Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BLDC Controller


von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Hallo erstmal,

Mein erster Post hier und gleich ein Problem ... wer hätte es gedacht

Wie aus dem Titel hoffentlich ersichtlich habe ich ein Problem mit 
meinem selbst entwickelten Motor Controller.

Motor dreht sich wunderbar, µc und Software funktionieren auch so weit 
wie gewünscht nur ab und an geht einer der high side fets kaput. Das 
Problem ist jetzt das ich keine ahnung habe wieso. Die saftleitungen 
sind alle ausreichend (meines erachtens) mit Keramikkondensatoren und 
elkos entkoppelt und eine Z-Diode am gate ist nebst Vorwiderstand auch 
vorhanden. Wenn es hilft stelle ich den Schaltplan mal rein vlt. 
gestaltet sich die Diagnose dann leichter.

Die Eckdaten des Motors sind 50V 20A bei ca. 500Upm

Die verwendeten Fets sind irfb3806 insgesamt 6 stück Treiber sind ir2112

Ich bedanke mich schonmal im voraus für tipps und hinweise.

: Verschoben durch Admin
von Michael B. (laberkopp)


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Tobias F. schrieb:
> nur ab und an geht einer der high side fets kaput. Das
> Problem ist jetzt das ich keine ahnung habe wieso

50V + 10V UGS = 60V absolute maximum rating ?

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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zugegeben etwas knapp aber vielleicht noch erähnenswert ist das der 
controller bis jetzt nur mit 30v lief und wenn das problem da schon 
auftritt wollte ich noch keinen dicken akku drannhängen sondern habe 
mich auf ein netzteil mit strombegrenzung verlassen (zum glück).

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Hat wirklich keiner eine idee warum das ding nich läuft ?

von Bernhard S. (b_spitzer)


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Dead-Time nicht beachtet? Welcher Controller erzeugt mit welchem 
Programm die Steuersignale für welche Schaltung?
Butter bei die Fische!

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


Angehängte Dateien:

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Deadtime ist beachtet worden(in software). µc ist ein MSP430f5529. 
Programm ist selbst geschrieben, da es ein bldc motor mit hallsensoren 
ist hält sich der Aufwand in Grenzen. Im Anhang ein bild in dem eine der 
3 halbbrücken zu sehen ist.
(noch zu erwähnen das auf der Platine eine andere Bootstrap Diode 
verbaut wurde)

von F. F. (foldi)


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Tobias F. schrieb:
> Wenn es hilft stelle ich den Schaltplan mal rein

Das hilft nie und auch Bilder vom Aufbau schaden eher ... der Glaskugel.

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


Angehängte Dateien:

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Hier ein Bild von der Platine, ich hoffe man kann alles erkennen. 
Bestückt wurden wie gesagt erstmal nur 6 von max 12 fets um zu testen 
obs geht. Wenns noch an Infos für die Diagnose mangelt ists kein 
Problem.

Danke schonmal im vorraus

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der IR2112 ist so ziemlich der schwächste Treiber, denn es bei 
IR/Infineon gibt und mit den hohen Gatewiderständen wird die Umladerei 
der MOSFet nicht besser.
Das sollte alles viel niederomiger werden, um die MOSFet so kurz wie 
möglich im linearen Bereich zu betreiben. Also IR2110 rein und 
Gatewiderstände mit 12-18 Ohm.
Die Pulldowns am HIN und LIN des IR sind unnötig, da die schon im Chip 
drin sind.
Um ein wenig Luft nach oben zu haben - der IRFB3207 mit 75V max. und 
seinem hohem möglichen Strom ist da deutlich robuster als der kleine 
IRFB3806.

Das Layout ist ungünstig, besser ist es, zwischen die Endstufen einen 
Reservoir Elko unterzubringen.

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Das is doch schonmal mal was danke für die Tipps.

Die schwachen treiber habe ich zusammen mit den hohen gatewiderständen 
genommen um die fets eben langsamer zu schalten und somit emv problemen 
aus dem weg zu gehen.Das mehr an Verlustleistung ist bei der anwendung 
egal.
zugegen en paar Elkos auf der langen Platine nahe der Fets wären gut 
merk ich mir für die nächste Platine.

Aber ist es wirklich notwedig die fets derart schnell zu schalten ? 
Welche zeit sollte ich für das umladen den als maximalwert betrachten ?

MfG Tobias

von Michael B. (laberkopp)


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Tobias F. schrieb:
> Die schwachen treiber habe ich zusammen mit den hohen gatewiderständen
> genommen um die fets eben langsamer zu schalten und somit emv problemen
> aus dem weg zu gehen.Das mehr an Verlustleistung ist bei der anwendung
> egal.
> Aber ist es wirklich notwedig die fets derart schnell zu schalten ?

Nein, langsam kann völlig in Ordnugn oder sogar notwendig sein, da ja 
die Spannungssteilheit (z.B. 100V/us nach dem Treiber) noch durch die 
MOSFETs verstärkt wird (z.B. 1000V/us).

Es gibt aber halt einige Leute, die immer glauben, mehr wäre besser, und 
sich damit jede Menge Problem einhandeln (oder dem, den sie "beraten").

