Moin Community, gestern Abend habe ich im Fernsehen SternTV geschaut und war dort äußerst erstaunt über den Beitrag: "Hauptschule - und dann?"... - hier der Bericht zum nachschauen: http://www.stern.de/tv/berufschancen-fuer-jugendliche--was-hauptschueler-nach-ihrem-abschluss-erwartet--4--6909592.html Die Kernfrage, die dieser Bericht stellt, ist eigentlich: Sind die Hauptschüler Schuld keinen Ausbildungsplatz zu bekommen oder stellen die Betriebe eine zu hohe Anforderung an die Jugendlichen? Die Frage würde ich gerne auch hier mal in den Raum werfen, da ich nach diesem Beitrag verstehen kann, warum Betriebe keine Lust haben Hauptschüler einzustellen... Selbst wenn du als Betrieb dir ewig Zeit nimmst um den Lehrlingen etwas beizubringen kannst du nur mangelhafte Ergebnisse erwarten... Wie soll man denn auch mit solchen Leuten richtig Geld verdienen? Auf der SternTV Facebook-Seite gehen die Meinungen jedoch ganz klar in die Richtung, dass die Betriebe viel zu hohe Ansprüche haben. Seht ihr das wirklich auch alle so? Gruß!
sterntvzuschauer schrieb: > Betriebe viel zu hohe Ansprüche haben Das hängt natürlich auch vom Beruf ab. Ich kann nur für Elektroniker Betriebs- oder Automatisierungstechnik sprechen. Hauptschüler können wir nicht nehmen. Sie falle schon durch den Eignungstest. Stichworte: Prozentrechnung, Bruchrechnen, Textverständnis, Verständnis für einfache technische Systeme wie Hebelgesetzte
sterntvzuschauer schrieb: > Die Kernfrage, die dieser Bericht stellt, ist eigentlich: Sind die > Hauptschüler Schuld keinen Ausbildungsplatz zu bekommen oder stellen die > Betriebe eine zu hohe Anforderung an die Jugendlichen? Oder wieder anders gefragt, welcher Job entspricht dem Bildungsstand eines Hauptschülers: ?Baggerfahrer ?Maurer ?Gerüstbauer ?Botenjunge ?Anstreicher
Offensichtlich kommen beim Stern noch die Hauptschüler unter. Der Text liest sich, als hätte ihn ein Viertklässler zusammengestammelt. "Fu ruft Uta." "Uta ruft Fu." "Fara fährt Fahrrad." würg
Hallo, ich habe es selber feststellen dürfen (Ausbildung, Techniker, Ausbilder), dass es nicht unbedingt nur auf die Schüler ankommt. Beispiel: Gesucht war für Bürokaufmann /-frau für Büromanagement. Bedingung war ein Realschulabschluss mit mindestens 1,5 Durchschnitt oder ein Abitur mit 2,0 Durchschnitt. Da fragt man sich auch in welcher Welt die Personaler leben. Dieser Lehrberuf ist laut IHK auf das Hauptschulniveau ausgelegt. Ich kann da viele weitere Beipiele anführen. Es wird ein Auszubildener "Elektroniker für Energie- und GEbäudetechnik" (Elektriker) gesucht, der ein Abi von wenigstens 2,5 mitbringt. Die, die ein gutes Abitur haben, sollen studieren gehen, denn dafür ist das Abitur eigentlich ja auch gedacht. Viele Firmen übertreiben es und stellen Anstellungsanforderungen für ihre Ausbildungsberufe, die einem Studium gleichkommen. Sie orientieren sich oftmals nur nach dem Prestige, der Wirkung nach außen. "Schaut her, unsere Azubis haben alle Abitur..." Das Problem ist aber oftmals, dass Über- und Unterforderung nicht beachtet werden. Wenn ein 1,5 Abiturient eine Lehre zum Bürokaufmann für Büromanagement lernt, wird dieser zwar in der Schule gute Noten kriegen, aber vermutlich gnadenlos gelangweilt und unterfordert sein. Genauso gibt es aber auch das Gegenteil. Wenn ein schlechter Hauptschüler eine Lehr zum "Elektroniker für Geräte und Systeme" anfängt (meine Empfehlung hierbei: ein guter Realschulabschluss), dann läuft man Gefahr, dass er in der Schule nicht hinterherkommt und die fehlende Theorie in der Praxis nicht anwenden kann und somit im Feld zurückbleibt. Das war mein Statement zu den Firmen. Nun aber zu den Jugendlichen. Die Jugendlichen / Schüler sind oftmals, aufgrund des Alters und fehlender Reife, wenig motiviert, effizient eine Ausbildung mit dazugehöriger Schule durchzuziehen. Dementsprechend sehen oftmals die Ergebnisse erster Ausbildungsversuche aus. Bei mir selbst war es damals ähnlich. In meiner Ausbildung habe ich soviel gemacht, wie ich musste. Ich hatte meine Ausbildung dann ganz gut bestanden. "Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss" :D Allerdings bemerkte ich, dass mit voranschreitenden Alter und Reife der Anspruch an die eigene Fachkompetenz und Bildung steigt. Deshlab hatte ich ich dann später den Techniker nachgelegt und mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen. Das soll heißen, dass der Hauptschulabschluss in Verbindung mit den heutigen Ausbildungsstellen eine schlechte Verbindung ist, da zwei Probleme aufeinanderprallen. Die geistige Unreife und generelle Unerfahrenheit der Jugendlichen gepaart mit der Sturrheit der Firmen, sinnfreie Anstellungsanforderungen der Ausbildungsstellen an ihre Bewerber zu stellen, führt zu dem Problem, dass viele Jugendliche keine Ausbildungsstellen finden bzw. viele Stellen auch unbesetzt bleiben. Gruß Migelchen
Gottlieb Samson schrieb: > sterntvzuschauer schrieb: >> Die Kernfrage, die dieser Bericht stellt, ist eigentlich: Sind die >> Hauptschüler Schuld keinen Ausbildungsplatz zu bekommen oder stellen die >> Betriebe eine zu hohe Anforderung an die Jugendlichen? > > Oder wieder anders gefragt, welcher Job entspricht dem Bildungsstand > eines Hauptschülers: > ?Baggerfahrer > ?Maurer > ?Gerüstbauer > ?Botenjunge > ?Anstreicher Maurer und Maler finde ich schon fast wieder zu Anspruchsvoll, wenn die breite Masse so ist wie die 3 aus dem Bericht. Der eine Bäckerlehrling hat es noch nicht einmal im 2 Lehrjahr geschafft gleich viele Kirschen auf den Keks zu drücken...
Gottlieb Samson schrieb: > Bildungsstand > eines Hauptschülers: Bildung und Intelligenz sind nicht dasselbe. Nur weil ein Mensch in einem Slum in Kalkutta nicht lesen und schreiben kann, weil er nie die Chance zu Schulbesuch hatte ist er nicht weniger Intelligent, als jemand der hier promoviert hat. Im übrigen hängen in keinem Land der EU die Bildungschancen eines Kindes so sehr von der Herkunft ab, wie in Deutschland. Das geht immer mal wieder durch die Medien. Es hängt viel davon ab, wie viel Unterstützung ein Schüler zu Hause bekommt. Ich kann mich aus meiner Schulzeit an Leute erinnern, die das Gymnasium problemlos zu Ende hätten machen können und aus denen etwas geworden wäre, wenn sie in anderen Verhältnissen gelebt hätten (Mutter nicht allein erziehend und langzeitarbeitslos oder Eltern keine Dorfassis). Ich kann mich auch an Leute erinnern, die strohdoof und stinkfaul waren und trotzdem durch die Schule gekommen sind, weil ihre gut verdienenden Eltern viel Geld in Nachhilfe investiert haben (Apothekersohn, Unternehmersohn, Arztsohn, später noch ins Med.-Studium reingeklagt).
Hauptschüler haben doch die gleichen Chancen wie alle anderen auch. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Deutsches_Bildungssystem-quer.svg
Migelchen schrieb: > Die geistige Unreife und generelle Unerfahrenheit der Jugendlichen > gepaart mit der Sturrheit der Firmen, sinnfreie Anstellungsanforderungen > der Ausbildungsstellen an ihre Bewerber zu stellen, führt zu dem > Problem, dass viele Jugendliche keine Ausbildungsstellen finden bzw. > viele Stellen auch unbesetzt bleiben. Das mit der "geistigen Unreife" ist ein guter Punkt. Ich formuliere das für einen Elektroinstallateur so: "Gesucht wird ein Schüler der ordentliche Arbeit liefert, die andere nicht die Gefahr eines Stromschlags" aussetzt." Da brauchts nicht unbedingt Prozentrechnung, aber leider ist es so das der der keinen Bock hat Prozente zu lernen auch keinen Bock hat ordentlich zu isolieren oder seinen gefärhdeten Dreck wegzuräumen. Hauptsache mit geringsten Aufwand schnell fertig. Das trifft nun leider die Hauptschüler zu unrecht die zwar Zugentlastung nicht buchstabieren können aber trotzdem Grundverständniss und entscheident Verantwortungsgefühl für die eigene Arbeit mitbringen und somit Kabel haltbar und sicher befestigen. Insofern ist ein Aussortieren nach Noten keine fehlerfreie Charaktereinschätzung.
noodle express schrieb: > Nur weil ein Mensch in > einem Slum in Kalkutta nicht lesen und schreiben kann, Jetzt pauschalisierst du... Kleiner Spaß. :) Generell hast du Recht. Eine pauschale Aussage über die Befähigung eines Menschen für eine Tätigkeit zu treffen, ist nicht nur schwer, aufgrund von fehlenden Informationen Kenntnisse über der Person, sondern auch verkehrt. Allerdings hat man hierbei ein Problem. Woran, an welchen Fakten oder Systemen sollen sich die Firmen orientieren, um die Vorauswahl für ihre Auszubildenen zu treffen? Dafür ist der Schulabschluss und die dazugehörigen Noten ja da. Ein Hauptschüler mit sehr gutem Abschluss kann für mich genauso ein geeigneter Anwärter sein, wie ein guter Realschüler. Denn anhand der Noten kann man schon sehen, ob sich jemand bemüht hatte oder nicht. Eine wahre Auskunft gibt nachher sowieso erst die Anstellung mit Probezeit. MAn muss dazu sagen, wenn unter 100 Hauptschülern jemand dabei ist, der schlechte Noten aufgrund von Unterforderung erzielt hat und deshalb falsch in der Bewerbungsphase eingeschäötzt wird, ist statistisch eher ein Ausreißer. Das klingt nicht schön, aber im Laufe einer Schulezeit, zeigt sich durchaus, ob jemand in dem jweiligen Schultyp richtig ist oder nicht. Dennoch sollte man nicht so engstirnig sein und generell bei dem Wort "Hauptschule" die Berwerbung gen Ablage P schieben.
In einer Ex-Firma hatte ich einen Kolegen, der ist Ingenieur. Der war af der Hauptschule, war nach eigenen Angaben stinkefaul und bei dem ist der Groschen (damals gab es den Euro noch nicht)erst so in der 9.Klasse gefallen. Hat sich auf den Arsch gesetzt, nach der Hauptschule sein Fachabi gemacht und anschließend Elektrotechnik studiert. Migelchen schrieb: > Viele Firmen übertreiben es und stellen Anstellungsanforderungen für > ihre Ausbildungsberufe, die einem Studium gleichkommen. Womöglich schon einen Studienabschluss haben, um eine Ausbildung zu beginnen. :-)
zu einer möglichen geistigen Unreife kommt heutzutage auch noch die physische hinzu. Wenn man mal sieht, was Kinder (und damit später auch Jugendliche) heute nicht mehr können, weil man immer bewegungsfauler wird...
Gottlieb Samson schrieb: > Insofern ist ein Aussortieren > nach Noten keine fehlerfreie Charaktereinschätzung. Deinem Text kann ich in Gänze zustimmen. Auch gefällt mir die Formulierung deines letzten Satzes. ... keine "fehlerfreie" Charaktereinschätzung. Denn wie ich oben bereits nannte, ist es so, dass die Befähigung halt erst nach der Einstellung festgestellt werden kann. Die Schularten und Noten sind neben einiger Praktikumsnachweise leider die einzigen Daten anhand sich die Firmen orientieren können. Diese Art der Entscheidung ist zwar fehlerhaft, aber aktuell nicht anders gegeben. Mir fällt jedenfalls nicht viel ein...
Psst schrieb: > In einer Ex-Firma hatte ich einen Kolegen, der ist Ingenieur. > Der war af der Hauptschule, war nach eigenen Angaben stinkefaul und bei > dem ist der Groschen (damals gab es den Euro noch nicht)erst so in der > 9.Klasse gefallen. > Hat sich auf den Arsch gesetzt, nach der Hauptschule sein Fachabi > gemacht und anschließend Elektrotechnik studiert. So jemanden kenne ich auch. Ist heute Trainee bei Siemens.
Wahrscheinlich gibt es beides. Wie oben angesprochen, ist Abitur als Anforderung für einfach Ausbildungen wahrscheinlich überzogen, aber wenn man dann andererseits sowas sieht wie Aufgabe in der Hauptschulabschlussprüfung: Ein Bäcker backt am ersten Tag vier, am zweiten Tag fünf und am dritten Tag drei Brötchen. Wie viele Brötchen backt er durchschnittlich pro Tag an den drei Tagen? [sinngemäß] Reaktion des Schülers "Äh, was? Wie soll das gehen? Keine Ahnung." kann ich schon verstehen, dass Betriebe da kein Risiko eingehen wollen.
Dussel schrieb: > Wahrscheinlich gibt es beides. Wie oben angesprochen, ist Abitur als > Anforderung für einfach Ausbildungen wahrscheinlich überzogen, aber wenn > man dann andererseits sowas sieht wie Wenn sich auf eine Lehrstelle Abiturienten bewerben, warum nicht die nehmen, anstatt eines Hauptschülers mit mittelmäßigen Mathenoten? Der Abiturient überbrück im Zweifel nur eine Wartezeit bis zum Studium. Also doch lieber einen motivierten Hauptschüler, der haut nicht so schnell ab.
Dussel schrieb: > Ein Bäcker backt am ersten Tag vier, am zweiten Tag fünf und am dritten > Tag drei Brötchen. Wie viele Brötchen backt er durchschnittlich pro Tag > an den drei Tagen? Sechs?
Psst schrieb: > Womöglich schon einen Studienabschluss haben, um eine Ausbildung zu > beginnen. :-) Das ist leider immer mehr die Regel als die Ausnahme. Es gibt viele, teilweise sich selbst verstärkende, Ursachen. Einmal ist es so, dass es auf der Hauptschule keine guten Schüler mehr gibt. Wer auch nur ein wenig mehr kann, wechselt direkt. Damit fehlen in diesen Klassenverbänden auch diejenigen, die andere mitziehen können. Zweitens ist die Demotivation unter den Schülern auch entsprechend hoch, wenn man genau das Obige sieht: selbst einfachste Stellen werden nicht mehr für Hauptschulabschlüsse ausgeschrieben. Woher soll jemand, der weiß, dass er, egal wie die Noten sind, praktisch keine Chance hat, "seinen Job" später ausüben zu können, Motivation hernehmen? Sehr lobenswert finde ich da die Haltung des Unternehmens "Wirtgen" (kennt vielleicht der eine oder andere: Straßenbaumaschinen aller Art) hier ganz in der Nähe. Bei einer Unternehmensführung und späteren Gesprächen sagte uns der Personalverantwortliche für den Hauptstandort (der übrigens selbst "nur" einen Realschulabschluss hat), dass dort jeder seine Chance bekommt. "Die Zeugnisnoten sind uns erstmal egal. Fehlende Mathekenntnisse etc. - das kriegen wir alles ruckzuck selbst hin. Wir brauchen motivierte Leute, die ins Team passen. Ein Abiturient mit Traumnoten hilft uns nicht, wenn der uns das Team sprengt. Es ist hier normal, dass sich Abiturienten nachmittags mit den Hauptschülern zusammensetzen und ihnen Mathe erklären, einfach, weil derjenige ganz selbstverständlich in das Team gehört." Prozentrechnung, Hebelgesetze etc. - das kann jemand nebenher innerhalb von wenigen Monaten aufarbeiten. Entscheidend ist immer die Motivation. Von daher sollten Unternehmen bei der Einstellung nicht so sehr auf die Noten schauen.
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Psst schrieb: > In einer Ex-Firma hatte ich einen Kolegen, der ist Ingenieur. Ja, man brauch manchmal nur einen Trigger eine Motivation, die einem dann den Schalter im Kopf umlegt. Ich denke, jeder kennt da so ein zwei Beipiele. :) J-A V. schrieb: > zu einer möglichen geistigen Unreife kommt heutzutage auch noch die > physische hinzu. Wenn man mal sieht, was Kinder (und damit später auch > Jugendliche) heute nicht mehr können, weil man immer bewegungsfauler > wird... Auch wenn es jetzt etwas merkwürdig zu lesen ist / klingt. "Physich unreif" gehe ich sofern mit, da bis zum 18 Labensjahr das Gehirn auch noch nicht in Gänze entwickelt ist. Das ist biologisch einfach so. Somit sind logischerweise Hauptschüler, die natürlich noch viel früher eine Ausbildung suchen, auf dem Arbeitsmarkt etwas im Nachteil. Ich habe es auch schon gesehen, dass jemand mit 15 Jahren es bei mir damals in der Elektronik es nicht geschafft hatte, mit einer Schere sauber das Platinen-Layout aus der Folie zu schneiden (ein Rechteck aus einem stück folie ausschneiden). Das war für ihn einfach nicht drin. Dussel schrieb: > Reaktion des Schülers > "Äh, was? Wie soll das gehen? Keine Ahnung." > > kann ich schon verstehen, dass Betriebe da kein Risiko eingehen wollen. Wie gesagt, es gibt natürlich Ausreißer in die eine als auch in die andere Richtung. Bei mir in den Vorstellungsgesprächen hatte ich zum Beispiel die Bewerber immer gefragt, welches Volumen, sie denken, dieser Besprechungsraum hat. Wenn sie Schwierigkeiten mit dem Schätzen der Abmaße hatten, hatte ich ihnen auch mal Werte vorgegeben, die man leicht im Kopf rechnen kann. Aber wenn mir dann ein Bewerber wütend entgegenwirft, dass man 3m, 3m und 5m nicht glatt teilen kann, muss selbst ich mir krampfhaft ein Lächeln verkneifen. Man muss halt auch beachten, dass so eine Bewerbungsphase für solch jungen Leute purer Stress bedeuten kann. Deshalb muss man ebenso geduldiger sein. Natürlich bis zu einem gewissen Grade... :)
Migelchen schrieb: > Ich habe es auch schon gesehen, dass jemand mit 15 Jahren es bei mir > damals in der Elektronik es nicht geschafft hatte, mit einer Schere > sauber das Platinen-Layout aus der Folie zu schneiden (ein Rechteck aus > einem stück folie ausschneiden). Das war für ihn einfach nicht drin. Das lag der Fehler aber ehr im Kindergarten und nicht in der Schule.
Psst schrieb: > Der Abiturient überbrück im Zweifel nur eine Wartezeit bis zum Studium. > > Also doch lieber einen motivierten Hauptschüler, der haut nicht so > schnell ab. Das stimmt. Gerade deise Jugendlichen, die nach einer langen Lehrstellensuche dann endlich eine Lehrstelle finden, sind oftmals auch viel dankbarer und engangierter bei der Arbeit als manch gelangweilter und unterfoderter Abiturient. Weil in diesem Fall die Person auf die Stelle passt. Als ich meinen Ausbilderschein gemacht hatte, erzählöte uns ein alter Ausbilder, dass er unter anderem auch einen E*e*a-Markt mit Auszubildenen und Facharbeitern führe. Sämtlich Azubis sind dort nicht nur Hauptschüler, sondern viele auch schwerwiegender vorbestraft. Die sind anfangs zwar immer etwas schwierig, da sie gewisse Dinge, besonders im Zusammenhang mit Kunden, noch lernen müssen, aber alle schaffen ihre Prüfungen, sind mit ihrer Arbeit mehr als ausgelastet und haben es teilweise auch zum Filialleiter geschafft. Man muss also wirklich schauen, welche Personen passen auch auf die echten Anforderungen meines Ausbildungsberufes.
Karl schrieb: > Migelchen schrieb: >> Ich habe es auch schon gesehen, dass jemand mit 15 Jahren es bei mir >> damals in der Elektronik es nicht geschafft hatte, mit einer Schere >> sauber das Platinen-Layout aus der Folie zu schneiden (ein Rechteck aus >> einem stück folie ausschneiden). Das war für ihn einfach nicht drin. > > Das lag der Fehler aber ehr im Kindergarten und nicht in der Schule. Wohl wahr. Ich könnte bei dem speziellen Beispiel aber auch anbringen, dass er große Probleme hatte, sich lange auf ein Thema zu konzentrieren. Ein anderer Lehrling (16 Jahre) in der Mechanik-Abteilung, der hatte einen Attest vom Arzt, dass er nicht schwer heben darf, da er noch im Wachstum ist. Ich weiß nicht, welcher Arzt so einen Schein ausstellt, aber ich hätte diesen Wisch nie akzeptiert und wenigstens den Arzt angerufen, welcher mir dann vermutlich nichts hätte erzählen dürfen. ^^
>> Ein Bäcker backt am ersten Tag vier, am zweiten Tag fünf und am dritten >> Tag drei Brötchen. Wie viele Brötchen backt er durchschnittlich pro Tag >> an den drei Tagen? noodle express schrieb: > Sechs? Du kriegst das ja auch nicht gebacken... MfG Paul
Was hier bisher nicht richtig angesprochen wurde, ist dass das Schulsystem und die Abschlüsse sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat. Aussagen wie, der Chef selbst war nur auf der Realschule, sind daher nicht sehr aussagekräftig. Vor 30 Jahren hatte die Hauptschule ihren Namen noch verdient, etwa die Hälfte eines Jahrgangs ist auf selbige gegangen. Der Hauptschulabschluss war ein anerkannter Schulabschluss, mit dem man Lehrstellen bekam. Die Prüfungen für den Hauptschulabschluss waren damals tatsächlich deutlich schwerer als heute. In Baden-Württembergischen Hauptschulen sind heute oft nur noch ein oder zwei deutschstämmige Schüler in einer Hauptschulklasse (k.A. in anderen Ländern). Die Schülerschaft setzt sich zusammen aus Lernverweigerern, Lernbehinderten, "Problemkindern" (Opfer häuslicher Gewalt etc.) und Kindern die kaum deutsch verstehen. Also handelt es sich heute eher um eine Förderschule, das war selbst vor 10 Jahren noch anders. In BW wird heute jeder, der den Hauptschulabschluss besteht zur 10ten Klasse Werkrealschule zugelassen, welche ein Großteil auch besteht. Die Prüfung selbst unterscheidet sich zur Realschulabschlussprüfung. D.h. es gibt nur noch einen verschwindend geringen Anteil, welcher tatsächlich nur mit Hauptschulabschluss die Schule beendet.
sterntvzuschauer schrieb: > Sind die > Hauptschüler Schuld keinen Ausbildungsplatz zu bekommen nein! alle Oberschulen sind Schuld, oder deren Finanzierung bzw. die Polit..... ab hier ist ja Ende vom Topic siehe Regeln.
Tommi schrieb: > Was hier bisher nicht richtig angesprochen wurde Das kann man teilweise verstehen. Bloß das erzähl mal den aktuellen Schülern, die gerade kurz vor der Prüfung sind. Die sehen das so, dass sie die schwerste Prüfung aller Zeiten vor sich liegen haben werden. Für jede Generation Schüler ist die Schulabschlussprüfung die allererste. Etwas schwierigeres hatten sie nie vorher gehabt (in den meisten Fällen). Wenn ihnen dann noch jemand sagt, dass das doch total leicht ist und es früher viel schwerer war, macht man es sogar noch viel schlimmer. Danach fühlen die sich noch unqualifizierter. Man muss da sogar noch genauer differenzieren. Die Schule damals war zwar qualitativ auf die damaligen Ansprüche wertvoller, allerdings ist auch der Stoff in vielen Fächern wesentlich mehr geworden. Was man heute lernen muss, hat damals nichtmal der Lehrer gewusst. Beispiel: die ganzen technischen Fächer, das Spektrum an Lernmedien, die verwendet werden. Damals hattest du teilweise ein Buch und hast daraus gelernt. Heute wendet sich jeder Lehrer an unzählige verschiedene Quellen. (wobei ich kenne ein zwei Lehrer, die halten noch stark an gefühlter Vorkriegsliteratur fest) heute wird vorallem viel Selbststudium erwartet und das teilweise auch schon in der Hauptschule. Wenn dann die untalentierten Schüler sich über diese vielen Medien einlesen sollen und für sich nicht einmal wissen, welcher Lerntyp sie sind, dann sind Demotivation und schlechte Resultate halt vorprogrammiert.
Mein Vater hat mich früher einen Haufen Kies schaufeln und ums Haus herum fahren lassen. Zu der Zeit war ich in der Schule ein Musterbeispiel -an Faulheit ;) Der Kommentar, dass ich im ganzen Leben so arbeiten müsste, wenn ich mich nicht hinsetze, hat dann doch noch was gebracht. Tommi schrieb: > Vor 30 Jahren hatte die Hauptschule ihren Namen noch verdient und noch weiter früher (auch zu BRD-Zeiten) hiess es Volksschule.
