Guten Morgen, ich beschäftige mich momentan mit dem Thema Schaltnetzteil. Dazu habe ich mir die beiden grundlegenden Topologien Sperrwandler und Flußwandler angesehen. Ob ich die beiden komplett verstanden habe, weiß ich noch nicht, aber die Grundlagen schon. Jedoch sind mir die Vor- und Nachteile der beiden Topologien nicht bewusst. Könnte ihr mir da bitte Helfen? Danke :)
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Sheriff Silver schrieb: > Jedoch sind mir die Vor- und Nachteile Lies http://www.trifolium.de/netzteil/kap8.html
Sheriff Silver schrieb: > Jedoch sind mir die Vor- und Nachteile der beiden Topologien > nicht bewusst. Könnte ihr mir da bitte Helfen? Bei einer der beiden Topologien muß Energie im Kern des Trafos gespeichert werden. Glaubst du, das könnte einen EInfluß darauf haben, wie groß der Kern für eine bestimmte Leistung sein muß?
Das kann ich dir leider noch nicht beantworten. Aber so wie du die Frage stellst und so wie ich das bereits gelesen hat, benötigt ein Flußwandler eine zusätzliche Drossel zur Energiespeicherung. Also wird er wohl keine Energie im Kern speichern können. Gibt es irgendwo ein einfaches LTSpice Beispiel, wo man etwas rumsimulieren kann?
Sheriff Silver schrieb: > Das kann ich dir leider noch nicht beantworten. Das war eine rhetorische Frage. Die sollte dich zum Nachdenken anregen. Deine Frage klingt sehr nach Hausaufgabe. Ein Grund mehr, dir die Antwort nicht einfach so zu geben. Aber sieh dir mal ein paar Netzteil-Schaltungen an. Gibt es vielleicht einen Zusammenhang zwischen der gewünschten Leistung und der gewählten Topologie?
So wie ich das lese nimmt man Sperrwandler für kleine Leistungen. Warum? Ich denke, dass man nicht unendlich viel Energie im Trafo speichern kann. Wenn ich das wöllte muss doch bestimmt der Trafo größer werden, richtig? Dadurch spart man sich ja dann die Speicherdrossel, die für den Flußwandler notwendig ist. Flußwandler sind für größere Leistungen, da hier der Trafo nur zur galvanischen Trennung da ist. Die Energie wird in der Speicherdrossel gespeichert. Ich habe noch eine Frage zum Flußwandler: Ich hab den Sinn der Diode und der Entmagnetisierungswindung noch nicht ganz verstanden. Wenn ichden Transistor ausschalte fällt der Strom schalgartig weg und ich habe eine enorme Spannungsspitze auf N1. N1 hängt aber in der Luft, da ja der Transitor sperrt, richtig? Somit habe ich diese Spannungsspitze auf N2, aber in entgegengesetzter Richtung, da N2 einen anderen Wicklungssinn als N1 hat. Fraglich ist nur, was ist der Grund, dass D1 leitend wird?
Hast Du in etwa schon richtig verstanden. Zur Entmagnetisierung: Während der Flussphase wird magnetisiert indem an die Primärwicklung eine Spannungzeitfläche angelegt wird, z.B. 300V*10us=3000uVs. Zur vollständigen Entmagnetisierung muss genau dieselbe Spannungsfläche abgebaut werden - mit entgegengesetzter Polarität. Aus Gründen der Spannungsfestigkeit kann man diese Gegenspannung nicht beliebig groß werden lassen. Also "klammert" man sie mit der Entmagnetisierungswicklung auf die Betriebsspannung. Wobei sogar die Magnetisierungsenergie wieder recycled wird. Bei einem Übersetzungsverhältnis von 1:1 würde die vollständige Entmagnetisierung ebenfalls 10us dauern.
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Der Kreis bei der Entmagnetisierung besteht ja dann im Prinzip aus Entmagnetisierungswindung als Spannungsquelle, Diode, Kondensator und Speisespannung. Warum wird die Diode leitend? Stehe ich so sehr auf dem Schlauch?
Schau dir die Polung von den beiden Primärwicklungen an. Der Strom will weiterfließen und kann aber nicht durch den MOSFET. Also nimmt er halt die Diode.
Hier mal eine ganz einfache Erklärung Beim Flusswandler ist der Sekundärgleichrichter in der selben Phase leitend wie der Schalttransistor. Bei Sperrwandler ist der Sekundärgleichrichter in der Aus(Sperr)-Phase des Schalttransistors leitend.