Irgendwie würde es mich bei dem Layout nicht wundern, wenn es die 
MOSFETs am linken Ende wären, die kapuitt gehen. Die Masse-'Fläche' ist 
weitgehend zerschnitten aber immerhin die Leiterbahnführung sternförmig.

von Tobias F. (Gast)


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Irgendwie würde es mich nicht wundern wenn der linke fet stirbt :
Da muss ich dich leider entäuschen die zuletzt gestorbene ist der ganz 
rechts ... Der der keinen Kerko an drain hat

Ist eine umladezeit von 1us noch im Rahmen oder zu hoch bzw geht da auch 
noch mehr ohne das der fet stirbt ... Wie gesagt Kühlung is kein problem

von MaWin (Gast)


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Tobias F. schrieb:
> Da muss ich dich leider entäuschen die zuletzt gestorbene ist der ganz
> rechts

Dann würde ich auch auf cross conduction tippen, rechts ist die 
Versorgung am stärksten.

von Tobias F. (Gast)


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Eine entsprechende deadtime wird mit Software generiert und wurde 
ebenfalls nachgemessen. Ich wüste nicht wie der da durch sterben soll. 
Vlt noch eine hilfreiche info die fets sind immer bei einem Strom von 
ca. 10A und dutycyle von über 50% gestorben.

Wie schon gefragt kann ich die fets auch langsamer umladen als 1us ?

Danke für den hilfreichen input

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo

Tobias F. schrieb:
> (noch zu erwähnen das auf der Platine eine andere Bootstrap Diode
> verbaut wurde)

Dir ist schon klar, dass die Bootstrapdiode mehr als nur die 12V sperren 
können muss?

Der Bootstrapkondensator erscheint mir etwas zu groß, zumal er im 
Wesentlichen von C1 geladen werden muss (wg. L5). Ich würde ihn auf 1/10 
C1 reduzieren.

Die Gatewiderstände erscheinen mir auch eine Größenordnung zu hoch, auch 
wenn ich Deine PWM-Frequenz nicht kenne.

Zwischen den drei Halbbrücken würde ich den Zwischenkreis noch mit 
Folienkondensatoren stützen. Die Zwischenkreiselkos würde ich an beiden 
Enden der Zwischenkreissammelschine anordnen.

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Die Diode kann max 85V sperren daran hab ich schon gedacht ;)
Bootstrapkondensator hab ich so groß gewählt das in jedem fall noch 
Ladung da ist auch wenn der motor längere zeit steht (klar ich kann auch 
sobald der motor steht alle low side fets durchschalten) aber sobald der 
kondensator erstmal geladen ist sollte das doch eig. keine probleme 
machen ?

PWM frequenz ist 20khz. wie schon gesagt Gatewiderstand hoch damit ich 
keine emv probleme bekomme. An Überhitzung durch zu hohe Schaltverluste 
sind die mosfets mit Sicherheit nicht gestorben der Kühlkörper ist immer 
nur handwarm geworden. Wenn ich jetzt den Gatewiderstand runtersetze 
schalten die fets schneller, erstmal gut bleiben sie noch kälter aber 
meine emv probleme werden nicht besser und durch irgendwas müssen die ja 
kaputtgegangen sein.

Das mit den kondensatoren zwischen die endstufen und am ist notoiert für 
die nächste version der Platine.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo,

Tobias F. schrieb:

> Bootstrapkondensator hab ich so groß gewählt das in jedem fall noch
> Ladung da ist auch wenn der motor längere zeit steht (klar ich kann auch
> sobald der motor steht alle low side fets durchschalten) aber sobald der
> kondensator erstmal geladen ist sollte das doch eig. keine probleme
> machen ?

Dann würde ich aber C5 deutlich größer machen als den 
Bootstrapkondensator.

> PWM frequenz ist 20khz.

OK.

>                         wie schon gesagt Gatewiderstand hoch damit ich
> keine emv probleme bekomme.

>  (...)                    Wenn ich jetzt den Gatewiderstand runtersetze
> schalten die fets schneller, erstmal gut bleiben sie noch kälter aber
> meine emv probleme werden nicht besser

Hast Du denn konkrete EMV-Probleme?

> und durch irgendwas müssen die ja
> kaputtgegangen sein.

Mit 60V sind die FETs m.E. etwas zu knapp dimensioniert für einen 
50V-Motor. Aber wenn nur die High-Side-FETs sterben, vermute ich eher 
ein Problem mit der Ansteuerung. Wie sieht das PWM-Signal aus, welche 
FETs werden wie moduliert?

Ein kompletter Schaltplan wäre hilfreich, da ich jetzt nur sehr wenig 
Lust habe, jedes Detail einzeln klären zu lassen...

> Das mit den kondensatoren zwischen die endstufen und am ist notoiert für
> die nächste version der Platine.

Was sind den die im Schaltplan mit C21 bezeichneten Kondensatoren mit 
2u2?
Die Bauteile im Schaltplan sollten m.E. die selben Werte aufweisen, wie 
das Layout, sonst verwirrt das mehr als es hilft :-(

Grüßle,
Volker.

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Zu C21:
2.2µF 100V Keramik auf der unterseite der Platine direkt am mosfet 
(schlecht zu sehen einfach mal drauf achten beim layout den ganz links 
erkennt man am besten)

Bootstrapschaltung wird überarbeitet besten dank

Die lowsidefets werden je nach Rotorlage eingeschaltet und der 
entsprechende Highside fet macht das pwm.

Schaltung ist ziemlich simpel der eingang zum treiber kommt direkt vom 
MSP430, dieser gibt die Kommutiereung und Dutycycle vor.

