dabei habe ich noch 175 cm vor > mir - ich denke ich muß etwa noch das dreifache an Papier dieser Stelle > verballern - macht also 160 Stunden Arbeit, 2900 Blatt Schleifpapier > (und vermutlich einen neuen Exzenterschleifer). Und vom Polieren mit > feinerer Körnung habe ich noch nichtmal gesprochen. > > Ich nehme an, das das verwendete Schleifpapier etwa so optimal für meine > Zwecke ist, wie ein Buttermesser beim Blechschneiden. Richtig. So grobes Schleifpapier ist gut für weiche Werkstoffe wie Holz, Farben und ähnliches, weil der Abrieb sonst die Zwischenräume zwischen den Schleifpartikeln zusetzt (Stichwort Spanraumvolumen). Bei hartem Material wie Glas solltest Du von vorneherein ein viel feines Schleifpapier benutzen, bei Kanten vielleicht ab 320er aufwärts. Dann sind mehr Schleifpartikel im Kontakt mit dem Material, so daß sich der Druck besser verteilt und die Schleifpartikel nicht so schnell ausbrechen. Da die Späne ohnehin nur sehr klein und zudem hart sind, setzen sie sich nicht in die Spanräume und "verstopfen" Deine Scheibe nicht. Handelsübliches Schleifpapier sollte zwar gehen, aber die dabei benutzten Schleifmittel nutzen sich schnell ab. Es gibt spezielle Schleifpapiere für Glas, die meist mit Schleifpartikeln aus Industriediamanten besetzt sind und deutlich höhere Standzeiten erzielen. Zudem immer gut kühlen, sonst zerreißen Dir die Temperaturunterschiede das Werkstück!
B. Lobedan schrieb: > Okay. Mit der Angabe Siliziumkarbid kann ich was anfangen. Dann fallen > z.B. die ganzen Standard-Schleifpapiere aus den Baumarktketten weg - Nicht unbedingt, weil die Naßschleifpapiere, die z.B. auch für Schleifarbeiten im Zusammenhang mit Autolackierungen verwendet werden, mit SC beschichtet sind. Gute Hersteller wurden bereits genannt. Du wirst da eher das Problem haben, feinere Körnungen als 600 zu bekommen. > und auch die Hälfte der angebotenen 3M-Bänder ;) eher ca. 90 % wenn nicht sogar noch mehr. ;) > Und nein, einen Bandschleifer besitze ich -noch- nicht. Und das mit dem > Nassschliff sollte doch ähnlich "kompliziert" sein wie ein "Tropf" für > die Bohrmaschine etc.. Muß ich halt beim Kauf eines Bandschleifers auf > entsprechend geeignete Geräte achten. Den Exzenterschleifer konnte ich > ja auch so montieren, daß ich a) schleifen konnte, während es b) munter > draufgetropft hat, ohne daß das Wasser ins Gerät ging. :) Nur damit Du keine falsche Vorstellung von Naßschliff hast: Das bedeutet permanente Zufuhr von Spülwasser. Nicht nur zu Kühlungszwecken, sondern auch, um Abgeschliffenes "aus dem Schnitt" spülen zu können. Kurz gesagt eine richtige "Sauerei": Überall Spritz- und Sprühwasser. Größtenteils auch durch die Rotation "abgeworfen". Egal ob mit Bändern oder Planscheiben gearbeitet wird. Daß Dein Exzenterschleifer für Glasschliff prinzipiell ungeeignet ist, sagte ich bereits. Du nanntest im Zusammenhang mit ihm eine Blattgröße von 100 x 200. Vermutlich an den "Kurzseiten" mit Federklemmen o.ä. über eine mehr oder weniger harte "Gummi-Auflage" der eigentlichen "Schwingplatte" aufgespannt. Ist dem so?? (Könnte mich ja auch darin irren, wie der funktioniert. ;))
Michael B. schrieb: > Ein deutliches Zeichen, daß die allesamt keine Handwerker mehr sind, > sondern bloss fertig zugeschnittene Was laberst du über Branchen von denen du keine Ahnung hat! Es gibt spezielles Diamantschleifpapier. Sheeva P. schrieb: > Zudem immer gut kühlen, sonst zerreißen Dir die Temperaturunterschiede > das Werkstück! Da verbrennen zuerst die Diamanten. IMMER Wasser zum kühlen. https://www.bohle-group.com/de-de/produkte/werkzeuge/schleifen-bohren-saegen/glasschleifen/ Keiner in der Nähe? https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=glasschleiferei