Helmut S. schrieb: > Hier mal eine ganz einfache Erklärung [schnipp] Ich denke mal, das war dem TE klar. Schrieb er ja auch. Seine Frage war nicht, wie sich die Topologien schaltungstechnisch unterscheiden, sondern warum man mal die eine und mal die andere wählt. @Sheriff Silver (Gast): auch beim Flußwandler dreht sich die Polung der Spannung an den Wicklungen um, wenn der Schalter auf der Primärseite ausschaltet. Und durch diese Polungsumkehr wird die Diode an der Entmagnetisierungswicklung leitend und speist die Energie aus dem Kern in den Stützelko auf der Primärseite zurück. Daß der Trafo überhaupt magnetisiert wird, liegt an der nicht 100%igen Kopplung von Primär- und Sekundärwicklung. Bei perfekter Kopplung würden sich die Magnetfelder von Primär- und Sekundärwicklung genau aufheben.
Axel S. schrieb: > Daß der Trafo überhaupt magnetisiert wird, liegt an der nicht 100%igen > Kopplung von Primär- und Sekundärwicklung. Bei perfekter Kopplung würden > sich die Magnetfelder von Primär- und Sekundärwicklung genau aufheben. Tansformatorenhauptgleichung nochmals anschauen!
Axel S. schrieb: > Daß der Trafo überhaupt magnetisiert wird, liegt an der nicht 100%igen > Kopplung von Primär- und Sekundärwicklung. Bei perfekter Kopplung würden > sich die Magnetfelder von Primär- und Sekundärwicklung genau aufheben. nein. Selbst bei perfekter Kopplung wird der PrimärStrom nicht 100% kompensiert durch den Sekundärstrom, es bleibt noch der Magnetisierungsstrom. Welcher sich aus den angelegten Vsec-Fläche und der Geometrie ergibt. Es ist im Gegenteil ja so, dass die Flußdichte sich zwischen Leerlauf und Vollast nur geringfügig unterscheidet.
Mark S. schrieb: > Es ist im Gegenteil ja so, dass die Flußdichte sich zwischen Leerlauf > und Vollast nur geringfügig unterscheidet. Und was dabei viele überrascht: sie ist bei Volllast geringer.
Sheriff Silver schrieb: > Jedoch sind mir die Vor- und Nachteile der beiden Topologien nicht > bewusst. Sperrwandler: Transformiert step up auch ohne Trafo, Kern wird aber nur zum Bruchteil (bestenfalls 50%) ausgenutzt. Gute Kopplung mehrerer Ausgangsspannungen weil sich die Energie bevorzugt in den Ausgang verteilt, dessen Spannung gerade niedriger als berechnet ist. Flusswandler: Kern wird besser genutzt, im Prinzip nur step down, hochtransformieren nur durch vorgeschalteten Trafo (also 2 Spulenbauelemente).
Ich glaub jetzt habe ich es verstanden. Die überschüssige Spannung flißet zurück in die Speisespannung. Deswegen wird die Diode leitend. Ich habe noch eine weitere Frage: Warum hat man mit einem Sperrwandler mehr EMV-Probleme? Ich könnte mir es so erklären, dass es daran liegt, dass der Sperrwandler im Sperrzustand leitet. Somit wird die im Umschaltmoment entstandene Spannung auf die nachfolgende Schaltung eingekoppelt. Beim Flußwandler dagegen, wird ja die Spannung im Umschaltmoment in die Speisespannung geleitet. Ist das so richtig?
MaWin schrieb: > Flusswandler: …, im Prinzip nur step down Frage ich mich, wie die vielen an 12V betriebenen Endstufen in Kraftfahrzeugen Spannungen von +/-40V bereitstellen.
Boris O. schrieb: > Frage ich mich, wie die vielen an 12V betriebenen Endstufen in > Kraftfahrzeugen Spannungen von +/-40V bereitstellen. Durch den Trafo. Es geht nicht ohne Trafo. Zumal die billigen ungeregelten KFZ Audio Netzteile wirklich nichts anderes als ein 12V->40V Trafo sind, der mit 35kHz Rechteckwechselspannung gefüttert wird, direkt vergleichbar mit einen 230V(325Vp)->28V(40Vp) 50Hz Netztrafo.
