Hi Leute! Eine befreundete Schülerfirma stellt Filz-Schlüsselbänder im Format 12 x 4 cm her. Anschließend werden diese über ein bedrucktes Plastisol-Siebdrucktransferpapier mit verschiedenen Sprüchen versehen. Der Druck wird derzeit noch über ein Bügeleisen übertragen. Leider ist das Ergebnis nicht immer optimal, da der Druck entweder nicht stimmt oder das Bügeleisen gerade ausgekühlt ist. Könnte man nicht eine Metallplatte im Format 12 x 4 cm mit einem Keramik-Heizelement auf die benötigten 150-180 °C bringen (µC unterstützt, damit er ständig nachheiz oder auch nicht) und dann in Form einer Spindelpresse manuellen Druck auf den Filz ausüben? Den benötigten Druckpunkt könnte man - ganz primitiv nach praktischer Ermittlung des richtigen Drucks - über eine Art Skala oder Markierung befestigen, damit man weiß, wie tief die Metallplatte runtergedrückt werden muss? Grüße Lars-Daniel
Lars-Daniel W. schrieb: > Den benötigten Druckpunkt könnte man - ganz primitiv nach praktischer > Ermittlung des richtigen Drucks - über eine Art Skala oder Markierung > befestigen, damit man weiß, wie tief die Metallplatte runtergedrückt > werden muss? Warum so kompliziert? Reicht nicht ein einfaches Gerät, so wie es für die Übertragung eines Drucks auf T-Shirt's genutzt wird, aus?
Hier z.B.: http://www.ebay.de/itm/Transferpresse-120x100mm-Hitzepresse-von-Transmatic-Profigerat-/262493614701?hash=item3d1dd6b26d:g:RG4AAOSwQaJXQrVS Ist zwar etwas klein, aber ist ja nur ein Beispiel. Dort ist zu sehen, dass am Hebel der Druck verstellt werden kann. Ich Denke, dass sollte für deine Ansprüche genügen. Der Fachbegriff ist wohl "Transferpresse". Vielleicht ja auch nur als Anregung...
D. Ruck schrieb: > > Der Fachbegriff ist wohl "Transferpresse". Vielleicht ja auch nur als > Anregung... Ist vorhanden, aber die Hitze- und Druckverteilung ist nur in der Mitte optimal, sodass man nicht ringsherum Schlüsselanhänger gefertigt werden können, sondern nur ein paar in der Mitte. Da wir via eBay 5 Bügeleisen gekauft haben, können jetzt 5 Schüler gleichzeitig basteln. Aber wie gesagt, die Ergebnisse sind nicht reproduzierbar :( Daher dachte ich an eine kompakte DIY-Variante. Da der Kostenfaktor "Mensch" ausradiert ist (die Schüler machen es ehrenamtlich, 100% fließen an Schülerprojekte zurück und es gibt eine pädagogische Betreuung), ist jetzt nur noch die "Maschine" das Problem.
Lars-Daniel W. schrieb: > Der Druck wird derzeit noch über ein Bügeleisen übertragen. Leider ist > das Ergebnis nicht immer optimal, da der Druck entweder nicht stimmt > oder das Bügeleisen gerade ausgekühlt ist. Wohl, weil das zu bedruckende Teil Raumtemperatur hat? Wärmt es doch vor, dann hat das Motiv auch die Chance aufzuschmelzen. Entweder mit einem zweiten Bügeleisen oder man nimmt einen Ofen vor dem Druck. Man muss nur eine geeignete Temperatur und Verweildauer wählen, (damit das Druckmaterial nicht verbrennt), bis einem die Endergebnisse gefallen. Das Transferpapier bis zum abkühlen auf Raumtemperatur drauf lassen. > Könnte man nicht eine Metallplatte im Format 12 x 4 cm mit einem > Keramik-Heizelement auf die benötigten 150-180 °C bringen (µC > unterstützt, damit er ständig nachheiz oder auch nicht) und dann in Form > einer Spindelpresse manuellen Druck auf den Filz ausüben? Würde wohl nicht viel bringen, weil hier nicht das Werkzeug, sondern der Arbeitsprozess entscheidend ist und der ist eben untauglich. Auch hier würde das Werkzeug abkühlen, eben wegen des unbrauchbaren Prozesses. Ein Temperaturregler wäre dafür nötig, wo gewöhnlich ein µC drin verbaut ist, aber eine gleichmäßige Temperaturverteilung ist damit NICHT garantiert. Ich würde es mal so, wie oben beschrieben, versuchen. Mit einem Pyrometer kann man das prüfen. Misst optisch indem man einfach den Zielpunkt des eingebauten Lasers anvisiert. https://www.conrad.de/de/infrarot-thermometer-basetech-irt-350-optik-101-32-bis-350-c-1010133.html