Wie gesagt ohne Last läuft alles nix ruckelt oder zickt rum, läuft wie 
geschmiert. Nur unter Last Sterben die fets >10A eingangsstrom(nicht 
Phasenstrom)

Die Schaltung lief wie schon geschrieben erst mit 35V aus nem Netzteil 
sodass immer nur ein highside fet hops ging und der Strombegrenzer vom 
Netzteil größeren schaden verhindert hat.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo,

Tobias F. schrieb:
> Zu C21:
> 2.2µF 100V Keramik auf der unterseite der Platine direkt am mosfet
> (schlecht zu sehen einfach mal drauf achten beim layout den ganz links
> erkennt man am besten)

Sehr gut. Dann kannst Du Dir die in meinem ersten Posting erwähnten 
Folienkondensatoren sparen.

> Die lowsidefets werden je nach Rotorlage eingeschaltet und der
> entsprechende Highside fet macht das pwm.

Das ist Dein Problem: Die Bootstrapkondensatoren können nur nachgeladen 
werden, wenn der Low-Side-FET leitet. Die High-Side-FETs kommen schlicht 
und ergreifend in den linearen Betrieb und sterben schneller als Du die 
Erwärmung spüren kannst. Zwar würde das Nachladen wohl auch 
funktionieren, wenn die Low-Side-Freilaufdiode leitet, aber dann darf 
der Laststrom nicht lücken.

Du solltest jede Halbbrücke komplementär pulsweitenmoduleren. Dabei auf 
die Totzeit achten. Bessere Mikrocontroller haben einen Totzeitgenerator 
dafür. Ansonsten kann man sich auch mit zwei synchronen PWM-Kanälen 
behelfen.

> Wie gesagt ohne Last läuft alles nix ruckelt oder zickt rum, läuft wie
> geschmiert. Nur unter Last Sterben die fets >10A eingangsstrom(nicht
> Phasenstrom)

Tja, bei I=0 macht der lineare Betrieb den FETs auch kein Problem :-/

> Die Schaltung lief wie schon geschrieben erst mit 35V aus nem Netzteil
> sodass immer nur ein highside fet hops ging und der Strombegrenzer vom
> Netzteil größeren schaden verhindert hat.

Mach' doch bitte mal eine Überschlagrechnung und ermittle, wieviel 
Schaltvorgänge ein High-Side-FET mit dem Bootstrapkondensator 
(theoretisch) durchführen kann. Dann kennst Du die minimale Drehzahl 
Deines Motors. Wenn er langsamer dreht, sterben die High-Side-FETs.

Grüßle,
Volker.

: Bearbeitet durch User
von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Danke erstaml für dein Engagement

Das mit dem linearen bereich bzw. zu kleiner bootstrapkondensator hatte 
ich auch schon gedacht, ABER: wir nehmen mal an das eine phasenende des 
Motors wird von einem lowsidefet auf masse gezogen. das andere ende der 
phase bekommt 50% dutycycle vom high side fet. Wenn der highside fet 
abschaltet sinkt die Spannung soweit das die Bodydiode vom lowsidefet 
leitet ergo wird der bootstrap kondensator wieder aufgeladen. Dies passt 
auch zu meiner beobachtung das der motor bei STILLSTAND bis ca 90% 
dutycycle drehmoment liefert.

Würde ein sinn machen den bootstrapkondensator um einen großen elko zu 
erweitern?

MfG Tobias

: Bearbeitet durch User
von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Tobias F. schrieb:
> Danke erstaml für dein Engagement
>
> (...)                                     Wenn der highside fet
> abschaltet sinkt die Spannung soweit das die Bodydiode vom lowsidefet
> leitet

Nein, die Stranginduktivität des Motors treibt den Strom über die 
Freilaufdiode.

> (...) ergo wird der bootstrap kondensator wieder aufgeladen.

Das könnte vielleicht prinzipiell funktionieren, ich würde aber im Traum 
nie daran denken, so etwas aufzubauen, das wäre mir zu haarig!

Unangenehmer Nebeneffekt sind die zusätzlichen Verluste im Low-Side-FET 
aufgrund der Schleusenspannung der Freilaufdiode, aber das erklärt Deine 
Probleme nicht.

Lade die Bootstrpkondensatoren doch einfach mal versuchsweise dauerhaft 
nach, entweder über einen Impusübertrager oder über eine Ladungspumpe 
(ein Netzteil würde ich nicht verwenden, da dessen Kapazität gegen Erde 
bei jedem Schaltvorgang umgeladen werden muss) -- Versuch macht kluch 
:-)

Grüßle,
Volker

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Volker B. schrieb:
> Tobias F. schrieb:
>> Danke erstaml für dein Engagement
>>
>> (...)                                     Wenn der highside fet
>> abschaltet sinkt die Spannung soweit das die Bodydiode vom lowsidefet
>> leitet
>
> Nein, die Stranginduktivität des Motors treibt den Strom über die
> Freilaufdiode.
>
>> (...) ergo wird der bootstrap kondensator wieder aufgeladen.
>

Mein ich doch durch das abschalten der induktivität geht die spannung 
unter gnd und der bootstrapkondensator wird geladen und die Bodydiode 
vom lowside fet leitet nicht Optimal aber ausreichend.

also laut Rechnung ist der Spannungsverlust am Kondensator bei ca. 2upm
2v --> es müssen 2v nachgeladen werden. ich denke bei 10v ist der 
lineare bereich noch nicht erreicht.(laut datenblatt ist da noch viel 
Luft)

Ausserdem im Datenblatt des Treibers steht etwas von "undervoltage 
lockout" da denke ich doch schon das die Spannung vom 
Bootstrapkondensator hoch genug bleibt ansonsten würde der Treiber 
einfach abschalten.

