Forum: Ausbildung, Studium & Beruf AT Vertrag zu welchen Konditionen


von Martin H. (martinhamberg)


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Hallo Zusammen,
ich habe hier schon einiges gelesen, jedoch sind meine offenen Fragen 
noch nicht geklärt. Mitte Dezember habe ich mit meinem Chef ein Gespräch 
übers Gehalt. Aktuell liege ich bei ERA 14 (letzte Stufe).  Dort hänge 
ich seit etwa 8 Jahren fest. Eigentlich eine sehr komfortable Situation. 
Weitere Steigerungen sind nur noch mit AT Vertrag möglich. Nachdem ich 
mir die AT Gehaltsbänder in den unteren Stufen angeschaut habe, stellte 
ich fest, dass ich aktuell schon besser liege. Wenn ich mich zu einem AT 
Vertrag entscheiden sollte wo würde ich dann liegen bzw. was müsste ich 
genau fordern? Ich frage insbesondere vor dem viel gelesenen 
Abstandsgebot von 30% zur letzten ERA Stufe. Wäre dies dann letzte Stufe 
ERA 14.3 (ohne LZ) plus 30%? Diesen Wert dann mal 12 oder 13,25?  Wie 
berechne ich dann genau das Gehalt, was ich mindestens fordern müsste? 
Martin

von abcd (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Wenn ich mich zu einem AT
> Vertrag entscheiden sollte wo würde ich dann liegen bzw. was müsste ich
> genau fordern?

Ich würde mich von der Vertragsstruktur an den Tariverträgen orientieren 
und nur das Gehalt entsprechend "anpassen".

von Elektron (Gast)


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Trotz Abstandsgebot kann man mit AT-Vertrag erst einmal ein wenig 
schlechter dastehen als im Tarif, sofern man dort bereits sehr weit oben 
angekommen ist. Auch wichtig, das bezieht sich nicht nur auf das Geld, 
sondern du kannst dann z.B. auch keine Überstunden mehr abfeiern, da ab 
sofort Flatrate ohne Zeiterfassung. Dieser Schritt will also 
insbesondere unter dem Punkt Work-Life-Balance sehr gut überlegt sein, 
ein Zurück gibt es in der Regel nicht mehr.

von Jo S (Gast)


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Tarifgebiet NRW?

Das Abstandsgebot bezieht sich aus das höchste Tarifgrundgehalt ohne 
weiterer tariflicher Leistungen, wie Leistungszulage, Weihnachtsgeld, 
Urlaubsgeld, etc.

Beispiel für ein AT-Mindestgehalt:

5.900 €  12  1,3 = 92.000 € bei 35h/W bzw. 105.000 € bei 40h/W

Wünsche viel Erfolg!

von Rechner (Gast)


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D.h. ab einer LZ von 1,3 / 13,25 × 12 - 1 = 17,7% ist die höchste 
Tarifstufe besser,  oder?

von Rick M. (rick-nrw)


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Jo S schrieb:
> Beispiel für ein AT-Mindestgehalt:
>
> 5.900 €  12  1,3 = 92.000 € bei 35h/W bzw. 105.000 € bei 40h/W
>
> Wünsche viel Erfolg!

FEHLER!

Bei AT gibt keine XXh/Woche mehr, das ist dann alles All-In.

Elektron schrieb:
> da ab
> sofort Flatrate ohne Zeiterfassung. Dieser Schritt will also
> insbesondere unter dem Punkt Work-Life-Balance sehr gut überlegt sein,
> ein Zurück gibt es in der Regel nicht mehr.

Genau das ist es!
Chef, ich muss so langsam mal von meinen Überstunden runter und bleibe 
am Freitag zuhause.
Das war dann mal.

von Elektron (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Genau das ist es!
> Chef, ich muss so langsam mal von meinen Überstunden runter und bleibe
> am Freitag zuhause.
> Das war dann mal.

Ja, Scheiße, ne? Da bleibe ich doch lieber in meinem 35h-Woche 
Disneyland mit abzufeiernden Überstunden, das Leben ist schließlich 
nicht zum Arbeiten da, das ist nur Mittel zum Zweck. Und arm ist man in 
der höchsten Tarifstufe ja nun auch nicht gerade.

von Jo S (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Bei AT gibt keine XXh/Woche mehr, das ist dann alles All-In.

