Guten Abend zusammen, es grollt wider am Horizont. Da ich gerade ein neues Oszilloskop habe, mache ich mir nun Gedanken über mögliche Blitzschäden. Ich kann mir gut vorstellen, dass so manch einer diese Sorge als irrational aufgreift, jedoch geht es mir darum, möglichst technisch an die Sache zu gehen. Deshalb möchte ich meine Vermutungen vorstellen, es wäre cool wenn mir jemand sagen kann wie richtig oder falsch ich liege. Angenommen ein Blitz schlägt rund 100m entfernt in einen Baum ein. Ich denke der Blitz ist weit genug entfernt, dass keine Geräte einen Schaden erlangen. Schließlich wird der Blitz recht zügig abgeleitet. Wie sieht es aus, wenn er jedoch einen Strommast trifft? Der Blitz möchte ganz gern zur Erde und wird dies auch tun. Besteht die Gefahr, dass ein Kurzer Puls einer höheren Spannung ins Netz gelangt? Wenn ja, wie weit kommt dieser bedingt durch Leitungsverluste? Ein anderes Szenario: Mein Nachbar hat Pech und es schlägt bei ihm ein Blitz ein. Wie Gefährlich ist es für die umstehenden Häuser? Ist der EM Puls nahe genug, dass in alle möglichen Leitungen eine gefährlich hohe Spannung induziert werden kann? Schließlich laufen Computerprozessoren mit niedrigen Spannungen, da machen sich seltsame Spitzen sicher nicht gut. Wie sieht es nun mit möglichen Spitzen (falls es dazu kommen kann) im Netz aus? Worst Case: Ein Blitz schlägt direkt ins Haus ein. Was passiert alles und kann man dann noch irgendwas tun? Hilft es was den Stecker zu ziehen, oder macht es die Sache schlimmer weil man die Erdung mit abzieht. Falls es zum Thema irgendwo genaueres gibt wäre ich für eine Weiterleitung dankbar. Heute darf ich noch fragen, Freitag ist erst morgen ;).
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Ich denke bei Blitzgefahr ist es am Besten wenn man den Netz-Stecker auszieht.
Stecker raus und evtl. die Pins kurzschließen, damit ist das Oszi elektrisch bloß ein Klumpen Metall. Stecker drinlassen ist schlecht, die Hochspannung überspringt problemlos die kleinen Schalter (3-4mm) und Sicherungen. M. M. schrieb: > Worst Case: Ein Blitz schlägt direkt ins Haus ein. Dann lass den Trümmerhaufen vom Oszi liegen und pack frische Unterhosen ein, bevor das Löschwasser die erwischt.
Ich ziehe bei schweren Gewittern auch immer die Stecker von allen
(Mess-)Geräten ab - bzw. diejenigen die ich selten brauche werden erst
dann angeschlossen wenn ich sie tatsächlich brauche.
Wenn der Blitz sehr nahe einschlägt... tja, die Feldstärke ist da schon
extrem hoch und da hilt auch ein gezogener Stecker nicht immer.
Könnte ja sehr hohe Spannung an Stellen (innerhalb von Geräten!)
induziert werden an denen keine sein sollte...
> die Pins kurzschließen
Was sollte das bringen?
(Blitz-->LeiterSCHLEIFE-->Induktion).
Bei einem direkten Einschlag sind defekte Geräte nicht dein grösstes Problem. ALLE elektrischen Verbindungen trennen ist ne gute Idee. Macht aber eben keinen Sinn, nur den Netzstecker zu ziehen, wenn z.B. ne Netzwerkverbindung besteht. Gestaffelter Überspannungsschutz kann bei nicht zu nahen Einschlägen helfen. Wirklich hilfreich ist nur die rel. Seltenheit eines solchen Ereignisses -> bezahlbare Versicherung.
