Hallo, mir wurde eine Werkstudentenstelle für den technischen Einkauf bei einem großen Chemieunternehmen empfohlen. Da ich später mal in den Chemieparks arbeiten möchte, versuche ich dort Erfahrungen zu sammeln. Aktuell bin im Bereich Prozessleittechnik und dessen Software-Engineering im Chempark tätig. Liegt auch nahe an meinem ETechnik Studium, da Schwerpunkt Automatisierungstechnik, welchen ich jetzt im Master weiterführe. Eine Ausschreibung samt Aufgabenfeldern gibt es leider nicht. Was erwartet einen im Bereich technischer Einkauf? Ich würde gerne das ganzheitliche System betrachten. In der Prozessleittechnik sehe ich nur, wie Stoffe eingehen und am Ende wieder in anderer Form ausgegeben werden. Hier würde mich ein Einblick in die Lieferkette reizen. Ebenso fände ich es interessant wie z.B. Instandhaltungsmaßnahmen aus wirtschaftlicher Sicht behandelt werden. Vielleicht hat hier ja wer Erfahrung in dem Bereich und kann was darüber berichten. Ich danke schon mal :)
Der Einkauf ... kauft ein. Das ist eher ein Auslauflass Job, dh ein Job, um gegen die Pensionierung hin langsam auslaufen zu lassen. Ein Aelterer ist dort uebrigens besser geeignet. Es geht nicht nur drum, bei den Zulieferern die Preise zu druecken, sondern sinnvollerweise auch darum, die Leute in der Firma zu beraten. Brauch man ein Ausgangsprodukt wirklich mit 99.9%, oder waere es nicht besser das 95%-ige fuer ein Zehntel des Preises zyu kaufen und schnell umzukristallisieren. Dazu braucht man viel Erfahrung, die du nicht hast. Einfache Einkaeufen koennen nur die Preise druecken. Prozesstechnik is spannenender. Einkaufen kannst du immer noch. Aeh... da war mal ein Elektronikeinkaeufer in einem Unternehmen wo ich nach dem Studium mal arbeitete. Bei irgendeiner Gelegenheit liess ich fallen, dass ein DAC ein geschaltetes Widerstandsnetzwerk sei ... das kam bei ihm ganz schlecht an, und er hatte den Drang allen in der Firma, speziell meinem Chef zu erzaehlen was fuer eine Pfeife ich sei, mit null Ahnung. Ich wurde dann darauf hingewiesen diesen Mitarbeiter nicht zu verwirren. Der sei ueber mehrere Jahrzehnte sorgfaeltig eingearbeitet, kenne alle Typen, ADxxx-ADH, ..-BDH, ..-DDH, .. die haetten 12, 14 und 16 bit, und andere Preise, andere Gehaeuse, andere Interfaces, und er kenne die Stangen, in denen sie geliefert wuerden. Sehr aufwendige, komplexe und teure Teile. Das koenne fuer ihn nie ein Widerstandsnetzwerk sein.
Techn. Einkäufer erhalten oft persönliche Zuwendungen, die der Lieferant als "nützliche Aufwendung" ganz legal von der Steuer absetzen kann. :-)
дампфтроль schrieb: > [...] > komplexe und teure Teile. Das koenne fuer ihn nie ein > Widerstandsnetzwerk sein. Super Beitrag, kyrillischer Dampftroll.
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Hansnym schrieb: > Was macht der technische Einkauf? Ärger. Du sitzt dort auf einer Position, auf der du es niemandem recht machen kannst. Die Firma sagt dir du sollst noch mehr sparen - der Gewinn liegt im Einkauf. Der innerbetriebliche Abnehmer sagt dir du sollst nicht den Billigscheiß kaufen.
Es gibt die internationale Zertifizierung "b3nn1", die kannst du auch nebenher vom Amt zahlen lassen. Steigert die Chancen enorm. Hat mir zumindestens geholfen. Grüße Phil0nym
Hansnym schrieb: > Was > erwartet einen im Bereich technischer Einkauf? Mal ehrlich kann man für sowas nicht google fragen ? Bzw. ist es nicht ansatzweise selbsterklärend?
Der technische Einkauf ist der Versuch, die Bestellaktivitäten von Ingenieuren zu optimieren, in dem ihnen Zeit gespart wird, die von weniger teuren Personen, meistens BWLern ausgefüllt wird. Damit arbeiten Firmen effizienter. Real sieht es so aus, dass der Einkauf andauern Sachen verwechselt, Dinge liegenlässt und bei dem Versuch, Komponenten billiger zu bekommen, Untaugliches ordert oder so lange pokert, bis es die Ware nicht mehr gibt. Zudem muss man ihnen alles dreimal erklären. Damit dauert alles länger, es ist teuerer und die Personen kosten zusätzliches Geld, weil sie iffenektiv sind und den Ingenieuren noch mehr Arbeit machen.
Wegstabenverbuchsler schrieb: > Der technische Einkauf ist der Versuch, die Bestellaktivitäten von > Ingenieuren zu optimieren, in dem ihnen Zeit gespart wird, die von > weniger teuren Personen, meistens BWLern ausgefüllt wird. Damit arbeiten > Firmen effizienter. > > Real sieht es so aus, dass der Einkauf andauern Sachen verwechselt, > Dinge liegenlässt und bei dem Versuch, Komponenten billiger zu bekommen, > Untaugliches ordert oder so lange pokert, bis es die Ware nicht mehr > gibt. Zudem muss man ihnen alles dreimal erklären. > > Damit dauert alles länger, es ist teuerer und die Personen kosten > zusätzliches Geld, weil sie iffenektiv sind und den Ingenieuren noch > mehr Arbeit machen. LoL Da ist einer vom Fach.
KOhlee schrieb: > Der technische Einkauf ist der Versuch, die Bestellaktivitäten von > Ingenieuren zu optimieren, in dem ihnen Zeit gespart wird, die von > weniger teuren Personen, meistens BWLern ausgefüllt wird. Damit arbeiten > Firmen effizienter. Der erste Part deiner Ausführung stimmt. Jedenfalls die Grundidee des technischen Einkaufs. BWLer können zwar die reine Recherche und Bestellung machen, aber die fachliche Einschätzung bleibt auf der Strecke. Deshlab gibt es in guten Firmen oft Einkaufsteams, die aus einem normalen und einem technischen Einkäufer bestehen. >> Damit dauert alles länger, es ist teuerer und die Personen kosten >> zusätzliches Geld, weil sie iffenektiv sind und den Ingenieuren noch >> mehr Arbeit machen. Du meinst wohl Ineffizient. ;) Also du solltest nicht pauschalisieren. Einkauf und technischer Einkauf sind schon unterschiedlich. Auf dem technischen Einkauf sitzen nicht selten Leute mit fachlichem Hintergrund (Facharbeiter, Techniker oder sogar Ingenieure). Dass ein reiner BWL-er Datenblätter und fachliche Details nicht lesen bzw. einschätzen kann ist ja logisch. Ich habe es oft kennengelernt, dass Techniker und Ingenieure von den Entwicklungen zum technischem Einkauf gewechselt sind. Die waren definitiv effizient in ihrer Aufgabe als technischer Einkauf, weil die genau wussten, wo die Probleme liegen bzw. wie sie techische Details zu interpretieren haben.
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