Wer Nichts weiß, muss Alles glauben. Marie von Ebner-Eschenbach
Migelchen schrieb: > Woran, an welchen Fakten oder Systemen sollen sich die Firmen > orientieren, um die Vorauswahl für ihre Auszubildenen zu treffen? An dem Erscheinungsbild und minimierter Aussagekraft der Dokumente, die die verlangen und die denen dann vorgelegt werden. Von Noten ist nur selten in Stellenanzeigen die Rede. Bei Azubi-Stellenanzeigen wird das ja manchmal gemacht, aber wenn es überzogen ist, dann müssen sich Firmen nicht wundern, dass sie keine Bewerber bekommen, wobei das sehr wahrscheinlich wieder nur vorgeschoben ist, um sich nicht rechtfertigen zu müssen. > Dafür ist der Schulabschluss und die dazugehörigen Noten ja da. Eigentlich nicht, denn Noten beweisen nur, dass bestimmte Ausbildungsziele erreicht wurden und die gehen eigentlich nur die Bildungsstätte, den Schüler und im ungünstigsten Fall den Staat etwas an, aber ganz gewiss nicht Firmen, die ja sowieso keine plausible Verantwortung übernehmen. > Ein Hauptschüler mit sehr gutem Abschluss kann für mich genauso ein > geeigneter Anwärter sein, wie ein guter Realschüler. Oder beide nicht, wenn nur das Talent zum auswendig lernen genutzt wurde und die Zusammenhänge nicht begriffen wurden. > Denn anhand der Noten kann man schon sehen, ob sich jemand bemüht hatte > oder nicht. Wenn du drei mal hintereinander versuchst den Führerschein zu machen, sieht man nach Bestehen dir auch nicht an ob du Talent zum Autofahren hast und dich anpassen kannst. Chris D. schrieb: > Von daher sollten Unternehmen bei der Einstellung nicht so sehr auf die > Noten schauen. Die dürften die Noten eigentlich gar nicht zu Gesicht bekommen, wenn die nicht bereit sind ihre Ansprüche nachvollziehbar zu begründen. Gleichbehandlung wird so nicht gelebt.
Migelchen schrieb: > Die geistige Unreife und generelle Unerfahrenheit der Jugendlichen Was nicht neu ist und früher anders gelöst wurde. Man wusste dass man einem unreifen Jugendlichen eben nicht alle Freiheiten geben kann und darf. Da wurde selbstverständlich einiges für den Jugendlichen bestimmt. Das nannte sich Erziehung. Ebenso wurden Mindeststandards und Anweisungen nicht als unverbindliche Wünsche geäußert sondern durchgesetzt. > gepaart mit der Sturrheit der Firmen, sinnfreie Anstellungsanforderungen > der Ausbildungsstellen an ihre Bewerber zu stellen, Die kommt nicht von ungefähr sondern von schlechten Erfahrungen. So verdirbt jede Generation von Jugendlichen die Chancen für die nächste Generation weiter.
Migelchen schrieb: > heute wird vorallem viel Selbststudium erwartet und das teilweise auch > schon in der Hauptschule. Dank Internet ist das ja auch leichter geworden, aber alles kann man hier nicht ergooglen wenn bestimmte Interessengruppen das unterbinden. Beispiel: DIN-Dokumente. > Wenn dann die untalentierten Schüler sich über diese vielen Medien > einlesen sollen und für sich nicht einmal wissen, welcher Lerntyp sie > sind, dann sind Demotivation und schlechte Resultate halt > vorprogrammiert. Das muss aber nicht am Schüler, sondern kann auch am Lehrer oder anderen Umständen, die wir ja nicht kennen, liegen. Eine Verwandte, ca. 14 Jahre alt, ist z.Zt. auf dem Gymnasium mit Notendurchschnitt: Ausreichend. Das mag für den Abschluss reichen, kaum aber um zu studieren und auf dem Arbeitsmarkt werden solche Noten bestenfalls gefühlt für einen Verkäuferjob reichen. Nachhilfe durch die Eltern, die das vermutlich von der Bildung könnten, haben beruflich nicht die Freiheit haben, da zu unterstützen. Also, was machen? Nachhilfe? Absichtlich sitzen bleiben und ein Jahr wiederholen? Von den Lehrern braucht man wohl nichts erwarten, weil die nur ihr Pensum schaffen sollen. Da bleibt dann eine zielgerichtete Förderung wohl auf der Strecke. In anderen Familien sieht das dann wohl anders aus, weil man da auch die Mittel für eine Nachhilfe hat.
Inkognito schrieb:
...
Wenn die Noten für dich keine Aussagekraft für das Talent für irgendein
Fachgebiet hat und jeder Bewerber halbwegs optisch gute Unterlagen
verschicken würde, würde es mich mal interessieren, wieveile Bewerber du
zu Gesprächen einladen würdest.
Du brauchst mehr als ein zwei hübsche Bättchen mit korrekter
Rechtschreibung und Grammatik.
Selbstverständlich zählen die Noten mit rein.
Wenn ich nach deinem Schema 1000 Jugendliche einlade, weil die optisch
sehr gute Unterlagen hatten, bin ich nie fertig mit den Bewerbungen (Vom
Geld für die Gespräche für Personal, etc mal ganz abgesehen).
Deshalb differenziert man rein rational durchaus anhand des Abschlusses,
Noten und Praktikas.
Denn gerade im technischen Bereich weiß man es, dass die Stärken oftmals
woanders liegen als gerade im Ausdruck, etc...
Was bringt es mir, wenn ich 1,5h im Gespräch mit einem Bewerber sitze,
er den besten Ausdruck hat, aber eben nicht in der Lage ist einen
Widerstand anhand gegebenen Spannung und Strom zu erläutern?
Das hätte ich an seinen Noten vielleicht in Physik und Mathe womöglich
erahnen können.
Wenn man beipielsweise sieht, dass er in Kunst, Musik und Sport eine
eins hat und Mathe, Physik, Informatik sind mit 2 bis 3 belegt, dann
kann ich ihn vielleichgt einladen, aber sein primärer Fokus wird
vermutlich doch eher auf auf den anderen Gebieten liegen. So etgwas weiß
man dann schon mal, ohne großartig geredet haben zu müssen.
Die Wahrscheinlichkeit spricht da für einen.
Inkognito schrieb: > Eine Verwandte, ca. 14 Jahre alt... Sitzen bleiben und wiederholen ist natürlich eine Möglichkeit... Aber ich hätte in dem Fall vorgeschlagen, dass sie die Realschulprüfung schreibt bzw. allgemein auf die Realschule wechselt. Mit 14 Jahren ist das ja durchaus noch möglich. Da würden die Noten vermutlich besser aussehen und sie könnte gegebenfalls ihr Abi nachholen oder halt nach der Realschule eine Ausbildung beginnen. Aber das ist natürlich eine schwerere Entscheidung. :/
Dussel schrieb: > Aufgabe in der Hauptschulabschlussprüfung: > Ein Bäcker backt am ersten Tag vier, am zweiten Tag fünf und am dritten > Tag drei Brötchen. Wie viele Brötchen backt er durchschnittlich pro Tag > an den drei Tagen? [sinngemäß] Umstritten sind manche Prüfungen. Aktuell gibt es da auch was. http://www.spiegel.de/schulspiegel/umstrittene-mathe-pruefung-in-berlin-zentrale-tests-werden-keinem-gerecht-a-1098940.html
Inkognito schrieb: > Von Noten > ist nur selten in Stellenanzeigen die Rede. Bei Azubi-Stellenanzeigen > wird das ja manchmal gemacht, aber wenn es überzogen ist, dann müssen > sich Firmen nicht wundern, dass sie keine Bewerber bekommen, wobei > das sehr wahrscheinlich wieder nur vorgeschoben ist, um sich nicht > rechtfertigen zu müssen. Ich habe mal schnell nach Ausbildungsplätzen hier in der Region gegoogelt. Rund 1/4 der Stellenanzeigen für Ausbildungsplätze geben mindestens eine Note in einem Fach vor, zwei sind nicht selten. Auffällig war dass ich keine Notenwünsche gefunden habe wenn das Minimum ein Hauptschulabschluss war. Notenwünsche gab es nur bei mittlerer Reife oder Abitur. Bei Hauptschulabschlüssen wurde manchmal nach gutem oder qualifiziertem Hauptschulabschluss gefragt. Die Notenwünsche die ich gefunden habe fand ich nicht übertrieben. Eher schon die Forderungen nach einem Führerschein.
Den Bericht habe ich auch durch Zufall gesehen. Am besten fand ich die Beiträge vom Direktor einer Hauptschule zum Thema "Hauptschulen habe einen schlechten Ruf". Da hat er erst auf alle anderen Hauptschulen geschimpft, die sich Realschule Plus nennen und zukünftig vielleicht "Gymnasium 2.0" (sarkastisch). Aber seine Hauptschule arbeitet nach dem Limburger-Modell, dass ist natürlich was ganz anderes. Da war er voll stolz drauf! Ich war selbst auf einer Hauptschule. In vielen Fächern konnte man gar nicht lernen, da einige Schüler den Unterricht derart störten, dass selbst die Lehrer keine Lust mehr hatten zu unterrichten. Nur durchsetzungsstarke könnten dies, leider waren das auf meiner Schule der Geschichts- und Religionslehrer, das half mir im Leben nicht wirklich weiter :( Als ich dann auf eine weiterführende Schule ging, war das eine komplett andere Welt! Alle Schüler/Lehrer in der Klasse waren motiviert und hilfsbereit, das hatte ich bis dato noch nie erlebt. Ich weiß sehr genau, woher der schlechte Ruf kommt. Es bringt nicht, wenn man die Hauptschule umbenennt, es bleibt immer der gleiche Mist!
Gut, daß es nicht mehr so ein System wie früher gibt, in dem es im ganzen Land gleiche Lehrpläne gab und in dem dadurch die Noten und Leistungen vergleichbar waren. Das war richtig schlimm. Da konnte eine Familie von Suhl nach Greifswald ziehen und die Kinder konnten nahtlos im Unterricht anknüpfen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen... SCNR Paul
Don R. Wetter schrieb: > In vielen Fächern konnte man gar > nicht lernen, da einige Schüler den Unterricht derart störten, dass > selbst die Lehrer keine Lust mehr hatten zu unterrichten. mangelne Lust der Lehrer verstehe ich ja, wie lief das vor 45 Jahren.... S:"wann bekommen wir Sin & Cos?" L:"Das braucht hier doch keiner, mache ich nicht" S:"Doch ich brauch das gehört zum MSA" L:"OK, komm in der großen Pause erklär ich dir das kurz" immerhin konnte man die Lehrer motivieren, wahrscheinlich mit genügend Energie der Schüler würden sich die Lehrer heute auch freuen wenn einer Ihr Wissen schätzt und lernen will.
Es kommt ja auch auf den Ausbildungsbetrieb an... Wenn man seine Ausbildung in einem Betrieb macht der die Hälfte der Ausbildungszeit mit einem Meister oder sogar Prüfer in einer Schulartigen Kulisse vorsieht wird so oder so durchgebracht, solange der Auszubildende nicht gerade eine Lernschwäche hat. Fragt sich nur Ob die Hauptschule heutzutage eine Mischung aus Sonderschule und Hauptschule geworden ist.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/schulabschluss-in-berlin-lehrer-finden-mathe-pruefungen-pillepalle/13756836.html "Konfrontiert mit den Berliner MSA-Aufgaben lobte der bayerische Realschullehrerverband „das Bemühen um eine neue Aufgabenkultur und eine Anwendbarkeit“. Allerdings sei in der Realschule in Bayern eine derartige Abschlussprüfung „undenkbar“. Viele Aufgaben lägen auf dem Niveau „maximal der siebten Klasse“. Wie der Tagesspiegel berichtete, haben Gymnasiallehrer auch im diesjährigen Mathematik-Abitur eine Tendenz zu leichteren Aufgaben beklagt. „Es gibt einen schleichenden Prozess hin zu einem gesunkenen Anforderungsniveau bei zentralen Prüfungen in Mathematik“" 10 Klasse aber auf dem Niveau der 7. so wie es sich die Politik wünscht, damit die Zahlen auf dem Papier gut aussehen und sie im internationale besser darstehen. Aufgaben der "Prüfung": http://www.tagesspiegel.de/downloads/13756932/1/mathematikaufgaben.pdf
Thomas1 schrieb: > Umstritten sind manche Prüfungen. Aktuell gibt es da auch was. Die von mir genannte Aufgabe war aber so formuliert. Da war nichts mit Textverständnis. Dass solche Aufgaben für einen Schulabschluss viel zu einfach sind, ist klar, aber trotzdem schaffen es ja manche nicht. Bei vielen dürfte es einfach mangelnder Druck sein: 'Warum lernen? Ich krieg doch Hartz IV. Kann den ganzen Tag zu Hause bleiben. Voll geil.' Es gibt aber auch einige, die zu Hause sich um Geschwister oder kranke Verwandte kümmern müssen und einfach keine Kraft zum Lernen mehr haben. Ich denke, über das Arbeitslosengeld könnte man daran schrauben. Ohne Schulabschluss gibt es einfach deutlich weniger. Wenn jemand sieht, er bekommt 250€ im Monat (was gut zum Leben reicht) und könnte mit einem Abschluss 400€ bekommen, wäre das eine nicht zu verachtende Motivation, den Abschluss zu machen. Das gesparte Geld könnte dann für die zur Verfügung stehen, die es brauchen. Das ist natürlich einfach gesagt, es gerecht zu machen ist dann die Schwierigkeit.
sterntvzuschauer schrieb: > Auf der SternTV Facebook-Seite gehen die Meinungen jedoch ganz klar in > die Richtung, dass die Betriebe viel zu hohe Ansprüche haben. Seht ihr > das wirklich auch alle so? Es stimmt beides. Die Betriebe benötigen solche Leute unbedingt, aber die Bevölkerung bringt sie nicht hervor. Umgekehrt: Das was die Bevölkerung hervorbringt, findet weder Ausbildung noch Job. Es ist halt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft: Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig gegenüber dem Ausland zu bleiben Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind. Die Leistung muss von den verbliebenen alleine geschafft werden. Zusätlich müssen über Staat und Sozialabgaben die schon ausgefallenen finanziert werden, um politische Ruhe zu garantieren. Wegen der höheren Leistungsanforderungen fallen noch mehr Leute Weg... Und so dreht sich das ganze im Kreis. Darum zerfällt jede Leistungsgesellschaft auf lange Sicht immer in eine Gewinner- und eine Verlierergesellschaft. Die einzige sinnvolle Gegenmassnahme, die ich mir vorstellen kann, ist halt ein wenig zwischen den Gruppen zu Nivellieren. Geringere Standards würden dann auch die Leute etwas entlasten und den Bedarf an Sozialstaat etwas verringern. Bedenke: Ein Drittel aller Arbeitswilligen findet schon keinen Job mehr...die Gesellschaft hat einfach keinen Bedarf mehr an ihnen. Nachtrag: Im Ausbildungsrahmenplan für Elektroniker steht so etwas wie "soll englischsprachige Bedienungsanleitungen verstehen und umsetzten können". Auch wenn es auf der Hauptschule mittlerweile Englisch gibt, das Niveau ist zu niedrig. Und Realschüler und Gymnasiasten müssen sich auch erst darin üben, weil der spezielle Wortschatz nicht im Unterricht vorkommt.
Schüler sind die letzten Praktikanten die mir unter gekommen sind waren auch ne Katastrophe. Kommen von Realschule oder Gymnasium und scheitern daran mit 2 gegebenen Formeln was auszurechnen die taugen garnicht schriftlich Division wird für die dank Taschenrechner schwierig.
Inkognito schrieb: > Eine Verwandte, ca. 14 Jahre alt, ist z.Zt. auf dem Gymnasium mit > Notendurchschnitt: Ausreichend. Das mag für den Abschluss reichen, > kaum aber um zu studieren und auf dem Arbeitsmarkt werden solche Noten > bestenfalls gefühlt für einen Verkäuferjob reichen. Hmm, hängt vom Bundesland ab. Ein 4er Gymnasiast aus Bayern oder BaWü wäre in anderen Bundesländern ein Überflieger. In der 10. Klasse bekamen wir, Gesamtschule NRW 1980, einen solchen als neuen Mitschüler. Er konnte sich bis zum Abitur zurücklehnen und ein 1er Abitur mitnehmen. Generell ist die Jugend viel besser als ihr Ruf. Was ich an Praktikanten hatte waren alles tolle Jungs, auch egal on sie nun Pascal oder Yilmaz heißen. Ich bin bis Heute nicht so vernünftig.
Also 250€ reichen laut Dussel im Leben.. und mit Abschluss sollte man dann 400€ bekommen. Ist klar. In China vielleicht (selbst da dürfte man mittlerweile mehr bekommen). Selbst in den ultrakapitalistischen USA gibt es in manchen Städten mittlerweile einen Mindestlohn von $15 (~14€). Gut, dafür haben die halt keine Sozialhilfe (ausser Essensmarken), aber hier in D bekommt man die auch nur unter ganz bestimmten Umständen und sie wird schnell gekürzt/gestrichen. Am liebsten wäre es den Neoliberalen natürlich, man würde den Mindestlohn abschaffen, alle Sozialleistungen streichen (RV/KV/ALG1+2/Kindergeld/etc..), kostenlose Bildung für alle abschaffen und dann zusehen, wie sich der Markt selbst reguliert. Deutschland gibt jährlich etwa 20 Mrd. € für Hartz-4-Empfänger aus, die USA jährlich etwa $300 Mrd. für das komplette Justizsystem, tendenz steigend. Es ist natürlich sinnvoller, man zwingt die Menschen in die Kriminalität und steckt sie dann ins Gefängnis als ein paar Peanuts (für den Staat ist Hartz 4 ein Witz) Sozialhilfe zu bezahlen und sie ruhigzustellen.
Dussel schrieb: > Ich denke, über das Arbeitslosengeld könnte man daran schrauben. Ohne > Schulabschluss gibt es einfach deutlich weniger. Wenn jemand sieht, er > bekommt 250€ im Monat (was gut zum Leben reicht) und könnte mit einem > Abschluss 400€ bekommen, wäre das eine nicht zu verachtende Motivation, > den Abschluss zu machen. Das gesparte Geld könnte dann für die zur > Verfügung stehen, die es brauchen. > Das ist natürlich einfach gesagt, es gerecht zu machen ist dann die > Schwierigkeit. 1) Von 250€ im Monat Leben mag zwar gehen, aber dafür muss man dann auch richtig was drauf haben. Leute ohne Schulabschluss können das nicht. 2) Du vermutest mangelnde Motivation. Das kann ich in meinem Umfeld nicht beobachten. Dafür aber sehr viel Überforderung und Verzweiflung. Mangelnde Motivation kann ich eigentlich selten erkennen. Ausnahme: Über mangelnde Motivation bei anderen Leuten klagen meistens die wenigen Leute, bei denen es selber an Fleiss mangelt, weil dass in ihrem Selbstverständnis die einzig mögliche Begründung ist. ;O)
Ansgar K. schrieb: > schriftlich Division wird für die dank Taschenrechner schwierig. Wenn sie schriftlich Dividieren, würdest Du ihnen vermutlich auch in den Hintern treten, weil sie ihre Arbeitszeit mit schriftlich Dividieren verplempern, statt schnell den Taschenrechner zu benutzen. ;O) Du gehörst vermutlich zu der Sorte Cheff oder Ausbilder, denen man nie was recht machen kann, weil es ihnen nicht in den Kram passt, dass andere Leute auch ihre Fähigkeiten haben.
Migelchen schrieb: > Wenn die Noten für dich keine Aussagekraft für das Talent für irgendein > Fachgebiet hat und jeder Bewerber halbwegs optisch gute Unterlagen > verschicken würde, würde es mich mal interessieren, wieveile Bewerber du > zu Gesprächen einladen würdest. Als Arbeitgeber würde ich mal meinen Anforderungskatalog so gestalten, dass durch natürliche Auslese die Zahl der Bewerber überschaubar gring bliebe. Die meisten Anzeigen sind doch so Fleischlos aussagekräftig wie ein abgenagter Knochen. > Du brauchst mehr als ein zwei hübsche Bättchen mit korrekter > Rechtschreibung und Grammatik. Nein, nicht wirklich, weil Noten nur etwas über die Fähigkeit aussagen, wie das Wissen wiederholt wurde. Verständnis, Affinität und Leidenschaft wären damit nicht bewiesen. > Selbstverständlich zählen die Noten mit rein. Ja, weil das Kapital das so durchgesetzt hat. Das Kapital ist aber nicht so weise, hier gerecht zu behandeln. Die handwerklichen Fähigkeiten umzusetzen werden eher selten benotet. > Wenn ich nach deinem Schema 1000 Jugendliche einlade, weil die optisch > sehr gute Unterlagen hatten, bin ich nie fertig mit den Bewerbungen (Vom > Geld für die Gespräche für Personal, etc mal ganz abgesehen). Kannst du ja machen, aber wenn du 1000 Bewerbungen hast, dann bist du selbst dran schuld, denn dann musst du den Müll auch entsorgen. Besser wäre aber Müllvermeidung. > Deshalb differenziert man rein rational durchaus anhand des Abschlusses, > Noten und Praktikas. Was nichts anderes heißt, dass ungleich behandelt wird. > Denn gerade im technischen Bereich weiß man es, dass die Stärken oftmals > woanders liegen als gerade im Ausdruck, etc... Das Kapital entscheidet und weiß in der Regel gar nichts, weil der Entscheidungsprozess falsch angesetzt ist. > Was bringt es mir, wenn ich 1,5h im Gespräch mit einem Bewerber sitze, > er den besten Ausdruck hat, aber eben nicht in der Lage ist einen > Widerstand anhand gegebenen Spannung und Strom zu erläutern? Du meinst wohl Eindruck. Ausdrucke macht der Drucker. Wenn ein Abschluss in dieser Disziplin vorliegt, braucht man sich darum keine Sorgen zu machen. Das Kapital ist auch nicht allwissend. > Das hätte ich an seinen Noten vielleicht in Physik und Mathe womöglich > erahnen können. Nur, dass man mit Ahnungen nicht weit kommt. > Wenn man beipielsweise sieht, dass er in Kunst, Musik und Sport eine > eins hat und Mathe, Physik, Informatik sind mit 2 bis 3 belegt, dann > kann ich ihn vielleichgt einladen, aber sein primärer Fokus wird > vermutlich doch eher auf auf den anderen Gebieten liegen. Wobei du mit vermutlich keine Gewissheit hast. Die bekommst du erst nach einigen Monaten Probezeit. Wenn der Betrieb aber keine funktionierenden Strukturen hat, wie willst du da glänzen? > So etgwas weiß > man dann schon mal, ohne großartig geredet haben zu müssen. Wohl Instinkt? Der sollte im Bereich der Mythen bleiben, wo er hin gehört, wie bei Tieren. > Die Wahrscheinlichkeit spricht da für einen. Sehe ich nicht. Mit Wahrscheinlichkeiten zu rechnen müsste die Mehrzahl der Lottospieler längst zu Millionären gemacht haben.
Emanon schrieb: > Es ist > natürlich sinnvoller, man zwingt die Menschen in die Kriminalität und > steckt sie dann ins Gefängnis als ein paar Peanuts (für den Staat ist > Hartz 4 ein Witz) Sozialhilfe zu bezahlen und sie ruhigzustellen. Die USA sind dabei als Beispiel sehr interessant, weil dort das Gefängniswesen in doppelem Sinne einen Markt darstellt. 1) Zum einen sind die Gefängnisse in den USA oft privatisiert, also Firmen im weitesten Sinne.....es gibt also genug Leute, und damit auch eine Lobby, die wirtschaftliches Interesse daran haben, das viele Leute im Knast landen. 2) Gefängnisarbeit zu billigsten Preisen ist ebenfalls weit verbreitet in den USA (hier in Deutschland haben Gefängnisse (genau wie Behindertenwerkstätten) ein großes Problem, überhaupt Aufträge zu bekommen). Bei dem Umfange, wie in den USA die Gefängnisse belegt sind, ist Gefängnisarbeit keine Ausnahme mehr, sondern ein Wirtschaftsfaktor. Eigentlich verdeckte Sklavenarbeit oder Leibeigenschaft. Auch hier ergibt sich also eine große Anzahl von Leuten, die wirtschaftliches Interesse daran hat, dass die amerikanischen Gefängnisse gut gefüllt sind.
Inkognito schrieb: > Nein, nicht wirklich, weil Noten nur etwas über die Fähigkeit > aussagen, wie das Wissen wiederholt wurde. Verständnis, Affinität > und Leidenschaft wären damit nicht bewiesen. Affinität und Leidenschaft wird durch die Realität schnell gekillt.
Paul B. schrieb: > Gut, daß es nicht mehr so ein System wie früher gibt, in dem es im > ganzen Land gleiche Lehrpläne gab und in dem dadurch die Noten und > Leistungen vergleichbar waren. > Das war richtig schlimm. Da konnte eine Familie von Suhl nach Greifswald > ziehen und die Kinder konnten nahtlos im Unterricht anknüpfen. > Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen... > > SCNR > Paul Das erspart mir das Schreiben. :-) Zu ergänzen habe ich nur noch, es gab kein HartzIV o.ä. man musste sehen wo man bleibt und bis auf sehr wenige Ausnahmen hat genau das funktioniert. Da hätte man bei der "Vereinigung" besser auch ein paar Dinge aus der DDR übernehmen sollen. Nein ich will nicht die DDR zurück und bin sehr froh über die Wende. Ich kenne es halt nicht nur vom Erzählen sondern hab es erlebt mit allen Vor- und Nachteilen. POS (Polytechnische Oberschule) ist ja auch in dieser Art wieder im Gespräch.
Migelchen schrieb: > Wenn man beipielsweise sieht, dass er in Kunst, Musik und Sport eine > eins hat und Mathe, Physik, Informatik sind mit 2 bis 3 belegt, dann > kann ich ihn vielleichgt einladen, aber sein primärer Fokus wird > vermutlich doch eher auf auf den anderen Gebieten liegen. So etgwas weiß > man dann schon mal, ohne großartig geredet haben zu müssen. > Die Wahrscheinlichkeit spricht da für einen. Auch dass nicht. Ich hatte in Kunst eine 1, weil die Lehrerin mich mochte. In Mathe hatte ich aber eine 3, weil ich mit dem Lehrer nicht klar kam. In Physik Leistung aber wieder eine 1. Du hast recht, es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, aber eine eher vage....abgesehen davon hatte ich auch mal einen Cheff, der als Entwickler nur Leute mit künstlerischer Ader wollte, weil sie kreativer sind. Prof. Gerhards schreibt irgendwo in seinem Skript über Konstruktionsmethodik (E-Technik) etwas ähnliches.
ich weiss ja nicht woran es liegt, früher(tm)
hatte man noch respekt vor den Lehrern.
zu meiner Schulzeit gabs nen Lehrer, alte Garde. schon zur NS-Zeit
Lehrer gewesen. ich glaub 1944 als Lehrer angefangen.
