Forum: Platinen Eisen3Chlorid oder der Entwickler?


von Timo90 (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,
kann es sein, dass Eisen3Chlorid trotz geschlossener Flasche 
schlecht/wirkungslos wird?
Ich wollte gerade mal wieder ein paar Platinen ätzen, selbes Layout wie 
zuvor.
Dazu habe ich mir genau die gleichen Materialien wie das letzte mal 
bestellt, was 6 Monate her ist. (Positiv Entwickler, Fotobeschichtete 
Platine(einseitig) von Bungard)
Eisen3Chlorid habe ich noch die halbe Flasche vom letzten mal übrig 
gehabt.(ebenfalls Bungard)
Die war verschlossen im Schrank, der Inhalt noch kein mal benutzt.
Allerdings haut es vorne und hinten nicht mehr hin, obwohl ich alles 
nach meinen Aufzeichnungen und Material vom letzten mal mache.
Die letzten Platinen habe ich 3.5min belichtet, 30s entwickelt und 
40-45min geätzt. Danach war die Platine super.
Jetzt liegt die Platine über 2h drin und ich kann sie wegschmeissen. An 
manchen Stellen ist die Platine schon fertig, an manchen Stellen werden 
schon die feinsten Leiterbahnen entfernt und an manchen Stellen ist noch 
immer gut Kupfer zu sehen. Habe eine Platine auch 5min belichtet und 
3min im Entwickler gelassen und sogar mit dem Pinsel bearbeitet, bis es 
überall hell geglänzt hat, aber auch die braucht ihre 2 Stunden...

Testweise hab ich einen kleinen Bereich mit Isopropanol gereinigt, um zu 
sehen ob es nicht am Entwickler liegt. Das Isopropanol sollte doch den 
kompletten Fotolack entfernen undzwar unabhängig von der vorangegangenen 
Belichtung und Entwicklung, oder?
Wenn ich mich nicht irre, müsste wenigstens diese Stelle in der selben 
Zeit weggeätzt sein wie das letzte mal?
Die Stelle hat zwar schön kupferfarbig geglänzt, aber selbst der Bereich 
ist nach über einer Stunde im Ätzbad noch nicht frei.
Die Temperatur des Ätzbades hat, wie das letzte mal, um die 50Grad und 
wird alle 5min bewegt. Das einzigste was neu/anders ist, ist die 
Kunststoffschale...

Wo sollte ich hier ansetzen?

von hp-freund (Gast)


Lesenswert?

Timo90 schrieb:
> kann es sein, dass Eisen3Chlorid trotz geschlossener Flasche
> schlecht/wirkungslos wird?

Eher nicht.

Timo90 schrieb:
> Testweise hab ich einen kleinen Bereich mit Isopropanol

Geht das damit? Aceton löst den Lack auf jeden Fall.


Wirst nicht um eine neue Belichtungsreihe herum kommen.
Platine(einseitig) von Bungard hat mich auch schon wie beschrieben 
geärgert.

von muerps (Gast)


Lesenswert?

Timo90 schrieb:
> Das Isopropanol sollte doch den
> kompletten Fotolack entfernen undzwar unabhängig von der vorangegangenen
> Belichtung und Entwicklung, oder?

Probiers halt mal mit einem Universalderduenner oder 'akkupatz', 
Stahlwolle, etc.. Am FeCl3 sollte das nach 6 Monaten wirklich nicht 
liegen, zumal wenn unbenutzt aus Originalgebinde. So ein Bad verostet 
zwar langsam aber sicher aber solange sich kein leicht erkennbarer 
nennenswerter Bodensatz gebildet hat wuerde ich das ausser betracht 
ziehen.

Dein Entwickler ist frisch angeruehrt?

von Michael J. (jogibaer)


Lesenswert?

Hallo,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, war nur das FeCl3 vom letzen Mal.
Der Rest war neu.
Am FeCl3 liegt es nicht.

Also, was ich schon festgestellt habe, daß Bungard meiner Meinung nach,
öfters mal die Lacksorte ändert.
Mal habe ich Platinen, wo der Lack nach dem Entwickeln mittelblau ist,
mal ist der Lack nicht gut zu erkennen, mal ist er eher bräunlich.
(Das Platinenmaterial ist dabei nicht abgelaufen!)
Das habe ich nun mal festgestellt.
(Bevor die Platzhirsche hier über mich herfallen)

Ich denke mal, der Knackpunkt ist immer die Belichtung.
Wenn man mal eine Belichtungsreihe gemacht hat, dann kann man bei
gleichbleibenden Bedingungen (Abstand , Zeit + kleine Reserve)
nicht viel verkehrt machen.

Wichtiger ist der Entwickler selber.
Ob der 18°C oder 22°C hat ist meiner Meinung nach sehr entscheidend.
Wenn dieser zu kalt ist, bleiben leichte "Schlieren" zurück, die 
schlecht
geätzt werden; ist er zu heiß, dann wird der gesamte Lack aufgelöst.

Ich achte immer auf gleichbleibende Temperatur und wische zum Schluß
mit einem weichen Kunststoffpinsel über die Platine, damit diese 
Schlieren
auch verschwinden.


Jogibär

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

Eisen(III)Chlorid auf 50° erhitzt? Mit 10% Zugabe von Salzsäure
kann man dem Zeug wieder auf die Beine helfen. Gibts in div. Märkten
noch problemlos als 22/24%ige Konzentration zu kaufen.
Wenn man den Entwickler erwärmt gehts wahrscheinlich auch flotter.
Die Belichtungsreihe sollte man aber trotzdem auf dem Laufen halten.

von Timo90 (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antworten!
Also mit Isopropanol habe ich die letzten Platinen ganz am Schluss nach 
dem Ätzen gereinigt, und ich konnte sie wunderbar löten. Die Platine 
hinterlässt auch viel rot/bräunliches Zeug am Tuch, daher gehe ich mal 
davon aus, dass es mit Isopropanol funktioniert.

Dann werde ich wohl nochmal von ganz vorne beginnen müssen :(

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.