Forum: PC Hard- und Software Mailserver für Zuhause


von Marius (Gast)


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Guten Morgen / Mahlzeit!

Ich bin auf der suche nach einen Mailserver für mein Heim. Ein Exchange 
ist mir zu teuer und zu Aufwändig. Habt Ihre Ideen ob es etwas gibt was 
ich nutzen kann.

Würde gerne von meinen Provider die Mails über Pop abholen und dann über 
meinen Server bereitstellen (Imap / Webmail). Kontakte und Kalender 
wären auch toll.


Danke für eure Hilfe

von Stefan F. (Gast)


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Alleine schon wegen der Stromkosten würde ich das einem Webhoster 
überlassen. Praktisch jeder Webhoster (zum beispiel Hosteurope) bietet 
das an.

Falls du im Produkt-Portfolio nicht passendes findest, dann ruf da an. 
Die mir bekannten Webhoster sind alle recht flexibel darin, individuelle 
Varianten ihrer Dienste für Einzelkunden zu erstellen. Zum Beispiel mit 
mehr Speicherplatz, mehr Postfächern, dafür aber kein HTTP Server, etc.

Ansonsten würde ich mich im Linux Umfeld umschauen. Da hast du die Wahl 
zwischen mehreren kostenlosen Alternativen und es läuft ganz sicher auf 
kleinen sparsamen Rechnern, wie dem Raspberry Pi.

von ui (Gast)


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Marius schrieb:
> Würde gerne von meinen Provider die Mails über Pop abholen und dann über
> meinen Server bereitstellen (Imap / Webmail). Kontakte und Kalender
> wären auch toll.

alles kein Problem mit Linux.
Für Kalender/Kontakte musst du dich nach Alternativen umschauen, alles 
aus einer Hand gibts nicht.
Hauptproblem:
Ich glaube nicht das auch nur eine Person, der du Emails schicken 
willst, diese auch bekommt. I.d.R. werden Emails, die von IPs kommen, 
die dynamisch vergeben werden, direkt in den Spam-Ordner verfrachtet.
Das wird das Hauptproblem sein.

von (prx) A. K. (prx)


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ui schrieb:
> Ich glaube nicht das auch nur eine Person, der du Emails schicken
> willst, diese auch bekommt.

Nur wenn er sie über das MX Record des Empfängers versendet. Er kann sie 
aber auch über den zum Account gehörenden SMTP-Host versenden, wie jeder 
andere POP3/IMAP-User auch.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Linuxserver mit Fetchmail, Postfix und Cyrus für die Mails, mit Apache 
als Webserver und WebDAV lässt sich eine zentrale Kalenderdatei 
realisieren oder aber auch Webmail.

von Marius (Gast)


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Danke!

Über die Stromkosten mache ich mir keine Sorgen, habe einen 
HP.Mikroserver 24/7 laufen, den versorge ich (wenn möglich) mit der PV 
Anlage und nen Batteriespeicher wenn kein Strom mehr da ist schaltet 
eine kleine SPS auf das Netz zurück.

Ich könnte auf meinen Server eine HyperV erstellen und darauf ein Debian 
laufen lassen, welchen Mailserver würdet ihr empfehlen.

Grüße

von Peter II (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Alleine schon wegen der Stromkosten würde ich das einem Webhoster
> überlassen.

unter 10W (idle) bekommt man heute eine Server zum laufen, die meisten 
NAS und Router brauchen mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter II schrieb:
> unter 10W (idle) bekommt man heute eine Server zum laufen, die meisten
> NAS und Router brauchen mehr.

Wobei man im Fall von sowieso vorhandenem NAS mal nachsehen sollte, ob 
es das dafür vielleicht schon gibt. Bei QNAP gibts beispielsweise XDove.

von Gerd E. (robberknight)


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Marius schrieb:
> Würde gerne von meinen Provider die Mails über Pop abholen und dann über
> meinen Server bereitstellen (Imap / Webmail).

dafür gibt es unter Linux verschiedene Lösungen die das können.

> Kontakte und Kalender
> wären auch toll.

Das wird schon schwieriger. Dafür gibt es kein standardisiertes 
Protokoll (wie z.B. IMAP für Emails) was alle gängigen Clients können. 
Daher: mit was für Groupwareprogrammen/-plattformen (Outlook, 
Thunderbird Lightning, iOS, Android,...) möchtest Du denn die Kontakt- 
und Kalenderdaten nutzen?

von Daniel A. (daniel-a)


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Marius schrieb:
> Würde gerne von meinen Provider die Mails über Pop abholen und dann über
> meinen Server bereitstellen (Imap / Webmail). Kontakte und Kalender
> wären auch toll.

Wenn du die Mails sowiso über einen externen Provider Sendest und 
Empfangst, wozu brauchst du dann überhaupt einen eigenen Mail Relay 
Host? Ich habe einen eigenen Mailserver am laufen und bin unabhängig von 
anderen Mailprovidern und co. Das einzige Problem ist, das mein ISP 
(quickline) mir den Revers DNS eintrag zu meiner statischen IP 
verweigert...

von Rolf M. (rmagnus)


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Gerd E. schrieb:
>> Kontakte und Kalender wären auch toll.
>
> Das wird schon schwieriger. Dafür gibt es kein standardisiertes
> Protokoll (wie z.B. IMAP für Emails) was alle gängigen Clients können.