Schon richtig, es sind aber trotzdem (Gegentakt-) Durchflußwandler - mit Trafo.
Das hat leider nichts mit meiner letzten Frage aus dem vorherigen Post zu tun :)
Sheriff Silver schrieb: > Ich habe noch eine weitere Frage: Warum hat man mit einem Sperrwandler > mehr EMV-Probleme? Hat man?
Super Antwort. Momentan muss ich mich auf die Sachen stützen, die man im Netz findet. Unter anderem habe ich gelesen, dass man mit einem Sperrwandler mehr Probleme mit der EMV hat als mit einem Flusswandler. Wie kommt dieser Stichpunkt zustande? Meine Vermutung habe ich ja bereibts beschrieben.
Sheriff Silver schrieb: > Super Antwort. Die einzige die ich geben kann. > Momentan muss ich mich auf die Sachen stützen, die man im > Netz findet. Unter anderem habe ich gelesen, dass man mit einem > Sperrwandler mehr Probleme mit der EMV hat als mit einem Flusswandler. Dann frag doch bitte denjenigen, der das behauptet. Der muß das ja belegen können. Und wenn nicht, dann stimmt es ja vielleicht gar nicht?
Sheriff Silver schrieb: > Sperrwandler mehr Probleme mit der EMV Die haben meist einen Spalt im Kern, der die Feldlinien aufnimmt und Energie speichert (weil der Kern allein dafür nicht ausreicht). Austretende Feldlinien sind immer schwierig, weil man sie wieder in den Draht reinbekommen muss. Zwei E-Kern-Hälften, mit dem Spalt in der Mitte und darum den Wickelkörper samt Spule(n) hilft schon ungemein. Es ist aber nichts im Vergleich zu einer einfachen (=ungeschirmten) Zylinderspule, die mit 1MHz oder mehr gefüttert wird. Es hängt ja auch von der Leistung ab, wenn angenommene 1% an Störstrahlung verlustig gehen, sind das bei 2W Wandlerleistung bedeutend weniger, als bei 200W. Deine Fragestellung nach der besten Wandlertopologie erzeugt nur solche komischen Antworten, weil es die nicht gibt. Du brauchst einen konkreten Anwendungsfall und Randbedingungen. Flusswandler sind oft volumenhungriger, kommen aber ohne Tricks wie zusätzliche Wicklungen oder Spezialkerne aus. Ein Flyback ist winzig und mit Standardbauteilen (TNY-Serie uvm.) aufzubauen. Allerdings ist die Entwicklung eines Schaltnetzteils ziemlich komplex (wie du siehst) und es ist einfacher, eins zu kaufen (zu zerlegen und nachzusehen, wie es tut, was es tut).
Welche Bausteine würden sich da am besten eigenen? Ich habe mal bei Linear geschaut, aber für meine Eingangsspannung, was die Netzspannung ist, habe ich keinen passenden Baustein gefunden. Könnt ihr was empfehlen?
Bei Deinem Kenntnisstand würde ich die Finger von Netzspannung lassen und erstmal mit was kleinerem anfangen.
Sheriff Silver schrieb: > für meine Eingangsspannung, was die Netzspannung ist, > habe ich keinen passenden Baustein gefunden. Seltsam. Es gibt Millionen von Schaltnetzteilen zum Direktanschluss an 230V. Z.B. unter dem Namen "Computernetzteil". Eine Eigenent- wicklung ist aber auf Grund des grossen Angebots nurdann sinnvoll, wenn man selbst mindestens Hunderttausende fertigen will.