Das kommt auf den Vertrag an. Bei den meisten, von denen ich weiß, sind 
40h/W die Regel.

von Rick M. (rick-nrw)


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Jo S schrieb:
> Das kommt auf den Vertrag an. Bei den meisten, von denen ich weiß, sind
> 40h/W die Regel.

AT heisst "Außer Tarif".

Die ich kenne keinen mit Wochenstundenregelung oder Überstundenkonto.
Das ist doch der Sinn des ganzen, wofür du so gut bezahlt wirst.

Du musst Deine Ziele erreichen, auch wenn es länger dauert, egal wie 
lange.
Abends noch internationale Kunden bespaßen, sich mal am Wochenende 
hinsetzen, ... alles All-In.

Das man auch mal nach 40h/Woche nach Hause gehen kann, mag drin sein.
Oder wenn die Ziele erreicht sind, bleibst du mal 2 Tage zuhause und 
bist telefonisch erreichbar.

von Elektron (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Du musst Deine Ziele erreichen, auch wenn es länger dauert, egal wie
> lange.
> Abends noch internationale Kunden bespaßen, sich mal am Wochenende
> hinsetzen, ... alles All-In.

Ja, die 40h, die bei AT vielleicht im Vertrag stehen, sind eher als 
absolutes Minimum zu sehen, was realistischerweise vielleicht zwei mal 
im Jahr vorkommt. Wie bereits erwähnt, diesen Karriereschritt sollte man 
sich wirklich sehr gut überlegen. Geld ist wirklich nicht Alles im 
Leben. Das fängt ja im Kleinen schon damit an, ob man sich im Tarif für 
einen 35h- oder 40h-Vertrag entscheidet. Ich empfehle die 35h pro Woche.

von Zocker_50 (Gast)


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> Re: AT Vertrag zu welchen Konditionen

Kommt drauf an.

Geh mal von 100.000,- € Jahresgehalt aus + Firmenwagen aus Zuffenhausen.

von Martin H. (martinhamberg)


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Also wäre die Basis das aktuelle ERA Gehalt in 14 auf Basis, 40 Stunden, 
(ohne LZ) mal 1,3 mal 12. Alles was unter dem errechneten Wert liegen 
würde ist demnach für den AN nicht so gut. Wie ist das bei anderen 
Unternehmen? Wäre die Summe fix oder wären variable Bestandteile drin 
bzw.  noch on Top?

von D. I. (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Wäre die Summe fix oder wären variable Bestandteile drin
> bzw.  noch on Top?

AT-Gehälter haben oft einen variablen Anteil. Wie wirst du denn sonst 
animiert deine Ziele zu erfüllen? ;) Bei einem Fixgehalt ohne LZ / oder 
variablen Anteil könnten dir ja deine Ziele sonst relativ wurst sein :)

von Rick M. (rick-nrw)


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Elektron schrieb:
> Das fängt ja im Kleinen schon damit an, ob man sich im Tarif für
> einen 35h- oder 40h-Vertrag entscheidet. Ich empfehle die 35h pro Woche.

Leider kann man sich das nicht immer aussuchen.
Bei AT nur auf das Jahresbrutto zu schauen ist eher schlecht.
Der Stundensatz könnte niedriger sein, als zuvor.

von edgar S. (hbl333)


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Jo S schrieb:
> 40h/W

40h + X
Keine Gleittage mehr !
Gehaltserhöhung -> Willkür


dann doch lieber 35h + hervorragende Gleittag Regel.

von Ingenieur (Gast)


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Hallo,

bei uns (DAX-Konzern) galt generell, Überstunden inklusive bei 
AT-Leuten. Regelarbeitszeit war bei denen 45 Std/Woche.
Wurde irgendwo an der Front viel Zeit benötigt, fuhren die AT-Kollegen, 
hat die Firma ja nichts zusätzlich gekostet.
Allerdings waren die jährlichen Gehaltserhöhungen immer etwas über 
Tarif.
Der Stundenlohn der ATler in den unteren Stufen war aber immer geringer 
als bei den Tarifleuten in der höchsten Stufe.

Mein persönliches Fazit: AT lohnt sich für Führungskräfte bzw. für 
solche, die nach oben wollen, weniger für Fachleute.

