Forum: PC Hard- und Software Ubuntu *von* USB Stick installieren?


von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lässt sich eigentlich ein Ubuntu von einem USB Stick aus neu aufsetzen?

Hintergrund:
falls mir eine Notebook-Kiste Ohne CD/DVD
unterwegs blöd wird, möchte ich nicht extra ein
USB-Laufwerk dafür mitnehmen müssen.

Ich möchte also den Inhalt einer Installations-DVD auf einem USB-Stick 
unterbringen und dann von diesem ein neues System aufsetzen können.

Nein, es geht nicht darum, ein Live-System auf einen Stick zu bekommen.
kann nämlich sein, dass Unterwegs die USB-Buchsen für den Normalbetrieb 
anderweitig gebraucht werden.

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


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ja geht.

von Meister Propper (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Lässt sich eigentlich ein Ubuntu von einem USB Stick aus neu
> aufsetzen?

Ja, schon immer.


> Hintergrund:
> falls mir eine Notebook-Kiste Ohne CD/DVD
> unterwegs blöd wird, möchte ich nicht extra ein
> USB-Laufwerk dafür mitnehmen müssen.
>
> Ich möchte also den Inhalt einer Installations-DVD auf einem USB-Stick
> unterbringen und dann von diesem ein neues System aufsetzen können.
>
> Nein, es geht nicht darum, ein Live-System auf einen Stick zu bekommen.
> kann nämlich sein, dass Unterwegs die USB-Buchsen für den Normalbetrieb
> anderweitig gebraucht werden.

Einfach per dd den Inhalt des Iso-Files auf den Stick:

dd if=[path-to-iso] of=/dev/[USB-Device]

Fertig ist die Laube.

von Rolf M. (rmagnus)


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von c.m. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Meister Propper schrieb:

> Einfach per dd den Inhalt des Iso-Files auf den Stick:
>
> dd if=[path-to-iso] of=/dev/[USB-Device]

hm hab ich noch nie so probiert… muss das bios das speziell unterstützen 
(USB als optisches laufwerk erkenn o.ä.)?

ich werwende "usb-creator-gtk". einen stick mit vfat partition 
einstecken, .iso darauf entpacken lassen und los gehts.
vorteil ist, das man zu den entpackten .iso-strukturen eigene dateien 
packen kann - ein nettes textfile mit wpa2/psk schlüssel z.b.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Danke für die Infos, das sollte weiter helfen :)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Glatze.

Meister Propper schrieb:

>> Nein, es geht nicht darum, ein Live-System auf einen Stick zu bekommen.
>> kann nämlich sein, dass Unterwegs die USB-Buchsen für den Normalbetrieb
>> anderweitig gebraucht werden.

Sowas geht, ist aber schnarchlangsam.

>
> Einfach per dd den Inhalt des Iso-Files auf den Stick:
>
> dd if=[path-to-iso] of=/dev/[USB-Device]
>
> Fertig ist die Laube.

Unter Debian geht das teilweise auch mit "cp". Aber vorher am Stick mit 
z.B. "gparted" die boot Markierung setzten.

Kann aber auch sein, das die Debian Images anders gebaut sind, als die 
Ubuntus.

Ausserdem geht es nicht mit jedem Stick. Die einfachen sind einfach nur 
Flashmemory auf USB gebogen. Von denen kann man nicht booten.

Ausserdem lässt sich nicht bei jedem Rechner von USB booten, auch nicht, 
wenn es im BIOS aktivierbar ist.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Rolf M. (rmagnus)


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Bernd W. schrieb:
>> Einfach per dd den Inhalt des Iso-Files auf den Stick:
>>
>> dd if=[path-to-iso] of=/dev/[USB-Device]
>>
>> Fertig ist die Laube.
>
> Unter Debian geht das teilweise auch mit "cp". Aber vorher am Stick mit
> z.B. "gparted" die boot Markierung setzten.

Nein, das bringt gar nichts. Der MBR, in dem dieses Flag steht, wird 
durch den Kopiervorgang sowieso überschrieben.

> Ausserdem geht es nicht mit jedem Stick. Die einfachen sind einfach nur
> Flashmemory auf USB gebogen.

Und was sind die komplizierteren? Alle handelsüblichen Sticks melden 
sich als mass storage device. Wäre sonst ja auch ungeschickt, da man 
dann extra einen spezillen Treiber dafür bräuchte.

> Ausserdem lässt sich nicht bei jedem Rechner von USB booten, auch nicht,
> wenn es im BIOS aktivierbar ist.