Sheriff Silver schrieb: > Momentan muss ich mich auf die Sachen stützen, die man im > Netz findet. Tja. Das muß wohl jeder, der einen echten Eigenbau plant, keine entsprechende Ausbildung, und keinen Zugang via Vitamin B hat. Ich stimme meinen Vorrednern soweit zu, die Beschäftigung damit hat nur Sinn, wenn man eine gewisse Stückzahl plant, oder aber den reinen Lerneffekt mehr als nur nebenbei anstrebt. Ich bin auch kein Elektroniker, sondern Handwerker, und habe erst kürzlich vorm Bau meines ersten sekundär getakteten (nichtisoliert, ein Gleichspannungs-wandler gespeist von einem Transformator + Dioden und Filterkondensator) SNTs mehr als drei Monate mit dem intensiven Studium der Materie verbracht. Bis zur Fertigstellung (die mit einigen Problemen behaftet war - größte Schwierigkeit Regelung) hatte ich mehrere hundert Dokumente (meist auf Englisch) dazu geladen und gelesen. Bis zu meiner ersten PFC vergingen weitere acht Monate, der folgende Durchflußwandler erforderte nochmal vier dazu (mit noch viel mehr Dokumenten-Downloads). Ich als Anfänger habe mittlerweile weit mehr als 100GB an Daten dazu gesammelt. Aber nicht ziellos, sondern jeweils täglich das grade zur Verständnis-Verbesserung erforderliche. Und das kostet auch viel Zeit, das muß man bedenken. Summa summarum ist das alles nur sinnvoll und möglich, wenn man ernsthaft Interesse für die Zusammenhänge hat. Hilfe ist hier schon zu erwarten (und bessere Hilfe als woanders), aber man sollte vor Projektbeginn soviel Wissen wie nur irgend möglich sammeln.
Volle Zustimmung. Die Beschäftigung mit der Materie führt unter anderem dazu, die landläufigen Begriffe zu erlernen, und damit überhaupt erstmal mal zu einer gemeinsamen Sprache zu gelangen. Ohne die wird es sehr schwer, als Anfänger hier Fragen zu stellen die überhaupt verstanden werden.
Mark S. schrieb: > Volle Zustimmung. Hiermit zurück. ^^ Mark S. schrieb: > Die Beschäftigung mit der Materie führt unter anderem dazu, die > landläufigen Begriffe zu erlernen, und damit überhaupt erstmal mal zu > einer gemeinsamen Sprache zu gelangen. Ohne die wird es sehr schwer, als > Anfänger hier Fragen zu stellen die überhaupt verstanden werden. Genau so ist es. Hier sind die am besten zur Hilfe geeigneten Fachleute, doch die effektive Kommunikation gründet sich auf eine (bestimmte) gemeinsame Sprache. (Elektroni-denglisch?) Gottseidank erscheint/ist das nur anfänglich recht schwer, und wird schnell leichter. Mir half aber ein wenig Erinnerung ans Schulenglisch schon sehr stark weiter, ohne diese Grundlage hätt´s bestimmt nicht so schnell flüssig funktioniert. Und ohne starke(s/n) Interesse/Neugier/Spaß daran wäre es tatsächlich "Arbeit" geworden... nein, ohne Zeitaufwand geht´s wirklich nicht. An den TO: Du mußt keine komplette Ausbildung in Eigenregie nachholen - aber man muß irgendwo anfangen. Ein Projekt für eine bestimmte Anwendung aussuchen, und alles dafür nötige recherchieren, soweit man halt selbst kommt. Nichts überstürzen, gründlich suchen, und einiges lernen. Das Forum hier hilft dann wirklich gerne weiter, wo es "noch hakelt".
Homo Habilis schrieb: > Mark S. schrieb: >> Volle Zustimmung. > > Hiermit zurück. ^^ > > Mark S. schrieb: >> Die Beschäftigung mit der Materie führt unter anderem dazu, die >> landläufigen Begriffe zu erlernen, und damit überhaupt erstmal mal zu >> einer gemeinsamen Sprache zu gelangen. Ohne die wird es sehr schwer, als >> Anfänger hier Fragen zu stellen die überhaupt verstanden werden. > > Genau so ist es. Hier sind die am besten zur Hilfe geeigneten Fachleute, > doch die effektive Kommunikation gründet sich auf eine (bestimmte) > gemeinsame Sprache. (Elektroni-denglisch?) > > Gottseidank erscheint/ist das nur anfänglich recht schwer, und wird > schnell leichter. Mir half aber ein wenig Erinnerung ans Schulenglisch > schon sehr stark weiter, ohne diese Grundlage hätt´s bestimmt nicht so > schnell flüssig funktioniert. > > Und ohne starke(s/n) Interesse/Neugier/Spaß daran wäre es tatsächlich > "Arbeit" geworden... nein, ohne Zeitaufwand geht´s wirklich nicht. > > An den TO: Du mußt keine komplette Ausbildung in Eigenregie nachholen - > aber man muß irgendwo anfangen. Ein Projekt für eine bestimmte Anwendung > aussuchen, und alles dafür nötige recherchieren, soweit man halt selbst > kommt. Nichts überstürzen, gründlich suchen, und einiges lernen. Das > Forum hier hilft dann wirklich gerne weiter, wo es "noch hakelt". Als junger Elektronikingenieur mit 6 Monaten Berufserfahrung habe ich nun die Aufgabe bekommen ein solches für ein Projekt zu entwickeln. Wenn ich hier eure Erfahrungen so lese, dann sind die 2 Monate, die ich Zeit habe sehr knapp bemessen. Es nützt aber nichts. Da muss man eben durch. Da mir, wie man sieht, nun die Erfahrung dazu fehlt, bleibt mir nichts anderes übrig zu lesen und die Fragen die auf treten an jemanden zu richten. Und das seid ihr und mein Chef. Es ist schon etwas abschreckend, was ihr hier geschrieben habt. Aber es wird schon werden :) Vielen Dank für euere Hilfe und für eure Erfahrungen.