Bootstrapkondensator würde ich so nachmessen --> ich nehme mir en akku 
und messe die spannung von dem bootstrapk. mim osci.

Aber ich denke das das problem eher in der induktivität meines aufbaus 
liegt und die fets die spannungsspitzen der abschaltvorgänge nicht 
vertragen bzw nicht "repetitive avalanche rated" sind

Aber zu 100% bin ich mir da nicht sicher, aber das ist die einzige 
vermutung die ich noch habe denn je höher der strom durch die 
leiterbahnen desto höher der spannungspeak beim abschalten. und laut 
simulation bin ich mit etwas pessimistischen Werten der induktivitäten 
mal ganz locker bei 150Vp die der mosfet verbraten darf die ein nicht 
dafür gedachter Mosfet auch nicht Überlebt.

MfG Tobias

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Tobias F. schrieb:
> repetitive avalanche rated

Vielleicht ganz nützlich: http://www.vishay.com/docs/90160/an1005.pdf

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Tobias F. schrieb:

> Ausserdem im Datenblatt des Treibers steht etwas von "undervoltage
> lockout" da denke ich doch schon das die Spannung vom
> Bootstrapkondensator hoch genug bleibt ansonsten würde der Treiber
> einfach abschalten.

Prinzip Hoffnung... :-/

> Bootstrapkondensator würde ich so nachmessen --> ich nehme mir en akku
> und messe die spannung von dem bootstrapk. mim osci.

Vorsicht: Nur mit Differentialtastkopf, sonst knallt's.

> Aber ich denke das das problem eher in der induktivität meines aufbaus
> liegt und die fets die spannungsspitzen der abschaltvorgänge nicht
> vertragen bzw nicht "repetitive avalanche rated" sind

...und warum sterben dann ausschließlich die High-Side-FETs?

(...)
> simulation bin ich mit etwas pessimistischen Werten der induktivitäten
> mal ganz locker bei 150Vp die der mosfet verbraten darf die ein nicht
> dafür gedachter Mosfet auch nicht Überlebt.

...trotz der 2.2uF an jeder High-Side-Drain? Das würde mich doch sehr 
wundern...

Dann wünsche ich viel Erfolg! Nun bin ich mit meinen hellseherischen 
Fähigkeiten am Ende. Für weitere Ausagen müsste ich selber messen...

Grüßle,
Volker.

von Tobias F. (Gast)


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Erstmal danke dafür,
das verlinkte Dokument habe ich schon studiert aber zu einem richtigen 
ergebnis bin ich nicht gekommen ausser das der fet mit ziemlicher 
Sicherheit an überspannung gestorben ist.
Bzw. mir fällt nichts weiteres ein an was er kaputt gehen könnte.

Aber was man dagegen tut weis ich auch nich so richtig

MfG Tobias

von Martin S. (led_martin)


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An der Sache mit den Induktivitäten könnte was dran sein. Besonderen 
Augenmerk sollte man auf die Source-Leitungen legen, gibt es hier 
Induktions-Spannungsspitzen, belasten die den FET nicht nur auf der 
Source-Drain Strecke, die ja eher spannungsfest ist, sondern addieren 
sich auf die Gate-Source Spannung auf, und die dort einzuhaltenden 
20-30V sind schnell erreicht. Überspannung auf der Gate-Source Strecke 
killt MOSFETs schnell und zuverlässig, ohne daß dazu viel Energie 
notwendig ist.

Wird es unkritischer wenn Du langsamer schaltest (höhere 
Gate-Widerstände)? Wenn ja, sind es recht wahrscheinlich induktive 
Spannungsspitzen.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Von den von mir verwendeten fets habe ich schon mehrere abgeschossen 
nicht nur in ner Motorsteuerung sondern in einem Schaltnetzteil haben 
die auch ohne Grund plötzlich Versagt obwohl das Gate auch da mit ner 
15v Z-Diode abgesichert war die lösung war einfach en anderen fet und 
schon Funktionierte es zuverlässig.

Bei der schaltung ist das gate auch mit ner 15v Z-Diode abgesichert also 
denke ich das da nix passiert. Andere fets will ich eh reinmachen da 
diese nicht Spannungsfest genug sind.

Was mir noch spontan einfällt ist den Kerko direkt an die halbbrücke, 
nicht erst über ne massefläche und dann zurück über den shunt zum fet 
und dann noch mit nehm kleinen low esr elko zusätzlich stützen.

Denkt ihr das würde helfen. Langsamer schalten kann ich auch.

Wie schon gefragt wie langsam kann man den schalten ohne das der Mosfet 
schaden nimmt?

MfG Tobias

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Ist die Frage zu kompliziert/unverständlich gestellt oder fehlen euch 
weitere Infos ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> Wie schon gefragt wie langsam kann man den schalten ohne das der Mosfet
> schaden nimmt?

Das lässt sich pauschal nicht sagen, denn es kommt auf den Strom, die 
SOA des MOSFet, die Taktfrequenz und den Wärmekontakt an. Der MOSFet ist 
in der ansteigenden und abfallenden Flanke im linearen Bereich und wird 
Hotspots entwickeln, d.h. die DS Strecke wird heiss. Das geht viel zu 
schnell, als das ein Kühlkörper da hilft.