Manche sind etwas zickig, und manche machen Unterscheidungen zwischen 
USB-Flopppy, USB-CD/DVD und USB-Festplatte. Es funktioniert dann nur, 
wenn man das richtige auswählt. Und dann kann's noch Probleme geben, 
wenn man den Stick an einen USB3-Port anschließt, aber der Installer 
darauf kein USB3 unterstützt.

von Dr. Sommer (Gast)


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c.m. schrieb:
> hm hab ich noch nie so probiert… muss das bios das speziell unterstützen
> (USB als optisches laufwerk erkenn o.ä.)?
Nein, diese speziell präparierten ISOs (die für Ubuntu und einige andere 
Distros) haben sowohl einen El Torito Bootloader (für CDs) als auch 
einen "normalen" MBR Bootloader (für Festplatten). Somit kann man diese 
ISOs auf CDs und USB Festplatten spielen und davon booten. USB macht 
keine Unterscheidung zwischen Festplatte und Flash-Speicherstick. Der 
Begriff "ISO" ist hier natürlich völlig verkehrt, eigentlich müsste man 
"Datenträger-Abbild" o.ä. sagen. Denn im ISO(9660) -Format ist die Datei 
ja nur, wenn es ein "echtes" CD-Abbild ist...
Für unter Windows gibt es da übrigens das praktische Tool "rufus". Unter 
Linux wie schon gesagt einfach per "dd" direkt auf den Stick (nicht 
auf eine Partition).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> Manche sind etwas zickig, und manche machen Unterscheidungen zwischen
> USB-Flopppy, USB-CD/DVD und USB-Festplatte. Es funktioniert dann nur,
> wenn man das richtige auswählt.

ich muss hier bei einem gewissen Rechner immer "Force FDD"
anwählen, wenn ich den von USB booten lassen will.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rolf.

Rolf M. schrieb:

> Nein, das bringt gar nichts. Der MBR, in dem dieses Flag steht, wird
> durch den Kopiervorgang sowieso überschrieben.

Gut zu wissen. Ich habe es vorsichtshalber immer gemacht.

>
>> Ausserdem geht es nicht mit jedem Stick. Die einfachen sind einfach nur
>> Flashmemory auf USB gebogen.
>
> Und was sind die komplizierteren? Alle handelsüblichen Sticks melden
> sich als mass storage device. Wäre sonst ja auch ungeschickt, da man
> dann extra einen spezillen Treiber dafür bräuchte.

Da sitzt nach meinem dafürhalten noch irgendwelche Hard-/Firmware drauf, 
die Du zum Beispiel bei "nakten" SD-Karten nicht hast. Zumindest verhält
sich der Kram bei mir anders.

> Und dann kann's noch Probleme geben,
> wenn man den Stick an einen USB3-Port anschließt, aber der Installer
> darauf kein USB3 unterstützt.

Eigentlich sollte dann ein Fallback auf USB2 geschehen, oder?

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jan H. (j_hansen)


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Rolf M. schrieb:
>> Unter Debian geht das teilweise auch mit "cp". Aber vorher am Stick mit
>> z.B. "gparted" die boot Markierung setzten.
>
> Nein, das bringt gar nichts. Der MBR, in dem dieses Flag steht, wird
> durch den Kopiervorgang sowieso überschrieben.

Beim Kopieren mit dd schon, aber mit cp?

von Rolf M. (rmagnus)


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Bernd W. schrieb:
>> Und was sind die komplizierteren? Alle handelsüblichen Sticks melden
>> sich als mass storage device. Wäre sonst ja auch ungeschickt, da man
>> dann extra einen spezillen Treiber dafür bräuchte.
>
> Da sitzt nach meinem dafürhalten noch irgendwelche Hard-/Firmware drauf,
> die Du zum Beispiel bei "nakten" SD-Karten nicht hast. Zumindest verhält
> sich der Kram bei mir anders.

Nackte SD-Karten haben ein anderes Interface, deshalb braucht man einen 
Card-Reader, der das auf ein USB-mass-storage-device ummünzt. USB-Sticks 
sind schon selber solche Geräte. Sie sollten sich wie USB-Festplatten 
verhalten.

>> Und dann kann's noch Probleme geben,
>> wenn man den Stick an einen USB3-Port anschließt, aber der Installer
>> darauf kein USB3 unterstützt.
>
> Eigentlich sollte dann ein Fallback auf USB2 geschehen, oder?

Hätte ich eigentlich auch erwartet, ist aber nicht der Fall, wie ich 
letztens feststellen musste. Da musste ich Windows 7 auf einem PC 
installieren, der nur USB3-Ports hat. Der Windows-7-Installer kann aber 
noch kein USB3. Den Installer zu starten ging in dem Fall noch, da von 
einem SATA-DVD-Laufwerk gebootet wurde. Nur ließ er sich danach nicht 
bedienen, weil Tastatur und Maus nicht erkannt wurden. Ich musste dann 
eine modifizierte Boot-DVD mit reingepatchtem USB3-Treiber erstellen, um 
es installieren zu können.
Ich meine auch, es früher schon mal erlebt zu haben, dass in einem 
Rechner, auf dem ein OS ohne USB3-Treiber installiert war, die 
USB3-Ports tot waren und nicht in einem USB2-Modus liefen.

