https://www.youtube.com/watch?v=cfVBW622Vbs
Da ich im Eingangsposting bislang noch keine Frage entdecken konnte, frage ich jetzt mal: Wie verstrahlt muss die Frau eigentlich sein, die unter "bionerd23" ziemlich eigenartige Videos auf YT hochgeladen hat? https://www.youtube.com/user/bionerd23/playlists
Ist mehr eine Anregung für mich und vielleicht auch für andere. Da frage ich mich ob man ohne Vakuum oder Gas tatsächlich irgendwie wiederherstellbare Ergebnisse erzielen kann und welche anderen Bauformen möglich sind.
Hier gibts eine bessere Beschreibung dazu, wie das funktioniert: http://www.techlib.com/science/picaxeionchamber.htm Das funktioniert tatsächlich, ist aber kein Geigerzähler sondern eine Ionisationskammer: https://de.wikipedia.org/wiki/Ionisationskammer Das funktioniert so: Im Zentrum der Dose ist ein Draht, da liegt eine Spannung gegen die Dose an. Wenn da drin jetzt so ein Strahlenquand Gas ionisiert, saugen der Draht / die Dodse die entstandenen Ionen an, es fließt ein Strom. Umso mehr Strahlung, umso mehr Ladungsträger. Der Strom ist direkt proportional zur Strahlung. Man braucht einen extrem hochohmigen Aufbau dazu (viele GOHm), weil der Strom ist exorbitant klein. Ich wollte sowas schon länger mal bauen, bin aber nie dazu gekommen, mir die dazu nötigen JFETs zu besorgen. Die müssen ja ein extrem hochohmiges Gate haben. Hat da jemand eine Empfehlung dazu? Vielleicht bei RS oder Reichelt?
Gästchen schrieb: > bin aber nie dazu gekommen, mir > die dazu nötigen JFETs zu besorgen. Die müssen ja ein extrem hochohmiges > Gate haben. > > Hat da jemand eine Empfehlung dazu? Es gibt für wenig Geld weitaus bessere Opamps mit nur 2fA Eingangsstrom die TI von NSC geerbt hat, z.B. den LMC660 und seine Abkömmlinge. Deine größeres Problem dürfte sein Widerstände im TOhm Bereich aufzutreiben. Andererseits könnte man auch ohne jeglichen Widerstand die Eingangskapazität eines solchen OpAmps als Integrationskondensator verwenden. Man muß dann nur diese Kapazität mit einem blitzblank geputzen und trocken gehaltenen Reed Kontakt hin und wieder entladen. P.S.: So etwas kann man nicht auf einer gewöhnlichen Platine aufbauen, die Isolationswerte sind viel zu schlecht. Fliegende Verdrahtung, also Luft als Isolator, und evtl. Lötstützpunkte mit PTFE-Isolation sind hier die Konstruktionselemnente der Wahl.
:
Bearbeitet durch User
Hp M. schrieb: > Gästchen schrieb: >> bin aber nie dazu gekommen, mir >> die dazu nötigen JFETs zu besorgen. Die müssen ja ein extrem hochohmiges >> Gate haben. >> >> Hat da jemand eine Empfehlung dazu? > > Es gibt für wenig Geld weitaus bessere Opamps mit nur 2fA Eingangsstrom > die TI von NSC geerbt hat, z.B. den LMC660 und seine Abkömmlinge. Die Idee ist gut, aber das Konzept das in meinem Link beschrieben ist funktioniert damit nicht. Da muss man sich was neues ausdenken. Das wird nicht ganz einfach, entweder braucht man GOhm - TOhm-Widerstände oder einen Schalter mit fA Lecktstrom. > P.S.: > So etwas kann man nicht auf einer gewöhnlichen Platine aufbauen, die > Isolationswerte sind viel zu schlecht. > Fliegende Verdrahtung, also Luft als Isolator, und evtl. Lötstützpunkte > mit PTFE-Isolation sind hier die Konstruktionselemnente der Wahl. Der oben erwähnte PICAXE-Bastler hat das mit Hausmitteln gelöst, indem gar keine Widerstände verwendet werden und kritische Pfade in der Luft (oder diesem Halsketten-Kunststoffteil) verlaufen. Im Endeffekt misst er die Zeit, die es braucht, die parasitäre Kapazität des Gate zu laden, dadurch hat er gleich die TOHM-Widerstände gespart. Entladen kann er das Gate durch den JFET über den PIC-Port. Umso mehr Radioaktivität, umso öfter muss man das entladen. Das hat gleich mehrere Vorteile: - Keine Umschaltung vom Messbereich nötig - Keine TOHM-Widerstände Ich denke, mit "Hausmitteln" wird das nicht anders zu lösen sein. Aber das beschriebene Konzept erscheit schlüssig. Die wirklichen Probleme wurden elegant umschifft.
