Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aktuelle alternative zum L293D


von Frank Ar. (Gast)


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Hallo

ja die Frage gab es schon mindestens einmal hier im Forum
Beitrag "Alternative zum L293D" nun sind aber schon mehr als 
sechs Jahre ins Land gegangen.
Was ist eine aktuelle Alternative aber mit natürlich besseren 
Eigenschaften (Spannungsabfall, Eigenverbrauch) die man in Kleinmengen, 
schnell und bei "jeden" Elektronikversender und wohl auch noch in den 
nächsten Jahren bekommt?
Natürlich darf der Preis für den bastelnden Kleinstverbraucher auch 
nicht wesentlich höher sein.
Oder sind heute von Preis-Leistungs-Verhältnis fertig aufgebaute Module 
zu empfehlen (Welche? Gerne dürfen Links angegeben werden)- allerdings 
mit der Einschränkung von meiner Seite das diese Module schnell und 
problemfrei in Deutschland (Zahlungsweise, Zoll, CE-Kennzeichnung) zu 
bekommen sind - womit China direkt (also ohne europäisches 
Warenhaus)wohl ausfällt (?).
Die Frage kann mir Google unter Berücksichtigung aller Punkte nicht 
beantworten - dafür braucht es die Hilfe von echten Menschen und deren 
Erfahrungen.
Auch wenn es sich eigentlich aus den Textzusammenhang ergibt:
Die Alternative bzw. das Modul soll mindestens die gleichen Ströme und 
Spannungen aushalten können wie der L293D.



Frank Ar.

von M. K. (sylaina)


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Da man den L293D auch heute noch nachgeworfen bekommt würde ich da nicht 
lange suchen sondern immer noch den L293D einsetzen.

von Sascha_ (Gast)


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Also es gibt schon Alternativen, die Technik bleibt ja nicht stehen:

DRV8829

VNH 3SP30 (bei reichelt)

Aber die Frage ist jetzt, ob mans braucht. Der L293 hat schon noch ne 
Daseinsberechtigung.

von Gerhart S. (Gast)


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Sascha_ schrieb:
> die Technik bleibt ja nicht
> stehen

Und wird immer schlechter zum Löten:

> DRV8829
> VNH 3SP30 (bei reichelt)

... nur noch in elendigem SMD.

> Aber die Frage ist jetzt, ob mans braucht.

Nö. Braucht man nicht.

> Der L293 hat schon noch ne
> Daseinsberechtigung.

So und nicht anders schauts aus.

von Sascha_ (Gast)


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Lötbarkeit gehörte nicht zu den Anforderungen des TE:

"Was ist eine aktuelle Alternative aber mit natürlich besseren
Eigenschaften (Spannungsabfall, Eigenverbrauch) die man in Kleinmengen,
schnell und bei "jeden" Elektronikversender und wohl auch noch in den
nächsten Jahren bekommt?"

Gerade "in den nächsten Jahren" ist bei Bipolar-Leistungstreibern 
möglicherweise optimistisch.

von Gerhart S. (Gast)


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Frank Ar. schrieb:
> ja die Frage gab es schon mindestens einmal hier im Forum
> Beitrag "Alternative zum L293D"

zu den dort genannten Alternativen noch ergänzt:

L6205: Versorgungsspannung erst ab 8V
BA6845: nur in SMD

Der L293 bleibt ohne vollwertigen Ersatz.

von Wolfgang (Gast)


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Frank Ar. schrieb:
> Was ist eine aktuelle Alternative aber mit natürlich besseren
> Eigenschaften (Spannungsabfall, Eigenverbrauch) die man in Kleinmengen,
> schnell und bei "jeden" Elektronikversender und wohl auch noch in den
> nächsten Jahren bekommt?

Du wirst am Grundprinzip eines Bipolaren Darlingtontransistors nichts 
ändern können, auch wenn du ein paar Jahre wartest. Und um mal ein 
Relais anzusteuern, ist der noch immer gut.

Für ernsthafte Schrittmotoranwendungen wird der L293 schon lange nicht 
mehr eingesetzt, auch wenn das in der Ausgabe des Datenblatts vom Jan 
2016 immer noch so drin steht. Wenn allerdings Preis wichtiger als 
Performance des Motors ist, hat der L293 da natürlich auch da noch seine 
Berechtigung.

von Mark S. (voltwide)


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Gerhart S. schrieb:

> Der L293 bleibt ohne vollwertigen Ersatz.

Sehe ich auch so . Das Mistding platzte beim Kunden immer irgendwann 
auseineinander und hat von daher bei mir seit den 80er Jahren 
Hausverbot.
Bei den Nachfolgetypen ist dieses "feature" nicht sicher gestellt.

von M. K. (sylaina)


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Mark S. schrieb:
> Sehe ich auch so . Das Mistding platzte beim Kunden immer irgendwann
> auseineinander

Also das Problem hatte ich noch nie mit dem L293D, der ist eigentlich 
sehr robust. Wenn man an die 600 mA geht, die er kann, sollte man gff. 
über einen KK auf dem Käfer nachdenken. Ich hab schon einige Schaltungen 
gesehen wo der eingesetzt wird ohne KK und dabei hoffnungslos überlastet 
wird. Da braucht man sich dann nicht wundern wenn er platzt.