Grundsätzlich ehrt es dich ja, das du sofort an EMV Vermeidung denkst, 
aber zuerst sollte die Schaltung funktionieren. Schau dir dazu bitte mal 
BLDC Controller der gleichen Leistungsklasse an und vor allem die 
Ansteuerung des MOSFet. Du wirst den MOSFet bessere Überlebenschancen 
geben, wenn du sie zügig durchsteuerst, denn die Dinger sind einfach 
nicht für linearen Betrieb gedacht.
Wenn wir mal den IRF730 annehmen, der hat 700pF Gatekapazität (ohne 
Miller!) und bildet mit dem Widerstand von 470 Ohm einen RC-Tiefpass mit 
Fg ~ 480kHz, d.h., du verlangsamst die Flanke nur durch diesen Tiefpass 
auf (grob) 1-2µs. Wenn der MOSFet anfängt zu leiten, schlägt die 
Millerkapazität zu und drückt die Gatespannung nochmal runter (wird 
aufgeladen).
Deswegen sollte dem Strom entgegenwirken.

von жтампф ден троль (Gast)


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Was sollen die Dioden an den Gates ?

von F. F. (foldi)


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жтампф ден троль schrieb:
> Was sollen die Dioden an den Gates ?

Das frage ich mich auch.
Wieso macht man das nicht erstmal wie es im Datenblatt, respektive in 
den AN's empfohlen wird?
http://www.infineon.com/dgdl/an-978.pdf?fileId=5546d462533600a40153559f7cf21200

470 Ohm als Gate Widerstand, da könnte schon der Hund begraben sein.

Da stehen dann auch mal schöne Hinweise in so einer AN:

As an added safety margin a resistor diode network can be added to the 
gate, as shown with
dashed lines in Figure 28A. The purpose of this network is to further 
delay the turn-on, without
affecting the turn-off, thereby inserting some additional dead-time. The 
resistor-diode network is
also useful in reducing the peak of the current spike during the reverse 
recovery time. As
explained in Ref. 2, this has an impact on power losses, as well as 
dv/dt and EMI.

: Bearbeitet durch User
von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Matthias S. schrieb:
> Schau dir dazu bitte mal
> BLDC Controller der gleichen Leistungsklasse an und vor allem die
> Ansteuerung des MOSFet

Hab ich bereits gemacht (liegt auf dem Schreibtisch) und die Schalten um 
einiges langsamer als ich. 10n Kondensator von Gate auf Source an jedem 
Fet + 100 ohm vorwiderstand.

жтампф ден троль schrieb:
> Was sollen die Dioden an den Gates ?

Das sind 15v Z-Dioden sodass bei einer Überspannung das Gate Heile 
bleibt

F. F. schrieb:
> 470 Ohm als Gate Widerstand, da könnte schon der Hund begraben sein.

Im Schaltplan steht 47Ohm nicht 470 ... 470 ist auch etwas zu viel...

MfG Tobias

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> Im Schaltplan steht 47Ohm nicht 470

Ja, mein Fehler, ist etwas schlecht zu lesen (unüblich zumindest).

Dann sollte das eigentlich klappen.
 Du solltest nun mal oszillografieren, und zwar die Gateansteuerung vor 
allem der Highside. Am besten mit der Source der Highside als 
Bezugspunkt. Damit siehst du auch, ob die Ladungspumpe durch deine 
ungeschickte Ansteuerung zusammenbricht.
Eine Sinusmodulation ist besser, wie oben schon erwähnt, mit 
komplementären Signalen zu erreichen. Dabei gibt es dann auch kein 
Problem mit der Ladungspumpe.

Tobias F. schrieb:
> Das sind 15v Z-Dioden sodass bei einer Überspannung das Gate Heile
> bleibt

Völlig unnötig. Die Gatespannung wird nie höher als Vcc des IR Treibers.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Da ich mehrmals solche Probleme schon mit BLDC oder Schrittmotor 
Steuerungen hatte, hier meine Tipps bezüglich sterbender MosFets:

- Du brauchst unbedingt ein Oszi zum Transienten-Messen. Ohne dem kommst 
du nicht weit.
- Du willst ein Fahrrad damit betreiben? 12s? Dann fängt der Spaß bei 
12*4.2 = 50,4V an, wenn du LiPo Akkus hast.
- Deine Fets sind nicht nur Schalter. Beachte, daß sie intern auch 
Kapazitäten haben, die bei jedem Schalten entladen werden.
- Beim diesem Umschalten bekommst du kurzzeitig locker die doppelte 
Versorgungsspannung auf die Fets. Jedesmal also eine Ohrfeige gegen dein 
FEt. Der geht dann langsam aber sicher kaputt. Also würde ich schon 
einen 100V Fet auch als sportlich nennen. Wir hatten mal Probleme gehabt 
bei der Firma, wo wir mit 70V Schrittmotorsteuerungen betrieben haben, 
und die 100V Fets sind gestorben. Nicht Sofort, sondern erst nach einer 
Weile. Lösung war daß wir 150V Fets reingetan haben, und die Body Diode 
mit Ultra Fast Shottky Dioden gestützt haben. Danach ist nix mehr 
abgeraucht.
- Gate Netz: Schau daß du schnell entlädst, aber bissl langsamer 
einschaltest.

Was raucht noch ab wenn dein Fet stirbt?

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Martin G. schrieb:
> Also würde ich schon
> einen 100V Fet

Der Chinesen BLDC für einen ähnlichen Motor hat 65V Mosfets drinne und 
der Funktioniert diesbezüglich erste Sahne.