Sollte das Teil tatsächlich eine messbare Strahlung registrieren, würde ich möglichst schnell das Weite suchen. Während Geiger-Müller-Zählrohre durch den Lawineneffekt eine interne Verstärkung besitzten und auch auf Einzelteilchen reagieren, arbeiten Ionisationskammern im linearen Bereich, d.h. der durch die Radioaktivät hervorgerufenen Ionen werden abgesaugt und direkt gemessen. Bis der Ionisationsstrom den Leckstrom des Transistors (einige nA) übersteigt, muss die Strahlung schon ein gesundheitsgefähdendes Niveau erreichen. Typische Anwendung von Ionisationkammern ist die Messung hoher Strahlungsdosen, z.B. in Reaktoren, medizinischen Bestrahlungsgeräten etc.
@Mike Doch, das geht ohne wegzulaufen! http://www.theremino.com/en/hardware/inputs/radioactivity-sensors Die messen damit die Radonkonzentration in deinem Keller. Radon ist ein Alpha-Strahler und kann daher kaum mit einem Geigerzähler gemessen werden (die Wand vom Zählrohr schirmt alles ab). Aber mit der Ionisationkammer geht es anscheinend ganz gut. Siehe http://www.techlib.com/science/ion.html
RadonDetektor schrieb: > Radon ist ein Alpha-Strahler und kann daher kaum mit einem > Geigerzähler gemessen werden Es sei denn man verwendet ein Fensterzählrohr, die werden ja genau dafür gebaut.
Passend zum Thema 2 Videos von mir: https://www.youtube.com/watch?v=RLrz2nqq3Ls https://www.youtube.com/watch?v=4E8OATr8mZA
Gästchen schrieb: > Ich wollte sowas schon länger mal bauen, bin aber nie dazu gekommen, mir > die dazu nötigen JFETs zu besorgen. Die müssen ja ein extrem hochohmiges > Gate haben. Wäre ein FET aus einem ECM (Elektret-Kondensatormikrofon) geeignet. Von den Dingern hat man ja meist einige zuhause rumfliegen. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektretmikrofon Mike schrieb: > Sollte das Teil tatsächlich eine messbare Strahlung registrieren, würde > ich möglichst schnell das Weite suchen. Der Gedanke kam mir auch schon, dass im Video einfach mit extrem starken Strahlungsquellen gearbeitet wird.
Das gezeigte Skalenblatt eines Flugzeug-Altimeters (ende des ersten youtube-Beitrags bei 6:48) hat höllisch intensive Strahlungsintensität. Das dürfte zumindest in Deutschland sicherlich nicht mehr "in Verkehr gebracht" oder weitergegeben werden. Scheint aus der Zeit vor den 50-er Jahren zu stammen, danach hat man so etwas nicht mehr hergestellt, vor Allem wegen der Krebsgefahr für die Personen, die so etwas bemalten. Die Verpackung bei youtube in Plastikfolie schützt wenigstens etwas vor Kontamination ist aber als Schutz vor Strahlung völlig unzureichend. Das zeigt ja allein die Tatsache, dass in dezimeterweiter Entfernung eine Ionisation der Luft stattfindet. Übrigens: nahezu alle diese Beiträge beschäftigen sich mit Ionisationskammern, deren Empfindlichkeit um Größenordnungen geringer ist als bei Geigerrohren. Die haben nämlich bei ihrer Arbeitsweise einen Verstärkungsfaktor. Um Dinge, deren Aktivität mit Ionisationskammern angezeigt werden können, würde ich einen weiten Bogen machen.
