Hallo Leute. Habe immer wieder das Problem, Flächen, meist von Metallobjekten, wirklich plan zu bekommen. Wie es industriell oder mit Fräse geht ist schon klar, aber ich suche was für den Heimwerker. Bandschleifer - kann man vergessen Feilen - nun ja, ähnlich schlecht und man geht am Stock Tellerschleifer - sieht sche..e aus und geht nur bei kleinen Objekten Was kennt ihr so für Tricks? Im aktuellen Fall möchte ich eine Alu-Oberfläche mit 140mm Durchmesser plan bekommen. Auf sagen wir mal 50µm genau. Man bekommt ja nicht mal einen größeren, planen Schleifstein o.ä. zu kaufen. Bin drauf und dran, mir was Passendes selbst anzufertigen, abzurichten, und dann mit einem Exzenterantrieb das Objekt stundenlang drüber zu schieben...
Schau dir an wie man industriell flachschleift und bau es dir nach. Im Prinzip ist das nur ein verfahrbarer Tisch und eine feststehende Schleifscheibe. Alu fräst man aber lieber auf 5/100. Geht schneller und setzt die Schleifscheibe nicht so zu.
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Wirklich Plan? Flachschleifen und Schaben https://de.wikipedia.org/wiki/Schaben_(Verfahren) Brauchst aber einen Master um damit zu vergleichen...
Schaben, stimmt. Schöne Richtplatte und Farbe drauf. Nette Beschäftigung für einsame Abende.
Floatglasplatte nehmen, mit Gummierung (ist nicht ganz Tapetenkleister sondern Briefmarkenkleber, in Behörden als Flasche mit Gummilippe weit verbreitet, hauchdünner Kleber der sich wieder abziehen lässt) Sandpapier in angemessener Körnung aufkleben (von grob wie die aktuellen Riefen bis fein wie die gewünschte Rauhigkeit) Metallstück 10 mal hin&her schieben, dann 45 Grad drehen und wieder 10 mal hin&her, wieder 45 Grad bis man ein paar mal 360 Grad rum ist, dann dssselbe auf feinerem Papier. Eher gröberes Papier zu Beginn und weniger Auflagedruck und nie verkanten/kippeln. Neues Schleifpapier ggf. erst ein mal vollflächig mit Metallreststück von zu groben Körn befreien.
Fragender schrieb: > Im aktuellen Fall möchte ich eine > Alu-Oberfläche mit 140mm Durchmesser plan bekommen. Handelt es sich um Al-Blech oder massives Al? Kannst Du das Al "naß" bearbeiten?
Torsten W. schrieb: > Schaben Ach du heiliger Strohsack! Klingt nach extremer Arbeit. Leider kann man dann gleich auch mit Schleifblüten o.ä. jeden noch so kleinen buckligen Bereich einzeln plan schleifen. Denke da ehrlich gesagt schon an einen Arbeitsschritt, bei dem die Fläche in einem Rutsch und am Stück plan wird. MaWin schrieb: > Floatglasplatte nehmen Kenne ich für das Abrichten von Wassersteinen. Hmm, Schleifblätter halten nicht all zu lange, und man müsste sie wechseln. So ähnlich aber denke ich das bisher mit den zwei Schleifsteinen selbst gießen (Harz+Siliciumkarbid). Müsste man zwar auch ab und an mal gegenseitig abrichten, aber da hätte man deutlich länger was von.
In diesem Fall sehr massives Alu, und ich könnte es problemlos nass bearbeiten. Sind etwa 3Kg schwere Ronden. Beim nächsten Mal kann es aber Stahl oder Messing oder sogar Holz sein. Stelle nur fest, daß ich genau dieses Problem irgendwie alle Jahre wieder mal habe, und damit soll jetzt langsam mal Schluss sein. Da es offenbar keine baumarkttypischen Geräte für sowas gibt, muss man wohl selbst was bauen.
