Hallo, ich suche einen Analog/Digital-Wandler, welcher zur direkten Ansteuerung eines LCD oder LED Displays geeignet ist. Die Auflösung sollte mindestens 3 3/4, besser noch 4 3/4 Stellen betragen (im Klartext Anzeigeumfang +/- 3999 bzw. +/- 39999). Der Grund für die "3/4"-Auflösung ist, dass ich sehr viel im Bereich der Prozessindustrie arbeite. Hier hat man überwiegend mit 4-20mA-Messkreisen zu tun (genauer ca. 3,6mA bis ca. 24mA) und da ist der Anzeigeumfang +/- 1999 nicht ausreichend bzw. die Umschaltung in den nächst höheren Messbereich störend. Leider sind die guten und interessanten Bausteine, wie der TC820 (Firma Microchip) oder der ICL7149 (Firma Intersil) im 3 3/4 stelligen Bereich oder die Bausteine TC8129 (Firma Microchip) bzw. das "Schlachtschiff" NJU9214 (Firma JRC) im 4 3/4 stelligen Bereich am Markt nicht mehr erhältlich (obsolete products without Replacement). Welche A/D-Wandler mit den oben beschriebenen Eigenschaften sind am Markt noch erhältlich? Hat sich evtl. der erweiterte Anzeigeumfang auf 3999 bzw. 39999 Stellen nicht durchgesetzt? Danke schon im Voraus für Eure Hinweise.
Hallo, ich gehe mal davon aus das der Chip in eine uC-Schaltung integriert werden soll. Ansonsten die Frage warum Du kein "normales" Multimeter einsetzt? Du hast zwar eine 1-Chip Lösung beschrieben aber ich habe noch eine weitere Frage: Warum darf es kein uC mit entsprechendem vorgeschaltetem A/D Wandler sein und einem 8 Stelliges LCD-Display?
Naja, der TC8129 z.B. hat ja auch nur ein serielles Interface und braucht einen companion um ein Display zu treiben. Da kann man auch gleich einen beliebigen 16Bit A/D Wandler nehmen und den mit einen µC koppeln.
Martin G. schrieb: > Hat sich evtl. der erweiterte Anzeigeumfang auf > 3999 bzw. 39999 Stellen nicht durchgesetzt? Such mal nach ADC mit 12 oder 16 Bit. Den Rest macht ein Mikrocontroller deiner Wahl, nachdem er sich das Wandlungsergebnis z.B. über ein SPI abgeholt hat.
Maxim hat noch ein paar display-orientierte ADC mit 3 3/4 Digit Auflösung. MAX133/134. Brauchen aber auch einen µC.
Sonder-ICs sind am Aussterben, sie werden durch MCs ersetzt. Z.B. der C8051F350 hat einen internen 24Bit-ADC und man könnte ein Text-LCD im 4Bit-Mode anschließen oder einen MAX7221 für LED-Anzeigen.
Peter D. schrieb: > Sonder-ICs sind am Aussterben, sie werden durch MCs ersetzt. Ich vermute mal, die meisten Multimeter mit einer Auflösung von grösser 1999 werden auch µCs enthalten.
Hallo, vielen Dank für die ganzen Hinweise. Wenn ich die ganzen Beiträge lese, läuft es immer wieder auf die Verwendung eines Mikrocontrollers hinaus. Das ist es aber, was ich eigentlich vermeiden wollte. Meine Intention war es auf ganz einfache Weise eine kleine Prüf-box zu bauen, bestehend aus einer kleinen Stromquelle 0/4 - 20 mA und einer kleinen Stromsenke 0/4 - 20 mA und dem erwähnten 3 3/4 stelligen Strom-Messgerät. Die Verwendung eines Mikrocontrollers verkompliziert meine Vorhaben wieder. Ich bin nicht der große C / C++ Programmierer. Ich selber programmiere zwar große Leitsysteme und Maschinensteuerungen, die Programmierung von Mikrokontrollern ist für mich erst einmal Neuland. Vielleicht greife ich doch zu einem 4 1/2 stelligen A/D-Wandler (z.B. ICL 7135) und nutz nur 4 Stellen.
Naja, ein MC wäre in der Tat die einfachste Lösung, MSP430F2013 käme hierfür in Frage. Damit habe ich beizeiten 4-20 mA Schnittstellen ausgewertet. Ist defakto ein Chip + Display und fertig ist das Ganze.