In einer aktuellen Entwicklung würde ich wohl auch eher zu einem 
aktuellen Treiber greifen wie dem DRV8871.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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BA6209 und BA6219 sind beide bei Reichelt erhältlich und kommen im 
montagefreundlichen SIP-10 Gehäuse.

http://www.reichelt.de/ICs-BA-BCR-/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUP=A2125&GROUPID=5460&START=10&OFFSET=2&SHOW=1

Schaffen locker den doppelten resp. dreifachen Strom des L293D.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Teo D. schrieb:
> 
http://www.reichelt.de/ICs-BA-BCR-/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUP=A2125&GROUPID=5460&START=10&OFFSET=2&SHOW=1
> ?

Klappt nicht? Kann bei den ulkigen Links von Reichelt schon mal 
passieren. Ich verwende diese Rohm IC seit Jahren und habe noch nie 
erlebt, das sie kaputt gehen. Ein interessantes Feature ist der Preset 
Eingang für die Ausgangsspannung, der auch Teil eines Regelkreises sein 
kann.

: Bearbeitet durch User
von Gerhart S. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> BA6209 und BA6219 sind beide

nicht ohne weiteres in 5V Schaltungen einsetzbar.
Der L293 läuft schon ab 4,5V.

M. K. schrieb:
> Also das Problem hatte ich noch nie mit dem L293D, der ist eigentlich
> sehr robust.

So ist es. Ich hab das Ding seit Jahren in diversen Heizungsreglern im 
Einsatz.

Preis, Betriebsspannung, Gehäuse- alles spricht für den L293, solange 
der für den nötigen Strom ausreicht.

von Sascha_ (Gast)


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Gerhart S. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> BA6209 und BA6219 sind beide
>
> nicht ohne weiteres in 5V Schaltungen einsetzbar.
> Der L293 läuft schon ab 4,5V.

Grade so.

von Gerhart S. (Gast)


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Sascha_ schrieb:
> Grade so.

5 Volt ganz locker :)

Gegenüber den BA6209 und BA6219 bietet der L293 auch:

- doppelte Treiber-Anzahl (nämlich derer 4)
- fast doppelte Maximalspannung (bis 36V)
- einfachere Außenbeschaltung.

von Peter D. (peda)


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Gerhart S. schrieb:
> Der L293 läuft schon ab 4,5V.

Mit bis zu 3,6V internen Abfall bleiben dann aber nur noch 0,9V für die 
Last.
Aber auch ohne Last wird er mit max 84mA Ruhestrom schon ordentlich 
warm.

Wir hatten diese elenden Dinger früher mal als 24V high-side Treiber, 
leider sind sie nicht kurzschlußfest gewesen. Der Reparaturbedarf war 
enorm.

Wir benutzen jetzt den VN330SP-E.

: Bearbeitet durch User
von Rene Fischer (Gast)


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Peter D. schrieb:
> früher mal als 24V high-side Treiber,
> leider sind sie nicht kurzschlußfest gewesen. Der Reparaturbedarf war
> enorm.

Bei jedem Einsatzfall sollte man vorher auf Eignung des IC prüfen.

von Gerhart S. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wir benutzen jetzt den VN330SP-E.

Leider auch erst ab 10V und nur in SMD.

von Arnie (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Mit bis zu 3,6V internen Abfall bleiben dann aber nur noch 0,9V für die
> Last.

Mensch Peter, wieviel Strom hast Du dem Teil denn da abgefordert? :)

> Aber auch ohne Last wird er mit max 84mA Ruhestrom schon ordentlich
> warm.

Also ich lese im Datenblatt des L293D bei [Vi = H ; IO = 0 ; Ven = H] an 
Pin 10 & 20 zusammengenommen typisch 32, maximal 46 mA. Das aber 
bitteschön bei 24 Volt!

Offensichtlich war 24V Dein bevorzugter Einsatzfall und offensichtlich 
gibt es da heute bessere Alternativen.

Sascha_ schrieb:
> Lötbarkeit gehörte nicht zu den Anforderungen des TE

Lt. Beschreibung nicht. Für den

Frank Ar. schrieb:
> bastelnden Kleinstverbraucher

aber meist schon!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sascha_ schrieb:
> Gerhart S. schrieb:
>> Matthias S. schrieb:
>>> BA6209 und BA6219 sind beide
>>
>> nicht ohne weiteres in 5V Schaltungen einsetzbar.
>> Der L293 läuft schon ab 4,5V.
>
> Grade so.

Und in der Praxis laufen auch die ROHM ICs in 5V Schaltungen. 
Logikeingänge sowieso und die Motorendstufen auch, obwohls etwas unter 
den Specs ist.

von Sascha_ (Gast)


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Arnie schrieb:

> Sascha_ schrieb:
>> Lötbarkeit gehörte nicht zu den Anforderungen des TE
>
> Lt. Beschreibung nicht. Für den
>
> Frank Ar. schrieb:
>> bastelnden Kleinstverbraucher
>
> aber meist schon!

Ich bin überhaupt nicht gut im Löten und hab nur son ranzigen 20€ 
Lötkolben, aber DPAK und SOT geht damit auch.

Das ist nur so ne Phobie gegen alles, was nicht THT ist und mit ner M5er 
Schraube festgezurrt werden kann.

von Didi G. (didix)


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Hallo zusammen

ich greif den Thread nochmals auf, da er in meine Richtung zielt ...

Ich nutze den L293D als Piezodriver an einem ESP8266.
Der Piezo ist enorm laut.
Peak-2-Peak nahezu die doppelte Versorgungsspannung - also wie 
beabsichtigt.
Aber leider hat das Ding einen riesigen Ruhestrom.
Gibt es da keine bessere Alternative?

-Didix

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