Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Energieverbrauch - Dunstabzugslüfter


von Dirk M. (dmd)


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Hallo zusammen,

ich habe einen Dunstabzugslüfter bekommen. Dieser ist aber schon eine 
Nummer größer, also eher was für den Imbiss etc. Mit diesem Lüfter würde 
ich gern das Badezimmer und die Vorratskammer im Keller "entlüften", da 
es dort keine Fenster gibt. Das Entlüftungsrohr der beiden Räume kommt 
beim Carport aus der Erde, der Platz wäre also für mich Perfekt!
Der Lüfter hat vier Geschwindigkeitsstufen. In Stufe IV liegt der 
Verbrauch bei ca. 210 Watt, das ist schon ordentlich, er macht aber auch 
ordentlich Krawall. In Stufe I liegt der Verbrauch aber immer noch bei 
fast 190 Watt, obwohl er wirklich viel langsamer und vor allem leiser 
läuft.
Im Anhang ist auch das Anschlussbild zu sehen. Die Drehzahl wird also 
nicht über irgendwelche Drahtwiderstände gedrosselt, dann könnte ich es 
ja noch verstehen.
Kann mir jemand erklären, warum ich nur 20 Watt Differenz habe?

Gruß
Dirk

: Verschoben durch Admin
von Stefan F. (Gast)


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Wie hast du den Stromverbrauch gemessen? Einfach Strom mit Spannung zu 
multiplizieren führt zu falschen Ergebnissen.

von Gerd L. (Gast)


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Womit wird hier der Verbrauch gemessen?
Wer misst, misst meistens Mist.  ;-)

von Wolfgang (Gast)


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Dirk M. schrieb:
> In Stufe IV liegt der Verbrauch bei ca. 210 Watt, ....
> In Stufe I liegt der Verbrauch aber immer noch bei fast 190 Watt

Meinst du Watt oder VA?

von Dirk M. (dmd)


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Ich habe eine Energiekosten-Messgerät (Energy Master) davorgesetzt. Das 
Teil kann auch Blindleistung, Scheinleistung, Strom usw. anzeigen. Soll 
sogar ziemlich genau sein...!?

Edit:
Ich meine Watt, VA liefert aber ähnliche Werte.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ist bei unserer Neff-Abzugshaube auch so ähnlich, auf halbem Niveau. 
Genaue Werte weiss ich nicht mehr. Da wurden ziemlich dicke Widerstände 
umgeschaltet, und die wurden gut warm.

von Werner F. (Gast)


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Dirk M. schrieb:
> Kann mir jemand erklären, warum ich nur 20 Watt Differenz habe?

Wenn man Luft fördert, verhält es sich so wie ein Propeller bei einem 
Flugzeug. Die Fördermenge der Luft ist also nicht linear oder 
proportional zur Motorleistung bzw. Drehzahl.
Fällt die Drehzahl unter einem gewissen Niveau ab, dreht der Propeller 
zwar noch, aber es wird keine Luft mehr gefördert.

Ich hoffe das verständlich erklärt zu haben und verbleibe...

MfG. Zeinerling

von Dirk M. (dmd)


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Dort werden aber keine Widerstände umgeschaltet sondern es werden 
unterschiedliche Wicklungen benutzt. Hab das Ding auch schon zerlegt 
(keine Widerstände).

@zeinerling
Das würde ja bedeuten, das diese ganzen super leisen PC-Lüfter ziemlich 
ineffizient sind, weil sie so langsam drehen.

: Bearbeitet durch User
von Lutz (Gast)


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Na ja, ist halt Physik. Es kommt darauf an, welcher Volumen- bzw. 
Massenstrom bei welcher Schaltstufe gefördert wird. Der Wirkungsgrad 
läßt natürlich auch mit steigendem Massenstrom nach. Luft zu bewegen 
braucht nun mal nicht viel Energie. Die Frage ist auch, ob das Ding 
irgendwie geregelt wird (z.B. feste Drehzahl pro Schaltstufe) oder 
einfach feste eine Leistung in den Quirl geht (und Drehzahl ist dann 
Strömungswiderstandsabhängig).