Jedenfalls hat man bei solchem Lehrer-Format noch was gelernt,
da hatte man noch Respekt. Da war das was der "gute" Mann sagte, Gesetz.
Noch richtig mit Aufstehen, wenn der Lehrer die Klasse betritt.
und nicht wie heute (man möge mir verzeihen)
>Frethe aldaaah figg disch ey.
Aber ich ahne bereits, dass hier wieder nur das Wort "NS-Zeit"
gelesen wird, es aber nicht verstanden wird, wie das nun wieder gemeint
war.
Ansgar K. schrieb: > Schüler sind die letzten Praktikanten die mir unter gekommen sind waren > auch ne Katastrophe. Kommen von Realschule oder Gymnasium und scheitern > daran mit 2 gegebenen Formeln was auszurechnen die taugen garnicht > schriftlich Division wird für die dank Taschenrechner schwierig. Schon mal falscher Ansatz. Schüler und Praktikanten befinden sich im Berufsfindungsprozess und nicht in der Eignungsfindung durch den Arbeitgeber. Die Firmen müssen also Anreize schaffen und sollten keine Schreckensszenarien durchziehen, denn damit schaden sie sich nur selbst. Schon heute findet jeder dritte Betrieb keine Auszubildende mehr.
Maurizio di Mauro schrieb: > Von 250€ im Monat Leben mag zwar gehen, aber dafür muss man dann auch > richtig was drauf haben. Danke für das Kompliment :-) Ich habe zwei Jahre von diesem Betrag gelebt, und zwar ohne besonders zu sparen. Zwar konnte ich für Studentenpreise in der Mensa essen, musste dafür aber von dem Geld zum Beispiel noch Strom bezahlen. Wobei ich allerdings fairerweise dazu sagen muss, dass das ein paar Jahre her ist. Heute wären es bei 2% Inflation etwa 290€.
J-A V. schrieb: > Aber ich ahne bereits, dass hier wieder nur das Wort "NS-Zeit" > gelesen wird, es aber nicht verstanden wird, wie das nun wieder gemeint > war. Klar. ;O) Weil Du es ja auch genauso meinst. ;O) Sonst würdest Du es konkreter Schildern. Was Du als "Respekt" bezeichnest, ist hündiches "sich Einfügen" in Machtstrukturen und das Anhimmeln von alpha Rüden. Die wenigsten Menchen sind aber Hunde, die ein Rudel benötigen, um sich wohlzufühelen, auch wenn es zu oft so verlangt wird.
ein Hartzer hat auch einen Job. zumindest wenn man möglichst dabei bleiben will, bekommt es Job-Charakter. Sich mit allen Gesetzen und Regelungen auszukennen. Was einem zusteht, was man darf was man nicht darf, wozu man verpflichtet ist (oder werden kann), das ganze überhaupt zu verstehen und vor allem zu behalten wenn man des Lesens nicht mächtig ist. jaja da geht bestimmt so einiges an Zeit bei drauf ;)
Dussel schrieb: > Danke für das Kompliment :-) Bitte. Ich übrigens auch. Über zehn Jahre. Alledings kein Harz IV oder Vorgängeräquivalent, sondern das Geld, was mir meine Familie zum Studieren gab. > Ich habe zwei Jahre von diesem Betrag gelebt, und zwar ohne besonders zu > sparen. Zwar konnte ich für Studentenpreise in der Mensa essen, musste > dafür aber von dem Geld zum Beispiel noch Strom bezahlen. Ich musste sparen. Nebenher zu arbeiten, habe ich Versucht, aber das Studium litt zu sehr. > Wobei ich allerdings fairerweise dazu sagen muss, dass das ein paar > Jahre her ist. Heute wären es bei 2% Inflation etwa 290€. Bei mir war es so 1985 rum. Mit dem heutigen Umfeld und den heutigen Anforderungen geht das nicht mehr.
J-A V. schrieb: > ich weiss ja nicht woran es liegt, früher(tm) > hatte man noch respekt vor den Lehrern. > > zu meiner Schulzeit gabs nen Lehrer, alte Garde. schon zur NS-Zeit > Lehrer gewesen. ich glaub 1944 als Lehrer angefangen. > Jedenfalls hat man bei solchem Lehrer-Format noch was gelernt, > da hatte man noch Respekt. Da war das was der "gute" Mann sagte, Gesetz. > Noch richtig mit Aufstehen, wenn der Lehrer die Klasse betritt. Früher war alles besser, auch die Zukunft :=) Heute hast du alle möglichen Schüler mit unterschiedlichen Kulturen in der Klasse - Multikulti. Zum Beispiel wird im Islam die Frau nicht besonders wertgeschätzt. Dies bringen einige islamische Eltern den eigenen Kindern weiterhin bei. Jetzt könnt ihr euch bestimmt vorstellen, mit was für Problemen eine Lehrerin zu kämpfen hat, und besonders auf einer Hauptschule. Das habe ich noch miterleben dürfen, wo eine Lehrerin immer wieder von denselben Schülern als dumme Schl...mpe bezeichnet wurde. Früher(tm) könnte man hier noch züchtigen, heute bekäme ein Lehrer/in für eine Züchtigung eine Anzeige, Kündigung und unter Umständen ein Berufsverbot.
Maurizio di Mauro schrieb: > Ansgar K. schrieb: >> schriftlich Division wird für die dank Taschenrechner schwierig. > > Wenn sie schriftlich Dividieren, würdest Du ihnen vermutlich auch in den > Hintern treten, weil sie ihre Arbeitszeit mit schriftlich Dividieren > verplempern, statt schnell den Taschenrechner zu benutzen. ;O) > > Du gehörst vermutlich zu der Sorte Cheff oder Ausbilder, denen man nie > was recht machen kann, weil es ihnen nicht in den Kram passt, dass > andere Leute auch ihre Fähigkeiten haben. Na wer von sich sagt er möcht was in Technik machen von dem erwarte ich eigentlich das er mit etwas Überlegung die Formel P=U*I und U=I*R mir den Widerstand eines 60W Leuchtmittela ermitteln kann und wenn das nicht, doch zumindest U/I schriftlich rechnen kann und das sollte jeder der Technik will ohne Taschenrechner.
Maurizio di Mauro schrieb: > Auch wenn es auf der Hauptschule mittlerweile Englisch gibt, > das Niveau ist zu niedrig. Und Realschüler und Gymnasiasten müssen sich > auch erst darin üben, weil der spezielle Wortschatz nicht im Unterricht > vorkommt. Das sind dann aber genau diejenigen, die auf Amazon.de in ihren Rezensionen angeben, dass die Serie XY nur im englischen Original genießbar ist und die deutsche Synchronisation kaum erträglich den englischen Wortwitz nicht gut genug abbildet.
Das Problem der Hauptschüler ist, dass sie keine Lobby haben und da nur noch Leute rumhängen, die kein Deutsch können und die daher keiner will, weil das Niveau unterirdisch ist. Somit will niemand Hauptschüler sein und jeder Depp prozessiert sich in die Realschule rein. Das die Realschule kein Niveau mehr hat, nehmen Firmen ein Abiturienten. Daher kriegen Realschüler kaum noch einen Job und Hauptschüler gar keinen mehr. Wir brauchen wieder ein härteres Abi, dass nur 20% ein Abi haben und dann eine vernüftige Realschule, damit 30% eine mittlere Reife haben der Rest hat Hauptschule und kann wieder normal arbeiten und ein Handwerk lernen. Soweit die Theorie. Die Praxis ist die, dass die Eltern umziehen, damit sie ihre Kinder in eine gute Schule kriegen. Und eine "gute Schule" ist heute eine mit harter Aufnahmeprüfung vor allem in Deutsch. Ich als Sohn italienischer Einwanderer kann nur froh sein, daß ich der Einzige Ausländer in der Klasse war und das Thema "Deutsch lernen" schon in der Grundschule erledigt war. Ich bin heute komplett Deutsch, habe eine deutsche Frau und Kinder, die kaum noch italienisch können. Aber: schon übermorgen ziehe ich mir mein blaues Trikot an und freue mich, wenn wir erst die Spanier und später dann die deutschen wegfegen :-)
Elektron schrieb: > Das sind dann aber genau diejenigen, die auf Amazon.de in ihren > Rezensionen angeben, dass die Serie XY nur im englischen Original > genießbar ist und die deutsche Synchronisation kaum erträglich den > englischen Wortwitz nicht gut genug abbildet. In welcher Serie findest Du elektrotechnische Fachausdrücke, die auch noch für das Verstehen der Handlung nötig sind?
Maurizio di Mauro schrieb: > In welcher Serie findest Du elektrotechnische Fachausdrücke, die auch > noch für das Verstehen der Handlung nötig sind? IT Crowd :-D
sterntvzuschauer schrieb: > gestern Abend habe ich im Fernsehen SternTV geschaut und war dort Warum regt sich einer der RTL kucken tut eigentlich über Hauptschüler auf? Da schimpft der Blinde auf den Lahmen.
noodle express schrieb: > sterntvzuschauer schrieb: >> gestern Abend habe ich im Fernsehen SternTV geschaut und war dort > > Warum regt sich einer der RTL kucken tut eigentlich über Hauptschüler > auf? Da schimpft der Blinde auf den Lahmen. kucken -> gucken, du Hauptschüler ;-)
sterntvzuschauer schrieb: > Moin Community, > > gestern Abend habe ich im Fernsehen SternTV geschaut und war dort > äußerst erstaunt über den Beitrag: "Hauptschule - und dann?"... - hier > der Bericht zum nachschauen: > http://www.stern.de/tv/berufschancen-fuer-jugendliche--was-hauptschueler-nach-ihrem-abschluss-erwartet--4--6909592.html > > > Die Kernfrage, die dieser Bericht stellt, ist eigentlich: Sind die > Hauptschüler Schuld keinen Ausbildungsplatz zu bekommen oder stellen die > Betriebe eine zu hohe Anforderung an die Jugendlichen? > > Die Frage würde ich gerne auch hier mal in den Raum werfen, da ich nach > diesem Beitrag verstehen kann, warum Betriebe keine Lust haben > Hauptschüler einzustellen... > > Selbst wenn du als Betrieb dir ewig Zeit nimmst um den Lehrlingen etwas > beizubringen kannst du nur mangelhafte Ergebnisse erwarten... Wie soll > man denn auch mit solchen Leuten richtig Geld verdienen? > > Auf der SternTV Facebook-Seite gehen die Meinungen jedoch ganz klar in > die Richtung, dass die Betriebe viel zu hohe Ansprüche haben. Seht ihr > das wirklich auch alle so? > > Gruß! Knallharte Antwort: Hauptschüler sind blöd und für jegliche Ausbildung ungeeignet.! So, jetzt dürft ihr mich hauen. 20 Lehrlinge in knapp 40 Berufsjahren. Mehrere Preisträger, auch bester Azubi Deutschlands. Dies Jungs ( Mädels haben das halt nicht so mit Metallbauer ) hatten aber meist schon Abi. Das ist heute die Regelschulbildung. Azubis mit Hauptschulabschluss haben leider mittweilen ein Niveau am untersten Level erreicht. Ich hatte vor 30 Jahren Azubis, die nicht mal diesen Abschluss erreicht haben, die haben eine Ausbildung bei mir gemacht, super abgeschlossen und haben heute tolle Jobs. Mittlerweilen ist das Niveau aber so gesunken, dass ein Azubi mit Hauptschulabschluss nicht mit 1000,-€ Subvention/ Monat infrage kommt. ( Geschenkt= zu teuer ) Grüße Bernd
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Bernd F. schrieb: > Hauptschüler sind blöd und für jegliche Ausbildung ungeeignet.! Nur wer macht dann bei dir die primitiven stumpfsinnigen Arbeiten? Die High-Performer wohl eher nicht. > So, jetzt dürft ihr mich hauen. 20 Lehrlinge in knapp 40 Berufsjahren. > Mehrere Preisträger, auch bester Azubi Deutschlands. Und hattest du Abitur als du deine Meisterausbildung angingst? Als Meister wurde dir das Fachabitur mittlerweile quasi geschenkt, so das du studieren darfst. > Dies Jungs ( Mädels haben das halt nicht so mit Metallbauer ) hatten > aber meist schon Abi. Das ist heute die Regelschulbildung. Dafür gibts eben Berufe wo Männer eher ungeeignet sind, z.B. Krankenschwester, Diplompflegekraft etc. > Azubis mit Hauptschulabschluss haben leider mittweilen ein > Niveau am untersten Level erreicht. Statt das für sich zu behalten, sollte die Wirtschaft das mal den Schülern vermitteln, damit sie das Ruder noch mal herumreißen. Wenn die Zielführung und Perspektive fehlen, warum sollen sich Schüler der Willkür der Wirtschaft aussetzen? > Ich hatte vor 30 Jahren Azubis, die nicht mal diesen Abschluss > erreicht haben, die haben eine Ausbildung bei mir gemacht, super > abgeschlossen und haben heute tolle Jobs. Sofern die nicht bei dir tätig sind, kannst du das eigentlich nur wissen, wenn sich künftige Arbeitgeber bei dir erkundigt haben. Vom Datenschutz doch recht bedenklich. Wenn das Konzept vor 30 Jahren erfolgreich war, warum es nicht beibehalten? Die Klugscheißer werden einem das AG-Leben auch nicht leicht machen, wenn denen der Job zu langweilig wird. Irgendjemand muss doch die Drecksjob machen. > Mittlerweilen ist das Niveau aber so gesunken, dass ein Azubi > mit Hauptschulabschluss nicht mit 1000,-€ Subvention/ Monat > infrage kommt. ( Geschenkt= zu teuer ) Dann sollte man dir auch die Möglichkeit Gesellen nicht einstellen zu dürfen, aber das wird wohl nicht passieren. Nehmen kann jeder, geben dagegen geht leider langsam als Tugend verloren.
Bernd F. schrieb: > Ich hatte vor 30 Jahren Azubis, die nicht mal diesen Abschluss > erreicht haben, die haben eine Ausbildung bei mir gemacht, super > abgeschlossen und haben heute tolle Jobs. Früher war halt alles besser. Bernd F. schrieb: > Bernd Ist ein Kunstschmied eigentlich sowas wie ein alternder Hippie, der im Wohnwagen lebt und irgendwas aus Ton macht? (Ich hab mich jetzt mal ein bischen an den Bildern von dir orientiert.) Machst du auch Auftragsarbeiten für Bondage-Studios? Mittelalterlich anmutenden Folterwerkzeuge und sowas.
Reinhard #. schrieb: > Hauptschüler können wir nicht nehmen. > Sie falle schon durch den Eignungstest. > Stichworte: > Prozentrechnung, Bruchrechnen, Textverständnis, > Verständnis für einfache technische Systeme > wie Hebelgesetzte Hatte ich alles auch noch auf der Hauptschule bzw. auf dem BVJ. Dort habe ich einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss erworben, weil ich in der 7. Klasse von der Hauptschule geflogen bin (Zwei mal sitzen geblieben, größtenteils wegen der Familiären Situation). Und ich musste es auch beherrschen, sonst hätte ich die Prüfung nicht geschafft. Allerdings ist das bei mir jetzt schon 18 Jahre her. Psst schrieb: > In einer Ex-Firma hatte ich einen Kolegen, der ist Ingenieur. > Der war af der Hauptschule, war nach eigenen Angaben stinkefaul und bei > dem ist der Groschen (damals gab es den Euro noch nicht)erst so in der > 9.Klasse gefallen. > Hat sich auf den Arsch gesetzt, nach der Hauptschule sein Fachabi > gemacht und anschließend Elektrotechnik studiert. Das geht aber auch nur mit der nötigen finanziellen Unterstützung. Ich war nach meinem BVJ Abschluss mit der Schulpflicht durch, eine Ausbildung bekommt man aber mit so einem Abschluss nicht und da meine allein erziehende Mutter von Sozialhilfe lebte, musste ich für meinen Lebensunterhalt arbeiten gehen und auch für den meiner Mutter, war eben eine Bedarfsgemeinschaft. So bin ich mit 17 bei einer Zeitarbeitsfirma für 11DM/h gelandet. Habe es dann recht schnell mit Abendschule versucht, die war aber gemessen an meinem damaligen Einkommen recht teuer und als ich dann Schicht arbeiten musste, hatte sich das auch erledigt.
So langsam wachen die Menschen auf und erkennen, dass das Bildungssystem, nicht nur das deutsche, mit seiner Philosophie "prügel möglichst viel Wissen, egal Welches, in möglichst kurzer Zeit in deinen Kopf", absolut in die falsche Richtung geht. Selbst recht konservative Menschen, wie zb. Harald Lesch, sind davon überzeugt.
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Arc N. schrieb: > > 10 Klasse aber auf dem Niveau der 7. so wie es sich die Politik wünscht, > damit die Zahlen auf dem Papier gut aussehen und sie im internationale > besser darstehen. > > Aufgaben der "Prüfung": > http://www.tagesspiegel.de/downloads/13756932/1/mathematikaufgaben.pdf Ulkig, Aufgaben wie 2 a) und b) bearbeiten die Kloppis an der Förderschule meiner Freundin in Klasse 7 auch.
Meine Meinung zu diesem Tema fußt auf zwei Säulen: 1. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Aussage: Wer für das Studium ungeeignet ist, studiert Pädagogik, zutreffend ist. Bin schon lange keinem Lehrer mehr begegnet, der diese Bezeichnung wirklich verdient. Gelegentlich schlaue Leute, aber unfähig dies weiterzugeben. 2. Die Hauptschule nicht in die heutige Zeit passt. Mit dem, was die Schüler dort lernen kann man in der heutigen Zeit nichts aber auch Garnichts anfangen. Selbst der Müllmann (Entschuldigung der Abfallentsorgungsspezialist) muss heute mehr wissen. Ob die Schule für das Ausbügeln von all den Fehlern, die im Elternhaus gemacht wurden (oder deren Auslassungen), geeignet ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Hallo, habe mir den Beitrag angeschaut. Sind ja drei nicht unsympathische Menschen, die da vorgestellt werden und ein bisschen Mühe scheinen sie sich ja auch zu geben. Wirklich schade ist, dass es selbst bei dem jungen Mann, der seine Ausbildung liebt nicht/kaum reicht. Ich fürchte ein wenig, dass es für solche Menschen immer enger wird in Deutschland. Für die Skills zahlt man einfach nicht Mindestlohn und schlägt sich mit Kündigungsschutz, Gewerkschaften, Berufsgenossenschaft, Sozialversicherungen, Elternzeit, Lohnfortzahlung etc. pp. rum. Nicht, dass mich jemand falsch versteht, ich finde alles gerade aufgezählte sinnvoll und gut, aber damit sich die ganzen Dönekes + Mindestlohn rechnen, muss halt schon deutlich was unter der Schädeldecke passieren. Mit viel Ärger Schrott produzieren kriegt man auch in Niedriglohnländern hin. Mir fällt da keine Lösung ein, wirklich schade für die drei. vlg Timm
Morricone der Dritte schrieb: > Das Problem der Hauptschüler ist, dass sie keine Lobby haben und da nur > noch Leute rumhängen, die kein Deutsch können und die daher keiner will, > weil das Niveau unterirdisch ist. > > Somit will niemand Hauptschüler sein und jeder Depp prozessiert sich in > die Realschule rein. Das die Realschule kein Niveau mehr hat, nehmen > Firmen ein Abiturienten. Daher kriegen Realschüler kaum noch einen Job > und Hauptschüler gar keinen mehr. JA- Genau das ist der Stand der Dinge... Allerdings gab es für diese Entwicklung ja einen Auslöser. Schließlich hat es vorher Jahrzehnte gut funktioniert. Bis dann so vor etwa 15 Jahren der Rapide Verfall des Niveaus der Schulen in der von dir geschilderten Art begonnen hat. Wobei die Geschwindigkeit Örtlich und von Schule zu Schule variierte. HAbe ja selber in meiner Schullaufbahn auch eine Episode auf der Hauptschule gehabt. (-Grundschule-> Gymnasium -> Hauptschule -> Gymnasium) Wobei die Auslöser der diese Spirale in Gang gesetzt hat wie so oft schon "nur die besten Absichten waren"... Zu der Zeit wo ich auf der Hauptschule war, da war das Lernen (Ablauf und Klassenklima) dort praktisch nicht anders als auf dem Gymnasium. (Hatte ja durch meine Zeit dort vorher und nachher den direkten Vergleich. Nur das Stoffniveau war etwas geringer, wobei -so lange man in den E-Kursen war ist das Niveau da schon recht gleichauf mit der Realschule gewesen) Es gab z.b. ab der 6ten Klasse eine Elektronik-AG wo auch richtig Elektronik gemacht wurde. Mit etwas Hintergrundwissen, Löten und Platinenzeichen inkl. Ätzen im Säurebad (FeIIICL -UND JA- durch die Schüler selbst... NICHT hinter drei Glasscheiben durch den Lehrer...) Grundlagen der Fehlersuche, Arbeiten mit Messgeräten usw. alles dabei! Ab der achten oder neunten Klasse gab es Informatik als eines von einer Handvoll Wahlpflichtfächern. Und zwar RICHTIG mit Wissenserwerb über die PC Funktion (Aufbau, Bits und Bites usw) und eigenständigem Programmieren (in COMAL). In den Arbeiten musste man auch Programme analysieren und schreiben! Logik, Dateifunktionen und Grafik (use Turtle ;-) ) Alles mitte der 90er! Allerdings war Hauptschule zu der Zeit noch nicht die faktisch unterste Stufe! Die Schüler die für das Niveau oder den Lernablauf an einer Regelschule nicht geeignet waren hat man zu dieser Zeit dann noch tatsächlich an eine geeignetere Schulform (passende Sonderschule) weiter gereicht. Hängen bleiben bei nichterreichen der Vorgaben war sowieso normal. Und gerade der Wechsel auf die Sonderschule war für viele der Betroffenen sicher nicht das Schlechteste. Denn sehr viele haben dort dann die Kurve gekriegt und doch noch einen brauchbaren Abschluss gemacht mit dem diese eine Lehrstelle bekommen haben oder den Realschulabschluss gemacht haben! (In meinem Bekanntenkreis habe ich einige ehemalige Sonderschüler die heute rückblickend sagen können das es verdammt gut gelaufen ist...) Dann kam irgendwann die Meinung auf, das in unserem Bildungssystem ja niemand mehr abgehängt werden dürfe. Und ein Zwangswechsel auf die Sonderschule ging ja schon mal gar nicht mehr. Da war man ja Stigmatisiert. Also wurde die Hauptschule mit einem mal von einer normalen Regelschule zu dem Sammelbecken für die Problemfälle, aber ohne die personelle und materielle Ausstattung diese ordentlich zu betreuen. Von an den Fähigkeiten der jeweiligen Schüler angepassten Lehrplänen ganz zu schweigen. Mit dem Ergebnis das diejenigen mit erheblichen Sprach- oder Lernschwierigkeiten einfach nicht mehr mitkamen dann die ganze Klasse ausgebremst haben - nur um am Ende doch ohne JEGLICHEN Schulabschluss da zu stehen. Zudem hat die Frustkomponente dann noch dafür gesorgt das viele auch aktiv den Unterricht (für alle!) sabotiert haben. Bei denen die von vorneherein eine Verhaltensauffälligkeit an den Tag glegt haben waren die Störungen noch Schlimmer. Aber es gab ja keinen Ausweg mehr. In der Folge sind dann auch diejenigen die bezogen auf das angepeilte Niveau LErnfähig und LErnwillig waren nicht mehr in den Genuss von ordentlichen Unterricht gekommen. Eigendlich hätte das reihenweise schlechteste Noten und nicht versetzte Klassenzüge bedeuten müssen - Da aber ja keiner mehr zurückgelassen werden darf wurden dann selbst die schlimmsten Fälle mitgeschleift und das Niveau kontinuierlich abgesenkt. Was natürlich andere dazu bewogen hat auch alles Schleifen zu lassen, denn man kommt ja auch ohne Mühe weiter... Im Ergebnis hatte man dann plötzlich Abschlussjahrgänge die zwar Notenmäßig nicht schlechter waren als vorher - aber vom tatsächlichen Niveau weit darunter lagen. Viel zu weit als das die in auch nur einigermaßen ernsthaften Ausbildungsberufen eine Chance gehabt hätten. Das haben viele Unternehmen dann bitter bemerkt und ihre Einstellungspraxis geändert. -> Plötzlich war der Hauptschulabshcluss selbst im Handwerk WERTLOS! Damit wollte natürlich niemand der sich auch nur "etwas" Gedanken um sein Kind macht dieses noch auf der Hauptschule wissen. Also wird Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um das Kind auf die Realschule zu schicken. Selbst wenn Absehbar ist das es das Niveau nicht packen wird. Auf der Hauptschule bleibt wirklich nur ein allerletzter Rest am untersten Leistungsspektrum. Jetzt hat man eine gewisse Anzahl von Ungeeigneten Schülern in der Realschulklasse. Da aber -politischer Wille- niemand mehr zurückgelassen werden darf kann man die nicht einfach auf die Hauptschule (Denn das ist ja jetzt mittlerweile die "Stigmaschule") überweisen oder sitzen bleiben lassen. Also zieht man die mit durch. Mit den negativen Folgen für alle anderen. Das Niveau Sinkt, die Firmen (Die Früher Hauptschüler nach Klasse 10A mit HAndkuss genommen haben) wundern sich und immer weniger stellen selbst für eher körperliche Arbeiten kaum noch Realschüler ein. -> Plötzlich ist der Realschulabschluss selbst im Handwerk fast WERTLOS! (Im Moment hat er hier in der Region schon sehr deutlich an Ansehen verloren. "Wertlos" ist er noch nicht, aber die Entwicklung geht in die Richtung. Und das wo die Realschule vor gar nicht langer Zeit mal ein wirklich guter Schulabschluss war) Sehe das z.B. bei meinem Azubi (Realschule): Ist ein helles Köpfchen, aber an den einfachsten Regeln in Algebra scheitert(e) er! Formeln umstellen, Dreisatz aufstellen - die ganze herangehensweise fehlt(e). Hat erst einmal für ordentlich Kopfzerbrechen gesorgt bis wir dahintergekommen sind WARUM er in den Mathelastigen Lernfeldern so schlechte Noten bekommt. Vor der Zwischenprüfung haben wir es dann mit biegen und brechen geschafft ihm das notwendigste Rüstzeug mitzugeben. Aber dazu haben ich und einer der Geschäftsführer (Dr. Physik) ettliche Tage Intensivnachhilfe geben müssen. Das darf man gar nicht ausrechnen wenn man das nach Stundensatz abrechnen müsste. Wobei ich wiederhole: Es ging dabei nicht um die Elektrotechnischen Grundlagen. Die hatte er Verstanden. Er scheiterte immer nur an den einfachsten mathematischen Regeln die in meinem Mathebuch HS- Klasse8 bereits erklärt sind. Habe es extra noch einmal nachgesehen! (Habe meine alten Schulbücher ab Kl.5 alle noch...) Habe das alles erst für "Laberrei und Ausflüchte" gehalten. Mittlerweile aber von diversen anderen Schülern dieser Schule -verschiedene Jahrgänge- bestätigt bekommen das seine Angaben zum Niveau sehr wohl stimmen würden. Und das ist nur eine Schule von vielen. Also bringen die Eltern Ihre Kinder wo es nur irgendwie geht mit hängen und würgen aufs Gymnasium. Das Niveau ist zwar eigendlich zu hoch, aber wir dürfen ja niemanden mehr zurücklassen... Im Ergebnis haben wir halt eine auf Schulformen übertragene Form der Euphemismustretmüle. > > Wir brauchen wieder ein härteres Abi, dass nur 20% ein Abi haben > und dann eine vernüftige Realschule, damit 30% eine mittlere Reife haben > der Rest hat Hauptschule und kann wieder normal arbeiten und ein > Handwerk lernen. Der Grundgedanke ist richtig, nur mit "Der Rest hat Hauptschule" das wird nicht funktionieren. Es ist leider so, das wenn man eine untere Grenze definiert niemand freiwilig an der unteren Grenze sein will. Zudem ist es so das sich Schulniveau an einer Schule immer in einem Bereich um den untersten gemeinsamen Nenner an dieser Schulform orientieren wird. Wenn du also verlangst das der "ganze Rest" zur Hauptschule gehen soll, dann wird das auch eine "Restschule" bleiben. Das kann man SO also nicht alleine Lösen. Man müste also diese untere Grenze wieder aufheben und wieder dahin zurückkehren das man Schüler die für eine Regelschule auf Grund ihres Bildungs-/Sprachniveaus oder Sozialverhaltens nicht geeignet sind wieder regelmäßig an entsprechende Förderschulen abgibt. Was ja nicht mal zu deren Schlechtesten wäre, denn dort würden die dann wie damals dank der besseren Ausstattung und Betreeung auch viel stärker Gefördert was einem nicht kleinen Teil dann mit einem Schulabschluss dieser Schule (Gleichbedeutend HS Klasse 9) doch wieder eine Rückkehr in die normale Bildungslaufbahn ermöglicht. Gerade denjenigen die bei einem Verbleib an der Regelschule diese dann ganz ohne Abschluss verlassen würden. Aber es würde auch bedeuten das man einen "kleinen Teil" von Schülern hätte die definitiv am Ende zu den "Verlierern" zählen werden. Als Sonderschüler Stigmatisiert und dann da nicht einmal die Kurve gekriegt. Da man das nicht will nimmt man stattdessen in Kauf das eine ganze Menge mehr Schüler, die unter anderem Umständen eine für die meisten Ausbildungen abolut brauchbare Schullaufbahn hinter sich gebracht hätten, unweigerlich mit in den Abgrund gerissen werden weil das Papier was die sich teilweise hart erarbeitet haben durch die falsche Rücksichtnahme faktisch entwertet wird. Aber das ist ja nicht nicht so schlimm, sind ja viele und nicht nur ein paar arme "Aussätzige". ISt dann ja nicht so schlimm für das Selbstbewustsein wenn es viele andere auch trifft. Gruß Carsten P.S.: Das was wirklich truarig ist an der Sache, das ist die Tatsache das man auch heute noch eine Reihe von Schülern an der HAuptschule hat die in einem "besseren" Umfeld problemlos die Kurve kriegen würden und dann definitiv auch für anspruchsvolle Ausbildungsberufe geeignet wären. Ein ganz kleiner Teil hätte sicher sogar noch das Zeug ein gutes Abi zu machen und zu studieren. Aber nur aus Gründen der "Political Corectness" sind die in einem Schulsystem gefangen das sich zwangsweise an der untersten Leistungsgrenze ausrichtet. Und wenn deshalb das absolute Grundlagenwissen für einfachste Zusammenhänge fehlt, dann sind die für eine Ausbildung nicht zu gebrauchen. Obwohl die geistigen Fähigkeiten absolut ausreichend sind und sie persöhnlich da auch überhaupt nichts für können, ja sich sogar aktiv bemüht haben wirklich was zu Lernen!