Sheriff Silver schrieb: > Als junger Elektronikingenieur mit 6 Monaten Berufserfahrung habe ich > nun die Aufgabe bekommen ein solches für ein Projekt zu entwickeln. Wenn > ich hier eure Erfahrungen so lese, dann sind die 2 Monate, die ich Zeit > habe sehr knapp bemessen. Es nützt aber nichts. Da muss man eben durch. In zwei Monaten kann man nicht von Null auf lernen, wie man ein Schaltnetzteil komplett in Eigenregie designt. Da reichen 2 Jahre kaum. Wenn man sich hingegen an die Appnotes eines Herstellers hält und eine zu 90% fertige integrierte Lösung verwendet, dann sieht das schon deutlich besser aus. Um von 230V auf eine Kleinspannung (3.3V .. 12V) zu kommen bei wenig Leistung (max. 20W) gibt es weitgehend fertige Designs. Das Zeug wird millionenfach in Gerätenetzteilen verbaut und ist entsprechend idiotensicher. Als Beispiel nenne ich mal die TinySwitcher TNYxxx von Power.com: https://www.power.com/sites/default/files/product-docs/tny274-280.pdf
Axel S. schrieb: > Unter anderem habe ich gelesen, dass man mit einem >> Sperrwandler mehr Probleme mit der EMV hat als mit einem Flusswandler. > > Dann frag doch bitte denjenigen, der das behauptet. Der muß das ja > belegen können. Und wenn nicht, dann stimmt es ja vielleicht gar nicht? Na ja, ist doch logisch: Sperrwandler haben doppelt so grosse Spannungssprünge wie Flusswandler, also doppelt so hohe EMV Abstrahlungen. Auch ist der Eingangsstrom bleim Flusswandler geringer, er fliesst ja nicht mur 50% der Zeit, was ebenfalls gringere Störungen produziert.
Michael B. schrieb: > Auch ist der Eingangsstrom bleim Flusswandler geringer, er fliesst ja > nicht mur 50% der Zeit, was ebenfalls gringere Störungen produziert. Gerade beim Eintakt-Flußwandler ist das Tastverhältnis auf max. 50% begrenzt. "Flußwandler" werden (auch von mir erst kürzlich wieder) immer wieder gern mit Gegentakt verbunden/gleichgesetzt, was aber gar nicht korrekt ist. Bei diesen wär´s etwas anders...# Bei Sperrwandlern kann das Tastverhältnis (der "duty-cycle") 50% auch übertreffen. Empfehlenswerte Lektüre zum Grundverständnis (auch für #) - glücklicherweise sogar auf deutsch, und recht verständlich/einstiegsfreundlich - wäre: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Vorwort/Vorwort.html Als Elektronikingenieur hast Du Grundlagen, die ich z.B. nicht hatte. Und auch andere Möglichkeiten als ich. Wie das genau aussieht, weiß ich leider nicht. Aber viele hier schon. Auch solltest Du mal alle Vorgaben/Rahmenbedingungen angeben, falls es welche gibt (mehr als die paar schon geschriebenen), für effektive Hilfe. Und Axel hat auch recht: Wahrscheinlich mußt Du nicht "das Rad neu erfinden".
Ich habe mir das Buch "Schaltnetzteile und ihre Peripherie" und schon darin gelesen. Die Spezifiktaionen stehen jetzt etwas genauer fest. Das Netzteil soll ein Weitbereichseingang haben. Vermutlich 110V - 230V AC. DAs NT soll 3 Spannungen liefern. Spannung 1: 10 V mit 25mA Spannung 2: 3,3V mit 25mA Spannung 3: 3,3V mit 240 mA Die Idee wäre jetzt mit dem Schaltnetzteil die 10 V geregelt zu erzeugen. Aus den erzeugten 10 V ließen sich ja über einen weiteren Spannungsregler die benötigten 3,3V generieren.
