Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Digitales Thermometer


von HuRRiKaN (Gast)


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Hi Leute,

ich würde mir gerne ein batteriebetriebenes digitales Thermometer bauen.
In meinem jugendlichen Leichtsinn, hätte ich mir einfach einen 
stromsparenden Controller a la ATtiny85 geschnappt, da nen LCD (EA 
DOGM081) angeschlossen und das ganze per batterien und linearregler mit 
3,3V versorgt.

Wo ich noch unschlüssig bin, ist welchen Temperatursensor ich für so was 
benutze...Der Messbereich liegt bei 0°C ... 30°C und da sollte die 
Temperatur möglicht genau gemessen werden (+/-0,5°C besser noch 
+/-0,1°C). Da das ganze batteriebetrieben ist, sollte die ganze 
Geschichte möglichst stromsparend funktionieren.

Kann mir da jemand mit einem Tipp weiterhelfen?
Grüße Hurrikan

von Karl M. (Gast)


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Hallo,

nun du könntest auch einen AVR mit mehr Pins verwenden, der benötigt 
genauso viel Strom. Einige Arbeiten dabei noch bis 1,8V.

Wenn Du einen ADC hast, ja der attiny85 hat einen, dann kann man einen
LM35 Precision Centigrade Temperature Sensors
verwenden.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm35.pdf

Negative Temperaturen misst man über eine Si-Diode und einem weiteren 
(2.ten) ADC-Eingang.

von HuRRiKan (Gast)


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Hallo Karl,

vielen Dank für deine schnelle Antwort...hast du da nen bestimmten 
AVR-Typ in petto?

Gruß Hurrikan

von Wolle G. (wolleg)


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HuRRiKaN schrieb:
> Der Messbereich liegt bei 0°C ... 30°C und da sollte die
> Temperatur möglicht genau gemessen werden (+/-0,5°C besser noch
> +/-0,1°C).

Ich werfe mal den DS18B20 (Fehler max. +-0,5°, typ 0,2°) oder den TSi506 
(Fehler +-0,1°,aber rel. teuer) in den Ring.

von Karl M. (Gast)


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wolle g. schrieb:
> HuRRiKaN schrieb:
>> Der Messbereich liegt bei 0°C ... 30°C und da sollte die
>> Temperatur möglicht genau gemessen werden (+/-0,5°C besser noch
>> +/-0,1°C).
>
> Ich werfe mal den DS18B20 (Fehler max. +-0,5°, typ 0,2°) oder den TSi506
> (Fehler +-0,1°,aber rel. teuer) in den Ring.

Ja, ich denke seine Anforderung wenig Strom zu verbrauchen, spricht 
gegen den DS18B20.

Active Current IDD VDD = 5V (Note 9) 1mA

Der DS18B20 hat eine Wandlungszeit bei 12-bit resolution von 750ms, das 
alles bei 1mA.

Evtl. weitere mA: Ob nun der AVR in dieser Zeit schläft oder einfach nur 
wartet muss der Programmierer entscheiden.

von Karl M. (Gast)


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HuRRiKan schrieb:
> Hallo Karl,
>
> vielen Dank für deine schnelle Antwort...hast du da nen bestimmten
> AVR-Typ in petto?
>
> Gruß Hurrikan

Nein das ist nur abhängig von deiner Anforderung z.B.: I2C, ADC, Seriell 
(Bootloader) und den benötigten I/O für deine Anwendung.

Evtl. nimmt man noch einen Taster und einen DCF77 Empfänger dazu.

von Bernd B. (bbrand)


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HuRRiKaN schrieb:
> ich würde mir gerne ein batteriebetriebenes digitales Thermometer bauen

Also ich bin ja normalerweise auch sehr für selber bauen - aber ein 
Thermometer? Die Dinger kriegt man doch an jeder Ecke nachgeschmissen, 
und das zu einem Preis, der unter dem eines Eigenbaus liegt.

Bsp.: http://www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=95050

Oder hattest Du etwas größeres im Sinn?

Gruß,
Bernd

von Frank K. (fchk)


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Früher™ hätte man einfach einen ICL7106 und ein dummes, passives, 
statisches 7-Segment-LCD-Glas genommen. Das ist einfache, langsame 
CMOS-Technik, läuft mit 48kHz, und den den Schaltplan aus Figure 18 
(Seite 13) des Datenblatts konnte damals jeder Idiot nachbauen. Die 
Genauigkeit wäre zu untersuchen und hängt sicher von den externen 
Bauelementen ab.

http://www.intersil.com/content/dam/Intersil/documents/icl7/icl7106-07-07s.pdf

Und ein statisches (nicht gemultiplextes) LCD-Glas ist so ziemlich das 
stromsparendste, was Du so bekommen kannst.

fchk

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Für den kleinen Temperaturbereich dürfte ein NTC (oder ggf. 2 in einer 
Brückenschaltung) das einfachste sein. Einige der kleinen µC haben auch 
einen ADC mit Differenzeingang. Ein einfacher Brückenverstärker wäre 
auch möglich.

von Karl M. (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Für den kleinen Temperaturbereich dürfte ein NTC (oder ggf. 2 in
> einer
> Brückenschaltung) das einfachste sein. Einige der kleinen µC haben auch
> einen ADC mit Differenzeingang. Ein einfacher Brückenverstärker wäre
> auch möglich.