Carsten S. schrieb: > Man müste also diese untere Grenze wieder aufheben und wieder dahin > zurückkehren das man Schüler die für eine Regelschule auf Grund ihres > Bildungs-/Sprachniveaus oder Sozialverhaltens nicht geeignet sind wieder > regelmäßig an entsprechende Förderschulen abgibt. > Was ja nicht mal zu deren Schlechtesten wäre, denn dort würden die dann > wie damals dank der besseren Ausstattung und Betreeung auch viel stärker > Gefördert was einem nicht kleinen Teil dann mit einem Schulabschluss > dieser Schule (Gleichbedeutend HS Klasse 9) doch wieder eine Rückkehr in > die normale Bildungslaufbahn ermöglicht. Gerade denjenigen die bei einem > Verbleib an der Regelschule diese dann ganz ohne Abschluss verlassen > würden. Du liegst an vielen Stellen richtig, aber hier muss ich dich korrigieren: Keine Ahnung, wie das in anderen Bundesländern aussieht, aber in Sachsen gibt es noch Förderschulen und die Ausstattung/Betreuung ist deutlich schlechter als an Oberschulen. Das geht soweit, dass in einigen Bezirken Sachsens der Bereich Vertretungsstunden an Förderschulen bereits mit 0 % (!) geplant wird, an Oberschulen versucht man immerhin noch 50 % zu erreichen. Die Finanztöpfe für die materielle Ausstattung sind ähnlich.
Lasst den Patienten mit seinen zig Krebsgeschwüren doch einfach endlich sterben. Schläfert ihn ein. Er will doch selber gar nicht mehr.
Thomas1 schrieb: > Umstritten sind manche Prüfungen. Aktuell gibt es da auch was. > > http://www.spiegel.de/schulspiegel/umstrittene-mathe-pruefung-in-berlin-zentrale-tests-werden-keinem-gerecht-a-1098940.html Wie sich die Zeiten in Neufünfland geändert haben! :-O Ein Schiff S wird von zwei Punkten A und B einer horizontalen Standlinie angepeilt. Gemessen werden: AB = 438 m Winkel SAB = 68° [kann leider nicht das Winkelsymbol nicht machen] Winkel SBA = 74° Wie weit ist das Schiff von der Standlinie entfernt? Überprüfen Sie das Ergebnis graphisch und durch eine zweite Rechnung! (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, sprachliche Zweige, DDR 1954) Es liegt eine arithmetische Zahlenfolge vor. Ihr drittes Glied und ihr achtes Glied geben zusammen 67,5; ihr fünftes und ihr zehntes Glied geben zusamnmen 53,5. Wie heißt das fünfzehnte Glied der Folge? (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig, DDR 1954) Lösen Sie die Gleichung 2 sinφ cos 2φ = 0 rechnerisch! Der Winkel φ ist auf 2 Dezimalstellen genau zu berechnen! Machen Sie die Probe! (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig, DDR 1954) Eine Drehbank kann mit vier Drehzahlen laufen, die beiden mittleren sind 45 und 58 U/min. Diese Drehzahlen hat man dadurch erhalten, daß die Glieder einer geometrischen Zahlenfolge auf ganze Zahlen gerundet wurden. Berechnen Sie die beiden fehlenden Drehzahlen! (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, sprachliche Zweige, DDR 1954) Die Grundfläche (Traufenviereck) eines Walmdaches ist ein Rechteck mit den Seiten a = 20 m und b = 10 m. Der Dachfirst liegt 5 m über der Grundfläche und ist 12 m lang. a) Zeichnen Sie das Dach in Grund- und Aufriß! b) Stellen Sie von den Dachflächen je ein Trapez und ein Dreieck in wahrer Größe dar (Maßstab 1:200)! (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1955) Eine quadratische Pyramide hat gleiche Grund- und Seitenkanten. a = s = 5 cm. a) Zeichnen Sie ihren Grund- und Aufriß! b) Unter welchem Winkel sind die Seitenflächen gegen die Grundfläche geneigt? c) Zeichnen Sie das axonometrische Bild der Pyramide! (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1956) Lösen Sie die folgende Gleichung!
(Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1957) Bestimmen Sie x und y aus dem Gleichungssystem x + y = s x - y = t Machen Sie die Probe! Setzen Sie t = 6! Für welche Werte von s hat dieses Gleichungssystem dann ganzzahlige Lösungen? (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1965) Gegeben ist ein rechtwinkliges Dreieck ABC mit dem rechten Winkel bei A. Auf der Seite a liege zwischen B und C der Punkt D. __ a) Fällen Sie von D das Lot auf AB, und bezeichnen Sie den Fußpunkt des Lotes mit E! b) Beweisen Sie, daß das Dreieck ABC dem Dreieck EBD ähnlich ist! (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1967) Da können die Schüler in Brandenburg aufatmen, daß sich die Anforderungen seit 1991 drastisch geändert haben. Und die Schüler in den gebrauchten Bundesländern können dem Tutzinger Maturitätskatalog dankbar sein und sich freuen, in den "minderwertigen" MNT-Fächern nie auf solche Weise strapaziert worden zu sein. Zum Schluß eine der extrem seltenen politisch angehauchten Aufgaben im mitteldeutschen Matheunterricht :D "Unwiederbringlich hat der Imperialismus die Herrschaft über den großen Teil der Völker verloren." (N. S. Chruschtschow auf dem XXII. Parteitag) Vervollständigen Sie folgende Übersicht! Bevölkerung in Mill. % Welt insgesamt 3020 Sozialistische Welt 1070 Imperialistische Großmächte 18 Übrige Welt 1410 (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1963)
Arc N. schrieb: > "Konfrontiert mit den Berliner MSA-Aufgaben lobte der bayerische > Realschullehrerverband „das Bemühen um eine neue Aufgabenkultur und eine > Anwendbarkeit“. Allerdings sei in der Realschule in Bayern eine > derartige Abschlussprüfung „undenkbar“. Viele Aufgaben lägen auf dem > Niveau „maximal der siebten Klasse“. Daß das natürlich der typische süddeutsche Schwachsinn ist, läßt sich leicht beim Blick in die bayrischen Aufgaben sehen. Man sollte unbedingt das Folgende bedenken: Bayrische Matheprüfungen sind seit Jahrzehnten, ich wiederhole, seit Jahrzehnten Schema F. Immer dieselbe Aufgabe an derselben Stelle nach demselben Kochrezept. Bei der Prüfung der 10. Klasse mag noch ein Rest Abwechslung zu finden sein, die angeblich ach so schweren Reifeprüfungen sind aber ausschließlich Schema F. Jetzt muß man noch bedenken, daß bis vor kurzem Bayern den Schauspielunterricht der 13. Klasse hatte, und wo in der "gymasialen Oberstufe" (Ostdeutsch "Abiturstufe") seit den 70ern ein ganzes Schuljahr de facto nur wiederholt und auf die Prüfung vorbereitet wurde, und man versteht, warum jeder Dämlak in Bayern das Abitur in Mathe absolut problemlos besteht und auch Schüler mit relativ guten Noten nichts außerhalb des Schemas F können. Es wird gepaukt ohne Ende. Joa mei, die Funktion, die in Aufgabe 1 einer "Kurvendiskussion" zu unterziehen ist, fällt immer leicht anders, der Rest ist total stur mittels Auswendiglernen anzugehen. Nichtmal ein läppischer Parameter wird im Leistungskurs zum Problem. Man rattert den Müll einfach routiniert runter ohne einen Funken nachzudenken, und kommt garantiert auf eine 2-3. Darüber hinaus werden ganz dezidiert die Punkte für jeden Teilschritt rechts danebengeschrieben und es werden ständig und überall Zwischenlösungen gegeben, damit ja keiner über die Idiotie der Aufgabe stolpert! Und die Punkte sorgen dafür, daß die pawlowsch konditionierten Bayernschüler sofort wissen, was "wichtig" und was "unwichtig" ist. Statt Problemlösen und sich mit der Aufgabe auseinanderzusetzen stupides Punktesammeln, um schnell in den Bereich Note 5- oder 01 Notenpunkte (bzw. 4/ 05 Notenpunkte) zu kommen, damit ja keiner sitzenbleibt und damit ja die Statistiken schön aussehen. Diese Prüfungen verdienen den Namen nicht, denn sie sind im Gegensatz z.B. zu den absolut gefürchteten DDR-Matheprüfungen keine Herausforderung, keine Überraschung und sollen letztlich gar nicht ernsthaft prüfen (also auch nicht ggf. rausprüfen). Für sowas hatten wir früher(TM) ein Wort: Potjomkinsches Dorf. :-P
J-A V. schrieb: > zu meiner Schulzeit gabs nen Lehrer, alte Garde. schon zur NS-Zeit > Lehrer gewesen. ich glaub 1944 als Lehrer angefangen. > Jedenfalls hat man bei solchem Lehrer-Format noch was gelernt, Richtig, z.B. wie man über 700000 Juden in weniger als 6 Monaten in Treblinka vergast? (ein ewiger Menschheitsrekord by the way) > da hatte man noch Respekt. Da war das was der "gute" Mann sagte, Gesetz. https://youtu.be/9N2K4gI21Bs?t=4m49s SCNR Wenn man schon mit Disziplin argumentiert, dann bitte mit Preußen und nicht mit dem brutalen Nazigeschmeiß.
Hallo ich bin positiv überrascht wie besonnen und intelligent der Großteil der Beiträge hier ist und das bei so einen brisanten Thema. Daumen hoch :-) Und das komische ist ich kann den meisten Aussagen auch irgendwie zustimmen obwohl diese teilweise ganz verschiedener Meinung sind. Das zeigt meiner Meinung nach das es Zeit wäre ganz anders und neu an den Umgang mit Noten, Abschlüssen, Wettbewerb und Leistungserwartung heran zu gehen. Aber wie? Das ist die große Frage die ich auch nicht beantworten kann. Aber auf jeden Fall aber ->nicht<- indem wir uns ein Beispiel an China, Indien, Japan und anderen Ländern mit einen derart pervertierten Leistungs- und Prüfungsdruck nehmen - jedes Bildungssystem (und die dahinterstehenden Arbeitgeber, weiterbildenen Schulen, "Eliteuniversitäten", Kultusministerien...) was auch nur eine(n) einzige(n) Schülerin / Schüler in den Selbstmord treibt hat total versagt und gehört umgehen abgewatscht und nicht noch von bestimmten Kreisen in unseren Land als Vorbild hervorgehoben. Als kleinen Anteil was meiner Meinung nach wirklich zu einen besseren und anderen Bildungssystem gehören müsste wäre das einfach nur noch: "... hat folgenden Abschluss erfolgreich ereicht:...." ohne jegliche Angaben der Noten und ohne Angabe der Schulform und des Namens der Schule an dem der Abschluss erreicht wurde bzw. die Bildung erfolgte. Dem Prüfling werden natürlich die Noten mitgeteilt, aber jeden Ausbildungsbetrieb oder weiterbidenden Insutition ist es bei hohen Strafen verboten sich darüber (insesondere via "Vitamin B")zu Informieren und / oder neue und umfangreiche Vorprüfungen zum aussieben zu nutzen Also eventuell sowas wie eine Zentralprüfung die von einer einzigen unabhängigen Stelle deutschlandweit (oder als feuchter Traum sogar Europaweit) durchgeführt wird und "neutral" bestätigt wird. Dazu gehören natürlich noch viele andere und ergänzende Änderungen und Voraussetzungen. Wie diese aussehen müssten ist natürlich alles andere als einfach fest zu legen - ganz bestimmt nicht von uns Laien, aber auch nicht alleine von der Wirtschaft und den reinen Theoretikern. Jemand
sterntvzuschauer schrieb: > Die Frage würde ich gerne auch hier mal in den Raum werfen, da ich nach > diesem Beitrag verstehen kann, warum Betriebe keine Lust haben > Hauptschüler einzustellen... Lust? Warum ausbilden, wenn man die Leute (Fachkräfte&Helfer aus Ost- und Südeuropäer) vom Markler direkt vom Lastwagen runter haben kann.
Don R. Wetter schrieb: > Dies bringen einige islamische Eltern den > eigenen Kindern weiterhin bei. das bringen schon gewisse rituelle Schnippeleien mit sich.
Inkognito schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Hauptschüler sind blöd und für jegliche Ausbildung ungeeignet.! > > Nur wer macht dann bei dir die primitiven stumpfsinnigen Arbeiten? > Die High-Performer wohl eher nicht. Vielleicht gibt es solche Primitiv-arbeiten in der Metall/Elektrobranche nicht mehr. Oder nicht als 40h/Woche, das macht die einmal die Woche Reinigungsfachkraft nebenher.
Don R. Wetter schrieb: > Dies bringen einige islamische Eltern den > eigenen Kindern weiterhin bei. das bringen schon gewisse rituelle Schnippeleien mit sich. Dipl.- G. schrieb: >wie man über 700000 Juden in weniger als 6 Monaten in >Treblinka vergast? > Wenn man schon mit Disziplin argumentiert, dann bitte mit Preußen und > nicht mit dem brutalen Nazigeschmeiß. Japp, ich hab gewusst, dass das mindestens einer verzerrt. Für einen Preußen-Lehrer kam ich zu spät zur Schule. Eine andere Erfahrung kann ich nicht anbringen, daher muss ich so argumentieren. Die Lehrer in Preußen waren übrigens nicht minder brutal. hättest Du statt Juden Menschen geschrieben, hätte ich Dir Deinen Aufreger auch noch abgenommen.
Warum ist dann die Sowjetunion sowie die DDR zerfallen, wenn die Mathe-Aufgaben so schwierig waren? Vielleicht, weil die Komplexität von Mathematikaufgaben in Schulabschlussprüfungen nicht mit dem (wirtschaftlichen) Erfolg eines Landes zusammenhängt? Wie viele Menschen brauchen diese "höhere" Mathematik denn in ihrem späteren Leben? Die wenigsten. Und die paar Leute, die Mathematik in ihrem Beruf brauchen (Ingenieure, Naturwissenschaftler) werden das dann schon beherrschen. Aber eine Friseurin, Putzfrau oder ein Bauarbeiter muss sicher nicht wissen, wie man irgendwelche Gleichungen, Ableitungen, Integrale, Winkelfunktionen oder sonstwas lösen kann.
Dazu noch: Wenn man etwas braucht, kann man es ohnehin im Internet nachlesen. Es reicht halt, wenn ein paar wenige das können, aber nicht jeder muss das können. Und für die Gehälter, die man im Handwerk bekommt (knapp über dem Mindestlohn, wenn überhaupt), braucht man auch nicht erwarten, dass ich dafür jemanden bekomme, der sich anstrengt oder bis 3 zählen kann. "If you only pay peanuts...". Wären die Gehälter im Handwerk vernünftig bei, sagen wir mal, 20€/h brutto FÜR den Arbeitnehmer!! (nicht für den Arbeitgeber), dann würde man hier auch wieder bessere Leute bekommen, aber für 11-12€/h kann man eben nichts erwarten.
Emanon schrieb: > Warum ist dann die Sowjetunion sowie die DDR zerfallen, wenn die > Mathe-Aufgaben so schwierig waren? > > Vielleicht, weil die Komplexität von Mathematikaufgaben in > Schulabschlussprüfungen nicht mit dem (wirtschaftlichen) Erfolg eines > Landes zusammenhängt? Wie viele Menschen brauchen diese "höhere" > Mathematik denn in ihrem späteren Leben? Doch gute Ausbildung hilft schon bei der Wirtschaftskarriere. Allerdings gab's es eben diese nicht in der DDR. Oder stand in keinem Verhältniss zum Aufwand. Deshalb sind insbesonders die gut ausgebildeten ausgewandert um ihren IQ in persönlichen Erfolg umzusetzen. Oder sind als ausgebildete Ingenieure erstmal in Körperliche fordernde Berufe gewechselt weil die besser bezahlt wurden als eine Ingenieurstelle nach x-Jahren Ausbildung. Beispiel Winfried aus der Langzeit-Doku "Die Kinder von Golzow", https://www.youtube.com/watch?v=YTcSIdfyugg ab 0:29:00
Mein Lebenslauf: Hauptschule Ausbildung im Handwerk inkl Realschulabschluss Arbeiten Ziwi Arbeiten Fachabitur Arbeiten Selbstständigkeit, ok war auch Arbeit... Bachelor an der FH Master an der Uni Alles in 17 Jahren
J-A V. schrieb: > Mein Vater hat mich früher einen Haufen Kies schaufeln und ums Haus > herum fahren lassen. > Zu der Zeit war ich in der Schule ein Musterbeispiel > > -an Faulheit ;) > > Der Kommentar, dass ich im ganzen Leben so arbeiten müsste, > wenn ich mich nicht hinsetze, hat dann doch noch was gebracht. Und was wäre so schlimm daran gewesen? ;-) Körperliche Ertüchtigung und körperliche Arbeit hat noch niemanden geschadet. Und im übrigen, im Bauhauptgewerbe verdient man gar nicht mal so schlecht. Ich arbeite als Maschinist im Straßenbau und komme im Jahresnetto auch so immer auf meine ~40.000€ - für mich völlig ausreichend um ein schönes Leben zu führen. Dann darf man auch die ganzen anderen Vorteile gegenüber einem Bürojob nicht vergessen: - Ich habe über die Wintermonate zwei bis drei Monate frei, bezahlt. - Ich hatte in den letzten fünf Jahren nicht eine Erkältung. - Mein Körper dankt es mir mit einem nicht vorhanden Fettbauch, auch ohne Fitnessstudio - Ich habe ein Betriebsfahrzeug - Wenn meine Frau fragt ob wir nen neuen Grillplatz haben wollen, dann bau ich den - weil ichs kann. - Ich kann voller Stolz behaupten: "Ich habe mein Haus mit meinen eigenen Händen gebaut!" - usw. usw. Und im übrigen, gibt es bei uns sehr viele Bauleiter die für einfache Additionsaufgaben nen Taschenrechner vorholen müssen um ne einfache Flächenberechnung durchzuführen. Das machen selbst unsere Erdbauer im Kopf. Und die alten Sprüche unserer Lehrer, kann ich auch nicht bestätigen: "Du wirst später nicht bezahlt um aus dem Fenster zu gucken!" - Doch... sie lagen falsch, natürlich, ich schaue den kompletten Tag ausm Fenster und bekomme auch noch Geld dafür.
Draco schrieb: > Und im übrigen, gibt es bei uns sehr viele Bauleiter die für einfache > Additionsaufgaben nen Taschenrechner vorholen müssen um ne einfache > Flächenberechnung durchzuführen. Das machen selbst unsere Erdbauer im > Kopf. Ist natürlich eine Multiplikation ;-) Emanon schrieb: > dann würde man hier auch > wieder bessere Leute bekommen, aber für 11-12€/h kann man eben nichts > erwarten. Naja, wer sich im Bau in der Lohngruppe 1 einstellen läßt ist selbst schuld, ich kenne im übrigen auch keine Firma die überhaupt noch Mitarbeiter bekommt welche einer Lohngruppe 1 zustimmen. Dürfen sie auch wirklich nur Arbeitern auszahlen welche absolut keine Ausbildung haben. In der Lohngruppe 2 gehts ja dann mit 14,48€/h losgeht. Und das wird im Baugewerbe als Mindestlohn angesehen. Sobald du eine Maschine bewegst, und sei es bloß ein Radlader, bist du dann auch gleich auf 16,62€ und so weiter...
Draco schrieb: >> Der Kommentar, dass ich im ganzen Leben so arbeiten müsste, >> wenn ich mich nicht hinsetze, hat dann doch noch was gebracht. > > Und was wäre so schlimm daran gewesen? ;-) Körperliche Ertüchtigung und > körperliche Arbeit hat noch niemanden geschadet. schlimm ist daran die wesentlich schnellere körperliche Alterung, Frag mal einen, der mit 50 noch im Bau arbeitet.
J-A V. schrieb: > schlimm ist daran die wesentlich schnellere körperliche Alterung, > Frag mal einen, der mit 50 noch im Bau arbeitet. Die habe ich den gesamten Tag um mich rum?! Gut, es gibt Berufe im Bau, da spreche ich explizit von den Pflasterern, welche eine enorme körperliche Belastung darstellen - im speziellen die Muskoläre und Knochenbedingte Alterungserscheinungen. Das sind aber eher die Ausnahme als die Regel im Baugewerbe, keine Angst, kaputt macht sich da niemand - eher im Gegenteil. Da der Körper eine höhere Belastung hat. Ich bin nun 42 und habe keinerlei körperliche Gebrechen. Wenn ich nicht jedes Jahr zum BG Arzt müsste für die allgemeine Kontrolle, wüsste ich nichtmal mehr wie ein Arztzimmer von innen aus sieht.
