In einen Werkstückträger (in FreeCAD konstruiert) möchte ich eine rechteckige Tasche fräsen lassen, deren Ecken so ausgerundet sind, dass ein rechteckiges Teil auch hineinpasst. Als Skizze kann das hier durchgehen: https://images.gutefrage.net/media/fragen/bilder/catia-v5-ecke-verrunden/0_original.jpg?v=1279292432000 Hat jemand - eine Idee, wie das in FreeCAD sinnvoll geht - oder kennt den englischen Fachbegriff dafür, dass ich im FreeCAD-Forum suchen kann - oder kennt zumindest den deutschen Fachbegriff dafür? Ich dachte, das sei Freistechen, aber das gibt´s nur beim Drehen. Max
Max G. schrieb: > Ich dachte, das sei Freistechen, aber das gibt´s nur beim Drehen. Liegt doch auf der Hand: Freifräsen http://cnc-wiki.de/Glossar/F
Danke. Leider kommt auch damit bei Google nichts Brauchbares hoch :( Was geht, ist, das Eck rauszuwerfen und von Hand einen Kreisbogen reinzusetzen. Ist natürlich wieder ein Gefummel mit Hilfslinien etc - ich hatte gehofft, dass FreeCAD das automatisch kann. Vielleicht kann es ja DraftSight (wenn auch nur in 2D, aber das würde mir erst mal reichen). Max
> - eine Idee, wie das in FreeCAD sinnvoll geht
Ich kenne FreeCad nicht, aber ich wuerde in meinem CAD Programm einfach
einen Rundstab von der Ecke substrahieren.
Die Frage ist nur ob das du hinterher auch gefraest bekommst. .-)
Olaf
Max G. schrieb: > In einen Werkstückträger (in FreeCAD konstruiert) möchte > ich eine rechteckige Tasche fräsen lassen, deren Ecken > so ausgerundet sind, dass ein rechteckiges Teil auch > hineinpasst. > [...] > - oder kennt zumindest den deutschen Fachbegriff dafür? > > Ich dachte, das sei Freistechen, aber das gibt´s nur beim > Drehen. Ich kenne das als "Freimachung". Kann aber lokaler Werkstattslang sein. Tante Go liefert für "freimachung fräsen" zumindest ein paar sinnvolle Treffer.
hp-freund schrieb: > Einfach vor dem Fräsen ein Loch bohren? Muss der TO nur noch seiner CAD beibringen, damit daraus dann sinnvolle Steuerbefehle für die CAM bei heraus kommen, sofern diese Schnittstelle überhaupt zum Einsatz kommt.
Max G. schrieb: > Hat jemand > - eine Idee, wie das in FreeCAD sinnvoll geht > - oder kennt den englischen Fachbegriff dafür, dass ich im FreeCAD-Forum > suchen kann > - oder kennt zumindest den deutschen Fachbegriff dafür? Mehrere Wege führen zum Ziel :-) 1.) Du kannst eine entsprechende Skizze auf Deinem Grundkörper erstellen und "Tasche aus selektierter Skizze erzeugen" verwenden. 2.) Du nimmst einen Zylinder und subtrahierst diesen von deinem Quader.
Freifräsen ist eine Funktion die normalerweise im CAM zu finden ist. Da dort der Fräserdurchmesser bekannt ist kann die entspr. Fräsbahn automatisch erzeugt werden. Estlcam z.b. kann das.
Verstanden, das erklärt auch, warum in den diversen CAD-Foren dazu quasi nichts zu finden ist. Wie gibt man dann in der Zeichnung den Radius fürs Freifräsen an? Mein Plan war, erst mal eine halbwegs vernünftige Zeichnung zu produzieren und dann entweder hier oder bei der Zerspanungsbude jemand zu finden, der das fräst. Max
Max G. schrieb: > Wie gibt man dann in der Zeichnung den Radius fürs > Freifräsen an? Überhaupt nicht. In der Zeichnung sollten das normale Ecken ohne Radius sein; so wie es idealerweise auch im Werkstück sein sollte. Im CAM kann dann festgelegt werden, wie diese Ecke mit einem Fräser, der ja nun mal einen Radius hat, bearbeitet werden soll. Das CAM bestimmt also die Wegstrecke, die der Fräser zurücklegt.
