Kennt sich jemand aus mit Radonmessungen in Räumen? Mag dieses Gerät von Conrad https://www.conrad.de/de/corentium-canary-digitaler-radon-monitor-schadstoff-messgeraet-radonmessgeraet-1425049.html dafür geeignet sein, die Radonbelastung von z.B. schlecht gelüfteten Kellerräumen zu beurteilen? Z.B. auch deswegen, weil sich Arbeitsräume im UG befinden, in denen sich Menschen längere Zeit aufhalten? Kennt jemand diess Gerät? Danke für Hinweise Günter
Günter R. schrieb: > Kennt sich jemand aus mit Radonmessungen in Räumen? > > Mag dieses Gerät von Conrad > > https://www.conrad.de/de/corentium-canary-digitaler-radon-monitor-schadstoff-messgeraet-radonmessgeraet-1425049.html > > dafür geeignet sein, die Radonbelastung von Kellerräumen zu beurteilen? Ich habe das mal mit einem Meßgerät für einige Tausend Euro gemacht. Ob ein solches Billiggerät das auch kann,lässt sich nur schwer beurteilen. Wohnst Du denn in einer Gegend mit erhöh- ter Radonbelastung? Es gibt da Karten im INet. Falls Dein Haus (z.B. wegen erhöhtem Grundwasserspiegel) mit einer wasserdichten Wanne gebaut wurde, brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Wo kein Wasser durchgeht, kommt auch kein Radon durch. Übrigens steht Radon an zweiter oder dritter Stelle der Ursachen für Lungenkrebs, eine Tatsache, die nur wenigen Menschen bekannt ist.
Harald W. schrieb: > Es gibt da Karten im INet. http://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-stehen-die-sonden/messstellen-in-deutschland.html Liefert immerhin eine gute Vergleichsbasis zu etwaigen eigenen Messgeräten.
Radon messen ist schon eine vernünftige Sache. Auch wenn man auf der Geest wohnt. Eine vernünftige Messung von Räumen dauert mindestens 3 Monate und muss danach saisonkorriert werden. Das geht wesentlich billiger als mit elektronischen Dingenoten, mit den "Einmal-Film Dosimetern". für ca. 30 Eur. Bestellen, Aufstellen, Aufklappen, Warten, Einschicken. Ergebis. Kurzzeitmessungen mit den elektronischen Dosimetern geben keine stichhaltigen Aussagen. Ausserdem musst du die elektronischen Dosimeter regelmässig kalibrieren lassen, z.B. beim BfS, gratis ist das nicht. Bemerke: Das am häufigsten vorkommende 222-Radon is alpha Strahler. Ein Blatt Papier und die Stahlung ist abgeschirmt. Daher ist die Aufstellung des Dosimeter entscheidend.
Zum Messverfahren werden nur sehr schwammige Angaben gemacht, auch auf der Herstellerseite finde ich nichts genaueres: https://airthings.com/compare/ Conrad nennt es "Passive Diffusionskammer / Alpha Sepktrometrie" (der Schreibfehler steht genauso im PDF). Das Alpha könnte auf Alphastrahlen-Detektion hinweisen, ist Radon ein Alphastrahler? Zu dem Preis steckt da vermutlich ein einfaches Geigerzählrohr drin, oder gibt es ausser den Filmdosimetern noch ein billiges Messverfahren?
auf Siliziumbasis sollte sich da schon etwas schustern lassen. http://www.elektronik-labor.de/Projekte/Alpha7.html https://de.wikipedia.org/wiki/Radonmessung#Diffusionskammerverfahren wie genau das ist kann ich dir aber auch nicht beantworten. sg
Günter R. schrieb: > Kennt sich jemand aus mit Radonmessungen in Räumen? Dosismessung mit Geigerzählern und Radonmessung sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Sichere Infos wirst du wohl eher auf spezialisierten Seiten im INet finden und nicht hier im Forum. In der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt gibt es eine ganze Arbeitsgruppe, die sich speziell mit Radon- Messung beschäftigt. Aber die haben normalerweise was bes- seres zu tun als Fragen von Laien aus ganz Deutschland zu beantworten. Du könntest es aber immerhin über die Presse- Stelle der PTB versuchen.