Und die Genauigkeit ? Nur mit Abgleich und einem Polynom zur 
Linearsierung.

von Sven L. (friemler)


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Wenn Du eine Möglichkeit zum Bonden hast, dann empfehle ich Dir diesen 
IC hier:

http://integral.by/en/products/electronic-termometer-ic/iz8016

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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HuRRiKaN schrieb:
> Der Messbereich liegt bei 0°C ... 30°C und da sollte die
> Temperatur möglicht genau gemessen werden (+/-0,5°C besser noch
> +/-0,1°C). Da das ganze batteriebetrieben ist, sollte die ganze
> Geschichte möglichst stromsparend funktionieren.
> Kann mir da jemand mit einem Tipp weiterhelfen?

Ein normales Fiberthermometer magst du nicht nehmen?

z.B. diese "in-Ohr-Thermometer" gibt es auch mit erweiterten Messbereich 
(0..100 Grad Celsius), sie werden mit einer CR2032 Lithium Batterien 
betrieben, welches für 1000 Messungen gut ist.

google nach
fieberthermometer erweiterter messbereich

von MaWin (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> Die Dinger kriegt man doch an jeder Ecke nachgeschmissen, und das zu
> einem Preis, der unter dem eines Eigenbaus liegt.

Keins von denen misst auf 0.5 oder gar 0.1 genau, mit Ach und Krach sind 
sie auf 2 genau.
Wer genauere fertig will, zahlt eher 20 bis 100 EUR.

von Wolfgang (Gast)


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Karl M. schrieb:
> Ja, ich denke seine Anforderung wenig Strom zu verbrauchen, spricht
> gegen den DS18B20.

Deinen Anlasser beim Auto läßt du doch auch nicht im Dauerbetrieb 
laufen, eben weil er relativ viel Strom braucht und nicht immer benötig 
wird.

Auch wenn HuRRiKaN sich noch nicht dazu geäußert hat, wie oft er messen 
möchte, reichen wegen der hermischen Trägheit oft wenige Messungen pro 
Minute. Dann relativiert sich das mit der Stromaufnahme.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

LM35 am ADC macht sich gut. Versorgung aus einem Pin, aufwachen, messen, 
schlafen gehen. Wozu die Auflösung? Braucht man doch real garnicht.
Das Display wird mit seinem Stromverbrauch ohnehin für die 
Batterielaufzeit entscheidend werden, auch wenn die Beleuchtung aus ist.

Termometer selber bauen ok, meins braucht zwar noch eine passende Skala, 
bisher gefiel es aber allen auch so schon...
Da ist allerdings Batteriebetrieb nicht sinnvoll.

Gruß aus Berlin
Michael

von HuRRiKaN (Gast)


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Hallo zusammen,

und Danke erstmal für die vielen Antworten.

Zu meiner Problemstellung: ich will die Temperatur einer Flüssigkeit in 
einer Leitung auf indirektem Wege messen (Temperatursensor auf die 
Metallleitung kleben) und diese mir auf einem Display anzeigen lassen.
Eine Messung alle 10s wäre vollkommen ausreichend...und den Rest der 
Zeit soll der Controller mit schlafen verbringen.

Ich würde mir gerne die Option offenhalten das zu einem späteren 
Zeitpunkt noch mit einem Flowmeter/Drucksensor zu erweitern...deswegen 
kommt das Reicheltteil für mich weniger in Frage :-)

Gruß, Hurrikan

von Wolle G. (wolleg)


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HuRRiKaN schrieb:
> ich will die Temperatur einer Flüssigkeit in
> einer Leitung auf indirektem Wege messen (Temperatursensor auf die
> Metallleitung kleben)

Den Aufbau solltest Du noch einmal überdenken. Ohne Messhülse werden die 
Meßfehler in der Regel >1 grd werden.

von Harald W. (wilhelms)


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HuRRiKaN schrieb:

> Zu meiner Problemstellung: ich will die Temperatur einer Flüssigkeit in
> einer Leitung auf indirektem Wege messen (Temperatursensor auf die
> Metallleitung kleben)

Dann macht eine Genauigkeit von besser 1K sowieso keinen Sinn.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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HuRRiKaN schrieb:
> ich würde mir gerne ein batteriebetriebenes digitales Thermometer bauen.
> In meinem jugendlichen Leichtsinn, hätte ich mir einfach einen
> stromsparenden Controller a la ATtiny85 geschnappt, da nen LCD (EA
> DOGM081) angeschlossen und das ganze per batterien und linearregler mit
> 3,3V versorgt.

LCD mit eingebautem Controller sind selten wirklich stromsparend. Am 
besten ist ein "nacktes" LCD-Glas und dazu ein µC mit eingebautem 
LCD-Controller wie z.B. ein STM8L oder STM32L oder PIC24.

> Wo ich noch unschlüssig bin, ist welchen Temperatursensor ich für so was
> benutze...Der Messbereich liegt bei 0°C ... 30°C und da sollte die
> Temperatur möglicht genau gemessen werden (+/-0,5°C besser noch
> +/-0,1°C). Da das ganze batteriebetrieben ist, sollte die ganze
> Geschichte möglichst stromsparend funktionieren.

Stromverbrauch ist nicht wirklich ein Thema. Übliche Thermometer messen 
die Temperatur nur vielleicht einmal pro Minute und schalten den Sensor 
die meiste Zeit aus. 0.1K Genauigkeit sind aber ein hoch gestecktes 
Ziel. Wenn du nicht gerade die Prozeßparameter eines empfindlichen 
chemischen Prozesses überwachen willst, dürften dir 0.5K Auflösung und 
1K Genauigkeit vermutlich reichen. Und sind viel preiswerter zu haben.

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