Forum: PC Hard- und Software Spulenfiepen bei neuer Grafikkarte


von Chris D. (m8nix)


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Hallo,

ich hab mir eine neue Grafikkarte gegönnt.
Eine ASUS ROG Strix GeForce GTX 1080 OC sollte es sein.

Von der Leistung her gibt's bei der Karte rein gar nichts zu bemängeln.
Allerdungs fiepen die Mosfet-Spulen grausam unter Volllast.

Früher konnte man den Luft-Spulen noch mit Haarspray oder Epoxid 
begegnen,
aber heut zu Tage gibt's ja nur noch diese gekapselten SMD-Spulen.

Hat von Euch jemand eine Idee wie mal die zum "Schweigen" bringen kann, 
oder sind die unten auch total geschlossen?

Ich hab meine Grafikkarte auf Wasserkühlung umgebaut und kann sie 
deshalb nicht mehr reklamieren...
Das ist vermutlich auch der Grund weshalb ich das Fiepen so deutlich 
wahrnehme, weil es keine Lüftergeräusche gibt.

Ich bedanke mich schon mal für die Ideen und wünsche ein schönes 
Wochenende.

Chris

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich vermute mal, das da nicht viel zu machen ist. Einsuppen darf man sie 
nicht, weil sie Wärme entwickeln und austauschen wird schwierig, weil 
sie so dicht beisammen sitzen.
Und an die Schaltfrequenz kommst du auch nicht ran, um sie zu ändern.

Chris D. schrieb:
> oder sind die unten auch total geschlossen?

Jo, die werden auch unten verschlossen sein. Mutige Naturen könnten mal 
eine ablöten, aber das Risiko ist hoch.

von Greg (Gast)


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Die Karte reklamieren und beim Händler entsprechend gegen einen anderen 
Hersteller mit gleichen Chip austauschen.

von Lukey S. (lukey3332)


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Sicher, dass das Fiepen von der GraKa und nicht von deinem Netzteil 
Kommt?

von Micha E. (micha_e)


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Das Fiepen kommt mit Sicherheit von der Graka, ist bei der 970 auch so.
Hab das nur mit aktiviertem V_Sync (auf 60 FPS) in den Griff bekommen.
Ohne ist es kaum auszuhalten.

von Arduinoquäler (Gast)


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Lukas S. schrieb:
> Sicher, dass das Fiepen von der GraKa und nicht von deinem Netzteil
> Kommt?

Ich habe noch nie die Schaltfrequenz eines modernen Schaltreglers
gehört. Geht auch nicht denn die liegt bei mindesten 100KHz. Bei
dieser Grafikkarte wohl deutlich höher. Mein Gehör (und das der
meisten anderen Leute) hört aber bei 20KHz auf. Somit ist das
"Fiepen" keine Schalt-(bzw Takt-)frequenz des Schaltreglers sondern
die hörbare Lastreaktion der Versorgung auf die zyklischen
Lastschwankungen die wohl im KHz-Bereich liegen (z.B. Zeilenfrequenz).
Deswegen wird man auch kaum eine Chance haben das wegzukriegen,
es sei denn man überdimensioniert die Versorgung stark.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Arduinoquäler schrieb:
> die zyklischen Lastschwankungen die wohl im KHz-Bereich
> liegen (z.B. Zeilenfrequenz).

Aber auch die Zeilenfrequenz liegt weit oberhalb von dem, was das 
menschliche Gehör noch hergibt - bereits der "gute alte" VGA-Monitor 
wird mit 32 kHz angesteuert, alles andere hat noch höhere 
Zeilenfrequenzen.

Wird wohl noch was anderes sein müssen.

von Micha E. (micha_e)


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Damit ihr euch dass mal vorstellen könnt:

https://www.youtube.com/watch?v=wA2-p2Q8RWY

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kann schon sein, das der Kern auf einer Subharmonischen der 
Schaltfrequenz piept. Die Leute denken sich das ja auch nicht nur aus, 
sondern die Dinger piepsen ja wirklich.  Gab ja auch früher mal 
Zeilentrafos, die auf 7,8kHz piepsten.

