Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Massekontakt zu Leiterplatte in Aluprofilgehäuse


von Werner (Gast)


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Hallo,

ich habe ein Gehäuse der Art im Anhang, konkret ein Fischer AKG 412050. 
Darin ist eine Leiterplatte die durch die Nuten geführt wird. Die 
Leiterplatte hat an den Rändern Masseflächen ohne Lötstoplack, aber 
trotzdem entsteht kein richtiger Kontakt zum Gehäuse, je nachdem wie man 
am Gehäuse drückt und quetscht kommt alles zwischen < 1 Ohm und offen 
vor. Wie könnte man die Masse kontaktieren?

Werner

von schrauber (Gast)


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Schrauben

von Steven M. (8023)


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loch seitlich rein, schraube durch, und ne ordentliche masseleitung 
legen...

von Max M. (jens2001)


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Werner schrieb:
> Masseflächen ohne Lötstoplack, aber
> trotzdem entsteht kein richtiger Kontakt zum Gehäuse

wie kommst du auf die Idee dass das klappen könnte?

Werner schrieb:
> die Masse kontaktieren?

Z.B. Kabel mit Ösen u. 2 Schrauben!

von Michael H. (michael_h45)


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Du brauchst eine Zahnscheibe. Die wird mit einer kräftigen 
Schraubverbindung am Gehäuse befestigt, um die isolierende Oxidschicht 
zu durchstoßen und gasdichten Kontakt zwischen Zahn und Gehäuse 
herzustellen.

von Steven M. (8023)


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keine ahnung, wer hier negative bewertungen verteilt, aber wenn das 
gehäuse eine saubere masseverbindung haben soll, kommt man um einen 
regelgerechten massepunkt nicht drumrum...

die führungsnut gibt nun mal einfach nix her, für eine saubere 
verbindung...

ps; wenns hübsch aussehen soll, kann man ja eine senkschraube nehmen...

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Erkundige Dich mal, was das Eloxat ist, das die Oberfläche so ansehlich 
macht.

Ich würde sagen: Konstruktionsfehler!

Selbst eine Zahnscheibe bietet nicht immer eine Garantie. Das Zeug ist 
nämlich relativ hart.

von Werner (Gast)


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Oh ja, das mit den Senkschrauben ist schon mal eine gute Idee um von den 
Profilschalen auf die Gehäusedeckel zu leiten.
Da die Deckel schon mit Anschluss- und Bedienelementen voll sind hatte 
ich die Idee in den Schraubkanal eine M3 Madenschraube aus Messing zu 
drehen und an der die Masseverbindung anzulöten...

Werner

von Steven M. (8023)


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könntest das gewinde auch etwas tiefer schneiden, dass du 2 der 
madenschrauben hintereinander reinbekommst, und das kabel zwischen 
einklemmen... ist zwar nicht die sauberste lösung, aber vermutlich 
einfacher als an einer schraube rumlöten, die in einem alukühlkörper 
eingebettet ist ;P

von Noch einer (Gast)


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Anlöten? Warum nicht die bewähre Konstruktion mit Zahnscheibe, 2 Muttern 
und Scheiben? (Ein echter Hobbybastler klemmt das Kabel direkt zwischen 
den beiden Scheiben ein.)

http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/projekte/schutzleiteranschluss.gif

von someone (Gast)


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Kabel zur Kontaktierung mit dem Gehäuse sind doch irgendwie blöd. Wenn 
dann die Bedienelemente nur gesteckt sind, hat man auch kein 
Schraubloch, an das man etwas anschrauben könnte.
Ich habe dieses Problem mit einem Batteriekontakt gelöst. Die gibt es 
zum Auflöten auf die Platine. Man verwendet den Kontakt als 
Kontaktfeder, die gegen die Frontplatte drückt und sie somit 
kontaktiert. Die Eloxalschicht am Berührungspunkt habe ich allerdings 
abgeschliffen, funktioniert super.

von Dietrich L. (dietrichl)


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someone schrieb:
> Die Eloxalschicht am Berührungspunkt habe ich allerdings
> abgeschliffen, funktioniert super.

Das mag ja bei Dir funktionieren, aber zuverlässig ist das nicht:
Aluminium oxidiert leicht und schnell, und "Al2O3 ist ein sehr guter 
Isolator" 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumoxid#Physikalische_Eigenschaften).

von MaWin (Gast)


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Werner schrieb:
> Wie könnte man die Masse kontaktieren?