Und was ist wenn du einen Bandschleifer in ein Portal spannst, wodrunter du das zu planende Werkstück durchschiebst? Sofern du den Bandschleifer im Portal sehr genau ausrichtest kriegst du hinterher auch eine sehr gute Planheit hin.
Zum naechsten Metallbearbeiter gehen und die Arbeit machen lassen ?
MaWin schrieb: > Floatglasplatte nehmen, Jetzt habe ich dich erwischt! Also hast du als Junge auch dein Moped frisiert. :-):-):-):-):-):-) Schleifpapier auf einen Spiegel und Gas geben, aber immer schön langsam. Meine Kreidler lief 100 Km/h /(laut Tacho).
MaWin schrieb: > Floatglasplatte nehmen, mit Gummierung Beim Nassschleifen kleinerer Teile, braucht's nich mal den Kleber :) Aber aufpassen, da bekommt das schnell ne Wölbung.
Teo D. schrieb: > Aber aufpassen, da bekommt das schnell ne Wölbung Es gibt alte Anleitungen, wie man mit dieser Technik sich selbst parabolische Spiegel für Teleskope schleifen kann. Ich schätze mal eine ebene Fläche wäre ein grosser Zufall. Es ist wohl ziemlich egal, womit man die Oberfläche bearbeitet, entscheidend ist eine präzise und stabile Führung des jeweiligen Werkzeugs. Aber das ist eben die "schwere Technik", die der TO nicht will. Sonst nach Firmen suchen, die Honen anbieten. Georg
Georg schrieb: > Sonst nach Firmen suchen, die Honen anbieten Tschuldigung, ich meinte natürlich Läppen. Georg
Georg schrieb: > Teo D. schrieb: >> Aber aufpassen, da bekommt das schnell ne Wölbung > > Es gibt alte Anleitungen, wie man mit dieser Technik sich selbst > parabolische Spiegel für Teleskope schleifen kann. Ich schätze mal eine > ebene Fläche wäre ein grosser Zufall. Ja, das ist die klassische Methode - hab ich schon ein paarmal bis zu 20" durchgeführt :-) Allerdings möchte man da gezielt Überhang haben, um den Druck auf die Kanten zu erhöhen: je stärker der Überhang, desto kleiner die Auflagefläche und desto größer der Druck. Durch die quasizufällige Bewegung in alle Richtungen ergibt sich dann die einzig mögliche Form, die sich ohne Verhaken in alle Richtungen verschieben lässt: die konkave Sphäre :-) Viel schwieriger sind in der Tat plane Flächen - wie vom OP gefordert - herzustellen. Wirklich gut und zeitlich interessant ist das bei Metall nur durch eine schwere Topfschleifmaschine lösbar. MaWins Lösung funktioniert, ist aber mühsam und Planparallelität (k.A. ob das vom OP stillschweigend mit gefordert wurde) ist schwer machbar.
Alternativ mit Erodieren. Ist aber auch weder einfacher noch guenstiger. Bedingt eine sehr stabile Mechanik.
Als kleine Ergänzung: Mit der Glasplatte als Unterlage schleifen. Aber dazu weder Gummierung, noch Schleifpapier nehmen, sondern mit Schleifsand arbeiten. Gibt es auch in verschiedenen Körnungen und wird mit Wasser zu einer Paste angerührt. Verwendet man beispielsweise um (in Hobbystückzahlen natürlich) Steine/Mineralien plan zu schleifen und zu polieren. Infos findest Du auch in entsprechenden Foren (z.B. Mineralienatlas). Vielleicht hilft's Dir weiter. Grüße E.
...ich kann mich noch dunkel an meine Berufsausbildung vor ca. 35 Jahren erinnern: so etwas wurde mit einer Schlichtfeile und Kreide bewerkstelligt. Wenn ich mich nicht vollkommen irre, hat man die Kreide dort aufgebracht, wo nicht mehr soviel abgetragen werden soll... Aber lang, lang ist es her...