Gruß

von Rick M. (rick-nrw)


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Ingenieur schrieb:
> Mein persönliches Fazit: AT lohnt sich für Führungskräfte

Führungskräfte sind irgendwann immer AT,
da die alle mit einer 40h/Woche selten hinkommen
und so Ihr Wunschgehalt erzielen können, das deutlich über Tarif liegt.

Wer es mag, muss ja nicht für immer sein.
Häuschen abbezahlen und dann aufgrund eines guten Netzwerkes einen 
schönen ruhigeren Job suchen, falls man dazu noch in der Lage ist 
und/oder ein privater Grund da ist, um nicht mehr 60h++/Woche zu 
arbeiten.

von frager (Gast)


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Dass AT immer viele Überstunden leisten muss, kann ich nicht bestätigen 
und ist eine urban legend. Ich persönlich kenne mehrere im Bereich: 
Supplier quality management und die Leute können die Zeit frei 
gestalten. Ich bin in der Entwicklung und die wundern sich immer, dass 
ich so viel Stress habe und keine Zeit z.B. um Kaffee gehen zu trinken 
etc. zweitens in der Entwicklung haben wir eher EG9 und die haben AT => 
viel mehr Geld, Firmenwagen, sind näher an Entscheider (d.h. Management) 
und eigentlich weniger Verantwortung (würde ich behaupten). Aber wie 
gesagt, die haben mehr freiheiten. Der einer kommt und nach 2std geht 
heim, weil bla..bla...homeoffice, obwohl zu hause er nur ans tel. geht, 
wenn jemand anruft.....

von Und (Gast)


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frager schrieb:
> Dass AT immer viele Überstunden leisten muss, kann ich nicht
> bestätigen und ist eine urban legend. Ich persönlich kenne mehrere im
> Bereich: Supplier quality management und die Leute können die Zeit frei
> gestalten. Ich bin in der Entwicklung und die wundern sich immer, dass
> ich so viel Stress habe und keine Zeit z.B. um Kaffee gehen zu trinken
> etc. zweitens in der Entwicklung haben wir eher EG9 und die haben AT =>
> viel mehr Geld, Firmenwagen, sind näher an Entscheider (d.h. Management)
> und eigentlich weniger Verantwortung (würde ich behaupten). Aber wie
> gesagt, die haben mehr freiheiten. Der einer kommt und nach 2std geht
> heim, weil bla..bla...homeoffice, obwohl zu hause er nur ans tel. geht,
> wenn jemand anruft.....

Kann ich für meinen Konzern auch so bestätigen. Ob jemand 40+++ 
arrbeitet hängt nicht vom Vertrag (AT/nicht-AT) sondern von der Person 
ab. Bei uns ist es auch keine Notwendigkeit ein Workaholic zu sein um 
einen AT-Vertrag zu bekommen. Faulheit reduziert jedoch die Chancen.
Letztlich braucht es ein oder besser mehrere Personen in einflussreicher 
Position die eine gute Meinung von dem designierten ATler haben. Diese 
Meinung wird nur zu einem geringen Anteil von dem Stundenkonto 
beeinflusst. Stärker wiegt die Effizienz, die Verlässlichkeit, das 
professionelle Auftreten, die individuelle Chemie, usw.

von frager (Gast)


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@Und: ganz genau. Ich will nicht sagen, dass es keine ATler gibt, die 
viele Stunden leisten müssen, aber es ist auch nicht so, dass pauschal 
AT == viel arbeiten. AT-Vertrag ist auch eine Art von der 
No­bi­li­ta­ti­on, wenn man sich bewirbt (auch intern) und angibt, dass 
man ATler ist, dann weiß die Gegenstelle sofort, dass man keine Pflaume 
ist, dann weißt der Personaler, dass man ehrgeizig und ambitioniert ist.
Klar, wenn man sich dumm anstellt, dann muss man viel arbeiten => egal, 
ob AT oder EG9. Problem ist, dass man in der Entwicklung einer von 
vielen ist, dort erreichen ganz wenige AT-Stellen. 
Entwicklungsingenieur, Projektingenieur ist heute eher moderne 
Facharbeiter und nichts mehr. Qualität, Einkauf, Koordinator, Vertrieb, 
Führungskraft, Management Assistent, Head of xxx....das sind die 
Stellen, wo man Karriere starten soll, wenn man Ambitionen hat. Am 
besten mit Traineeprogramm anfangen.

von juckel (Gast)


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Elektron schrieb:

> Ja, die 40h, die bei AT vielleicht im Vertrag stehen, sind eher als
> absolutes Minimum zu sehen, was realistischerweise vielleicht zwei mal
> im Jahr vorkommt.

