Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ertrag einer Plugin-Solaranlage messen?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Im Moment "fluten" preiswerteste (gebrauchte) Solarmodule den Markt (tw. 
100W für 20,-, als "Palettenware" noch billiger ), was einem die 
Gelegenheit gibt, sich endlich ohne Kostenrisiko mal mit dem Thema zu 
beschäftigen. Bei den Preisen ist ja das Dachdecken mit Modulen beinahe 
billiger als die Verwendung von Dachziegeln :-) Auch wenn die Module 
einen verringerten Wirkungsgrad haben (weil gebraucht) - was solls, die 
Sonne schickt ja keine Rechnung.

So plane auch ich für mein Wochenendhaus die Energiebilanz ein wenig 
aufzuhübschen (Grundlast wie Kühlschrank, Webcam, NAS, Fritzbox usw.), 
indem ich den Energiertrag mittels "Grid Tie Inverter" direkt ins 
Hausnetz einspeise ...

Nun würde ich ja auch gerne genauer wissen, wieiviel das Ganze wirklich 
bringt. Eignet sich dazu eigentlich eines dieser ganz normalen 
Steckdosen-Energiemessgeräte? Dem müsste es doch egal sein, "wie herum" 
der Wechselstrom fließt, oder?

von Klaus R. (klara)


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Frank E. schrieb:
> was solls, die
> Sonne schickt ja keine Rechnung.

Solange Du nicht ins Netz einspeisst. Ansonsten zahlst Du noch für 
Deinen Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.

Frank E. schrieb:
> indem ich den Energiertrag mittels "Grid Tie Inverter" direkt ins
> Hausnetz einspeise ...

Diese Geräte dürfen in Deutschland nicht betrieben werden, da sie die
erforderlichen Sicherheitsvorschriften nicht erfüllen.
mfg klaus

von Peter II (Gast)


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Frank E. schrieb:
> 100W für 20,-,

hast du mal ein link dafür?

von Tomas (Gast)


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Solange Du nicht ins Netz einspeisst. Ansonsten zahlst Du noch für
Deinen Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.

was??
hast du da bekege?

von Chris (Gast)


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Hi,

meines Wissens ist bei solchen Anlagen zu beachten:

- Die gesetzlich vorgeschriebene Freischalteinrichtung (ENS) nach 
VDE-AR-N 4105 muss vorhanden sein

- Einspeisung ist nur in einen Einspeisestromkreis erlaubt, an dem keine 
weiteren Verbraucher (Lampen, Steckdosen usw.) hängen

Je nach Versorger:
- Anmeldung der Anlage (unabhängig davon, ob man nach EEG einspeisen 
will oder nicht)
- Einbau eines Zählers mit Rücklaufsperre. Hintergrund: Erzeugt man 
mehr, als man verbraucht, würde der Zähler wegen der dann erfolgenden 
Einspeisung ins Netz rückwärts drehen. Da die Vergütungen für Strombezug 
und Stromlieferung unterschiedlich sind, wäre da Betrug und 
Steuerhinterziehung.
- Abnahme durch beim Versorger eingetragenen Elektriker (Versorger will 
Stempel sehen).


Ich plane auch so eine Kleinanlage mit vielleicht 300-500W Peak, was 
unsere Grundleistung auch bei Bewölkung abdecken sollte. Unsere 
Stadtwerke haben nichts dagegen, der zuständige Mitarbeiter hat mit mir 
begeistert über Vor- und Nachteile von Ost/West ausgerichteten Anlagen 
zur Grundlastdeckung diskutiert.

Leider haben mich der Papierkram und die Kosten für Zählertausch und 
Elektriker abgeschreckt so dass das Projekt auf Eis liegt. Zudem sind 
die Micro-Inverter noch recht teuer.

Von nicht zugelassenen Geräten, wie sie teilweise auf ebay zu finden 
sind, sollte man die Finger lassen. Konstruktionen mit Schuko-Stecker 
sind ein no go.

von Photovoltinator (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Solange Du nicht ins Netz einspeisst. Ansonsten zahlst Du noch für
> Deinen Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.