Emanon schrieb: > Dazu noch: Wenn man etwas braucht, kann man es ohnehin im Internet > nachlesen. Das ist schlicht und ergreifend nicht wahr. Das reden sich vielleicht Hipster ein und vielleicht schon ein paar Generationen von Schülern denen man das so beigebracht hat und die daher nichts dafür können. Vieles, sei es in Mathematik oder anderen Gebieten, findet man gar nicht im Internet. Was man im Internet findet ist oft unvollständig, teilweise falsch und wenn es mal richtig ist, dann wird es nicht in einer Form präsentiert mit der Lieschen Müller etwas anfangen kann. Das widerspricht natürliche der Fast-Food Informations-Häppchen Ideologie ala Wikipedia und wird daher gerne geleugnet mit dem falschen Umkehrschluss "Was ich im Internet nicht finden kann gibt es nicht oder ist nicht wichtig". > dann würde man hier auch > wieder bessere Leute bekommen, aber für 11-12€/h kann man eben nichts > erwarten. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Würdest du jemandem 2000 Euro/Monat zahlen der nicht in der Lage ist die gleiche Anzahl von Kirschen auf Gebäck zu platzieren? Der nach zwei Jahren Ausbildung immer noch Ausschuss produziert den du wegwerfen kannst?
Hallo Draco, deine Schilderungen über die guten Verdienstmöglichkeiten auf dem Bau und den vielen positiven Seiten kommen mir arg geschönt vor. Ich kenne da ganz andere Geschichten, vor allem mit schlechter Bezahlung. Die körperliche Anstrengung ersetzt übrigens nicht das Fitnesstudio, im Gegenteil. Meistens ist die physische Belastung im Beruf so einseitig, dass gerade dadurch Schäden entstehen. Ich schätze mich jeden Tag glücklich, dass ich im Büro arbeite und mich nicht körperlich anstrengen muss. Wenn ich das tue, jedenfalls so wie ich es will und nicht beruflich. :-)
Draco schrieb: > Das sind aber eher die Ausnahme > als die Regel im Baugewerbe, keine Angst, kaputt macht sich da niemand - > eher im Gegenteil. Da der Körper eine höhere Belastung hat. Ich bin nun > 42 und habe keinerlei körperliche Gebrechen. Das ist auch noch nicht das Alter, wo es im Gebälk knackt :-) Ich bin 45 und habe ebenfalls gar nix. Vorsorgeuntersuchungen und das war's. Trotz überwiegendem Bürojob und praktisch keiner körperlichen Arbeit. > Wenn ich nicht jedes Jahr > zum BG Arzt müsste für die allgemeine Kontrolle, wüsste ich nichtmal > mehr wie ein Arztzimmer von innen aus sieht. Das ist hier genau so - daher sagt das nicht viel über die Vorteile einer körperlichen Beschäftigung aus. Es sagt nur aus, dass wir beide recht gute Gene geerbt haben :-)
Die Leute sind nicht mehr in der Lage, vernünftige Prüfungsaufgaben zu formulieren. Eine Aufgabe sollte Einem zu denken geben, denke ich: Ein LKW vom Typ W50 kann 5 Tonnen laden und fährt 80km/h. Die Entfernung zwischen Cottbus und Dresden beträgt 105km. Wie alt ist die Frau des Beifahrers? MfG Paul
Draco schrieb: > Wenn ich nicht jedes Jahr > zum BG Arzt müsste für die allgemeine Kontrolle, wüsste ich nichtmal > mehr wie ein Arztzimmer von innen aus sieht. Chris D. schrieb: > Das ist hier genau so So sei es Euch gegönnt. Es gibt nur viele Fälle die eben doch anders aussehen. In ähnlicher Weise "hängen" sich Raucher an Leute wie Helmut Schmidt, die bis ins hohe Alter ohne allzu viele Komplikationen geraucht haben.
Jay schrieb: > Emanon schrieb: >> Dazu noch: Wenn man etwas braucht, kann man es ohnehin im Internet >> nachlesen. > > Das ist schlicht und ergreifend nicht wahr. > > Vieles, sei es in Mathematik oder anderen Gebieten, findet man gar nicht > im Internet. Also Volksschulinhalte und anderes mindestens 100 Jahre altes Wissen findet man schon. > Was man im Internet findet ist oft unvollständig, teilweise > falsch und wenn es mal richtig ist, dann wird es nicht in einer Form > präsentiert mit der Lieschen Müller etwas anfangen kann. Man Vergleiche: http://www.delamar.de/faq/klirrfaktor-31992/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Klirrfaktor Viele Elektro-artikel in der WP werden von Doktoren der theoretischen Physik überarbeitet. Das erklärt die völlige Nutzlosigkeit solcher Artikel in der Alltagspraxis. "Wissen" findet man ohnehin nie im Internet, sondern Informationen. Damit daraus praktisch anwendbares Wissen wird, muss es verstehen, sich das Wissen aus den Informationen erarbeiten. Da genügt es oft nicht das Gefundene kurz zu überfliegen oder gar auszudrucken.
J-A V. schrieb: > Draco schrieb: >> Wenn ich nicht jedes Jahr >> zum BG Arzt müsste für die allgemeine Kontrolle, wüsste ich nichtmal >> mehr wie ein Arztzimmer von innen aus sieht. > > Chris D. schrieb: >> Das ist hier genau so > > So sei es Euch gegönnt. Ich bin auch sehr froh und dankbar, dass ich gesund bin. > Es gibt nur viele Fälle die eben doch anders aussehen. Genau das meinte ich. > In ähnlicher Weise "hängen" sich Raucher an Leute wie Helmut Schmidt, > die bis ins hohe Alter ohne allzu viele Komplikationen geraucht haben. Richtig. Das war ja meine Aussage (oder sollte es zumindest sein). Dass Draco auf dem Bau arbeitet kann man eben nicht einfach als ursächlich für seine offenbar gute Gesundheit ansehen. Wobei Gesundheit immer auch viel mit innerer Einstellung zu tun hat (halb volles vs. halb leeres Glas). Wenig bis kein Stress hilft da sehr :-)
Inkognito schrieb: >> Was bringt es mir, wenn ich 1,5h im Gespräch mit einem Bewerber sitze, >> er den besten Ausdruck hat, aber eben nicht in der Lage ist einen >> Widerstand anhand gegebenen Spannung und Strom zu erläutern? > > Du meinst wohl Eindruck. Ausdrucke macht der Drucker. > Wenn ein Abschluss in dieser Disziplin vorliegt, braucht man sich > darum keine Sorgen zu machen. Das Kapital ist auch nicht allwissend. Nein, Ausdruck war schon richtig. Damit meine ich den verbalen Ausdruck. Ich hätte auch Artikulationsfähigkeit schreiben können, bloß das Wort ist so lang. ;) Wir haben in gewissen Dingen eine andere Ansicht, was ja nicht schlecht ist, aber du gibst mir keine Alternative zu den Noten, Praktikas und normalen Bewerbungsgesprächen. Wie oder woran würdest du die Auswahl festmachen ? Damit meine ich von der Vorauswahl, Gespräche, bis zur Einstellung. Welche Fakten würdest du bei verschiedenen Bewerbern gegenüberstellen, um eine Auswahl zu treffen, wer von den potentiellen Auszubildenen der geeignete ist ? Gruß Migelchen
Chris D. schrieb: > Trotz überwiegendem Bürojob und praktisch keiner körperlichen > Arbeit. Klingt nach viel Handarbeit. Wenn das mit 45 noch geht. Viele haben ja schon Probleme zu Hause mal hochzukommen und auf der Arbeit hängen die dann erst recht schlaff durch.
noodle express schrieb: > Chris D. schrieb: > >> Trotz überwiegendem Bürojob und praktisch keiner körperlichen >> Arbeit. > > Klingt nach viel Handarbeit. Wenn das mit 45 noch geht. Sehr gut sogar - wenig Stress ist eine Grundvoraussetzung für ein gesundes und langes Leben. > Viele haben ja > schon Probleme zu Hause mal hochzukommen und auf der Arbeit hängen die > dann erst recht schlaff durch. "Selbst schuld" sag ich da nur. Das passiert nicht, wenn man das, was man macht, gerne tut.
Dipl.- G. schrieb: > Wie sich die Zeiten in Neufünfland geändert haben! :-O > [...] > (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1963) Ja, ja im Osten war alles besser. Dass du das glaubst wissen wir ja. Würde mich mal interessieren, ob die besagten Aufgaben auch wirklich von den Schülern gelöst werden mussten oder man ihnen die Lösungen schon vorher gesagt hat. Schließlich will man im internationalen Kampf der Systeme ja mit guten Schülern dastehen. Dass in der Zone gerne auf staatliche Anordnung beschissen wurde, wissen wir ja nicht erst durch das systematische (Zwangs-)Doping der Sportler.
noodle express schrieb: > Viele haben ja > schon Probleme zu Hause mal hochzukommen und auf der Arbeit hängen die > dann erst recht schlaff durch. Was ist gegen schlaff durchhängen zu sagen? Was hast du gegen gemütliches Arbeiten, wo man sich auf dem Bürostuhl räkelt?
Dipl.- G. schrieb: > Daß das natürlich der typische süddeutsche Schwachsinn ist, läßt sich > leicht beim Blick in die bayrischen Aufgaben sehen. > Diese Prüfungen verdienen den Namen nicht, denn sie sind im Gegensatz > z.B. zu den absolut gefürchteten DDR-Matheprüfungen keine > Herausforderung, keine Überraschung und sollen letztlich gar nicht > ernsthaft prüfen An bayerischen Unis bemängelte man nach dem Mauerfall generell bei Ost-Abiturienten ein geringes Abitur-Niveau mit massiven Bildungslücken. Eine nach westlichen Massstäben erforderliche Studierfähigkeit war sehr häufig nicht gegeben: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13499353.html
> Dipl.- G. schrieb: >> [...] >> (Prüfungsaufgabe 10. Klasse, DDR 1963) > Ja, ja im Osten war alles besser. Das Pikante im Falle des Herrn "Dipl.-Gott" ist übrigens der Umstand, dass er die (signifikant persönlichkeitsprägenden) Jahre vor der Reife- prüfung gar nicht zu DDR-Zeiten durchlebte. Nein, diese Schuljahre und sein nachfolgendes Studium fielen bereits in die Nachwendezeit. ;-)
Chris D. schrieb: > Ich bin auch sehr froh und dankbar, dass ich gesund bin. Nur, weil du dich wohl fühlst und dein alle zwei Jahre fälliger oberflächlicher Gesundheitscheck keine große Aussagekraft hat, heißt das nicht, dass du mit 45 gesund bist. Manche Tests werden da auch einfach nicht gemacht. Krankenhäuser sind da gründlicher. Wirklich Gesund ist eigentlich niemand, weil viele Krankheiten, was man so darunter versteht, latent sind, also keine Beschwerden hervorrufen. In fünf Jahren wird dir dein Arzt sehr wahrscheinlich für den Rest deines Lebens blutdrucksenkende Pillen verschreiben.
Inkognito schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ich bin auch sehr froh und dankbar, dass ich gesund bin. > > Nur, weil du dich wohl fühlst und dein alle zwei Jahre fälliger > oberflächlicher Gesundheitscheck keine große Aussagekraft hat, > heißt das nicht, dass du mit 45 gesund bist. 100% Sicherheit gibt es im Leben sowieso nur an einem Punkt - beim Tod. > Manche Tests werden > da auch einfach nicht gemacht. Krankenhäuser sind da gründlicher. > Wirklich Gesund ist eigentlich niemand, weil viele Krankheiten, > was man so darunter versteht, latent sind, also keine Beschwerden > hervorrufen. Genau das meine ich: Gesundheit ist auch eine Sache der Einstellung. Man kann sich natürlich in ein Leiden/einen Tiefschlag immer weiter hineinsteigern oder sehen, dass man aus dem Rest das Beste macht: der Stehaufmänncheneffekt, neudeutsch auch Resilienz. > In fünf Jahren wird dir dein Arzt sehr wahrscheinlich für > den Rest deines Lebens blutdrucksenkende Pillen verschreiben. Das glaube ich kaum. Letzte Woche erst zur Blutspende gewesen: 75 zu 120, 17er Hb, 60er Puls trotz schwülwarmen Wetters. Radfahren zahlt sich halt aus :-) Wie gesagt: Gesundheit ist ein Geschenk, das man sich nicht aussuchen kann. Aber man kann seinem Körper durchaus helfen, gesund zu bleiben: Gesunde Ernährung, Idealgewicht, Freizeitsport (hier viel radfahren), und ganz wichtig: keinen Stress, Blut spenden (dabei wird übrigens auch immer das wesentliche Blutbild geprüft, und das alle zwei Monate :-)
Gottlieb Samson schrieb im Beitrag #4625828: > Vielleich Baujahr 1974?, dann wäre er leicht über 40 aber 0% eigene > Erfahrung von DDR-Hochschulssystem. Nein, der Güdsde ist jetzt gerade mal knapp über 30! > Vielleicht hat er schon in der > Jugend altklug dahergeschwafelt - das erklärt das er jetzt klingt wie > beinah 50. Ja, das trifft den Nagel auf den Kopf. Übringens immer wieder amüsant, wenn er argumentiert, was in der guten alten DDR doch viel besser war als im Westen (u.a. natürlich das Bildungswesen!), aber selber ist er in die ultra-kapitalistische USA ausgewandert. Das langt aber immer noch, um massiv gegen die BRD (Westdeutschland) zu wettern.
noodle express schrieb: > Das würde ja bedeuten, dass Mr.-"Isch höb Üni-Diplöm" selber nur knapp > am Bachelor/Master-System vorbeigeschrammt ist. Nein. In Dresden, wo unser Gott studiert hat, wird auch heute noch ein Diplom-Studiengang angeboten!
@ Paul Baumann (paul_baumann) >Die Leute sind nicht mehr in der Lage, vernünftige Prüfungsaufgaben zu >formulieren. Eine Aufgabe sollte Einem zu denken geben, denke ich: In der Tat! >Ein LKW vom Typ W50 kann 5 Tonnen laden und fährt 80km/h. Die Entfernung >zwischen Cottbus und Dresden beträgt 105km. Wie alt ist die Frau des >Beifahrers? Hoffentlich deutlich weniger als 5 Tonnen ;-) Aber das Grundporblem ist hier richig erkannt. Weltfremde Spinner und Elfenbeintumakademiker verbingen ihre Zeit mit der Formulierung möglichst zweideutiger Fangfragen. Das sieht man leider nur allzuoft!
Falk B. schrieb: > Weltfremde Spinner und > Elfenbeintumakademiker verbingen ihre Zeit mit der Formulierung > möglichst zweideutiger Fangfragen. Das sieht man leider nur allzuoft! Genau da wollte ich hin. Es werden Fragen zu Problemen formuliert, die in Natura überhaupt nicht auftreten können. MfG Paul
@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite >> Womöglich schon einen Studienabschluss haben, um eine Ausbildung zu >> beginnen. :-) >Das ist leider immer mehr die Regel als die Ausnahme. Es ist ein simples Pronzip. Die Sahne abschöpfen. Warum soll ich einen Hauptschüler nehmen, wenn der Markt genausoviele Realschüler und Abiturienten bietet? >Es gibt viele, teilweise sich selbst verstärkende, Ursachen. In der Tat. >Zweitens ist die Demotivation unter den Schülern auch entsprechend hoch, >wenn man genau das Obige sieht: selbst einfachste Stellen werden nicht >mehr für Hauptschulabschlüsse ausgeschrieben. Welche Sinn hat die Hauptschule dann noch, außer der Halbtagsbetreuung und dem Selbstbetrug der Gesellschaft? Gleiches gilt für viele Klassen der Berufsschule. Was DORT teilweise abgeht, ist einfach nur Irrsin!! >Woher soll jemand, der weiß, dass er, egal wie die Noten sind, praktisch >keine Chance hat, "seinen Job" später ausüben zu können, Motivation >hernehmen? Und vor allem, wenn man sowieso einfach abharzen kann. >Sehr lobenswert finde ich da die Haltung des Unternehmens "Wirtgen" >(kennt vielleicht der eine oder andere: Straßenbaumaschinen aller Art) >hier ganz in der Nähe. Bei einer Unternehmensführung und späteren >Gesprächen sagte uns der Personalverantwortliche für den Hauptstandort >(der übrigens selbst "nur" einen Realschulabschluss hat), dass dort >jeder seine Chance bekommt. Lobenswert, aber nicht wirklich zielführend. Damit machst du aus der Masse an verwarlosten Menschen keine brauchbaren Mitarbeiter. Schon gar nicht mit Qualifikation. Einem kleinen Teil wird es helfen, und dafür sollten alle dankbar sein. Die Masse wird aber auf der Strecke bleiben. >"Die Zeugnisnoten sind uns erstmal egal. Fehlende Mathekenntnisse etc. - >das kriegen wir alles ruckzuck selbst hin. Unfug. >Wir brauchen motivierte >Leute, die ins Team passen. Ein Abiturient mit Traumnoten hilft uns >nicht, wenn der uns das Team sprengt. Es ist hier normal, dass sich >Abiturienten nachmittags mit den Hauptschülern zusammensetzen und ihnen >Mathe erklären, einfach, weil derjenige ganz selbstverständlich in das >Team gehört." Und warum geht das nicht an der Schule, wo das hingehört? >Prozentrechnung, Hebelgesetze etc. - das kann jemand nebenher innerhalb >von wenigen Monaten aufarbeiten. Oh Chris, hier zeigt sich mal wieder deine schier grenzlose Naivität und Optimismus. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das gilt zumindest statistisch, Ausnahmen bestätigen die Regel. Man kann nicht den Lern- und Reifeprozess von vielen Jahren einfach mal so in eine paar Monaten nachholen. Das werden wir auch bei der Integration unserer neuen "Mitbürger" erleben. > Entscheidend ist immer die Motivation. Sie ist wichtig, elementar wichtig. Aber das allein reicht nicht. Siehe oben. >Von daher sollten Unternehmen bei der Einstellung nicht so sehr auf die >Noten schauen. Wenn Noten keine Aussagekraft mehr haben, kann man sie auch gleich abschaffen. Oder dafür sorgen, daß sie wieder als Indikatoren was taugen! Wenn gleich sie NIE ein perfektes Abbild liefern werden.
@Paul Baumann (paul_baumann) >> Weltfremde Spinner und >> Elfenbeintumakademiker verbingen ihre Zeit mit der Formulierung >> möglichst zweideutiger Fangfragen. Das sieht man leider nur allzuoft! >Genau da wollte ich hin. Es werden Fragen zu Problemen formuliert, die >in Natura überhaupt nicht auftreten können. Naja, bei fortschreitender Bürokratisierung möglicherweise doch. Da werden dann Juristen unser Leben in jeder Faser bestimmen (grusel). Die nächste Seuche sind Multiple Choice Test. Die schreien förmlich nach Fangfragen! Der einzige Vorteil dieser Test ist die extrem leichte, interpretationsfreie Auswertbarkeit. Die Liste der Nachteile ist lang.
Falk B. schrieb: > Die schreien förmlich nach > Fangfragen! Guten Morgen/Tag/Abend (Nichtzutreffendes ankreuzen) Sind Sie verheiratet? Wenn ja, warum nicht? Haben Sie Kinder? Wenn nicht, wie machen Sie das? Gut nun, Gudrun... :-) MfG Paul
Hallo, als Berufskolleglehrer im NRW Ballungsgebiet sitze ich leider in der ersten Reihe. Bei uns erscheinen die Haupt-, Real- und Gesamtschüler dann nach der neunten oder zehnten Klasse. Fazit: Das Niveau sinkt seit Jahren kontinuierlich ab, das gilt für alle Schulformen. Das ist die Folge der politischen Vorgabe "Wir lassen kein Kind zurück", auf Deutsch: "Wir verschenken unsere Schulabschlüsse". Macht sich in der Statistik gut, ansonsten aber eine einzige Katastrophe! Ein Großteil der Hauptschüler (aus Ballungsgebieten) ist vom "Bildungsniveau" und vom Sozialverhalten her völlig unbrauchbar für nahezu jede Art von beruflicher Tätigkeit. Wer versucht den Bildungszerfall aufzuhalten, darf sich auf unangenehme Konsequenzen gefasst machen. Deswegen herrscht unter der Lehrerschaft inzwischen die Auffassung vor, dass Widerstand zwecklos ist. Wo heute auf einem Zeugnis eine vier steht, stand vor 10 Jahren noch eine fünf. Und sonst? Mein Sohn geht vor Ort (40.000 Einwohner) auf das städtische Gymnasium. Es gibt hier dieses Jahr keinen Physik-Leistungskurs, da sich nur 7 (!) von 140 Schülern dafür interessieren. Aber ein Pädagogik- und zwei Sozial"wissen"schaften-LK, die kommen zustande. Der Absturz dieses Landes wird beispiellos sein. Gruß Ein zunehmen fassungsloser Lehrer
Lehrer schrieb: > Und sonst? Mein Sohn geht vor Ort (40.000 Einwohner) auf das städtische > Gymnasium. Es gibt hier dieses Jahr keinen Physik-Leistungskurs, da sich > nur 7 (!) von 140 Schülern dafür interessieren. Aber ein Pädagogik- und > zwei Sozial"wissen"schaften-LK, die kommen zustande. Beim Rest deines frustrierten Beitrags kann ich dir nur zustimmen, aber eine Quote von 5% an Schülern, die sich für einen Physik LK interessieren, finde ich ganz normal. Warum sollten sich Schüler - außer ein paar Streber, die es immer gibt - auch freiwillig besonders schwere Fächer als Leistungskurse aussuchen und damit ihren Abiturschnitt verschlechtern? Habe ich damals auch nicht gemacht.
Lehrer schrieb: > Der Absturz dieses Landes mal ehrlich: So ganz wirklich sind wir doch kein richtiges Land. ich mein'... Wer immer mal wieder am liebsten seinen Nationalfeiertag abschaffen oder zumindest immer so legen will, dass der auf einen Sonntag fällt... Das spricht doch nun wirklich Bände. Dann die religiöse Spaltung, schlulpolitische Flickenteppich-Knüpferei. dafür BTW bräuchte man auch kein Bundes -Bildungsministerium. man ist ja sogar im selben Bundesland auf unterschiedlichen Ständen. In der einen Schule hat man die %-Rechnung noch nicht gehabt, in der anderen ist man damit schon durch. Glückwunsch für alle Kinder die entsprechend umziehen.
Lehrer schrieb: > Und sonst? Mein Sohn geht vor Ort (40.000 Einwohner) auf das städtische > Gymnasium. Es gibt hier dieses Jahr keinen Physik-Leistungskurs, da sich > nur 7 (!) von 140 Schülern dafür interessieren. Aber ein Pädagogik- und > zwei Sozial"wissen"schaften-LK, die kommen zustande. Ich würde dir nahelegen, dich am Schultor anzuketten. Dann wissen auch die Mitschüler deines Sohnes wenigsten über wen ihre Eltern meinten, wenn sie augenrollend darüber geredet haben, dass mal wieder derselbe Typ bei der Elternpflegschaftsversammlung unangenehm aufgefallen ist. > Der Absturz dieses Landes wird beispiellos sein. Ja, ja, sinkende Löhne, kaum bezahlbarer Wohnraum in Großstädten, marodes Gesundheitssystem, Flüchtlingskrise, Brexit und jetzt auch noch kein Physik-LK am Dorfgymnasium...
J-A V. schrieb: > religiöse Spaltung Was? Werden an staatliche Schulen heute noch Klassen nach katholisch und evangelisch getrennt, wie hier im Rheinland in den 50ern? Die religiöse Spaltung ist in Deutschland nach Jahrhunderten der Konkurrenz und der Kriege zwischen Protestanten und Katholiken Größtenteils verschwunden. Der Unterschied wird auch belangloser, weil immer mehr Leute aus der Kirche austreten.
Ist doch genauso wie bei Ingenieuren. Mit einem durchschnittlichen Studienabschluss bekommt man als Absolvent keinen Job. Dazu braucht man mindestens sehr gute Beziehung und die genau passende Spezialisierung in der Abschlussarbeit. Nur irgendwelche Überflieger können hinterher unter mehreren Zusagen auswählen. Die Anforderungen der Arbeitgeber sind halt überzogen. Man erwartet dass die Bewerber Top Noten haben, das Studium in Rekordzeit absolviert haben und die genau passende Spezialisierung haben. Einen Absolvent einzuarbeiten braucht sich eine Firma heutzutage nicht mehr leisten weil die Bewerber Schlange stehen. Einer, der zu über 95% past ist sicher dabei und wenn nicht, dann lässt man die Stelle unbesetzt und jammert wegen Fachkräftemengel.
> religiöse Spaltung
Religion ist Privatsache und hat in den Schulen überhaupt nichts zu
suchen!
das sah aber in Bayern lange Zeit ganz anders aus. Hängen dort immer noch Kruzifixe in den Klassenzimmern? Wie auch immer: trotzdem kannst Du diese Spaltung nicht leugnen!
J-A V. schrieb: > Wie auch immer: > trotzdem kannst Du diese Spaltung nicht leugnen! In Städten weniger bis gar nicht, auf dem Land schon mehr. Im Osten gar nicht in Bayern sieht das anders aus.
Es kommt auch immer auf die Region an. Ein Hauptschüler aus einer keinen bayerischen Stadt oder Dorf ist nicht mit einem aus einer Stadt wie Berlin oder München vergleichbar. Das Problem ist, dass alle Abitur machen wollen. Man kann mit Hauptschulabschluss durchaus Elektriker werden und die Meisterprüfung machen. Es gibt auch Schüler, die nur so lange in die Schule gehen, wie es für den Wunschberuf nötig ist. Nicht jeder will studieren. Es muss auch gute Handwerker geben und da ist ein Abitur verschwendete Zeit. Ich hab auch nur einen Hauptschulabschluss gemacht, weil ich genau wusste, dass ich Elektriker werden will. Ich war zwar immer unterfordert und Klassenbester, aber ich hab keine Zeit verschwendet und war sogar immer besser als die Realschüler. Programmieren, Mathe und Englisch hab ich mir selber beigebracht und wenn ich etwas nicht weiß, weiß ich wo ich nachschauen muss und kann es lernen. Ein Schulabschluss sagt nichts über die Intelligenz eines Menschen aus, sondern nur wie lange er in die Schule gegangen ist.