M. M. schrieb: > es grollt wider am Horizont. Da ich gerade ein neues Oszilloskop habe, > mache ich mir nun Gedanken über mögliche Blitzschäden. An deinen andertalbmeter Flatscreen denkst du nicht? MfG Klaus
Wir hatten vor ca 7 Jahren einen direkten Einschlag in die Dachrinne. Der Blitz ist dann auf dem Weg nach unten in ein altes Kabel einer nicht mehr vorhandenen Außenbeleuchtung übergesprungen und hat so den Weg ins Hausstromnetz gefunden. Uns hats 3-phasig die Panzersicherungen vor dem Stromzähler rausgehauen. In dem Raum, wo die Verkabelung für die Außenlampe durchlief, hat es die Kabel aus der Wand gerissen. Hier hat sich mal ausgezahlt, dass ich bei Gewitter immer alle Messgeräte und Computer vom Stromnetz trenne. Erst hatte ich auch Bedenken, dass über die "Antennen" am Notebook (lange Mauskabel, Kopfhörerkabel) eventuell Überspannungen eingekoppelt wurden. Das hat sich aber nicht bestätigt. Dennoch muss ich sagen, dass es erstaunlich viele Geräte, die dauerhaft am Netz angeschlossen sind, überlebt haben.
M. M. schrieb: > es grollt wider am Horizont. Da ich gerade ein neues Oszilloskop habe, > mache ich mir nun Gedanken über mögliche Blitzschäden. Ja, es dürfte sinnvoll sein, das Oszi während eines Gewitters ins Haus zu holen.
Harald W. schrieb: > Ja, es dürfte sinnvoll sein, das Oszi während eines Gewitters > ins Haus zu holen. Wie, ist Dein Oszi etwa nicht IP67? Billigkram!
Danke für die ganzen Tipps. Stecker zu ziehen ist ein vertretbaer Aufwand. Dann werde ich es wahrscheinlich so handhaben. Klaus schrieb: > An deinen andertalbmeter Flatscreen denkst du nicht? > > MfG Klaus Wahrscheinlich vertust du dich. Ich habe keinen Fernseher.
M. M. schrieb: > Ein anderes Szenario: Mein Nachbar hat Pech und es schlägt bei ihm ein > Blitz ein. Wie Gefährlich ist es für die umstehenden Häuser? Genau das lässt sich überhaupt nicht sagen. Beim Nachbar (<10 Meter entfernt!) gingen zahlreiche Geräte kaputt, bei uns war gar nichts. Wie ich mittlerweile erfahren habe, hängt er an einem anderen Segment des Versorgungsnetzes, warum auch immer... Also da müsstest du schon den Netzaufbau kennen ;-) Grundsätzlich stecke ich alle Geräte ab, sobald ein größeres Gewitter kommt. Nicht nur Strom, sondern auch Sat, LAN etc. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, Blitzschutz in der Verkabelung nachzurüsten. Allerdings schrecken die sehr hohen Kosten da gerade ab. So etwas ist meist ein mehrstufiger Aufbau, also der Einbau ist auch nicht trivial.
Und nicht nur ans Stromnetz denken. Ein Blitzeinschlag 100m weiter führte dort zum Neubau des Hauses und bei mir zum Ersatz von allem, was an der Telefonleitung hing. Der Dose sah man es auch an.
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Auch ich bin damit groß geworden, bei Gewitter alle Geräte vom Netz zu trennen. Inzwischen wohne ich in einem Eigenheim mit KNX. Da wird es natürlich schwierig - Aktoren lassen sich nun nicht mal schnell aus der Verteilung aus-/einbauen. Die hohen Kosten für einen dreistufigen techn. Überspannungsschutz habe ich bisher auch gescheut. Aber mittlerweilen ist es gar kein Problem mehr, Überspännungsschäden abzusichern. Sollte in jeder Wohngebäudeversicherung möglich sein. Gruß, thoern
A. K. schrieb: > Und nicht nur ans Stromnetz denken. Ein Blitzeinschlag 100m weiter > führte dort zum Neubau des Hauses und bei mir zum Ersatz von allem, was > an der Telefonleitung hing. Der Dose sah man es auch an. Sowas lässt sich zu mehr als 99% verhindern, Stickwort: "Schalen" und "Inseln". Kurt
Kurt B. schrieb: > Stickwort: "Schalen" und "Inseln". Da lande ich bei der Offenbarung des Johannes. ;-)
A. K. schrieb: > Kurt B. schrieb: >> Stickwort: "Schalen" und "Inseln". > > Da lande ich bei der Offenbarung des Johannes. ;-) Da bist Du einen Tag zu spät. Johannistag war gestern...