Dummes Geschwätz von Leuten die keine Ahnung haben...

Klaus R. schrieb:
> Diese Geräte dürfen in Deutschland nicht betrieben werden, da sie die
> erforderlichen Sicherheitsvorschriften nicht erfüllen.

Und das gleiche nochmal...

Fakt ist, dass die Anlage beim EVU angemeldet werden muss. Kommt raus, 
dass du die "schwarz" angeklemmt hast, kannst du richtig Probleme 
bekommen.

>Körperverletzungstatbestände (§§ 223 ff StGB), falls
>Menschen Schaden nehmen.
>Fälschung technischer Aufzeichnungen (§ 268 StGB), bei
>Rücklaufen des Stromzählers.
>Betrug (§ 263 StGB), bei Stromabrechnung auf Basis des
>rückgelaufenen Zählerstands.

Es gibt Anlagen, die alle gültigen Normen einhalten. Ich habe das 
Geschäft vor zwei Jahren noch EVU-seitig betreut, meiner Meinung nach 
wäre es möglich. Allerdings sehen das die meisten EVU etwas schwierig.

Ein weiterer Fakt ist, dass die Anlagen im wahrsten Sinne des Wortes 
brandgefährlich sind, wenn a) falsch angeschlossen und b) die Normen 
nicht einhalten...

EEG-Umlage ist ein anders Thema. Fällt aber in 99% aller Fälle bei 
Anlagen kleiner 10 kWp weg.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein paar Punkte.
Das teure an einer Solaranlage sind nicht die Panels, sondern die 
Montage.

Es gibt Netzgefuehrte Wechselrichter, und freilaufende. Wenn man schon 
Netz hat wird man einen netzgefuehrten wollen. Man koennte auch eine 
freilaufenden einsetzen und umschalten, wobei ddie Panels natuerlich 
batteriegepuffert sein muessten, so schaltet die Anlage waehrend eine 
Wolke drueber ziehr 20 mal zwischen Netz und Inselbetrieb um.
Die gesammte Hausleistung ab Batterien liefern zu wollen ist 
wahrscheinlich teuer, zu teuer.
Ein netzgefuehrter Wechselrichter muss abschalten, wenn die Sicherung 
rausgedreht wurde. Denn sonst haette man ja Spannung auf dem Hausnetz, 
wenn die Sicherung draussen waere. Ob Strom fliesst ist natuerlich kein 
Kriterium, denn ein Kuehlschrank kann immer dran sein. Heisst der 
netzgefuehrte Wechselrichter muss die Anwesenheit von Netz zuverlaessig 
erkennen.

von Klaus R. (klara)


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Photovoltinator schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Solange Du nicht ins Netz einspeisst. Ansonsten zahlst Du noch für
>> Deinen Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.
>
> Dummes Geschwätz von Leuten die keine Ahnung haben...

Ich habe seit Oktober 2012 eine 7,5 kW-Peek Anlage. Und zahle für meinen 
Eigenverbrauch Mehrwertsteuer. Wenn Du andere Infos hast wäre ich Dir 
bestimmt sehr dankbar.

>
> Klaus R. schrieb:
>> Diese Geräte dürfen in Deutschland nicht betrieben werden, da sie die
>> erforderlichen Sicherheitsvorschriften nicht erfüllen.

Ich glaube so ein billig eBay-Gerät wird das EVU nicht anschliessen 
lassen. Und darum geht es ja wohl.
mfg Klaus