Teo D. schrieb: > MaWin schrieb: >> Floatglasplatte nehmen, mit Gummierung > > Beim Nassschleifen kleinerer Teile, braucht's nich mal den Kleber :) > Aber aufpassen, da bekommt das schnell ne Wölbung. Ja, je nach Ansprüchen an die Ebenheit muss man da auch die Erdkrümmmmung berücksichtigen. :-) Jedenfalls trifft das auf das Ebenheitsnormal der PTB zu.
Harald W. schrieb: > Ja, je nach Ansprüchen an die Ebenheit muss man da auch die > Erdkrümmmmung berücksichtigen. :-) Freu Dich, arbeitet doch für Dich. Such dir einfach einen passenden Kleinplaneten aus...
Für Zuhause ist das Schaben insgesamt wohl noch das einfachste. Schleifen auf Floatglas funktioniert nicht. Hier wird nach 50µm Ebenheit gefragt. Das gibt Floatglas mit Schleifpapier nicht reproduzierbar her. Zur Vorarbeit nach dem Sägen geht das allerdings recht gut. Danach schaben. Für d140 brauchts nur eine kleine Granitplatte, Tuschierpaste und Eigenbau Schaber aus einer alten Feile. Die kleine Fläche hat man an einem Nachmittag fertig. Mit Übung in zwei Stunden. Erodieren ist natürlich auch Quatsch. Völlig andere Aufgabenstellung. Man müsste erstmal eine Maschine haben, deren Bewegungsabweichung deutlich unter 50µm liegt. Bringt hier also nichts. Läppen ist für zuhause auch nicht gut weil nach dem ersten Werkstück der Master wieder gerichtet werden muss. Bandschleifer schleifen alles krumm aber nichts gerade... Tuschieren mit dem Schleifer... halte ich für nicht empfehlenswert. Man schleift zu schnell zu tief und das ist dann kaum zu reparieren. Beim Schaben passiert das nicht so schnell. Viel einfacher und wesentlich schneller macht das aber eine Zylinderkopfschleiferei oder halt die Schlosserei um die Ecke...
Glasscheibe, Nassschleifpapier und Wasser... Ugh, so hab ich damals die Kupferseite von Artic Cooling Kühlkörpern (hatten so Riefen von Fräsen) glatt geschliffen (plan war ein Traum der Traum geblieben ist). Das war ein Elend, von 80 bis Kornstärke 1000. Gut damals war man jung, es hat auch ein paar Grad gebracht, für einen 3 Kiloblock möchte ich mir das aber gar nicht vorstellen. Viel Glück noch.
Benjamin F. schrieb: > Bandschleifer schleifen alles krumm aber nichts gerade... Das war nur so eine Idee, aber warum sollte das nicht funktionieren? :) Wichtig ist ja vor allem, dass die Umlenkrolle oder die Auflagefläche für das Schleifband im Bandschleifer richtig ausgerichtet sind. Sofern das Schleifband eine konstante Dicke hat dürfte das hinterher wunderbar glatt werden, feine Körnung vorausgesetzt. Natürlich darf das Band an der Nahtstelle keine Überhöhung aufweisen und einen Bandschleifer derart genau auszurichten dürfte auch nicht so einfach sein. Aber vom Prinzip her müsste das doch gehen? Natürlich nicht freihand, das kann man komplett vergessen. Der Aufbau dürfte dem einer Flachschleifmaschine sehr ähneln. Das Werkstück kann man ja drunter durchschieben.
