Vor mir liegt ein Klimabedienteil aus einem Skoda Octavia 1z, welches in ähnlicher Form in vielen anderen Autos aus dem VW-Konzern verbaut wurde (s. Fotos). Das Problem: Die Drehkränze und die Drucktaster lassen sich nur schwer bedienen, sie hakeln, sie flutschen nicht, man muss Kraft aufwenden, besonders bei Kälte. In der Plastikmechanik ist irgendein Schmodder (Silikon?). Vielleicht hat das der Vorbesitzer da reingetan, vielleicht auch ab Werk. Was würdet ihr mir zur Reinigung empfehlen - ohne das Teil weiter zu beschädigen? Womit würdet ihr das Teil schmieren, falls überhaupt, damit es wieder "flutscht" ? Viele Grüße Insasse
Insasse schrieb: > Was würdet ihr mir zur Reinigung empfehlen - ohne das Teil > weiter zu beschädigen? Ich nehme meistens eine alte Zahnbürste getränkt mit WD-40. Insasse schrieb: > Womit würdet ihr das Teil schmieren, falls > überhaupt, damit es wieder "flutscht" ? Für Drehschalter und Potis benutze ich Wundvaseline. Damit laufen die wieder butterweich.
Ich würde da KONTAKT-61 nehmen. Das hat eine Schutz- und Schmierwirkung.
Vielleicht besser Kontakt WL? Es geht um das schwarze Plastikteil ohne Elektronik. LG Insasse
Ich habe Sonax Professional Elektronik-Reiniger genommen und nachher mit reichlich heißem Wasser nachgespült. Hat prima funktioniert. Keine Schäden an der Kunststoffoberfläche. Was da an Schmodder rauskam, war braun, extrem klebrig und fettig zugleich. Echt eklig. Na ja, jetzt flutscht es wieder. Gruß Insasse
Matthias S. schrieb: > Für Drehschalter und Potis benutze ich Wundvaseline. Damit laufen die > wieder butterweich. Würde ich im Auto nicht machen, Vaseline wird bei höheren Temperaturen (ca. 50°) niedrigviskos. Im Auto im Sommer wird es deutlich wärmer, da läuft dir das Zeug dann überall hin. Insasse schrieb: > Was da an Schmodder rauskam, war braun, extrem klebrig und fettig > zugleich. Echt eklig. Na ja, jetzt flutscht es wieder. Das wird das alte Silikonfett gewesen sein, welches in Verbindung mit Staub, Abrieb etc. dann halt etwas klumpuiger wurde. Trotz allem würde ich die Kunststoffteile wieder ordentlich mit Silikonfett einschmieren, das mindert nicht nur den Verschleiß, sondern beugt auch Geräuschen vor.
Danke für die Anregungen. Ich habe gar nichts zur Schmierung verarbeitet, weil alles sauber läuft. Sollte sich das mal wieder ändern macht das nichts, weil ich jetzt Experte im Ausbauen und Zerlegen des Klimabedienteils bin (< 5 min.). Ich frage mich aber noch immer, was ich da rausgeholt habe. Das könnte auch irgendwas organisches gewesen sein. Vielleicht hat der Vorbesitzer ja mal aufs Armaturenbrett geko... und dann mit dem falschen Mittel versucht, die Reste zu beseitigen. Gruss Insasse
Hallo, wenn es diese nette Softtouchoberfläche auf dem Kunststoff ist, dann ausbauen und Backofenreiniger drauf, danach das Zeug abwaschen und nix klebt mehr. Ich habe die Softtouchoberfläche in meinem Golv IV enfernt und jetzt ist wieder alles tutti... Grüße Stefan
Der Skoda Octavia 1z basiert auf dem Golf V bzw Golf VI und da gabs den komischen weich-klebrigen Softlack wie im Golf IV nicht mehr. Gruss Insasse
Was ich da mache, ist, solche Teile einfach mit Ethanol zu fluten (darf den Kunststoff nicht angreifen), einwirken lassen, mit Druckluft Fett und Lösungsmittel herausblasen. n-mal wiederholen, bis alles fettfrei ist. Anschließend mit Spülmittelwasser das Ding nochmals gründlich durchspülen und nochmals trockenblasen. Wie neu und fertig. Und das vermeintlich organische ist schlichtweg der Dreck der Menschen und alles, was so durch Fenster, Türen oder Lüftung ins Auto kam. Kommt Zigarettenrauch hinzu wird es richtig braun und ekelig.