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meiner Meinung nach sind die Zähler mit Rücklaufsperre der Betrug am 
Kunden, da jede eingespeiste, aber nicht "zurückgedrehte" Kilowattstunde 
ein Blanko-Geschenk an das EVU ist. Da man dort längst mitbekommen hat, 
daß sich "grüner Strom" genau so gut verkaufen läßt wie gelber oder 
schwarzer, wird diese kWh anderswo voll berechnet verkauft, zu vollen 
Erzeugerkosten (die lagen reell jedoch bei Null) und Netznutzung (auch 
wenn es diese kWh nur mit Mühe bis zum Nachbargrundstück geschafft hat).
  Deswegen bin ich auch der Meinung, daß Stromnetz (230/400V Verteilnetz 
bis 400kV Übertragungsnetz) und Stromerzeugung (Betreiber von 
Großkraftwerken) getrennt werden müssen. Am besten für die Verbraucher 
wäre zudem, wenn sich das Stromnetz in staatlicher Hand befinden würde, 
analog dem Straßennetz. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich kann nur von der Verwendung solcher China-GTIs abraten. Die Dinger 
sind Schrott, bestenfalls als Heizung mit Einspeisefunktion zu 
gebrauchen. Der Wirkungsgrad ist unterirdisch, das MPP Tracking so gut 
wie nicht funktionsfähig und die Verarbeitungsqualität schlägt jedem 
Fass den Boden aus.

Es ist kein Problem, wenn man einen normalen Wechselrichter mit 1..3kW 
Leistung nur mit 10..30% Last betreibt. Der Wirkungsgrad ist dann schon 
ziemlich gut und allemal um Welten besser als bei dem Chinaböller. Es 
muß auch kein neuer Wechselrichter sein. Für die Steckdose ist sogar das 
Alter furz, bei Festinstallationen müssen die aktuell gültigen Normen 
eingehalten werden. Wer was gutes gebrauchtes sucht, kann sich 
vertrauensvoll an mich wenden.

Wenn ihr ein Haus habt, installiert euch eine "echte" Anlage. Also einen 
ganz normalen Wechselrichter und klemmt ihn direkt in die Verteilung 
ein. Das Einspeisen in einen Steckdosenkreis ist daher problematisch, 
daß die Absicherung teilweise unwirksam wird. Sind an diesem Stromkreis 
zwei Steckdosen, die Absicherung beträgt 16A und ich speise in eine 
Steckdose 16A ein, könnten aus der anderen satte 32A entnommen werden 
bevor die Sicherung was merkt. Ob ihr euch den eingespeisten Strom dann 
(unter der Hälfte eures Einkaufspreises und abzocklich Gebühren) 
vergüten lasst oder vorwiegend als Eigenbedarf nutzt (was ich empfehlen 
würde) ist davon unabhängig.

Die Steckdosenvariante ist nur zu gebrauchen, wenn man MAL ein wenig 
damit spielen möchte... 6x 300W Module für ein paar Stunden auf den 
Rasen gestellt und sich an der kostenlosen Energieerzeugung ohne 
CO2-Ausstoß gefreut. Die Kosten für den Zähler mit Rücklaufsperre 
könnten diese Freude allerdings schnell trüben.

von Bertram (Gast)


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> Ich glaube so ein billig eBay-Gerät wird das EVU nicht anschliessen
> lassen. Und darum geht es ja wohl.

Nein, darum geht es nicht. Es geht um Fakten. Du jedoch schreibst "Ich 
glaube ...".

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Also schön, dass sich hier so viele Leute Sorgen um mich und meinen 
Energieversorger machen, aber:

- das Haus steht quasi im Wald und nur ein Teil der Dachfläche ist 
hinreichend lange in der Sonne - ergo werden es max. 4 Module zu 
(ehemals) 235W (120 x 80cm) ... also energetisch eher "Kleinkram"

- ich werde einen netzgeführten Inverter verwenden, der sofort 
abschaltet, wenn kein Netz führt, trotz "Chinaware", 1kW zu ca. 150,-

- ich werde den Inverter über eine Steckdose einspeisen, die für sich 
alleine eine Sicherung zum Hausverteiler hat oder eben über eine 
Sicherung direkt anklemmen

Ob ich irgendwen frage, muss ich noch überlegen bzw. mich überzeugen 
lassen. Kommt ja auch immer darauf an, an wen man da gerät ... die 
"Hoheit" des EVU endet m.E. in meinem Haus mit dem Zähler.

Aber die wichtigste Frage wurde in all den Antworten nicht beantwortet: 
EIgnet soch so ein Steckdosen-Dinges ("Energiverbrauchsmessgerät") für 
Tests? Später bau' ich einen eigenen Zähler ein, so ein LCD-Teil im 
Format eines Sicherungsautomaten ...