Hauptschüler schrieb: > Programmieren, Mathe und Englisch hab ich mir selber beigebracht und > wenn ich etwas nicht weiß, weiß ich wo ich nachschauen muss und kann es > lernen. > > Ein Schulabschluss sagt nichts über die Intelligenz eines Menschen aus, > sondern nur wie lange er in die Schule gegangen ist. Stimmt! Nur hast Du dann noch weitergemacht - Techniker, Meister?
Hauptschüler schrieb: > Programmieren, Mathe und Englisch Damit erreicht man aber nur etwas, was Viele andere auch können. Das Level ist viel zu gering, um damit wirklich Geld zu verdienen. Wie weit gehen denn Deine Mathekenntnisse?
Psst schrieb: > Stimmt! > > Nur hast Du dann noch weitergemacht - Techniker, Meister? Nein, weil ich nicht vor habe mich selbstständig zu machen und bei der Meisterprüfung lernt man eh nur BWL Dinge. Fachlich muss ich als Geselle genau so viel können wie ein Meister. Beim Kunden oder auf der Baustelle muss ich entscheiden und nicht mein Chef/Meister. Außerdem arbeite ich in einem kleinen Betrieb mit 5 Angestellten. Da ist kein Platz für einen zweiten Meister neben dem Chef. Ich bin mit meinem Beruf zufrieden, das Geld reicht und ich hab viel Freizeit. Hauptschüler schrieb: > Ich hab auch nur einen Hauptschulabschluss gemacht Damit meine ich natürlich Quali.
Programmierer schrieb: > Damit erreicht man aber nur etwas, was Viele andere auch können. Das > Level ist viel zu gering, um damit wirklich Geld zu verdienen. > > Wie weit gehen denn Deine Mathekenntnisse? Das dient nur meinem Hobby. Ich habs gelernt, weil ich es können wollte. Beruflich brauch ich es nicht wirklich. Bei Mathe hab ich mich einfach mal durch die Vorbereitungskurse fürs Studium gearbeitet. Englisch hab ich erlernt, weil ich Serien und Filme schauen wollte und weil man auf englischen Seiten meist mehr Infos findet.
Hauptschüler schrieb: > Ich bin mit meinem Beruf zufrieden, das Geld reicht und ich hab viel > Freizeit. OK, ich hoffe das bleibt auch so!
Psst schrieb: > Hauptschüler schrieb: > Ich bin mit meinem Beruf zufrieden, das Geld reicht und ich hab viel > Freizeit. > > OK, ich hoffe das bleibt auch so! Ich bin auch nicht übertrieben ehrgeizig aber freiwillig so weit unter seinen Möglichkeiten zu bleiben, würde bei mir dann doch zu Unzufriedenheit führen. Ich hoffe, Hauptschüler ist sich sicher, dass er in 10 Jahren auch noch so denkt, denn dann ist der Zug für eine akademische Karriere definitiv abgefahren.
Ing schrieb: >> religiöse Spaltung > > Religion ist Privatsache und hat in den Schulen überhaupt nichts zu > suchen! nur warum hat man dann Religionsunterricht?
Ingenieur schrieb: > Ich bin auch nicht übertrieben ehrgeizig aber freiwillig so weit unter > seinen Möglichkeiten zu bleiben, würde bei mir dann doch zu > Unzufriedenheit führen. Ich hoffe, Hauptschüler ist sich sicher, dass er > in 10 Jahren auch noch so denkt, denn dann ist der Zug für eine > akademische Karriere definitiv abgefahren. Ich arbeite jetzt 15 Jahre in meinem Beruf und ich denke, ich kann das ganz gut abschätzen. Außerdem knüpft man in der Zeit sehr viele Kontakte zu anderen Firmen und Chefs. Als guter Handwerker kann man nicht arbeitslos werden. Ich hab auch schon einige Angebote von Firmen/Kunden bekommen, ob ich nicht für sie arbeiten will. Etwas akademisches würde für mich nicht in Frage kommen. Ich brauch die körperliche Arbeit als Abwechslung für meine geistigen Hobbies. Das ist das Gleiche, wie Ingenieure, Doktoren oder Professoren, die mit Heimwerken anfangen - nur anders rum.
Hauptschüler schrieb: > als Abwechslung für meine geistigen Hobbies. OK, wenn du den Ausgleich in deinen Hobbies findest. Hauptschüler schrieb: > Als guter Handwerker kann man nicht arbeitslos werden. Sag das nicht zu laut! Denke an den Spruch auch, wenn du auf die 50 zugehst und noch ca. 15-20 Jahre arbeiten musst!
Dass die Art der Schulform überhaupt nichts über die Intelligenz eines Menschen aussagt ist nicht unbedingt richtig. Natürlich gibt es Vollidioten mit Abitur/Hochschulabschluss und intelligente Menschen mit Hauptschulabschluss oder keinem Schulabschluss, es gibt aber Tendenzen. Und, dass es keine arbeitslosen Handwerker gibt, ist auch nicht die Wahrheit. Noch bis vor kurzem (vor 2015) durften die Handwerker mit Billiglöhnern aus dem EU-Ostblock konkurrieren, die für 3-4€/h gearbeitet haben. Inzwischen gibt es zwar den Mindestlohn und auch Tariflöhne für Handwerker, aber als Maurer den Tariflohn von 15€/h zu bekommen ist mindestens so utopisch wie das IGM-Disneyland, wo man für ne 35h-Woche 60k bekommt. Na klar, es gibt immer Ausnahmen, aber Handwerk ist eine der schlechtbezahltesten Branchen in Deutschland, leider. Wenn man jetzt allerdings schwarz für 12€/h im Handwerk arbeitet, kann man mehr verdienen, als so mancher Ingenieur. Um Deutschland ist es so oder so nicht gut bestellt. Enorme Steuer- und Abgabenlast, niedrige Löhne, utopische Mieten, katastrophale Bürokratie, keine Meinungsfreiheit, eine Regierung die gegen das Volk regiert und Deutschland am liebsten untergehen sehen will.. Da kommen die wenigsten auf einen grünen Zweig, egal ob Arzt, Handwerker, Ingenieur, Anwalt oder sonstwas. Den Politikern gehts am besten.
Hauptschüler schrieb: > Als guter Handwerker kann man nicht > arbeitslos werden. Man kann und wie man kann. Dafür sorgen schon die Firmen. > Ich hab auch schon einige Angebote von Firmen/Kunden bekommen, ob ich > nicht für sie arbeiten will. Hab ich mal von Freunden, die Heizungs- und Sanitäranlagenbauer sind, gehört. Ich selbst habs noch nicht erlebt. Hängt wohl auch von der Region und Marktlage einer Branche ab. Wenn alle in die Städte strömen und auf dem Land Mangel herrscht, dann ist es glaubhaft nachvollziehbar.
Emanon schrieb: > Na klar, es gibt immer Ausnahmen, aber Handwerk ist eine der > schlechtbezahltesten Branchen in Deutschland, leider. Wenn man jetzt > allerdings schwarz für 12€/h im Handwerk arbeitet, kann man mehr > verdienen, als so mancher Ingenieur. Auch wenn für mich Schwarzarbeit schon aus Zeitgründen nicht in Frage kommt, liegen die Preise hier in der Region bei 20-30€/h. Anders als in der Industrie lässt sich das Handwerk nicht automatisieren. Jeder Fall ist ein individuelles Problem bei dem man oft auch improvisieren muss. Dadurch zählt auch Berufserfahrung. Das Elektrohandwerk besteht nicht nur aus Kabel verlegen und Sachen anklemmen. Man muss sich auch mit EIB, SPS, Telefonanlagen und Netzwerktechnik auskennen. Die Kunden die ich so kenne, würden keinen Handwerker akzeptieren, der kein richtiges Deutsch spricht und sich nicht auskennt. Das kann aber auch an der Region liegen - ländliches Bayern.
Hauptschüler schrieb: > Die Kunden die ich so kenne, würden keinen Handwerker akzeptieren, der > kein richtiges Deutsch spricht und sich nicht auskennt. > Das kann aber auch an der Region liegen - ländliches Bayern Danke! Ich hab schon weiter oben geschrieben, dass die Blödheit in anderen Gegenden Deutschlands viel häufiger anzutreffen ist - und das unabhängig vom Schulabschluss! Servus, Servus
Handwerk kann man sehr wohl automatisieren. Sicher nicht zu einem so hohen Grad wie in einer Fabrik und auch nicht so einfach, aber es geht schon. Es dauert halt noch ein paar Jahr(zehnt)e..
Ingenieur schrieb: > Ich bin auch nicht übertrieben ehrgeizig aber freiwillig so weit unter > seinen Möglichkeiten zu bleiben, würde bei mir dann doch zu > Unzufriedenheit führen. Ich hoffe, Hauptschüler ist sich sicher, dass er > in 10 Jahren auch noch so denkt, denn dann ist der Zug für eine > akademische Karriere definitiv abgefahren. Auf dem Land kann man häufig Leute beobachten, die sich gut mit dem Handwerker/Industriearbeiter-Lebensstandard eingerichtet haben. Sie richten ihren Lebensstil an ihren Möglichkeiten aus und nicht an der Werbung, schaffen schon früh stattliche Eigenheime mit viel Eigenleistung, Freundeshilfe und Unterstützung der Eltern (die sich auch mit niedrigen Einkommen die Ersparnisse erwirtschaftet haben). Sie beteiligen sich intensiv am öffentlichen Leben, übernehmen Verantwortung in Vereinen, jammern nicht rum und protzen auch nicht. Deshalb genießen sie in ihrem Umfeld einen hohen sozialen Status. Das alles muss man als Akademiker in einer Großstadt erst mal erreichen.
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Spitze, arbeiten umsonst, geminnützig in der Öffentlichkeit und in Vereinen und geniessen deshalb einen hohen sozialen Status. Geld haben sie aber trotzdem keins.. aber was solls.
Emanon schrieb: > Geld haben sie aber trotzdem keins.. aber was solls. Sie leiden ja nicht so stark darunter wie Du.
Emanon schrieb: > Geld haben sie aber trotzdem keins.. aber was solls. Geld ist relativ! Für das Geld, für das man in der Großstadt eine Eigentumswohnung bekommst, kannst Du Dir in Bayern Land ein schönes Häuschen leisten, dank Eigenleistung und der Hilfe Deine Freunde, Bekannten, ... . Als Akademiker, fern ab, Karriere machend, sieht das schwieriger aus.
Und wo willst du auf dem Land das Geld für das Häuschen herbekommen? Arbeit gibts dort nämlich keine, oder nur sehr schlecht bezahlt. Und wenn man sich dann mal nen Fernseher, Smartphone, PC, Konsole, Auto, Urlaub, Klamotten, oder sonst irgendetwas kaufen will, siehts auch schlecht aus. Denn das kann man sich mit Sicherheit NICHT mal eben selber bauen.
Falk B. schrieb: >>"Die Zeugnisnoten sind uns erstmal egal. Fehlende Mathekenntnisse etc. - >>das kriegen wir alles ruckzuck selbst hin. > > Unfug. Komisch, dass die Theoretiker hier immer zu wissen meinen, was in der Praxis so alles (nicht) funktioniert :-) Dieses Modell ist seit vielen Jahren gelebte und offenbar erfolgreiche Praxis bei Wirtgen. >>Wir brauchen motivierte >>Leute, die ins Team passen. Ein Abiturient mit Traumnoten hilft uns >>nicht, wenn der uns das Team sprengt. Es ist hier normal, dass sich >>Abiturienten nachmittags mit den Hauptschülern zusammensetzen und ihnen >>Mathe erklären, einfach, weil derjenige ganz selbstverständlich in das >>Team gehört." > > Und warum geht das nicht an der Schule, wo das hingehört? Zum Teil hab ich ja die Gründe genannt. Hauptsächlich wohl Demotivation. >>Prozentrechnung, Hebelgesetze etc. - das kann jemand nebenher innerhalb >>von wenigen Monaten aufarbeiten. > > Oh Chris, hier zeigt sich mal wieder deine schier grenzlose Naivität und > Optimismus. Kaum. Denn ich habe selbst jahrelang Nachhilfe gegeben. Glaub mir: es besteht ein eklatanter Unterschied zwischen einem Schüler, der motiviert ist und dem üblichen Unmotivierten. > Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Ein netter Spruch, aber komplett falsch. > Man kann nicht > den Lern- und Reifeprozess von vielen Jahren einfach mal so in eine paar > Monaten nachholen. Reife nicht, aber reines Lernen durchaus - insbesondere wenn es um die Hauptschulmathematik geht. Ich weiss nicht, ob Du Dir mal angeschaut hast, was dort an Mathe gemacht wird. Die Hauptschulmathematik kann jemand, der motiviert ist und entsprechend unterstützt wird, problemlos in wenigen Monaten erlernen. Das wird bei Wirtgen offenbar mit Erfolg durchgeführt. Und die, die dort eine Ausbildung beginnen, sind ja üblicherweise 15 Jahre alt, also auch durchaus in der Phase, in der Lernen recht leicht fällt. >>Von daher sollten Unternehmen bei der Einstellung nicht so sehr auf die >>Noten schauen. > > Wenn Noten keine Aussagekraft mehr haben, kann man sie auch gleich > abschaffen. "Nicht so sehr" != "keine Aussagekraft" > Oder dafür sorgen, daß sie wieder als Indikatoren was > taugen! > Wenn gleich sie NIE ein perfektes Abbild liefern werden. So isses. Zumal ja Note nicht gleich Note ist. Ich bin ein Freund der Probezeit.
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Emanon schrieb: > Um Deutschland ist es so oder so nicht gut bestellt. Enorme Steuer- und > Abgabenlast, niedrige Löhne, utopische Mieten, katastrophale Bürokratie, > keine Meinungsfreiheit, eine Regierung die gegen das Volk regiert und > Deutschland am liebsten untergehen sehen will.. Da kommen die wenigsten > auf einen grünen Zweig, egal ob Arzt, Handwerker, Ingenieur, Anwalt oder > sonstwas. Den Politikern gehts am besten. Ist das dein Ernst? Ich denke, Deutschland geht es insgesamt gut. > Enorme Steuer- und Abgabenlast Ich zahle gerne Steuern und Abgaben, finde sie nicht zu hoch. > niedrige Löhne Kann ich nicht behaupten, fühle mich eher wie im Disneyland. > utopische Mieten Bei mir nicht, die Miete ist günstig, wohne allerdings auch nicht in der Stadt. > katastrophale Bürokratie Finde ich nicht, hatte noch nie Probleme damit. Ich habe gehört, dass die Bürokratie in anderen europäischen Ländern viel schlimmer sein soll als in der BRD. > keine Meinungsfreiheit Ach was, schau mal nach Russland oder China. > eine Regierung die gegen das Volk regiert und > Deutschland am liebsten untergehen sehen will.. Du bist ein Schwarzmaler, oder? (AfD-Wähler?) Ich bin sehr wohl der Meinung, dass man als Ingenieur in Deutschland auf einen grünen Zweig kommt.
Emanon schrieb: > wenn man sich dann mal nen Fernseher, Smartphone, PC, Konsole, Auto, > Urlaub, Klamotten, oder sonst irgendetwas kaufen will, siehts auch > schlecht aus. Denn das kann man sich mit Sicherheit NICHT mal eben > selber bauen. wie groß und wie neu muss der Fernseher sein? Wie aktuell muss mein Smartphone, PC sein, wie lange und wie weit muss man in Urlaub fahren, um nicht unglücklich zu sein?
Ingenieur schrieb: > Emanon schrieb: >> Um Deutschland ist es so oder so nicht gut bestellt. Enorme Steuer- und >> Abgabenlast, niedrige Löhne, utopische Mieten, katastrophale Bürokratie, >> keine Meinungsfreiheit, eine Regierung die gegen das Volk regiert und >> Deutschland am liebsten untergehen sehen will.. Da kommen die wenigsten >> auf einen grünen Zweig, egal ob Arzt, Handwerker, Ingenieur, Anwalt oder >> sonstwas. Den Politikern gehts am besten. > > Ist das dein Ernst? Ich denke, Deutschland geht es insgesamt gut. Das denke ich aber auch - insbesondere den oben genannten Sparten. Und auch wir, die ingenieurmäßige Leistungen erbringen, nähren uns redlich :-} >> Enorme Steuer- und Abgabenlast > Ich zahle gerne Steuern und Abgaben, finde sie nicht zu hoch. Ist sie auch nicht. Dafür erhält man außerdem auch einen entsprechenden "Komfort". >> katastrophale Bürokratie > Finde ich nicht, hatte noch nie Probleme damit. Ich habe gehört, dass > die Bürokratie in anderen europäischen Ländern viel schlimmer sein soll > als in der BRD. So ist es. Die Leute haben offenbar keine Ahnung davon, wie sich Bürokratie in anderen Ländern darstellt. Eine funktionierende Bürokratie ist ein ganz wichtiges Rückgrat eines gesunden Staates. Und unsere funktioniert sehr ordentlich - gerade auch in Unternehmensfragen. >> keine Meinungsfreiheit > Ach was, schau mal nach Russland oder China. Ja, das war wohl auch eher als schlechter Scherz gemeint <:-}
Chris D. schrieb: > Komisch, dass die Theoretiker hier immer zu wissen meinen, was in der > Praxis so alles (nicht) funktioniert :-) Wie ich oben schon schrieb, leben von 300€ im Monat. ;-) Für solch armselige Leute wie Emanon die alte Geschichte (nicht aus der Bibel, aber trotzdem weise): http://timmendorf-ostsee.de/index_htm_files/Der%20Manager%20und%20der%20Fischer.pdf
Carsten S. schrieb: > ... die in meinem Mathebuch HS- Klasse8 > bereits erklärt sind. Habe es extra noch einmal nachgesehen! > (Habe meine alten Schulbücher ab Kl.5 alle noch...) Ich habe vor so drei Jahren mal einen Blick in aktuelle Mathebücher Realschule Baden-Württemberg werfen können. In diesen Büchern wird nichts mehr erklärt, dafür sind am Rande irgendwelche Comic-Figuren. Als ich vor 20 Jahren selbst auf der Realschule war, konnte man sich mit genügend Motivation noch wirklich sich den Stoff selbst aus den Schulbüchern beibringen. Noch eine kleine Anekdote aus der Technikerschule. Ich habe einen Fernlehrgang als Chemietechniker gemacht und wir waren da zur Prüfungsvorbereitung als Externe an einer größeren Schuleinrichtung in NRW, da wurden auch angehende Chemielehrer ausgebildet. Im Pausenhof habe ich da mal ein Gespräch mithören müssen, wo sich die eine angehende Lehrerin bei der anderen beklagt hat: "Sie hat über die grossen Ferien die Hausaufgaben nicht erledigen können, weil Sie sich einfach nicht motivieren konnte". Herzlichen Glückwunsch, wenn das die zukünftigen Lehrkräfte sein sollen.
Ingenieur schrieb: >> keine Meinungsfreiheit > Ach was, schau mal nach Russland oder China. Fisch gefällig? Die Chinesen sagen wohl auch 'Ach was, schau mal nach Nordkorea'...
Chris D. schrieb: >>> Enorme Steuer- und Abgabenlast >> Ich zahle gerne Steuern und Abgaben, finde sie nicht zu hoch. > > Ist sie auch nicht. Dafür erhält man außerdem auch einen entsprechenden > "Komfort". Das Problem ist garnicht so sehr die Infrastruktur die heute existiert. Das Problem ist, dass zu wenig in neue investiert wird. Und wenn dann doch mal investiert wird, dann so, dass nur die Firmen davon profitieren. Neue Straßen werden chronisch zu klein gebaut, beim Internet wird ohnehin gespart und aufgeschoben, Mobilfunk ist übertrieben teuer (die Frequenz-Lizenzen), alles wird privatisiert. In Bildung und co. wird ebenfalls nichts investiert, aber anderwo hält man schön die Hand auf. Dazu nur Folgendes: Die GEZ hat letztes Jahr ca 8Mrd Euro eingenommen. Dabei befinden sich über 10% der Beitragskonten in der Mahn-Phase, ein signifikanter Teil der Menschen in Deutschland ist also nicht mit der Pauschale einverstanden. Andererseits wurden im gleichen Zeitraum nur 120Mrd Euro, also ca das 15 Fache, in Bildung investiert. Mit anderen Worten, würde man die GEZ Einnahmen an das Bildungssystem weitergeben hätte jede Schule und jede Uni 7% mehr Budget. Das ist doch lächerlich...
Schwerin (dpa). Die Union will mehr leistungsschwachen Schülern den Hauptschulabschluss ermöglichen. Er gilt als Mindestvoraussetzung für die Aufnahme einer Berufsausbildung. Die bildungspolitischen Sprecher von CDU und CSU in Bund und Ländern sprachen sich bei einer Konferenz in Schwerin für die Einführung eines «differenzierten Hauptschulabschlusses» an Förder- und Sonderschulen aus. Nach Angaben der Unions-Bildungspolitiker verlassen noch immer jährlich mehr als 46 000 Jugendliche die Schulen, ohne mindestens den Hauptschulabschluss erreicht zu haben.
Guest schrieb: > Dabei befinden sich über 10% der Beitragskonten in der Mahn-Phase, ein > signifikanter Teil der Menschen in Deutschland ist also nicht mit der > Pauschale einverstanden. Heiss!! Das kommt hier ganz schlecht an. Habe ich gestern erst erlebt. :-( MfG Paul
Chris D. schrieb: > Ingenieur schrieb: >> Emanon schrieb: >>> Enorme Steuer- und Abgabenlast >> Ich zahle gerne Steuern und Abgaben, finde sie nicht zu hoch. > > Ist sie auch nicht. Dafür erhält man außerdem auch einen entsprechenden > "Komfort". Nicht ernsthaft oder? Oder meinst du die Aquedukte ;o) Steuern und Abgaben sind viel zu hoch für die kargen Leistungen, die man mal im Fall der Fälle erwarten darf. Über das was die sogenannte Schulbildung wert ist, wird ja hier gerade diskutiert. Das könnte man privat zu einem Bruchteil der Kosten organisieren.
Guest schrieb: > Die GEZ... ...heißt es aber schon eine Weile nicht mehr, sondern ARD/ZDF Rundfunkbeitrag. Ist natürlich mehr Mühe zu schreiben. Chris D. schrieb: > Ich bin ein Freund der Probezeit. Stellst ja doch keinen ein, also hast du auch nichts davon. Chris D. schrieb: > Die Hauptschulmathematik kann jemand, der motiviert ist und entsprechend > unterstützt wird, problemlos in wenigen Monaten erlernen. Davon träumst du, denn motiviert ist nur der, der auch eine Perspektive sieht und das ist das Problem.
Klaus I. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ingenieur schrieb: >>> Emanon schrieb: >>>> Enorme Steuer- und Abgabenlast >>> Ich zahle gerne Steuern und Abgaben, finde sie nicht zu hoch. >> >> Ist sie auch nicht. Dafür erhält man außerdem auch einen entsprechenden >> "Komfort". > > Nicht ernsthaft oder? Oder meinst du die Aquedukte ;o) > > Steuern und Abgaben sind viel zu hoch für die kargen Leistungen, die man > mal im Fall der Fälle erwarten darf. Über das was die sogenannte > Schulbildung wert ist, wird ja hier gerade diskutiert. > Schreibt jemand, der die Uni vom Staat bezahlt bekommen hat. Wie schnell doch manche Dinge für selbstverständlich erachtet werden. Gruss Axel
Klaus I. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ingenieur schrieb: >>> Emanon schrieb: >>>> Enorme Steuer- und Abgabenlast >>> Ich zahle gerne Steuern und Abgaben, finde sie nicht zu hoch. >> >> Ist sie auch nicht. Dafür erhält man außerdem auch einen entsprechenden >> "Komfort". > > Nicht ernsthaft oder? Oder meinst du die Aquedukte ;o) > > Steuern und Abgaben sind viel zu hoch für die kargen Leistungen, die man > mal im Fall der Fälle erwarten darf. Über das was die sogenannte > Schulbildung wert ist, wird ja hier gerade diskutiert. > > Das könnte man privat zu einem Bruchteil der Kosten organisieren. Ja klaro, Polizei, Uni, Krankenkasse, Büchereien, Schwimmbäder, Straßen, Feuerwehr usw. Mag sein das Du das alles privat organisieren kannst, was ich aber bezweifle, viele können das aber nicht, weil sie zu wenig verdienen. Und wenn du irgendwann weniger verdienen wirst, kannst du auch davon profitieren. Oder als student, da hast du bestimmt nicht so viele verdient. Und hast du daran gedacht, das der Markt alles regelt, aber die frage ist zu wessen vortei. Auch die Aquedukte ;o) sind mal hier und dort privatisiert worden, die Preise zogen danach erheblich an, weil im markt es leute gibt, die viel in die eigene Tasche als profit einsacken wollen. Die Leistng ist dann übrigens auch schlechter zu viel höheren preise. So will es halt der Markt. Siehe bahn in UK. Oder USA. da will der markt, das die Leute mit kaputten zähnen herumlaufen, weil sie sich keine versicherung und Zahnersatz leisten können. Aber egal, hauptsache freier markt. Dafür gibt es die Holliwood zAhnkliniken.
