Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil schaltet direkt wieder ab


von Meiermann (Gast)


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Hallo,

ich bastele mir grade eine kleine CNC-Fräse. Nach und nach kommen die 
Teile aus China, jetzt grad die Frässpindel und das Netzteil dazu.

Der Motor/Frässpindel soll 300W bei 48V haben, Betriebsspannung 12-48V. 
An einem Labornetzteil läuft der Motor gemächlich an, zieht wenig Strom, 
aber mein kleines Netzteil schafft auch nur 15V.

Das Schaltnetzteil soll 480W haben und 48V. Das Netzteil hat im Leerlauf 
47,6V, man kann das auch nachjustieren, aber erstmal will ich alles nur 
mal in Betrieb nehmen. Wenn ich nämlich den Motor an das Netzteil 
anschließe, macht der Motor einen kurzen Ruck, dann geht der Lüfter vom 
Netzteil aus, ebenso die kleine Status-LED. Nach etwa 1 Sekunde läuft 
der Lüfter wieder an, der Motor ruckt wieder und so weiter....

Meine Vermutung ist eine Art Schutzschaltung im Netzteil und ein sehr 
hoher Einschaltstrom, den ich aber leider nicht messen kann.

Eigentlich wollte ich den Motor immer nur mit voller Drehzahl betreiben, 
aber so einfach geht es wohl nicht.

Wenn meine Vermutung stimmt, wie soll ich dann vorgehen? Ein 
zwischengeschaltete Kette von Elkos und Einschalten des Motors mit einem 
Relais? Oder muss ich irgendwie mit PWM den Motor langsam anfahren?

Gruß.

: Verschoben durch Moderator
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Motor-Anlaufschaltung dazwischen setzen?
würde ich jetzt mal vermuten

von Jim M. (turboj)


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Meiermann schrieb:
> Meine Vermutung ist eine Art Schutzschaltung im Netzteil und ein sehr
> hoher Einschaltstrom, den ich aber leider nicht messen kann.

Wieso nicht? Den DC Widerstand des Motors kann man mit 'nem Multimeter 
messen.

Höher kann der Anlaufstrom bei DC nicht werden - und wenn der Motor nur 
kurz anruckt ist er auch nicht ernsthaft niedriger.

von Meiermann (Gast)


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Stimmt, soweit habe ich garnicht gedacht. 2,2 Ohm messe ich. also etwas 
um 21A beim Anlaufen.

Wie sieht denn so eine Anlaufschaltung aus? Ich habe jetzt beim Googeln 
nur was für Drehstrommotoren gefunden.

von oszi40 (Gast)


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Meiermann schrieb:
> eine Art Schutzschaltung im Netzteil

Dann belaste das Netzteil doch mal zur Probe mit geeigneter ohmscher 
Last. Evtl. ist die Überstromabschaltung falsch eingestellt oder Dein 
Motor ist zu stromhungrig bei 48V?

Meiermann schrieb:
> Das Schaltnetzteil soll 480W haben und 48V.

Auch billige Multimeter haben oft einen 10A-Bereich.

von Meiermann (Gast)


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Ich muss mal kramen, ob ich irgendwas habe was so viel Strom verbrät.

von Joe F. (easylife)


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Was muss man da noch messen? Netzteil liefert max. 10A.
48V/2.2R = das Doppelte.

von Meiermann (Gast)


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Schon klar, und was mache ich nun?

von Engelbert S. (engelbert)


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Widerstand in Reihe und diesen nach dem Hochlauf überbrücken

Viele Grüße
Engelbert

von K. J. (Gast)


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Meiermann schrieb:
> Schon klar, und was mache ich nun?

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim.htm

z.b. das würde auch für deinen Motor Funktionieren ab Punkt 11.

von dolf (Gast)


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Meiermann schrieb:
> Schon klar, und was mache ich nun?

neues für den zweck ausreichend belastbares nt ordern.
das zu schwachbrüstige nt verschachern.
lehrgeld zahlen...
das hat schon jeder gelöhnt...
wo auch immer...
jeder!

von Meiermann (Gast)


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dolf schrieb:
> neues für den zweck ausreichend belastbares nt ordern.
> das zu schwachbrüstige nt verschachern.
> lehrgeld zahlen...

Hm, ich habe ja schon eines, dass um den Faktor 1,6 grösser ist als die 
Dauerlast. Und 600W 48V kostet unanständig viel mehr als 480W. Ich 
investiere mein Lehrgeld wohl mal in einen NTC oder einen 
Lastwiderstand.

von Sascha_ (Gast)


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Meiermann schrieb:
> dolf schrieb:
>> neues für den zweck ausreichend belastbares nt ordern.
>> das zu schwachbrüstige nt verschachern.
>> lehrgeld zahlen...
>
> Hm, ich habe ja schon eines, dass um den Faktor 1,6 grösser ist als die
> Dauerlast. Und 600W 48V kostet unanständig viel mehr als 480W. Ich
> investiere mein Lehrgeld wohl mal in einen NTC oder einen
> Lastwiderstand.