Sheeva P. schrieb: > Richtig. So grobes Schleifpapier ist gut für weiche Werkstoffe wie Holz, > Farben und ähnliches, weil der Abrieb sonst die Zwischenräume zwischen > den Schleifpartikeln zusetzt (Stichwort Spanraumvolumen). Das ist nicht ganz richtig. Welche Korngröße anfangs eingesetzt werden muß hängt nur von der Oberflächengüte (= "Furchen") des Materiales ab, dessen Oberfläche schleifend "hochgezogen" werden soll. Richtig ist, daß Holz, genauer gesagt das Harz im Holz, genau so wie Farben v.a. bei maschinellem Schliff zum "Schmieren" neigen. Auch wg. der Wärmeentwicklung, da meist Trockenschliff vorliegt. Dafür gibt es aber Schleifmittel in sogen. offener Streuung. ;) D.h. da ist die Kornstreuung nicht Spitze neben Spitze, sondern es sind (mit bloßem Auge erkennbar) "Fehlstellen" vorhanden. Was letztlich (beabsichtigt) dazu führt, daß der Rotz überwiegend in die Fehlstellen verschmiert wird oder anders ausgedrückt: Die Bereiche Spitze neben Spitze nicht so schnell zugebatzt werden können. > Bei hartem Material wie Glas solltest Du von vorneherein ein viel feines > Schleifpapier benutzen, bei Kanten vielleicht ab 320er aufwärts. Hängt auch bei Glas von der Oberflächengüte des Werkstückes ab, mit welcher Korngröße "eingestiegen" werden kann. 220er und/oder 320er Körnung können sich Glaser "leisten", weil ihre selbst geschnittenen Gläser im Haupt-Querschnitt relativ glatt und gerade brechen. Die sind fast eher damit beschäftigt, die Anritzungen (oberseitig) und Ausrupfungen (unterseitig) durch Kantenbrechung wegzuschleifen. > Handelsübliches Schleifpapier sollte zwar gehen, aber die dabei > benutzten Schleifmittel nutzen sich schnell ab. Geht nur dann, wenn SC-Streuung drauf ist. > Es gibt spezielle > Schleifpapiere für Glas, die meist mit Schleifpartikeln aus > Industriediamanten besetzt sind und deutlich höhere Standzeiten > erzielen. Bist Du Dir sicher, daß es Diamant auf Papier gibt? Diamant auf dem Trägermaterial Papier gibt es m.W. nicht. Kam mir bisher auch noch nie unter. Aber man lernt ja täglich dazu. ;) Verwechselst Du das evtl. mit Diamant auf Folie? Teo D. schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> Zudem immer gut kühlen, sonst zerreißen Dir die Temperaturunterschiede >> das Werkstück! > > Da verbrennen zuerst die Diamanten. IMMER Wasser zum kühlen. Wie sollten Diamanten verbrennen können, wenn gekühlt wird? Diamant ist thermisch bis ca. 900 °C belastbar, und bei mangelhafter Kühlung hat es da vorher längst das Glas zerrissen. :)
L. H. schrieb: > Wie sollten Diamanten verbrennen können, wenn gekühlt wird? > Diamant ist thermisch bis ca. 900 °C belastbar, und bei mangelhafter > Kühlung hat es da vorher längst das Glas zerrissen. :) Die einzelnen Körnchen sind quasi Thermisch isoliert. Die Energieverteilung (Mechanisch) ist nicht auf jedes Körnchen gleich verteilt, so das immer wieder einzelne gelblich aufglühen und in einem weißen Lichtblitz verschwinden. Ein wenig Wasser reicht schon, um das bischen Energie zu verteilen. (schulungs video hilti 1987) Das mehr an Wasser braucht dann wirklich um das Schleifgut zu kühlen und den Dreck ab zu transportieren. Wenn ich jetzt auch noch erzähle daß das auch als Schmiermittel gebraucht wird.....