Gibt doch massig fertige Anzeigen für 4-20mA, loop powered. Ob es das auch als handheld gibt, weiss ich nicht. Ein Einbaugerät und etwas umbauen, fertig. Manchmal ist es in den Industrieecken rel. dunkel - ich würde LED nehmen http://akytec.de/de/digitalanzeigen.html
Martin G. schrieb: > Der Grund für die "3/4"-Auflösung ist, dass ich sehr viel im Bereich der > Prozessindustrie arbeite. Hier hat man überwiegend mit > 4-20mA-Messkreisen zu tun (genauer ca. 3,6mA bis ca. 24mA) und da ist > der Anzeigeumfang +/- 1999 nicht ausreichend bzw. die Umschaltung in den > nächst höheren Messbereich störend. Du bist schon ein seltsamer Teilnehmer hier. also, seit über 20 Jahren gibt es sehr gute SigmaDelta-ADC's mit 24 Bit, von denen mindestens 21 Bit verwendbar sind. Das reicht doch wohl dicke. Dazu eine Referenzspannungsquelle (oder ein Referenzwiderstand je nach Anwendung) und ein simpler Mikrocontroller und fertig ist die präzise Meßstelle. Es braucht für sowas keinen gigahertzschnellen Dingsbums. Und wenn du noch nicht weißt, wie man einen µC programmiert, dann lern es. Ist nicht wirklich schwer. W.S.
Hallo, wieso bin ich seltsam? Ich such doch lediglich einen A/D-Wandler der nun mal mehr als nur 1999 anzeigt? Das gab es ja in der Vergangenheit! Nur aktuell sind diese Bausteine am Markt nicht mehr so ohne weiteres erhältlich. Nach welchem Wandlungsverfahren der A/D-Wandler arbeitet ist für mich erst einmal nicht von Bedeutung. Warum ist es heute so verpönt, wenn man versucht eine Schaltung aufzubauen ohne ein Stückchen Software?
W.S. schrieb: > Und wenn du noch nicht weißt, wie man einen µC programmiert, dann lern > es. Ist nicht wirklich schwer. Ja, genau. Und weil alle alles Wissen und alles so einfach ist gibt es Foren wie dieses. H.Joachim S. schrieb: > Gibt doch massig fertige Anzeigen für 4-20mA, loop powered. > Ob es das auch als handheld gibt, weiss ich nicht. Ein Einbaugerät und > etwas umbauen, fertig. > Manchmal ist es in den Industrieecken rel. dunkel - ich würde LED nehmen > > http://akytec.de/de/digitalanzeigen.html Conrad und Co bieten auch eine große Palette an Einbauinstrumenten an. Vielleicht wirst Du dort fündig. Benötigst Du nur ein Modul oder wird das etwas größeres?
Martin G. schrieb: > Warum ist es heute so verpönt, wenn man versucht eine Schaltung > aufzubauen ohne ein Stückchen Software? Ich würde nicht sagen, es sei verpönt. Mikrocontroller haben sich halt so stark durchgesetzt, dass heutzutage fast nichts mehr ohne geht. Das muss man akzeptieren oder sich aufs Bauen von Buddelschiffen verlegen.* Auch wenn ich Deine Haltung gut nachvollziehen kann, würde ich Dir doch empfehlen, ein paar Schritte in Richtung uC zu versuchen. Man kann auch mit sehr einfachen Mitteln nützliche Dinge bauen (Deine Anwendung ist ein Paradebeispiel), es muss ja nicht eine Quadcopterregelung für den Anfang sein. Arduino wird in dem Zusammenhang oft empfohlen (bin kein Fan davon, aber für Anfänger hat das seine Berechtigung). - Martin * Das ist etwas überspitzt. Aber Du weisst, was ich sagen will...
ICL7135 und ICL7129 gibt es noch, kauft aber kaum jemand, da eben "normaler" ADC + MC einfach flexibler und auch billiger ist. Und inzwischen gibt es auch ausreichend MCs mit verwendbaren 12bit, damit ist selbst ein reines Messgerät ohne Umrechnungen irgendwelcher Art mit MC günstiger als spezielle ADCs.
Martin G. schrieb: > Warum ist es heute so verpönt, wenn man versucht eine Schaltung > aufzubauen ohne ein Stückchen Software? Warum nimmt man heute einen Elektromotor und keine Dampfmaschine? Über dich ist einfach die Zeit hinweggegangen. Mit verpönt hat das nicht das geringste zu tun, man nimmt einfach die heute verfügbare praktischste und universellste Lösung. Das näher zu erleutern dürfte allerdings wenig sinnvoll sein, wer nicht will der will eben nicht - stampf, kreisch, heul. Georg
Georg schrieb: > Das näher zu > erleutern dürfte allerdings wenig sinnvoll sein, wer nicht will der will > eben nicht - stampf, kreisch, heul. Hallo, ich glaube wir sollten diesen Thread hier schließen. Die Diskussion driftet in eine Richtung ab, die mit meiner ursprünglicher Frage nichts mehr zu tun hat.