Das stimmt nicht. Die Anzahl der Überstunden hängt in der realen Welt 
sehr von den persönlichen Umständen ab. Während vor allem die älteren 
"Fahrtgemeinschaft"-Ingenieure ihren Dienst nach Vorschrift absolvieren 
und Punkt 16 Uhr die Maus fallen lassen, sitzen die jungen, 
unverheirateten eben bis zum Abend im Büro - unabhängig vom Vertrag. Die 
Nicht-ATler könnten die Stunden abfeiern, praktisch macht das aber kaum 
einer und schon gar nicht im kompletten Umfang.

Da ist die AT-Stelle schon ehrlicher: 40 h/Woche und alles, was darüber 
hinaus anfällt, ist damit abgegolten. Dafür gibt es spürbar mehr Geld 
und teilweise bessere Arbeitnehmerleistungen (viel längere 
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall).

von D. I. (Gast)


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juckel schrieb:
> Die
> Nicht-ATler könnten die Stunden abfeiern, praktisch macht das aber kaum
> einer und schon gar nicht im kompletten Umfang.

Klar werden sie abgefeiert oder ausbezahlt, verfallen tun sie jedenfalls 
nicht. 10 Wochen Urlaub im Jahr zu machen ist nichts ungewöhnliches mit 
35h (6 Wochen regulär + 4 Wochen Gleitzeit, dank realer 38,5h Woche)

von juckel (Gast)


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D. I. schrieb:
> Klar werden sie abgefeiert oder ausbezahlt, verfallen tun sie jedenfalls
> nicht. 10 Wochen Urlaub im Jahr zu machen ist nichts ungewöhnliches mit
> 35h (6 Wochen regulär + 4 Wochen Gleitzeit, dank realer 38,5h Woche)

Praktisch habe ich schon so viele Überstunden bei Kollegen verfallen 
sehen, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. ;)

von Wurzelpeter (Gast)


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Wie verfallen die denn?
Wenn ist man selber schuld

von D. I. (Gast)


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juckel schrieb:
> Praktisch habe ich schon so viele Überstunden bei Kollegen verfallen
> sehen, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. ;)

Selbst schuld. Das Gleitzeitkonto ist halt hier auf 210 (6 Wochen) 
beschränkt, alles darüberhinaus geht in die Binsen, ebenso wenn man vor 
6 anfängt zu arbeiten oder nach 20 noch drin sitzt. Ansonsten ist mir 
noch die Kappung von 210 auf 70 Mitte des Jahres bekannt, wenn mans 
nicht geschissen kriegt sie abzubauen; falls es aus betrieblichen 
Gründen nicht möglich war sie abzubauen, dann werden sie in dem Fall 
ausbezahlt. Aber die "Workaholics" die grundlos Stunden aufbauen und 
sich für so wichtig halten, dass das alles nicht greift, ja dann 
verfallen die Stunden, aber zum übern Tisch ziehen gehören halt immer 
zwei.

von juckel (Gast)


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Gleitzeitkonto? Was ist das? Viele Firmen haben doch überhaupt keine 
Zeiterfassung mehr. Und da werden Überstunden weder erfasst noch sind 
sie irgendwie nachweisbar. Also sind die Leute darauf angewiesen, dass 
der Chef die Überstundenangabe so akzeptiert. Da die wenigsten Leute 
gerne als Bittsteller beim Chef vorsprechen, die Arbeitsbelastung aber 
trotzdem bei 130% und mehr liegt, erübrigt sich die etwas naive Frage, 
wie denn Überstunden verfallen können.

von D. I. (Gast)


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juckel schrieb:
> Gleitzeitkonto? Was ist das? Viele Firmen haben doch überhaupt keine
> Zeiterfassung mehr. Und da werden Überstunden weder erfasst noch sind
> sie irgendwie nachweisbar. Also sind die Leute darauf angewiesen, dass
> der Chef die Überstundenangabe so akzeptiert. Da die wenigsten Leute
> gerne als Bittsteller beim Chef vorsprechen, die Arbeitsbelastung aber
> trotzdem bei 130% und mehr liegt, erübrigt sich die etwas naive Frage,
> wie denn Überstunden verfallen können.

