Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nichrom Heizdraht Ø 0,50mm brennt durch


von Andy S. (chruchill_croco)


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Hallo Zusammen,

Habe ein Anliegen. Für ein RC-Modell (Flammenwerfer Panzer- keine Angst 
wirklich nur ein kleines Scale Modell 1:16 das wie sein Original Flammen 
werfen soll- Feuerlöscher immer dabei- "Gefährliche" Teile sitzen in 
Metallumhausung) habe ich eine Schaltung mit einer Pumpe und Heizdraht 
entworfen. Naja im Endeffekt nur jeweils ein Kanal der Spannung auf die 
Pumpe und den Heizdraht gibt. Als Heizdraht habe ich diesen hier:
https://www.amazon.de/gp/product/B00FU9FDSA/ref=oh_aui_detailpage_o07_s00?ie=UTF8&psc=1
(Nichrom Nickel-Chrom Heizdraht Ø 0,50mm - AWG 24
Nickel-Chrom 80/20
Widerstand: 5,6 Ohm/m
Legierungsbestandteile: Ni 80%, Cr 20%
max. Arbeitstemperatur: 1200°C)

Normales Feuerzeug Benzin wird von der Pumpe über den Heizdraht (direkt 
an der Luft) gepumpt und entsprechend dann entzündet.

Meine Spannungsquelle ist einfach nur ein 7,2V (5000mah) Racing 
Akkupack.
Als Querschnitt der Leitungen nehme ich 0,6mm cu Leitung.

Nutzen kann ich ca. 5-10mm des Heizdrahts, je nachdem wie gut ich 
wickel.
Leider raucht mir der Heizdraht immer relativ schnell durch.. < 1min
Das soll er natürlich nicht.

Was würdet ihr empfehlen um das durchbrennen zu verhindern?
Poti vorschalten? Wobei ich dann glaube, dass das Poti dann heiß wird.

Anderen Heizdraht mit größerem Querschnitt nehmen?

Könntet ihr mir helfen oder helfen eine Berechnung aufzustellen oder die 
Formel zu finden?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Was würdet ihr empfehlen um das durchbrennen zu verhindern?
Das Schlüsselwort heißt "PWM". Du musst die Versorgung des Drahts mit 
"hoher Geschwindigkeit" ein- und ausschalten, so dass insgesamt weniger 
Leistung am Draht ankommt...

Und in Pausen, wenn nicht geworfen werden muss, kannst du die Leistung 
auf "Vorglühen" zurückdrehen, um im Bedarfsfall schnell auf "Vollglut" 
zu kommen.

von oszi40 (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Widerstand: 5,6 Ohm/m
> Nutzen kann ich ca. 5-10mm des Heizdrahts

10cm=0,56 Ohm
1cm=0,056 Ohm
Herr Ohm meinte I=U/R
Damit sind 1cm rund 125A, was mir etwas viel für den dünnen Draht und 
den armen Akku zu sein scheint. Statt PWM und und Hochstrom-MOSFET würde 
ich erst mal eine geringere Akkuspannung versuchen.

von Inkognito (Gast)


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Statt so einen lausigen dünnen Chrom-Nickle-Draht zu nehmen, würde
einen wenigstens 1,5 - 2mm dicken Wolframdraht nehmen. Steuern kann
man den Draht so wie oben beschrieben dann genauso.

von hinz (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Statt so einen lausigen dünnen Chrom-Nickle-Draht zu nehmen, würde
> einen wenigstens 1,5 - 2mm dicken Wolframdraht nehmen.

Der brennt dann wenigstens spektakulär durch. Nicht ohne Grund gibts in 
Glühlampen keinen Sauerstoff.

von Guestinator (Gast)


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Aus dem Modellbaubereich kenne ich noch diese Glühkerzen:

http://www.rc-forum.de/content.php?104-Die-Gl%FChkerze-und-die-10-Regeln

Für Dauerbetrieb sind die aber sicherlich auch nicht ausgelegt. Die 
werden, wenn ich mich recht erinnere, mit nur einer Zelle betrieben (ca. 
2 V?).

Die könntest du auf jeden Fall schnell wechseln, wenn mal etwas 
passiert, und die gibt es in verschiedenen Drahtstärken.

Klappt das mit der Pumpe übrigens gut?

Ich dachte man würde da "in Wirklichkeit" nicht pumpen, sondern einen 
Überdruck im Brennstofftank erzeugen und dann nur ein "Ablassventil" (in 
deinem Fall ein kleines Magnetventil) öffnen...

von Christopher J. (christopher_j23)


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Andreas S. schrieb:
> Widerstand: 5,6 Ohm/m

Andreas S. schrieb:
> Nutzen kann ich ca. 5-10mm des Heizdrahts, je nachdem wie gut ich
> wickel.

Andreas S. schrieb:
> Meine Spannungsquelle ist einfach nur ein 7,2V (5000mah) Racing
> Akkupack.

Meiner Meinung nach sind die maximal (nur) 10mm Heizdraht sehr wenig.

Mal angenommen dein Akku wäre eine ideale Spannungsquelle ohne 
Innenwiderstand und die Zuleitung wäre auch zu vernachlässigen ergibt 
sich bei 10mm folgendes:

Strom: I = U/R => 7,2V / 56mOhm = 128A => sehr viel und auch definitiv 
zu viel für 0,5mm² Kupferleitung

Leistung: P = U²/R => (7,2V)² / 56mOhm = 925W => ebenfalls zu viel für 
10mm Draht

Die naheliegendste Lösung wäre wohl ein Draht mit einem größeren 
Widerstand pro Meter und/oder eine längere Wicklung.

Es gibt auch NiCr-Heizdraht mit 35 Ohm/m da fließt dann bei gleicher 
Länge nur noch ein Fünftel des Stroms. Gleiches gilt für die Leistung 
(25A , 185W). Schaffst du es dann noch 20mm statt 10mm zu wickeln kommst 
du Langsam in einen Bereich wo das ganze funktionieren könnte.

von L. H. (holzkopf)


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Andy S. schrieb:
> Nutzen kann ich ca. 5-10mm des Heizdrahts, je nachdem wie gut ich
> wickel.
> Leider raucht mir der Heizdraht immer relativ schnell durch.. < 1min
> Das soll er natürlich nicht.

Nachdem Du den Draht nun schon mal hast, könntest Du einfach einen 
Hochlast-Widerstand (zusätzlich zur eigentlichen Wicklung) mit 
einschalten.

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