Ach ja, neben Ebay (Suchworte z.B. "Dünnschicht" und "100W" oder 
"200W"), gibts noch den hier: http://www.secondsol.de/index.htm ...

: Bearbeitet durch User
von S R (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ich habe seit Oktober 2012 eine 7,5 kW-Peek Anlage. Und zahle für meinen
> Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.

(Ich betreibe zwei Anlagen, u.a. eine mit Eigenverbrauch).

Wenn du darauf verzichtest, dir die Vorsteuer zu ziehen bei der 
Errichtung, musst du auch keine USt.-Erklärung machen und musst auf den 
eigenverbrauchten Strom auch keine USt. bezahlen.

Das sollte man daher vorher abwägen.

von S R (Gast)


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Weiterhin:

Einspeisegeräte mit Schuko-Stecker sind, wie das sicher auch schon hier 
im Thread gepostet wurde, sehr gefährlich, da damit der LSS ausgehebelt 
wird.

Daher wird es sicher entsprechende Vorschriften geben die einen Einsatz 
solcher Geräte verbieten. Ich hoffe der Verkauf ist ebenso verboten.

von Peter II (Gast)


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S R schrieb:
> Daher wird es sicher entsprechende Vorschriften geben die einen Einsatz
> solcher Geräte verbieten.
genau die gibt es aber nicht.

> Ich hoffe der Verkauf ist ebenso verboten.
bis jetzt nicht, weil sie gegen keine Vorschriften verstoßen.

Experten sind sich aktuell zumindest nicht einig ob es zulässig ist.

von temp (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Photovoltinator schrieb:
>> Klaus R. schrieb:
>>> Solange Du nicht ins Netz einspeisst. Ansonsten zahlst Du noch für
>>> Deinen Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.
>>
>> Dummes Geschwätz von Leuten die keine Ahnung haben...
>
> Ich habe seit Oktober 2012 eine 7,5 kW-Peek Anlage. Und zahle für meinen
> Eigenverbrauch Mehrwertsteuer. Wenn Du andere Infos hast wäre ich Dir
> bestimmt sehr dankbar.

Es hat dich niemand gezwungen als Kleinunternehmer für die Umsatzsteuer 
zu optieren, das war allein deine bewusste Entscheidung.

Der Eigenverbrauch ist nur dann steuerlich relevant, wenn die 
Erzeugungsanlage dem geschäftlichen Bereich zugeordnet ist und auch 
steuerlich abgeschrieben wird. Verbleibt die Anlage in deinem 
Privatvermögen ist der Eigenverbrauch steuerlich nicht relevant. Wenn 
dann trotzdem eingespeist wird sind die Erlöse daraus zu versteuern, 
mehr nicht.

Die übliche steuerliche Betrachtung für solche Anlagen stammt noch aus 
der Zeit als man 50t€ und mehr investieren musste. Da hatte das Thema 
Umsatzsteuer und Abschreibung eine völlig andere Dimension.

Wenn man heute ein paar wenige kW-Peek aufs Dach setzt, kann man sich 
schon nochmal überlegen ob man die Anlage im Privatvermögen belässt. Man 
verzichtet dann zwar auf die Umsatzsteuererstattung und Abschreibungen, 
muss dafür aber nicht 20 Jahre lang seinen Eigenverbrauch versteuern.

Für mich hat das auch eine ideologische Dimension. Selbst wenn das am 
Ende ein paar Euro ungünstiger ist, auf selbstverbrauchten Sonnenstrom 
Steuern zu zahlen ist ein Unding.

von Tom H. (toemchen)


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Mich würde auch interessieren, WO es denn diese billigen Module gibt.

Auf ebay sehe ich sie nicht so recht, schon gar nicht als "Flut".