Es gibt CardDAV und CalDAV, die zwar nicht jeder Client kann, aber es 
gibt zumindest für jedes gängige Betriebssystem brauchbare Clients.

von Icke ®. (49636b65)


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von Nase (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Linuxserver mit Fetchmail, Postfix und Cyrus für die Mails, mit Apache
> als Webserver und WebDAV lässt sich eine zentrale Kalenderdatei
> realisieren oder aber auch Webmail.
Klar, im Prinzip alles mit Bordmitteln lösbar.

Aber: Viel Spaß beim Konfigurieren... und das sage ich als jemand, der 
gerne und ausschließlich seit Jahrzehnten Linux nutzt.


Ich kenne noch Mercury Mail, für Windows allerdings. Das wäre ganz 
entspannt einzurichten.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Geht schon, man lernt was dabei und ich habe so ein Setup bei mir seit 
Jahren laufen.

Hab bei mir auch nen HP-Microserver laufen mit VMWARE ESXi drunter!

von Mikro 7. (mikro77)


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Marius schrieb:

> Würde gerne von meinen Provider die Mails über Pop abholen und dann über

Ich benutze getmail (cronjob).

http://pyropus.ca/software/getmail
http://gentoo-en.vfose.ru/wiki/Getmail

Alternative: Den eMail Client zwei Verbindungen halten lassen: Zum 
Provider (Posteingang) und zum eigenen IMAP Server. Den Posteingang dann 
hin- und wieder per Hand rüberschieben.

> meinen Server bereitstellen (Imap / Webmail).

Dafür nutze ich Dovecot.

https://help.ubuntu.com/community/Dovecot
https://debian-administration.org/article/284/Creating_and_Using_a_self_signed__SSL_Certificates_in_debian

Gesendet wird vom Client direkt an den Provider (Smart-Relay). Der 
Client (Thunderbird) legt die eMail dann im Sent Folder (IMAP) ab.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Einen SMTP-Server im eigenem Netz stehen zu haben hat dann halt noch den 
Vorteil das man sich auch Mails vom eigenem Server, der Haustechnik oder 
was man sonst noch so hat senden lassen kann.

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> hat dann halt noch den
> Vorteil das man sich auch Mails vom eigenem Server

Dafür habe ich den hmailserver installiert - der Faxempfang sendet mir 
dann eingehende Faxe an meinen Mailaccount. Läuft problemlos, ich musste 
aber ein bisschen an meinem DNS-Server basteln - ist schon lange her, 
was genau weiss ich nicht mehr.

Georg

von Marcus (Gast)


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Ich benutze seit Jahren "Zimbra Open Source Edition" als VM unter Ubuntu 
Server. Läuft sehr stabil und da hast Du Kalender und Kontakte auch mit 
dabei.

Marcus

von Stefan L. (timpi)


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Ma(h)lzeit,

und noch ein Vorschlag. Ich nutze seit Jahren Zarafa und z-push (auf 
einem sowieso immer laufendem NAS). Primäres Ziel bei mir war allerdings 
das Verwalten/Synchronisieren von Kalendern und Adressen mit 'ner Hand 
voll Androiden und Desktops. eMail nutze ich derzeit nur intern.

Eine WEB-GUI-Demo findest Du hier: https://demo.zarafa.com/. VMs und 
Docker-Container sind wohl auch verfügbar.

timpi.

von TestX (Gast)


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Zimbra oder Zarafa wären brauchbare Pakete inkl kalender etc. Für den 
privatgebrauch reichen die community versionen.

Alternativ bei einem größeren hoster ein Exchange Paket buchen

von aba (Gast)


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Marius schrieb:
> Ich bin auf der suche nach einen Mailserver für mein Heim. Ein Exchange
> ist mir zu teuer und zu Aufwändig. Habt Ihre Ideen ob es etwas gibt was
> ich nutzen kann.

Davon würde ich abraten.

Dialup IP-Bereiche werden oftmals blockiert.

von Fabian (Gast)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich empfehle, diese Aufgabe einem (evtl.) sowieso schon vorhandenen NAS 
überzuhelfen. Wenn nicht vorhanden, dann wegen des zusätzlichen 
Nutzwertes (Dateiserver, Mediaserver f. iTunes oder DNLA, Fotodatenbank, 
Webserver, Server für Heimautomation, USB-Printserver, 
Überwachungskamera-Server uva.) einfach anschaffen!