Die nächste Frage ist, wie genau sind diese Spannungen einzuhalten. Bei nicht allzu hohen Anforderungen kann man den Sperrwandlerübertrager mit 3 Sekundärwicklungen ausstatten und ist fertig. Die jeweils ausgeregelte Spannung ist dann genau, die anderen eher lastabhängig. Wie gut das tracking funktioniert hängt vom Aufbau des Trafos ab.
Sheriff Silver schrieb: > Die Spezifiktaionen stehen jetzt etwas genauer fest. Das Netzteil soll > ein Weitbereichseingang haben. Vermutlich 110V - 230V AC. DAs NT soll 3 > Spannungen liefern. > > Spannung 1: 10 V mit 25mA > Spannung 2: 3,3V mit 25mA > Spannung 3: 3,3V mit 240 mA Also leistungsmäßig Pillepalle und definitiv geeignet für einen Sperrwandler (aka Flyback). > Die Idee wäre jetzt mit dem Schaltnetzteil die 10 V geregelt zu > erzeugen. Aus den erzeugten 10 V ließen sich ja über einen weiteren > Spannungsregler die benötigten 3,3V generieren. Eher nicht. Wenn die Spannungen nicht supergenau sein müssen, dann würde man die Sekundärwicklungen entsprechend dem Verhältnis der Ausgangsspan- nungen auslegen und nur eine Spannung regeln. Das wäre dann entweder die am meisten belastete oder die die am genauesten sein muß.
Axel S. schrieb: > Wenn die Spannungen nicht supergenau sein müssen, dann würde > man die Sekundärwicklungen entsprechend dem Verhältnis der > Ausgangsspannungen auslegen und nur eine Spannung regeln. Genauso haben zumindest früher alle Computernetzteile gearbeitet (auch wenn das wohl eher Flusswandler waren).
Axel S. schrieb: > Eher nicht. Wenn die Spannungen nicht supergenau sein müssen, dann würde > man die Sekundärwicklungen entsprechend dem Verhältnis der Ausgangsspan- > nungen auslegen und nur eine Spannung regeln. Das wäre dann entweder die > am meisten belastete oder die die am genauesten sein muß. So weit ich das bisher weiß müssen alle Spannungen genau sein, da sie teilweise für analoge Schaltungen mit verwendet werden. Der erste Ansatz meines Kollegen war es einen Flußwandler zu realisieren, da man hier weniger EMV-Probleme hat. Das Netzteil soll dann in höheren Stückzahlen produziert und eingesetzt werden. Was ich mich noch frage ist, wie sich das Übersetzungsverhältnis des Trafos auf den Weitbereicheingang reagiert. Bei einem Fall habe ich eine Eingangsspannung von 230 V. Bei 10 V Ausgangsspannung wäre das ein Übersetzungverhältnis von 23. Wenn ich aber eine Eingangsspannung von 110 V habe, dass brauch ich doch jetzt ein Übersetzungverhältnis von 11, richtig? Oder wird es dann durch die Regelung kompensiert?
Sheriff Silver schrieb: > Wenn ich aber eine Eingangsspannung von 110 V habe, dass brauch ich doch > jetzt ein Übersetzungverhältnis von 11, richtig? Beim Flusswandler ja, beim Flyback entsteht ja eine höhere Spannung es reichen 1:8. > Oder wird es dann durch die Regelung kompensiert? Die kompensiert dann die 230V (320V DC !). bei 1W Ausgangsleistung baut man keine Flusswandler. Chinesen nehmen 2 Trnsistoren. Man könnter LinkSwitch-LP, TinySwitch-4 oder InnoSwitch verwenden, die AppNotes und Reference-Designs von PowerInt zeigen den ganzen Aufbau. Es bleiben Schaltnetzteile mit dem Ripple auf der Ausgangsspannung. Eventuell regelt man für Analogschaltungen linear nach, zumindest filtert man noch mal.
Sheriff Silver schrieb: > So weit ich das bisher weiß müssen alle Spannungen genau sein, da sie > teilweise für analoge Schaltungen mit verwendet werden. Da solltest Du bei Deiner geringen Erfahrung eher mit linearen Nachreglern arbeiten.