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Gerade ist nicht gleich gerade, plan nicht plan: https://www.youtube.com/watch?v=cwdoUjynpEk Auch seine anderen videos sind super. Gruß J
Hallo und sprachlich sehr gut verständlich - ist mir allerdings auch schon bei anderen Niederländern aufgefallen die englischsprachige Videos mit technischen Inhalt über Youtube verbreiten. Hennes
Fragender schrieb: > Was kennt ihr so für Tricks? Im aktuellen Fall möchte ich eine > Alu-Oberfläche mit 140mm Durchmesser plan bekommen. Auf sagen wir mal > 50µm genau. Tricks? Nö. Die gibt es nicht. Entweder du versuchst, dir ne gebrauchte größere Metasinex zu beschaffen - oder du baust dir sowas selber: - erstmal eine größere Plastikschüssel wegen der Schweinerei und noch eine kleinere, um damit den Motor abzudecken - nen langsamlaufenden Motor, selbigen mittig in die Schüssel montieren, die kleinere kopfüber drüber und am Boden verkleben/verschweißen. - ne große Aluplatte auf die Motorwelle, selbige darf NICHT durchgucken. - Schleifpulver und Kleböl drauf Im Prinzip kommt es ganz wesentlich drauf an, erstmal keinen größeren Druck zwischen Werkstück und Schleifscheibe auszuüben. Dann nich viel wichtiger: nicht einfach Werkstück draufsetzen, sondern es muß sich drehen und radial bewegen, so daß es keine bevorzugte Schleifrichtung und auch keinen bevorzugten Abstand von der Schleifscheibe gibt. Von Hand geht sowas nicht, da ist ein zweiter Antrieb nötig, der das Werkstück dreht und radial schwenkt und dabei dezent andrückt. W.S.
Hier ist eigentlich schon alles geschrieben worden. Nun frage ich mich: Dieser Benz (der mit dem Auto) hat seine Brötchen verdient, in dem er perfekt plane polierte Druckplatten hergestellt hat. Ja wie hat den der das gemacht? Grüße Bernd
> Ja wie hat den der das gemacht?
Der hat sein Handwerk halt noch verstanden
> Fragender fragte... > Was kennt ihr so für Tricks? Im aktuellen Fall möchte ich eine > Alu-Oberfläche mit 140mm Durchmesser plan bekommen. Auf sagen wir mal > 50µm genau. Ich weiß gar nicht, was ihr alle mit schleifen, schaben und läppen habt. Er benötigt es 50µm genau, das sind 5/100 und das schaft jede halbwegs gute Drehbank. Zumal seine Werkstücke auch noch Rund sind. Also ab zum nächsten Dreher, der macht dir das in 2min. Mit der richtigen Schneidplatte sieht das aus wie poliert.
Fragender schrieb: > Man bekommt ja nicht mal einen größeren, planen Schleifstein o.ä. zu > kaufen. Wie kommst Du darauf? > Bin drauf und dran, mir was Passendes selbst anzufertigen, > abzurichten, und dann mit einem Exzenterantrieb das Objekt stundenlang > drüber zu schieben... Meinst Du, das wird sich für Dich lohnen? Bei nur gelegentlichem Einsatz, wie Du sagtest? > Stelle nur fest, daß ich genau dieses Problem irgendwie alle Jahre > wieder mal habe, und damit soll jetzt langsam mal Schluss sein. > In diesem Fall sehr massives Alu, und ich könnte es problemlos nass > bearbeiten. Sind etwa 3Kg schwere Ronden. > Beim nächsten Mal kann es aber Stahl oder Messing oder sogar Holz sein. Wie sieht es mit Deinen Vorstellungen zu Plan-Parallelität der Werkstücke aus? > Da es offenbar keine baumarkttypischen Geräte für sowas gibt, muss man > wohl selbst was bauen. Muß man nicht, wenn gerade alle Jahre mal ein Problem zu lösen ist. ;) Wenn Du aber unbedingt etwas bauen willst, dürftest Du am besten (und preiswertesten) mit einer großen Planscheibe zurechtkommen. Vertikal angeordnet und Werkstücke horizontal (definiert) auf sie zugeführt.