Allerdings ist mir ein Shop aufgefallen, der einfachste normale 
Solarmodule zu absolut abstrusen Preisen verkauft, teilweise das 
zehnfache des üblichen. Angeblich sind immer schon hunderte davon 
verkauft. Wie geht das? Was wird da für eine Ver...sche betrieben?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Tom H. schrieb:
> Mich würde auch interessieren, WO es denn diese billigen Module gibt.
>
> Auf ebay sehe ich sie nicht so recht, schon gar nicht als "Flut".
>
> Allerdings ist mir ein Shop aufgefallen, der einfachste normale
> Solarmodule zu absolut abstrusen Preisen verkauft, teilweise das
> zehnfache des üblichen. Angeblich sind immer schon hunderte davon
> verkauft. Wie geht das? Was wird da für eine Ver...sche betrieben?

1. http://www.secondsol.de

2. Ebay: Gib mal als Suchbegriff z.B. ein "Dünnschicht gebraucht", 
ergibt mind. 45 Treffer mit Einzelstücken um die 20..50 Euro und ganze 
Kisten bzw. Paletten (20 Stück und mehr) ab ca. 300...500 Euro.

Beispiel: 
http://www.ebay.de/itm/10-x-gut-gebrauchte-Solarmodule-von-Sharp-90-Watt-Dunnschicht-/182213045683?hash=item2a6cbe6db3:g:DCUAAOSwAvJXA7U4

: Bearbeitet durch User
von temp (Gast)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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temp schrieb:
> Frank E. schrieb:
>>> Mich würde auch interessieren, WO es denn diese billigen Module gibt.
>
> Ebay-Artikel Nr. 282109276711

Hallo? ICH schrieb das NICHT! Ich zitierte nur ...

von temp (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Hallo? ICH schrieb das NICHT! Ich zitierte nur ...

Entschuldigung! Hab das Zitat markiert und "Markierten Text zitieren" 
gedrückt ohne nochmal zu kontrollieren dass da der richtige Verfasser 
drüber stand.

von Klaus R. (klara)


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temp schrieb:
> Es hat dich niemand gezwungen als Kleinunternehmer für die Umsatzsteuer
> zu optieren, das war allein deine bewusste Entscheidung.

Mit Deinen Ausführungen hast Du vollkommen recht. Damals wurde die 
Einspeisevergütung schon monatlich gesenkt. Man lag schon deutlich unter 
dem Bezugspreis. Insofern stand man zeitlich etwas unter Druck. Die 
Solateuere wollten im Grunde genommen eigentlich nur verkaufen. Die 
beste Kosten- Nutzenrechnung bot noch die Stiftung Warentest. Und finde 
mal einen Steuerberater der sich wirklich mit dem Thema auskennt.

Was damals keiner zuvor erwähnte, die Wechselrichter mussten vom EVU 
abschaltbar sein oder in der Leistung um 70% gedrosselt werden. Bei 
meinen Conergy-Wechselrichter (Hersteller war eine Bosch-Tocher) kostete 
allein ein dafür nötiges Steuergerät ca. 800 €, wirtschaftlich also 
nicht tragbar. Da ich eine Ost-/West-Ausrichtung habe sind die 
Spitzenleistungen je Seite physikalisch bedingt so und so um 25% 
gemindert. Das interessiert aber weder die Netzbehörde oder das EVU. Ich 
habe 7,5 kW - Peek, obwohl ich bestenfalls auf 5,5 kW - Peek komme, wenn 
es nicht zu warm ist. Dafür habe ich morgens und abends noch Strom. Die 
7,5 kW - Peek gehen aber in die Statistik ein.

Die Entscheidung zum Kleinunternehmer war eigentlich damals nicht 
verkehrt. Heute sieht die Welt dank der Politik anders aus. Es ist 
traurig.
mfg Klaus

von Etrick (Gast)


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Esd gibt eine Mitteilung des Zentralverbandes des Elekktrohandwerks und 
eine der zuständigen VDE Kommission, dass Inverter, die via Netzstecker 
in Steckdose einspeisen, unzulässig sind.

Und es gibt (insbesondere) eine englische Vertriebsfirma mit Filiale in 
D, die groß ins Geschäft will und das Gegenteil behauptet. Bis jetzt hat 
es nicht geklappt - obwohl sie sich sogar hinter einschlägig bekannte 
Politiker geklemmt haben - und die EVUs sind nachvollziehbar zögerlich, 
nicht VDE konforme Lösungen zu propagieren.