Ja, wie schon gesagt, selbst schuld.

von genervt (Gast)


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juckel schrieb:
> Gleitzeitkonto? Was ist das? Viele Firmen haben doch überhaupt
> keine Zeiterfassung mehr.

Warum lasst ihr euch eigentlich diesen Dreck gefallen und warum kriegt 
ihr nur hier im Form das Maul auf?

von frager (Gast)


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deswegen sag ich, als ATler bist immer besser dran, z.B. während der 
Kurzarbeit, oder bei einer Firma ist die Regelung: Schulung = 1/2 
Areitszeit, 1/2 privat Zeit ;) als ATler ist man nicht betroffen.

von Wurzelpeter (Gast)


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frager schrieb:
> Schulung = 1/2
> Areitszeit, 1/2 privat Zeit

LOL

von Qwertz (Gast)


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frager schrieb:
> deswegen sag ich, als ATler bist immer besser dran, z.B. während
> der Kurzarbeit, oder bei einer Firma ist die Regelung: Schulung = 1/2
> Areitszeit, 1/2 privat Zeit ;) als ATler ist man nicht betroffen.

Jetzt werden aber mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Nicht-AT 
bedeutet Tarifkreis, und da gibt es genaue Regelungen, die nun wirklich 
nicht zum Nachteil des Arbeitnehmers sind.

* Überstunden abfeiern oder alternativ mit Mehrarbeitszuschlag auszahlen 
lassen.
* Ganze Tage als Ausgleich frei nehmen, dadurch effektiv mehr Urlaub.
* Nur 35h pro Woche Regelarbeitszeit.

Daher widerspreche ich der Aussage oben, dass man als ATLer immer besser 
dran ist; vor allem, wenn man bereits in der höchsten Tarifstufe 
angekommen ist.

Übrigens, Schulungen sind natürlich immer zu 100% Arbeitszeit, von einer 
50% Regel hab ich wirklich noch nie gehört, die hast du gerade erfunden, 
gib's zu.

von Qwertz (Gast)


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frager schrieb:
> Aber wie
> gesagt, die haben mehr freiheiten. Der einer kommt und nach 2std geht
> heim, weil bla..bla...homeoffice, obwohl zu hause er nur ans tel. geht,
> wenn jemand anruft.....

Home Office ist kein Privileg für AT, das machen bei uns auch ab und an 
die tariflich bezahlten Leute, z.B. in der Entwicklung.
Und warum sollte er zu Hause nicht nur ans Telefon gehen, wenn jemand 
anruft? Das macht jeder normale Mensch so.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich liebe meine 35h/Woche mit >30 Gleitzeittagen/Jahr :o)

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> frager schrieb:
>> Aber wie
>> gesagt, die haben mehr freiheiten. Der einer kommt und nach 2std geht
>> heim, weil bla..bla...homeoffice, obwohl zu hause er nur ans tel. geht,
>> wenn jemand anruft.....
>
> Home Office ist kein Privileg für AT, das machen bei uns auch ab und an
> die tariflich bezahlten Leute, z.B. in der Entwicklung.
> Und warum sollte er zu Hause nicht nur ans Telefon gehen, wenn jemand
> anruft? Das macht jeder normale Mensch so

Wenn man im Homeoffice sitzt, dann will man auch mal in Ruhe über etwas 
nachdenken und da kann einem der oberwichtige Kollege auch mal gestohlen 
bleiben. Was der will, kann auch bis zum nächsten Tag warten.

Sind natürlich immer ein paar Trottel unterwegs, die meinen, dass die 
Leute, die Homeoffice machen den halben Tag vor der Glotze hängen. Da 
wird dann auch gerne mal aus Prinzip angerufen um zu sehen, ob derjenige 
reagiert.

von genervt (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Ich liebe meine 35h/Woche mit >30 Gleitzeittagen/Jahr :o)

So wie heute? ;)

von OberwichtigerKollege (Gast)


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>...da kann einem der oberwichtige Kollege auch mal gestohlen
>bleiben.

Komisch, ich nutze deine Homeoffice-Tage ebenfalls zum sinnvollen 
Nachdenken im Betrieb.

Da muß dich dein pseudowichtiges Gefasel nicht ertragen.


