Forum: HF, Funk und Felder Vlies statt MUMETALL (RasPi, USB-SDR-Tuner usw.)?


von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Hallo zusammen,

um meine RTL2832U-Sticks gegen RasPi und Antenne abzuschirmen, habe ich 
mir ein paar Amazon B016CVP3AM (Klappferrite von 3..15mm) und 
HNG100-Gewebe (Amazon B017O97RNM) gekauft.

YSHIELD reklamiert:
> Wir verwenden eine neuere Legierung die besser abschirmt. MUMETALL®
> wird damit beworben, dass statische Magnetfelder abgeschirmt werden,
> allerdings ist dieser Effekt bei den üblichen 0,1 mm dicken Folien
> sehr gering! Unsere Legierung auf Basis Cobalt schirmt umso besser,
> je stärker Magnetfelder verwirbelt sind. Bei statischen Magnetfeldern
> oder Permanentmagneten sind keine Verwirbelungen vorhanden, weshalb
> diese nicht abgeschirmt werden.
http://www.yshield.com/de/yshield-mumetall-abschirmfolie-mcl61-mf-breite-61-cm-1-laufmeter

Ist das Hokuspokus à la "Erdstrahlen", oder schirmt 'Abschirmgewebe 
HNG100' wirklich besser ab, als das gute alte MUMETALL®?

VG Torsten

: Bearbeitet durch User
von Matthias K. (kannichauch)


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Hallo

> um meine RTL2832U-Sticks gegen RasPi und die Antenne abzuschirmen, habe

Den RaspPi kannst Du abschirmen, ergibt weniger Störstrahlung
Die  Antenne ist naturgemäß nicht geschirmt.
Der Stick braucht nicht unbedingt geschirmt zu werden, der 
impedanzrichtige Anschluss sollte gemacht werden und ansonsten ist der 
Stick ein teilweise analoges, teilweise digitales Gerät, welches nur 
eine mäßige Empfindlichkeit hat.
Um den Stick als Empfangsgerät oder als Teil davon zu verwenden, wird er 
schon mal komplett in ein Gehäuse gebaut. Abschirmvliese dagegen kenne 
ich nicht, ich fürchte unnötige Geldausgabe. Drumwickeln??

Mumetall kenne ich nur für Magnetfeldabschirmungen für Oszilloskope.

MfG

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Also das Vlies kein Humbug à la "Erdstrahlen"? Cool. :)

Matthias K. schrieb:
> Die Antenne ist naturgemäß nicht geschirmt.
Die Antenne wird vor den EM-Wellen des Sticks abgeschirmt.

Matthias K. schrieb:
> Um den Stick als Empfangsgerät oder als Teil davon zu verwenden, wird er
> schon mal komplett in ein Gehäuse gebaut.
Also in ein Alu-Gehäuse gebaut?

Ich habe https://www.amazon.de/gp/product/B01HA642SW
Genau dort soll der "Wickel" ggfs. rein oder drum herum.

Matthias K. schrieb:
> Drumwickeln??
Ja, um das PCB oder um das Gehäuse. => Frage:

Lieber um das Alu-Gehäuse herum, oder innerhalb um das PCB wickeln?

… oder beides? Und warum?

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

magnetische Störfelder dürften doch dort kaum auftreten und eltrische 
schirmt man meist mit Alublch, Kuperblech usw. ab und hat das Problem, 
die Teile halbwegs HF-dicht zu bekommen.
Gegen Störungen auf den Leitungen helfen ja Ferrite usw. durchaus.

Den Stick in eine Abschirmbox packen, Antennenleitung sollte ja dicht 
genug sein. Den RasPi abschirmen würde ich erstmal nicht machen, da sind 
ohnehin zuviele Störquellen und Wege.
Ob Abschirmen des Sticks hlefen könnte, findet man ja schon raus, wenn 
man den mal über eine USB-Verlängerung weiter weg legt.