Sogar der Wikiartikel schreibt nicht viel zum eigentlichen Detektor, aber "Kernspurdetektor" dürfte das Prinzip des Geigerzählrohrs meinen. Im Artikel zu Radon und Polonium steht, dass erst die Polonium-Zerfallsprodukte des häufigsten Radonisotops 222Rd gefährlich sind, da sie in den Atemwegen schneller zerfallen als das Radon selbst. Jedenfalls sind das zum größten Teil Alpha-Zerfälle, also kommt eine Messung mit einem Gammaspektrometer nicht infrage. Was eine "Alpha-Spektrometrie" sein soll weiß ich nicht. Der Wikiartikel beschreibt mehr die Aufbereitung und mechanische Anordnung. Dass man alle Feststoffe schon vor dem Detektor ausfiltert, oder das Gas sogar durch eine Membrane diffundieren läßt ist einleuchtend. Wenn es sich mit Aktivkohle noch anreichern läßt, umso besser. Anscheinend sind die Poloniumisotope Festkörper, die sich in der Messkammer niederschlagen können, während das Gas wieder herausströmt.
Derartige Messverfahren basieren häufig auf einem Polymerblock, in dem durch ionisierende Strahlung Radikale hergestellt werden. Diese Radikale können sehr präzise mit "magnetischen Methoden" (sowas wie EPR) gemessen werden.
> Jedenfalls sind das zum größten Teil Alpha-Zerfälle, also kommt eine > Messung mit einem Gammaspektrometer nicht infrage. Oft entstehen beim Zerfall zusätzlich auch Gammaquanten; beim Radon 222 lt. Physikbuch solche mit 0,5 MeV. Die könnte man auch registrieren.
Harald W. schrieb: > Ich habe das mal mit einem Meßgerät für einige Tausend Euro > gemacht. Ob ein solches Billiggerät das auch kann,lässt sich > nur schwer beurteilen. Wohnst Du denn in einer Gegend mit erhöh- > ter Radonbelastung? Es gibt da Karten im INet. Falls Dein Haus > (z.B. wegen erhöhtem Grundwasserspiegel) mit einer wasserdichten > Wanne gebaut wurde, brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Wo kein > Wasser durchgeht, kommt auch kein Radon durch. Übrigens steht > Radon an zweiter oder dritter Stelle der Ursachen für Lungenkrebs, > eine Tatsache, die nur wenigen Menschen bekannt ist. Mag mich nicht auf Radonkarten verlassen. Das Haus hat keine Weiße Wanne (brauchts wegen Hanglage nicht), aber es gibt einige Abluftventilatoren im Haus (WC's, Bad), die ja auch "saugen" (also ggf. Radon ansaugen, Unterdruck im Haus, bes. im Winter). Das mit dem Lungenkrebs weiß ich, das ist ja genau das Problem, das mich umtreibt. Radonmessung ist doch schon ein komplexes Thema. Will vorläufig mal davon absehen, einen Arbeitsplatz in meinem Keller einzurichten (gibt ja noch andere Räume, die in Frage kommen ...). Danke für eure Postings! Günter
Günter R. schrieb: > Will vorläufig mal davon absehen, einen Arbeitsplatz in meinem Keller > einzurichten (gibt ja noch andere Räume, die in Frage kommen ...). > > Danke für eure Postings! > > Günter Hab mal was auf ner Messe gesehen, das unter den Bodenbelag gelegt wird und wohl aus gasundurchlässigem Metall besteht. Wäre so ein "Aluboden" im Keller sinnvoll? Ich hab auch viel im Keller zu tun, lüfte aber auch regelmäßig.
Wahrscheinlich brings nicht viel, denn Radon würde ja ggf. auch durch Wände einströmen, bzw. durch Ritzen, die du mit dem Belag nicht abdichten kannst. Lüften ist wohl das sinnvollste, was man tun kann (gleichzeitig das billigste). Aber Achtung: Im Sommer bei hohen Luftfeuchtigkeiten darf man nicht ohne weiteres den Keller lüften, sonst kanns Schimmel geben.
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