Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Schulung für Schaltungs- /Layoutentwurf


von ich (Gast)


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Hallo,
ich suche für mich und ein, vielleicht zwei Kollegen eine Firma, die 
Schulungen zur Erstellung von komplexeren Leiterplatten anbieten.
Wir sind alles Ingenieure, haben also schon gewisse Erfahrung in diesem 
Gebiet. Die Suche bezieht sich allerdings eher auf Kurse auf 
"Fortgeschrittenenbasis". Es geht also nicht darum, wie ich z.B. am 
besten ein Package erstelle, welche Komponenten es gibt oder wie ich 
eine 08/15 µC-Schaltung aufbaue. Sondern eher um Optimierungen (Wie geht 
man klug an Bauteilplatzierung und Entflechtung ran [bei 2 Lagen oder 
mehr], was für Vorteile bringen spezielle Lagenaufbauten bei 4+ Layer 
Boards, ...) und um tiefergehende Kenntnisse bzgl. empfindlichen 
Analog-Schaltungen, High-Speed, EMV und ESD. Also z.B.: wie berechnet 
man die Leiterbahndicke und Abstand für spezielle Impedanzen? Ich kann 
mir das irgendwie ergooglen und mit einem passenden Rechner die Werte 
ermitteln. Doch ein bisschen Hintergrundwissen wäre dort hilfreich, dass 
man nicht blind nach Schema-F macht und eigentlich kein Plan von dem 
hat, was man da gerade tut.


Nach einer gewissen Suchzeit habe ich eigentlich nur 2 Anbieter solcher 
Seminare (auf deutsch) gefunden:
leonardy-seminare.de und FED.de

Bei Leonardy scheinen alle Kurse (bis auf der High-Speed-Kurs) stark auf 
Altium Designer an sich einzugehen, welches wir bei uns aber nicht 
nutzen und auch nicht der Hintergedanke der Schulung ist. Gut wäre ein 
Tool-unabhängiger Kurs, der die Techniken/Vorgehensweisen/Theorie 
behandelt.

Bei FED gibt es verschiedene Kurse, die alle aufeinander aufbauen. Der 
erste Kurs besteht aus 2 Teilen á 5 Tage. Ich vermute (von der 
Beschreibung her) dass wir uns den 1. Teil sparen können, da wir das 
schon wissen. Somit würden wir nicht nur die Hälfte der Gebühr 
verschenken, es wäre vmtl. auch ziemlich langweilig 5 Tage ein Seminar 
zu besuchen, wo nichts neues behandelt wird.
Im 2. Kurs (Leiterplatten- und Baugruppendesign 1) wird sehr viel auf 
Dokumentation, Team-Planung und Fertigungsprozesse eingegangen - also 
eher Praxisfern oder auch ausreichend bekannt. Dort scheint allerdings 
Block 5 interessant zu sein. Einer von 6.
Der 3. Kurs (Leiterplatten- und Baugruppendesign 2) hingegen ist voll 
von Themen, um die es uns eigentlich geht. Doch dort sind beide anderen 
Kurse Voraussetzung. Wir würden also 3 Kurse für insgesamt 20 Tage 
besuchen und ca. 10300€ / Person bezahlen, wo eigentlich ein 5-tägiger 
Kurs reichen würde.


Daher möchte ich hier nochmal nachfragen, ob jemand einen anderen 
Anbieter solcher Seminare kennt oder zu den obigen (speziell Leonardy) 
etwas sagen kann, z.B. ob ich mit meiner Einschätzung/Eindruck richtig 
liege.

Online-Seminare wie z.B. Fedevel wären uns nicht so lieb. Wir hätten 
schon gerne jemanden vor uns, den wir auch Fragen stellen können usw.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ich schrieb:
> Doch dort sind beide anderen Kurse Voraussetzung.

Dann rede doch mit denen statt mit uns. ;-)  Erkläre ihnen genau
das, was du hier oben erklärt hast und sage ihnen, dass ihr über
den dritten Kurs oder eben gar nichts nachzudenken bereit seid.

von Bürovorsteher (Gast)


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Zitzmann in München. könnte aber stark auf Mentor Graphics bezogen sein.

Eine Zehntage-Schnellbesohlung wird allerdings kaum jahre- oder 
jahrzehntelange Berufserfahrung ersetzen können.

von MiWi (Gast)


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ich schrieb:

>
> Daher möchte ich hier nochmal nachfragen, ob jemand einen anderen
> Anbieter solcher Seminare kennt oder zu den obigen (speziell Leonardy)
> etwas sagen kann, z.B. ob ich mit meiner Einschätzung/Eindruck richtig
> liege.
>

Geh zu Deinem EMV-Labor und spreche mit denen. Denn wenn ihr die Basics 
kennt und mit dem CAD umgehen könnt sind die EMVler die, an denen 90% 
aller Layouts scheitern. Und die alleine dadurch, was die jeden Tag 
erleiden müssen wissen, wie man es richtig macht.

Ich mach das seit Jahren so (vor jedem Layout wird das EMV-Labor besucht 
und anhand des aktuellen Falls besprochen wie dies oder das sinnvoll zu 
lösen wäre). Kostet nicht viel und ist - durch ständigen Praxisbezug - 
lehrreicher als alles andere... und die Systeme kommen dann auch 
meistens gut bis sehr gut durch die strenge Kammer.

MiWi

von A. S. (Gast)


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Schulungen für ein konkretes Produkt oder für Anfänger sind oft sehr 
effektiv. Sobald es ans eingemachte geht, sind die Anforderungen der 
Schulungsteilnehmer so unterschiedlich, dass es bei Allgemeinplätzen 
bleibt (und meist auch die eigene Erfahrung fehlt).

ich schrieb:
> lso z.B.: wie berechnet
> man die Leiterbahndicke und Abstand für spezielle Impedanzen? Ich kann
> mir das irgendwie ergooglen und mit einem passenden Rechner die Werte
> ermitteln.

Das sollte Euer cAD-System (oder ein Zusatztool) anbieten. Darauf 
könntet ihr Euch gezielt schulen lassen.

Leonardy hatten wir mal Inhouse (Altium Designer). Ich habe das damals 
für eine One-Man-Show gehalten. Ist zwar 10 Jahre her, aber das auf dem 
Bild könnte er gewesen sein.

Ich bin aus der HW seit langem raus, aber die haben sich jeweils für 
konkrete Fragestellungen (Platinen) wohl konkrete Fachleute geholt, 
Bücher gewälzt und gerechnet bzw. simuliert im Layout-System.

Es wurde auch ein EMV-Labor eingerichtet, die Erkenntnisse dort sind 
aber eher schwarz/weiss. Und die Messungen/Erfahrungen externer 
EMV-Labore beschränkten sich bei uns nur auf außerhalb des leitfähigen 
Gehäuses.

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