Ich muss jetzt doch meine neu erworbenen Klimabedienteil-Ausbau-Zerleg-Raketen-Expertenkenntnisse einsetzen. Das Ding fängt an, bei Betätigung zu quietschen, das mag ich gar nicht. Wie schon Michael K. oben schrieb, Silikonfett hilft hier wohl. Gruss Insasse
Insasse schrieb: > oben schrieb, Silikonfett hilft hier wohl. ... und sieht nach einiger Zeit durch den Staub wie gefedert aus... Öl od. Fett in minimalster Menge benutzen, verteilen und gut abwischen.
oszi40 schrieb: > Insasse schrieb: >> oben schrieb, Silikonfett hilft hier wohl. > > ... und sieht nach einiger Zeit durch den Staub wie gefedert aus... > Öl od. Fett in minimalster Menge benutzen, verteilen und gut abwischen. Dagegen kann man aber mit ein wenig Kreativität, einer etwas dickeren Plastikfolie, einer Schere, etwas wiederablösbaren Klebstoff (wie Tesa Stripe) oder nicht wiederablösbaren Klebstoff, Abhilfe schaffen.
s-t-i-c schrieb: > und Backofenreiniger drauf Gaaaannnz prima :-( Backofenreiniger ist stark basisch und enthält oft NaOH bzw in wässriger Lösung auch Natronlauge genannt. Der Begriff "Farbe ablaugen" kommt genau von da. Natronlauge greift viele Kunststoffe und die meisten Lacke an, genau wie Aluminium. Also bitte Finger weg von Backofenreiniger und Elektronik oder Elektromechanik. Reinigen wie oben geschrieben und dann die mechanischen Teile dünn mit Silikonfett einfetten. Man kann dazu auch z.B. lebensmittelechtes Silikonfett nehmen wie es für Kaffeevollautomaten angeboten wird.
Martin S. schrieb: > Dagegen kann man aber mit ein wenig Kreativität, einer etwas dickeren > Plastikfolie, einer Schere, etwas wiederablösbaren Klebstoff (wie Tesa > Stripe) oder nicht wiederablösbaren Klebstoff, Abhilfe schaffen. Wie ist denn das gemeint? Fragt sich Insasse
Insasse schrieb: > Martin S. schrieb: >> Dagegen kann man aber mit ein wenig Kreativität, einer etwas dickeren >> Plastikfolie, einer Schere, etwas wiederablösbaren Klebstoff (wie Tesa >> Stripe) oder nicht wiederablösbaren Klebstoff, Abhilfe schaffen. > > Wie ist denn das gemeint? Naja man schneidet sich eine Folie aus und klebt sie als Staubschutz von hinten gegen. Dann ist Ruhe mit dem Dreck im Fett.
s-t-i-c schrieb: > Hallo, > > wenn es diese nette Softtouchoberfläche auf dem Kunststoff ist, dann > ausbauen und Backofenreiniger drauf, danach das Zeug abwaschen und nix > klebt mehr. Ich habe die Softtouchoberfläche in meinem Golv IV enfernt > und jetzt ist wieder alles tutti... > > Grüße > > Stefan Hallo Stefan, ich verwende auch gern Backofenspray zur Reinigung von so ziemlich allem, was wasserfest ist. Gibt nix besseres. Die Kritiker, die immer wegen dem NaOH schreien sind nicht im Unrecht, aber man soll das Zeug ja auch nicht 12 Stunden einwirken lassen. Es passiert dann rein garnichts, ausser dass die Teile wie neu aussehen. Teil abspülen, reichlich Schaum drauf, mit Pinsel oder Bürste schrubben, und dann das Teil lange unter einem dicken Wasserstrahl lauwarm auswaschen. Wers nicht glaubt: Ausprobieren. Sogar Luft-Drehkondensatoren ( Dampfradio ) und ganze bestückte Platinen reinige ich so. Es gab noch nie Probleme. Nur alles was an bestimmten Stellen Fett benötigt, muss nach der Wäsche wieder neu gefettet werden. Der einzige Zwischenfall war ein eloxiertes Aluteil, was ca. 1 Stunde im Schaum lag ( schusseligkeit, wegen unerwartetem Besuch ). Das war nachher Fleckig und leicht angegriffen. Bei Alu kein Wunder. Frage: Wie hast du die Softtouch Beschichtung im Auto entfernt? Das steht mir auch noch bevor.
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Also - mit dem Backofenreiniger bin ich aufgrund des NaOH auch sehr zurückaltend. Habe das mal an einer alten Aluminiumguß - Ölwanne ausprobiert - das hat mehr Aluminium abgeknabbert als eingebrannte Rückstände gelöst...