:
Bearbeitet durch User
Mike schrieb: > Bereich, d.h. der durch die Radioaktivät hervorgerufenen Ionen werden > abgesaugt und direkt gemessen. Bis der Ionisationsstrom den Leckstrom > des Transistors (einige nA) übersteigt, muss die Strahlung schon ein > gesundheitsgefähdendes Niveau erreichen. Das interessante (oder herausfordernde) daran ist darum ja, auf fA herunterzukommen - eben, dass man die Umgebungsstrahlung damit messen kann. Eigentlich ist der Kern der Sache, eine Strommessung für fA mit bezahlbaren Standardteilen hinzubekommen. Wird aber im Link beschrieben: http://www.techlib.com/science/picaxeionchamber.htm Der Bastler musste ziemlich trickreich vorgehen, um so kleine Ströme hinzubekommen. Dort wird der Strom in Endeffekt durch eine Spannungsänderung an einer Kapazität abgebildet (der parasitären des FET). Daher meine Frage um geeignete JFET. Zu probieren wäre dann, ob man damit auf brauchbare Empfindlichkeiten kommt. Das schöne an der Ionisationskammer ist das große Detektorvolumen, und die Empfindlichkeit für Alphateilchen. PS: Ein Geigerzähler ist auch nicht so super für so geringe Zählraten: Für eine Messung der Umgebungaktivität hier bei uns benötige ich schon so 120Minuten, wenn etwas reproduzierbares herauskommen soll. Das Rohr (ein winziges Valvo 18550) liefert nämlich nur ungefähr 4 Pulse pro Minute. Auch nicht gerade rasant bei niedrigen Aktivitäten. Und Pilze, naja, die sind verfault, bevor ich weiß ob ich sie essen kann :-)
Gästchen schrieb: > ein winziges Valvo 18550 Und jetzt willst du ein völlig ungeeignetes Zählrohr durch eine fragwürdige Bastellösung ersetzen? Besorge dir doch ein LND-712
SBM-20 schrieb: > Gästchen schrieb: >> ein winziges Valvo 18550 > > Und jetzt willst du ein völlig ungeeignetes Zählrohr durch eine > fragwürdige Bastellösung ersetzen? > > Besorge dir doch ein LND-712 Hab eines. Das ist rund 4x so empfindlich, und kann zusätzlich Alphastrahlung. Hab das Valvo hauptsächlich besorgt, um meine Schaltung zu testen, bevor ich das teure LND-712 drangehängt habe. Warum das Valvo jetzt allerdings untauglich (für was eigentlich?) sein soll, leuchtet mir nicht ein. Ja, es kann keine Alphastrahlung, aber davon war ja nicht die Rede. Für eine GENAUE zeitlich hoch aufgelöste Messung der Umgebungsaktivität taugen nichts davon wirklich. Genausowenig wie für die Freigabe von Nahrungsmitteln.
Gästchen schrieb: > GENAUE zeitlich hoch aufgelöste Messung der Umgebungsaktivität Mmh, aber eine umgebaute Konservendose taugt? Warum gibt es solche Zähler dann nicht für kleines Geld? Ein kleines Zählrohr wie das Valvo ist für Hintergrundstrahlung untauglich. Das LND war ein Vorschlag um zumindest alpha mit zu erfassen. Es gibt bei sovtube auch manchmal STS-6 die sind deutlich größer und für Hintergrundstrahlung ganz gut geeignet. Bei geringen Strahlungsdosen wie in Lebensmitteln dauert eine zuverlässige Messung immer ihre Zeit.
Strahler 70 schrieb: > Da ich im Eingangsposting bislang noch keine Frage entdecken konnte, > frage ich jetzt mal: Wie verstrahlt muss die Frau eigentlich sein, die > unter "bionerd23" ziemlich eigenartige Videos auf YT hochgeladen hat? > > https://www.youtube.com/user/bionerd23/playlists Die war doch einstmals auch mit Derek Muller (Veritasium) in den Krankenhauskeller gegangen. Hier hat sie sogar Proben mitgenommen (verstäßt eigentlich gegen den Ehrenkodex der Urban Explorer) und analysiert: https://www.youtube.com/watch?v=9LN2V4DsP0s Ich find nur nicht raus, welches Spektrometer sie verwendet. Immerhin deutsche GUI.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.