Hallo, ich möchte dünne Kunststoffplatten biegen und brauche dazu eine recht konstante, schmale Heizquelle. Dazu würde ich gerne in ein Alu U-Profil (7,5mm breit, ca. 15cm lang) einen Heizdraht einbauen, isoliert zum Alu mit z.B. Keramikperlen oder Kapton-Band. Die Temperatur sollte ca. 200 Grad Celsius erreichen. Den Draht würde ich gerne einmal verdrillen, so dass ich am einen Ende eine Schlaufe habe, mit der ich den Draht mit einer Zugfeder befestigen kann, damit der Draht, wenn er heiß wird stramm bleibt. Das andere Ende, also die beiden offnen Enden des Drahtes, befestige ich jeweils mit dem inneren Messing-Teil einer Lüsterklemme nd schließe dort mein Netzteil an (300W / 12 V). Meine Frage nun, wenn ich den Draht verdrille ensteht dann nicht ein Kurzschluss im Draht? Normalerweise habe ich ja ein Stück Draht von z.B. 15 cm Länge wo ich an beiden Enden die Spannung anlege. Wenn ich den Draht aber verdrille dann fließt doch der Strom nicht durch die Gesamte Länge sondern nimmt den Weg über die erste Kontaktstelle wo der Draht verdrillt ist oder? Oder sind die Heizdrähte / Widerstandsdrähte (die man z.B. bei Conrad bekommt: https://www.conrad.de/de/widerstandsdraht-28-m-5-m-429031.html) isoliert? Oder halbiert sich durch das Verdrillen einfach der Widerstandswert? Danke...
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T.Baumbach schrieb: > Meine Frage nun, wenn ich den Draht verdrille ensteht dann nicht ein > Kurzschluss im Draht? Normalerweise habe ich ja ein Stück Draht von z.B. > 15 cm Länge wo ich an beiden Enden die Spannung anlege. > Wenn ich den Draht aber verdrille dann fließt doch der Strom nicht durch > die Gesamte Länge sondern nimmt den Weg über die erste Kontaktstelle wo > der Draht verdrillt ist oder? Wenn es sein muss, den ganzen Draht verdrillen, oder aber nur das Ende zur Öse. Den Strom dann über die Feder ins andere Ende einspeisen. Besser Du krimpst die Öse und legst dabei noch ein ordentliches Stück Litze mit in die Krimphülse (z.B. Aderendhülse) Den Strom dann direkt über die Litze und am Anfang über eine Lüsterklemme oder auch Krimpung. Du kannst natürlich auch auf beide Seiten mit Lüsterklemme ;-) > Oder sind die Heizdrähte / Widerstandsdrähte (die man z.B. bei Conrad > bekommt: https://www.conrad.de/de/widerstandsdraht-28-m-5-m-429031.html) > isoliert? Gibt es auch, der gezeigte scheint blank zu sein. > Oder halbiert sich durch das Verdrillen einfach der Widerstandswert? Genau ;-) Old-Papa
T.Baumbach schrieb: > wenn ich den Draht verdrille ensteht dann nicht ein > Kurzschluss im Draht? Wahrscheinlich schon. Verdrill ihn doch einfach nicht, sondern spanne ihn U- ooder V-förmig auf. P.S.: Old P. schrieb: > Den Strom dann über die Feder ins andere Ende einspeisen. Das dürfte schief gehen und nur die Feder ausglühen.
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Der Draht ist nicht isoliert, es entsteht ein Kurzschluß. Aluminium ist ein guter Wärmeleiter, du hast dann keine schmale Heizquelle mehr.
Hp M. schrieb: > Old P. schrieb: >> Den Strom dann über die Feder ins andere Ende einspeisen. > > Das dürfte schief gehen und nur die Feder ausglühen. Kommt auf die Feder an ;-) Ansonsten schrieb ich ja, dass ein mitgekrimpter Litzenanschluss besser ist. Old-Papa
Noch ein Tipp, wie ich es machen würde: Eine Eisenstange, etwa 4mm bis 5mm stark, und da Strom durchfließen lassen damit sie sich erwärmt. Die Spannung die du dafür brauchst wird sehr gering sein, unter 1V, vielleicht 0.1V, muß man ausprobieren. Der Strom ist aber sehr hoch. Du brauchst dafür fingerdicke Leitungen und einen dicken Trafo.