Du meinst die Tatsache, dass Deine jahrzehntelange Komplettverleugnung des technischen Fortschritts hier so schonungslos offenbahrt wird? Dann solltest Du Dich lieber damit befassen, diese Defizite aufzuholen, denn ansonsten könnte es durchaus passieren, dass (frei nach Loriot) Dir Dein Arbeitgeber die Möglichkeit bietet, Dich Aufgaben zu widmen, die eher im Privaten liegen...
Martin G. schrieb: > dem erwähnten 3 3/4 stellige Strom-Messgerät. Mit dem 7109-IC könntest Du +-4096 messen. Allerdings hat dieses IC, welches ansonsten sehr dem 7106 ähnelt, nur einen Binärausgang. D.h. Du brauchtest einen Binär -> BCD-Wandler und den baut man am einfachsten mit einem µC. Die alten TTL-ICs, die das konnten, sind wohl inzwischen obsolet.
Vom Chinamann gibt es komplette 4 1/2-stellige Panelmeter. Das EEV-Forum bescheinigt den Panelmetern eine bemerkenswerte Genauigkeit. Da werkelt ein MCP3421 als AD-Wandler, der ueber I2C an einem STM8S haengt. Vielleicht mal als Anregung.
Andreas S. schrieb: > Du meinst die Tatsache, dass Deine jahrzehntelange > Komplettverleugnung > des technischen Fortschritts hier so schonungslos offenbahrt wird? Dann > solltest Du Dich lieber damit befassen, diese Defizite aufzuholen, denn > ansonsten könnte es durchaus passieren, dass (frei nach Loriot) Dir Dein > Arbeitgeber die Möglichkeit bietet, Dich Aufgaben zu widmen, die eher im > Privaten liegen... Glücklicher weise brauchst Du dir um meine Zukunft keine Sorgen zu machen! Nochmals meinen Hinweis: Hier geht es nicht darum, ob in Willens oder fähig bin einen Mikrocontroller zu programmieren, sondern ob es am Markt noch adäquaten Ersatz zu den in der Einleitung genannten integrierten Schaltungen gibt. Zudem würde ich mich als Geschäftsführer in der Form meiner Äußerungen etwas zügeln!
Google hilft... 2. Hit für "multimeter ic" https://sigrok.org/wiki/Multimeter_ICs In der Liste hat der 1. IC 3 3/4tel stellen... Beschaffbarkeit... Broker haben den... 73
Hallo Hans, vielen Dank für den wirklich guten Tip bzw. Link.
Martin G. schrieb: > wieso bin ich seltsam? > Ich such doch lediglich einen A/D-Wandler der nun mal mehr als nur 1999 > anzeigt? Das gab es ja in der Vergangenheit! Du sagst es bereits. In der Vergangenheit gab es dramatisch weniger Mikro-Rechnerei aller Art und es wurde deshalb ganz viel (eigentlich alles) auf andere Weise erledigt. In deinem Falle per Drehspul-Instrument, später durch diskret aufgebaute DualSlope-Wandler (OpV, mehrere TTL-IC's, DGxxx als Analogschalter, 7 Segment-LED-Anzeigen). Aber die Zeiten haben sich geändert - und zwar ebenfalls dramatisch. Einen Spezialschaltkreis, der nur wenige µA zieht, dafür aber nen DualSlope-Wandler und vier Siebensegment-LCD-Anzeigetreiber beinhaltet, gab es bereits zu Zeiten, als man µC noch mit Gold aufgewogen hatte. Sowas ist heutzutage strunzbillig und deshalb noch in allen einfachen Multimetern zu finden. Aber die hohe Zeit derartiger IC's ist vorbei. Jetzt gibt es richtig gute ADC's, die weitaus mehr können, aber die kann man nicht mehr ohne einen µC betreiben. Deshalb ist der Einsatz von µC für fast jeden Zweck heutzutage die Normalität. Und das war schon vor 20 Jahren so. Ich denke da grad an die Urgesteine AD7712..15, die vor über 20 Jahren rauskamen. Deshalb ist jemand, der zwar in Elektronik-Gefilden umgeht, aber keinen Bezug auf Mikrocontroller hat, eben seltsam. W.S.
Die Umstellung vom Display orientierten ADC zum µC und hochauflösendem ADC hat noch den Vorteil, dass man den Abgleich ohne große Rundungsfehler rechnerisch machen kann. Für die alten Voltmeter-Chips wie ICL7106 brauchte es noch Trimmer. Die alten display-orientierten ADCs sind halt weitgehend Auslaufmodelle, vor allem für mehr Auflösung.
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