Hi, werde demnächst eine kleine Zweitwohnung (35m^2) in einer anderen Stadt beziehen. Arbeite i.d.R. Home Office da das problemlos möglich ist. Muss nun aber auch unregelmäßig Vor-Ort sein, z.B. ca. 4 - 8 Wochen hier, 2 - 3 Wochen dort. Jetzt lese ich viel über Legionellen im Wasser bei längerer Nichtnutzung der Wasserleitungen (u.a. hier im Forum im Nachbarthread). Die Wohnung ist allerdings in einem relativ modernen Haus (ca. 10 Jahre alt) mit 4 Mietparteien, die anderen 3 sind immer Vor-Ort, abgesehen vom Urlaub. Die Heizung/Warmwasseraufbereitung ist wohl für alle zusammen, wird also regelmäßig genutzt und läuft ständig. D.h. das ist schonmal kein Problem. Nur die Wasserhähne und die Dusche in meiner Wohnung dort dann eben nicht, dort steht das Wasser dann ggf. für Wochen ungenutzt drin... Ich würde das Wasser bei Ankunft und vor der Abreise jeweils ca. 10 Minuten nacheinander für alle Hähne und die Dusche voll aufdrehen (warm) und dazwischen normal nutzen. Meint ihr das reicht oder gibt das Probleme mit Legionellen / Keimen? Was kann man dagegen tun? Nein es ist leider kein Smart-Home wo ich die Wasserhähne aus der Ferne bedienen kann, wäre in dem Fall aber tatsächlich sinnvoll ;-P Wie macht man das bei Ferienhäusern, die stehen ja noch viel länger leer? Danke schonmal für Tipps und Meinungen dazu.
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In modernen Mietshäusern müsste bereits eine Zirkulation am laufen sein. Also keine Panik und kein Wasserverschwenden.
Warmwasser so lange laufen lassen, bis es richtig heiß kommt - dann ist das abgestandene raus, das evtl. keimbelastet sein könnte. Die Dusche erst zum Schluß durchspülen und vermeiden, dass dabei Wasser als Aerosol in die Luft kommt, das du bei der Prozedur einatmen könntest. Wenn du noch kein alter Opa bist und keine Probleme mit dem Immunsystem hast, dann sind die Legionellen sowieso in aller Regel harmlos.
Uhu U. schrieb: > Wenn du noch kein alter Opa bist und keine Probleme mit dem Immunsystem > hast, dann sind die Legionellen sowieso in aller Regel harmlos. Ich weiß nicht wie du einen alten Opa definierst. In meiner Verwandschaft ist ein Mann unter 60 Jahren nur sehr knapp dem Tod von der Schippe gesprungen. Der war vorher vollkommen gesund. Hoteldusche mit Legionellen war die eindeutige Ursache.
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Oh mein Gott... Das ist wieder so ne Aluhut-Geschichte und Oelbach-Voodoo-Zauber-Kabel. Mein Gott, in Deutschland gab es noch keine Vorkommnisse von Legionellen im Wasser, auch andere Keime sind nicht zu befürchten: "Wasserleitungen in Wohnhäusern müssen regelmäßig für viel Geld auf Legionellen untersucht werden. Und das, obwohl in Deutschland noch nie ein Krankheitsfall wegen Keimen im Wasser nachgewiesen wurde." Wo sollen denn die Ligonellen in einem geschlossenen Kreislauf herkommen, wenn die Quelle nicht verseucht ist?! mei oh mei...
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Rene K. schrieb: > Mein Gott, in Deutschland gab es noch keine Vorkommnisse von Legionellen > im Wasser, auch andere Keime sind nicht zu befürchten: So so: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasser/legionellen.htm#welche "...und 2010 in Deutschland in Ulm und Neu Ulm mit 65 Erkrankungen und 5 Todesfällen über ein Rückkühlwerk."
Rene K. schrieb: > Mein Gott, in Deutschland gab es noch keine Vorkommnisse von Legionellen > im Wasser Natürlich gibt es die. Deswegen werden seit einigen Jahren bei Gemeinschaftswarmwasserversorgungsanlagen auch turnusmäßig Legionellenuntersuchungen angestellt. Und die finden auch was, selbst wenn die Installation recht neu ist. In "meinem" Haus (27 Wohnungen) beispielsweise wurde trotz Zirkulationsanlage in den vom Warmwasserkessel entferntesten Wohnungen ein Befall festgestellt. Daraufhin wurde der Legionellenzyklus der Warmwasseraufbereitung justiert und die Vorlauftemperatur insgesamt etwas angehoben. Damit hatte sich das Legionellenproblem dann gelöst. Es sind wegen Legionellenbefalls schon ganze Schwimmbäder stillgelegt worden (natürlich ging es da um die Duschen, nicht um die Schwimmbecken). Das ist keine "Oehlbach"-Hysterie, das ist Realität. Mit dem fast schon krankhaften Sparzwang mancher Zeitgenossen und Hausverwaltungen wird das so schnell auch nicht verschwinden; reduziert man in einer Zirkulationsanlage die Vorlauftemperatur um 10° C, kann man Geld sparen. Geld, das man dann wieder für die Legionellenbeseitigung ausgeben kann ...