Man kann den Heizdraht auch im U-Alu-Profil spannen (wozu verdrillen?) und dann mit Natriumsilikat verfüllen. http://www.ebay.de/itm/Soudal-Calofer-310ml-12-42-l-Kachelkitt-Ofenkitt-Kaminkitt-feuerfest-1500-C-/370992905171?hash=item5660e67bd3:g:uhQAAOSwZd1VWZwD Jeder Edelstahl-ummantelte Heizstab wird damit gebaut. So ist das nämlich weniger kurzschlussgefährdet. Günstig wäre die Heizung zu regeln da ja Wärme abgeführt wird. Für einen Zehner kann man ein günstige Regelung beim Chinamann erwerben. http://www.ebay.de/itm/191843474737?_trksid=p2060353.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT Man braucht dann nur noch ein Relais, am besten ein elektronisches. T.Baumbach schrieb: > ich möchte dünne Kunststoffplatten biegen und brauche dazu eine recht > konstante, schmale Heizquelle. > Dazu würde ich gerne in ein Alu U-Profil (7,5mm breit, ca. 15cm lang) > einen Heizdraht einbauen, isoliert zum Alu mit z.B. Keramikperlen oder > Kapton-Band. > Die Temperatur sollte ca. 200 Grad Celsius erreichen. Wird wahrscheinlich zu gering sein, 250°C oder mehr passt vermutlich besser. Lötkolben gehen ja auch mal locker bis 450°C obwohl man nur so 220°C benötigt. Man sollte sich also die Regelbarkeit der Temperatur als Option offen halten. Kaptonband ist zwar grundsätzlich für den Temperaturbereich geeignet, aber ob das auch für den Kleber gilt möchte ich zumindest mal bezweifeln. Wo bekommt man denn die Keramikperlen?
Noch was, als Kontaktklemmen gibts Lüsterklemmen mit Porzellan als Isolator die für so eine Anwendung geeigneter sind. http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2060353.m570.l1313.TR0.TRC0.H0.XL%C3%BCsterklemme+porzellan.TRS0&_nkw=L%C3%BCsterklemme+porzellan&_sacat=0
D.h. eigentlich willst du das Aluprofil heizen? Dann nimm eine Halogenstablampe. Noch kann man die käuflich in vielen verschiedenen Grössen und Leistungen erwerben. Wird in Laserdruckern so praktiziert (Heizung der Fixiereinheit).
In Laserdruckern werden Halogen-Stablampen als Heizung in einem Rohr verwendet. ... da war jemand Sekundenbruchteile schneller ... Gruß Jobst
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Jo. 2 Dumme, ein Gedanke :-) Immer auch ein wenig um die Ecke denken lohnt sich oft. Und da der Lötkolben oben schon angesprochen wurde - warum nicht einen verwenden? Oder zumindest dessen Heizpatrone? Mit selbstgefrickeltem Heizdraht wird das jedenfalls nichts Gescheites.