Max G. schrieb: > Verstanden, das erklärt auch, warum in den diversen CAD-Foren dazu quasi > nichts zu finden ist. Wie gibt man dann in der Zeichnung den Radius fürs > Freifräsen an? In der Zeichnung gibt man eigentlich nur die Maße der Teile an. Welche Fräserradien etc. zum Einsatz kommen, wird im schon angesprochenen CAM festgelegt. Ansonsten gibst Du bei jedem Kreis- oder Bogenelement einfach den entsprechenden Radius ein. Du musst die Contraints ja eh setzen, um die Zeichnung komplett einzuschränken. Wenn Du per Subtraktion arbeitest, dann eben den Radius des Zylinders. > Mein Plan war, erst mal eine halbwegs vernünftige Zeichnung zu > produzieren und dann entweder hier oder bei der Zerspanungsbude jemand > zu finden, der das fräst. Übrigens gibt es in FreeCAD auch schon ein (noch in voller Entwicklung) befindliches CAM-Modul, das ist die "Path" Workbench. Dort kann man dann in der Tat die Fräserwege etc. festlegen. Aber das ist wie gesagt noch alles in sehr dynamischer Entwicklung. Für einfache Dinge reicht es aber schon.
:
Bearbeitet durch Moderator
Der Workflow ist ja typischerweise CAD->CAM->GCode zum Fräsen. Ich wäre davon ausgegangen, dass derjenige, der die CNC-Fräse hat und bedient, sich auch um das CAM-Tool kümmert. Wenn also jemand anders für mich fräst, sollte ich ihm also angeben, wie die Ecken freizufräsen sind. Die nicht freizufräsenden Ecken kann ich ja verrunden, aber wie lege ich vor Übergabe ans CAM fest, was mit den eckigen Ecken geschieht? Kommentar auf der Zeichnung? Max
Max G. schrieb: > Die nicht freizufräsenden Ecken kann ich ja verrunden, aber wie > lege ich vor Übergabe ans CAM fest, was mit den eckigen Ecken geschieht? Also ich bin da ja auch nicht der Profi aber meiner Meinung nach machst du das im CAD überhaupt nicht. Ich wüsste auch nicht wozu. Was willst Du denn angeben? Vielleicht lässt du das Teil heute Fräsen, und nächste Woche, wenn Du nochmal das geleiche Teil brauchst, lässt Du es von einem 3D Drucker erstellen. Der soll aber dann nicht diese hässlichen Ausfräsungen in den Ecken haben; die sind ja dort garnicht notwendig. Was ich damit sagen will: Für die Konstruktion des Bauteils (CAD) sollte diese Information nicht relevant sein. Zumal sich die Daten für das Freifräsen schon ändern sobald Du auf der selben Maschine einen Fräser mit anderem Durchmesser verwendest.
Dass die Daten fürs Freifräsen vom Fräser abhängen, ist mir schon klar. Genau deswegen hatte ich ja gefragt. Dann lasse ich die Ecken jetzt einfach mal Ecken sein und schaue, was passiert. Max
Max G. schrieb: > Mein Plan war, erst mal eine halbwegs vernünftige Zeichnung zu > produzieren und dann entweder hier oder bei der Zerspanungsbude jemand > zu finden, der das fräst. Brauchst du nur zeichnen. Wie der Zerspaner das dann realisiert ist sein Problem. Wenn der die Kontur in der Zeichnung sieht, kann der an seiner Maschine (CNC) einfach geeignete Steuerbefehle einfügen. Wenn es gelasert wird, ist das eh kein Thema.
Hallo, fast alles zu dem Thema Gesagte ist ziemlicher Unsinn. Das einfach dem Fertiger zu überlassen ist hochgradig fahrlässig, denn egal wie man die Ausrundung herstellt, sie geht über die korrekte rechteckige Kontur hinaus, und man kann die Frage ob das zulässig ist und wie weit nicht einfach dem Zufall überlassen. Bei Leiterplatten z.B. ergibt sich bei Ausschnitten das gleiche Problem, üblicherweise sieht man da ein geeignetes Bohrloch vor - aber das könnte eine eng am Eck vorbeigehende Leiterbahn beschädigen. Der Konstrukteur muss dieses Problem also nicht nur bei der Umrisserstellung berücksichtigen, sondern schon vorher beim Verlegen der Leiterbahnen. Ein Eck als 90Gad-Winkel auszufräsen, ohne über den Konturrand des Ausschnitts hinauszugeraten, ist nun mal leider unmöglich, jedenfalls solange man unendlich dünne Fräser und viereckige Bohrer ausschliesst. Georg
Georg schrieb: > fast alles zu dem Thema Gesagte ist ziemlicher Unsinn. Das einfach dem > Fertiger zu überlassen ist hochgradig fahrlässig, denn egal wie man die > Ausrundung herstellt, sie geht über die korrekte rechteckige Kontur > hinaus, und man kann die Frage ob das zulässig ist und wie weit nicht > einfach dem Zufall überlassen. Aber einfach in der Ecke eine Ausfräsung einzeichnen kann doch auch nicht die Lösug sein. Welchen Durchmesser soll denn diese Ausfräsung haben? Das hängt doch vom verwendeten Fräser bzw. Fertigungsverfahren ab? Wie diese Ecken bearbeitet werden sollen muss im CAM Prozess festgelegt werden, genauso wie dabei auch die Werkzeugdaten festgelegt werden. Wenn man das machen lässt, z.B. beim Fertiger, muss man dem natürlich sagen, was mit den Ecken gemacht werden soll. So war zumindest bisher mein Verständnis und das scheint für mich logisch. Ansonsten würde meine technische Zeichnung ja abhängig von der Fertigungsmaschine, Werkzeugparameter, usw. sein und ich müsste, wenn ich auf eine andere Maschine oder andere Werkzeuge wechsel auch eine neue Zeichnung dafür machen. Dann könnte ich mein Werkstück doch auch gleich in GCode konstruieren. Bitte korrigiert mich wenn ich mit meinen Vorstellungen daneben liege. Ich bin wie gesagt kein Maschinenbauer oder CAD/CAM/CNC-Fachmann und beschäftige mich nur wenig und Laienhaft mit der Materie.
