Forum: Markt private Kalibrierungen


von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Hallo,

dies hier ist kein Angebot sondern erst mal nur die Nachfrage ob es 
überhaupt einen Markt gäbe.

Wer von euch hätte Interesse an einer "privaten" Kalibrierung seiner 
Messgeräte und wie viel wäre euch das wert? Was gäbe es ansonsten noch 
für Bedingungen?

Vielen Dank
Steffen

von René H. (dj1yr)


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Hallo,

wäre sicherlich für den ein oder anderen interessant, für mich privat 
würde ich es auch nutzen, derzeit vergleiche ich teilweise meine Geräte 
mit denen von Arbeit, welche zyklisch Kalibriert werden.

Welche Messgeräte würde das denn betreffen, URI Messgeräte oder/und HF.


Wie wäre die Preisgestaltung, einen älteren Specki mit Stunden langen HW 
Abgleich vs. Geräten mit SW Abgleich.

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Ich könnte da leider nur URI anbieten. Viele haben ja Zugriff auf 
kalibrierte Messgeräte, aber oft ist kein Kalibrator zur Hand um das 
dann auch über alle Bereiche nutzen zu können. Für ein Handmultimeter 
mag ein Labornetzteil vielleicht noch reichen, aber spätestens da hört 
es dann auf. Und stabile 1000V hat man dann meist trotzdem nicht. (Mal 
ganz zu schweigen von Widerstand und Strom in ausreichender Genauigkeit 
und Stabilität)

Zum Preis: Ich will damit kein Geld verdienen, es soll mehr eine 
Mitfinanzierung der Kalibrierkosten für einen Standard sein. Die Idee 
ist, dass man sich die Kosten so mit mehreren Privatleuten teilt und 
damit dann vielen ermöglichen kann seine Geräte mal zu kalibrieren denen 
es sonst einfach zu teuer wäre. Als grobe Hausnummer würde ich daher mal 
10-20% der üblichen Kosten ansetzen wie sie zB der Conrad 
Kalibrierservice nimmt. Damit würde der Großteil der Kosten natürlich 
weiter bei mir bleiben, was aber auch völlig in Ordnung wäre.

Ich frage mich halt einfach ob es für sowas genügend Interessenten gibt, 
dass ein Teil der Kalibrierkosten so getragen werden könnte.

Viele Grüße
Steffen

von Ralph B. (rberres)


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Kannst du ein Agilent 34401 in sämtlichen Messbreichen mit voller 
Genauigkeit calibrieren und auch justieren?

Was für Geräte verwendest du dafür?

Sind diese Kalibriergeräte seinerseits verläßlich in der geforderten 
Genauigkeit?

( Ich verlange keine dokumentierte Rückführbarkeit auf PCB Standard ).

Für das Agilent war das bisher günstigste Angebot um 180 € ( allerdings 
mit Kalibrierschein ).

Gegebenfalls hätte ich dann Interesse.

Ralph Berres

von Stefan D. (mackie05)


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Ich kann mir schon vorstellen, dass es für den ein oder anderen auch 
ohne Kalibrierzertifikat interessant ist mal die privaten Messgeräte 
checken zu lassen. Wo wäre denn Dein Standort?

von Ralph B. (rberres)


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René H. schrieb:
> Wie wäre die Preisgestaltung, einen älteren Specki mit Stunden langen HW
> Abgleich vs. Geräten mit SW Abgleich.

Das wird dir wohl keiner zu einen für dich akzeptablen Preis bieten, 
weil der Aufwand an vorgehaltenen seinerseits kalibrierten Messgeräte zu 
hoch ist, als auch der zeitliche Aufwand astronomisch hoch ist.

Allein der Zeitaufwand ist für ältere Geräte die nicht softwaremäßig 
kalibriert werden nicht mehr wirtschaftlich vertretbar.

Ralph Berres

von Route_66 H. (route_66)


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Ralph B. schrieb:
> Allein der Zeitaufwand ist für ältere Geräte die nicht softwaremäßig
> kalibriert werden nicht mehr wirtschaftlich vertretbar.

Du meinst ganz sicher: justiert.

Kalibrieren, Justieren und Eichen wird hier soooo oft durcheinander 
gewürfelt, leider.

von Ralph B. (rberres)


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Route 6. schrieb:
> Du meinst ganz sicher: justiert.

pardon ich meine justieren.

Normalerweise erwarte ich bei einer Kalibrierung von einen Gerät eine 
Abfolge der Reihenfolge

kalibrieren ( also vergleichen mit einen rückführbaren und 
dokumentierten Normal und dokumentieren ) gegebefalls justieren und dann 
nochmal kalibrieren, um einen Vergleich zwischen vor und nach dem 
justieren zu haben. Das könnte wichtig sein, wenn man das Gerät in 
regelmäßigen Zeitabständen zum kalibrieren gibt, um eine langsame Drift 
der Eigenschaften aufzudecken.

Für den Hobbyisten würde es schon reichen wenn das Normal zwar nicht auf 
PTB rückführbar dokumentiert ist, aber man trotzdem sicher sein kann das 
es die geforderten Genauigkeiten einhält.

Dazu müsste das Normal nicht regelmäßig in den vom Hersteller 
vorgegebene Zeitabständen rückführbar kalibriert sein, es würde 
eventuell die Werkskalbrierung nach der Herstellung reichen.

 Auch könnte man sich die Eingangskalibrierung und gegebenfalls die 
Dokumention  sparen.

Ralph Berres

von Gerd E. (robberknight)


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Ja, grundsätzlich könnte ich mir das vorstellen.

Würdest Du einem dann die gemessenen Werte z.B. in ner Tabelle 
zuschicken? Muss kein offizieller Kalibierschein sein, nur möchte man 
natürlich schon gerne sehen wie sich das Gerät so schlägt.

Bei mir wäre das beste Multimeter ein Keithley 2001, also 7,5 Stellen. 
Könntest Du das auch kalibrieren?

Ralph B. schrieb:
> Was für Geräte verwendest du dafür?
>
> Sind diese Kalibriergeräte seinerseits verläßlich in der geforderten
> Genauigkeit?

Ja, das wäre für mich auch interessant.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Steffen,

Du hast schon zwei Beiträge geschrieben, aber die wesentlichen 
Informationen hast Du nicht genannt!

Die niedrigstelligen Handmultimeter kann man bestens mit selbstgebauten 
Kalibratoren für Spannungs- und Stromkalibration aus unkalibrierten 
Fertigreferenzen ohne weitere eigene Kalibrierung überprüfen. Dazu zählt 
beispielsweise auch ein UT61E mit 22000 Digits und einer Genauigkeit von 
etwa 0,1% für die Gleichspannungsmessbereiche.

Für die höherwertigeren genaueren Tischgeräte müsstest Du schon die Hose 
herunterlassen und sagen, welcher Gerätepark zum Einsatz kommt und warum 
Du den Geräten traust, obwohl Du vielleicht keinen rückführbaren 
Kalibrierschein vorzeigen kannst.

Insbesondere müsstest Du auch eine Unsicherheit nennen können.  :)

Ich weiß nicht, was der Conrad Kalibrierservice verlangt.
Es wäre schon informativ, wenn Du sagen könntest, wieviel das 
ausmacht...

Bei der Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass unsere allerbeste 
PTB schon zweimal mit schweren Gerät und motivierten Mitarbeitern zu 
unser aller Diensten auf der Maker Fair in Hannover anwesend war.

Zwar lagen hier keine vergleichbaren Laborbedingungen vor (am ersten 
öffentlichen Tag waren es etwa 25-26 Grad, 10m weiter werkelte ein 
Teslagenerator und das Stromnetz war auch nicht porentief rein wie im 
beschaulichen Braunschweig), aber das war kein Grund, dieses Angebot 
nicht wahrzunehmen!!!

Wir können nur hoffen, dass die coole Truppe nächstes Jahr wieder da 
ist!

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Steffen P. schrieb:

> Zum Preis: Ich will damit kein Geld verdienen, es soll mehr eine
> Mitfinanzierung der Kalibrierkosten für einen Standard sein. Die Idee
> ist, dass man sich die Kosten so mit mehreren Privatleuten teilt und
> damit dann vielen ermöglichen kann seine Geräte mal zu kalibrieren denen
> es sonst einfach zu teuer wäre.

Für einen gebrauchten Fluke 5522A legst Du immer noch den Gegenwert 
einer kleinen Eigentumswohnung hin. Bis Du das in Form von 
bastlerfreundlichen Kalibrierpreisen wieder eingesammelt hast gehen 
einige Jahre ins Land.

von Joachim B. (jar)


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muss ein Kalibrator nicht kalibriert oder gar geeicht sein?

Das Thema ist für mich nun 30 Jahre her, aber als ich in einer 
zugelassenen Eichstelle arbeitete gab es nur ein Spannungsnormal um 1 
Volt mit x-Stellen hinterm Komma, von daher verwundern mich Aussagen wie 
1000V.

von Peter M. (r2d3)


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Auch ein Kalibrator muss kalibriert werden.

Eichungen gibt es meines Wissens überall da, wo der Messwert darüber 
bestimmt, wieviel Geld jemand bezahlt, also die Waage beim Fleischer 
oder die "Geschwindigkeitsmessanlage" am Straßenrand...

von Ralph T. (programinator)


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Ralph B. schrieb:
> Für das Agilent war das bisher günstigste Angebot um 180 € ( allerdings
> mit Kalibrierschein ).

Bei Esenwein gibt es die Kalibrierung des besagten Multis für ca. 99€ 
netto. Natürlich mit Kalibrierschein und ganz offiziell.

von Soul E. (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> Das Thema ist für mich nun 30 Jahre her, aber als ich in einer
> zugelassenen Eichstelle arbeitete gab es nur ein Spannungsnormal um 1
> Volt mit x-Stellen hinterm Komma, von daher verwundern mich Aussagen wie
> 1000V.