Du wirst beide Gehäusehälften kontaktieren müssen, denn die isolieren 
sich gegenseitig per Eloxal. Die Deckel musst du nach DIN EN 61439-1 
nicht kontaktieren, weil kleiner als 5 x 5 cm.

Ich würde an die Platine 2 Nadeln löten, die seitlich beim Reinschieben 
der Platine das Alu zerkratzen und sich darin eingraben. Dafür ist 
einiger Anpressdruck erforderlich und eine gewisse Härte der Nadel.
1
Gehäusewand ====================
2
                ^
3
                |Nadel
4
                |       Rückseite
5
                +------o--------o
6
           Biegung  Löcher in Platine
Seitlich gesehen
1
                +------+
2
                       |       |
3
        Platine =======o=======o===
4
                       |       |
5
                       +-------+

Nach Montage auf Widerstand prüfen.

von Georg (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Du brauchst eine Zahnscheibe. Die wird mit einer kräftigen
> Schraubverbindung am Gehäuse befestigt, um die isolierende Oxidschicht
> zu durchstoßen

Nicht ganz. Die Kontaktstelle der Zahnscheibe muss zuvor abgefräst oder 
angebohrt werden, die elektrolytisch aufgebrachte Eloxalschicht ist 
sonst zu stabil um eine sicheren Kontakt zu ergeben. Je bessere Qualität 
desto unsicherer. Bei Gehäusen mit "chinesischem Eloxal" (farbloser 
Lack) ist das natürlich nicht nötig.

Georg

von someone (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Das mag ja bei Dir funktionieren, aber zuverlässig ist das nicht:
> Aluminium oxidiert leicht und schnell, und "Al2O3 ist ein sehr guter
> Isolator"

Die Stelle, auf die die Blattfeder drückt, ist ja in diesem Zustand von 
der Umgebungsluft abgeschlossen. Unter den Zähnen eines Zahnkranzes 
oxidiert das Aluminium ja auch nicht.
Es ist natürlich immer die Frage, wozu man das Gehäuse kontaktiert. Für 
eine Kontaktierung des Gehäuses zur Betriebssicherheit würde ich keine 
Feder nehmen, sondern eine korrekt verschraubte Verbindung vorziehen. 
Dort ist ja wichtig, dass im Fehlerfall ggf. hohe Ströme über das 
Gehäuse fließen können, damit die Sicherung auslöst. Geht es nur um 
Abschirmung, kann der Übergangswiderstand auch geringfügig höher sein, 
da keine Ströme über das Gehäuse fließen. Dafür bietet sich dann die 
Lösung mit der Feder an.

von Dietrich L. (dietrichl)


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someone schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Das mag ja bei Dir funktionieren, aber zuverlässig ist das nicht:
>> Aluminium oxidiert leicht und schnell, und "Al2O3 ist ein sehr guter
>> Isolator"
>
> Die Stelle, auf die die Blattfeder drückt, ist ja in diesem Zustand von
> der Umgebungsluft abgeschlossen. Unter den Zähnen eines Zahnkranzes
> oxidiert das Aluminium ja auch nicht.

Dann muss die Feder beim Berühren aber die Oxidschicht zerstören, die 
sich in der Zeit vom Abschleifen bis zum Berühren gebildet hat!
Und dann muss die Feder so stark drücken, dass wirklich ein 
Luftabschluss stattfindet.

Und ja, Aluminium oxidiert sehr schnell! Das ist auch der Grund, warum 
sich Alu so schlecht löten lässt, siehe auch: 
http://www.aluminium-loeten.de/Tipps_zum_loeten.htm

Gruß Dietrich

von Der Mitteilsame (Gast)


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Ggf. könnte man auch ein Kabel ans Gehäuse löten? Wenn's keine Serie 
ist, könnte man mal den Versuch wagen. Mit Alu zwar alles andere als 
einfach, aber man muss kein Loch Bohren und hat nach wie vor ein schönes 
Gehäuse (vermutlich).

Die Idee von MaWin ist ja auch nicht so schlecht, gibt es nicht federnde 
Stifte oder ähnliches für sowas? Wenn er der TO schreibt, dass das 
Anpressen in der Nut reicht, reicht ggf. auch diese Lösung. Allerdings 
dann an die Deckel angepresst, nicht an die Seite.

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