Martin G. schrieb:
> und die Body Diode
> mit Ultra Fast Shottky Dioden gestützt

Ich habe bis jetzt keinen einzigen BLDC Controller gesehen (hatte schon 
viele in der Hand) bei dem nochmal extra Dioden verbaut wurden deshalb 
dachte ich mir das ich die auch nicht brauche (eine kurze Simulation 
bestätigt diesen Eindruck). So richtig mit dem Gedanken das da noch 
Dioden reinmüssen kann ich mich deshalb nicht anfreunden da es ja 
offensichtlich auch ohne geht auch wenn das nicht optimal ist.

Osci zum Messen hab ich und kann auch damit umgehen. Das hier ist ja 
nicht mein erstes Projekt auch wenn es vlt. danach aussieht ;)

Martin G. schrieb:
> 2s? Dann fängt der Spaß bei
> 12*4.2 = 50,4V an, wenn du LiPo Akkus hast.

50V is der Anfang zum Testen am Ende wäre es Praktisch wenn man noch en 
Paar Zellen zusätzlich drannhängen kann (75V absolutes maximum).

Martin G. schrieb:
> Was raucht noch ab wenn dein Fet stirbt?

Tobias F. schrieb:
> Die Schaltung lief wie schon geschrieben erst mit 35V aus nem Netzteil
> sodass immer nur ein highside fet hops ging und der Strombegrenzer vom
> Netzteil größeren schaden verhindert hat.

Nur ein highside auf einmal, bis jetzt sind schon zwei gestorben.

Matthias S. schrieb:
> Völlig unnötig. Die Gatespannung wird nie höher als Vcc des IR Treibers.

OK macht Sinn ... Wäre es vlt. Sinnvoller eine Z-Diode über den 
Bootstrapkondensator zu machen Falls der mal zu viel Spannung hat ?

Sinusmodulation ist geplannt nur muss erstmal die Blockkommutierung 
laufen bevor ich mit Sinus anfange.

MfG Tobias

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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> Der Chinesen BLDC für einen ähnlichen Motor hat 65V Mosfets drinne und
> der Funktioniert diesbezüglich erste Sahne.

Und hast du ihre Schaltung mal studiert? Vielleicht können die da was, 
was uns noch nicht gelungen ist...
Mal nachbauen wäre da sinnvoll.

> Du solltest nun mal oszillografieren, und zwar die Gateansteuerung vor
>allem der Highside. Am besten mit der Source der Highside als
>Bezugspunkt. Damit siehst du auch, ob die Ladungspumpe durch deine
>ungeschickte Ansteuerung zusammenbricht.

Bloß nicht direkt die Oszi Erde mit dem Source der Highside verbinden! 
Da gäbe es gleich eine Überraschung wenn GND der Schaltung auch auf 
anderem Wege geerdet ist. Eher DIfferenzmessung mit 2 Tastköpfen machen.

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Martin G. schrieb:
> Und hast du ihre Schaltung mal studiert? Vielleicht können die da was,
> was uns noch nicht gelungen ist...
> Mal nachbauen wäre da sinnvoll.

Je mehr ich über meine Schaltung nachdenke desto mehr gleichen sich 
beide an (ohne jetzt geschaut/kopiert zu haben weisen sie gewisse 
Ähnlichkeiten auf).
Also der Leistungsteil und die Anordnung der Bypasskondensatoren ist 
ziemlich gleich (was soll man da auch anders machen).

Ausserdem warum nachbauen wenn ich schon einen habe an dem ich Messen 
kann ?
Ich wollte ja eben keine Kopie sondern was anderes.

BTW. die Chinesen haben als Bootstrapkondensator für 3 dicke 
highsidefets jeweils en 47µF elko genommen ob der nochmal en kerko hat 
weiß ich nicht aber da "wir" auf den gleichen Wert gekommen sind gehe 
ich davon aus das es ausreichend ist ...

Martin G. schrieb:
> Bloß nicht direkt die Oszi Erde mit dem Source der Highside verbinden!
> Da gäbe es gleich eine Überraschung wenn GND der Schaltung auch auf
> anderem Wege geerdet ist. Eher DIfferenzmessung mit 2 Tastköpfen machen.

Weiß ich doch ;) Ausser die schaltung wird aus nem akku versorgt aber 
Optimal ist das dann immernochnicht. Differenzmessung is da besser. 
Werde die Tage mal Nachmessen wie es aussieht aber ich Glaube nicht das 
es daran liegt.

Wie schon gefragt sind die extra Dioden wirklich notwendig. Hab die bis 
jetzt nirgendwo gesehen.

MfG Tobias

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> OK macht Sinn ... Wäre es vlt. Sinnvoller eine Z-Diode über den
> Bootstrapkondensator zu machen Falls der mal zu viel Spannung hat ?

Ich weiss ja nicht, wie du die 12V erzeugst, aber wenn das so 
unzuverlässig ist, dann solltest du den Teil der Schaltung nochmal 
überdenken.
Wichtig ist, das die 12V nicht einbrechen, denn davon hängt die gute 
Aussteuerung der MOSFet ab und auch die Unterspannungsabschaltung im 
IR2112.