Wenn der Kram billig genug ist, hindert einen bei einer Insellösung aber 
niemand, mit entsprechenden Gerätschaften statt in Steckdosen in die 
Verteilung einzuspeisen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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@TE

Du bekommst auch einen guten nicht-China-WR für 150 Euro. Lass Dich bei 
dem Schrott nicht von den Werbeversprechen blenden. Ich verspreche Dir: 
Wer da billig kauft, kauft zweimal.

Mit dem Wechselrichter oder dem Hersteller hat die Stecker-Problematik 
übrigens nichts zu tun. Ich mache das auf meinem Basteltisch 
gelegentlich selber (Stecker dran) und schicke 2kW im Kreis um zu 
schauen ob das Ding wieder funktioniert.

Und wenn hier nochmal jemand "pEEk" anstat "pEAk" schreibt, mache ich 
unser altes Krematorium wieder auf.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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von Michael H. (overthere)


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Was das nicht so, dass Düńnschicht sehr schnell degradiert? Und dann 
Sondermüll ist?

Edit: Wie wäre es, halbwegs vernünftige Module zu setzen?
http://www.alma-solarshop.de/unimen-solar-solarpanels/634-solarpanels-unimen-solar-260p-us260p-20.html

260W zu 166 Euro, kann man nix sagen. 63ct/Watt mit MwSt! Sind 54ct ohne 
MwSt. Das ist schon fast Containerpreis.

Dünnschicht ist meiner Meinung nach blöd, da man viel Platz braucht, und 
das ist nicht zu unterschätzen. Ob man jetzt 200 Watt oder 60Watt aus 
1m2 raus bekommt, macht schon einen Unterschied. Ihr müsst die Montage 
und Verkabelung ja auch noch bezahlen...

: Bearbeitet durch User
von g457 (Gast)


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> Was das nicht so, dass Düńnschicht sehr schnell degradiert? Und dann
> Sondermüll ist?

Warum werden die wohl über die Pucht verscherbelt? Genau, weil die 
Entsorgung sonst Geld kostet. Viele andere schöne Treffer liefert 
übrigens eine Suchanfrage ebendort nach 'Schrott'.

von Hobbist (Gast)


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Hallo

leider sind das alles Dünnschichtmodule die laut diversen Infos einen 
bescheidenen Wirkungsgrad haben und auch eine relativ beschränkte 
Nutzungsdauer haben sollen - zumindest im Vergleich zu Polykristallinen 
und erst recht Monokristallinen Zellen (Modulen).
Wer kann das aus der selbst erlebten (also nicht der Verrweis auf ein 
Datenblatt, Wikipedia oder die Googlesuche) Erfahrungen bestätigen, oder 
auch dementieren?

Wo gibt es denn mal die Superangebote für die "echten" Solarzellen, 
eventuell sogar für Tandemzellen?

Warum eigentlich "immer" einspeisen?
Als begeisterter Bastler und Elektronikgeek kann man auch mal ein 
Paralleles Miniheimnetz aufbauen oder einfach mal bei guten Wetter und 
kräftigen Akkus über ein Verlängerungskabel und Wechselrichter einige 
Verbraucher direkt Betreiben eventuell sogar direkt mit der Gleispannung 
das ist ja bei vielen Verbrauchern mit nur etwas Modifikation möglich. 
Einfach nur aus Spaß an der Sache ohne jeden ideologischen oder 
monetären Hintergrund.

Denn letztendlich lohnt sich das sowohl energetisch als auch Monetär 
unter den Lebensumständen der meisten hier in Mitteleuropa nur in 
seltenen Fällen - also sollte man es einfach als Hobby betrachten und 
dementsprechend alles vermeiden in Größenordnungen zu gelangen die 
Oberhalb des "nur aus Spaß" Faktor liegt oder zum offiziellen 
Energielieferer zu werden der leider jegliche Elektrotechnische 
Experimente und Selbstbau, Modifikationen und ähnliches Verbietet dafür 
aber jede Menge Papierkram, Einschränkungen und etwas Überwachung und 
noch eine Verantwortung mehr "bietet".