Seit Deiner Weston-Zelle hat sich da schon ein bisschen getan. Guck Dir 
mal das Handbuch von dem Maschinchen an: 
http://assets.fluke.com/manuals/5522A___omeng0000.pdf
Das ist schon ein geniales Teil. Mit der passenden Software kann man 
Kalibrierprozeduren definieren. Da stöpselt man das Multimeter an den 
Prüfbuchsen und am GPIB an und klickt auf Play. Die Kalibrierung läuft 
dann vollautomatisch ab und der Bericht landet direkt in der 
Prüfmitteldatenbank.


Wobei der Kalibrator regelmäßig kalibriert werden muss und die Zelle 
wird nur nachgefüllt...

von Joachim B. (jar)


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und womit kalibriert man ein 5522a zum Preis von  € 58.000 $70.760(US)?

von Ralph B. (rberres)


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Joachim B. schrieb:
> und womit kalibriert man ein 5522a zum Preis von  € 58.000 $70.760(US)?

Mit einer josephson spannungsnormal. Diese leitet die Spannung aus 
Quantensprünge ab. Hier muss dann allerdings die Frequenz bekannt sein, 
welche aber mit um Zehnerpotenzen größere Genauigkeit erzeugen lässt.

Ralph Berres

von Björn X. (eckschraube)


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Hallo Ralph,

also ich fände so ein Angebot privat zu justieren recht interessant. Als 
Bastelkellerreferenz habe ich mir etwas von hier gekauft: 
www.voltagestandard.com
Den DMMCHeck. Als Bastelkellerreferenz reicht mir das dicke aus. Leider 
kenne ich keine vergleichbaren Angebote aus Europa. So mußte ich das 
Teil aus USA ordern, mit entsprechenden Zoll und Versandgebühren. Der 
Anbieter bietet auch Nachkalibrierungen an, was aber wieder 
entsprechende Zoll- und Versandkosten nach sich zieht. Ich würde mich 
über eine privates Justagelabor in D freuen.

Björn

von Ralph B. (rberres)


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Björn X. schrieb:
> Als
> Bastelkellerreferenz habe ich mir etwas von hier gekauft:
> www.voltagestandard.com

Naja das ist alles schön und gut. Damit könnte man ein 4,5 stelliges 
Multimeter in seinen 10V Bereich überprüfen, ob man nicht ganz daneben 
liegt.

Die mittlerweile sehr verbreiteten HP34401 und Fluke 8840 wollen aber in 
jedem Bereich eine passende Spannung sehen, welche sich zumindest in der 
Nähe des Endbereiches befindet. Also 1V 10V 100V und 1000V sowohl AC und 
DC.

Dann kommen ja noch die AC und DC Strombereiche hinzu, und den 
Widerstandsbereich.

Da genügt ein reines 10V Spannungsnormal auch wenn es mit 0,01% 
spezifiziert ist wohl eher nicht.

Übrigens denke ich , das die Langzeitkonstanz zumindest der HP34401 
besser ist als das von dir genannte Spannungsnormal.

Das Kalibriergerät sollte schon um Faktor 10 besser sein als das zu 
kalibrierende Gerät. Das liefern nur die sündhaft teuren Kalibriergeräte 
z.B. von Fluke

Ralph Berres

von Björn X. (eckschraube)


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Hallo Ralph,

ist ja alles richtig. Ich wollte Dir nur mal kurz aufzeigen was mir 
wichtig wäre und was evtl. auch anderen Hobbybastlern ausreichen könnte. 
Mir wär das justieren von so einem Teil dann nen Zehner Wert. Wenn ich 
das Geld für die von Dir genannten Geräte hätte, dann wäre auch noch der 
Hunni für den Conrad-Kalibrierdienst übrig, wo es einen 
DKD-Kalibrierschein gibt.

Du hast nach einem Markt für private Justierdienstleistungen gefragt. 
Den sehe ich eher bei dem kleinen Mann, der mal eben sein Voltcraft DMM 
überprüft haben möchte, oder meinen DMM-Checker, ohne dafür einen 
Kalibrierdienst in Anspruch nehmen zu müssen.

Grüße
Björn

von Joachim B. (jar)


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Ralph B. schrieb:
> Die mittlerweile sehr verbreiteten HP34401 und Fluke 8840

ich bin immer noch begeistert wie dicht die nach über 20 Jahren 
beisammen liegen, mehr braucht man fürs Hobby doch nicht

https://www.mikrocontroller.net/attachment/299078/IMAG0614.jpg

von Ralph B. (rberres)


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Björn X. schrieb:
> ist ja alles richtig. Ich wollte Dir nur mal kurz aufzeigen was mir
> wichtig wäre und was evtl. auch anderen Hobbybastlern ausreichen könnte.

Ja OK aber was machst du mit den anderen Messbereichen außer dem 20V 
Bereich? Wie kalibrierst du den? Oder verlässt du dich darauf das der 
Teiler stimmt?

Für ein an sich nicht voll justierfähiges 3,5 stelliges Multimeter 
reicht deine Lösung sicherlich aus.

Aber der Steffen P will sicherlich was anderes anbieten.

Ralph Berres

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Oh hier ist ja einiges passiert heute.

Also zunächst mal um die Frage nach Unsicherheiten aufzugreifen: Die 
Überlegung ist einen 731B bzw 732x regelmäßig kalibrieren zu lassen. Das 
werden sicher einige hundert Euro im Jahr sein. Es ging mir darum diese 
Summe abzufedern.


Und nein, ich habe nicht vor mir einen Fluke 5520A anzuschaffen. Ich 
denke aber, dass ich mit meinem Equipment am Ende sogar genauer bin. 
Zwar nicht so bequem aber genauer. Um zu klären was vorhanden ist: Die 
Kalibrierung würde über einen Fluke 720A Kelvin Varley Divider laufen 
(0,1ppm primärer Ratio-Standard). Um aus diesem Ratio auch eine Spannung 
zu bekommen wäre der 73xx notwendig. Der 720A lässt sich auf 0,1ppm 
selbst Kalibrieren. Zusammen mit dem 73xx ergibt das dann grob die zu 
erwartenden Unsicherheit. Als Spannungsquelle dient dabei ein Fluke 343A 
dessen Kalibrierung aber keine Rolle spielt, weil es nur auf 73xx und 
den 720A ankommt. Mit diesem Setup ist es dann möglich alle DC Bereiche 
eines Multimeters zu kalibrieren.

Darunter fallen dann auch so Geräte wie das 34401A und auch das Keithley 
2001. Beide haben ja deutlich über 20ppm/Jahr spezifiziert. Da sollte 
dann genügend Marge sein um eine sichere Kalibrierung durchzuführen.

Für AC steht ein Fluke 540A Transfer Standard zur Verfügung. Für die 
unteren Multimeterbereiche reicht somit ein Funktionsgenerator. An 
größeren Spannungen bin ich noch dran.

Für den Widerstand und somit auch Strom habe ich diverse Widerstände und 
einen sehr gut bekannten 10k Widerstand. Hiermit und mit dem 720A lässt 
sich da auch einiges machen.


Wie hier schon erwähnt wurde nützt einem so eine eBay Referenz halt nur 
für einen Bereich etwas. In den anderen Spannungsbereichen sieht es da 
dann schlecht aus.


Björn X. schrieb:
> Wenn ich
> das Geld für die von Dir genannten Geräte hätte, dann wäre auch noch der
> Hunni für den Conrad-Kalibrierdienst übrig, wo es einen
> DKD-Kalibrierschein gibt.

Dieser 100er ist dann aber jedes Jahr fällig, wenn man das Gerät 
kalibriert behalten möchte. Da sind so 20€ dann schon angenehmer. Zudem 
würde ich natürlich alles dokumentieren. Sowie eine Kopie der 
Kalibrierdaten des 10V Standards beilegen. Das ist dann zwar kein 
DKD-Schein, aber man hat was nachvollziehbares.


Joachim B. schrieb:
> ich bin immer noch begeistert wie dicht die nach über 20 Jahren
> beisammen liegen, mehr braucht man fürs Hobby doch nicht

Dicht zusammen heißt nicht, dass es auch stimmt.


Björn X. schrieb:
> Du hast nach einem Markt für private Justierdienstleistungen gefragt.
> Den sehe ich eher bei dem kleinen Mann, der mal eben sein Voltcraft DMM
> überprüft haben möchte, oder meinen DMM-Checker, ohne dafür einen
> Kalibrierdienst in Anspruch nehmen zu müssen.

Da sehe ich das Ganze ehrlich gesagt nicht. Für ein Handmultimeter ist 
der Aufwand viel zu groß. Da sollte es auch reichen ein zweites zu 
nehmen und ein paar Messungen zu vergleichen. Unter 4,5 Stellen also 
eher uninteressant.

von Gerd E. (robberknight)


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Steffen P. schrieb:
> Der 720A lässt sich auf 0,1ppm
> selbst Kalibrieren.

brauchst Du dafür nicht noch ein entsprechend genaues Nullmeter, z.B. 
Fluke 845?

> Mit diesem Setup ist es dann möglich alle DC Bereiche
> eines Multimeters zu kalibrieren.

Das 720A ist komplett handbedient. Deine Widerstände für Strom- und 
Widerstandsmessung musst Du auch von Hand stecken.

> Da sind so 20€ dann schon angenehmer. Zudem
> würde ich natürlich alles dokumentieren.

Hast Du mal grob überschlagen wie lange Du für so eine Kalibrierung 
brauchen wirst? Sind da 20 EUR wirklich realistisch?

Für mich als potentiellen Kunden hören sich 20 EUR + Versand natürlich 
sehr gut an.

von Joachim B. (jar)


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Steffen P. schrieb:
> Dicht zusammen heißt nicht, dass es auch stimmt.

dann müssten die aber gleich gedriftet sein das HP wurde neu mit 
Kal.Zertifikat erworben.
Ich gehe mal leichtsinnig davon aus das alle nicht in die selbe Richtung 
gedriftet sind.

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Gerd E. schrieb:
> brauchst Du dafür nicht noch ein entsprechend genaues Nullmeter, z.B.
> Fluke 845?

Ich nutze bisher dafür ein 6,5 stelliges Multimeter mit 100nV Auflösung.