Tobias F. schrieb:
> BTW. die Chinesen haben als Bootstrapkondensator für 3 dicke
> highsidefets jeweils en 47µF elko genommen ob der nochmal en kerko hat
> weiß ich nicht aber da "wir" auf den gleichen Wert gekommen sind gehe
> ich davon aus das es ausreichend ist

Das kann man schon machen. In meinem dicken BLDC Kontroller habe ich 
100µF drin - der muss aber auch 3 IRFB3207 treiben.

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Matthias S. schrieb:

> Das kann man schon machen. In meinem dicken BLDC Kontroller habe ich
> 100µF drin - der muss aber auch 3 IRFB3207 treiben.

Damit kannste ja die doppellösung vom Tobi gleich einfacher machen...
Kürzere Leitungen etc.
Parallell geschaltete Mosfets haben da manchmal auch die Neigung zum 
Schwingen während der Umschaltphase. Ich hab das mal geschafft, als ich 
zu kleine Gate Widerstände und hohe Versorgungsspannung hatte. Da kamen 
aus IRF540 auf einmal 400MHz Störungen raus... :D Und gesund war das 
auch nicht für die Mosfets

von Tobias F. (Gast)


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Wie gesagt werde die Tage mal die Spannung nach messen und ggf. die 
Schaltung ändern wenn es nich passt.

Matthias S. schrieb:
> Das kann man schon machen. In meinem dicken BLDC Kontroller habe ich
> 100µF drin

Welchen kondensatortyp hast du verbaut ? Elko kerko oder Tantal bzw. 
Welche kombination?

Dürfte man die Verwendeten vorwiderstände erfahren ?

MfG Tobias

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> Welchen kondensatortyp hast du verbaut ? Elko kerko oder Tantal bzw.
> Welche kombination?

100µF/63V  Panasonic:
http://www.pollin.de/shop/dt/MTAyOTg3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Elektrolytkondensatoren/Elko_PANASONIC_EEUFR1J101_100_F_63_V.html

Tobias F. schrieb:
> Dürfte man die Verwendeten vorwiderstände erfahren ?

15 Ohm/0.5 W

Jeder IR2110(!) treibt 3 * IRFB3207 in der Highside und 3 * IRFB3207 in 
der Lowside. Motor ist ein 48V/4000W BLDC mit Sensoren. Die 
Motorelektronik ist in Modulbauweise und kann mit AVR, XMega oder 
STM32F1xx angetrieben werden, da es ein Proof of Concept ist. Die 
grundlegende Software war mal AVR447, ist aber mittlerweile weit davon 
entfernt.

Martin G. schrieb:
> Da kamen
> aus IRF540 auf einmal 400MHz Störungen raus

Das alte Schlachtschiff muss man ja auch heute nicht mehr benutzen. 
Vermutlich bist du damals ein Opfer der o.a. Miller Kapazität geworden.

: Bearbeitet durch User
von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Matthias S. schrieb:
> 100µF/63V  Panasonic:

Wieso 63V? Wegen dem Esr ?

Matthias S. schrieb:
> Jeder IR2110(!) treibt 3 * IRFB3207 in der Highside und 3 * IRFB3207 in
> der Lowside. Motor ist ein 48V/4000W BLDC mit Sensoren. Die
> Motorelektronik ist in Modulbauweise und kann mit AVR, XMega oder
> STM32F1xx angetrieben werden, da es ein Proof of Concept ist. Die
> grundlegende Software war mal AVR447, ist aber mittlerweile weit davon
> entfernt.

Könnte man diesbezüglich mal ein Schaltplan von einer Halbbrücke als 
Anregung bekommen (mit Treiber wäre praktisch). Würde mich sehr freuen 
wenn das geht ;)

Werde dann vermutlich bei der finalen Platine IRFB4110 nehmen (12stück) 
so habe ich noch etwas Luft wenn der Motor an 72V Läuft. Gatewiderstände 
und Treiber wird dann warscheinlich auch auf einen IR2110 und 10 Ohm 
rauslaufen.

MfG Tobias

von Tobias F. (Gast)


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Ich Frage nochmal warum 63v und nich weniger ... Oder betreibst du den 
gatetreiber mit 63v ?

MfG Tobias

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> Ich Frage nochmal warum 63v und nich weniger

Damits lange hält.

Tobias F. schrieb:
> Könnte man diesbezüglich mal ein Schaltplan von einer Halbbrücke als
> Anregung bekommen (mit Treiber wäre praktisch)

Guck dir den FU an, der praktisch genauso aufgebaut ist:
https://www.mikrocontroller.net/articles/3-Phasen_Frequenzumrichter_mit_AVR
Hier sinds HV-MOSFet oder IGBT in der Endstufe, aber das Prinzip bleibt 
das gleiche.

: Bearbeitet durch User
von Tobias F. (Gast)


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So verschieden ist das jetzt aber nicht von meiner Schaltung

Naja ich Messe am Wochenende mal durch vlt. findet sich dann der Fehler 
bei mir

MfG Tobias

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> So verschieden ist das jetzt aber nicht von meiner Schaltung

Es gibt einen grossen Unterschied. Meine Software ist dokumentiert und 
von deiner wissen wir gar nichts. Ach und noch einen gibts - der FU 
funktioniert :-P
Wir haben ja noch nicht mal Oszillogramme deiner Steuersignale gesehen 
und auch keine Totzeitmessung.

von F. F. (foldi)


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Matthias S. schrieb:
> Ach und noch einen gibts - der FU funktioniert :-P

Jau!