Hobbyist

von Pete K. (pete77)


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Hobbist schrieb:
> Denn letztendlich lohnt sich das sowohl energetisch als auch Monetär
> unter den Lebensumständen der meisten hier in Mitteleuropa nur in
> seltenen Fällen

Und deswegen sieht man auch so viele Dächer mit Solaranlagen in D. Wohl 
alles Idealisten :-)

Faustformel:
Ertrag pro KWp hier ermitteln: 
http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/apps4/pvest.php#

Gesamtkosten= Modulpreise+Installation+Anschlusskosten

Wenn dann 10*Ertrag*Vergütung_proKWh < Gesamtkosten_pro_KWp sind ist das 
finanziell interessant.

z.B.: 10*0,1231€/KWp*870KWp = 1071€ d.h. die Gesamtkosten pro KWp 
sollten unter 1071€ bleiben.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Bei gebrauchten Modulen zu ca. 30 ct/Watt lohnen sich solche 
Haltbarkeitsbetrachtungen m.E. nicht wirklich. Bei einem Neukauf zu ca. 
2€ pro Watt selbstverständlich. Aber einem quasi gechenkten Barsch guckt 
man nicht in den ... naja, ihr wisst schon.

> Warum eigentlich "immer" einspeisen?
> Als begeisterter Bastler und Elektronikgeek kann man auch mal ein
> Paralleles Miniheimnetz aufbauen oder einfach mal bei guten Wetter und
> kräftigen Akkus über ein Verlängerungskabel und Wechselrichter einige
> Verbraucher direkt Betreiben eventuell ...

Einspeisen ist (für mich) sowieso kein Thema (mehr). Die Vergütung sinkt 
ständig, Genehmigungs- und Vertrags-Marathon ... ne danke. Selber 
verbrauchen ist das Gebot der Stunde.

Wenn ich auf eine Ecke des Flachdaches meines Wochenendhauses vier 
Module (4 x 235 Watt monokristallin, zu je 75,- €, günstig bei 
Ebay-Kleinanzeigen "geschossen") montiere, redet mir niemand rein und 
ich freue mich darüber, dass sich das System vermutlich breits in 
zwei...drei Jahren amortisiert hat. Ich speise direkt in mein Hausnetz 
ein und entlaste damit den Grundverbrauch (Kühlschrank, NAS, Netzwerk, 
Alarmanlage usw.).

Ob sich tatsächlich auch mein (alter) Zähler mal rückwärts drehen wird, 
konnte ich noch nicht beobachten (Anlage zu neu). Ich will mir aber 
demnächst noch einen Extra-Zähler mit S0-Impulsausgang reinbasteln, 
dessen Daten werden mittels Arduino auf mein NAS geschrieben ... dann 
gibts auch eine detaillierte Statistik.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ich habe seit Oktober 2012 eine 7,5 kW-Peek Anlage. Und zahle für meinen
> Eigenverbrauch Mehrwertsteuer.

Dann hast Du die Anlage als "Unternehmer" errichtet und Dir die Mwst für 
die Errichtung zurückzahlen lassen. Jetzt erzeugst Du Strom als 
Unternehmer und verbrauchst ihn als Privatmann.

Ja, dann zahlst Du auf den verbrauchten Strom Mwst. Und womit? Mit 
Recht!

von Timm T. (Gast)


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Etrick schrieb:
> Esd gibt eine Mitteilung des Zentralverbandes des Elekktrohandwerks und
> eine der zuständigen VDE Kommission

Es gibt das in Buchstaben gegossene Wunschdenken des ZV und des VDE. 
Mehr nicht.

von Fiskus (Gast)


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temp schrieb:
> Für mich hat das auch eine ideologische Dimension. Selbst wenn das am
> Ende ein paar Euro ungünstiger ist, auf selbstverbrauchten Sonnenstrom
> Steuern zu zahlen ist ein Unding.