Mu-Metall und die Abkömmlinge sind gegen magnetische Störfelder z.B. bei 
Audioübertragerns usw.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.yshield.com/de/yshield-mumetall-abschirmfolie-mcl61-mf-breite-61-cm-1-laufmeter
"Baubiologie"... das zeigt doch wo die hingehören. Zu den Spinnern mit 
Aluhut, die in einer Höhle im Wald leben, weit weg vom nächsten 
Mobilfunkmast.

Was sagt eigentlich der Inhaber des Markennamens Mumetall zu dieser 
missbräuchlichen Verwendung? Erst weiter unten im Text steht, dass es 
sich NICHT um Mumetall handelt.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Mu Metall hat eine sehr hohe Suszeptibilitaet bei DC und tiefen Feldern. 
Sobals es um zB Netz und hoeher, bis .. geht ist Eisenblech, aka 
Buechsenblech, besser weil es gemischt schirmt. Dh es hat eine gewisse 
Schirmwirkung fuer das H-Feld und auch eine fuer's E-Feld. Beim H-Feld 
wirkt es nicht nur reflexiv, sondern auch dissipativ.
Alu und Kupfer schirmen gut gegen E-Feld, da reflexiv, lassen aber ein 
niederfrequentes H-Feld voll durch. Da ist Eisen besser.
Deswegen nimmt man fuer empfindliche Breitband Verstaerker Eisen, da 
dann auch Niederfrequentes weg ist.


http://learnemc.com/practical-em-shielding
https://en.wikipedia.org/wiki/Electromagnetic_shielding
http://www.magnetic-shield.com/faqs-all-about-shielding.html

snake oil ?
http://www.lessemf.com/faq-shie.html
http://www.lessemf.com/mag-shld.html

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wo es wirklich um gute magnetische Schirmung (im Niederfrequenzbereich) 
geht:
http://www.vacuumschmelze.de/fileadmin/documents/pdf/fipublikationen/Paper_Biomag_2000_217b1.pdf
"hat sieben Häute, beisst alle Leute" wie die Zwiebel, mit sieben Lagen 
Mumetall ineinander. 24,3 Tonnen Mumetall verbaut.
http://www.vacuumschmelze.de/fileadmin/Medienbiliothek_2010/Downloads/HT/FA_Gehirnstroeme.pdf

: Bearbeitet durch User
von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Nett. Aber wir sind hier in "Hochfrequenztechnik, Antennen, EMV, 
Elektromagnetische Felder, usw.".

Es geht um HF von RTL2832U-Sticks und Single-Board-Computern.

Wie ich Euch verstehe, wäre "Mu Metall" dafür eh falsch gewesen.

Die Klappferrite haben schhonmal was gebracht.
Das Abschirmgewebe habe ich noch nicht ausprobiert.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Nett. Aber wir sind hier in "Hochfrequenztechnik, Antennen, EMV,
Elektromagnetische Felder, usw.".


Man sollte die niederfrequenten Felder trotzdem nicht vergessen. Wenn 
ich eine sehr empfindliche hochfrequente Stufe habe, deren Arbeitspunkt 
durch ein kleines Magnetfeld verschoben werden kann, ist die Schaltung 
eben doch empfindlich auf Niederfrequenz. Ich kann so zB eine AM 
Modulation duch ein angelegtes Feld erzielen.

Anderss herum ebenso. Wenn man mit Operationsverstaerkern und 
Transistoren arbeitet darf man das obere Ende des Spektrums nicht 
vergessen. Denn die 800/1800MHz eines Mobiltelephones koennen auf eine 
NF Schaltung einkoppeln, werden am Eingang des OpAmps/Transistors 
gleichgerichtet und erzielen zeitabhaengige Offsetspannungen. Und 
ploetzlich hoere ich das Geknacke und Gepulse eines Mobiltelephones auf 
der Stereo Anlage. Bloeder ist wenn sich Sensorwerte verschieben. Bis 
ich das herausgefunden habe...

Die EMV Normen kommen nicht aus dem nirgendwo..

: Bearbeitet durch User
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