T.Baumbach schrieb: > ich möchte dünne Kunststoffplatten biegen und brauche dazu eine recht > konstante, schmale Heizquelle. Denke, Du unterliegst in der Ausführung Deines Vorhabens einem grundsätzlichen Trugschluß. :) 200 °C ist die durchschnittliche Plastifizierungs-T von Kunststoffen. Was meinst Du, wird geschehen, wenn Du versuchst, nun eine Platte über einen beheizten scharfen Winkel zu biegen? Denk dabei mal daran, wie dickere Stahlbleche (nur noch) gebogen werden können. Ist bei Kunststoff-Platten auch nicht anders: Du mußt die gesamte Biegezone plastifizieren können, damit Du die Platte biegen kannst. ;)
Als Stromanschluss für den Draht nimmt man etwas, das man an den Draht vor der Feder klemmt. H.Joachim S. schrieb: > Mit selbstgefrickeltem Heizdraht wird das jedenfalls nichts Gescheites. Doch. Hab auf diese Art vor Ewigkeiten u.A. eine Kleinserie von Plexiglasgehäusen damit gebaut. Hat mehr als einen Draht gekostet, ging aber gut, nachdem wir den Abstand raus hatten. L. H. schrieb: > Was meinst Du, wird geschehen, wenn Du versuchst, nun eine Platte über > einen beheizten scharfen Winkel zu biegen? Mit Winkel klappt das nicht recht. Draht an Nägeln an der Seite einer Holzplatte befestigen. Den Abstand zur Fläche muss man ausprobieren, damit nicht zu nah dran und nicht zu weit weg. Dann Kunststoffplatte drauf und frei Luft nach oben biegen, etwas über die 90° hinaus, weils etwas zurück federt.
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Hi, danke an alle für die rege Diskussion und die Tipps! Hilft mir sehr weiter! Ich denke die Idee mit der Keramikfüllung ist gut und werde das mal ausprobieren. Keramikperlen bekommt man im Bastelladen der auch Sachen für Schmuck unsw. hat. Oder im Internet mal nach 'Keramikperlen' googlen. Klar ist Aluminium ein guter Wärmeleiter. Ich werde das Aluprofil zwischen zwei Platten (welches Material muss ich noch sehen - wäre Multiplex geeignet?) machen so dass die meiste Hitze nach oben in den zu biegenden Kunststoff geht. Als Regelung wollte ich einen Arduino nehmen. Damit steuere ich über PWM einen MOSFET (Typ IRLIZ44N) an.
Viel zu kompliziert. Ein dünner gespannter Draht, Trafo dran, Platte mit etwas Abstand darüber. Nach ein paar Versuchen hat man die Zeit und die Dauer gut im Griff. Wenn man unbeding will dann kann man eine kleine Steuerung einbauen. Ein einfacher PWM Regler für ein paar Euro genügt. walta
Hi, eine Frage noch zu der 'Keramikpaste'. Wenn ich nun den Widerstandsdraht U-förmig biege, dann in das Alu-Profil (mit Abstand zum Aluprofil) einlege und es dann mit der Keramikpaste zugieße dann kann sich ja der Draht nicht mehr ausdehnen, da er ja komplett in der (nun gehärteten) Keramikpaste liegt. Ist das ein Problem?
T.Baumbach schrieb im Beitrag #4616742 > eine Frage noch zu der 'Keramikpaste'. > Wenn ich nun den Widerstandsdraht U-förmig biege, dann in das Alu-Profil > (mit Abstand zum Aluprofil) einlege und es dann mit der Keramikpaste > zugieße dann kann sich ja der Draht nicht mehr ausdehnen, da er ja > komplett in der (nun gehärteten) Keramikpaste liegt. Ist das ein > Problem? Ja, nein, vielleicht.... Im Ernst: Das kannst Du nur mit einem Versuch herausfinden. Pfiffig wäre es, den ganzen Heizdraht vorher in kleine Wellen zu biegen ;-) Old-Papa
L. H. schrieb: > Du mußt die gesamte Biegezone plastifizieren können, damit Du die Platte > biegen kannst. ;) Wenn man eine nicht sehr dünne Kunststoffplatte mit etwas Abstand zur Aussenseite des entstehenden Winkels heizt, dass ist ebendiese Aussenseite naturgemäss heisser als die Innenseite. Das kann durchaus sinnvoll sein. Denn dann dehnt sich die weiche heisse Aussenseite und an der kühleren und damit steiferen Innenseite entsteht auch ohne präzise Führung ein ziemlich guter wulstfreier Winkel an genau der richtigen Stelle. Ist der Kunststoff hingegen beidseitig sehr plastisch, dann ist ein präziser Winkel ohne Führung schwer zu erreichen.