Inkognito schrieb: > > Wohl, weil das zu bedruckende Teil Raumtemperatur hat? Nein, weil die Presse schlichtweg nicht überall die gleiche Temperatur hat. Es gibt halt einen Unterschied zwischen unserer 200 EUR Presse und der aus dem Copyshop für 2000 EUR :) > Wärmt es doch vor, dann hat das Motiv auch die Chance > aufzuschmelzen. Entweder mit einem zweiten Bügeleisen oder > man nimmt einen Ofen vor dem Druck. Man muss nur eine > geeignete Temperatur und Verweildauer wählen, (damit > das Druckmaterial nicht verbrennt), bis einem die > Endergebnisse gefallen. Mal probieren. Habe noch einen Miniofen. > Das Transferpapier bis zum abkühlen auf Raumtemperatur > drauf lassen. Nicht immer, nur bei Coldpeel. Wir hatten auch schon Hotpeel. > Würde wohl nicht viel bringen, weil hier nicht das Werkzeug, > sondern der Arbeitsprozess entscheidend ist und der ist eben > untauglich. Auch hier würde das Werkzeug abkühlen, eben wegen > des unbrauchbaren Prozesses. Also das Vorwärmen des Textils ist eigentlich überhaupt nicht üblich :) > Ein Temperaturregler wäre dafür nötig, wo gewöhnlich ein µC > drin verbaut ist, aber eine gleichmäßige Temperaturverteilung > ist damit NICHT garantiert. Ich würde es mal so, wie oben > beschrieben, versuchen. Mit einem Heizelement ein 12 x 4 cm großes Stück Metall zu erhitzen sollte doch recht einfach und stabil möglich sein? > Mit einem Pyrometer kann man das prüfen. Misst optisch indem man > einfach den Zielpunkt des eingebauten Lasers anvisiert. > https://www.conrad.de/de/infrarot-thermometer-basetech-irt-350-optik-101-32-bis-350-c-1010133.html Habe ich und damit habe ich rausgefunden, dass das Bügeleisen nicht konstant gleich warm ist (sehr hohe Toleranz) und dass auch die Presse überall eine andere Temperatur hat.
Lars-Daniel W. schrieb: > Mit einem Heizelement ein 12 x 4 cm großes Stück Metall zu erhitzen > sollte doch recht einfach und stabil möglich sein? > >> Mit einem Pyrometer kann man das prüfen. Misst optisch indem man >> einfach den Zielpunkt des eingebauten Lasers anvisiert. >> > https://www.conrad.de/de/infrarot-thermometer-basetech-irt-350-optik-101-32-bis-350-c-1010133.html > > Habe ich und damit habe ich rausgefunden, dass das Bügeleisen nicht > konstant gleich warm ist (sehr hohe Toleranz) und dass auch die Presse > überall eine andere Temperatur hat. Was beim Bügeleisen nicht funktioniert, wird auch nicht bei einem Eigenbau gehen. Die Wärme reagiert nicht gleichmäßig wie du ja selbst herausbekommen hast. Wenn der Heizungsbauer Kupferrohre lötet, erwärmt er auch erst mal alles Kupfer in der Nähe der Verbindung und erst dann wird gelötet. Lars-Daniel W. schrieb: > Also das Vorwärmen des Textils ist eigentlich überhaupt nicht üblich :) Na und? Versuchen kann man es doch. In der Industrie wird entweder mit viel leistungsstärkeren Heizungen gearbeitet oder einer Vorwärmung die du nur nicht siehst, weil die unterhalb des zu druckenden Gutes eingebaut ist. Wenn ein Bügeleisen mit seinem läppischen Zweipunktregler eine Textilie auf Raumtemperatur berührt, geht die Bügeleisentemperatur erst mal nach unten, bis die Heizung wieder Wärme nach schiebt. Das es dabei heiße und kühle Zonen gibt, liegt einfach daran, dass das ganze recht träge reagiert und vergleichsweise wenig Leistung hat.