Halte ich aber für einen Konstruktionsfehler und käme mir nicht ins Haus 
bzw. ins Gehäuse.

: Bearbeitet durch User
von Arduinoquäler (Gast)


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Micha E. schrieb:
> Damit ihr euch dass mal vorstellen könnt:

Ja tolle Demo, man sieht dass man nichts sieht ääähhh hört ...

von Markus K. (Firma: Companion 41) (markus5000)


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Arduinoquäler schrieb:


> Ja tolle Demo, man sieht dass man nichts sieht ääähhh hört ...


Ich höre es. Entweder bist du taub, oder deine Lautsprecher sind 
Schrott.

von Chris D. (m8nix)


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Vielen Dank für Eure Antworten.

@ Micha El
Danke für den Hinweis mit der vertikalen Synchronisation.
Wenn ich die einschalte ist auch bei mir Ruhe.

Das fiepen ist auch deshalb so nervend weil im es Sekundentakt die 
Frequenz variiert - ähnlich einer Polizeisirene.

Da man mit aufgesetzten Kühlblock auch nicht feststellen kann, welche 
der Spulen denn nun der oder die Übeltäter ist/sind,
müsste man auf Verdacht alle Spulen austauschen.
Was ja dann auch nicht garantiert das nicht wieder eine der neuen Spulen 
zirzt.
Also werd ich wohl damit leben müssen.

von David G. (david_gs)


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Chris D. schrieb:
> Hallo,

Hallo,

Chris D. schrieb:
> Von der Leistung her gibt's bei der Karte rein gar nichts zu bemängeln.
> Allerdungs fiepen die Mosfet-Spulen grausam unter Volllast.

Dies ist ein bekanntes Problem. Dieses Fiepen ist je nach Hersteller 
(Asus, Zotac, Gigabyte, usw..) unterschiedlich stark ausgeprägt, aber 
auch innerhalb der Charge eines Herstellers gibt es gravierende 
Unterschiede.

Es tritt meistens unter Last auf und variiert je nach FPS. Ein gutes 
Mittel um das Fiepen festzustellen ist der Unigine Heaven Benchmark. 
Dort gibt es viele schnelle FPS-Wechsel, die sich unmittelbar auf das 
Spulenfiepen auswirken.

Chris D. schrieb:
> Früher konnte man den Luft-Spulen noch mit Haarspray oder Epoxid
> begegnen,
> aber heut zu Tage gibt's ja nur noch diese gekapselten SMD-Spulen.

Kann man heute immernoch machen, es gab hierzu vor längerer Zeit (ca. 
2014) einen Artikel in der PCGH. Falls du Interesse hast kann ich ihn 
suchen.

Chris D. schrieb:
> Hat von Euch jemand eine Idee wie mal die zum "Schweigen" bringen kann,
> oder sind die unten auch total geschlossen?
Von welchem Hersteller ist dein Waterblock? zumindest EVGA kühlt die 
Spannungswandler-Mosfets ebenfalls mit Wasser. Du könntest die 
mitgelieferten Wärmeleitpads gegen dickere austauschen damit einen 
gesunden Druck von unten sicherstellen und mit klebenden Wärmeleitpads 
wie z.B. diesen: 
http://www.aquatuning.de/waermeleitmittel/waermeleitpad/11851/alphacool-waermeleitklebepad-doppelseitig-120x20x0-5mm?c=478die 
Seitenränder der Spulen "verpacken".

Chris D. schrieb:
> Ich hab meine Grafikkarte auf Wasserkühlung umgebaut und kann sie
> deshalb nicht mehr reklamieren...