Joachim B. schrieb:
> Ich gehe mal leichtsinnig davon aus das alle nicht in die selbe Richtung
> gedriftet sind.

Ich habe es schon oft gesehen, dass die in die gleiche Richtung driften 
(viel Auswahl gibt es ja auch nicht ;) ). Und das gezeigte Foto ist ja 
auch etwas ungünstig um die Drift zu erkennen. Interessant wäre eine 
Messung beim Messbereichsende. Die 200µV Differenz zwischen dem 34401A 
und dem Fluke wären ja auch schon über 12ppm. Viel mehr wird es wohl 
auch nicht gedriftet sein.


Gerd E. schrieb:
> Hast Du mal grob überschlagen wie lange Du für so eine Kalibrierung
> brauchen wirst? Sind da 20 EUR wirklich realistisch?

Es würde nur schnell gehen, wenn man mehrere Multimeter an einem Tag 
macht. Dann könnte man den Fluke 343A immer einmal frisch kalibrieren 
für die gebrauchten Spannungen und der Rest würde flott gehen. Trotzdem 
bleiben alleine 5 DC-Bereiche dazu kommen dann die ganzen Widerstände 
und AC.

Ich muss da mal schauen wie schnell das Ginge usw. Ich wollte erst mal 
nur in Erfahrung bringen wie viele Interessenten es überhaupt gäbe.

Ich wusste auch nicht, dass man ein 34401A bereits für 100€ kalibrieren 
lassen kann. Da würde mich mal sehr interessieren wie gute deren 
Kalibratoren sind.

von Peter M. (r2d3)


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Steffen P. schrieb:

> Zwar nicht so bequem aber genauer. Um zu klären was vorhanden ist: Die
> Kalibrierung würde über einen Fluke 720A Kelvin Varley Divider laufen
> (0,1ppm primärer Ratio-Standard). Um aus diesem Ratio auch eine Spannung
> zu bekommen wäre der 73xx notwendig. Der 720A lässt sich auf 0,1ppm
> selbst Kalibrieren. Zusammen mit dem 73xx ergibt das dann grob die zu
> erwartenden Unsicherheit. Als Spannungsquelle dient dabei ein Fluke 343A
> dessen Kalibrierung aber keine Rolle spielt, weil es nur auf 73xx und
> den 720A ankommt. Mit diesem Setup ist es dann möglich alle DC Bereiche
> eines Multimeters zu kalibrieren.

Dein Messaufbau ist mir nicht klar, bei dem sowohl ein 73xx als auch ein 
343A als Spannungsquelle verwendet werden sollen.

Schreib' doch mal konkret, wie Du den 100V- und den 100mV-Bereich bei 
meinem 34401A kalibrieren würdest.

> Darunter fallen dann auch so Geräte wie das 34401A und auch das Keithley
> 2001. Beide haben ja deutlich über 20ppm/Jahr spezifiziert. Da sollte
> dann genügend Marge sein um eine sichere Kalibrierung durchzuführen.

Wenn Du Dir 20ppm "Marge" per heute reservierst, dann ist Deine 
Unsicherheit nach einem Jahr beim Prüfling größer als 20ppm.

Welche Unsicherheit erwartest Du denn so bei den 73xx, wenn sie frisch 
aus der Kalibration kommen?


> Es würde nur schnell gehen, wenn man mehrere Multimeter an einem Tag
> macht. Dann könnte man den Fluke 343A immer einmal frisch kalibrieren
> für die gebrauchten Spannungen und der Rest würde flott gehen. Trotzdem
> bleiben alleine 5 DC-Bereiche dazu kommen dann die ganzen Widerstände

Weiter oben hast Du noch geschrieben, dass die Kalibration des 343A 
keine Rolle spielen würde.
Und jetzt soll das 343A kalibriert werden?
Warum?!

: Bearbeitet durch User
von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Peter M. schrieb:
> Dein Messaufbau ist mir nicht klar, bei dem sowohl ein 73xx als auch ein
> 343A als Spannungsquelle verwendet werden sollen.
>
> Schreib' doch mal konkret, wie Du den 100V- und den 100mV-Bereich bei
> meinem 34401A kalibrieren würdest.

Fangen wir mit 100V an:

- Fluke 343A speist den 720A (Vierleiter)
- Fluke 720A auf Ratio 0,1
- Dann wird auf 0 zwischen dem Ausgang des 720A und dem Fluke 732B 
getrimmt

Das Trimmen erfolgt in dem der Fluke 343A verstellt wird bis der Ausgang 
des 720A genau dem 10V Normal entspricht. Somit ist dann der 343A genau 
auf 100V gestellt.
Der 1000V Bereich würde im Prinzip genauso verlaufen nur mit 1:100 
Ratio.


Die Bereiche 1V und 100mV benötigen dann im Prinzip keinen Fluke 343A 
dabei kann bei Vierleiterausgang des 10V Standards direkt geteilt 
werden. Wieder mit 1:10 und 1:100.

Der 10V Bereich geht direkt an den 10V Standard. Das war es dann mit den 
5 DC Bereichen des 34401A.


Peter M. schrieb:
> Welche Unsicherheit erwartest Du denn so bei den 73xx, wenn sie frisch
> aus der Kalibration kommen?

Der 732B ist mit 2ppm/Jahr spezifiziert. Dazu kommen dann noch die Ratio 
Unsicherheiten. Also dicke Platz auch zu den 24ppm des Keithley 2001. 
Und somit auch besser als die 12ppm des 5520A.


Peter M. schrieb:
> Weiter oben hast Du noch geschrieben, dass die Kalibration des 343A
> keine Rolle spielen würde.
> Und jetzt soll das 343A kalibriert werden?
> Warum?!

Wie du oben lesen konntest spielt es auch keine Rolle. Es wäre halt nur 
schlau sich die eingestellten Werte für 100V und 1000V zu merken, damit 
man das Trimmen nicht 10mal am Tag machen muss. Man könnte nach dem 
Verfahren mit dem 720A und einem Nullmeter auch noch 1V und 100mV 
kalibrieren und so dann ohne umstecken alle Bereiche der zu 
kalibrierenden Geräte mit dem 343A kalibrieren.

von Peter M. (r2d3)


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Steffen P. schrieb:
> Der 732B ist mit 2ppm/Jahr spezifiziert. Dazu kommen dann noch die Ratio
> Unsicherheiten. Also dicke Platz auch zu den 24ppm des Keithley 2001.
> Und somit auch besser als die 12ppm des 5520A.

Und Dein Kalibrationslabor ist in der Lage, Deinen 732B mit einer 
Unsicherheit von <2ppm zu messen, so dass Deine Unsicherheit ein Jahr 
nach Messung bei 2ppm liegt?

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Peter M. schrieb:
> Und Dein Kalibrationslabor ist in der Lage, Deinen 732B mit einer
> Unsicherheit von <2ppm zu messen, so dass Deine Unsicherheit ein Jahr
> nach Messung bei 2ppm liegt?

Fluke Deutschland kann 0,2ppm.

Spielt für so Kisten wie sie privat genutzt werden ja aber auch kaum 
eine Rolle. Fast jeder Kalibrator der noch im Einsatz ist, ist um ein 
vielfaches besser als ein 34401A.

von Old P. (Gast)


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Steffen P. schrieb:
>
> Spielt für so Kisten wie sie privat genutzt werden ja aber auch kaum
> eine Rolle. Fast jeder Kalibrator der noch im Einsatz ist, ist um ein
> vielfaches besser als ein 34401A.

Da irrt der Herr! ;-)
Ich habe einen kalibrierten Fluke Calibrator 5100B, ein Fluke 
Voltstandard 335a und ein Fluke AC/DC Differentialvoltmeter 833AB. Mit 
dem Zeug würde ich mich nie an einen 34401er trauen.
Mein privater "Werkstattstandard" ist ein 2015 kalibriertes Fluke 8845A. 
Ein Prema 6000 steht auch noch im Regal (dem trau ich nicht mehr so 
recht).
Ich habe versucht Deinen Messplatz in Gedanken nachzuvollziehen, bekomme 
ich mangels Geräten nicht verhirnt.... ;-)
Für meine Zwecke (und gelegentlich für Bastelkollegen) reichen meine 
Geräte aus, aber an mehr als 4,5-stellige DMM (und vielleicht komplett 
vergurkte 5,5stellige) würde ich damit nicht gehen.

Old-Papa

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Steffen P. schrieb:
> dies hier ist kein Angebot sondern erst mal nur die Nachfrage ob es
> überhaupt einen Markt gäbe.
>
> Wer von euch hätte Interesse an einer "privaten" Kalibrierung seiner
> Messgeräte und wie viel wäre euch das wert? Was gäbe es ansonsten noch
> für Bedingungen?

Dir ist schon klar, dass das Draufschreiben "von privat" dich nicht vor 
der Staatsmacht, besonders dem Finanzamt und der Gewerbeaufsicht 
schützt? Du kannst noch so oft "von privat" draufschreiben, wenn du die 
Bedingungen für ein Gewerbe erfüllst, dann betreibst du ein Gewerbe - 
zwar schwarz, aber es ist ein Gewerbe. Es nicht anzumelden ändert nichts 
daran.

Damit hast du das klassische Problem all diesen "von privat" Ideen. Wenn 
die Idee funktioniert erfüllst du ganz schnell alle Bedingungen für ein 
Gewerbe. Wenn sie nicht funktioniert dann ist die Idee tot. Die Grauzone 
dazwischen ist sehr klein, und die Behörden sind stets bemüht sie noch 
kleiner zu machen. Es ist unwahrscheinlich das du die Grauzone 
(Liebhaberei, etc.) genau triffst. Lange darfst du sie sowieso nicht 
treffen. Zur Definition von Gewerbe gehört nämlich auch "eine auf Dauer 
angelegte Tätigkeit".

