Hallo ihr, Ich wohne in einem alten Haus in dem die Steckdosen größtenteils per klassischer Nullung angeschlossen sind. Das ist nicht mein Haus, sondern ich wohne nur da und kann leider keine neuen Kabel verlegen. Jetzt will ich einen Raum zum basteln nutzen und würde dort gerne einen RCD installieren (lassen). Wäre die Funktion des RCD gegeben wenn man den PEN davor in PE und N auftrennt? Ich habe außerdem noch einen SAT Anschluss von einer Anlage die mittels Staberder geerdet ist in dem Raum. Sollte der Schirm des Kabels auch noch auf den PEN gelegt werden? Vielen Dank für eure Hilfe, Möwe
Diese Lösung ist besser wie gar kein RCD, jedoch ist es nicht VDE (0100-530 Abs.531.3.6) Konform. "531.3.6 ..... Diese Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) muss an der Einspeisung des Stromkreises errichtet werden......." Das Problem dabei ist, wenn von der Zuleitung der "PEN" unterbricht, stehen alle Gehäuse nach dem RCD unter Spannung und der RCD löst nicht aus.
VDE-Papst schrieb: > Das Problem dabei ist, wenn von der Zuleitung der "PEN" unterbricht, > stehen alle Gehäuse nach dem RCD unter Spannung und der RCD löst nicht > aus. Das ist das generelle Problem des TN-C Systems (klas. Nulll.). Die beschriebene Vorgehensweise ist richtig. Der RCD liegt ja am Einspeisepunkt des neuen Stromkreises. Der RCD löst auch aus wenn der PEN davor unterbrochen ist. Die Erdung der SAT-Anlage gehört in den Potentialausgleich des Hauses.
VDE-Papst schrieb: > Diese Lösung ist besser wie gar kein RCD, jedoch ist es nicht VDE > (0100-530 Abs.531.3.6) Konform. Danke für die Hilfe :). Hmmja, besser als gar nichts war auch mein Gedanke. An VDE hatte ich in der Tat nicht gedacht, ich wollte das zumindest vom Elektriker abnehmen (oder installieren) lassen. Der wird das dann wohl nicht abnehmen können da nicht konform.. > Das Problem dabei ist, wenn von der Zuleitung der "PEN" unterbricht, > stehen alle Gehäuse nach dem RCD unter Spannung und der RCD löst nicht > aus. Oha, das ist ja saugefährlich! Danke für den Hinweis, ich wusste zwar vorher was die klassische Nullung ist, nicht aber dass die Gehäuse bei PEN Bruch unter Spannung stehen. Macht Sinn. D.h. der RCD würde nur in diesem Fall nicht schützen, macht aber sonst das was er soll? Die Gehäuse würden ja mit oder ohne RCD dann unter Spannung stehen. Das Kabel geht durch einige ranzige Abzweigdosen mit noch ranzigeren Klemmen bevor es in dem Raum ankommt, von daher wär PEN Bruch gar nicht mal so abwegig.
Reinhard #. schrieb: > Der RCD liegt ja am > Einspeisepunkt des neuen Stromkreises. Ah, d.h. der "neue Stromkreis" muss nicht unbedingt der Einspeisepunkt des Hauses sein? Es gibt in dem Raum nur eine einzige Steckdose, vor die der RCD dann kommen soll. Gibt es eigentlich eine Möglichkeit PEN-Bruch zu erkennen und Außenleiter abzuschalten wenn PEN fehlt? Ich wollte für den RCD und ne Sicherung eh einen mini Schaltschrank montieren, wenn es ein Element gibt was PEN-Bruch erkennen kann wäre das natürlich sehr toll. > Die Erdung der SAT-Anlage gehört in den Potentialausgleich > des Hauses. Ja das wäre mir auch lieber, dem Besitzer der Anlage ist das leider ziemlich egal.
Hmm, Wikipedia meint noch: >Im Gegensatz zur österreichischen Elektrotechnikverordnung ist allerdings für >Deutschland in der DIN VDE 0100-410:2007-06 unter Punkt 411.4.5 der Einsatz von >Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) in TN-C-Systemen ausdrücklich untersagt. >Es ist nur Zusatzschutz bei Berührung von Außenleitern gegen Erdpotential, aber >nicht gegen PEN (z. B. geerdete Gehäuse), gegeben! Sogenannte RCD-Steckdosen >dagegen bieten auch im TN-C Netz uneingeschränkten Schutz. Also ein RCD in einem Kasten ist nicht erlaubt, aber ein RCD in einem Stecker für die Steckdose schon? Das leuchtet mir nicht wirklich ein, zumal es in dem Raum eh nur eine einzige Steckdose gibt.