Du kannst sehr wohl versuchen, die Grafikkarte zu reklamieren, falls das 
Fiepen zu schlimm ist. Die Garantie und damit das Reklamationsrecht 
sollte von dem Kühlerwechsel nicht beeinflusst werden, siehe hier: 
http://ht4u.net/reviews/2014/grafikkarten-hersteller_zur_thematik_garantieverlust_beim_wechsel_des_kuehlers_oder_uebertakten/index3.php
Es gibt sogar Leute, die ihre Karte 5x umtauschen, bis sie eine Karte 
ohne fiepen gefunden haben, die sich auch gut übertakten lässt. Es gibt 
auch regelrechte Märkte, wo diese "perfekten" Grafikkarten zu 
astronomischen Preisen gehandelt werden.

Micha E. schrieb:
> Hab das nur mit aktiviertem V_Sync (auf 60 FPS) in den Griff bekommen.

Ist ein guter Ansatz, aber falls der TE Wert auf Performance legt (was 
ich bei einer GTX 1080 vermute) wird er sich möglicherweise nicht 
dauerhaft mit der Verzögerung sowie dem Ruckeln durch Vsync abfinden 
wollen.


Endlich kann ich hier im Forum auchmal einen Beitrag leisten, da ich in 
Bezug auf Elektronik-Basteleien noch eher im Anfangsstadium bin.

Falls du weitere Fragen hast oder dich evtl. ans übertakten wenden 
willst kannst du mir gerne eine PN schicken. (hab selbst zwei 
wassergekühlte GTX980Ti im SLI-Verbund auf 1580MHz)


Viele Grüße & ebenfalls ein schönes Wochenende
David

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Chris D. schrieb:
> anke für den Hinweis mit der vertikalen Synchronisation.
> Wenn ich die einschalte ist auch bei mir Ruhe.

Oft klappt damit allerdings das 'Ahead-Rendering' bei Spielen nicht mehr 
richtig, so das du nicht nur die 60Hz ertragen musst, sondern der 
Renderer auch nicht mehr die nächsten paar Frames im Voraus bearbeiten 
kann. Damit bricht die Rate sogar manchmal auf unter die 60Hz ein, die 
durch VSync bestimmt werden.

von Michael H. (michael_h45)


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Matthias S. schrieb:
> Einsuppen darf
> man sie
> nicht, weil sie Wärme entwickeln

und luft leitet wärme besser als beliebiger verguss?

von Josef T. (t_joe)


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Das müsste das sogenannte "Coil Whining" sein!

Das entsteht, wenn das Magnetfeld in der Spule eine bestimmte Frequenz 
erreicht, bei der die Eigenschwingung/Eigenresonanz der Spule erreicht 
wird!

Ich könnte mir jetzt höchstens vorstellen, dass man evtl mit 
Wärmeleitkleber über alle Spulen einen Kühlkörper klebt oder mit 
Wärmeleitpads und den Kühlkörper dann iwie draufspannt!

Ziel wäre es, damit die Masse und somit die Frequenz für das 
Eigenschwingen evtl zu ändern! Bin mir aber nicht sicher, ob das so 
funktioniert?! Evtl ein Physiker anwesend? ;-)

von Wirehead (Gast)


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Kann genau so gut Magnetostriktion vom Kernmaterial beim Lastwechsel 
sein und die Wechselwirkung mit der Platine (Montagespalt unter der 
Spule, Schwingen mit (zeitweiliger) Berührung der Platine).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael H. schrieb:
> und luft leitet wärme besser als beliebiger verguss?

Das hat primär mit der Luft nix zu tun, sondern damit, das die Suppe bei 
Wärme eh wieder abblättert, flüssig wird, oder sonst unliebsame 
Eigenschaften entwickelt. Und wenn du deine Finger mal auf so eine Spule 
legst, weisst du, das wir hier nicht von 40°C reden, sondern eher von 
80°C - 100°C.

von *.* (Gast)


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Gehäuse dämmen, oder Antischall? :)

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