Das halte ich auch für eine angemesse Lösung für das Problem. Die 
Zeitspanne ist übrigens im Sekundenbereich.

Guck mal ob du son richtig billiges NiCD/NiMH Modellbaunetzteil bei Ebay 
findest, Robbe Lader 3r oder sowas. Da sind lauter Lastwiderstände drin.

Alternativ Strombegrenzung per Transistorschaltung. TO220 kann 
kurzzeitig richtig Verlustleistung abführen. Gegenüber 
Leistungswiderstand + Relaisüberbrückung allerdings mehr Verlustleistung 
im Betrieb.

von Meiermann (Gast)


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Hallo,

ich habe mir mal Gedanken und dann eine Zeichnung gemacht.
Als Bauteile habe ich statt der Relais IRF3205 und statt der 
Lastwiderstände NTC-Heissleiter mit 8Ohm bei 25°C und 0.14Ohm bei 6A 
rausgesucht.

Wie man das schlau beschaltet, dass nach einer gewissen Zeit der zweite 
IRF3205 durchschaltet, wenn der Motor hoffentlich läuft, weiss ich 
nicht. Statt dessen habe ich einen ATTiny25 eingeplant, der die Spannung 
zwischen NTCs und Motor prüft und die Mosfets schaltet.

Eine Frage wäre, ob es lange genug dauert, bis ein NTC 6A durchlässt, 
und ob der Motor bis dahin angelaufen ist.

Was ich auch noch sehen muss, ist, ob die IOs vom Tiny nicht schon die 
Mosfets schalten bevor das Programm anläuft und die auf Ausgang 
geschaltet sind.

Kann das grundsätzlich so funktionieren?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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es wurde ja weiter oben schon nach einem Ersatz-Ohm gefragt.
schon mal was getestet?

das kann von ein paar Autolampen in Reihe
bis geschlachtetem Toaster oder Fön alles mögliche sein.
letztere für 48V natürlich modifizieren,
Also die Heizung auf ca ein Fünftel der orig. Länge verkürzen.
Eher noch kürzer, damit man halt langsam in die "Stromregion" kommt,
die das Netzteil kann.

in solche Verlegenheiten kommt man,
wenn man keine Stromsenke (so wie ich) hat.

von Phil J. (exloermond)


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Warum willst du die NTCs denn schalten?
In Schaltnetzteilen hängen die einfach in Reihe.

Ansonsten ohne Entstörung wird deine Schaltung nur eventuell 
funktionieren.
Strommessung besser überm Motor.

von Meiermann (Gast)


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Phil J. schrieb:
> Warum willst du die NTCs denn schalten?

Na die werden doch warm. Das heisst die verbraten Energie ohne weiteren 
Nutzen für mich (wenn der Motor erstmal angelaufen ist).

Phil J. schrieb:
> Ansonsten ohne Entstörung wird deine Schaltung nur eventuell
> funktionieren.
Da werde ich mal nacharbeiten, Danke.

● J-A V. schrieb:
> es wurde ja weiter oben schon nach einem Ersatz-Ohm gefragt.
> schon mal was getestet?
Alle Autolampen sind in den entsprechenden Autos, ich hab keine extra 
rumliegen. Und den letzten Toaster habe ich dummerweise ohne Harvesting 
weggeworfen...
Ich könnte noch aus einer Rolle Konstantan-Draht was wickeln. Aber was 
soll ich überhaupt messen? Dass der Motor beim Anlaufen zu viel Strom 
zieht ist doch unstrittig, oder übersehe ich etwas?

In ein paar Tagen kommen hoffentlich die NTCs mit der Post, dann kann 
ich ja damit mal messen/bzw. kucken, ob der Motor ohne Abschaltung 
anläuft und wie schnell und wie heiss die Dinger dabei werden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Meiermann schrieb:
> oder übersehe ich etwas?

naja läuft das Netzteil denn sonst?
den Motor hast ja getestet, aber auch das Netzteil?

Es liesst sich jetzt so als dass Du am Netzteil
bisher nur den Motor dran hattest.
wäre ja gut zu wissen, ob das Netzteil
auch bei einem kleineren Strom normal läuft
oder auch nur so "rumzickt"

: Bearbeitet durch User
von Homo Habilis (Gast)


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Meiermann schrieb:
> übersehe ich etwas

Naja...

● J-A V. schrieb:
> wäre ja gut zu wissen, ob das Netzteil
> auch bei einem kleineren Strom normal läuft
> oder auch nur so "rumzickt"

...und nicht nur das. Man könnte (wie jemand oben schon erwähnte) sogar 
noch eine ungefähre Ahnung vom Wert I(max)/I(Limit) kriegen...

(...obwohl, normalerweise sollte ja unter (vielem) anderem auch das im 
Datenblatt des Netzteils stehen...)

...oder sogar recht genaue Werte dafür, wenn man fein abstufen kann, 
oder die richtigen paar Werte für R(Last) erwischt.

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