GealtertesBastelkind schrieb: > Aluminiumguß Wie gesagt, Aluminium und Lacke aller Art mit NaOH ist völliger Blödsinn. NaOH ist stark fettlösend und ein zum Entlacken, aber nur bei Stahl, Edelstahl und Holz. Aber wers nicht glaubt solls halt ausprobieren. Stefan M. schrieb: > Sogar Luft-Drehkondensatoren Ganz toll. Da man heute ja nichts mehr glaubt wenns nicht in einem youtube Video gezeigt wird: https://www.youtube.com/watch?v=jXBSZfLLnik
Der Andere schrieb: > Ganz toll. > > Da man heute ja nichts mehr glaubt wenns nicht in einem youtube Video > gezeigt wird: Naja, das im Video ist auch hochkonzentrierte Natronlauge. In Backofensray ist -im Vergleich dazu- sehr wenig NaOH drin. Die Wirkung kenne ich durchaus, auch ohne Video. Ist so aber nicht vergleichbar. Wenn Backofenspray so wirken würde wäre es im freien Handel wohl nicht erhältlich. Ich kann Dir gern meine "Vorher" "Nachher" Ergebnisse mit Luftdrehkos zeigen. Die haben sich ganz sicher nicht aufgelöst, sondern tun im Radio wieder ihren Dienst. Optisch wie frisch ausgepackt.
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Stefan M. schrieb: > Wenn Backofenspray so wirken würde wäre es im freien Handel wohl nicht > erhältlich. Du kannst auch Abflussfrei kaufen, das ist reines NaOH. Wenn du das einfach mit Wasser zusammenkippst, dann kann das sich bis zum Sieden erhitzen. Gibts trotzem im freien Handel, genau wie 25% Salzsäure zum Reinigen von Fliesen von Zementschleier oder 30%iger Schwefelsäure für Bleiakkus. Stefan M. schrieb: > Ich kann Dir gern meine "Vorher" "Nachher" Ergebnisse mit Luftdrehkos > zeigen. Ich glaube dir das durchaus. Es gibt da unterschiedliche Rezepturen, vieleicht auch welche ohne oder mit nur wenig NaOH, aber das Ganze ist meiner Meinung nach ein Versuch mit äusserst ungewissem Ausgang. Deshalb warne ich davor es für diese teure ELektronik/Mechanik Kombi mit unbekannten Kunststoffen zu benutzen.
Der Andere schrieb: > Stefan M. schrieb: >> Wenn Backofenspray so wirken würde wäre es im freien Handel wohl nicht >> erhältlich. > > Du kannst auch Abflussfrei kaufen, das ist reines NaOH. Wenn du das > einfach mit Wasser zusammenkippst, dann kann das sich bis zum Sieden > erhitzen. Gibts trotzem im freien Handel, Im Gartenmarkt gibt es das zum reinigen von Fässern sogar hochkonzentriert mit 99,9% (reinst). > genau wie 25% Salzsäure zum > Reinigen von Fliesen von Zementschleier Gibt es sogar mit 33% bei Müller Drogerie. > oder 30%iger Schwefelsäure für > Bleiakkus. Sogar mit 36,5% (erst vor ein paar Tagen gekauft). Was man leider nicht mehr bekommt ist H2O2 mit 30%. Das haben sie dank der Höchstgefahr vor Aceton-Peroxid mischer verboten. Schimmelbeseitigung mit 15%iger? Vergiss es, funktioniert nicht mehr... Zumal das sowieso totaler Irrsinn ist, weil eine primitive Destille bei Ebay für 100 Euro zu haben ist, und jeder Kleinbombenbauer sich das Peroxid auch einfach selbst hochdestillieren kann -.- > Stefan M. schrieb: >> Ich kann Dir gern meine "Vorher" "Nachher" Ergebnisse mit Luftdrehkos >> zeigen. > > Ich glaube dir das durchaus. Es gibt da unterschiedliche Rezepturen, > vieleicht auch welche ohne oder mit nur wenig NaOH, aber das Ganze ist > meiner Meinung nach ein Versuch mit äusserst ungewissem Ausgang. > > Deshalb warne ich davor es für diese teure ELektronik/Mechanik Kombi mit > unbekannten Kunststoffen zu benutzen. Also Lauge ist nie so aggresiv wie Säure bei kurzen Einwirkzeiten. Ich persönlich würde aber eher auf enzymatisch verstärkte Fett- und Schmutzlöser gehen, als auf reines Na+ + OH-, weil die Reinigungswirkung da auch hauptsächlich durch eine große Einwirkdauer erziehlt wird. Deshalb ist das auch zumeist Schaum und nicht flüssig.
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