Teo D. schrieb: > Die einzelnen Körnchen sind quasi Thermisch isoliert. > Die Energieverteilung (Mechanisch) ist nicht auf jedes Körnchen gleich > verteilt, so das immer wieder einzelne gelblich aufglühen und in einem > weißen Lichtblitz verschwinden. > Ein wenig Wasser reicht schon, um das bischen Energie zu verteilen. > (schulungs video hilti 1987) Ich weiß nicht, worauf sich das Schulungsvideo von Hilti bezog. Vielleicht Bohrkronen oder Trennscheiben? Denke aber, daß Hilti kaum etwas mit einlagigen Schleifmitteln auf Trägermaterial (Papier od. Gewebe od. Folien) zu tun hat, von denen hier die Rede ist. > Das mehr an Wasser braucht dann wirklich um das Schleifgut zu kühlen > und den Dreck ab zu transportieren. Dominant wird Wasser zu Kühlungszwecken zugeführt. Weil im Schnitt Wärme in der Wechselwirkung zwischen den Werkzeugschneiden und dem zerspanten Material erzeugt wird. ;) Die Wärme entsteht dabei aber sowohl am Werkstück, als auch an den Schneiden. Ungefähr jeweils in der gleichen Größenordnung und gleichzeitig. > Wenn ich jetzt auch noch erzähle daß das auch als Schmiermittel > gebraucht wird..... Erzähl ruhig davon. Interessiert mich. Denn üblicherweise wird (auch) beim Schleifen mit Emulsionen (3 bis 5 %) gearbeitet. Bei meinen Schleifmaschinen habe ich sogar mal einen Versuch mit 3,5 %iger Milch gefahren, weil mich der Geruch dieser üblichen Emulsionen auf Dauer "nervte". Ging einwandfrei, weil auch Milch eine Emulsion ist. Die Milch "kippte" dann aber auch relativ schnell und roch noch übler als die o.g. Emulsionen. :D Bin dann auf Wasser/Frostschutz (Glykol)-Kühlmittel umgestiegen. Auch, weil meine Naßschleifmaschinen in der Garage stehen, die im Winter überwiegend Außentemperatur hat. ;)
Was ist denn härter als Glas? (Mohs 7) Mit Schleifpapier bearbeitet wäre das kein schleifen in dem Sinne. Das wäre eher anritzen und brechen. Richtig schleifen geht nur mit Diamantemulsion. Die scheiss Kunstdiamanten bekommt man mittlerweile hinterher geschmissen. Edit: Siliciumcarbid mit(Mohs 9,5) wäre die Alternative. Aber von der Standzeit und Kosten müsste man sich das durchrechnen.
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Thomas B. schrieb: > Was ist denn härter als Glas? (Mohs10) Autsch. Diamantglas ? Glas hat immer noch 5.5, und quasi alles ist härter als Glas. Du kannst das mit Sandpapier, Metallfeile, Sand ritzen, selbst wenn unsere Glasergesellen alle schon vergessen haben wie ihnen in der Ausbildung das Anfertigen von Facetten gelehrt wurde und sie heute zu dumm dafür sind.
Michael B. schrieb: > Thomas B. schrieb: >> Was ist denn härter als Glas? (Mohs10) > > Autsch. Diamantglas ? Glas hat immer noch 5.5, und quasi alles ist > härter als Glas. Thomas B. schrieb: > as ist denn härter als Glas? (Mohs 7) Ich habe mich goregiert. Meinte Mohs 7 Habe zu schnell getippt :) Mohs 10 ist Diamant.
Ja richtig, ich hab das erst mit einem Exzenterschleifer versucht. Mit irgendwas muß man ja schießlich anfangen. Das bracht die eingangs erwähnten Ergebnisse. Momentan hab ich dieses Projekt (mal wieder) nach hinten geschoben, weil was anderes wichtiger ist. Es eilt nicht und das Glas wird auch nicht schlecht durch die Lagerung. Bis dahin werd. ich mir mal testweise (den Zugang zu) einen Bandschleifer organisieren.
mit 40/60/80 schleift man höchstens Karosserie- oder Gipsspachtel im Trockenbau grob vor (vorzugsweise trocken, das freut die Lungen) bei Glas würde ich nicht unter 200er nass anfangen
Thomas B. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Thomas B. schrieb: >>> Was ist denn härter als Glas? (Mohs10) >> >> Autsch. Diamantglas ? Glas hat immer noch 5.5, und quasi alles ist >> härter als Glas. > > Thomas B. schrieb: >> as ist denn härter als Glas? (Mohs 7) > > Ich habe mich goregiert. Meinte Mohs 7 Hättest du dich nicht goregiert sondern korrigiert wäre es vielleicht die richtgen Mohs 5.5 geworden.