Scheint eine Win-win-Situation zu sein.

von genervt (Gast)


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genervt schrieb:
> Crazy H. schrieb:
>> Ich liebe meine 35h/Woche mit >30 Gleitzeittagen/Jahr :o)
>
> So wie heute? ;)

Oh... Morgen ist ja kein bundesweiter Feiertag. :-b

von genervt (Gast)


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OberwichtigerKollege schrieb:
>>...da kann einem der oberwichtige Kollege auch mal gestohlen
>>bleiben.
>
> Komisch, ich nutze deine Homeoffice-Tage ebenfalls zum sinnvollen
> Nachdenken im Betrieb.
>
> Da muß dich dein pseudowichtiges Gefasel nicht ertragen.

Warum rufst du dann an? Weil du alleine nicht auf eine brauchbare Lösung 
kommst?

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Warum rufst du dann an? Weil du alleine nicht auf eine brauchbare Lösung
> kommst?

Exakt so ist es, außerdem natürlich zur Kontrolle.

von Dccc (Gast)


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Hey Qwertz,

das mit dem einbringen von Privatzeit für Schulungen ist durchaus 
Realität bei OEM Autoherstellern. Je nach Standort, muss man da 2 Tage 
privat opfern für Weiterbildung.

Ich finde es ja auch unfassbar, aber so ist es nunmal.

von genervt (Gast)


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Dccc schrieb:
> das mit dem einbringen von Privatzeit für Schulungen ist durchaus
> Realität bei OEM Autoherstellern. Je nach Standort, muss man da 2 Tage
> privat opfern für Weiterbildung.

Wie soll ich mir das vorstellen?

Wenn man mich auf Schulung schickt, buche ich die Arbeitszeit 
selbstverständlich auch.

von Dccc (Gast)


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Die Zeit muss im Zeitsystem verbucht werden.
Und als Eintrag kommt dann eben Schulung mit der festen Regel, dass 2 
Gleittage darauf angerechnet werden.

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> außerdem natürlich zur Kontrolle.

Wer im Homoffice nicht gestört werden will, schaltet natürlich die 
entsprechenden Kommunikationstools ab und hat seine Ruhe.

Am ende des Arbeitstages schaltet man natürlich diese Tools wieder an 
und sieht, was man verpasst hat. Meinen oberwichtigen Kollegen kann ich 
dann natürlich umgehend zurückrufen um dann festzustellen, dass der 
Faulpelz schon Feierabend gemacht hat.

von genervt (Gast)


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Dccc schrieb:
> Die Zeit muss im Zeitsystem verbucht werden.
> Und als Eintrag kommt dann eben Schulung mit der festen Regel, dass 2
> Gleittage darauf angerechnet werden.

Das halte ich für ein Märchen. Die Regellung hat arbeitsrechtlich zu 
viele Stolperstellen, aber mit machen kann man es ja machen.

von Dccc (Gast)


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Du wirst nicht gefragt im Konzern, du bist ja einfach nur einer von 
vielen.
Ja, da wird so einiges durchgesetzt, was du als Märchen nicht glauben 
kannst.

von genervt (Gast)


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Dccc schrieb:
> Du wirst nicht gefragt im Konzern, du bist ja einfach nur einer von
> vielen.

Und dafür gibts den Betriebsrat.

von Wurzelpeter (Gast)


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Also bei uns werden 20h im Jahr für Fortbildung vom GLZ Konto abgebucht 
und man kann die sich dann wiederholen. Da darunter aber fast alles 
fällt was förderlich für die Arbeit ist und ich eh ein bisschen mein 
Englisch aufbesser, ein Fachbuch lese o.Ä. schreibe ich mir die Stunden 
dann wieder gut.

von Dccc (Gast)


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Ist euch klar, dass der Betriebsrat mit schwächeren Köpfen besetzt ist, 
als die Geschäftsführung?

Denn sonst wären die Jungs aus dem BR auch in die Chefetage gegangen.
Wer bezahlt denn den BR? Ihr tut ja so, als sei das eine Über-Ich 
Instanz, die moralisch und gerecht alles einwandfrei regelt.

Machtverhältnisse vergessen?

von genervt (Gast)


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Dccc schrieb:
> Ist euch klar, dass der Betriebsrat mit schwächeren Köpfen besetzt ist,
> als die Geschäftsführung?
>
> Denn sonst wären die Jungs aus dem BR auch in die Chefetage gegangen.
> Wer bezahlt denn den BR? Ihr tut ja so, als sei das eine Über-Ich
> Instanz, die moralisch und gerecht alles einwandfrei regelt.
>
> Machtverhältnisse vergessen?