@Chris D. (myfairtux) >>>"Die Zeugnisnoten sind uns erstmal egal. Fehlende Mathekenntnisse etc. - >>>das kriegen wir alles ruckzuck selbst hin. >> >> Unfug. >Komisch, dass die Theoretiker hier immer zu wissen meinen, was in der >Praxis so alles (nicht) funktioniert :-) Reiß dich mal am Riemen, man kann mir viel vorwerfen, ein (weltremder) Theoretiker bin ich mal GANZ sicher nicht! >Dieses Modell ist seit vielen Jahren gelebte und offenbar erfolgreiche >Praxis bei Wirtgen. Jaja, die Schmalspurausbildung zum Fachidioten. Gibts auch bei Siemens & Co. Tellerrand, was ist das? Selbst wenn es bei denen halbwegs funktionieren sollte, das Gesamtproblem kratzen sie nicht mal ansatztweise an! >> Und warum geht das nicht an der Schule, wo das hingehört? >Zum Teil hab ich ja die Gründe genannt. Hauptsächlich wohl Demotivation. So einfach ist die Begründung nicht! Die sozialen/gesellschaftlichen Zustände sind komplizierter. >> Oh Chris, hier zeigt sich mal wieder deine schier grenzlose Naivität und >> Optimismus. >Kaum. Denn ich habe selbst jahrelang Nachhilfe gegeben. Jaja, dein Optimismus macht aus aus Vorzeige-Optimas einen Allgemeinfall. Wie ist eigentlich deine Praxiserfahrung mit den Neubürgern aus dem mittleren Osten/Afrika? Da warst/bist da ja auch sehr optimistisch gestimmt. Welche Erfahrungen/Ergebnisse kannst du uns mitteilen? Werden wir bald 1 Million Fachkräfte unser eigen nennen, wie es die Propaganda schon lange herausposaunt? >Glaub mir: es besteht ein eklatanter Unterschied zwischen einem Schüler, >der motiviert ist und dem üblichen Unmotivierten. Habe ich das bezweifelt? Aber mit diesem Statement wirst du die Bildungsmisere der Unterschicht nicht auflösen! >> Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. >Ein netter Spruch, aber komplett falsch. Ich danke dir abermals für deine substantiellen Argumente! >> Man kann nicht >> den Lern- und Reifeprozess von vielen Jahren einfach mal so in eine paar >> Monaten nachholen. >Reife nicht, aber reines Lernen durchaus - insbesondere wenn es um die >Hauptschulmathematik geht. Ich weiss nicht, ob Du Dir mal angeschaut >hast, was dort an Mathe gemacht wird. Hab ich nicht, aber es wird nicht soo hoch sein. Umso schlimmer ist es, daß sooo viele junge Leute das nicht packen (wollen)! Aber immer auf dem neuesten Smartphone rumspielen. TOP!!! >Die Hauptschulmathematik kann jemand, der motiviert ist und entsprechend >unterstützt wird, problemlos in wenigen Monaten erlernen. Aha. Und die Deppen von Lehrern mühen sich jahrelang vergeblich in der Schule.
Emanon schrieb: > Hauptschulabschluss oder keinem Schulabschluss, es gibt aber Tendenzen. Unsinn. Es gibt solide Studien, die zeigen, daß eine Beschulung im Sinne von Einheitsschule oder Gemeinschaftsschule das Gesamtniveau signifikant anheben kann. Dies gelingt vor allem mittels Leistungssteigerung des schwachen und durchschnittlichen Leistungsdrittels, während das obere Leistungsdrittel lediglich nicht gehemmt wird. Das dreigliedrige Schulsystem ist das falscheste, das man haben kann; selbst Preußen rückte davon spätestens nach dem 1. Weltkrieg Schritt für Schritt selber ab -- weswegen es eine gar köstliche Ironie ist, daß ausgerechnet die "Saupreiß!"-Bayern dieses norddeutsche Auslaufmodell bis aufs Blut verteidigen und keinerlei Reformen dulden. Aber zurück zur Leistungsheterogenität; was man messen konnte ist, daß der Lernfortschritt des schwachen und durchschnittlichen Leistungsdrittels deutlich größer und langfristiger ausfällt, wenn Klassen nicht in homogene Gruppen getrennt werden. Hingegen kann man regelrecht vom Versacken sprechen, wenn bspw. "Hauptschüler" zu "Hauptschülern" gesteckt werden und jeder unter sich bleibt. Gleichzeitig gewinnt das obere Leistungsdrittel durch Homogenität quasi dazu, sofern man sich auf die ersten 8-10 Schuljahre beschränkt und die oberen 5-8% in der Gesamtbetrachtung ignoriert -- und diese Schuljahre sind ja die entscheidende Phase der Schulkarriere, wo früher(TM) die Mehrheit der Menschen ihre Allgemeinbildung erhielten. Natürlich gelten diese Messungen unter Annahme von ordentlichen Rahmenbedingungen; qualifizierte Lehrer, wenig Stundenausfall usw. Mit anderen Worten: Das dreigliedrige Schulsystem ist in weiten Teilen einer selbsterfüllende Prophezeihung. Hauptschüler sind Hauptschüler, weil sie zu Hauptschülern gemacht werden. > Noch bis vor kurzem (vor 2015) durften die Handwerker mit > Billiglöhnern aus dem EU-Ostblock konkurrieren, die für 3-4€/h > gearbeitet haben. Inzwischen gibt es zwar den Mindestlohn und auch > Tariflöhne für Handwerker, aber als Maurer den Tariflohn von 15€/h zu > bekommen ist mindestens so utopisch Das ist großer Quatsch. Dieses Problem liegt alleine an der fehlenden Bauaufsicht in Deutschland. Maurer, Dachdecker usw. haben schon seit langer Zeit einen Tariflohn, der sogar deutlich über den 8,50 € liegt. Dachdeckergehilfen (ungelernte Arbeitnehmer!) bekommen z.B. seit 1.1.2016 11,05 € pro Stunde im Osten und 11,25 € pro Stunde im Westen. Das ist der aktuell gültige Tarif. Wenn das Firmen in der Vergangenheit nicht bezahlt haben oder es gegenwärtig nicht tun, vor allem in Ostdeutschland, dann ist das illegal gewesen und wäre bei jeder ordentlichen Betriebsüberprüfung aufgefallen. Es handelt sich also um ein Problemfeld, das mit Hauptschule erstmal nichts zu tun hat, sondern mit politischer Kontrolle. > Enorme Steuer- und Abgabenlast Im Vergleich zu wem? Die Staatsquote der BRD ist zahm und müßte eigentlich im Erfinderland des Sozialstaates höher sein; und es müßten mehr Leistungen an die Bürger zurückfließen. > utopische Mieten Im Vergleich zu wem? In den USA sind die Mieten z.B. spürbar höher. > katastrophale Bürokratie Im Vergleich zu wem? Schonmal als in den USA lebender Mexikaner ein Visum in Mexico beantragt? Schonmal versucht, nach Kanada einzuwandern? Schonmal versucht, in Japan den Führerschein zu machen? Die Bürokratie ist nicht katastrophal, sondern bestimmte exekutive Teile innerhalb des Apparates. SED- bzw. CDU-Seilschaften in Sachsen. Das mafiahafte und autoritäre Beamtentum in Bayern etc. etc. Am schlimmsten ist jedoch die mangelhafte Modernisierung. In den USA kann ich Führerschein (4 Jahre), Versicherung (halbjährlich), Kfz-Zulassung (jährlich), selbst meine Greencard (10 Jahre) etc. etc. pp. online erneuern. Ich kann die obligatorischen Steuererklärungen (local, state, federal/IRS) online machen. Ich kann für die Mautstraßen den Barcode bzw. Funksender online beantragen, einrichten und bezahlen. Ja, CIA und NSA haben da wahrscheinlich dicke ihre Finger drinne. Dennoch ist das Grundprinzip, die Verwaltung "paperless" und vom persönlichen Amtsbesuch unabhängig zu machen mal total cool. Der obrigkeitsstaatliche autoritäre Papierkrieg in Deutschland ist lächerlich. Man könnte das alles online machen, ohne daß der übergenauen, nervigen Bürokratie Schaden entstehen würde. Aus der deutschen Geschichte wissen wir, daß die Bürokratie immer Mittel und Wege finden wird, um die Bürger zu malträtieren. > keine Meinungsfreiheit Solange Du keinen Nazimüll von Dir gibst, kann Du in Deutschland alles sagen. > eine Regierung die gegen das Volk regiert Wer wählt diese Regierung denn? Ich zitiere die Weiße Rose (Widerstandsbewegung gegen die Nazis, sollte hoffentlich bekannt sein): "Vergeßt nicht, daß ein jedes Volk diejenige Regierung verdient, die es erträgt!" [Geschwister Scholl] > Den Politikern gehts am besten. Nö. Den Reichen und sonstigen Asozialen geht es am besten, d.h. denen, die kräftig vom Sozialstaat abgreifen, indem Infrastruktur, Verwaltung, Frieden usw. in Anspruch genommen werden, währenddessen jede kleinste Möglichkeit zur Steuerhinterziehung und Beeinflussung von Politik rücksichts-, anstands- und gewissenlos ausgenutzt wird. Wir sprechen von Ärzten, Anwälten, Funktionären, Managern, Geschäftsführern, Firmeninhabern u.ä. Alleine die Sache der fehlenden allgemeine Bürgerversicherung, die keine Ausnahmen und keine Beitragsbemessungsgrenzen kennt, ist ein schwerwiegender Konstruktionsfehler der Sozialversicherung. Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer, Bevorzugung von Kapitalerträgen über Lohnarbeit, Börsensteuer -- die Politiker sind hier nur Bauern auf dem Schachbrett, die Korrupten; die, die wenig davon profitieren. Die Reichen dagegen kriegen unfaßbare Renditen aus ihrer politischen Einflußnahme, nämlich obige absichtliche Fehlkonstruktionen des Systems. In den USA ist das sogar noch schlimmer, andererseits gibt es hier härteste Strafverfolgung und demokratische Aufdeckung, wenn ein Skandal erstmal am Rollen ist. Ganz im Gegensatz dazu der Bundestag: Das Wahlrecht ist aktuell verfassungswidrig, und bis heute wurden keinerlei Antikorruptionsgesetze verabschiedet und die entsprechende UN-Konvention wurde nicht ratifiziert. Das politische System der BRD hat das Primat über die Wirtschaft längst verloren und befindet sich in einer dritte-Welt-mäßigen Phase spätrömischer Dekadenz (Gott sei Dank ist Guido inzwischen Geschichte!).
Emanon schrieb im Beitrag #4627047:
> Warum gab es kein Referendum zur Einführung des achtjährigen Gymnasiums
Warum sollte das achtjährige Gymnasium [welches bspw. in Sachsen und
Thüringen seit 1946 prima funktioniert] zur Abstimmung gestellt werden?
Die Mitbürger im Beitrittsgebiet durften nach 1990 auch nicht abstimmen,
ob die Einheitsschule bestehen bleiben sollte oder nicht. G8 wurde so
bestellt und wird jetzt so gegessen. Strafe muß sein.
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> Gleichzeitig gewinnt das obere Leistungsdrittel durch > Homogenität quasi dazu, sofern man sich auf die > ersten 8-10 Schuljahre beschränkt und die oberen 5-8% > in der Gesamtbetrachtung ignoriert Das kann ich im positiven Sinne bestätigen. In der Grundschule war das Leistungsniveau wirklich schlecht, weil zu viele dumme und verhaltensgestörte Kinder dieses massiv heruntergezogen haben. Erst ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium gab es ein richtiges Lernklima, da nun die leistungsschwachen Störenfriede aussortiert waren. Dies empfand ich als sehr angenehm und es war auch gut für meine Noten.
@Ingenieur (Gast) >> Gleichzeitig gewinnt das obere Leistungsdrittel durch >> Homogenität quasi dazu, sofern man sich auf die >> ersten 8-10 Schuljahre beschränkt und die oberen 5-8% >> in der Gesamtbetrachtung ignoriert >Das kann ich im positiven Sinne bestätigen. In der Grundschule war das >Leistungsniveau wirklich schlecht, weil zu viele dumme und >verhaltensgestörte Kinder dieses massiv heruntergezogen haben. Erst ab >der 5. Klasse auf dem Gymnasium gab es ein richtiges Lernklima, da nun >die leistungsschwachen Störenfriede aussortiert waren. Dies empfand ich >als sehr angenehm und es war auch gut für meine Noten. Die Frage ist, wieviel Leistungsdifferenz kann eine Klasse vertragen, ohne daran zu scheitern? Wieviel Homogenisierungsleistung kann sie erbringen, wo wird sie überfordert? Die Kette aus Kindergarten/Schule/Universität kann nur dann halbwegs funktionieren, wenn jede Stufe auf eine gewisse Mindestqualität der Vorstufe aufbauen kann. Das fängt in der Schule an, wenn dort Kinder mit arg mangelhaften Deutschkenntnissen und anderen Verhaltensdefiziten gehäuft auftreten. Dann kann man das ab einer bestimmten Menge und Schwere der Defizite NICHT mehr kompensieren. Gleiches gilt für die Uni, die flächendeckende Versäumnisse im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich des Gymnasiums nur schlecht kompensieren kann. Das geht immer zu Lasten des Gesamtergebisses bzw. derer, die diese Defizite nicht haben. Fakt ist, die Teilung der Menschen in Gewinner und Verlierer ist heute DEUTLICH größer als zu sozialistischen Zeiten! Trotzdem ist der real existierende Sozialismus gescheitert, wenn gleich aus anderen Gründen. Das Gejammer der Chancenungleichheit in der BRD ist nichts als Propaganda! In Wirklichkeit wollen die meisten, daß ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen! Daß man für Erfolg sowohl motiviert und diszipliniert arbeiten muss als auch zu einem gewissen Maße Talent braucht, wird immer wieder ignoriert. Es KANN nicht jeder studieren, denn weder ist der Akademikerbedarf so hoch noch ist das geistige Potential in der Gesamtbevölkerung dermaßen breit verteilt. Das muss es auch gar nicht, denn Akademiker sind trotz formal höherer Ausbildung weder bessere Menschen noch zwangsläufig im Leben erfolgreicher. Man googele Mal zum Thema "Überakademisierung".
Emanon schrieb im Beitrag #4627047: > Warum gab es kein Referendum zur Einführung des achtjährigen Gymnasiums Ich musste auch auf ein paar Elternabende. Und immer wieder jammerten andere herum, das G8 sei so "straff". Mein Standpunkt war dann: der G8-Stoff würde auch locker im G7 zu schaffen sein, wenn nicht laufend Stunden entfallen würden, und die Sommerferien (in Form von Lehrerfortbildungen und Ausflügen) nicht schon an Pfingsten begännen. Ing schrieb: > Religion ist Privatsache Ja, diese Ansicht ist leider grundlegend komplett falsch. Denn gerade Religionen haben ganze Länder unterschiedlich geprägt. Insofern hat das mit "privat" am allerwenigsten zu tun.
Wer was von Chancenungleichheit erzählt, sollte sich mal in die Bibliothek der nächsten Großstadt begeben und die Migranten mit zumeist armen Eltern zählen. Ich habe selbst einen Kumpel dessen Eltern im Heimatland nach der vierten Klasse aufhören mussten, um zu arbeiten. Der Junge musste natürlich nach der Grundschule wegen den Jobs der Eltern auf die Hauptschule, hat aber danach noch Realschule sowie Abi nachgeholt und vor kurzem den Master an einer Uni der TU9 abgeschlossen. In DE kann jeder Lappen mit 6 monatiger Meisterweiterbildung oder Techniker studieren. @Lothar: Du kannst die Ferien auch komplett streichen und die 1-2 Stunden täglich dranhängen. Dann geht vielleicht auch G5. Das Ziel ist jedoch nicht die Kinder nahe dem Burnout zu bringen. 1 Stunde unterrichten ist anstrengender als 1 Stunde "normale" Arbeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberakademisierung#Deutschland "Während in Deutschland im Jahr 2014 knapp die Hälfte der Angehörigen eines Jahrgangs (2005: erst 36 Prozent) studierten, waren es im OECD-Schnitt gut 60 Prozent.[12]" 50%? Ist das wirklich so? Das wäre ja irre! Und wieso liegt der OECD Duchschnitt bei 60%? Da müssten ja einige Länder mit DEUTLICH über 50% Studentenanteil dabei sein? Welche sind das und wie kommt das zustande? Ist dort jeder Frisör ein Studierter? Speziell für Chris: "Gerade kleine Unternehmen - so die Kritiker - könnten keine Traineeprogramme organisieren, um die Praxisferne des Studiums systematisch zu kompensieren."
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/debatte-ueber-akademisierung-muessen-bald-alle-menschen-studieren-12813692-p2.html "Problematisch finden manche, dass ein großer Anteil der Geistes-, Kultur- oder Sprachwissenschaftler, zunehmend auch der Juristen, nach dem Abschluss nur Stellen finden, für die formal und inhaltlich kein Studium nötig gewesen wäre. Das zeigen etwa die Zahlen des Forschungsinstituts DZHW. Handwerksmeister erzielen teils deutlich höhere Einkommen. Handwerksverbände wie der ZDH klagen immer lauter, sie fänden kaum talentierte Auszubildene. Zehntausende Lehrstellen seien unbesetzt."
"Wenn Studiengänge der wissenschaftlichen Mode entsprechen, schießen im ganzen Land neue Lehrstühle aus dem Boden. Nach Angaben der Berliner Humboldt Universität gab es etwa 2012 an deutschsprachigen Hochschulen schon mehr als 190 Professuren für Geschlechterforschung und Gender Studies." Na genau DIE brauchen wir ganz dringend!!!! (Dieses Land schwimmt im Geld, was aber nicht zwangsweise gut ist . . .)
"Der fundamentale Irrtum ist zu glauben, dass das was heute mit Masse stattfindet ein Studium ist und dass die Absolventen dieser Ausbildung Akademiker sind. Die meisten dieser "Studiengänge" sind, Bologna sei dank, nichts anderes, als eine etwas höherwertige Berufsausbildung. Mit einem klassischen akademischen Studium hat das was da stattfindet in etwa so viel zu tun, wie ein Schwein mit Aerodynamik."
Falk B. schrieb: > Nach Angaben der Berliner > Humboldt Universität gab es etwa 2012 an deutschsprachigen Hochschulen > schon mehr als 190 Professuren für Geschlechterforschung und Gender > Studies. Ich geb jetzt einfach mal ehrlich zu, dass 3 Credits meines Masters einer solchen Gender-Vorlesung an einem Gender-Lehrstuhl entstammen (freiwillig!). Notwendig war das nicht, aber sehr unterhaltsam^^ War aber eine kleine Vorlesung mit wenig Studierenden ääh.. Studenten. (In meinen Texten wurde stets der "Student" angestrichen und zum "Studierenden" gemacht, so langsam wirds jetzt aber wieder....) Falk B. schrieb: > "Der fundamentale Irrtum ist zu glauben, dass das was heute mit Masse > stattfindet ein Studium ist und dass die Absolventen dieser Ausbildung > Akademiker sind. Die meisten dieser "Studiengänge" sind, Bologna sei > dank, nichts anderes, als eine etwas höherwertige Berufsausbildung. Mit > einem klassischen akademischen Studium hat das was da stattfindet in > etwa so viel zu tun, wie ein Schwein mit Aerodynamik." DAS sage ich schon seit JAHREN. Aus der Uni kommen vor allem "Gebrauchsingenieure" raus. Also Leute mit guter(?) Ausbildung aber wenig Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten, auf das die Universität ja vorbereiten soll. Da setzen sich die Leute in die VLs rein und jammern, dass es ja alles so theoretisch sei, so schwierig sei und man brauche das nie mehr etc. etc. Das mag auch für über 90% der Leute zutreffen. Denn diese sind hier falsch! Eigentlich sollten diese Leute auf FHs gehen (nicht abwertend gemeint! Der Schwerpunkt aufs Praktische ist hier besser!) oder eine GUTE Berufsausbildung machen. Ja, wir sollten das Niveau und die Qualität der Berufsausbildung erhöhen, denn was ich so mitbekomme ist erschreckend. Ich rede da nicht nur "so dahin". Ich habe selbst einige Tutorübungen gehalten und Studenten betreut. Den allergrößten Teil kann man vergessen. Es gibt in jeder Gruppe nur eine Hand von Studenten, die wirklich voll bei der Sache sind, sich dafür interessieren, nachfragen, diskutieren. DAS sind die ECHTEN Universitäts-Studenten! Die sind hier richtig! Sie haben danach auch wirklich etwas gelernt und die Inhalte verinnerlicht. Der Rest schwimmt nur mit. Da gehts darum, die Prüfung zu bestehen, aber nicht zwingend die Inhalte zu verstehen. Ich habe da etwas sehr schönes erlebt: Nach dem Ende einer meiner Tutorübungen standen alle auf, waren gerade am rausgehen und dann kam jemand nach vorne und fragte etwas bezüglich der Prüfung nach. Ich antwortete und als ich das Wort "Prüfung" gesagt hatte, herrschte sofort Stille im Raum, JEDER blieb auf seiner aktuellen Position stehen und richtete die Ohren in meine Richtung. Mittagessen? Vorlesung? Nein! Der hat "Prüfung" gesagt! (Die eigentliche Sache war eh für die Masse unerheblich. Aber die Studenten sind darauf konditioniert, sich total auf die Prüfung zu fixieren). Ein Trick der auch gerne von Profs verwendet wird, wenn es zu laut wird. "So etwas könnte man auch in der Prüfung fragen". Und sofort wirds still! Falk B. schrieb: > Handwerksverbände wie der ZDH klagen immer lauter, sie > fänden kaum talentierte Auszubildene. Wundert mich nicht. Ich kenne übrigens auch Handwerker die nach der Ausbildung als Geselle erst einmal Mindestlohn bekommen haben. Für kreative+halbwegs anstrengende Tätigkeiten. In Bayern. In einer größeren Stadt...
@ Johannes O. (jojo_2) >Ich geb jetzt einfach mal ehrlich zu, dass 3 Credits meines Masters >einer solchen Gender-Vorlesung an einem Gender-Lehrstuhl entstammen >(freiwillig!). Notwendig war das nicht, aber sehr unterhaltsam^^ Dafür gibt es ja eigentlich das Kabarett!!! >DAS sage ich schon seit JAHREN. Aus der Uni kommen vor allem >"Gebrauchsingenieure" raus. Also Leute mit guter(?) Ausbildung aber >wenig Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten, auf das die Universität >ja vorbereiten soll. Dann musst du aber den Gedankengang KONSEQUENT zu Ende denken. Wenn die UNIVERSITÄT "nur" auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereiten soll, muss man fast alle Ingenieurs- und Wirtschaftsstudiengänge dort rausschmeißen und die Unis auf weniger als 10% zusammstreichen. Und die reine Ingenieursausbildung den FHs überlassen. Denn der Bedarf an echten Wissenschaftlern ist um Größenordungen geringer als an "Gebrauchsingenieuren". >Da setzen sich die Leute in die VLs rein und jammern, dass es ja alles >so theoretisch sei, so schwierig sei und man brauche das nie mehr etc. >etc. Das mag auch für über 90% der Leute zutreffen. Denn diese sind hier >falsch! Eigentlich sollten diese Leute auf FHs gehen (nicht abwertend >gemeint! Der Schwerpunkt aufs Praktische ist hier besser!) Stimmt. Dort war ich auch, eben aus diesem Grund ;-) Theorie ist ja schön und gut und wichtig, aber in Maxwells Fußstapfen wollen die wenigsten treten ;-) oder eine GUTE Berufsausbildung machen. Ja, wir sollten das Niveau und die Qualität der Berufsausbildung erhöhen, denn was ich so mitbekomme ist erschreckend. Eben! >unerheblich. Aber die Studenten sind darauf konditioniert, sich total >auf die Prüfung zu fixieren). Ja, leider! Was aber die Bildung in ALLEN Stufen mehr und mehr ad absurdum führt! Wir lernen für die Prüfung, nicht für's Leben! Hab ich praktisch in den Fächern, die mich interesessiert haben nie getan. Bei Sachen wie Geschichte und Geographie war das bisweilen anders ;-)
Es wird ja oft gesagt, dass auch früher die Jugend nicht zu gebrauchen gewesen und über sie genörgelt worden wäre.+ Aber dieses mal ist die Sache wirklich prekär. Die Jugend in Europa ist zu 50% arbeitslos und angeblich gut qualifiziert. Was ist das für eine Qualifikation, die sie trotzdem arbeitslos werden lässt!? Sie müssten bei diesem historisch geringen Anteil von jungen Leuten in der Bevölkerung eigentlich geradezu die Wirtschaft tragen und sehr gute Posten kriegen. Sie müssten reihenweise innovative Unternehmen gründen und sich gegenseitig Arbeit verschaffen. Aber um die bittere Wahrheit zu sagen, sind das sozialistisch erzogene Dumm-Hipster, die nur darauf bedacht sind, dass Gesichts- und Haupthaar akkurat gestaltet ist und die Klamotten auch wirklich hip sind. Sie sind Spezialisten für sozial(istische) Netzwerke und Protest (Shitstorm) in diesen, aber können sonst nichts, was wirtschaftlich profitabel wäre. Sie erwarten das bedingungslose Grundeinkommen vom Staat, um ihrem hedonistischen Leben zu frönen und schimpfen auf den "neoliberalen" Kapitalismus, der diesen finanzieren soll. Sie wollen Geld vom Staat, weil sie "Aktivisten", "Künstler" oder linkspolitisch tätig sind und ihre Sippe auch immer vom Staat als Beamte gelebt haben. Das ist die Erklärung für Europas Jugendarbeitslosigkeit. Die sind Arbeitslos, weil sie die Fähigkeit zum Arbeiten und sich selbst versorgen nicht beigebracht bekommen haben in ihrem linken Disneyland.
Nachdem ich gelesen habe, dass das Studieren das Risiko für einen Gehirn- Tumor deutlich erhöht (http://www.heise.de/tp/artikel/48/48617/1.html), bin ich doch froh, nur einen Hauptschulabschluß gemacht zu haben!