Rene K. schrieb: > Mein Gott, in Deutschland gab es noch keine Vorkommnisse von Legionellen > im Wasser, auch andere Keime sind nicht zu befürchten: "Seit Einführung der Legionellose-Meldepflicht im Jahr 2001 wurden kontinuierlich steigende Fallzahlen registriert, die sich in den vergangenen Jahren bei jährlich rund 600 Erkrankungen stabilisiert haben" https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Legionellose.html Einhart P. schrieb: > Hoteldusche mit Legionellen war die eindeutige Ursache. Institutionen mit einer grosse Anzahl verschiedener Personen sind naturgemäss erheblich gefährdeter. Hotels und Schwimmbäder gehören dazu. Das 2-Personen-Häuschen nicht.
Zweitwohnungsinhaber schrieb: > Ich würde das Wasser bei Ankunft und vor der Abreise jeweils ca. 10 > Minuten nacheinander für alle Hähne und die Dusche voll aufdrehen (warm) Warum vor der Abreise? Du hattest die Leitungen doch bis kurz vor der Abreise sowieso noch alltäglich genutzt...
Wenn, dann würde ich mir eher um die Kaltwasserleitung Gedanken machen. Diese wird nicht durch die Zirkulation dauergespült und da herrschen bei höheren Temperaturen auch gute Wachstumsbedingungen.
Bei uns im Haus, mehrere Mietparteien gibt es ab und zu Probleme mit dem Wasser. Es gab vor einiger Zeit einen Legionellenbefund mit ungeklärter Ursache. Nun kam ein Brief an, der die Mieter dazu anhält mindestens alle 3 Tage 5 - 10 Liter Wasser aus jeder Zapfstelle zu entnehmen. Wenn man das nicht einhalten kann, durch Urlaub oder ähnliches, ist es Notwendig eine Person zu beauftragen die das regelmäßig erledigt. Als alternative zum regelmäßigen zapfen wird eine demontierung der Leitungen vorgeschlagen. Was ich nicht verstehe ist weshalb in großen Mietshäusern die einzelnen Zuleitungen nicht einfach mit einem Hahn vom Hauptstrang getrennt werden können. Gibt ja nicht nur Bakterien, sondern auch Wasserrohrbrüche oder Umbaumaßnahmen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Mit dem fast schon krankhaften Sparzwang mancher Zeitgenossen und > Hausverwaltungen wird das so schnell auch nicht verschwinden; reduziert > man in einer Zirkulationsanlage die Vorlauftemperatur um 10° C, kann man > Geld sparen. Geld, das man dann wieder für die Legionellenbeseitigung > ausgeben kann ... Der Hausverwaltung ist das erstmal egal, ist ja nicht ihr Geld was "verheizt" wird. Zumindest unsere Hausverwaltung ist da auch recht engagiert und kümmert sich auch darum dass so Zeugs eingehalten wird (Dafür bezahlen wir ja auch). Auch bei uns gab es einen Befall. Die Hälfte der Wohnungen bei uns wurden von einem Junggesellen mit zuviel Kohle gekauft und standen erstmal ein halbes Jahr leer bis er sich um Mieter bemüht hat. Da es ein Neubau war kam bei einen der (vorgeschriebenen) Trinkwasseruntersuchungen der Befall zu Tage. Die Beseitigung war kein Drama. Allerdings durften wir anschließend noch 2 weitere Untersuchungen bezahlen um die Verbesserung der Qualität zu bestätigen.
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Holger L. schrieb: > Es gab vor einiger Zeit einen Legionellenbefund mit ungeklärter Ursache. Schon die Formulierung ist falsch. Die Legionellen sind um Wasserleitungsnetz - nicht nur in dem im Haus - in geringen Mengen praktisch immer vorhanden. In lauwarmem, stehenden Wasser vermehren sie sich nur so prächtig, dass sie ziemlich hohe Keimzahlen erreichen können. > Die Beseitigung war kein Drama. Das ganze Thema ist kein Drama. Die Infektionszahlen sind gering und die Kosten für den ganzen Zirkus stehen in keinem Verhältnis dazu.