Gästle schrieb: > Bitte korrigiert mich wenn ich mit meinen Vorstellungen daneben liege. Du kannst natürlich ein 3D-Modell entwerfen und dann sagen, das will ich haben egal wie es produziert wird, aber das ist weder optimal noch verallgemeinerbar. Wer keine Ahnung von der Fertigung hat, kann auch keine fertigungsgerechten Teile konstruieren. Jedenfalls was Aussparungen in Leiterplatten betrifft, gibt es für mich 2 Möglichkeiten: A Ich sehe an Innenecken eine passende Bohrung vor, die ist natürlich auch im Bohrprogramm enthalten. Und dass die z.B. 1 mm hat ist keine Abhängigkeit vom Fertigungsverfahren - ein 1mm-Loch ist ein 1mm-Loch egal welcher Hersteller das fertigt. Immerhin steht bei Leiterplatten fest, dass Löcher gebohrt und Schlitze gefräst werden. B Ich nehme eine Vierkantfeile und mache die Ecken selbst eckig, natürlich nur bei kleinen Stückzahlen. Ich schätze wenn ich garnichts mache bekomme ich in den meisten Fällen einen Ausschnitt mit runden Ecken mit dem Radius des Fräsers. Dann also B. Georg
Georg schrieb: > Du kannst natürlich ein 3D-Modell entwerfen und dann sagen, das will ich > haben egal wie es produziert wird, aber das ist weder optimal noch > verallgemeinerbar. Wer keine Ahnung von der Fertigung hat, kann auch > keine fertigungsgerechten Teile konstruieren. Das hab ich so ja nicht geschrieben. Aber Abhängigkeiten von Maschinenparametern haben im CAD Modell meiner Meinung nach nichts verloren. > A Ich sehe an Innenecken eine passende Bohrung vor, die ist natürlich > auch im Bohrprogramm enthalten. Und dass die z.B. 1 mm hat ist keine > Abhängigkeit vom Fertigungsverfahren - ein 1mm-Loch ist ein 1mm-Loch > egal welcher Hersteller das fertigt. Immerhin steht bei Leiterplatten > fest, dass Löcher gebohrt und Schlitze gefräst werden. Überleg mal, wie das Ergebnis wird, wenn der Fertiger dann für deine Innenkontur einen 5 mm Fräser verwendet. Da hast du zwar ein schönes 1mm Loch im Eck aber halt immer noch kein Eck und die von dir genannte Vierkantfeile brauchts immernoch. Natürlich muss man unabhängig von dem Beispiel Teile so konstruieren, dass sie produzierbar sind. Hier bin ich aber nach wie vor der Meinung, dass man die Art der Bearbeitung der Innenecke dem CAM überlassen sollte bzw. im CAM festlegen sollte.
> Natürlich muss man unabhängig von dem Beispiel Teile so konstruieren, > dass sie produzierbar sind. Hier bin ich aber nach wie vor der Meinung, > dass man die Art der Bearbeitung der Innenecke dem CAM überlassen sollte > bzw. im CAM festlegen sollte. Hallo, Du kannst Dir das in diesem Video von EstleCam ansehen. https://www.youtube.com/watch?v=jVqfGCdGoaA ungefähr bei 4 min 20 Gruß Frank
Frank L. schrieb: > Hallo, > > Du kannst Dir das in diesem Video von EstleCam ansehen. Danke, das deckt sich ja dann soweit mit meiner bisherigen Vorstellung.
Georg schrieb: > Ein Eck als 90Gad-Winkel auszufräsen, ohne über den Konturrand des > Ausschnitts hinauszugeraten, ist nun mal leider unmöglich Du hast es erkannzt. Und genau darum müssen CAD und CAM miteinander sprechen. CAD weiß nicht, ob und welchen Fräser CAM einsetzt und CAM weiß nicht, wie weit er in das Material rein darf, ohne wesentlich die Funktion zu stören.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.