Erklärt uns da wieder ein ahnungsloser die Welt?

Für den Betriebsrat brauchts auch nicht die hellsten Kerzen der Torte 
und die Tätikkeit ist auch nicht so gut bezahlt, dass die helle Kerzen 
anzieht.

Der Betriebsrat achtet einfach nur drauf, dass keiner Versucht die 
(offensichtlichsten) Milchmädchenrechnungen durchzudrücken.

Kannst dir ja einen anderen Job suchen, wenn der Betriebsrat bei euch 
das nicht gebacken kriegt.

von Dccc (Gast)


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Was der BR aber machen muss, ist verhandeln.
Dazu sind die üblichen Talente in Tricksen und Taktieren nötig.
Ähnlich wie ein Anwalt.
Das können manche gut, und die gehen eher in andere Positionen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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genervt schrieb:
> Crazy H. schrieb:
> Ich liebe meine 35h/Woche mit >30 Gleitzeittagen/Jahr :o)
>
> So wie heute? ;)

ne heute hab ich Urlaub .... hab noch so viel davon und der muß weg bis 
Jahresende

von OberwichtigerKollege (Gast)


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>Wer im Homoffice nicht gestört werden will, schaltet natürlich die
>entsprechenden Kommunikationstools ab und hat seine Ruhe.


Woher willst du dann wissen, ob ich angerufen habe?

Wenn du bereits Stimmen hörst, solltest du schnellstens einen Arzt 
aufsuchen.?

von genervt (Gast)


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OberwichtigerKollege schrieb:
>>Wer im Homoffice nicht gestört werden will, schaltet natürlich die
>>entsprechenden Kommunikationstools ab und hat seine Ruhe.
>
> Woher willst du dann wissen, ob ich angerufen habe?
>
> Wenn du bereits Stimmen hörst, solltest du schnellstens einen Arzt
> aufsuchen.?

Zum einen notiert das Tool die verpassten Anrufe, zum anderen gibts ne 
Mail dazu...

Da steht dann alles schön dabei: Nummer, Uhrzeit und dauer des 
klingelns...

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Zum einen notiert das Tool die verpassten Anrufe, zum anderen gibts ne
> Mail dazu...
>
> Da steht dann alles schön dabei: Nummer, Uhrzeit und dauer des
> klingelns...

Skype for Business?

von juckel (Gast)


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genervt schrieb:
> Warum lasst ihr euch eigentlich diesen Dreck gefallen und warum kriegt
> ihr nur hier im Form das Maul auf?

Du kannst ja gern vorbeikommen, Dein Maul aufreißen und Dich zum Ei 
machen. :)

In großen Konzernen ist das Modell der recht freien 
Arbeitszeitgestaltung und fehlenden Zeiterfassung längst Realität, dafür 
ist auch das Einkommen entsprechend hoch. Trotzdem ist in dem Fall der 
AT mit der pauschalen Vergütung der Überstunden in meinen Augen die 
ehrlichere und bessere Wahl.

von Wurzelpeter (Gast)


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juckel schrieb:
> In großen Konzernen ist das Modell der recht freien
> Arbeitszeitgestaltung und fehlenden Zeiterfassung längst Realität

Ersteres ja, zweiteres nein.

von Rick M. (rick-nrw)


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Zur freien Zeiteinteilung.

Tochterunternehmen Daimler.
Viel zu tun vor Jahresende.
Ein Festangestellter wollte 3 Tage seines alten Urlaubs ins neue Jahr 
mitnehmen und diese 3 Tage zu Anfang des Jahres nehmen.
Sodass er, wenn er im neuen Jahr beginnt keinen Resturlaub mehr hat.