Mit einer dicken, thermisch gut ans Bügeleisen gekoppelten Metallplatte (Aluminum oder Kupfer) sollten die Ungleichmäßigkeiten der Temperaturverteilung kompensierbar sein; und wenn das ein großer Metallklotz ist, kann der auch eine gewisse Wärmemenge speichern. Der Aufwärmvorgang von allem wird zwar länger benötigen, aber das Ergebnis dürfte entsprechend besser werden.
Mehr Masse bedeutet nicht gleich mehr Klasse, weil sich auch die Oberfläche vergrößert und damit die Verluste, was zu Lasten der Temperatur gehen kann. Kann gehen, aber ohne Garantie. Jedenfalls wird der Wirkungsgrad schön in die Knie gehen.
> weil sich auch die
Oberfläche vergrößert
es dürfte hoffentlich klar sein, dass der zusätzliche Metallklotz plan
aufs Bügeleisen soll (nicht z.B. rechtwinklig), dann hällt sich die
Oberflächenvergrößerung stark in Grenzen
Lars-Daniel W. schrieb: > Der Druck wird derzeit noch über ein Bügeleisen übertragen. Leider ist > das Ergebnis nicht immer optimal, da der Druck entweder nicht stimmt > oder das Bügeleisen gerade ausgekühlt ist. Damit hast Du doch bereits die Ansatzpunkte für eine taugliche Lösung. Erforderlicher Druck ist zu erarbeiten und muß wiederholbar sein. Am besten gegen einen Anschlag fahren. Was bei Bügeleisen (derzeit) untauglich ist, kannst Du umgekehrt direkt auf die taugliche Lösung übertragen. > Könnte man nicht eine Metallplatte im Format 12 x 4 cm mit einem > Keramik-Heizelement auf die benötigten 150-180 °C bringen (µC > unterstützt, damit er ständig nachheiz oder auch nicht) und dann in Form > einer Spindelpresse manuellen Druck auf den Filz ausüben? Sicher geht das, wobei es relativ egal ist, wie Du die Metallplatte beheizt, sofern die Beheizung vollflächig erfolgt. Eines kannst Du Dir dabei aber nicht leisten: Nämlich das Abschalten der Beheizung, so wie das bei Bügeleisen der Fall ist. Ganz im Gegenteil solltest Du die Metallplatte permanent auf der Max.-T halten, die für das Verfahren gerade noch zulässig ist, ohne daß etwas "verkokelt". ;) Inkognito schrieb: > Mehr Masse bedeutet nicht gleich mehr Klasse, weil sich auch die > Oberfläche vergrößert und damit die Verluste, was zu Lasten der > Temperatur gehen kann. Ja, das sehe ich recht ähnlich wie Du. Zwar kann man Wärmeverluste - wenn sie denn überhaupt "jucken" - durch entspr. Isolierung minimieren, aber das ist nicht der eigentliche "Knackpunkt". Die Frage ist viel mehr die, ob die o.g. T-Spreizung von 30 °C ausreicht, um eine "Pufferfunktion" für das sichere Verfahren erfüllen zu können. :) Da könnte dann eine Erhöhung der Masse evtl. hilfreich sein, falls die permanente Beheizung nicht schnell genug Wärme "nachschieben" kann.
Ich befürchte, dass sich der Selbstbau nicht wirklich lohnt. Für die Anwendung gibt es fertige kleinformatige Transferpressen. z.B. diese hier: http://www.printequipment.de/sefa-muetzenpresse-icap2-kombipresse-fuer-caps-flachdruck/ Bei ebay gibt es einen Nachbau ( Nutzfläche 15 x 8 cm ) für ca. 110 Euro incl. Versand ebay 112013924881 VG rhdoc
rhdoc schrieb: > Bei ebay gibt es einen Nachbau Der Ordnung halber sollte ich darauf hinweisen, dass es sich beim "Nachbau" um ein leistungsschwächeres Gerät handelt, das auch mechanisch nicht direkt mit dem Gerät des deutschen Anbieters vergleichbar ist. rhdoc
Lars-Daniel W. schrieb: > dann in Form > einer Spindelpresse manuellen Druck auf den Filz ausüben? Spindelpresse? das führt bei mehr als 10 St. direkt in den Wahnsinn. Die Beispiele sind auch alle Hebelpressen, da geht das mit einem Handgriff und nicht mit Zuschrauben - Aufschrauben. Georg
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