Falk B. schrieb: >>Komisch, dass die Theoretiker hier immer zu wissen meinen, was in der >>Praxis so alles (nicht) funktioniert :-) > > Reiß dich mal am Riemen, man kann mir viel vorwerfen, ein (weltremder) > Theoretiker bin ich mal GANZ sicher nicht! Warum ignorierst Du dann die Tatsache, dass das Modell offenbar bei Wirtgen seit Jahren funktioniert. Kann nicht funktionieren, also gibt es das nicht? Schon mal jemanden eingestellt? >>Dieses Modell ist seit vielen Jahren gelebte und offenbar erfolgreiche >>Praxis bei Wirtgen. > > Jaja, die Schmalspurausbildung zum Fachidioten. Gibts auch bei Siemens & > Co. Tellerrand, was ist das? Selbst wenn es bei denen halbwegs > funktionieren sollte, das Gesamtproblem kratzen sie nicht mal > ansatztweise an! Interessant, dass Du weisst, wofür und wie bei diesem Unternehmen ausgebildet wird :-} Und doch, sie kratzen sehr aktiv am Gesamtproblem, indem sie diese jungen Leute in Brot und Arbeit bringen, sie einen geregelten Tagesablauf haben und sie dann ihren Kindern wiederum sagen können: Hey, es lohnt sich, sich reinzuhängen! Wenn Du auf das gesamte Problem abzielst: es ist doch genau das Problem, dass jetzt Eltern Kinder erziehen, die selbst nie Arbeit hatten. Natürlich prägt dieses Bild die Kinder. Umso wichtiger ist es, diesen Kreislauf zu durchbrechen. >>> Und warum geht das nicht an der Schule, wo das hingehört? > >>Zum Teil hab ich ja die Gründe genannt. Hauptsächlich wohl Demotivation. > > So einfach ist die Begründung nicht! Die sozialen/gesellschaftlichen > Zustände sind komplizierter. Ja, aber sie führen letztendlich genau dazu: Demotivation. >>> Oh Chris, hier zeigt sich mal wieder deine schier grenzlose Naivität und >>> Optimismus. > >>Kaum. Denn ich habe selbst jahrelang Nachhilfe gegeben. > > Jaja, dein Optimismus macht aus aus Vorzeige-Optimas einen > Allgemeinfall. Wie ist eigentlich deine Praxiserfahrung mit den > Neubürgern aus dem mittleren Osten/Afrika? Da warst/bist da ja auch sehr > optimistisch gestimmt. Welche Erfahrungen/Ergebnisse kannst du uns > mitteilen? Werden wir bald 1 Million Fachkräfte unser eigen nennen, wie > es die Propaganda schon lange herausposaunt? Ähm - es ging hier nur darum, jemandem von der Hauptschule, dessen Noten nicht so dolle sind, eine Perspektive zu geben. >>> Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. > >>Ein netter Spruch, aber komplett falsch. > > Ich danke dir abermals für deine substantiellen Argumente! Ein ziemlich abgenutztes Sprichwort einzuwerfen, ist noch viel weniger eines :-) Und ich sehe bei mir selbst und in meinem Bekanntenkreis, dass der Satz einfach falsch ist. Der dient wohl oft eher als Selbstausrede. > Hab ich nicht, aber es wird nicht soo hoch sein. Umso schlimmer ist es, > daß sooo viele junge Leute das nicht packen (wollen)! Aber immer auf dem > neuesten Smartphone rumspielen. TOP!!! Sorry Falk, aber das sind Altmännersprüche. Das ist ähnlich substantiell wie die Aussage, dass die Flüchtlinge ja alle Smartphones haben. genauso sieht man ABiturienten udn Studenten mit ihrem Smartphone, trotzdem kommen da pfiffige Köpfe raus. Wir hatten halt den C64 und haben gedaddelt und die Hausaufgaben morgens abgeschrieben - und aus uns wurde auch etwas :-) >>Die Hauptschulmathematik kann jemand, der motiviert ist und entsprechend >>unterstützt wird, problemlos in wenigen Monaten erlernen. > > Aha. Und die Deppen von Lehrern mühen sich jahrelang vergeblich in der > Schule. Die haben schon genug damit zu tun, die Jungs und Mädels überhaupt ruhig zu halten. Warum soll man auch als jemand, der keine Chance hat, aufpassen? Wenn Du dann noch in einer "Null-Bock-Klasse" bist, hast Du kaum eine Chance. Auch das ist während der Ausbildung dort komplett anders. Zähl mal zusammen, wieviele Stunden Mathematik ein Hauptschüler bis zu seinem Abschluss überhaupt nur hat - und da fallen dann noch einige wegen Krankheit, Redundanz etc. weg. Und dann hast Du einen, der plötzlich eine Perspektive hat, der plötzlich direkt vor Ort erfährt, wofür er überhaupt lernt. Wo Leute, die es eigentlich nicht müssten, sagen: pass auf, wir sind jetzt ein Team, ich helfe Dir. Wo dann das Lerntempo und die Lerninhalte genau auf ihn zugeschnitten sind, ohne den Leerlauf, den er in der Hauptschule hatte, weil er irgendwann nicht mehr mitkam und innerlich abgeschaltet hat. Dann benötigst Du für die Hauptschulmathematik wirklich nur Monate.
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Schließt doch einfach den Thread, dann müsst ihr die euch nicht passende Meinung immer wieder löschen. Ist doch auch viel zu viel Arbeit aufn Sonntach, wa!
Migelchen schrieb: > Viele Firmen übertreiben es und stellen Anstellungsanforderungen für > ihre Ausbildungsberufe, die einem Studium gleichkommen. Na ja, es sind ja nicht nur die Firmen, sondern auch der Ausbildungsplan. Das ein Maler noch die Teilmengen zum verdünnen von Farbe wissen muss, das ist in Ordnung, aber muss er dafür gleich noch die chemische Zusammensetzung vom Lack wissen? Er muss ordentlich anstreichen können und den Umgang mit den Gefahrenstoffen wissen. Es wird so viel Zeug gelehrt, was du später nie wieder brauchst, nicht mal zum Verständnis. Ich musste als Fluggerätemechaniker ganz viel über Aerodynamik lernen. Wofür muss ich das Tragflächenprofil berechen? Dürfte ich jemals selbst ein Flugzeug konstruieren und würde das zugelassen? Wohl kaum. Aber lernen musste ich den ganzen Sch**ß.
F. F. schrieb: > Ich musste als Fluggerätemechaniker ganz viel über Aerodynamik lernen. Damit Du die Ohren anlegen kannst, wenn Du rausfliegst? ;-) MfG Paul
F. F. schrieb: > Ich musste als Fluggerätemechaniker ganz viel über Aerodynamik lernen. Als Radio+TV Techniker einen Drehkondensator bauen. Selbst nochmal 10 Jahre vohrher hätte den Zeitaufwand niemand bezahlt, sondern Maschinenprodukte gekauft.
Eben, genau das meine ich. Früher (sehr viel früher) wurde der Meister eingeführt, um einen Standard zu schaffen. Das ist heute der Geselle. Sollen doch auf der Meisterschule Drehkondensatoren gebaut werden.
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Ich habe Alles mitgenommen, was ich an Ausbildung kriegen konnte. Nicht, weil ich fetzen wollte, sondern: Was ich selbst kann, darum muß ich niemand Anderen bitten. MfG Paul
@F. Fo (foldi) >Das ein Maler noch die Teilmengen zum verdünnen von Farbe wissen muss, >das ist in Ordnung, aber muss er dafür gleich noch die chemische >Zusammensetzung vom Lack wissen? Er muss ordentlich anstreichen können >und den Umgang mit den Gefahrenstoffen wissen. Das nennt man breites Wissensfundament. Du rufst nach dem Fachidioten, der nur haarscharf das weiß, was er unmittelbar jeden Tag anwenden kann. >Es wird so viel Zeug gelehrt, was du später nie wieder brauchst, nicht >mal zum Verständnis. Jain. Ein breites Wissensfundament schadet nie. Außerdem kommt man damit immer ein Stückchen weiter, wenn man von verschiedenen Dingen schon mal was gehört hat. Als Fachidiot mit extrem begrenztem Wissen wirst du das nie. >Ich musste als Fluggerätemechaniker ganz viel über Aerodynamik lernen. >Wofür muss ich das Tragflächenprofil berechen? Wofür lernen Kinder das 1x1 wenn es Taschenrechner und Computer gibt? Wozu gehen Formel-1 Fahrer ins Fitnesstudion, wo sie doch nur im Auto sitzen und lenken? >Dürfte ich jemals selbst >ein Flugzeug konstruieren und würde das zugelassen? Wohl kaum. Aber >lernen musste ich den ganzen Sch**ß. Warum hast du die Lehre dann gemacht? Hättest doch auch als Ungelernter ans Fließband gehen können, dort wurde und wird immer noch gutes Geld verdient, auch und vor allem ohne großartige Qualifikation.
@Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite >> Reiß dich mal am Riemen, man kann mir viel vorwerfen, ein (weltremder) >> Theoretiker bin ich mal GANZ sicher nicht! >Warum ignorierst Du dann die Tatsache, dass das Modell offenbar bei >Wirtgen seit Jahren funktioniert. Kann nicht funktionieren, also gibt es >das nicht? Was erzählst du denn schon wieder? Wo habe ich das behauptet? Bitte mal lesen UND verstehen! "Einem kleinen Teil wird es helfen, und dafür sollten alle dankbar sein. Die Masse wird aber auf der Strecke bleiben." >Schon mal jemanden eingestellt? Nein. Aber auch ich bewege mich im öffentlichen Raum, und was ich da manchmal sehe und erlebe, ist nicht sonderlich schön. Und da rede ich nicht von sozialen Brennpunkten und Problemvierteln, denn dort treibe ich mich seltenst rum. >Ähm - es ging hier nur darum, jemandem von der Hauptschule, dessen Noten >nicht so dolle sind, eine Perspektive zu geben. Ja, aber du hast auch behauptet, daß man große Defizite, die das Versäumnis von JAHREN darstellen, in ein paar Monaten ausbügeln kann. Dem widerspreche ich. >Ein ziemlich abgenutztes Sprichwort einzuwerfen, ist noch viel weniger >eines :-) Und ich sehe bei mir selbst und in meinem Bekanntenkreis, dass >der Satz einfach falsch ist. Der dient wohl oft eher als Selbstausrede. Ach Chris, du bist schon wieder naiv! Es geht hier nicht um die überaus schönen Positivbeispiele sondern um die große Menge an Negativbeispielen!!! Und dort steckt so viel verkorkstes Menschenmaterial drin, da reißt du nicht viel. >> Hab ich nicht, aber es wird nicht soo hoch sein. Umso schlimmer ist es, >> daß sooo viele junge Leute das nicht packen (wollen)! Aber immer auf dem >> neuesten Smartphone rumspielen. TOP!!! >Sorry Falk, aber das sind Altmännersprüche. Nö, Beobachtung! > Das ist ähnlich substantiell >wie die Aussage, dass die Flüchtlinge ja alle Smartphones haben. >genauso sieht man ABiturienten udn Studenten mit ihrem Smartphone, >trotzdem kommen da pfiffige Köpfe raus. Ein paar!!! Die Masse sind bestenfalls mittelmäßige Mitläufer!!! Du verwechselst schon wieder die wenigen Positivbeispiele mit der statistisch relevanten Masse! >Wir hatten halt den C64 und haben gedaddelt und die Hausaufgaben morgens >abgeschrieben - und aus uns wurde auch etwas :-) Schon wieder . . . Daß dein Optimismus schier grenzenlos ist gibt dir zwar als Mensch und Unternehmer viel Aufwind, ein guter Analytiker bist du dadurch aber nicht. Der darf nämlich KEINE rosarote Brille haben. >> Aha. Und die Deppen von Lehrern mühen sich jahrelang vergeblich in der >> Schule. >Die haben schon genug damit zu tun, die Jungs und Mädels überhaupt ruhig >zu halten. Warum soll man auch als jemand, der keine Chance hat, >aufpassen? Warum "unterrichtet" man dann noch? Kann man doch gleich alle nach Hause schicken. Ich hätte das längt getan. Anwesenheitspflicht ist sinnlos. DIE wollen was lernen! Wer das nicht will, soll gehen oder still sein. >Wenn Du dann noch in einer "Null-Bock-Klasse" bist, hast Du kaum eine >Chance. Logisch. >Und dann hast Du einen, der plötzlich eine Perspektive hat, der >plötzlich direkt vor Ort erfährt, wofür er überhaupt lernt. Richtig, EINEN!! Eine kleine Gruppe, die noch einen Rest an Potential haben. Die große MAsse hat das aber nicht, weil sie sozial und intellektuell jahrelang verwahrlost ist! >Dann benötigst Du für die Hauptschulmathematik wirklich nur Monate. Das mag im Einzelfall so sein, aber eine verkorkste, intellektuelle Entwicklung, vielleicht gepaart mit sehr wenig Talent/guten Genen/etc. wirst du nicht gerade biegen.
noodle express schrieb: > J-A V. schrieb: > >> Als Radio+TV Techniker > > Sowas gibt es heute noch? Nun ich habs früher gelernt, ja. is' schon mehr als ein viertel Jahrhundert her.
Ingenieur schrieb: >> Gleichzeitig gewinnt das obere Leistungsdrittel durch >> Homogenität quasi ***nicht*** dazu, sofern man sich auf die >> ersten 8-10 Schuljahre beschränkt und die oberen 5-8% >> in der Gesamtbetrachtung ignoriert > > Das kann ich im positiven Sinne bestätigen. In der Grundschule war das > Leistungsniveau wirklich schlecht, weil zu viele dumme und > verhaltensgestörte Kinder dieses massiv heruntergezogen haben. Da fehlte ein "nicht". Hab es vergessen zu tippen. Vor allem eine lang angelegte große US-amerikanische Studie konnte messen, daß´im allgemeinen Homogenität nur der absoluten Leistungsspitze hilft. Das sind wenige Prozent. Ein solcher Grad an Restriktion wäre in Deutschland politisch unhaltbar und ist höchstens vergleichbar zu DDR-Zeiten, wo am Ende der Sekundarbildung 2-3% auf die Spezialschulen durften (Talent- und Begabtenförderung), 6-11% die EOS besuchten, und weitere 5% nach der 10. Klasse die Berufsausbildung mit Abitur absolvierten. Demzufolge wundert es nicht, daß kurz nach der Wiedervereinigung die Minderheit der ganzen konservativen Eltern den freien Zugang zur EOS forderten und damit gegen den Willen der Mehrheit und gegen den Beschluß des Runden Tisches zur Zerstörung der Einheitsschule beitrugen. Das ist wie heute; welche Eltern, die sich als etwas Besseres fühlen, können es denn wirklich ertragen, wenn der Sprößling nicht auf das Gymnasium darf? Die Grundschule ist im Übrigen ein fürchterlicher Ort, nicht wegen irgendwelcher störender Kinder, sondern weil es strukturell und konzeptionell keine gute Schule ist. "Kindergarten für bis 10jährige" trifft es besser. Statt die Kinder zu fordern, werden sie systematisch verblödet. Und der zu frühe Übergang nach der 4. Klasse versetzt dem ganzen natürlich den Todesstoß.
In Deutschland sollten sich in den Ländern (Schule = Ländersache) die Regierenden mit der Opposition zusammensetzen und für eine dauerhafte also verlässliche Gleichmäßigjekeit im Schulsystem sorgen. 's kann nicht sein, dass man sich nach jedem Regierungswechsel am Schulsystem neu profilieren will, indem man jedes mal neu daran herumbastelt.
Lehrer schrieb: > Und sonst? Mein Sohn geht vor Ort (40.000 Einwohner) auf das städtische > Gymnasium. Es gibt hier dieses Jahr keinen Physik-Leistungskurs, da sich > nur 7 (!) von 140 Schülern dafür interessieren. Aber ein Pädagogik- und > zwei Sozial"wissen"schaften-LK, die kommen zustande. Aha...? Also doch Fachkräftemangel in Zukunft...? :-) scnr
Falk B. schrieb: > Das Gejammer der Chancenungleichheit in der BRD ist nichts als > Propaganda! In Wirklichkeit wollen die meisten, daß ihnen die gebratenen > Tauben in den Mund fliegen! Daß man für Erfolg sowohl motiviert und > diszipliniert arbeiten muss als auch zu einem gewissen Maße Talent > braucht, wird immer wieder ignoriert. Es KANN nicht jeder studieren, > denn weder ist der Akademikerbedarf so hoch noch ist das geistige > Potential in der Gesamtbevölkerung dermaßen breit verteilt. Das muss es > auch gar nicht, denn Akademiker sind trotz formal höherer Ausbildung > weder bessere Menschen noch zwangsläufig im Leben erfolgreicher. Chancenungleichheit bedeutet doch nicht, dass jeder studiert? Chancenungleicheit steht doch dafür, dass jeder dieselbe Chance auf ein Studium hat, egal ob er aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie oder Sohn von der alleinerziehenden Kassiererin ist (und das kannst du in der BRD unter Ulk verbuchen). Hast du Kinder?
@Tom S. (kastenhq2010) >> Das Gejammer der Chancenungleichheit in der BRD ist nichts als >> Propaganda! In Wirklichkeit wollen die meisten, daß ihnen die gebratenen >> Tauben in den Mund fliegen! Daß man für Erfolg sowohl motiviert und >Chancenungleichheit bedeutet doch nicht, dass jeder studiert? So wird es aber oft dargestellt. >Chancenungleicheit steht doch dafür, dass jeder dieselbe Chance auf ein >Studium hat, egal ob er aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie oder >Sohn von der alleinerziehenden Kassiererin ist Und das ist auch so! Bafög!!! >(und das kannst du in der BRD unter Ulk verbuchen). Jaja. Warum? > Hast du Kinder? Nein.
Falk B. schrieb: > @Tom S. (kastenhq2010) > >>> Das Gejammer der Chancenungleichheit in der BRD ist nichts als >>> Propaganda! In Wirklichkeit wollen die meisten, daß ihnen die gebratenen >>> Tauben in den Mund fliegen! Daß man für Erfolg sowohl motiviert und > >>Chancenungleichheit bedeutet doch nicht, dass jeder studiert? > > So wird es aber oft dargestellt. > >>Chancenungleicheit steht doch dafür, dass jeder dieselbe Chance auf ein >>Studium hat, egal ob er aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie oder >>Sohn von der alleinerziehenden Kassiererin ist > > Und das ist auch so! Bafög!!! > Nochmal: Chancenungleicheit bedeutet doch nicht, dass jeder studieren kann. Bafög gibt jedem Menschen die finanzielle Möglichkeit ein Studium aufzunehmen, aber der Weg dorthin ist doch der Knackpunkt in der BRD und auf diesem hilft dir kein Bafög. >>(und das kannst du in der BRD unter Ulk verbuchen). > > Jaja. Warum? > Siehe oben: das Studium ist nur ein kleiner Teil der gesamten Ausbildung eines Menschen. Viel früher werden die Weichen gestellt. Das geht los bei der Kleinkindbetreuung und setzt sich über das mehrgleisige Schulsystem fort und benachteiligt sozial und finanziell schwache Familien. >> Hast du Kinder? > > Nein. Ich kann nur für mich sprechen, aber erst seit der Geburt meines Kindes ist mir klar geworden, wie eklatant die Chancenungleicheit in diesem Land wirklich ist.
@Tom S. (kastenhq2010) >> Und das ist auch so! Bafög!!! >Nochmal: Chancenungleicheit bedeutet doch nicht, dass jeder studieren >kann. Bafög gibt jedem Menschen die finanzielle Möglichkeit ein Studium >aufzunehmen, aber der Weg dorthin ist doch der Knackpunkt in der BRD und >auf diesem hilft dir kein Bafög. Werd mal KONKRET! >> Jaja. Warum? >Siehe oben: das Studium ist nur ein kleiner Teil der gesamten Ausbildung >eines Menschen. Viel früher werden die Weichen gestellt. Das geht los >bei der Kleinkindbetreuung Die ja angeblich sooo böse und sozialistisch ist . . >und setzt sich über das mehrgleisige >Schulsystem fort und benachteiligt sozial und finanziell schwache >Familien. Was heißt das KONKRET??? Hat man keine AufstiegsCHANCE, wenn Mutti einen nicht mit dem SUV zur Schule und nachmittags zum Flötenunterricht fährt? Wird man durch den Mangel an Markenklatotten und Luxusgegenständen dümmer? >Ich kann nur für mich sprechen, aber erst seit der Geburt meines Kindes >ist mir klar geworden, wie eklatant die Chancenungleicheit in diesem >Land wirklich ist. Die du immer noch nicht EINE Sekunde sachlich begründet hast! Glückwunsch!
Über Chancenungleichheit jammern doch meist nur Versager, die lieber dem System die Schuld geben als sich ihre eigene Faulheit oder Unfähigkeit einzugestehen. Ich finde, Deutschland tut bereits genug dafür mit BAFöG usw., so dass es im Prinzip jeder zu einem Hochschulabschluss schaffen kann, wenn er begabt ist und es auch wirklich will. Oft mangelt es allerdings an einem der letzten beiden Punkte, aber dafür kann der Staat nun wirklich nichts. Und wenn Hochschulabschlüsse noch etwas Wert sein sollen, dann dürfen sie auch nicht verschenkt werden. Der Bachelor ist zum Beispiel im Vergleich zum guten alten Diplom-Ingenieur als akademischer Grad nur noch so wertvoll wie ein kleines Steak.
Ingenieur schrieb: > Der Bachelor ist zum Beispiel im > Vergleich zum guten alten Diplom-Ingenieur als akademischer Grad nur > noch so wertvoll wie ein kleines Steak. Der Bachelor darf sich dann Fruchtzwerg nennen?
aus der Praxis: mindestens 70% der Azubi-Bewerber die ich im kfm. Bereich kennenlerne würde ich nicht einstellen. Dabei geht es nicht im Noten, sondern eher um Verhalten, Interesse, Auffassungsgabe. Lassen wir Fleiss, Pünktlichkeit, Ordnung mal aussen vor. Einfach katastrophal. Wenn dann dazu noch mangelhafte Kenntnisse in der deutschen Sprache und in den Grundrechenarten hinzukommen... was soll man mit den Jugendlichen machen? Bei den eingestellten Azubis insbesondere im gewerbl. Bereich frag ich mich: Gabs keine besseren oder ne Prämie wenn wir die nehmen? Natürlich ist es schwierig sich mit Azubis zu beschäftigen und das kann auch nicht jeder. Vor 10Jahren hätte ich übrigens meine Aussage auf 50% gesetzt. Und ja, ich habe selber Kinder und weiss das Erziehung nicht von alleine geht, auch nicht von nur in die Schule schicken.
sterntvzuschauer schrieb: > Selbst wenn du als Betrieb dir ewig Zeit nimmst um den Lehrlingen etwas > beizubringen kannst du nur mangelhafte Ergebnisse erwarten... Wie soll > man denn auch mit solchen Leuten richtig Geld verdienen? Dass sehe ich anders, entscheident ist die Motivation die der Auszubildende mitbringt. Will er dass lernen, interessiert es ihn, hat er Spaß daran und eine positive Einstellung zur Arbeit. Dann wird er stets sein bestes geben und schnell viel dazulernen. Probleme können jedoch in z.B. fehlenden Grundlagen bestehen. Wie z.B. in der Elektrinoker-Ausbildung in der Mathematik. So wird es einem Hauptschüler selbst wenn er gut in Mathe (war) erstmal schwerfallen eine Widerstands-Parallelschaltung zu berechnen und die Formel umzustellen. Dies muss man ihm unter Umständen aufwendig beibringen. Zusätzlich werden Funkitonen wie Sinus und Cosinus in der Hauptschule nicht behandelt. Obwohl sie doch vielerorts benötigt werden. Zusätzlich muss der Hauptschüler in nicht seltenen Fällen erstmal auf seinem Wissens und Sachverstand abgeholt werden, da er nicht aus einem Klassischen Ingenieurs haushalt kommt. Ich Persönlich ehemals Hauptschüler, der einen Realschulabschluss sowie ein Abitur nachgeholt hat, eine gewünschte Ausbildungsstelle bekommen hat und gerade an der Bachelorarbeit schreibt, sehe den Unterschied. So hat mein Vater weder einen Schulabschluss, noch eine Ausbildung. Die Eltern meiner Hauptschul-Mitschüler hatten diese wohl zum aller größten Teil. Bereits bei den Hauptschulabschlussprüfungen konnten mir meine Eltern nicht selten nicht mehr weiter helfen. Entscheident war meine eigene Motivation ihnen durch dass heimbringen von gerade ab der 6. Klasse stetig besseren Noten stets höhere Freude zu bereiten. Ab meiner Abiturklasse wie auch jetzt im Studium bemerke ich, dass viele, die mich umgeben aus einer höheren Schicht kommen, nicht wenige von ihnen haben Ing, Abteilungsleiter oder Geschäftsführer als Eltern. Für sie ist es normal mit, für mich, erstaunlichen Möglichkeiten und wissen dass ihre Eltern ihnen von klein auf vermittelten ausgestattet zu sein. sterntvzuschauer schrieb: >Wie soll man denn auch mit solchen Leuten richtig Geld verdienen? Warum sollte man mit ihnen nicht richtig Geld verdienen können? Die Firma in der ich meine Ausbildung machte, hatte keine Ingenieure sondern nur Techniker und Ausgebildete Fachkräfte. Unsere Erfahrenen und durch eigene Motivation umfassend in Zeiten geringer Auslastung weitergebildeten Techniker meinten stets dass sie Ingenieurstätigkeiten bewältigen. Heute kann ich sagen, sie haben recht, und kann dies durch Erfahrungen aus 3 anderen Firmen bestätigen. Dass besondere ist jedoch dass auch alle Mitarbeiter und Azubis stehts selbstständig alle Tätigkeiten die innerhalb ihrer selbst gesteckten und stetig erweiterten Grenzen ausübten. So bewältigten Azubis im 3. Jahr aufgaben die in anderen Firmen von Technikern übernommen werden. Durch diese stetige Weiterentwicklung, welche auf selbstständigem Lernen, einem gemeinsamen sammeln von Erfahrung und einem Höchstmaß an Kollegialität aller beruht, macht die Firma Hochleistungsfähig. Somit kann richtig viel Geld verdient werden.
Ich weiss man wird mich insbesondere hier wieder für solche Gedankengänge schelten, aber: Wie bekommt man denn Leute in Lohn und Brot? Besonders die Lernresistenten? statt z.B. 2 Bagger, 'ner Planierraupe und 7 LKW evtl 300 Leute mit Hacke und Schaufel für grössere Bauprojekte einsetzen. vor allem: nicht 21 Jahre lang planen, sondern MACHEN!
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