Über die Steuern wird die Dienstleistung "Stromnetz" abgegolten, 
individuelle Verträge wären wahrscheinlich zu aufwendig und zu teuer.

von Jürgen (jliegner)


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Fiskus schrieb:
> temp schrieb:
>> Für mich hat das auch eine ideologische Dimension. Selbst wenn das am
>> Ende ein paar Euro ungünstiger ist, auf selbstverbrauchten Sonnenstrom
>> Steuern zu zahlen ist ein Unding.
>
> Über die Steuern wird die Dienstleistung "Stromnetz" abgegolten,
> individuelle Verträge wären wahrscheinlich zu aufwendig und zu teuer.

Der selbst verbrauchte Sonnenstrom fließt nur durch mein privates 
Stromnetz im Haus. Dafür nehme ich keine Dienstleistung des Staates in 
Anspruch. Wenn ich Einspeise bezahle ich die Dienstleistung "Netz" durch 
kleinere Vergütung. Auf selbstverbrauchte Sonne Steuern zu bezahlen ist 
wie Steuern auf die Luft zum Atmen. Jedenfalls noch.

von Martin K. (Gast)


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Frank E. schrieb:
> wieviel das Ganze wirklich
> bringt. Eignet sich dazu eigentlich eines dieser ganz normalen
> Steckdosen-Energiemessgeräte?
Um nun endlich mal die Frage des TO zu beantworten:
Bedenke, dass die Steckdosen-Energiemessgeräte den cos phi 
berücksichtigen. Beim Rückspeisen wird der etwa -1 oder phi=180°. Gibt 
vermutlich eine Fehlermeldung oder unbrauchbare Werte.
Oder im Steckdosen-Energiemessgerät intern Ein-/Ausgang tauschen (weiß 
nicht, ob das geht), dann kannst du es natürlich nur noch für 
Rückspeise-Messung nehmen.

von Pete K. (pete77)


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Hänge einfach einen Ferraris-Zähler hinter den Wechselrichter, dann 
kannst Du die erzeugte Energie messen.

Wenn Du aber nur einphasig ins Hausnetz einspeist, schau mal vorher, auf 
welcher Phase die Waschmaschine/Geschirrspüler/Grundlast/Steckdose 
liegen. Abhängig davon wird dann Dein Strom "verbraucht".

Wenn Du noch einen Ferrariszähler als Haus-Stromzähler hast, dann sollte 
der Rückwärts laufen, wenn kein weiterer Strom im Haus abgenommen wird 
(Test: Sicherungen abschalten). Bei Smart-Metern ist das nicht unbedingt 
so.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Phase auf der er einspeist muß nicht mit der Phase der Waschmaschine 
übereinstimmen, da sich das beim Summieren im Zähler aufhebt. Dann freut 
sich halt die Kaffeemaschine beim Nachbarn über Solarenergie, während 
die eigene Waschmaschine mit Atomstrom läuft...

von Pete K. (pete77)


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Ben B. schrieb:
> da sich das beim Summieren im Zähler aufhebt

Bei den elektronischen Zählern ist das nicht immer so. Kann man aber 
meistens einstellen lassen vom Netzbetreiber.
Der Ferrariszähler ist per se saldierend, da ist es wirklich egal.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe inzwischen meine zwei 235-Watt-Module auf dem Dach, den 
Grid-Inverter angeschlossen ... und es funktioniert!

Ja, mein Ferraris-Zähler läuft langsamer, bleibt stehen oder dreht sich 
gar rückwärts - je nach momentanem Ertrag und der Netzlast im Haus.

Zur Leistungsermittlung habe ich für unter 20 Euro quasi ein 
Standardmodlul gekauft und in die Einspeiseleitung eingefügt. Es hat 
eine RS232-Schittstelle, von der ich die fertigen Messwertre abrufen 
kann. Das werde ich mit einem Arduino Nano und Ethernetshield tun, bin 
aber noch nicht dau gekommen.

https://www.google.de/search?q=pzem004&biw=1440&bih=762&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjJncyHxtnOAhWBkRQKHd1uCZIQ_AUIBygC

Es gibt auch bereits eine fertige Lib auf Github ... !

: Bearbeitet durch User
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