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt einen grossen Unterschied. Meine Software ist dokumentiert und
> von deiner wissen wir gar nichts. Ach und noch einen gibts - der FU
> funktioniert :-P
> Wir haben ja noch nicht mal Oszillogramme deiner Steuersignale gesehen
> und auch keine Totzeitmessung.

Auch wenn es so aussieht ich bin kein neuling auf dem Gebiet. Totzeit 
usw. habe ich schon nachgemessen gate Signale und Flankensteilheit ist 
auch ok.

Software ist nicht das Problem sonst würde der Fet direkt sterben und 
nicht erst bei 10A +. Außerdem ist die mit über 1500 Zeilen etwas 
lang...

MfG Tobias

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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So Leute es gibt news,

Hab heute mal neue Fets Treiber und gate widerstände eingebaut.

habe nun Schaltzeiten um die 200ns.

Obwohl vermutet wurde das der Highside Treiber zu wenig Spannung bekommt 
konnte das nicht nachgemessen werden selbst wenn der Motor steht !!! 
also auch hier alles ok.

Wenn jemand noch ne idee hat an was die fets gestorben sein könnten raus 
damit.

werde am Sonntag mal eine Messung bei 10A+ machen vlt. geht es jetzt.

MfG Tobias

von F. F. (foldi)


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Bestimmt geht das jetzt.

von Tobias F. (Firma: TAMTAM) (nfetkiller)


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Habe mir nun mal Zeit genommen alles Durchzumessen auch unter Last.

Man Kann nun den Motor bei 30V und 10A festhalten ohne das ein Mosfet 
stirbt oder alzu warm wird. Phasenstrom war ca. 25A bei dem Test.

Laut Osci sieht alles perfekt aus kaum Over/Undershoot sogut wie kein 
Ripple auf der Saftleitung und Bootstrapspannung ist auch genug 
vorhanden. Scheint also jetzt zu Funktionieren.

Aber warum die Fets voher gestorben sind weiß ich nach wie vor nicht!
Obwohl sie gleich schnell Umgeladen wie vorher Funktioniert es jetzt.

Wenn jemand noch ne idee hat gerne hier rein schreiben.

MfG Tobias

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias F. schrieb:
> Aber warum die Fets voher gestorben sind weiß ich nach wie vor nicht!
> Obwohl sie gleich schnell Umgeladen wie vorher Funktioniert es jetzt.

Du hast doch selbst geschrieben:

> Hab heute mal neue Fets Treiber und gate widerstände eingebaut.
Wenn du es wirklich wissen willst, solltest du deinem MC mal eine 
Schnittstelle verpassen, einen Shunt in die Motorzuleitung legen, und 
mit Totzeit und PWM Frequenz spielen, während du den Strom 
oszillografierst.

Dann kannst du auch gleich mal mit vor- und nacheilender Kommutation 
experimentieren, und Drehmoment und Geräusch des Motors einstellen.

So zumindest habe ich damals bei dem o.a. BLDC Kontroller gearbeitet. So 
gut wie alle Parameter konnte man mit Hilfe eines Monitorprogrammes im 
MC anschauen und ändern und ins EEPROM schreiben. Jeder Motor ist anders 
- das habe ich bei Vergleichen zwischen den kleinen 750W und 1,5kW 
Motoren im Vergleich zu den dickeren gemerkt. Vor allem erstaunlich ist 
die Geräuschentwicklung, die sehr abhängig vom Umschaltzeitpunkt ist.
Ein grosses Problem sind die Hallsensoren. Da die direkt in den Ankern 
verbaut sind, misst der Sensor sowohl den vorbeistreichenden Magneten 
Rotor als auch die Feldstärke des Ankers. Die Plausibilitätsprüfung der 
Sensorsignale ist vor allem bei Sinusmodulation ein richtiger Spass.  So 
ein Effekt kann auch bei dir auftreten und zu schlagartigen 
'Falschfeldern' führen, wenn die Kommutierung dumm ist (und auf jeden 
Sensorfehlimpuls reagiert).

Als recht störunempfindlich stellte sich dann diese Eingangsschaltung 
für den Hallsensor heraus:
1
+5V Speisung des Sensors
2
O------+
3
       |
4
      ---
5
      | |  2k2
6
      | |
7
      ---
8
IN     |    Si-Di
9
o------+----|<|-------+---->MC
10
                      | 
11
                     ---
12
                     --- 1n5
13
GND                   |
14
o---------------------+---->
Eine 1N4148 reicht für normale Schaltzeiten aus. Die Diode hält 
Überspannungen vom MC fern, die im Motor und den Anschlusskabeln auf die 
Leitungen kommen.

: Bearbeitet durch User
von Tobias F. (Gast)


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Danke für die Tipps

Shunt ist schon eingebaut der Strom wird vom uc gemessen und auf ein LCD 
übertragen zusätzlich wurde jetzt eine über Strom Abschaltung in 
Hardware realisiert die innerhalb von 2us die mosfets bis zu einem reset 
abschaltet.

Tiefpassfilter an den Hall eingängen hab ich schon bei Version 1 gehabt.

Zugegeben die kommutierungroutine ist nicht die hellste aber bis jetzt 
konnte ich keine Fehlzündungen hören oder messen.

Vor / Nacheilende kommutierung ist wie auch die sinusmodulation 
vorgesehen dafür muss aber erstmal der block laufen.

Bei einer anderen Steuerung ohne Tiefpass hörte und spürte man die 
Fehlzündungen deutlich aber die fets blieben heile. Das würde ich also 
auch ausschließen .

MfG Tobias

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