L. H. schrieb: > Wie sieht es mit Deinen Vorstellungen zu Plan-Parallelität der > Werkstücke aus? Endlich erwähnt es mal jmd :>
Steffen N. schrieb: > Ich weiß gar nicht, was ihr alle mit schleifen, schaben und läppen habt. > Er benötigt es 50µm genau, das sind 5/100 und das schaft jede halbwegs > gute Drehbank. Zumal seine Werkstücke auch noch Rund sind. Also ab zum > nächsten Dreher, der macht dir das in 2min. Mit der richtigen > Schneidplatte sieht das aus wie poliert. Ich sehe dies genau gleich! Gruss stef
> Ich weiß gar nicht, was ihr alle mit schleifen, schaben und läppen habt. > Er benötigt es 50µm genau, das sind 5/100 und das schaft jede halbwegs > gute Drehbank... Das stimmt natürlich. Die Fragestellung lautet aber so, dass keine schweren Maschinen benutzt werden - vermutlich weil er keine hat und auch keinen Dreher bezahlen kann (oder will). Hier ist halt meist Hobby im Spiel und das muss ohne großes Budget auskommen. Eine 250mm Messplatte in Güte 00 bekommt man schon für 50€. Tuschierpaste kostet fast nichts und die alte Feile auch nicht. Für nen Fünfer noch einen Abziehstein dazu. Damit kann man dann dutzende Rondne planen und kann eine nahezu beliebige Ebenheit herstellen, je nachdem wie viel Geduld man mitbringt und wie genau es sein muss. Zum Bandschleifer: Das Schleifband ist nicht eben und liegt auch nicht eben auf der Druckfläche auf. > ...Kupferseite von Artic Cooling Kühlkörpern (hatten so Riefen von Fräsen) > glatt geschliffen... Bei so kleinen Flächen wird auch die Ebenheit meist recht gut. Mit wachsender Fläche wird das aber schwieriger. Siehe hierzu auch mal die Definition der Güten von Messplatten. Da wird immer die Plattengröße berücksichtigt. @Jonas: Danke für das Video. Er benutzt dort eine Granitplatte als Unterlage für das Schleifpapier. Wieso er wohl kein Floatglas nimmt!? Schöner alter Elektroschaber. Ich habe einen der neueren Generation. Damit kann man natürlich größere Flächen sehr viel schneller schaben als von Hand. Bloß sehr kleine Ecken z.B. in Schwalbenschwänzen muss man nach wie vor von Hand machen. Beachtlich, was der an Equipment hat...ich geb mich geschlagen (aber nur knapp). > Tricks? Nö. Die gibt es nicht. > Entweder du versuchst, dir ne gebrauchte größere Metasinex zu beschaffen > - oder du baust dir sowas selber: Das funktioniert nicht. Diese Maschinen stellen glatte bis polierte Oberflächen her. Keine Ebenen. Besonders wenn man das als Läppmaschine ausführt, also mit Aluplatte und Schleifpulver, wird man zwei Sphären, also Kugelabschnitte herstellen aber keine Ebenen. Glätte und Ebenheit sind nicht das selbe. Auch polierte Granitfensterbänke sind zwar glatt aber nicht zwangsläufig eben. >> Ja wie hat den der das gemacht? > > Der hat sein Handwerk halt noch verstanden Völlig richtig und er wusste, welche Methoden zielführend sind und welche nicht. Zudem waren seine Platten auch noch planparallel. Sowas wäre in Handarbeit heute unbezahlbar. > Wie sieht es mit Deinen Vorstellungen zu Plan-Parallelität der > Werkstücke aus? Stand nicht in der Fragestellung ist aber auch interessant. Ach so, nochwas - hatte ich überlesen: >Holz Holz auf 5/100mm ? Dann aber nur unter kontrollierter Luftfeuchtigkit.
Vor dem planieren immer erst das Material entspannen...
Grrrr schrieb: > Vor dem planieren immer erst das Material entspannen... Ich habe mal eine Fabrik für Präzisions-Fräsmaschinen besucht, da stand der ganze Hof voll von Guss-Maschinenkörpern. Die haben mir erklärt, dass die dort mindestens 5 Jahre lagern zur Entspannung, sonst wäre eine hochgenaue Bearbeitung nicht sinnvoll. Das ist ja das schöne an Granit. Der hatte eine seeehr lange Zeit zu entspannen. Georg
Benjamin F. schrieb: > Die Fragestellung lautet aber so, dass keine schweren Maschinen benutzt > werden Grundsätzlich gilt: Je präziser die gewünschte Oberfläche, desto schwerer die dazu benötigte Maschine. Allerdings kann man bei zulässiger Formabweichung von 0,05mm eigentlicch noch nicht von "hoher Präzision" sprechen.