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Old P. schrieb:
> Da irrt der Herr! ;-)
> Ich habe einen kalibrierten Fluke Calibrator 5100B

Ich bezog mich bei der Aussage auf Kalibratoren die in Kalibrierlaboren 
stehen und nicht auf die Schätze die einige von uns noch rumstehen 
haben. Ich habe hier auch noch einen 4,5 stelligen DC-Standard. Das Ding 
ist toll, wenn man mal stabile und schön einstellbare Ströme und 
Spannungen braucht, aber selbst an mein 3478A zur Justierung würde ich 
das Ding nicht lassen.
Als ich das schrieb dachte ich an Fluke 5700A und ähnliche.


Hannes J. schrieb:
> Dir ist schon klar, dass das Draufschreiben "von privat" dich nicht vor
> der Staatsmacht, besonders dem Finanzamt und der Gewerbeaufsicht
> schützt?

Ja ich bin mir durchaus bewusst, dass es dieses Problem gibt. Es ist 
sogar noch schlimmer. Ein Gewerbe anzumelden ist ja kein Problem, dass 
bringt einem sogar ein paar Vorteile. Nach bisherigen Gesprächen mit 
meinem Steuerberater ist aber gerade die Liebhaberei ein Problem für 
Leute wie mich, die in Wirklichkeit gar keinen Gewinn erzielen wollen, 
sondern das angemeldete Gewerbe nur für ihre "Liebhaberei" nutzen. Da 
muss ich mich noch eingehend mit beschäftigen und schauen wie man das 
regelt. Ein angemeldetes Gewerbe mit Leuten die keine Umsatzsteuer 
zahlen, aber auch keine Steuern aus Gewinnen sehen die Finanzämter 
nämlich genauso wenig gern wie Leute die schwarz arbeiten.

von Ralph B. (rberres)


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Steffen P. schrieb:
> Nach bisherigen Gesprächen mit
> meinem Steuerberater ist aber gerade die Liebhaberei ein Problem für
> Leute wie mich, die in Wirklichkeit gar keinen Gewinn erzielen wollen,
> sondern das angemeldete Gewerbe nur für ihre "Liebhaberei" nutzen.

Gibt es da nicht gegebenfalls andere Formen als Gewerbe? z.B. 
eingetragener Verein, dessen Zielsetzung es ist für Hobbyisten 
Multimeter zu kalibrieren?

Es müssten sich mehrere Leute zusammenfinden. Wie klein darf ein Verein 
überhaupt sein, um eingetragen zu werden?

OK man müsste eine dem Finanzamt genehme Satzung ausarbeiten.

Und was sehr wichtig ist, man darf unterm Strich keine Gewinne 
erwirtschaften. Ob das allerdings für eine Gemeinnützigkeit ausreicht 
weis ich nicht.

Aber vielleicht gibt es ja noch andere Formen.

Ralph Berres

von Unbekannt U. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Es müssten sich mehrere Leute zusammenfinden. Wie klein darf ein Verein
> überhaupt sein, um eingetragen zu werden?

Zur Eintragung mindestens sieben Mitglieder; bei Unterschreitung von 
drei Mitgliedern wird er aufgelöst.


> OK man müsste eine dem Finanzamt genehme Satzung ausarbeiten.

Das ist nicht schwer.


> Und was sehr wichtig ist, man darf unterm Strich keine Gewinne
> erwirtschaften. Ob das allerdings für eine Gemeinnützigkeit ausreicht
> weis ich nicht.

Die Förderung von Wissenschaft und Forschung ist u.a. ein gemeinnütziger 
Zweck. Natürlich darf ein Verein auch Gewinne erwirtschaften, ansonsten 
könnten sich Vereine ja gar nicht entwickeln. Es kommt auch darauf an, 
ob die Gewinne beim Zweckbetrieb entstehen oder woanders etc. Man denke 
an die großen Vereine wie (ehemals) Luftrettung, oder auch an die ganzen 
Flugsportvereine oder teilweise Golf-Clubs die Bilanzen weit über den 
Millionen haben.


Ein gemeinnütziger e.V. zur Messtechnik in dessen Rahmen es für die 
Mitglieder auch Kalibriermöglichkeiten gibt, ist aber wirklich ein 
interessanter Gedanke, dem ich persönlich sehr zugeneigt bin.

Allerdings muss sich jeder im Klaren sein, dass so ein Verein auch 
Arbeit macht und mit Aufwand verbunden ist. Das schwierigste dürfte 
sein, eine Ecke in Deutschland zu finden in der es genügend, potentielle 
Mitglieder gäbe damit so ein Verein auch gedeihen kann. Nur auf dem 
Papier und übers Internet wird das nichts.

von Unbekannt U. (Gast)


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Achso: Man kann auch einen Verein etc. gründen ohne Eintragung. Aber ein 
e.V. hat eben steuerliche Vorteile. Das ist u.a. nicht ganz unwichtig, 
wenn sich der Verein teure Kalibriertechnik und Messtechnik finanzieren 
möchte.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Es müssten sich mehrere Leute zusammenfinden. Wie klein darf ein Verein
> überhaupt sein, um eingetragen zu werden?

Das würde mich auch interessieren. Ich wäre auch bereit einen Teil 
beizusteuern.

@Steffen: Hast Du Dich mal erkundigt was die Kalibrierung des 732 kosten 
würde? Ich habe auf Gellerlabs.com folgendes gelesen: "our payment for 
the FLUKE 732B annual calibration, which is now approaching $1,000 with 
insured shipping both ways"

Für 1000$ müsste man eine ganze Menge 20€ Kalibrierungen durchführen.


Ein wenig Kalibrierequipment ist auch bei mir vorhanden. DC und 
Widerstand könnte ich auch automatisiert bei Multimetern mit 
Schnittstelle durchführen (Fluke 5440B und Fluke 5450A). Beim Strom bin 
ich gerade dran und das sollte für ein 34401A auch reichen. Für AC steht 
hier noch ein Fluke 540B, der aber noch etwas Zuwendung benötigt.
Ich habe damit zwar ganz passable Kalibratoren, aber auch das Problem 
der Rückführbarkeit. Zur Zeit läuft das über die kalibrierten Firmen 
3458A mit Kalibrierschein und denn entsprechend zurückgerechnet, aber 
die garantierten Unsicherheiten sind dabei natürlich trotzdem groß.


Joachim B. schrieb:
> Ich gehe mal leichtsinnig davon aus das alle nicht in die selbe Richtung
> gedriftet sind.

Das habe ich mir hier kürzlich in der Firma erst im einigen 34401A 
angesehen. Und dabei sind alle die ich gemessen habe in die gleiche 
Richtung gedriftet. Das man drei Multimeter hat die einigermaßen das 
Gleiche anzeigen heißt also nicht viel.

Viele Grüße
Philipp

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Unbekannt U. schrieb:
> Achso: Man kann auch einen Verein etc. gründen ohne Eintragung. Aber ein
> e.V. hat eben steuerliche Vorteile. Das ist u.a. nicht ganz unwichtig,
> wenn sich der Verein teure Kalibriertechnik und Messtechnik finanzieren
> möchte.

Die Frage ist ob man als Verein an Kalibrierlabore rantreten kann, die 
sonst nur für Gewerbe kalibrieren.

Und wäre es so schlimm die meisten Sachen auf dem Postweg zu erledigen? 
Ich könnte mir gut vorstellen ein paar Spannungs und Widerstandsnormale 
ständig im Kreis zu schicken.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralph B. schrieb:

> Rückführbarkeit auf PCB Standard ).

Physikalisch-Cecke Bundesanstalt?

von Harald W. (wilhelms)


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Björn X. schrieb:

> So mußte ich das Teil aus USA ordern,
> mit entsprechenden Zoll und Versandgebühren.

Ich habe Bekannte in den USA, die etwa einmal jährlich nach D kommen.
Die kennen sich zwar nicht  mit Elektronik aus, könnte  ein  solches
kleines Gerät aber mitbringen. Wie verhält sich denn da der Zoll
am Flughafen?

> Der Anbieter bietet auch Nachkalibrierungen an, was aber wieder
> entsprechende Zoll- und Versandkosten nach sich zieht.

Da dann Dein Gerät wieder zurückkommt, müsste man das über
ein Carnet regeln können. Näheres dazu sollte einem der Zoll
erklären können.

von Unbekannt U. (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Die Frage ist ob man als Verein an Kalibrierlabore rantreten kann, die
> sonst nur für Gewerbe kalibrieren.

Klar. Ein Verein ist eine juristische Person.


> Und wäre es so schlimm die meisten Sachen auf dem Postweg zu erledigen?
> Ich könnte mir gut vorstellen ein paar Spannungs und Widerstandsnormale
> ständig im Kreis zu schicken.

Nur weil man einen Verein hat, macht es nicht plopp und da liegt 
Hardware auf dem Tisch rum. Das Zeug muss bezahlt werden, gepflegt und 
ersetzt werden etc. Dazu braucht man Menschen bzw. Mitglieder die sich 
engagieren. D.h. die anstatt Euros (auch) Zeit investieren. Menschen 
sind dann engagiert, wenn sie sich wohl fühlen und sozial interagieren 
können, z.B. bei einem Bierchen mit Gleichgesinnten.

Die Vorstellung, auf dem Papier einen Verein zu haben und auf magische 
Weise kommt einmal im Jahr ein Spannungsnormal per Post, und das ganze 
für 20,- Euro im Jahr, ist naiv.

Wenn der Aufwand für einen Verein betrieben wird, dann richtig. Um 100,- 
Euro im Jahr für eine 4 1/2 Digit "Kalibrierung" zu sparen, braucht man 
keinen Verein gründen wollen, weil das Scheitern in diesem Fall 
garantiert ist.

Mich interessiert ein Verein, bei dem absehbar ist, dass man in z.B. 
fünf Jahren wirklich im einstelligen ppm-Bereich verlässlich messen 
kann.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Unbekannt U. schrieb:
> Klar. Ein Verein ist eine juristische Person.

Ich bin auch eine juristische Person und trotzdem schicken einen die 
meisten Kalibrierlabore wieder nach Hause, wenn man nicht als Gewerbe 
dort auftritt. Darum meine Frage ob man als Verein da bessere Karten 
hat.