Möwe schrieb: > Es gibt in dem Raum nur eine einzige Steckdose, vor die > der RCD dann kommen soll. Dann einfach einen RCD zum in die Steckdose stecken und gut. Conrad Bestellnummer 552924 - 62 nur so als Beispiel. viel Erfolg hauspapa
Möwe schrieb: > Also ein RCD in einem Kasten ist nicht erlaubt, aber ein RCD in einem > Stecker für die Steckdose schon? Für einen RCD brauchst Du ab der Stelle wo der RCD sitzt TN-S. Still und heimlich trennt das Ding in der Steckdose also "N" in "N und PE einzeln" auf (Indem es in der Schuko Dose PE auf PE verbindet und N auf N, diese sind bei TNC steckdosenseitig verbunden). In einer Installation das TN-C hinter dem RCD weiter führen ist hingegen nicht möglich. gruss hauspapa
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S. K. schrieb: > Dann einfach einen RCD zum in die Steckdose stecken und gut. So werd ich das dann machen, das spart den Elektriker und ich kann mir sicher sein dass es auch konform ist. Ich hätte zwar lieber einen kleinen kasten mit noch nem Leitungsschutzschalter gehabt aber gibt wohl auch PRCD die so einen mit integriert haben. > In einer Installation das TN-C hinter dem RCD weiter führen ist hingegen > nicht möglich. Ja das hätte ich auch mit dem RCD im Schrank nicht gemacht, warum genau das gleiche halt nur fest installiert jedoch verboten ist erschließt sich mir nicht.
Hol dir doch einfach einen Steckdosen-Einsatz mit eingebautem RCD, die sind genau dafür gemacht. Deine kleine Unterverteilung müsstest du mit min. 10mm2 anschließen wenn darin der der PEN aufgeteilt wird. Das schützt vor PEN Bruch weil der einfach stabiler ist. Wenn du mit TN-S einspeist ist der Querschnitt egal, dann musst du aber neue Kabel ziehen.
VDE-Papst schrieb: > > Das Problem dabei ist, wenn von der Zuleitung der "PEN" unterbricht, > stehen alle Gehäuse nach dem RCD unter Spannung und der RCD löst nicht > aus. Hauspapa hatte, meiner Meinung nach schon zurecht nachgefragt. Warum kann keiner der VDE-Vorschriftenhechelnden Gilde darauf eine anderslautende Antwort geben? Einem, auch wenn nicht VDE konform, installierten FI wird bei einem Bruch des vor dem RCD liegenden PEN der rückführende Strom durch den Neutralleiter fehlen und somit auslösen. Und das ist allemal besser als der reine Schutz durch die klassische Nullung. Ichbin
ichbin schrieb: > Einem, auch wenn nicht VDE konform, installierten FI wird bei einem > Bruch des vor dem RCD liegenden PEN der rückführende Strom durch den > Neutralleiter fehlen und somit auslösen. Und das ist allemal besser als > der reine Schutz durch die klassische Nullung. Ja, sehe ich auch so. Dazu muss aber der Strom auch gegen Erde abfließen. So löst wenigstens der RCD aus, ansonsten nichts! Ich hab hier auch auf die schnelle (neue UV noch nicht fertig) das noch vorhandene 4x6mm² direkt am RCD in TN-S aufgetrennt und über einen B16 eine Steckdose angeschlossen. Warum sollte das "verboten" sein? Besser als nichts ist das allemal. Bei einem 10mm² wäre es ja sogar erlaubt, also scheiß auf den Querschnitt. Nur ein SPE-PRCD prüft und überwacht den Schutzleiter. Das kann aber kein Argument gegen so eine Zwischenlösung sein, denn dann müsste dieser auch in der HV und UV vorgeschrieben sein. Und ob man jetzt etwas, was heute nicht mehr VDE konform ist verbessert oder als Bestand so lässt, das dürfte doch keine Diskussionsgrundlage sein. Lieber 50% korrekt als 10%...