Mike B. schrieb: > bei Glas würde ich nicht unter 200er nass anfangen Bei welcher Oberflächengüte des zu schleifenden Glases? Dazu liegt keine Angabe vor. :) Michael B. schrieb: >> Thomas B. schrieb: ... Meinte Mohs 7 > > Hättest du dich nicht goregiert sondern korrigiert > wäre es vielleicht die richtgen Mohs 5.5 geworden. Woher willst Du wissen, ob die Härte Mohs 5,5 richtig ist? :) Auch zum Glas liegt keine Angabe vor: B. Lobedan schrieb: > Ich muß einige rauhe Glasschnittkanten glattschleifen, sodaß sie wieder > durchsichtig werden. Nehmen wir hilfsweise Fensterglas an, sieht das so aus: http://glaserei-wopersnow.jimdo.com/wissen-rund-um-glas-fenster/technische-glaswerte-float-vsg-esg/ Nehmen wir weiterhin an, daß Streuungen vorliegen können, liegt sowohl der Wert von 5,5 als auch der von 7 im Streubereich. :D Was aber letztlich völlig wurscht ist, weil klar ist, daß Glas nur mit härteren Schleifmitteln geschliffen werden kann: http://www.bing.com/images/search?q=Mohs+h%c3%a4rteskala&view=detailv2&&id=2EE3C8A617B4C2A17C287F6C91CF852D747C9FD0&selectedIndex=19&ccid=8wuLiCy5&simid=608050744610063665&thid=OIP.Mf30b8b882cb9b4b8ef1d2218f2efde6ao0&ajaxhist=0 Daß dazu entweder SC (Mohs 9,5) oder Diamant (Mohs 10) am geeignetsten ist, wurde bereits gesagt.
L. H. schrieb: > Bin dann auf Wasser/Frostschutz (Glykol)-Kühlmittel umgestiegen. Hey, das finde ich interessant! Hat das irgendwelche Nachteile?
Reginald L. schrieb: > Hey, das finde ich interessant! Hat das irgendwelche Nachteile? Ja, das ist insofern interessant, weil die Glykol-Frostschutzmittel auch Schmiereigenschaften haben. Kennst Du vermutlich von Deinem Kühlerfrostschutz Deines Autos her: Das Wasser-/Glykol-Gemisch fühlt sich schmierig an. :) Das ist ja alles mehr oder weniger das gleiche Zeug: http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_glyco.htm Sonstige Eigenschaften sind hier ganz gut beschrieben: http://www.profitechnik24.de/12530-SHOP-41005GP Ein spezielles Produkt verwende ich nicht, sondern nehme das her, was beim Kühlwasser-Wechsel unserer Autos so übrig bleibt. Gefiltert per Kaffeefilter, damit der gröbste Mist aus dem Kühlwasser entfernt wird. ;) Danach "eingestellt" auf -20 °C Frostschutz. Von der schleiftechnischen Wirkung her geht dieses Kühlschmiermittel eher in Richtung von synthetischen transparenten Kühlschmiermitteln, die weniger Schmierfähigkeit haben als Emulsionen. Nachteile bzgl. Oberflächengüte oder Reizungen von Augen oder Lunge konnte ich nicht feststellen. Die Vorteile aus meiner Sicht sind: 1) Frostschutz 2) Keinerlei "Kippen" des Kühlschmiermittels in Richtung von Schimmelpilzbildung und Gestank.
Michael B. schrieb: > Hättest du dich nicht goregiert sondern korrigiert > wäre es vielleicht die richtgen Mohs 5.5 geworden. Klar ist das ein Rechtschreib- oder Tippfehler, ....schäm :) Aber Mohs 5,5 hat eher Flaschenglas. Wenn das Fensterglas ist sollte man nicht zu oft putzen. (kratz) Edit: Aber weil ich mich ja “goregiert“ habe, habe ich gleich 2 Minuspunkte. Danke. Nettes Forum hier. Gruß Thomas
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L. H. schrieb: > Reginald L. schrieb: >> Hey, das finde ich interessant! Hat das irgendwelche Nachteile? > > Ja, das ist insofern interessant, weil die Glykol-Frostschutzmittel auch > Schmiereigenschaften haben. > Kennst Du vermutlich von Deinem Kühlerfrostschutz Deines Autos her: > Das Wasser-/Glykol-Gemisch fühlt sich schmierig an. :) > Ich habe zu DDR Zeiten mal in der Silizium-Waferproduktion des VEB Spurenmetalle Freiberg gearbeitet. Dei Wafer wurden von Einkristallen mit Diamant Innenboardsägen abgetrennt, geätzt und poliert, bei Wafern mit hohen geometrischen Anforderungen wurde zwischen dem Trennschleifen und dem Ätzen noch geläppt. Das passierte auf speziellen Läppmaschinen, Die Wafer wurden in Führungskäfigen zwischen 2 gegenläufig rotierenden Stahlplatten mit einem Läppmittel (bestehend aus Siliziumkarbidpulver, Ethylenglykol und deionisiertem Wasser) das wir da selbst angerührt hatten geläppt. Offenbar die selbe Brühe im Schleifmittel wie Kühler-Frostschutz, nur sauberer... Gruß, Holm
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