Kurt B. schrieb: > Sowas lässt sich zu mehr als 99% verhindern, Stickwort: "Schalen" und > "Inseln". > > Kurt Ich kannn Stickwörter nicht leiden. Die pieksen immer so. Das mit den Inseln stimmt natürlich. Wenn es dort keinen Strom gibt, gibt es auch keine Überspannung - das müssen dann aber schon ziemlich kleine Inseln sein. Und Schalen werfen wir auf den Kompost. Hatten dort auch nie ein Problem mit Überspannung!
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Thomas H. schrieb: > Kurt B. schrieb: >> Sowas lässt sich zu mehr als 99% verhindern, Stickwort: "Schalen" und >> "Inseln". >> >> Kurt > > Ich kannn Stickwörter nicht leiden. Die pieksen immer so. Das mit den > Inseln stimmt natürlich. Wenn es dort keinen Strom gibt, gibt es auch > keine Überspannung - das müssen dann aber schon ziemlich kleine Inseln > sein. Und Schalen werfen wir auf den Kompost. Hatten dort auch nie ein > Problem mit Überspannung! (direkter Blitzstrom) Stell dir ein Haus vor, dieses soll gegen direkten und indirekten Blitzschlag gesichert werden. Dringt der Blitz, anders gesagt, läuft der Blitzstrom unkontrolliert durchs Haus hauts dabei die Leitungen aus dem Putz und es wird wohl viel an el. Geräten zerbröseln. Um das zu verhindern bietet man ihm einen Weg an, dieser darf selbstverständlich nicht durchs Haus führe, sondern einfach aussenrum. Der weg beginnt oben am Dach und ist im einfachstem Falle eine Fangstange bei der man die "Blitzkugelmethode" anwenden konnte. Das heisst jetzt nicht dass da bei einem Treffer nichts mehr himmelt, sondern nur dass ein guter Schutz gegen Personenschäden und grössere Sachschäden am Gebäude vorhanden ist. Auch Brand im Gebäude ist da durchaus möglich, denn der Blitzstrom induziert in Leitungen neue Spannungen, kommt es Schleifenbildung von metallenen Leitern dann kann es durchaus zu "langen" Funken innerhalb des Gebäudes, und damit auch zu Brand, kommen. Hier ist immer eine gute Versicherung anzuraten, sind Brandspuren da greift ev. die Brandversicherung. (indirekter Blitzstrom) Später, jetzt ists nicht mehr so heiss und da geht's mit der ganzen Horde raus in den Garten) Kurt
Wir haben da was in Planung. Ein Sensor der den AS3935 verbaut hat (Neben dem BME280[Luft feuchte,druck,temperatur] und CO2 sensor). http://ams.com/eng/Products/Wireless-Connectivity/Wireless-Sensor-Connectivity/AS3935 Der Sensor kann Blitze in einer Entfernung bis zu 0-40km erkennen und gegeben falls Geräte abstellen. Für den Zwischenstecker für die Geräte haben wir überlegt vom Gerät L und N auf Erde zu legen (Ich weis es bringt trotzdem nichts wenn der Blitz direkt ins Haus einschlägt aber es bringt ein wenig mehr Sicherheit als wenn man das Gerät nur vom Netz trennt). Der Sensor ist in einem Z-Wave Netzwerk und kann dann darüber alle zu Schützenden Geräte abstellen.
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