Harald W. schrieb: > Allerdings kann > man bei zulässiger Formabweichung von 0,05mm eigentlicch > noch nicht von "hoher Präzision" sprechen. Deshalb hatte ich mich da auch vorsichtig ausgedrückt. Natürlich will ich am liebsten 1nm Abweichung von der perfekten Fläche ;-) Vielen Dank für die vielen Tips. Es scheint also prinzipiell erstmal keinen Trick für den Heimwerker zu geben. Was für eine Idee mit dem Drehen! ;-) Auf eine 300Kg schwere Drehbank, die 99,99% ihrer Lebenszeit nur Rost ansetzt, wollte ich aber ebenfalls verzichten. Auch ist es nächstes Mal vielleicht ein 30cm langer Bandstahl, der begradigt werden soll... Schwanke nun noch zwischen Glasplatte/Schleifpapier und dem selbstgebauten Schleifblock. Planparallelität ist diesmal unwichtig, es muss nur eine Seite der Ronden plan sein.
Fragender schrieb: > Was für eine Idee mit dem Drehen! ;-) Auf eine 300Kg schwere Drehbank, > die 99,99% ihrer Lebenszeit nur Rost ansetzt, wollte ich aber ebenfalls > verzichten. Da sollte es genug Kleinbetriebe geben, die eine solche Lohnarbeit zu angemessenen Preisen übernehmen.
Harald W. schrieb: > Da sollte es genug Kleinbetriebe geben, die eine solche Lohnarbeit > zu angemessenen Preisen übernehmen. Wird aber nicht gerne angenommen, ist halt Aluminium. Trotz Absaugvorrichtung usw ist immer mit Staubbelastung und Vernebelung von Kühlschmiermittel und Aluminiumpartikeln zu rechnen. Und das ganze Kühlmittelsystem wird mit Aluminium eingesaut. (Zumindest in unserem Betrieb) Von den Kosten dürfte es aber überschaubar sein. Wenn das Material schon vorbearbeitet (Plangefräst) wurde ist das in einer halben Stunde gegessen. (bitte kein Sägeschnitt) Die meiste Zeit geht wohl beim einrichten drauf. (Schleifscheibenwechsel, einspannen (Schraubstock) oder geschliffene Klötze drunter, wenn Gewinde vorhanden sind) Gruß Thomas
Fragender schrieb: > Schwanke nun noch zwischen Glasplatte/Schleifpapier und dem > selbstgebauten Schleifblock. > > Planparallelität ist diesmal unwichtig, es muss nur eine Seite der > Ronden plan sein. Wenn Planparallelität keine Rolle spielt, vereinfacht das die Angelegenheit. Bau Dir eine Maschine wie von mir beschrieben mit einer Planscheibe. Die Planscheibe kannst Du mit abziehbarem Schleifpapier, wie von MaWin beschrieben, bekleben. Nimm auch kein SC, sondern Normalkorund. Das ist zwar bzgl. Al suboptimal, aber Du kannst damit alles "abdecken" incl. Holz. Deine Möglichkeiten, so etwas zu realisieren, kenne ich nicht. Am besten wäre es, wenn Du die Maschine mit unterschiedlichen Planscheiben bestücken könntest. Ist technisch kein Problem: Über Konusaufnahmen kannst Du hinreichende "Wechsel-Genauigkeit" jederzeit erreichen. Würde zwar bedeuten, daß Du mehrere Planscheiben brauchst. Würde Dir aber andererseits "ersparen" können, Schleifpapiere wechseln zu müssen. Hast halt dann Planscheiben mit unterschiedlichen Körnungen. Ggf. speziell für Holz auch bestückt mit Schleifpapier mit "offener Streuung".