Uhu U. schrieb: > Das ganze Thema ist kein Drama. Jein. > die Kosten für den ganzen Zirkus stehen in keinem Verhältnis dazu. Leider. Deswegen finde ichs gut wenn sich der TE Gedanken macht. Ich hab nämlich besseres zu tun als hunderte Euro nachzahlen weil irgendein Horst zu faul ist sich um seine Wohnungen zu kümmern. Ein Drama ist das jetzt nicht, aber auch nicht schön.
Uhu U. schrieb: > Schon die Formulierung ist falsch. Naja was heißt das. Das Wasser nicht keimfrei ist, sollte jedem bewußt sein. Wäre schließlich auch schlecht wenn es so wäre. Uhu U. schrieb: > Das ganze Thema ist kein Drama. Kommt wohl ganz darauf an, wenn man ein junger gesunder Mensch ist bestimmt nicht. Ich bin kein Mediziner, kann mir aber sehr gut vorstellen das bei einer Vielzahl an Erkrankungen gar nicht an Legionellen o. Ä. gedacht wird.
> Was ich nicht verstehe ist weshalb in großen Mietshäusern die einzelnen > Zuleitungen nicht einfach mit einem Hahn vom Hauptstrang getrennt werden > können. Das will man erst recht nicht, Stichwort Stagnation. Deswegen ist es heute "Stand der Technik", Ringleitungen zu verlegen, sodass immer in jedem Segment Durchfluss ist und kein Bereich >5*Rohrdurchmesser ungespült bleibt. Ist fürs kleine Häuschen sicher etwas übertrieben, aber gut fürs Sanitär-Geschäft ;) Aus dem Grund gibts auch Klospülungen mit Timer, die alle paar Tage automatisch spülen...
Legionellen wollen a) einen ausreichend grossen Behälter b) Wachstumstemperatur über Zeit. um davon krank zu werden bedarf es die Aerosole einzuatmen und dazu oft ein schwächelndes Immunsystem. Normal fährt man >300l grosse Behälter täglich auf >60 C hoch. Hotels haben sehr wechselnde Brauchsmuster. Da klappt das dann mit den >60 C nicht jeden Tag. Viele Hotels haben viel zu grosse Behälter. MFH haben Warmwassercirkulation. Es steht also nur die Menge Wasser die im Rohr von der Steigleitung bis zur Zapfstelle Platz findet - und das ist auf Raumtemperatur. Lecker ist das nicht. Trinken würd ich das nicht, Hände kann man damit aber Waschen. also spühlen bis es warm wird. Kaltwasser: Es steht nur die Menge Wasser die im Rohr von der Steigleitung bis zur Zapfstelle Platz findet. Bei der höchsten Etage noch ca. 3m Steigleitung. 10 min Spühlen reicht. > Wie macht man das bei Ferienhäusern, die stehen ja noch viel länger > leer? Erstmal aufs Klo und 6l abspühlen, Dann Hände waschen (sowieso). Dann Kaffe kochen. Dann Wasser zum direkten Trinken zapfen. Wasser per "Smart" Fernbedienung aufdrehen - nur bei Lekageüberwachung. und sowieso: bei längerem Verlassen - absperren. Bei noch längerem Verlassen: Geruchsverschluss der Toilette gegen Austrocknen sichern.
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Sebastian L. schrieb: > Legionellen wollen > a) einen ausreichend grossen Behälter Wo hast du das denn her?
Georg A. schrieb: > und kein Bereich >5*Rohrdurchmesser > ungespült bleibt Das wird im Duschschlauch, in dem das Restwasser steht aber schwierig. Sebastian L. schrieb: > bei längerem Verlassen - absperren. Danach alle Hähne aufdrehen, Klospülung betätigen und Entleerung öffnen - natürlich mit Auffang fürs Wasser. Geht natürlich nur, wenn man absperren kann, eine Entleerung direkt hinter dem Absperrhahn hat und nicht jedesmal ein 80l-Warmwasserbereiter leerläuft. Die Versicherung ist sicher von der Idee bei längerem Nichtaufenthalt das Wasser abzustellen angetan, und der Mieter in der Wohnung drunter auch.
> > und kein Bereich >5*Rohrdurchmesser ungespült bleibt > Das wird im Duschschlauch, in dem das Restwasser steht aber schwierig. Irgendwo hängts halt immer ;) Aber tatsächlich ist das eine der Empfehlungen, die AFAIK aber nicht formal in einer DIN oder so festgelegt ist. Aber genau deswegen gibts Wandscheiben mit V-Anschlüssen, sodass man die Ausläufe munter Daisy-Chainen kann, bis man wieder beim Zähler bzw. Warmwassertank angekommen ist.
Timm T. schrieb: > Georg A. schrieb: >> und kein Bereich >5*Rohrdurchmesser >> ungespült bleibt > > Das wird im Duschschlauch, in dem das Restwasser steht aber schwierig. Duschkopf in die Wanne legen ;)
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