Unbekannt U. schrieb:
> Die Vorstellung, auf dem Papier einen Verein zu haben und auf magische
> Weise kommt einmal im Jahr ein Spannungsnormal per Post, und das ganze
> für 20,- Euro im Jahr, ist naiv.

Das ist völlig klar. Trotzdem sehe ich es eher nicht, dass so ein Verein 
mit so wenig Geld ein Normal anschaffen kann, das auch Kalibrierfähig 
ist. Das Einzige was mir möglich erscheint wäre ein vorhandenes Normal 
mit den Vereinsgeldern kalibrieren zu lassen und diese Kalibrierung dann 
allen Vereinsmitgliedern zugänglich zu machen.
Wenn jemand von uns ein 732A besitzt, dann wird er es wohl auch nicht an 
jeden verschicken wollen. Dementsprechend läuft es wohl darauf hinaus, 
dass man seine Normale zu demjenigen schickt der das kalibrierte Normal 
gerade besitzt oder man geht dorthin.


Unbekannt U. schrieb:
> Wenn der Aufwand für einen Verein betrieben wird, dann richtig. Um 100,-
> Euro im Jahr für eine 4 1/2 Digit "Kalibrierung" zu sparen, braucht man
> keinen Verein gründen wollen, weil das Scheitern in diesem Fall
> garantiert ist.
>
> Mich interessiert ein Verein, bei dem absehbar ist, dass man in z.B.
> fünf Jahren wirklich im einstelligen ppm-Bereich verlässlich messen
> kann.

Das wäre auch mein Interesse. Bei max. 8ppm bin ich ja bereits. Für mich 
würde es sich daher nur lohnen, wenn es deutlich an 1ppm gehen würde.

Damit fällt es aber wohl für viele Leute flach und die Kosten für so 
eine Kalibrierung werden nicht unerheblich sein. Wenn man "nur" ein 
34401A hat, dann reicht es ja bereits so wie ich es jetzt habe aus.

Darum frage ich mich: Kriegen wir überhaupt die 7 Leute zur Gründung 
zusammen?

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Dann musst du mitteilen wo du wohnst, vielleicht findet sich jemand in 
der Nähe. Ich hoffe ja nicht, dass das dann so läuft wie mit den 
Wanderkisten.

: Bearbeitet durch User
von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Andreas M. schrieb:
> Dann musst du mitteilen wo du wohnst, vielleicht findet sich jemand in
> der Nähe.

In der Nähe von Bremen, aber wie gesagt ich sehe mit der Post da kein 
großes Problem.


Andreas M. schrieb:
> Ich hoffe ja nicht, dass das dann so läuft wie mit den
> Wanderkisten.

sagt mir nichts

von Peter M. (r2d3)


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Unbekannt U. schrieb:

> Mich interessiert ein Verein, bei dem absehbar ist, dass man in z.B.
> fünf Jahren wirklich im einstelligen ppm-Bereich verlässlich messen
> kann.

Dein Interesse ist so groß, dass Du hier mit dem Label "Unbekannt" 
schreibst, so dass man Dich noch nicht einmal per Email übers Forum 
erreichen kann.
Da kommen mir schon leichte Zweifel an der Ernsthaftigkeit Deines 
Ansinnens.

Dann soll der Erfolg auch noch absehbar sein.

Damit gehörst Du zu den Leuten, die bei unsicheren Aussichten auch nicht 
in Vorleistung gehen wollen.
Die Erfolglosigkeit ist damit schon garantiert.  :)

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Mal die rechtlichen Aspekte beiseite zurück zur Technik:

Steffen P. schrieb:
> Für den Widerstand und somit auch Strom habe ich diverse Widerstände und
> einen sehr gut bekannten 10k Widerstand. Hiermit und mit dem 720A lässt
> sich da auch einiges machen.

Kannst Du noch genauer beschreiben wie Du die Strombereiche kalibrieren 
möchtest? Nicht nur DC, sondern auch AC?

von Old P. (Gast)


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Steffen P. schrieb:

> Ich bezog mich bei der Aussage auf Kalibratoren die in Kalibrierlaboren
> stehen und nicht auf die Schätze die einige von uns noch rumstehen
> haben.

Geschrieben hattest Du aber das:

>> Fast jeder Kalibrator der noch im Einsatz ist, ist um ein
>> vielfaches besser als ein 34401A.

Meiner und auch viele andere sind noch "im Einsatz", natürlich!
Das in Kalibrierlaboren was ordentliches steht ist ja wohl klar. Die 
werden ganz sicher nicht mit Flachbatterie und Glimmlampe kalibrieren.

> Als ich das schrieb dachte ich an Fluke 5700A und ähnliche.

Die werden bei Amateuren noch nicht rumstehen, ok..., ;-)

> Hannes J. schrieb:
>> Dir ist schon klar, dass das Draufschreiben "von privat" dich nicht vor
>> der Staatsmacht, besonders dem Finanzamt und der Gewerbeaufsicht
>> schützt?
>
> Ja ich bin mir durchaus bewusst, dass es dieses Problem gibt. Es ist
> sogar noch schlimmer. Ein Gewerbe anzumelden ist ja kein Problem, dass
> bringt einem sogar ein paar Vorteile....

Also, ich habe auch schon für Freunde kalibriert. Ich habe auch schon 
Voltstandards gebaut und restauriere diverse Audio- und Messgeräte im 
Jahr. Maschinen auch, und fast alles was einen Stecker hat. Dafür gibt 
es natürlich auch mal Geld, das wird vorher vereinbart. Ein Gewerbe habe 
ich (dafür) nicht, warum auch? Das geht bei mir alles unter Gefälligkeit 
durch und wenn ich Ausgaben dafür habe, dann werden die ersetzt. Nicht 
mehr und nicht weniger.

Old-Papa

von Soul E. (Gast)


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Old P. schrieb:

> Also, ich habe auch schon für Freunde kalibriert. Ich habe auch schon
> Voltstandards gebaut und restauriere diverse Audio- und Messgeräte im
> Jahr. Maschinen auch, und fast alles was einen Stecker hat. Dafür gibt
> es natürlich auch mal Geld, das wird vorher vereinbart.

Wenn Du das "regelmäßig und nachhaltig" tust, kann man zivilrechtlich 
gesehen von einer gewerbsmässigen Tätigkeit ausgehen. Damit bist Du bei 
einem Jahr Gewährleistung, übernimmst die Verantwortung für Schäden beim 
Versand, musst bei Onlinegeschäften Rücktritt anbieten, etc. All das 
interessiert Deine Freunde nicht, solange bis dann doch mal ein Arsch 
dabei ist der Ärger macht und klagt.

Der TO bekommt später haufenweise teure Messgeräte zum Zwecke der 
Kalibrierung zugeschickt. Da kann er ruhig auf seine Homepage schreiben 
"alles auf eigene Gefahr". Wenn er die Kalibrierung "regelmäßig und 
nachhaltig" betreibt und ein Gerät geht beim Transport verloren oder der 
Auftraggeber ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden, dann kann das vor 
Gericht durchaus zu seinen Ungunsten ausgehen.


Das Finanzamt ist hier das kleinste Problem. Das kann sogar helfen, denn 
wenn die Reparatur des Kalibrators teuerer war als die Einnahmen, dann 
lässt sich das als Verlust absetzen.

von Old P. (Gast)


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soul e. schrieb:

> Wenn Du das "regelmäßig und nachhaltig" tust, kann man zivilrechtlich
> gesehen von einer gewerbsmässigen Tätigkeit ausgehen.

Genau.... Doch gerade das mach ich ja nicht. Ich mach mal dies und mal 
das, je nach Anforderung.

Old-Papa

von Finanz B. (finanz-beamter)


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Ich finde die Anmeldung eines Gewerbes letztendlich nicht schlecht. Ich 
bin immer noch tätig im Bereich der Entwicklung von HF-Komponenten für 
den Hobbybereich und das ist nicht mein Hauptberuf, sondern ein Zubrot 
was sich aus meinem Hobby mittels Mundpropaganda ergeben hat.

Letzendlich waren es die Neider, die mir Gewerblichkeit unterstellten 
und ja, die Grauzone ist einfach vorhanden. Den größten Kampf hatte ich 
lediglich mit Handwerkskammer, Handelkammer, Abfallbeseitiger und Co. 
Denn diese Damen und Herren melden sich nach einigen Wochen und alle 
halten sie die Hand auf. Die Neider sind mittlerweiler im Neid erstickt, 
bravo!!!

Ich zahle einfach nur Steuern, und wenn man etwas geschickt ist, kann 
die Steuerlast auch stark reduziert werden. Man sollte dem Finanzamt 
schon ein paar Euro so nach 2-3 Jahren "anbieten".

Ich bereue den Schritt nicht.

Hier im Forum gibt es viele Grauzonler :-) Welche, die seit Jahren einen 
Service anbieten (Stichwort Mouser, Giess-o-mat etc.)

Aber das muss jeder selbst wissen...

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Old P. schrieb:
> Geschrieben hattest Du aber das:
>
>>> Fast jeder Kalibrator der noch im Einsatz ist, ist um ein
>>> vielfaches besser als ein 34401A.
>
> Meiner und auch viele andere sind noch "im Einsatz", natürlich!
> Das in Kalibrierlaboren was ordentliches steht ist ja wohl klar. Die
> werden ganz sicher nicht mit Flachbatterie und Glimmlampe kalibrieren.

Wenn Du mich schon zitierst um darauf rumzureiten dann doch bitte 
komplett:

Steffen P. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Und Dein Kalibrationslabor ist in der Lage, Deinen 732B mit einer
>> Unsicherheit von <2ppm zu messen, so dass Deine Unsicherheit ein Jahr
>> nach Messung bei 2ppm liegt?
>
> Fluke Deutschland kann 0,2ppm.
>
> Spielt für so Kisten wie sie privat genutzt werden ja aber auch kaum
> eine Rolle. Fast jeder Kalibrator der noch im Einsatz ist, ist um ein
> vielfaches besser als ein 34401A.