Gibt es für die Steckdose eigentlich RCD Typ B (allstromsensitiv)? viel Erfolg hauspapa
http://www.kopp.eu/attachments/products/manuals/059996040.pdf Hier das PDF zum PRCD-S von Kopp. Zitat: > Das Gerät ist geeignet für Wechsel, pulsierende Gleich- und > phasenangeschnittene Nennfehlerströme von 10mA oder 30mA. Daher nur Typ A. Typ B habe ich nicht gefunden.
Interessant: SRCD Zitat Wikipedia: > Um einzelne Steckdosen mit RCD abzusichern, sind auch RCD-Steckdosen > (SRCD) (umgangssprachlich „FI-Steckdosen“) verfügbar. Allerdings stellen > diese nur einen zusätzlichen Schutz dar und ersetzen nicht einen > herkömmlichen RCD nach DIN EN 61008-1 (VDE 0664-10), wo dieser gefordert > wird.
Guro schrieb: > Interessant: SRCD > > Zitat Wikipedia: > >> Um einzelne Steckdosen mit RCD abzusichern, sind auch RCD-Steckdosen >> (SRCD) (umgangssprachlich „FI-Steckdosen“) verfügbar. Allerdings stellen >> diese nur einen zusätzlichen Schutz dar und ersetzen nicht einen >> herkömmlichen RCD nach DIN EN 61008-1 (VDE 0664-10), wo dieser gefordert >> wird. Wieviel Wunschgedanke steckt da beim Wiki-Schreiberling dahinter? Im Bekanntenkreis wurde erst die Tage vom örtlichen Installateur ein Bad im Zuge einer Renovierung mittels FI-Steckdose nachgerüstet. Hierbei ist die erste Steckdose die FI-Absicherung für das ganze Bad. Die Zuleitung ist noch klassische Nullung.
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Armin X. schrieb: > Wieviel Wunschgedanke steckt da beim Wiki-Schreiberling dahinter? Armin X. schrieb: > Im Bekanntenkreis wurde erst die Tage vom örtlichen Installateur ein Bad > im Zuge einer Renovierung mittels FI-Steckdose nachgerüstet. Ich würde mir eher die Frage stellen, wie zulässig ist diese "Nachrüstung". Wenn die Zuleitung noch klassische Nullung ist, dann ist die Installation vor 1973 erfolgt (zumindest im Westen Deutschlands) und damit über 50 Jahre alt.
Udo S. schrieb: > Ich würde mir eher die Frage stellen, wie zulässig ist diese > "Nachrüstung". Absolut. https://www.mikrocontroller.net/attachment/141935/Steckdose.PNG
Ein RCD vergleicht einfach den Strom der in den Verbraucher REIN fließt mit dem Strom der wieder RAUSkommt. Ist da ein Unterschied muß wohl jemand angefaßt haben (bzw. ein sonstiges Problem entstanden sein) und es wird sofort abgeschaltet. Das hat mit dem Vorhandensein einer "Erde" oder "PE" in der Steckdose rein gar nichts zu tun. Also ist ein RCD GERADE bei Altanlagen mit klassischer Nullung immer eine Verbesserung der Sicherheit. Und selbst wenn er nur in einer Steckdose eingesteckt ist schützt er die Menschen die mit dort angeschlossenen Geräten arbeiten.
Eben, so einen RCD-Zwischenstecker gibts um wenige €, häufig sogar einstellig. Da braucht man nicht lange rumspielen, um irgendwo im Haus was nachzuinstallieren. Vor allem, wenn irgendwo danach doch eine Verbindung N-PE besteht kann man suchen wo.
Es gab mal Steckdosen mit eingebauten FI-Schalter als Notlösung für alte Installationen. Opt es die noch gibt weiß ich nicht. https://www.elektroland24.de/Schalter-Steckdosen/Busch-Jaeger/Balance-SI/alpinweiss/Busch-Jaeger-3120EUCB-914-Steckdosen-Einsatz-mit-Fehlerstrom-Schutzschalter.html?number=3120EUCB-914&gclid=EAIaIQobChMIuoLT-fy7_QIVVgKLCh0T2wBtEAQYAiABEgK8vvD_BwE und sind mit Vorsicht zu genießen. HolgerR
Thomas R.schrieb u.a.: > Also ist ein RCD GERADE bei Altanlagen mit klassischer Nullung > immer eine Verbesserung der Sicherheit. Genau richtig, besser als nichts!
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