Ist zwar nur ein Schaltbild, aber vielleicht hat jede Stufe eine 
andere/eigene Spule oder eine Spule wird an unterschiedlichen Stellen 
abgegriffen.

von Dirk M. (dmd)


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Lutz schrieb:
> oder eine Spule wird an unterschiedlichen Stellen
> abgegriffen.

Davon gehe ich aus, da sie ein gemeinsamen N haben. Ich werde die 
Wicklungen mal durchmessen. Vielleicht kann ich ja auch Stufe I und II 
benutzen anstatt Stufe I und N ...? (Gleich ist das Haus dunkel und es 
gibt mecker.. ;-)

von Lutz (Gast)


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Dirk M. schrieb:
> Davon gehe ich aus, da sie ein gemeinsamen N haben.

Na ja, das muß die Schaltung ja haben und sagt daher gar nichts (es sei 
denn, man will nicht nur den Eingang sondern auch den Ausgang 
individuell anklemmen...). Wenn es mehrere Spulen sind, werden sie 
einfach am Ende verbunden und mit N rausgeführt.

von Dirk M. (dmd)


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Stimmt auch wieder...

von Werner F. (Gast)


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Dirk M. schrieb:
> Das würde ja bedeuten, das diese ganzen super leisen PC-Lüfter ziemlich
> ineffizient sind, weil sie so langsam drehen.

Falsch!
Das entscheidende hierbei ist, wie die Geometrie der Flügel gestaltet 
ist. Die sollte bei Langsamläufer in etwa aussehen wie ein Flügel von 
einem Segelflugzeug.
Bei Schnellläufer sehen die aus wie ein Flügel von einem Kampfjet.
Das ist auch der Grund, warum ein Segelflugzeug schon bei ca. 60 km/h 
abhebt, aber ein Kamfjet erst bei ca. 350 km/h.

Aber auch diese Lüfter können nur etwas fördern, wenn noch eine gewisse 
Drehzahl vorhanden ist, ansonsten reißt der Luftstrom schlagartig ab.

MfG. Zeinerling

von Dieter D (Gast)


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Diese Lüfter haben generell eine große Blindleistung und trotzdem noch 
eine große Verlustleistung. Für Vorratsraum und Bad wären kleine 12V 
Lüfter aus dem PC eine wesentliche Energieersparnis, wenn die Lüfter 
länger laufen sollten, als die üblichen Nachlaufzeiten von 3-10 Minuten 
mit Verzögerungsabschalter, wie diese meist in Bad/WC verbaut werden.
(100W a 8-Tausend Stunden/Jahr wären ungefähr 200 Euro 
Stromkosten/Jahr).

von Dirk M. (dmd)


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Gut, d.h. die Flügelform wird auf die Drehzahl abgestimmt (oder 
umgekehrt). Da ich die Flügelform nicht ändern kann, muss ich einfach 
probieren wie weit ich die Drehzahl drosseln kann, um noch genügend 
Luftstrom zu haben. Viel Luft will ich ja nicht bewegen, es soll nur 
möglichst leise- und der Stromverbrauch möglichst gering sein. Ich 
könnte natürlich einen anderen Lüfter benutzen, aber diesen habe ich nun 
mal und er passt auch mechanisch perfekt.

von Dirk M. (dmd)


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Dieter D schrieb:
> (100W a 8-Tausend Stunden/Jahr wären ungefähr 200 Euro
> Stromkosten/Jahr)

Genau das ist mein Problem.
Es sind ja Bad-Lüfter verbaut. Die beiden Rohre sind aber etwas 
unglücklich in der Wand miteinander verbunden d.h., wenn beide Lüfter 
laufen wird im Bad so gut wie nichts abgesaugt. Ich kann zumindest mit 
der Hand dann keinen Luftstrom spüren. Und außerdem machen die Dinger 
ganz schönen Lärm.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Dirk M. schrieb:
> Verbrauch bei ca. 210 Watt