Daraus geht ja wohl ganz klar hervor, dass es um die Frage von Peter 
ging und ausschließlich um Kalibrationslabore und nicht um 
Flachbatterien die noch irgendjemand zuhause rumliegen hat.


Old P. schrieb:
> Also, ich habe auch schon für Freunde kalibriert.

Und wie hast Du es dabei mit der Rückführbarkeit gemacht?


Naja, die Idee sich die Kalibrationskosten in irgendeiner Form zu teilen 
ist mit diesem Thread wohl ohnehin gestorben.

von Old P. (Gast)


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Steffen P. schrieb:
>
> Wenn Du mich schon zitierst um darauf rumzureiten dann doch bitte
> komplett:
>
> Steffen P. schrieb:
>> Peter M. schrieb:
>>> Und Dein Kalibrationslabor ist in der Lage, Deinen 732B mit einer
>>> Unsicherheit von <2ppm zu messen, so dass Deine Unsicherheit ein Jahr
>>> nach Messung bei 2ppm liegt?
>>
>> Fluke Deutschland kann 0,2ppm.
>>
>> Spielt für so Kisten wie sie privat genutzt werden ja aber auch kaum
>> eine Rolle. Fast jeder Kalibrator der noch im Einsatz ist, ist um ein
>> vielfaches besser als ein 34401A.
>
> Daraus geht ja wohl ganz klar hervor, dass es um die Frage von Peter
> ging und ausschließlich um Kalibrationslabore und nicht um
> Flachbatterien die noch irgendjemand zuhause rumliegen hat.

Irgendwie bekomm ich wohl die Kurve nicht. Du schriebst doch "Kisten wie 
sie Privat genutzt werden... (also wie meine)
>

Aber egal, ist schon spät.

Old-Papa

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Old P. schrieb:
> Irgendwie bekomm ich wohl die Kurve nicht. Du schriebst doch "Kisten wie
> sie Privat genutzt werden... (also wie meine)

Ahh, jetzt verstehe ich warum man es falsch verstehen konnte :)

Ich war bei der Kalibrierung und mit den Gedanken immer beim Fluke 732A. 
Und in dem Zusammenhang meinte ich, dass es egal ist ob Fluke es (das 
732) nun mit 0,2ppm Unsicherheit kalibriert oder irgendein anderes 
Kalibrationslabor zB mit einem Fluke 5700 und einigen ppm Unsicherheit.

Es ist ja egal ob nun 0,2ppm oder zB 4ppm, wenn damit eh nur "Kisten wie 
sie privat genutzt werden" (also Multimeter) bei mir damit kalibriert 
würden. Die meisten haben privat ja eh nichts besseres als ein 34401A. 
Und so ein 34401A kann wohl so ziemlich jedes Kalibrationslabor 
kalibrieren.

Da hab ich mich wohl einfach nicht klar genug ausgedrückt.



Finanz B. schrieb:
> Ich finde die Anmeldung eines Gewerbes letztendlich nicht schlecht.

Ja, es macht sicher vieles einfacher. Aber es birgt halt auch ein paar 
Risiken wie hier auch schon erwähnt wurde. Von daher fände ich diesen 
Vereinsansatz irgendwie auch am besten.


Gerd E. schrieb:
> Kannst Du noch genauer beschreiben wie Du die Strombereiche kalibrieren
> möchtest? Nicht nur DC, sondern auch AC?

DC hätte ich mit entsprechenden Shunts ja noch gekonnt, aber AC wird 
wohl schwierig.

von Ralph B. (rberres)


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Ich habe ein 34401A ( Baujahr um 1992 ) und ein Fluke 8840 ( kalibriert 
vor ca 10 Jahren )

Die DC Bereiche werden vermutlich innrhalb der Toleranz sein. Was 
vermutlich mehr driftet ist der AC Bereich.

Steffen, wenn du eine Kalibrierung und Justierung in AC auch noch 
anbieten kannst, könnte das für mich interessant werden beide Geräte mal 
dir zu überstellen. Das darf dann auch realistischere Kosten 
verursachen. 20 Euro scheint mir sehr optimistisch und Kundenfreundlich 
zu sein.

Ralph Berres

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Die DC Bereiche werden vermutlich innrhalb der Toleranz sein. Was
> vermutlich mehr driftet ist der AC Bereich.

Zwar nichts reprensentatives, aber ich habe gerade einfach mal den 
Funktionsgenerator mit 1kHz und 1V RMS an das kalibrierte 3458A gehängt. 
1kHz liegt im besten AC Bereich des 34401A. Die Anzeige des 3458A 
wackelt mit +/- 100µV. Die Spec des 34401A wäre bei 1V ja aber eh 900µV.

Anzeige 3458A: 1,0030 VAC
Anzeige 34401A: 1,0027 VAC

AC scheint zumindest an diesem einen Messpunkt auch in der Spezifikation 
des unkalibrierten 34401A zu sein. DC mässig zeigt es bei 10V etwa 12ppm 
zu viel an.

Das Ganze sagt jetzt nicht unheimlich viel aus, aber vielleicht ist es 
immerhin beruhigend, dass es auch AC mässig recht stabil zu sein 
scheint. Zumal die Spezifikation da ja eh nicht besonders eng ist. Bei 
AC hat es ja nicht mal mehr 4,5 Stellen Genauigkeit.

Viele Grüße
Philipp

von Gerd E. (robberknight)


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Steffen P. schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> Kannst Du noch genauer beschreiben wie Du die Strombereiche kalibrieren
>> möchtest? Nicht nur DC, sondern auch AC?
>
> DC hätte ich mit entsprechenden Shunts ja noch gekonnt, aber AC wird
> wohl schwierig.

ok, lassen wir AC erst mal außen vor. Aber wie kalibrierst Du DC?

Z.B. ein 34401a hat 10mA, 100mA, 1A und 3A als Strombereiche. 3A wird 
Dein Fluke 343A wohl kaum liefern können und die Burden Voltage des 
Multimeters musst Du auch mit einbeziehen. Also einfach definierte 
Spannung + Shunt reicht nicht.

Wenn Du den Spannungsabfall über dem Shunt messen möchtest, brauchst Du 
ein Multimeter grob eine Klasse besser als das zu Kalibrierende Gerät. 
Wenn Du also mein 2001 kalibrieren möchtest, selbst aber nur ein 
6,5-stelliges zum Messen des Spannungsabfalls nimmst, passt das nicht.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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An manche hier.
Verwechselt nicht Auflösung und Genauigkeit!

: Bearbeitet durch User
von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Wenn Du den Spannungsabfall über dem Shunt messen möchtest, brauchst Du
> ein Multimeter grob eine Klasse besser als das zu Kalibrierende Gerät.
> Wenn Du also mein 2001 kalibrieren möchtest, selbst aber nur ein
> 6,5-stelliges zum Messen des Spannungsabfalls nimmst, passt das nicht.


Ich denke sowas geht schon. Wenn er zB ein 34401A hat, dann kann er es 
ja frisch kalibrieren und kann dann über 24h Spannungen mit 19ppm 
Genauigkeit messen (mal davon ausgehend er hat so eine 1000€ 
Kalibrierung für den 732). Mit einem 3456A sogar auf 8+2ppm den ganzen 
Tag und 2ppm Transfer. Alles bezogen auf den 10V Bereich. Bei kleinen 
Spannungen muss man natürlich mit Thermospannungen aufpassen.

Die Bürdespannung des Keithley spielt keine Rolle, wenn er den Shunt mit 
Vierleiter anschließt und dabei die Spannung über dem Shunt mit seinem 
34401A misst. Man benötigt natürlich ein entsprechend stabiles Netzteil 
und einen guten Shunt. Aber das sollte schon möglich sein. Zumal die 
920ppm des Keithley nun nicht sehr beeindruckend sind.

Wenn Du nur DC brauchst und Interesse an einer Messung hast kannst Du 
mich auch anschreiben. Mein Knick JS3010 kann bis 200mA DC mit 1 + 5ppm 
(im 200mA Range, kleiner besser). Kalibriert gegen ein kalibriertes 
3458A das in jedem Strombereich etwa 10mal besser ist als dein Keithley 
2001. Für mehr als 200mA würde ich mein Agilent 6632B + Isabellenhütte 
Shunt nutzen (auch am 3458A vermessen). Wobei das Agilent Netzteil 
alleine ja schon bessere Specs hat als dein Multimeter (0,05% vs 0,09%). 
Bessere Strommöglichkeiten sind zur Zeit in Arbeit ;)

Viele Grüße
Philipp

von Gerd E. (robberknight)


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Philipp C. schrieb:
> Die Bürdespannung des Keithley spielt keine Rolle, wenn er den Shunt mit
> Vierleiter anschließt und dabei die Spannung über dem Shunt mit seinem
> 34401A misst. Man benötigt natürlich ein entsprechend stabiles Netzteil
> und einen guten Shunt. Aber das sollte schon möglich sein. Zumal die
> 920ppm des Keithley nun nicht sehr beeindruckend sind.

ok, mal schauen was Steffen für ein Netzteil hat.

Dann fehlt eigentlich nur noch AC. Ideen?

> Wenn Du nur DC brauchst und Interesse an einer Messung hast kannst Du
> mich auch anschreiben.

Danke für das Angebot. Ich müsste bei meinem K2001 mal vorsorglich die 
Kondensatoren tauschen bevor die das Auslaufen anfangen und danach ist 
halt eine Kalibrierung sinnvoll.

Klingt doch schon nach Verein ;)

von Автомат К. (dermeckrige)


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Gerd E. schrieb:
> ok, mal schauen was Steffen für ein Netzteil hat.

Für DCV und DCA ist auch eine SMU als stabile Quelle gut geeignet. Damit 
kann man auch sehr gut die Widerstandsmessbereiche überprüfen und ggf. 
kalibrieren.

Die SMU hat auch den Vorteil, das negative Spannungen und Ströme 
eingestellt und überprüft werden können.

Gerd E. schrieb:
> Dann fehlt eigentlich nur noch AC. Ideen?