MaWin schrieb: > bei 1W Ausgangsleistung baut man keine Flusswandler. Genau. Vor allem nicht bei einem geforderten Weitbereichseingang. Da ist der Sperrwandler das Mittel der Wahl. Und zum Thema EMV - sehe ich keine Vorteile im Flußwandler. Bis zur fertigen CE-Abnahme würde ich noch eine lange Lernkurve einplanen. ..schreibt einer, der diese Lernkurve hinter sich hat.
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Mark S. schrieb: > Genau. Vor allem nicht bei einem geforderten Weitbereichseingang. > Da ist der Sperrwandler das Mittel der Wahl. Warum für den geforderten Weitbereichseingang kein Flusswandler? Es wird eine lange Lernkurve werden. Aber es ist ja spannend :)
Sheriff Silver schrieb: > Axel S. schrieb: >> Eher nicht. Wenn die Spannungen nicht supergenau sein müssen, dann würde >> man die Sekundärwicklungen entsprechend dem Verhältnis der Ausgangsspan- >> nungen auslegen und nur eine Spannung regeln. Das wäre dann entweder die >> am meisten belastete oder die die am genauesten sein muß. > > So weit ich das bisher weiß müssen alle Spannungen genau sein, da sie > teilweise für analoge Schaltungen mit verwendet werden. Glaube ich nicht. Wenn Analogschaltungen versorgt werden sollen, dann ist eher Ripple das Problem als die genaue Höhe der Spannung. Aber egal: kriegs raus. Die Anforderungen abzuklären ist Teil des Designs. Falls es tatsächlich höhere Anforderungen an Genauigkeit und Ripple gibt, dann kann man in der Tat eine höhere Rohspannung erzeugen und die linear nachregeln. Aber für 3.3V (und noch dazu wenn das die Spannung mit der höchsten Leistungsabnahme ist) wird man keine 10V Rohspannung wählen, sondern eher 5V. > Der erste Ansatz meines Kollegen war es einen Flußwandler zu > realisieren, da man hier weniger EMV-Probleme hat. So ein Blödsinn. Zum einen baut man für 1W keinen Flußwandler. Zum zweiten ist das mit dem EMV auch nicht wahr. > Was ich mich noch frage ist, wie sich das Übersetzungsverhältnis des > Trafos auf den Weitbereicheingang reagiert. Bei einem Fall habe ich eine > Eingangsspannung von 230 V. Bei 10 V Ausgangsspannung wäre das ein > Übersetzungverhältnis von 23. Dreifach falsch. Zum einen mußt du mit dem Wert der Zwischenkreisspan- nung rechnen und das ist die gleichgerichtete Netzspannung. Zum zweiten soll das ein Weitbereichsnetzteil sein, du hast also gar keine feste Zwischenkreisspannung. Und zum dritten soll das ein Sperrwandler werden, da ist es eine Dimensionierungfrage wie groß man das Übersetzungs- verhältnis macht. Geh jetzt los und lies in irgendeinem Buch, wie man den Trafo eines Sperrwandlers dimensioniert.
Sheriff Silver schrieb: > Mark S. schrieb: >> Genau. Vor allem nicht bei einem geforderten Weitbereichseingang. >> Da ist der Sperrwandler das Mittel der Wahl. > > Warum für den geforderten Weitbereichseingang kein Flusswandler? > > Es wird eine lange Lernkurve werden. Aber es ist ja spannend :) Beim Flußwandler hast Du einen "Trafo", die Ausgangsgleichspannung ergibt sich durch Mittelung der Sekundärspannung. Bei großen Eingangsspannungen ergibt sich dann ein ziemlich kleines Tastverhältnis. Außerdem brauchst Du sekundärseitig eine Speicherdrossel/pro Ausgang - bei mehreren Ausgängen am besten eine gekoppelte Speicherdrossel. Und damit ein zweites kundenspezifisches, magnetisches Bauteil. Nicht gerade kostengünstig - und sicher einer der Gründe dafür, dass in den kostenoptimierten Wandwarzen grundsätzlich Sperrwandler zu finden sind.
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Michael B. schrieb: > Na ja, ist doch logisch: > > Sperrwandler haben doppelt so grosse Spannungssprünge wie Flusswandler, > also doppelt so hohe EMV Abstrahlungen. Ja, das ist in der Tat ziemlicher Blödsinn!
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