ICH bevorzuge die Geräte von QNAP oder Synology. Besonders für letztere 
gibts einen wunderbar über grafische Oberfläche konfigurierbaren 
Mailserver "MailStation", nix Shell-Geraffel ... :-)

Für QNAP gibt XMail und XMailPHP, ist aber eher Nutzer-unfreundlich. 
5000 Optionen und keine ist richtig erklärt ... nur für hart gesottete 
Experten. Mailstation für Synology ist dagegen ein Kindergeburtstag und 
funktioniert trotzdem.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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aba schrieb:
> Marius schrieb:
>> Ich bin auf der suche nach einen Mailserver für mein Heim. Ein Exchange
>> ist mir zu teuer und zu Aufwändig. Habt Ihre Ideen ob es etwas gibt was
>> ich nutzen kann.
>
> Davon würde ich abraten.
>
> Dialup IP-Bereiche werden oftmals blockiert.

Man kann den Mailserver so konfigurieren, dass er sich quasi als 
Mailclient ausgibt, dann besteht diese Gefahr nicht.

von Röder (Gast)


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Kann jeder aktuelle NAS.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Röder schrieb:
> Kann jeder aktuelle NAS.

Als fertig vorkonfiguriertes Paket vom NAS-Hersteller, mit grafischer 
Oberfläche? DAS will ich sehen.

von Guido L. (guidol1970)


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Dann gibt es noch als "altgedientes" Windowsprogramm den JanaServer 2 :)

http://www.janaserver.de/start.php?lang=de&menue=home&content=features
https://de.wikipedia.org/wiki/Jana-Server

    Email Server

        Pop3  Imap  Smtp
        mit Virenscanner Einbindungsmöglichkeit
        mit Spamfilter Einbindungsmöglichkeit
        externe Programme können bei Mailempfang gestartet werden
        Benachrichtigung, Umleitung und Kopiefunktionen
        interner Mailversand
        lokale Mailadressen
        Email-Gruppen



etc.....

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (e500)


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KOLAB - Läuft bei mir seit Jahren, macht genau was es soll, auch 
Multi-Domain kein Problem!

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Frank E. schrieb:
> Man kann den Mailserver so konfigurieren, dass er sich quasi als
> Mailclient ausgibt, dann besteht diese Gefahr nicht.

Das gesuchte Stichwort heißt "Smarthost". ;-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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aba schrieb:
> Marius schrieb:
> Ich bin auf der suche nach einen Mailserver für mein Heim. Ein Exchange
> ist mir zu teuer und zu Aufwändig. Habt Ihre Ideen ob es etwas gibt was
> ich nutzen kann.
>
> Davon würde ich abraten.
> Dialup IP-Bereiche werden oftmals blockiert.

Wie schon geschrieben ist das kein Problem. Zugestellt werden Mails auch 
an dubiose Mailserver von allen mir bekannten öffentlichen Mailservern. 
Nur wenn man selber eine Mail von einem dubiosen Mailserver an 
öffentliche Mailserver relayen will, kann es sein dass diese die 
Verbindung ablehnen. Als workaround nimmt man einfach einen öffentlichen 
Server als Vermittler. Einen Mailaccount der einem das erlaubt bekommt 
man heute bei vielen Domains bspw. Hinterher geschmissen.

Habe seit längerer Zeit einen älteren Microserver am laufen mit Ubuntu 
Server (jaja...), owncloud hauptsächlich für CalDav und CardDav, Clients 
bestehen aus Thunderbird mit Lightning Plugin und Android Telefone die 
diese Sync Accounts sehr gut unterstützen. Als Mailserver läuft bei mir 
dovecot und postfix. Ansonsten läuft dort noch ein NAS mit zfs und ein 
Tunnelendpunkt, damit ich von außen darauf zugreifen kann (Nur Http und 
SMTP bzw. IMAP sind von außen erreichbar.

Stromverbrauch mit 2 ständig laufenden Platten ist ca. 15Watt idle.

: Bearbeitet durch User
von dbru61 (Gast)


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Da gibt es diverse, Linux basierte  OpenSource Groupware(n) die das 
können.
Z.B. egroupware i.d. Community-Variante.
Einfach mal nach groupware googeln und den Funktionsumfang vergleichen.
Schwierig wird es immer, wenn unbedingt Outlook mit Kalender und 
Kontakten verwendet werden muß, aus welchen Gründen auch immer.
Dann bleibt fast nur noch Exchange als Backend.

Grüße

Michael

von Olaf (Gast)


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Rasberry Pi nehmen, Raspian drauf, sendmail, procmail, fetchmail, smail 
oder was man auch immer zu brauchen glaubt nachinstallieren und etwas 
(floet) konfigurieren.
Damit ist das alles kein Problem. Und man lernt noch einiges ueber 
Linux, smtp, tcp/ip usw. :-)

Olaf

von Horst (Gast)


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dbru61 schrieb:
> Dann bleibt fast nur noch Exchange als Backend.

Als hätten wir nicht jetzt schon genug Botnetze und Spamschleudern...

von (prx) A. K. (prx)


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Horst schrieb:
>> Dann bleibt fast nur noch Exchange als Backend.
>
> Als hätten wir nicht jetzt schon genug Botnetze und Spamschleudern...

Als ob dafür der Mailserver verantwortlich wäre.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Horst schrieb:
> Als hätten wir nicht jetzt schon genug Botnetze und Spamschleudern...

Dafür muss erstmal einer Zugriff auf dein privaten Mailserver haben, 
Portforwarding usw.

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