Für kleine Pegel ist ein ordentlicher arbiträrer Funktionsgenerator 
ausreichend stabil. Bei größeren Pegeln siehts damit natürlich schlecht 
aus... Ich hatte mir schon mal überlegt, einen (modifizierten) 
Audio-Verstärker nachzuschalten um höhere Pegel und auch AC-Ströme zu 
generieren. Ich weiss allerdings nicht, ob das selbst für 
Vergleichsmessungen ausreichend stabil sein wird.

: Bearbeitet durch User
von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> ok, mal schauen was Steffen für ein Netzteil hat.

Falls man kein so super stabiles Netzteil hat kann man ja noch ein paar 
dicke Widerstände mit in Reihe schalten und das Netzteil dann im 
Spannungsbetrieb verwenden. Das wird dann wohl ohnehin stabiler sein und 
durch den Reihenwiderstand flacht man die Stromkennlinie noch weiter ab.

Wenn man mal annimmt das Mutlimeter hat 100mR als Shunt und der 
Messshunt hat das ebenfalls. Dann könnte man noch mal rund 20R in Reihe 
schalten. Für 1A dürfte das Netzteil dann um 10mV schwanken und man wäre 
damit bei "nur" 500ppm Stromänderung und somit noch in der Spec des 
2001. Mit einem vernünftigen Labornetzteil sollte es ja aber ohnehin 
deutlich stabiler als 10mV zu bekommen sein.


Gerd E. schrieb:
> Dann fehlt eigentlich nur noch AC. Ideen?

Ich bin zur Zeit an einem Transkonduktanzverstärker dran. Damit sollten 
sich dann auch AC Ströme zusammen mit einem Funktionsgenerator gut 
machen lassen. Für größere AC Spannungen habe ich aber noch nichts.


Автомат К. schrieb:
> Ich hatte mir schon mal überlegt, einen (modifizierten)
> Audio-Verstärker nachzuschalten um höhere Pegel und auch AC-Ströme zu
> generieren. Ich weiss allerdings nicht, ob das selbst für
> Vergleichsmessungen ausreichend stabil sein wird.

Das klingt interessant. Ggf kann man dann noch einen Übertrager 
nachschalten um auch große Spannungen zu erzeugen?


Автомат К. schrieb:
> Für DCV und DCA ist auch eine SMU als stabile Quelle gut geeignet. Damit
> kann man auch sehr gut die Widerstandsmessbereiche überprüfen und ggf.
> kalibrieren.

Hast Du da Erfahrungen? Ich habe nur irgendwann mal kurz mit einem 
Keithley 2400 gespielt und war nicht besonders beeindruckt von der 
Stabilität der Ausgangsspannung. Genaueres weiß ich aber nicht mehr.

Viele Grüße
Philipp

von Автомат К. (dermeckrige)


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Philipp C. schrieb:
> Ggf kann man dann noch einen Übertrager
> nachschalten um auch große Spannungen zu erzeugen?

Das wäre vielleicht eine Idee. Schwierig wird es werden, dass ganze 
stabil genug hinzubekommen.

Philipp C. schrieb:
> Hast Du da Erfahrungen? Ich habe nur irgendwann mal kurz mit einem
> Keithley 2400 gespielt und war nicht besonders beeindruckt von der
> Stabilität der Ausgangsspannung. Genaueres weiß ich aber nicht mehr.

Ja, ich habe erste Erfahrungen mit einer Keithley 2450 sammeln können. 
Wenn diese einige Stunden läuft, ist die eingestellte Spannung stabil 
genung, dass die letzte Stelle (1 ppm) über längere Zeit stehen bleibt.

von Steffen P. (steffen_angemeldet)


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Gerd E. schrieb:
> ok, mal schauen was Steffen für ein Netzteil hat.

Ich verwende dafür ein ganz einfaches Labornetzteil (Kepco). Es ist 
digital einstellbar hat aber nur 0,1V Auflösung. Das Netzteil ist aber 
viel stabiler als meine anderen mit Poti. 1A kann ich so mit einer 
Stabilität von 50ppm messen.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Sehr schade, dass sich dieser Thread hier wohl erledigt hat. 
Wahrscheinlich erwarten einige hier echt Dinge, die privat einfach nicht 
zu finanzieren sind.

Dann bleibt wohl auch in Zukunft nur möglichst kurz vor oder nach der 
jährlichen Kalibrierung ein paar Messungen mit den kalibrierten Geräten 
in der Firma zu machen. Auch am Austausch untereinander scheint kaum 
jemand Interesse zu haben. Schade..

von Gerd E. (robberknight)


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Автомат К. schrieb:
>> Dann fehlt eigentlich nur noch AC. Ideen?
>
> Für kleine Pegel ist ein ordentlicher arbiträrer Funktionsgenerator
> ausreichend stabil. Bei größeren Pegeln siehts damit natürlich schlecht
> aus... Ich hatte mir schon mal überlegt, einen (modifizierten)
> Audio-Verstärker nachzuschalten um höhere Pegel und auch AC-Ströme zu
> generieren. Ich weiss allerdings nicht, ob das selbst für
> Vergleichsmessungen ausreichend stabil sein wird.

Aber reicht es denn aus daß es ausreichend stabil ist?

Wie kalibrierst Du den Pegel? Du müsstest irgendwie den ausgegebenen 
AC-Pegel mit einer bereits kalibrierten Größe vergleichen, also z.B. den 
Spitzenwert oder RMS-Wert mit DC V.

Ansonsten bräuchtest Du einen ausreichend genau kalibrierten 
Funktionsgenerator oder ein anderes Multimeter mit guten, kalibrierten 
AC-Modi und das macht das Ganze wieder kompliziert und teuer.

von Gerd E. (robberknight)


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Philipp C. schrieb:
> Sehr schade, dass sich dieser Thread hier wohl erledigt hat.

Na,na. Nicht zu früh den Kopf in den Sand stecken.

Es ist Urlaubszeit, vermutlich lesen auch einige mit Interesse daran 
deshalb gerade nicht mit. Z.B. Anja bringt in diesem Bereich oft gute 
Ideen ein und von ihr haben wir hier noch nix gehört.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Gerd E. schrieb:
> Wie kalibrierst Du den Pegel? Du müsstest irgendwie den ausgegebenen
> AC-Pegel mit einer bereits kalibrierten Größe vergleichen, also z.B. den
> Spitzenwert oder RMS-Wert mit DC V.

Gar nicht :-)

Mir reichen Vergleichsmessungen zwischen (vielen) verschiedenen 
Messgeräten aus.

Allerdings hatte ich mir tatsächlich überlegt, bei den Spitzenwert des 
Sinus über DCV zu messen und in RMS umzurechnen, so wie von Dir erwähnt.

: Bearbeitet durch User
von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Wie gesagt, ich habe einen Fluke 540B Thermal transfer standard. Damit 
kann man einen AC RMS Wert auf eine DC Spannung zurückführen. Und das 6 
mal besser als der beste AC Messbereich des 34401A.

Es freut mich, dass hier noch etwas passiert :)

von Gerd E. (robberknight)


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Автомат К. schrieb:
> Allerdings hatte ich mir tatsächlich überlegt, bei den Spitzenwert des
> Sinus über DCV zu messen und in RMS umzurechnen, so wie von Dir erwähnt.

Mir fällt dafür als erstes nen Peak-Detector ein. Ist halt die Frage was 
für eine Schaltung es dafür gibt die da genau & schnell genug ist. Meist 
hast Du da ja einen Kondensator drin der sich entlädt so daß Du nicht 
über mehrere PLCs den echten Spitzenwert anliegen hast.

Vielleicht eher in die Richtung hier:
http://www.analogzoo.com/2016/02/a-100khz-zero-droop-peak-detector/

Nen normales Oszi scheint mir ungeeignet da die Auflösung zu schlecht 
ist. Vielleicht könnte man aber mit diesen Picoscopes vergleichsmäßig 
was anfangen, die haben bis zu 16 Bit.

von Gerd E. (robberknight)


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Philipp C. schrieb:
> Wie gesagt, ich habe einen Fluke 540B Thermal transfer standard. Damit
> kann man einen AC RMS Wert auf eine DC Spannung zurückführen. Und das 6
> mal besser als der beste AC Messbereich des 34401A.

ah, ok, so machen (oder machten?) das die Profis.

Ich hab nen HP 3400B AC Voltmeter, an das hatte ich dafür auch schon 
gedacht. Da hätte man aber wohl an der Schaltung rumbauen müssen, denn 
da wird der Vergleich nicht zu einer extern angelegten Spannung, sondern 
intern automatisch zu der Anzeigeeinheit gemacht.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Gerd E. schrieb:
> Ansonsten bräuchtest Du einen ausreichend genau kalibrierten
> Funktionsgenerator oder ein anderes Multimeter mit guten, kalibrierten
> AC-Modi und das macht das Ganze wieder kompliziert und teuer.

Und selbst da ist die Frage, ob die Anforderungen an den FG so hoch 
sind, was die Signalqualität anbelangt. Die Multimeter verwenden alle 
den gleichen TRMS-Wandler(AD536 bzw. AD637, mal abgesehen von ein paar 
neueren Agisight/Keylent Multimetern). Das Verhalten der einzelnen 
Multimeter gegenüber dem Wechselstromsignal wird sich daher kaum 
unterscheiden.

Richtig ist, dass man dabei mindestens ein kalibriertes DMM als Referenz 
verwenden muss. Das macht die Sache aus meine Sicht nicht unbedingt 
komplizierter (zumal man das Ganze zum Schluss sowie automatisiert 
steuern will und es dann "bloß noch" eine Frage der SW/des Skripts ist), 
ggf. aber teurer (je nachdem welche Anforderungen man stellt).

von Gerd E. (robberknight)


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Автомат К. schrieb:
> Und selbst da ist die Frage, ob die Anforderungen an den FG so hoch
> sind, was die Signalqualität anbelangt.

Du hast aber vermutlich keinen FG der bis 1kV hoch geht. Du wirst also 
irgendeinen Verstärker, Transformator,... einsetzen müssen dessen Fehler 
dann auch mit einfließen.