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Hallo, bin mit meinem Heizdraht-Projekt einwenig weitergekommen. Die Länge der Heizzone ist recht klein. 15cm in der Länge und 0.8 cm in der Breite (Alu-U-Profil, offene Seite nach oben, wo ich die Kunststoffplatten auflege) Habe einen Arduino Uno, zwei 4-stellige LED-7-Segment Anzeigen (für Soll- und Istwert), einen Temperaturfühler (über MAX31855) und einen Dreh-Enkoder am Laufen. Außerdem einen MOSFET (IRLIZ44N) zur Ansteuerung des Heizdrahtes. Soweit so gut. Als Heizdraht habe ich erstmal zwei Varianten zum Testen: 1. 5 Ohm pro Meter 2. 2.5 Ohm pro Meter Davon habe ich jeweils 30 cm abgetrennt und in der Mitte als U gebogen, so dass ich zwei Stücke á 15 cm Länge bekomme. Die Heizrdähte habe ich in ein 15cm Alu U-Profil gepackt und mit der Soudal-Calufer Keramikpaste an drei Stellen im U-Profil fixiert. Mein erste Frage: Kann / soll ich den Draht in das U-Profil komplett mit der Keramikpaste einkleben? Oder ist es besser dies (wie ich es jetzt getan habe) links, in der Mitte und rechts einwenig Paste aufzutragen, damit der Draht im U-Profil hält? Jetzt steht ja das Anschließen des Heizdrahtes an. Dazu verwende ich einen MOSFET vom Typ IRLIZ44N und einen Pin des Arduino. Jetzt stellen sich weitere Fragen: - Nehme ich einen DigitalPin und schalte den Heizdraht darüber ein- und aus? Habe da was über Zweipunktregelung gelesen, weiß aber nicht, wie ich es hinbekomme, dass er sich auf eine Temperatur von ca. 200°C einpendelt. - Oder nehme ich da einen PWM-Pin und Regle die Leistung und darüber die Temperatur? Was meint ihr? Zweipunktregelung oder PWM und evtl. PID-Regler über die PID-Library des Arduino? Danke für jede Art von Hilfestellung...
Ob man den Draht komplett in die Paste einbetten kann hängt von der Paste ab. Im Prinzip sollte das den besseren Wärmekontakt geben. Nur punktweise hat man aber mehr Möglichkeiten zum Nachmessen. Vermutlich sollte auch schon der 2 Punkt Regler ausreichen. Bei einem ungünstigen thermischen Aufbau braucht man ggf. die PID Version und einen dann nicht ganz so einfachen Abgleich. Es hängt auch davon ab wo der Temperatursensor sitzt und wie schnell der Anspricht. Ich würde mit der 2 Punkt Version anfangen - man kann ja immer noch auf PID umstellen. So schnell muss die PWM Frequenz eher nicht sein, das geht also auch mit Software PWM, an jedem IO Pin.
Hallo Baumbach T.Baumbach schrieb: > Mein erste Frage: > > Kann / soll ich den Draht in das U-Profil komplett mit der Keramikpaste > einkleben? Oder ist es besser dies (wie ich es jetzt getan habe) links, > in der Mitte und rechts einwenig Paste aufzutragen, damit der Draht im > U-Profil hält? Ich würde den Draht auf jeden Fall auf ganzer Länge einkleben. Mit der Überlegung, dass die die ganze Biegelänge Homogen geheizt wird. T.Baumbach schrieb: > Jetzt stellen sich weitere Fragen: > > - Nehme ich einen DigitalPin und schalte den Heizdraht darüber ein- und > aus? Habe da was über Zweipunktregelung gelesen, weiß aber nicht, wie > ich es hinbekomme, dass er sich auf eine Temperatur von ca. 200°C > einpendelt. > > - Oder nehme ich da einen PWM-Pin und Regle die Leistung und darüber die > Temperatur? Ich würde einmal mit einem Zweipunktregler starten. Wenn dieser nicht ausreicht kannst du immer noch einen PID Regler Implementieren. Viel Erfolg gruss stef
Hi, der Thread geht hier weiter, weil es jetzt mehr um Elektronik geht ;-) Beitrag "Heizdraht-Projekt"
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