Das wird auf Dauer ein teures Vergnügen. Es gibt auch 15W-Rohrlüfter.
http://www.idealo.de/preisvergleich/Liste/8891822/rohrluefter-125.html

von Dirk M. (dmd)


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Ich habe mit Kondensatoren die Drehzahl UND die Leistungsaufnahme 
drosseln können (muss aber noch mit verschiedene Größen probieren). Wenn 
ich bei ausreichenden Luftstrom auf 50 Watt komme, dann reicht mir das. 
Das Ding läuft ja nicht im Dauerbetrieb, sondern soll über 
Luftfeuchtigkeit gesteuert werden. Momentan sind zwei Helius-Lüfter a' 
17 Watt verbaut - die laufen mit ca. 2500 Upm und schaffen nicht 
wirklich viel. Allerdings ist das 100mm-Rohr bis draußen auch ca. 7m 
lang.

von Dirk M. (dmd)


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So, für die, die es interessiert!
Nun habe ich mit ein paar Kondensatoren experimentiert. Ein 
8µF-Kondensator in Reihe zur höchsten Lüfterstufe ergibt einen Verbrauch 
von 53 Watt. Der Lüfter dreht dann sehr ruhig vor sich hin und hat 
trotzdem noch eine ordentliche Saugleistung (diese ist natürlich rein 
subjektiv). Habe den Lüfter ca. 1 Stunde laufen lassen, der Motor wird 
nur handwarm, am Kondensator spürt man keine Erwärmung.
Hier ein paar Messwerte:
Leistungsfaktor 0,38 PF
Wirkleistung    53 W
Blindleistung   129 var
Scheinleistung  140 VA
Strom           0,6 A
Die Spannung über dem Kondensator beträgt 238V und über dem Motor 90V.

Das sind natürlich (für den Energieversorger) keine schönen Werte, aber 
zum Vergleich habe ich mal an einem dimmbaren 300 Watt 
Halogen-Standfluter gemessen (Dimmer auf kleinste Stufe).
54 W, 157 var, 165 VA, 0.33 PF, 0,7 A

Dad ist ja man auch nich so doll... und dieses Gerät hat alle mögliche 
CE/GS-Aufkleber.
Klar - bezahlen muß ich ja nur die 53 Watt (+/- Messfehler im Zähler), 
aber haben wir wirklich solche (Netz-)Dreckschleudern zuhause?

Gruß
Dirk

von Kristallkugel (Gast)


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Wie sieht der Rohrleitungsverlauf aus?


Welcher Höhenunterschied ist zu überwinden?


Wie groß ist der Windwiderstand?



Der natürliche Sog sollte ausgenutzt werden!

von Dirk M. (dmd)


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Ich versuche es mal.
Alle Rohre haben 100 mm Durchmesser. Das blau gezeichneten Rohr ist im 
Außenbereich. Höhenunterschied also ca. 2,7m. Der Lüfter hängt unterm 
Carport und da hier an der Küste kaum Windstille herrscht, dürfte fast 
immer ein natürlicher Sog vorhanden sein.

von Kristallkugel (Gast)


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Na denn, 6 bis 7 Meter horizontaler Engpass und nur einem relative 
geringen Höhenunterschied ist eine schlechte Ausgangslage.


Bedenke, wenn etwas abgesaugt werden soll, dann muss die gleiche Menge 
wieder hinzugefügt werden.


So wie ich das sehe trinkst du eine Maß mit einem geknickten Strohhalm.

von Thomas E. (tmomas)


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Sagt denn das Datenblatt deines jetzigen Badlüfters, daß er für 
Saugbetrieb geeignet ist?

Normalerweise sitzt ein Badlüfter im Bad und drückt.

von Dirk M. (dmd)


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Genau die jetzigen Badlüfter sollen ja durch die Dunstabzugshaube 
ersetzt werden (siehe oben). Zuviel will ich ja - gerade im Winter - 
auch nicht absaugen. Immerhin ist das "teure" warme Luft.

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