> Richtig ist, dass man dabei mindestens ein kalibriertes DMM als Referenz
> verwenden muss. Das macht die Sache aus meine Sicht nicht unbedingt
> komplizierter (zumal man das Ganze zum Schluss sowie automatisiert
> steuern will und es dann "bloß noch" eine Frage der SW/des Skripts ist),
> ggf. aber teurer (je nachdem welche Anforderungen man stellt).

Ich finde es aber nicht elegant. Alleine aus dem DC-Transferstandard und 
ein paar guten Widerständen alle Modi und Bereiche eines Multimeters 
kalibrieren zu können hat schon seinen Reiz.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Gerd E. schrieb:
> Mir fällt dafür als erstes nen Peak-Detector ein. Ist halt die Frage was
> für eine Schaltung es dafür gibt die da genau & schnell genug ist. Meist
> hast Du da ja einen Kondensator drin der sich entlädt so daß Du nicht
> über mehrere PLCs den echten Spitzenwert anliegen hast.

Ich muss ja nicht einen Peak von meinem Wechselstromsignal "samplen" und 
dann für 100 NPLC's zur Verfügung zu stellen (btw: die TRMS-Konverter 
sind um so viele Größenordnungen schlechter als der AD-Wandler, dass 
auch deutlich kürzere Integrationszeiten ausreichend sein sollten), 
sondern kann den Kondensator auch periodisch nachladen. Vereinfachend 
kommt hierbei hinzu, dass das die max. Genauigkeit nicht bei 50 Hz, 
sondern bei einigen hundert Herz liegt, sodass ich in jedem PLC den 
Kondensator mehrmals nachladen kann.

Gerd E. schrieb:
> Nen normales Oszi scheint mir ungeeignet da die Auflösung zu schlecht
> ist.

Das kommt drauf an. Die etwas besseren haben die Möglichkeit, einen 
Offset auf die Eingangsstufen zu legen, sodass man mit der vorhandenen 
(8-Bit)Auflösung des Oszis nur noch einen kleinen Teil an der Spitze 
betrachten kann. Jetzt kommt es drauf an wie stabil der eingestellte 
Offset bleibt. Außerdem gibt es dass Problem dass man die Eingangsstufe 
mit dem Wechselstromsignal permanent in die Übersteuerung fährt und eine 
gewisse Erholungszeit benötigt, was die Messwerte verfälschen kann.

von Gerd E. (robberknight)


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Автомат К. schrieb:
> Ich muss ja nicht einen Peak von meinem Wechselstromsignal "samplen" und
> dann für 100 NPLC's zur Verfügung zu stellen (btw: die TRMS-Konverter
> sind um so viele Größenordnungen schlechter als der AD-Wandler, dass
> auch deutlich kürzere Integrationszeiten ausreichend sein sollten),
> sondern kann den Kondensator auch periodisch nachladen. Vereinfachend
> kommt hierbei hinzu, dass das die max. Genauigkeit nicht bei 50 Hz,
> sondern bei einigen hundert Herz liegt, sodass ich in jedem PLC den
> Kondensator mehrmals nachladen kann.

Ich meinte das auch gar nicht in Form von Sample&Hold, sondern eher daß 
der Kondensator sich kontinuierlich entlädt. Du hast also schon kurze 
Zeit nach dem Peak nicht mehr den wirklichen Peak-Wert anliegen weil 
sich der Kondensator schon ein bischen entladen hat. Beim nächsten Peak 
geht er natürlich wieder hoch. Du bekommst also einen Ripple und 
vergleichst dann vermutlich dessen Mittelwert statt dem eigentlichen 
Peaksingal mit der Referenz.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Gerd E. schrieb:
> Du hast aber vermutlich keinen FG der bis 1kV hoch geht.

Den habe ich natürlich nicht. Daher auch die Idee mit den nachschalteten 
(Audio-) Verstärker.

Gerd E. schrieb:
> Ich finde es aber nicht elegant. Alleine aus dem DC-Transferstandard und
> ein paar guten Widerständen alle Modi und Bereiche eines Multimeters
> kalibrieren zu können hat schon seinen Reiz.

Das hat natürlich auch seinen Reiz. Aber mal ehrlich, dann sind wir bei 
den echten Kalibratoren angelangt. Geht natürlich auch, ein paar Fluke 
5440 stehen hin- und wieder zu eigentlich vernünftigen Preisen in der 
amerikanischen Bucht...
Insg. finde ich jedoch Vergleichsmessungen und das beobachten von 
Verhalten deutlich spannender, v.a. dann wenn irgendwann noch Referenzen 
mit ins Spiel kommen sollten.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Gerd E. schrieb:
> Ich meinte das auch gar nicht in Form von Sample&Hold, sondern eher daß
> der Kondensator sich kontinuierlich entlädt. Du hast also schon kurze
> Zeit nach dem Peak nicht mehr den wirklichen Peak-Wert anliegen weil
> sich der Kondensator schon ein bischen entladen hat. Beim nächsten Peak
> geht er natürlich wieder hoch. Du bekommst also einen Ripple und
> vergleichst dann vermutlich dessen Mittelwert statt dem eigentlichen
> Peaksingal mit der Referenz.

Alles ne Frage der Auslegung. Um einstellige ms-Abstände zwischen einem 
Peak und dem nächsten zu überbrücken, sehe ich das nicht als das 
Problem.

von Old P. (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Wie gesagt, ich habe einen Fluke 540B Thermal transfer standard.

Ein feines Teil, sowas fehlt mir noch ;-)

> Damit
> kann man einen AC RMS Wert auf eine DC Spannung zurückführen. Und das 6
> mal besser als der beste AC Messbereich des 34401A.

Aber nur, wenn die DC-Vergleichsspannung auch 6 mal besser ist ;-)

Durch meinen Fluke 5100B habe ich ja eigentlich auch bei AC bis 1000V 
keine Not, doch ein 540er reizt mich schon.

Old-Papa

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> ah, ok, so machen (oder machten?) das die Profis.

Wohl eher machten :). Das 3458A macht zB auch sampling. Da sollte man 
sich ggf. noch mal einlesen. Das 3458A kann ahnhand eines 10V Standards, 
einem Kurzschluss und einem 10k Widerstand vollständig kalibriert 
werden. Inklusive AC.


Автомат К. schrieb:
> Fluke
> 5440 stehen hin- und wieder zu eigentlich vernünftigen Preisen in der
> amerikanischen Bucht...
> Insg. finde ich jedoch Vergleichsmessungen und das beobachten von
> Verhalten deutlich spannender, v.a. dann wenn irgendwann noch Referenzen
> mit ins Spiel kommen sollten.

Gerade zum Vergleichen ist der Fluke 5440B ja sehr nett, weil er 
unheimlich stabil ist (quasi 2 Fluke 732A drin). An was für Referenzen 
hast Du denn gedacht?


Old P. schrieb:
> Aber nur, wenn die DC-Vergleichsspannung auch 6 mal besser ist ;-)

Naja, 100ppm sollte problemlos erreichbar sein.


Old P. schrieb:
> Durch meinen Fluke 5100B habe ich ja eigentlich auch bei AC bis 1000V
> keine Not, doch ein 540er reizt mich schon.

Nach einem kurzen Blick ins Handbuch sieht es ja so aus, als würde er 
bei AC fast Faktor 2 besser sein als ein 34401A. Einen 540B oder 
ähnliches brauchst Du ja aber trotzdem um den 5100B kalibrieren zu 
können.

Wie stabil sind die Spannungen des 5100B eigentlich? Eignet der sich als 
Transferstandard für mehr als 4,5 Stellen?

Viele Grüße
Philipp

von Автомат К. (dermeckrige)


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Philipp C. schrieb:
> An was für Referenzen
> hast Du denn gedacht?

An die üblichen Verdächtigen :-)

Gegenfrage: Hast Du Erfahrungen damit?

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Ich habe schon ein wenig mit LM399 und LTZ1000 gespielt.

von Old P. (Gast)


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Philipp C. schrieb:
>
> Old P. schrieb:
>> Durch meinen Fluke 5100B habe ich ja eigentlich auch bei AC bis 1000V
>> keine Not, doch ein 540er reizt mich schon.
>
> Nach einem kurzen Blick ins Handbuch sieht es ja so aus, als würde er
> bei AC fast Faktor 2 besser sein als ein 34401A. Einen 540B oder
> ähnliches brauchst Du ja aber trotzdem um den 5100B kalibrieren zu
> können.

Wohl wahr. Bisher habe ich nur die 10V-Referenz mit meinem Prema 6000 
und dem Fluke 8845A verglichen. Stimmt nach 1-2 Stunden recht gut.

> Wie stabil sind die Spannungen des 5100B eigentlich? Eignet der sich als
> Transferstandard für mehr als 4,5 Stellen?

Keine Ahnung, meine letzten Messungen sind schon länger her. Mehr als 
4,5 Stellen habe ich noch nicht damit gemacht. Zumindest stehen 
eingestellte z.B. 100,000V auf meinem Fluke 8845A auch auf der letzten 
Stelle stabil (nach Einlaufzeit) Wenn ich damit arbeiten will, wir er 24 
Stunden vorher eingeschaltet und die Hütte beim Kalibrieren auf rund 
20°C gehalten. Luftfeuche und Netzspannung kann ich nicht beeinflussen. 
Für meine Bastelzwecke ist das Setup aber schon fast overkill ;-)

Old-Papa

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Old P. schrieb:
> und die Hütte beim Kalibrieren auf rund
> 20°C gehalten.

Wie machst Du das denn? Hast Du eine Klimaanlage in Deiner Bastelstube?

von Old P. (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> und die Hütte beim Kalibrieren auf rund
>> 20°C gehalten.
>
> Wie machst Du das denn? Hast Du eine Klimaanlage in Deiner Bastelstube?

Nö, aber Heizung ;-)
Im Ernst: Bei 30 und mehr Grad Außentemperatur sitz ich eh nicht unter 
dem Dach. Ansonsten entweder Heizung oder eben Nachtstunden nutzen.
Zumindest direkt beim Kalibrieren steht ein gutes Thermometer in der 
Hütte.

Old-Papa

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