>Beachtlich, was der an Equipment hat...ich geb mich geschlagen (aber nur >knapp). Ja aber auch selbst gebaut? ;) So wie seine Drehbank: https://www.youtube.com/watch?v=sFrVdoOhu1Q Viel zu hart :D Gru´ß J
Benjamin F. schrieb: > Das funktioniert nicht. Diese Maschinen stellen glatte bis polierte > Oberflächen her. Keine Ebenen. Nun, es ist hier zwar eher weniger wichtig, aber du liegst falsch. Früher wurden damit die Siliziumscheiben (in der 4..5" Ära) plan- und planparallel geschliffen. Das war so die Zeit von 2.5µm Strukturen und des AZ1350. W.S.
Danke nochmal für alle Tips. Für das aktuelle Projekt habe ich gestern tatsächlich mal Graphit auf eine Platte aufgepinselt, den Abdruck übertragen, und dann an den entsprechenden Stellen abgeschliffen. Ist zwar ne echte Sklavenarbeit, aber so langsam wirds. Dürfte für dieses Mal einfach schneller gehen, als erst die Schleifplatte anzufertigen, abzurichten, evtl. noch einen Exzenterantrieb zu bauen usw... Bis zum nächsten derartigen Bedarf - und der kommt ganz sicher - will ich aber wirklich mal was auch immer bauen, das selbständig plan schleifen kann.
Fragender schrieb: > Für das aktuelle Projekt habe ich gestern > tatsächlich mal Graphit auf eine Platte aufgepinselt, den Abdruck > übertragen, und dann an den entsprechenden Stellen abgeschliffen. Mit Tuschierfarbe müsste es besser funktionieren. Am besten blaue, das lässt sich am besten von dem Aluminium oder Metall unterscheiden. Von dem Grafit sieht man immer aus wie ein Schwein. Reicht ja schon, wenn das Aluminium eine schwarze Nase macht.
CPU-Heatspreader werden von Enthusiasten plangeschleift indem man ne Glasscheibe mit Schleifpaste bedeckt und dann in kreisenden Bewegungen drauf rumschiebt. Ich gehe davon aus dass deine Genauigkeitsanforderungen höher sind.
Sascha_ schrieb: > Ich gehe davon aus dass deine Genauigkeitsanforderungen höher sind. Er sagte doch 50um, da steht Floatglas gut um den Faktor 100 besser da, Mikrorauhigkeit 0.2nm, Makrorauhigkeit 0.2um. Dickentoleranz und Winkelfehler spielen ja bei Handschleifarbeiten keine Rolle. Allerdings ist es blöd, Schleifmittel direkt auf das Glas zu geben, das schleift eher das Glas ein, als das Metall.
Benjamin F. schrieb: > Tuschierpaste kostet fast nichts Echt ? Wo bitte. eBay 252548752529 find ich nämlich unverschämt.
MaWin schrieb: > Benjamin F. schrieb: >> Tuschierpaste kostet fast nichts > > Echt ? Wo bitte. > > eBay 252548752529 find ich nämlich unverschämt. Also ich finde den Preis OK. Ist halt keine Zahnpaste :) Wenn man richtig googelt bekommt man es vielleicht noch etwas günstiger. https://www.amazon.de/Diamant-Tuschierpaste-60g-blau-diamant/dp/B002UUKRS8/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1475429058&sr=8-1&keywords=tuschierfarbe Oder man nimmt eben die rote. Ist halt Geschmacksache. http://www.ebay.de/itm/DIAMANT-Tuschierpaste-rot-60-g-Tube-/222144746670?hash=item33b8dbd4ae:g:KQYAAOSw8aNXGgFc Ansonsten geht man in einen Werkzeugbau oder Metallbearbeitungsbetrieb in der Nähe und lässt sich von einem netten Mitarbeiter des Jahres eine kleine Wurst von der Farbe ins Töpfchen drücken. ;-) Gruß Thomas
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