Jan H. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>>> Unter Debian geht das teilweise auch mit "cp". Aber vorher am Stick mit
>>> z.B. "gparted" die boot Markierung setzten.
>>
>> Nein, das bringt gar nichts. Der MBR, in dem dieses Flag steht, wird
>> durch den Kopiervorgang sowieso überschrieben.
>
> Beim Kopieren mit dd schon, aber mit cp?

Das hat nichts damit zu tun, mit welchem Tool man es kopiert, sondern 
damit, wohin.

von Jan H. (j_hansen)


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Rolf M. schrieb:
>> Beim Kopieren mit dd schon, aber mit cp?
>
> Das hat nichts damit zu tun, mit welchem Tool man es kopiert, sondern
> damit, wohin.

Und wie kopiert man cp das Boot-Flag? Das höre ich zum ersten Mal.

von Rolf M. (rmagnus)


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Jan H. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>>> Beim Kopieren mit dd schon, aber mit cp?
>>
>> Das hat nichts damit zu tun, mit welchem Tool man es kopiert, sondern
>> damit, wohin.
>
> Und wie kopiert man cp das Boot-Flag? Das höre ich zum ersten Mal.

Hä? Genau wie mit dd. Wie sollte denn cp beim kopieren das Flag 
weglassen können? Beide machen vom Prinzip her doch das gleiche: Den 
Inhalt der Quelldatei in die Zieldatei schreiben. Und wenn wie oben 
beschrieben die Quelldatei ein ISO-Image und die Zieldatei ein 
Blockdevice ist, wird eben der Inhalt 1:1 da rein kopiert. Dass da 
irgendwo ein Bootflag drin ist, weiß cp doch gar nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Ubuntu hat dafür das Programm "Startmedienersteller". Damit kannst du 
Images auf CD, DVD und USB Stick "brennen".

von Joachim S. (oyo)


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Rolf M. schrieb:

>> Und wie kopiert man cp das Boot-Flag? Das höre ich zum ersten Mal.
>
> Hä? Genau wie mit dd. Wie sollte denn cp beim kopieren das Flag
> weglassen können? Beide machen vom Prinzip her doch das gleiche: Den
> Inhalt der Quelldatei in die Zieldatei schreiben. Und wenn wie oben
> beschrieben die Quelldatei ein ISO-Image und die Zieldatei ein
> Blockdevice ist, wird eben der Inhalt 1:1 da rein kopiert. Dass da
> irgendwo ein Bootflag drin ist, weiß cp doch gar nicht.

Hast Du das mal ausprobiert? Ich kann mir irgendwie beim besten Willen 
nicht vorstellen, dass das mit "cp" ebenfalls funktioniert.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Jan H. schrieb:
> Und wie kopiert man cp das Boot-Flag? Das höre ich zum ersten Mal.

Das Kommando

    cp foo bar

verhält sich genau gleich zu

    dd if=foo of=bar

Du kannst sogar

    cat <foo >bar

benutzen - um noch eine weitere Variante zu nennen. In diesem Fall ist 
alles dasselbe.

Wie schon geschrieben wurde: Es kommt auf das Ziel an. Dies sollte keine 
Partition /dev/sdXY, sondern das komplette Device /dev/sdX sein.

Sind foo und bar zwei Gerätenamen, wird ein Image-Copy gemacht. 
Boot-Flags und andere Informationen werden dabei natürlich mitkopiert.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim S. schrieb:
> Hast Du das mal ausprobiert? Ich kann mir irgendwie beim besten Willen
> nicht vorstellen, dass das mit "cp" ebenfalls funktioniert.

Natürlich funktioniert das. dd ist auch nur ein Kopierprogramm, 
lediglich um einiges flexibler als cp, da man hier zusätzlich u.a. 
Offsets, Blockgrößen und Datenmengen angeben kann. Aber wenn Du nur if= 
und of= benutzt, klappt das mit cp oder sogar cat ebenso.

Auch das klassische K&R-C-Programm:
1
#include <stdio.h>
2
int main ()
3
{
4
    int c;
5
6
    while ((c = getchar ()) != EOF)
7
    {
8
         putchar (c);
9
    }
10
11
    return 0;
12
}

funktioniert mit:

cc mycopy.c -o mycopy && ./mcopy <foo >bar

Ob foo bzw. bar einfache Dateien oder Geräte unter /dev sind, kann dem 
Kopierprogramm vollkommen egal sein.

Unix (Linux) ist bzgl. I/O ganz einfach gestrickt, wenn man es einmal 
verstanden hat.

: Bearbeitet durch Moderator
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