Da geht nur, wenn sein Ober-Ober-Ober-Boss, also ca. 2 Stufen unter Hr. 
Dr. Zetsche das ganze genehmigt hätte.
So musste er seinen Urlaub halt vorher nehmen, Termine egal.

von Martin H. (martinhamberg)


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Nach vielen Gesprächen ergibt sich folgendes Szenario. Entweder im Tarif 
mit Anpassung auf 40 Stunden und Lohnausgleich für die 5 Stunden oder 
AT. Wobei das Angebot für AT monatlich unter dem Tarif liegt jedoch 
könnte einiges durch die Sonderzahlung kompensiert werden. In einem 
normalen Jahr würde man bei AT knapp 3000-4000 Euro über Jahresgehalt 
(Tarif) liegt. Lohnt sich das überhaupt?

von Jlagreen (Gast)


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Also ich bin 10 Jahre in meiner Abteilung und versuche nun auch in einen 
AT ohne Führungsverantwortung zu kommen. Das Szenario ist ähnlich, und 
das Angebot sieht so aus, dass ohne Bonus der AT 7% p.a. niedriger ist 
und mit vollem Bonus ca. 8% p.a. höher.

Das Thema Zeiterfassung ist bei mir irrelevant, da ich bereits im Tarif 
eine Mehrarbeitspauschale habe und Überstunden abgegolten sind. Für mich 
war Arbeitszeit auch noch nie ein Problem, da ich immer gefordert und 
motiviert bin sowie stets Spaß und Freude im Job. Für mich war Arbeit 
noch nie "Arbeit", sondern eine spannende/aufregende, tägliche 
Tätigkeit. Also sowas wie ein Hobby.

Vom Wechsel in den AT erhoffe ich mir zukünftig höhere Steigerungen zu 
erreichen als im Tarif. Im Tarif ist sowieso Ende der Fahnenstange, d.h. 
nur noch Tariferhöhungen in den nächsten Jahren. Da wird es die IGM 
schwer haben, da die Inflation niedrig ist. Man merkt es ja auch an den 
letzten Abschlüssen, dass die IGM sich nicht mehr so durchsetzen kann 
wie früher.

Wie dem auch sei, ich genieße das Umfeld in einem IGM Unternehmen, 
möchte aber mein Gehalt persönlich verhandeln und leistungsorientiert 
arbeiten. Tarif ist für Sicherheitsbewusste und AT eben für 
Leistungsorienterte.

von 940643w6lkij (Gast)


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Jlagreen schrieb:
> Vom Wechsel in den AT erhoffe ich mir zukünftig höhere Steigerungen zu
> erreichen als im Tarif.

Wie kommst du auf die Idee? Beim AT Vertrag bekommst du von der 
Geschäftsführung gesagt wie hoch deine nächste Steigerung ist, meistens 
wird die auch nur so hoch sein dass das Abstandgebot zum Tarif noch 
eingehalten wird.

von Qwertz (Gast)


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Jlagreen schrieb:
> Also ich bin 10 Jahre in meiner Abteilung und versuche nun auch in
> einen AT ohne Führungsverantwortung zu kommen.

Frag mal Jo S., vor einigen Jahren galt man schon als Versager, wenn man 
es als Ingenieur nicht spätestens nach 8 Jahren in den AT-Bereich 
geschafft hatte!

> Für mich
> war Arbeitszeit auch noch nie ein Problem, da ich immer gefordert und
> motiviert bin sowie stets Spaß und Freude im Job. Für mich war Arbeit
> noch nie "Arbeit", sondern eine spannende/aufregende, tägliche
> Tätigkeit. Also sowas wie ein Hobby.

Das ist eine sehr ungesunde Einstellung zur Arbeit, Dienst und Privates 
sollte man schon sauber trennen. Dafür steht später mal auf dem 
Grabstein "Die Arbeit war sein Leben". Einfach nur traurig.

von Martin H. (martinhamberg)


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Jlagreen schrieb:
> Also ich bin 10 Jahre in meiner Abteilung und versuche nun auch in einen
> AT ohne Führungsverantwortung zu kommen. Das Szenario ist ähnlich, und
> das Angebot sieht so aus, dass ohne Bonus der AT 7% p.a. niedriger ist
> und mit vollem Bonus ca. 8% p.a. höher.

Genauso sieht es auch in meinen Berechnungen aus. Wie hast Du dich 
entschieden? Hast Du mal über 40 Std. Tarif nachgedacht?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Martin H. schrieb:
> Genauso sieht es auch in meinen Berechnungen aus. Wie hast Du dich
> entschieden? Hast Du mal über 40 Std. Tarif nachgedacht?

Nein, 40h reichen bei mir nicht!
Flatrate wäre eher was, wegen dem Datenvolumen und so!

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